LaLe hat geschrieben:Also, wenn das, was in dem Buch beschrieben wird nur Erinnerungen Adams´ an Aussagen Perrys und/oder anderer sind, dann brauchen wir uns über Kanon oder nicht, nicht weiter unterhalten. Dann sind Widersprüche zur kanonischen Tatsachenerzählung (den Heften) vorprogrammiert.
Ja, das Buch "Perry Rhodan" ist sozusagen von Homer G. Adamas geschrieben. Das wird sehr früh im Buch deutlich, weil der Autor immer wieder kommentierende Einschätzungen über die gerade beschriebene Situation von sich gibt. Oft spekuliert der Autor auch was in Rhodan wohl vorgegangen sein mag als er diese oder jenen Momente erlebt.
Der Grund, warum Homer G. Adams über Rhodans frühen Jahre soviel weiß ist folgender. Nachdem Adams zur Dirtten Macht gekommen war und die GCC gegründet hat, bat Rhodan ihn um eine "geheime" Sondermission: Er solle sich mit bestimmten Personen aus seiner Vergangenheit in Verbindung setzen, oder herausfinden, was aus ihnen geworden ist, damit diese nicht als Druckmittel gegen die Dritte Macht oder gegen ihn persönlich eingesetzt werden können. Zu diesem Zeitpunkt lebten auch Rhodans Eltern noch, und als Eltern eines Landesverräters waren sie ganz besonders in Gefahr. Rhodan wollte ihm nicht alles über sein Vorleben erzählen, er nannte ihn teilweise nur die Namen. So hat Adams mehr oder weniger selbständig ermittelt, wie Rhodan seine erste Freundin kennen lernte und wie sie sich getrennt haben. Hier ist der Buchtext bewusst sehr vage und diskret.
Das ganze Buch wirkt so sehr persönlich und die Figuren wirken sehr dreidimensional, wenngleich auch durch die subjektive Brille des Autors verzerrt. So vermutet Adams (VERMUTET), dass das Kosmische Rätsel von ES vor allem dazu diente, einen Menschen zu finden, der die universell einmalige Fähigkeit der Sofortumschaltung hat. Und das war eben Perry Rhodan. Sofortumschaltung sei keine Mutantenfähigkeit im klassischen Sinne, aber sie sei einmalig und gehe weit über eine schnelle Reaktionszeit hinaus.
Diese Gedanken von Adams fans ich zwar schön geschrieben und eben als wenn er etwas aus dem Nähkästchen plaudert, aber ich fand die Idee selbst übertreiben. Ich fand, dass die "Sofortumschaltung" nie etwas besonderes war, er konnte sich gut und schnell auf eine neue Situation einstellen, aber dass eine Superintelligenz nur auf soe jemanden gewartet hat, wertet diese Eigenschaft Rhodans dann doch unnötig auf.
Aber es war im Buch eben auch nur eine Spekulation, über die Adams nachdachte, und daher passt sie in das Buch, wenngleich die Ansicht von Adams nicht kanonisch sein muss (oder sein sollte).