Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

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Kardec
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Kardec »

Hin und wieder bin ich auch genervt - aber wie sollte dass bei 2800 Bänden auch anders sein.

Ein Problem sehe ich evtl. in der Zusammensetzung der Expokratur. Zwei nichttechnikaffine Germanisten entwerfen die Serie. M. E. schwierig.
Oft kommt es zu Situationen wo der Altleser eine klare Vorstellung davon hat wie eine Situation auflösbar ist - während im Roman "irgendwas" geschrieben wird, das der Leser als inkonsistent wahrnimmt. Z. B. neulich Tiuphoren - für mich war klar, Aagenfeldtblitz, Tiuphorengesindel paralysieren, Sterngewerk entern usw. Das sind die Momente an denen ich die Frage stelle "lesen Expokraten Perry Rhodan?" :D

Wir sind hier alle keine Teenager mehr. Jeder von uns kennt aus seinem Berufsleben dass vieles nicht aus Freude gemacht wird, sondern gemacht werden muss. Das muss ich halt auch machen wenn ich Expokrates bin - auch wenn mich der techno/pseudowissenschaftliche Komplex nicht wirklich fasziniert muss man ihn sich halt vor Augen halten. Ist halt Arbeit und nicht Neigung.

Möchte trotzdem aber mal den Spieß umdrehen. Wird eine Leserbeschimpfung :D
Für die Expokratur ist es schon teilweise schwierig, wenn ich die Veränderungsunwilligkeit betrachte, die ich hier im Forum beobachte.
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NEX
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von NEX »

@ Kardec
Mir als technikaffinem Altleser stellt sich in Bezug auf den Aagenfeldtblitz eher die Frage, ob er überhaupt einsetzbar ist (Experimentalstadium) und ob die Wirkung in der Prä-HI-Umgebung überhaupt beherrschbar und einschätzbar ist. Ich sehe dort keinen Fehler im Nicht-Einsetzen.
Aber die Erwartungshaltungen sind eben unterschiedlich.
Deinem letzten Satz stimme ich voll inhaltlich zu.
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AARN MUNRO
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von AARN MUNRO »

@Kardec: Ich finde deine Argumentation hier völlig richtig! Auch die Expokrateure dürften sich eigentlich nicht um "ungeliebte" Begriffsbildungen herumdrücken, nur weil sie nicht "technikaffin" sind. Wäre RC Expokrat, müsste er eben auch SoW und Emotionen in Beziehungen einfließen lassen... ^_^
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Shyail
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Shyail »

@ Kardec

Wie bitte definierst du veränderungsunwillig?
Mir stellt es sich im Moment so dar, dass man die Foristen ganz grob in 2 Lager teilen kann.
Die eine Sorte will möglichst gar keine Veränderung, die andere am liebsten restlos alles Alte einreißen, wenns sein muss, inklusive Perry.
Dann gibt's noch das Häuflein derer, die Veränderungen in Maßen akzeptieren, es wäre denn, es trifft ausgerechnet ihren persönlichen Favoriten.
Also eigentlich ganz egal, was du veränderst, es wird immer von irgendeiner Seite Geschrei geben und durchaus berechtigtes Geschrei. denn es existiert auch für mich der eine oder andere Charakter, dessen Ende mich postwendend aus der Serie katapultieren würde.
Da die Dinge, auf deren Erhalt man unbedingten Wert legt, aber bei jedem andere sein dürften, sind auch radikale Veränderungen ein Problem.
Eigentlich käme nur eine Politik der kleinen Schritte in Frage, womit man natürlich die radikalen Umwälzer wieder vor den Kopf stößt.
Sehr schwierig...
hz3cdv
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von hz3cdv »

Also mir kommt es in erster Linie auf eine interessante Unterhaltung an. Wenn diese ohne große Veränderung geht: gut. Wenn dies große Veränderung erfordert: dann muss man eben verändern.

Gegen Ende der Feldhoff-Ära habe ich eine gewisse Ermüdung gefühlt. Alles war eingefahren, alles wurde am Ende des Zyklus wieder auf den Anfangszustand gesetzt, alles lief nach dem gleichen Schnittmuster. Persönliches Empfinden natürlich, kein Anspruch auf objektive Richtigkeit dieses Gefühls. Ich hätte zum damaligen Zeitpunkt zudem selbst nicht sagen können, woran dies liegt. Die Serie las ich halt, weil es eine liebgewonnene Gewohnheit war, nicht viel Zeit erforderte usw. - aber nicht, weil ich mit Spannung der Handlung entgegenfieberte. Dazu war auch gerade die Traitor-Handlung in ihrem großen Ablauf zu vorhersehbar.

