PR 578 Im Labyrinth der Toten
Heiko Langhans hat geschrieben:Wenn Ihr ein bisschen Geduld habt, mache ich in etwa 14 Tagen einen Altmutanten-Thread auf.
Ich habe Geduld, aber den heute gelesenen Band 578 "Im Labyrinth der Toten" würde ich trotzdem gerne noch hier besprechen, solange die Erinnerung frisch ist. Ich war ja gespannt, wie sich Rorvic und a Hainu bei der Suche nach Corello schlagen würden, und der Roman erwies sich dabei als ein typischer Ewers. Rorvic und a Hainu waren mehr mit sich selbst beschäftigt als mit ihrer eigentlichen Aufgabe.
Tatcher a Hainu war im Solsystem unterwegs mit einem Space-Aqua-Cruiser und durfte die Handlung von "2001 - Odyssee im Weltraum" nachspielen, d.h. in einer Raumstation einer Positronik, die versuchte, ihn mittels Vakuum umzubringen, nacheinander die Speicherchips rausziehen. Nach und nach verlor die Positronik ihr Bewusstsein und beklagte sich darüber.
Rorvic machte Urlaub in der Südsee, erwies sich einmal mehr als Scheusal im Umgang mit nichtsahnenden Menschen und wurde von Robotern in eine Unterwasserschleuse gebracht, die dann geflutet wurde. Das war dann so ungefähr das Gegenstück zu dem Erlebnis a Hainus, der dann aber mit seinem Space-Aqua-Cruiser zur Rettung Rorvics eilte. Allerdings drehten alle anderen Crewmitglieder an Bord durch und torpedierten die Unterwasserstadt, in der Rorvic Urlaub machte bzw. Ermittlungen aufgenommen hatte.
An dieser komplizierten Situation, in der Rorvic und a Hainu sich gegenseitig wieder das Leben schwer machten, während sie in der Südsee nach Corello und zwei verschwundenen Kindern suchten, war Corello nicht ganz unschuldig, der seinerseits eine uralte lemurische Unterwasserstation entdeckte und ansonsten versuchte, Verwirrung zu stiften, was ihm auch ganz gut gelang. Die Kinder wiederum entdeckten eine Station der Meister der Insel.
Alaska Saedelaere war auch wieder mit im Roman, als Begleiter Corellos, und mit der Darstellung Saedelaeres konnte man zufrieden sein. Ewers übernimmt die Figur von Voltz und führt die Saedelaere-Corello-Handlung sehr gut fort. Für das Restliche hatte er ja sein Duo Rorvic/a Hainu, mit dem er sich nach Herzenslust austoben konnte.
Entdecken und verwirren, das war die entscheidende Strategie, die Corello auf der Flucht vor seinen Verfolgern den Erfolg brachte, und wohl auch das Motto des durchgängig unterhaltsamen Romans. Wer Rorvic und a Hainu bzw. H.G. Ewers zuvor noch nicht kannte, der kennt sie jetzt. Perry Rhodan und Gucky werden fast zu Statisten degradiert. Die angespannte politische Situation ist im Roman auch nicht weiter wichtig, so dass Rorvic/a Hainu fast vollkommen freie Fahrt haben.
Einiges war schamlos übertrieben, z.B. dass der eigentlich ertrunkene Rorvic, von a Hainu mit Fußtritten reanimiert, einige Liter Wasser und ein Dutzend Fische ausspuckte, aus der Lunge, dem Magen, woher auch immer. Eigentlich müsste man beim Lesen den Kopf schütteln, aber irgendwie ist es auch lustig, so etwas in einem Perry-Rhodan-Roman zu lesen.