Sonnentransmitter hat geschrieben:Zu der ganzen Vielstimmigkeit hier im thread hier mein nächstes posting über astrophysikalische Bedingungen, die zu freifliegenden Planeten führen können.
Ja - und ich denke, dies ist das letzte posting zum Beitrag über Dunkelwelten. Und es geht um eine Definition, die tatsächlich die Forscher dieser Tage beschäftigt: ist eine sonnenlose Dunkelwelt ein Planet? Oder ist ein solches "Objekt planetarer Masse (planemo)" ein "unter-brauner Zwergenstern"? Oder ein ultrakalter brauner Zwerg des Y9-Typs (also auch eine Sonne?). Würde also die Erde, wenn sie mal von einem Irrläufer aus dem Solsystem geschleudert werden würde, den Status wechseln und vom Planeten zur Sonne werden, obwohl gleichzeitig die Oberflächentemperaturen der Erde aufgrund des Verlustes von Sol ins Bodenlose sinken würde? Wenn also die Erde zur "ultrakalten" Sonne werden würde, wäre der Erdmond dann plötzlich kein Mond mehr, sondern der einzige Planet, der die Erde umkreisen würde? Oder wäre das auch manchmal Doppelplanet genannte Erde-Mond-System plötzlich ein Doppelsternsystem?
Das ist alles kein Witz!
Planeten sind nach der neuesten Definition nämlich Körper im hydrodynamischen Gleichgewicht (also mehr oder weniger rund mit / ohne Abplattungen), bei denen keine stellare Fusion stattfindet
und die eine Sonne umkreisen, wobei sie ihre jeweilige Umlaufbahnen von sonstigen Körpern freigeräumt haben. Dunkelwelten umkreisen keine Sonne. Also sind sie nach dieser Definition keine Planeten. Sonnen sind sie im Gegensatz zu Braunen Zwergen aber auch nicht, da nie eine Kernfusion in ihnen stattfand (braune Zwerge zeigen dagegen eine zeitlich sehr befristete Kernfusion, bei der das in geringen Mengen anwesende Lithium fusioniert), bevor sie erkalten. Wenn sie also weder Sonne noch Planet noch Brauner Zwerg sind, was dann? Auch Asteroiden, Planetoiden und Kometen sind strenggenommen nur für das Solystem definiert, außerhalb des Solsystems git es keine allgemeingültige Bezeichnung.
Erst seit kurzer Zeit existiert die oben genannte Definition eines Planeten - sie führte dazu, dass Pluto seinen Status als Planet verlor und zum Zwergplaneten wurde. Aber allgemein akzeptiert ist diese Definition eben auch nicht. In Zukunft wird sich diese Definition sicher wieder ändern, das ist heute schon absehbar. Eine Unterscheidung in Zwergplaneten und "normale" Planeten macht eigentlich keinen Sinn, wenn man aus dem Solsystem heruasgeht. Daher mache ich hier einfach einen Vorschlag, der dem gesunden Menschenverstand folgt, der möglichst einfach ist und den man auch in der Perry Rhodan-Serie einsetzen könnte (denn irgendeine Definition muss es ja geben, wenn man wie bei Perry Rhodan mit Dunkelwelten operiert):
- Sonnen sind Körper im hydrostatischen Gleichgewicht, in denen mindestens kurzzeitig eine eigene Kernfusion stattfand. Das sind dann alle Körper zwischen dem Neutronenstern und dem Braunen Zwerg mit ca. 13 Jupitermassen.
- Planeten sind alle Körper im hydrostatischen Gleichgewicht, die nie eine Kernfusion erlebt haben und die keinen anderen Planeten umkreisen. Dann wären alle Welten ab einem Durchmesser von ca. 800-1000km bis hin zu einem Durchmesser von ca. 150.000km und bis zu 13 Jupitermassen Planeten, auch die Dunkelwelten.
- Planetoide / Asteroide sind Körper, die nicht im hydrostatischen Gleichgewicht sind (irreguläre Gestalt) und die keinen Planeten umkreisen.
- Monde sind Körper, die einen Planeten umkreisen.
Wenn also die Erde eines Tages das Solsystem verlassen und zur Dunkelwelt werden würde (ob nun in der Perry Rhodan Serie oder real), dann bliebe die Erde mit dieser Definition ein Planet und der Erdmond bliebe ein Mond.
Unterstützung erhält diese Definition dadurch, dass auch die Hundertsonnenwelt der Posbis als Planet bezeichnet wird. Auch andere Dunkelwelten des Perryversums werden als Planeten bezeichnet. Siehe Perrypedia. Vielleicht nehmen sich die Astronomen der Erde einfach mal ein Beispiel am Perryversum, wenn sie festlegen, was denn ein Plnaet ist - und was nicht.