In den zwei Anton-Zyklen wurde es besser, aber noch nicht richtig gut. Die Handlung empfand ich immer noch als vorhersehbar (ausgenommen jetzt die Duplizierung von ES), die Zuschauerrolle, die Rhodan einnahm nicht so prickelnd. Immerhin kam mir das Szenario oder die Grundstimmung der Serie nicht mehr so düster vor wie gegen Ende der Feldhoff- Zeit.

Mit 2700 wurde dann alles besser. Für mich ein Zeichen, dass, wie bei 650, wie bei 1400, wie bei 1800 mal wieder ein Grossreinemachen notwendig geworden war. Altlasten, die die Handlung lähmten, verschwanden. Beispiel: Arkon. Das Zelebrieren der Elemente arkonidischer Kultur hatte seit 2000 so langsam etwas von einem Ritus gewonnen, die Aufteilung der Milchstraße in Blöcke hatte für mich zu viel Ähnlichkeit mit der realen Welt usw. Ich habe mir dieses Grossteinemachen nicht herbeigewünscht, aber als es im Gange war, merkte ich, dass es auf mich positiv wirkte. Ob es zu schnell kam oder zu langsam war, ist vielleicht persönlicher Geschmack, das man an der einen oder anderen Stelle was besser hätte machen können, vermutlich unbestritten.

Mit anderen Worten: ich wollte eigentlich keine Umwälzung, doch als sie kam, fand ich sie OK.
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Chris
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Chris »

hz3cdv hat geschrieben:Also mir kommt es in erster Linie auf eine interessante Unterhaltung an. Wenn diese ohne große Veränderung geht: gut. Wenn dies große Veränderung erfordert: dann muss man eben verändern.
Ich verstehe irgendwie die Fragestellung nicht. Ich lese PR weil die Serie spannende Unterhaltung bietet. Was ist spannende Unterhaltung? Nun, unter anderem die Erzählung von Neuem, etwas, was es bisher in der Serie noch nicht gab. Sonst könnte man ja einfach die alten Geschichten neu drucken. Wie soll man Neues erzählen, ohne etwas zu verändern? Das Neue ist neu, weil man es noch nicht kennt. Etwas, dass man noch nicht kennt, verändert die Situation und die eigene Wahrnehmung. Etwas Neues ist also unvermeidlich eine Veränderung.

Also: Darum kann es nicht gehen. Der Protest richtet sich imho nicht gegen Veränderung überhaupt, sondern gegen die Art der Veränderung. Das Neue gefällt halt nicht, nicht weil es neu ist, sondern weil die Richtung nicht passt. Man hätte gerne eine andere Innovation.

Nehmen wir den Protest gegen die Tiuphoren hier im Forum. Die Tius sind unzweifelhaft eine Provokation. Und das, nach meinem Eindruck, nicht weil sie grausame Mordbrenner sind. Solche gab es in der Serie schon so einige. Das Provokative ist, so vermute ich, dass sie Mordbrenner "mit Niveau" sind. Auf eine Formel gebracht: Völkermörder mit Ethikunterricht.

Die Tius stehen nicht alleine für Veränderung deren Richtung nicht passt. Seit dem Atopenzyklus nehmen uns unsere beiden expokratischen Germanisten mit auf eine Reise die moralische Überzeugungen in Frage stellt. Das Ganze ist ein groß angelegtes moralisches Experiment. Dass sowas Abwehr hervorruft, kann ich gut nachvollziehen. Die beiden sind verdammt mutig. Ich gebe ihnen für dieses Experiment aber Kredit.
Wenn es also eine Zukunft und eine Vergangenheit gibt, so möchte ich gern wissen, wo sie sind. Kann ich das auch noch nicht, so weiß ich doch, daß, wo sie auch sein mögen, sie dort nicht Zukunft oder Vergangenheit sind, sondern Gegenwart. Denn wäre die Zukunft dort auch Zukunft, so könnte sie dort noch nicht sein; wäre die Vergangenheit dort auch Vergangenheit, so wäre sie dort nicht mehr.

