Ich will es möglichst differenziert betrachten und den offensichtlich tief entwickelten Willen UAs und RCs, eine überaus komplexe Geschichte zu erzählen, die alles mit allem verbinden möchte, so gut es geht, würdigen.
Hier steckt sicherlich viel Herzblut und Tüftelei "drinne".
Leider "bewegt" mich die Geschichte nicht.
Im Gegenteil.
Seit nunmehr hunderten Bänden erleben wir nun die Implikationen und Hintergründe (?) der "Zeitschleife" und deren Folgen, sowie des Gesamtkomplexes um ES und müssen (??!!) immer und immer wieder Geschichten begegnen, die wieder und wieder mit der Historie von ES in Verbindung stehen.
Sorry.
Mich interessiert das alles nicht mehr.
Ich kann nur mit Tannhäuser ausrufen: "Zu viel!! Zu viel!".
"Es geschah, weil es geschehen musste".
"Aber nicht mehr NACH der ZeitSCHLEIFE..."
Klar, oder??
Nun müssen wir auch noch die Lebens(?)geschichte von Delorian "erleben". Ein Chronist von ES, der irgendwie mit ES verbunden ist und irgendwie auch nicht. Der ES "vorgaukelt" (S.58/ WIE?? WIE??), dass es ihn nach (??) der Zeitschleife nicht mehr "gibt". WIE dies funktionieren soll, WIE Delorian mit ES kommuniziert, WIE er gleichzeitig als jung und alt exixisteren kann ("als Korrektiv"), und WIE er auch irgendwie ES selbst ist, WIE eine ZeitSCHLEIFE(!!!) überhaupt verlassen werden kann, wie Delorian alles weiss (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft), aber das Wissen dennoch erst erlangen muss, usw. usf.
DAS alles erschließt sich mir nicht.
Möglicherweise ist es UA und RC und den Autoren "sonnenklar".
Mir nicht.
Mir ist dies zu (!) esoterisch und metaphysisch.
Paradoxa sind ja "ganz nett" und sicherlich auch in der SciFi das "Salz in der Suppe"...
Bei PR ist das Paradoxon aber inzwischen zur Hauptthese geworden.
Vielleicht wollte man so Faszination oder "Kosmische" Gefühle wecken.
Hat bei mir leider erneut nicht funktioniert.
Nun will also Delorian vorgeblich "einen dritten Weg gehen", das Gute tun und erreicht das Böse (wie viele Menschen sind nun schon durch QHIN SHI bzw. die Anomalieeffekte gestorben??).
Also im Prinzip "THOREGON" nur mit anderer/ besserer Technik (Neuroversum).
Die Gesamtstory ist für mich nun seit geschätzt 400 Bänden (ES, ES, ES, Vatrox, QHIN SHI, 4er-SI, "SI x 100", PSI) oftmals nur noch Murks und kann bei weitem nicht mehr auch nur annähernd Faszination auf mich ausüben.
Es wird immer schlimmer, man braut das Ganze immer und immer wieder auf (daher auch die Datenblatt-ähnliche Strukur des Romans), und "klatscht" immer mehr Elemente dran (Ferne Stätten, Polportnetz) ohne das alles wirklich stimmig und befriedigend würde.
Ich bin (leider) im Negativen "erschüttert".
Und das alles soll nun noch irgendwie befriedigend abgeschlossen werden?
Ich kann es kaum noch glauben.
DAS alles hat mit der PR-Serie, die mich von den Bänden 750-1400 (und 200-400) so faszinieren konnte, immer weniger zu tun.
Meine letzte Bitte für die Zukunft von PR: ES möglichst lange komplett rauslassen, Delorian und Zeitschleife möglichst nicht mehr thematisieren, weniger SIs, weniger "Wundertüten"-Technik, keine Vater-Sohn-Geschichten (sofern Perry beteiligt sein sollte)...
Gesamtfazit zum Roman:
Da sich HuHae alle Mühe gibt, einen komplexen, kosmischen Roman zu schreiben, möchte ich ihm dennoch eine "2" zugestehen.
Die Story und den Gesamtplot kann ich nur mit Aufbringung aller Restsympathie mit (gerade noch) "ausreichend" werten.
Gesamtnoten: 4/2/4.