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Monostos
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Monostos »

Chris hat geschrieben:... Das Provokative ist, so vermute ich, dass sie (die Tius) Mordbrenner "mit Niveau" sind. Auf eine Formel gebracht: Völkermörder mit Ethikunterricht....
Hier hängst du mich ab Chris.
Nur weil jemand im Formationsflug Bomben abwirft und in der Grundausbildung Ballettunterricht hatte, verleiht ihm das kein Niveau.
Haben die Tius ein eigenes Verständnis von Ethik mit eigenen Werten und Normen, einer eigenen Moral? Möglich, sogar wahrscheinlich.
Haben wir davon schon was gelesen?
Nö.
Wir haben nur über die Minderwertigkeit aller Nichttiuphoren gelesen.
Wir haben über die Wertigkeit von Gegnern fürs ewige Leiden in den Bannern gelesen.
Warum? Motivation? Fehlanzeige.
Warum die ganzen Innenansichten von den Tius, wenn keine Infos dabei rüberkommen. Sie wirken sehr menschenähnlich in ihren Beschreibungen.
Dass sie teils mit der Bühnenphilosophie eines vergangenen Jahrhunderts vergleichbar sind (möglicherweise), haucht ihnen auch kein Leben ein. Das bedeutet höchstens, dass für ihre Darstellung gewisse Anleihen in der Literatur von früher gemacht wurden. Mehr auch nicht.

Auch wenn ich mit Ihnen nicht viel anfangen kann, weiss ich sehr wohl, dass sich ein Held hauptsächlich über seine Gegner darstellt.
Nur sind mMn diese Gegner bisher sehr sehr schlecht dargestellt. Wir haben hier ausschließlich Masse statt Klasse.
Da wünsch ich mir mehr.
Es wird hier über die Erlösung vom planetaren Leben geredet.
Warum wird so etwas Lapidares aber Grundlegendes als Geheimnis aufgebaut und vor uns hergeschoben? Warum verwehren uns die Tiuphoren in ihren Innenansichten diese Einsichten?
Das ist mMn Spannung an der falschen Stelle erzeugt, weil's dadurch nicht spannend wird, sondern nichtssagend.

Ok, back to Tivo
Schönen Abend noch und schönes Wochenende :)
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Atlantis
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Atlantis »

Ich habe ein komisches Gefühl wen ich die Romane und diese Diskosonen lese.
Man darf so was Abscheuliches nicht Provokativ schreiben. Auf eine Formel gebracht: Völkermörder mit Ethikunterricht.
Sowas will ich nicht lesen.Für mich ist das Grenz-würdig was unsere Exprokraten -Lehrer schreiben. :nein:
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Shyail
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Shyail »

@Chris

Irgendwie wills mir nicht gelingen, das Niveau bei den Tius zu finden.
Was bitte verstehst du denn darunter?

Alles, was ich in Bezug auf unsere Ekelpakete sehen kann, ist, dass sie eine Mission haben:
Seelen sammeln.
Um das zu tun, müssen sie töten.
Das Schlimme ist, dass sie anscheinend nicht mal selber wissen, warum sie es tun, so stellt es sich mir jedenfalls dar.
Sie töten einfach und es macht ihnen Spaß!

Wenn ich dann noch mal Bezug auf den IS nehmen darf, an den sie mich so unangenehm erinnern:
Die haben auch eine Mission:
Nämlich der ganzen Welt einen islamistischen Gottesstaat aufzwingen.
Nach ihrer Meinung müssen sie dazu töten.
Ob ihnen wirklich klar ist, warum sie das tun, entzieht sich meiner Kenntnis und meinem Verständnis sowieso.
Aber auch bei ihnen ist mein Eindruck, es macht ihnen Spaß.

So ein Verhalten jagt mir eiskalte Schauer über den Rücken!
Gerade durch den starken Bezug zur Realität fühle ich mich dadurch nicht provoziert, sondern abgestoßen, und wenn die Verherrlichung (die immer wiederkehrende Beschreibung der Angriffe erfüllt bei mir diesen Tatbestand) eines derart negativen Verhaltens ein mutiges Experiment sein soll, dann ist es eins, auf das ich lieber verzichten würde.
hz3cdv
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von hz3cdv »

Atlantis hat geschrieben:Ich habe ein komisches Gefühl wen ich die Romane und diese Diskosonen lese.
Man darf so was Abscheuliches nicht Provokativ schreiben. Auf eine Formel gebracht: Völkermörder mit Ethikunterricht.
Sowas will ich nicht lesen.Für mich ist das Grenz-würdig was unsere Exprokraten -Lehrer schreiben. :nein:
Den Kommentar verstehe ich jetzt nicht.

Es ist ja in den Heften sehr deutlich rübergekommen, dass an der Einstellung und Art der Tiuphoren nichts positives ist.
hz3cdv
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von hz3cdv »

Shyail hat geschrieben:
..., und wenn die Verherrlichung (die immer wiederkehrende Beschreibung der Angriffe erfüllt bei mir diesen Tatbestand) eines derart negativen Verhaltens ein mutiges Experiment sein soll, dann ist es eins, auf das ich lieber verzichten würde.
Wie im meiner letzten Anmerkung: es wird explizit und nahezu mit dem Holzhammer immer wieder erwähnt, dass die Taten der Tiuphoren von übel und böse sind. Zitat Heft 2805: "Perry Rhodan konnte nicht anders: Die Tiuphoren waren für ihn Killer." Wo wird da ein negatives Verhalten verherrlicht.
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Monostos
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Monostos »

hz3cdv hat geschrieben:
Shyail hat geschrieben:
..., und wenn die Verherrlichung (die immer wiederkehrende Beschreibung der Angriffe erfüllt bei mir diesen Tatbestand) eines derart negativen Verhaltens ein mutiges Experiment sein soll, dann ist es eins, auf das ich lieber verzichten würde.
Wie im meiner letzten Anmerkung: es wird explizit und nahezu mit dem Holzhammer immer wieder erwähnt, dass die Taten der Tiuphoren von übel und böse sind. Zitat Heft 2805: "Perry Rhodan konnte nicht anders: Die Tiuphoren waren für ihn Killer." Wo wird da ein negatives Verhalten verherrlicht.
Hat er meines Erachtens in der Klammer beschrieben. "(die immer wiederkehrende Beschreibung der Angriffe erfüllt bei mir diesen Tatbestand)"
Es ging ihm nicht darum, ob PR die Tius verdammt oder nicht.
Es ging darum, dass uns diese Taten, kommentiert von den Tätern selbst, wöchentlich in aller Pracht unterbreitet werden.
Das nennt er "Verherrlichung".
So zumindest habe ich Shyail verstanden (sorry, falls ich das verschlimmbessert habe).

Man muss sich natürlich dieser Meinung nicht anschließen.
hz3cdv
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von hz3cdv »

Monostos hat geschrieben:
hz3cdv hat geschrieben:
Shyail hat geschrieben:
..., und wenn die Verherrlichung (die immer wiederkehrende Beschreibung der Angriffe erfüllt bei mir diesen Tatbestand) eines derart negativen Verhaltens ein mutiges Experiment sein soll, dann ist es eins, auf das ich lieber verzichten würde.
Wie im meiner letzten Anmerkung: es wird explizit und nahezu mit dem Holzhammer immer wieder erwähnt, dass die Taten der Tiuphoren von übel und böse sind. Zitat Heft 2805: "Perry Rhodan konnte nicht anders: Die Tiuphoren waren für ihn Killer." Wo wird da ein negatives Verhalten verherrlicht.
Hat er meines Erachtens in der Klammer beschrieben. "(die immer wiederkehrende Beschreibung der Angriffe erfüllt bei mir diesen Tatbestand)"
Es ging ihm nicht darum, ob PR die Tius verdammt oder nicht.
Es ging darum, dass uns diese Taten, kommentiert von den Tätern selbst, wöchentlich in aller Pracht unterbreitet werden.
Das nennt er "Verherrlichung".
So zumindest habe ich Shyail verstanden (sorry, falls ich das verschlimmbessert habe).

Man muss sich natürlich dieser Meinung nicht anschließen.
Keine Ahnung, ob Shyail das gemeint hat, aber unter diesem Kriterium wäre jeder Fernsehkrimi, jeder Western, jeder Star Wars und Star Trek Film, ja fast jede Nachrichtensendung, eine Verherrlichung des Schreckens. Das passt irgendwie nicht. Oder anderes Beispiel: ein Antikriegsroman wie "Im Westen nichts Neues" wäre eine Verherrlichung der Gewalt, denn diese wird da durchaus deutlich geschildert.

Der Grund, warum ich hier so penetrant drauf herumreite, ist, dass das Empfinden, man würde in den Heften "das Böse" verherrlichen, unterschwellig und vermutlich ungewollt einen ziemlich schwerern Vorwurf enthält (zumindest für mein Empfinden) und ich einerseits ausdrücken will, dass ich dieses Empfinden nicht nachvollziehen kann, andererseits durch Textstellen überzeugen möchte, dass dieses Empfinden (Verherrlichung) falsch ist.

PS: ich gehöre eigentlich eher zu der Fraktion, die meint, dass die Tius zu schlaglichtartig und zu wenig differenziert angelegt sind und die dies nach der sehr differenzierten Schilderung der Onryonen (mal gut, mal böse, wie reale Lebewesen halt) als Rückschritt empfinden. Aber vielleicht kommt da ja noch was nach in den den nächsten Heften..
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Schnurzel
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Schnurzel »

Ich glaube, da kommt noch was. Die Onryonen konnte vor knapp zwei Jahren ja auch noch niemand nach nur 4 oder 5 Heften genau einschätzen.
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Skörld
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Skörld »

Ich muss gestehen, dass mich die Tius mittlerweile etwas langweilen.

Die sind halt auf eine durch und durch unspektakuläre Art böse. Mittlerweile hab ich kapiert, dass sie gern mit ihrer Rüstung quatschen, Schweiß, Endorphine und Pulverdampf schnüffeln und halt ganz, ganz doll gefährlich sind...

Vielleicht würde es helfen, wenn die Autoren etwas auf Distanz gehen. Nicht so viel Innenleben beschreiben, das dann doch wieder viel zu menschlich rüber kommt.
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Richard
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Richard »

Interessant waere wirklich - wie schon einige andere Leute hier im Forum meinten - zu erfahren, warum die Tius planetengebundenes Leben so sehr hassen. Es muss ja ein traumatisches Erlebnis gewesen sein...

Weiters frage ich mich wie es die Tius geschafft haben ihr planetengebundenes Dasein zu ueberleben - die Tius haetten sich mE doch in Bruderkriegen ziemlich aufreiben muessen. - Frueher haben sie wohl noch eher andere Trophaehen gesammelt - eventuell gabs da Skalps oder Schrumpfkoepfe um irdische Beispiele zu bemuehen.
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Shyail
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Shyail »

@ Monostos
Du hast mich richtig verstanden, genau das habe ich gemeint.
Der Grund für meinen Kommentar war in erster Linie der Satz von Chris, die Dauerberieselung mit Gewaltdarstellungen sei ein mutiges Experiment. Dieser Meinung kann ich nun mal ganz und gar nicht folgen! Mut ist eigentlich ein positiv belegtes Wort, also etwas Gutes. Wenn die Beschreibung des Genozids aller für die Tiuphoren erreichbaren Völker solcherart sanktioniert wird, sind wir meines Erachtens bedenklich weit auf dem Weg zu Brot und (tödlichen) Spielen im dekadenten alten Rom.

Ich kann auch hz3cdv's Standpunkt nachvollziehen, natürlich kommt man um die Darstellung von Gewalt nicht völlig herum. Auch will ich den Expos/Autoren keineswegs unterstellen, dass ihre Romane der Verherrlichung von Gewalt dienen sollen (so etwas glaube ich nicht mal bei denjenigen, von denen ich weiß, dass sie schon mal ganz gerne in Blut und Eiter waten ;) ).
Tatsache ist aber, dass man zumindest hinterfragen muss, ob die Beschreibung der Gemetzel in dieser Häufung wirklich sein muss! Wenn ich mich so durchs Forum lese, ist es nicht nur mein Eindruck, dass da übertrieben wird.

Es ist ja gut möglich, dass da in den nächsten Heften noch was kommt, um das brutale Verhalten der Tius zu erklären. Nur sind die mir inzwischen so unsympathisch geworden, dass es mich eigentlich schon nicht mehr interessiert, zumal uns, wenn ich mich an der Vergangenheit der Serie orientiere, dann eine ebenso radikale wie unglaubwürdige Bekehrung der monströsen Bestien in die netten Jungs von nebenan ins Haus stehen könnte...

Ich freu mich jetzt erst mal auf die Romane von Eschbach und Verena. :st:
hz3cdv
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von hz3cdv »

Ich mich auch. Beziehungsweise schon auf den Vandemaan die Woche davor. Die vier Romane davor dürften der Titelvorschau nach ja eher actionlastig sein, was im Moment nicht so mein Ding ist. Keine Ahnung, warum ich derzeit so friedfertig gestimmt bin, normalerweise weiß ich ja auch ne gute Raumschlacht zu schätzen.
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Axo
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Axo »

Skörld hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass mich die Tius mittlerweile etwas langweilen.
Nein, langweilen ist nicht das Wort, das ich gebrauchen würde. "Nerven" wäre eine bessere Bezeichnung.
Skörld hat geschrieben:Vielleicht würde es helfen, wenn die Autoren etwas auf Distanz gehen. Nicht so viel Innenleben beschreiben, das dann doch wieder viel zu menschlich rüber kommt.
Ich habe noch kaum Innenleben der Tiuphoren gesehen, nur ein paar Gedanken der "Frontkämpfer". Dass sich diese hauptsächlich um die Effizienz des Gemetzels drehten, verwundert mich dabei nicht.

Wenn ich die bisherigen Hefte etwas reflektiere, dann würde ich den Expokraten folgendes mitgeben wollen: Sie haben - aus meiner Sicht - ein unausgewogenes Gefühl für die Balance der Serie. In anderen Worten: es wird übertrieben.
- zuviele Handlungsfäden im Atopischen Tribunal
- zuviele offene Fragen daselbst
- zuviele Tiuphoren in den ersten zehn Hefte der Jenzeitigen Lande (ich extrapoliere die kommenden Ausgaben)

Ich unterstelle hier weniger Gewaltdarstellung (ich hoffe, CM hat aus dem PR-Action-Desaster gelernt) oder bewusste Provokation der Leser (das ist ohnehin ein Tanz auf der Rasierklinge), sondern mangelndes Geschick bei der "Serienkomposition". Klar, was dem einen sein Uhl ist dem ander'n sein Nachtigall, aber ich denke, dass ein wenig mehr Ausgewogenheit notwendig wäre. Wir haben noch haufenweise offene Handlungsfäden (z.B. die Widerständler auf Luna, von denen seit - gefühlten - Jahren nichts mehr zu lesen war), müssen da zehn Hefte Tiuphoren am Stück wirklich sein? Zumal sie (bisher) gerade keine Innenansichten geboten haben, sondern nur den Anblick von "Bestien in Brünnen". Das scheint mir persönlich das Hauptproblem und nicht etwa mangelnde/zuviel Veränderung, falsche/richtige Themen oder zuviele/zuwenige Handlungsträger. Ich habe keine Probleme mit Tekener, Gucky oder sonstigen Ereignissen, sondern mit der Choreografie des Zyklus.
Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand.
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Mr Frost »

Axo hat geschrieben:
Skörld hat geschrieben:
Skörld hat geschrieben:
Wir haben noch haufenweise offene Handlungsfäden (z.B. die Widerständler auf Luna, von denen seit - gefühlten - Jahren nichts mehr zu lesen war), müssen da zehn Hefte Tiuphoren am Stück wirklich sein? Zumal sie (bisher) gerade keine Innenansichten geboten haben, sondern nur den Anblick von "Bestien in Brünnen". Das scheint mir persönlich das Hauptproblem und nicht etwa mangelnde/zuviel Veränderung, falsche/richtige Themen oder zuviele/zuwenige Handlungsträger. Ich habe keine Probleme mit Tekener, Gucky oder sonstigen Ereignissen, sondern mit der Choreografie des Zyklus.
Genau das ist es! Genau das meine ich.
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von ParaMag »

@Axo: Bei den Kritikpunkten bin ich dabei. Die ersten Romane der 2800er haben mir als Einzelromane eigentlich sehr gut gefallen.
Das große ABER ist
1. steht hier die Devise 'Bad News sells' in dem Falle also das immer wiederkäuende Darstellen des 'ach du pösen'
Was mich schon im normalen Leben stört.
2. So langsam beschleicht mich das ungute Gefühl das es so weitergeht wie in den letzten 100 Romanen. Die als Einzelhefte eigentlich gingen. Es waren nur wenige dabei die mich wirklich mitgerissen haben. Mich hat es fast zum Aufhören gedrängt.
Nur wie @Axo schon schrieb lauter offene Enden. Für Serienromane eigentlich zu 'trivial' um nicht zu sagen banal. Doch hier gehts um die laufenden100er. Also wenn es nur darum ging, einen Eindruck zu bekommen wie die Tiu ticken, hätte es mMn weniger Aufwand und Platz gebraucht. Das liegt aber nicht an den Schreibern, die haben schließlich eine Vorgabe zu erfüllen.
"Gehe in das Gefängniss, ziehe nicht über los und kassiere keine 4000".
Die Lösung der offenen Fragen wird wahrscheinlich ab 2980 Erfolgen, falls dann noch einer im Hinterkopf hat auf welchen Faden noch ein Knoten muss. :devil:
Trevor Casalle 839

Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Skörld hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass mich die Tius mittlerweile etwas langweilen. Die sind halt auf eine durch und durch unspektakuläre Art böse. Mittlerweile hab ich kapiert, dass sie gern mit ihrer Rüstung quatschen, Schweiß, Endorphine und Pulverdampf schnüffeln und halt ganz, ganz doll gefährlich sind... Vielleicht würde es helfen, wenn die Autoren etwas auf Distanz gehen. Nicht so viel Innenleben beschreiben, das dann doch wieder viel zu menschlich rüber kommt.
Ich habe Deine zentrale Aussage mal fett unterlegt... Die sagt etwas ganz anderes als die beiden Sätze davor. Dir ist schlicht unheimlich, dies alles ist etwas verstörend.

Die Tiuphoren sind aber auch ganz sicher mit Absicht derart extrem und verstörend gezeichnet worden. Das war so vorgesehen. Verstörend wird es z.B. dann, wenn man die Tiuphoren im selben Atemzug zärtlich und kunstsinnig sieht, während sie gleichzeitig einem "Kriegsgast" bewundernd die Kehle durchschneiden und sich am gleichmäßigen Blutfluss erfreuen. Diese Mischung aus Moral (Menschlichkeit) und Anti-Moral (Unmenschlichkeit) ist hochgradig verstörend (und psychopathisch). Man braucht sich nur mal "Das Schweigen der Lämmer" anzuschauen, um diesem Typus zu begegnen. Und hier ist dieser "Typus" gleich ein ganzes Volk. Selbst die bösesten Bösewichter der PERRY RHODAN-Serie wurden bislang nie derart oszillierend und verstörend geschildert. Die Tiuphoren haben daher das Zeug, als das "Böse an sich" in die Serienhistorie einzugehen. Selbst QIN-SHI wurde nicht derart extrem geschildert.

Es ist sicher geplant, dass die Tiuphoren derart mit menschlichem Innenleben dargestellt werden. Das macht die ganze Geschichte nur noch verstörender. Man merkt, dass es selbst den Autoren etwas unheimlich ist...

...und da kommt MMT ins Spiel. Er ging (via Perry Rhodan) ein wenig auf Distanz. Zitat S.8/9 in Band 2805, Beginn Kapitel 2:
"Perry Rhodan konnte nicht anders: Die Tiuphoren waren für ihn Killer. Immer wieder in seiner Biografie war er ähnlichen Wesen wie ihnen begegnet, aber selten hatten sie eine derartige Abscheu in ihm hervorgerufen. Vielleicht war es diese Vermischung aus spirituellen, blutrünstigen, kunstsinnigen und brutalen Ansichten und Verhaltensweisen, die ihm das Kriegervolk so unsympathisch machte."
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Monostos »

Trevor Casalle 839 hat geschrieben:... Verstörend wird es z.B. dann, wenn man die Tiuphoren im selben Atemzug zärtlich und kunstsinnig sieht, während sie gleichzeitig einem "Kriegsgast" bewundernd die Kehle durchschneiden und sich am gleichmäßigen Blutfluss erfreuen. ...
Ich find halt, dass das Ganze (die Tius) etwas sehr von den Albae von Matthias Heitz abgekupfert wirkt.
Da wird beim Malen auf die Leinwand schon mal unterschieden, aus wessen Haaren man am Besten die Pinsel herstellt und mit wessen Blut sich das schönste Rot mischen lässt.
Das hab ich alles schon gelesen, ausführlicher und besser passend.
Bei PR wirkts grad wie ne Kopie auf mich und dann auch noch sehr ungeschickt gemacht.

Davon lasse ich mich natürlich nicht zum Aufhören bringen :P
Wird schon wieder besser werden, bzw. mir besser gefallen :unschuldig:
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von Mr Frost »

Monostos hat geschrieben:
Trevor Casalle 839 hat geschrieben: (...) dass das Ganze (die Tius) etwas sehr von den Albae von Matthias Heitz abgekupfert wirkt.
(...)
Interessant. Dieser Herr Heitz ist uns ja bereits über ein Cross-Marketing hier bei PR begegnet...
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dee
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Re: Wie gefällt uns der "neue" Zyklus?

Beitrag von dee »

Chris hat geschrieben: ... Die Tius sind unzweifelhaft eine Provokation. Und das, nach meinem Eindruck, nicht weil sie grausame Mordbrenner sind. Solche gab es in der Serie schon so einige. Das Provokative ist, so vermute ich, dass sie Mordbrenner "mit Niveau" sind. Auf eine Formel gebracht: Völkermörder mit Ethikunterricht.

... Seit dem Atopenzyklus nehmen uns unsere beiden expokratischen Germanisten mit auf eine Reise die moralische Überzeugungen in Frage stellt. Das Ganze ist ein groß angelegtes moralisches Experiment. Dass sowas Abwehr hervorruft, kann ich gut nachvollziehen. Die beiden sind verdammt mutig. Ich gebe ihnen für dieses Experiment aber Kredit.
Was die Atopen betrifft stimme ich dir zu. Die Story berührt (auch) die Themen Verführung und Verführbarkeit. Wie fest sind moralische Überzeugungen, wenn Kollateralschäden plötzlich akzeptabel scheinen? Wenn jemand als "gut" gilt, wenn nur sein Ziel vermeintlich hehr ist? Und wo ist die Grenze, wieviele Tote sind vertretbar? Einzelne Personen wie z.B. bei den Aufträgen der Jaj? Sind die Besatzungen eines Hilfskonvois zu viele? Was ist mit Erpressungen, die eine ganze Planetenbevölkerung betreffen?
Ich kann nicht beurteilen, ob das mutig ist. Das Thema hat jedenfalls ein hohes Reizpotential und mit dem Exposewechsel ist (mein Eindruck) ein allgemein höheres Reizlevel auch in Einzelaktionen zu verzeichnen.
Da kommen nun die Tiuphoren ins Spiel, die sogar serienhistorische Mordbrenner alt aussehen lassen. Als moralisches Experiment sehe ich das nicht. Es ist ein Thema, das hohes Reizpotential hat und Assoziationen zu unserer Realität hervorrufen kann.
Das folgende Zitat spricht an, woran ich ebenfalls erinnert war:
Trevor Casalle 839 hat geschrieben: Die Tiuphoren sind aber auch ganz sicher mit Absicht derart extrem und verstörend gezeichnet worden. Das war so vorgesehen.
... Diese Mischung aus Moral (Menschlichkeit) und Anti-Moral (Unmenschlichkeit) ist hochgradig verstörend (und psychopathisch). Man braucht sich nur mal "Das Schweigen der Lämmer" anzuschauen, um diesem Typus zu begegnen.
:st: Verstörend. Das ist ebenso der Begriff meiner Wahl. Auch an den Film musste ich denken (einer meiner Lieblingsfilme übrigens).
Der gebildete, hochintelligente und kultiviert parlierende Hannibal Lecter zelebriert eben nicht die Kultur, die in unserer Gesellschaft als solche definiert ist bzw. meine persönliche, wenn er die Leber eines Opfers zart gebraten mit einem Glas Chianti genießt. Er zelebriert seine eigenen Regeln und feiert dabei noch den Tabubruch gegenüber den "Normalen". Das ultimative Anderssein als Alleinstellungsmerkmal zur eigenen Wertsteigerung.
So sind auch die Tiuphoren aufgebaut. Das Konstrukt ihrer Gesellschaft ist sozusagen ein Angriff auf die Wohlfühlzone eines Lesers.
Zuletzt geändert von dee am 1. Juni 2015, 11:14, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gerichtet
Bild Ad Astra, dee (maWgE)

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