Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbücher

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Ron Bluehorse
Siganese
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Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbücher

Beitrag von Ron Bluehorse »

Hallo liebes Forum,

ich habe mich mal bei Eins A Medien und hier im Forum umgesehen und möchte einmal meine Sicht zu den Thoregon-Hörspielen (1800-1843) zur Diskussion stellen.

Die Vertonungen ruhen ja nun schon seit längerer Zeit an recht unbefriedigender Stelle. Band 1843 ist noch 32 Bände vom ersten Zyklus-Teilende bei 1875 entfernt. In der aktuell vorliegenden Form ist es für die meisten Interessenten also nicht ratsam, die Vertonungen für den aktuellen Preis (knapp 160 EUR) zu erwerben. Eine Fortführung ist aktuell doch recht ungewiss. Eine Investition in ein halbfertiges Produkt damit nicht gerechtfertigt. Im Vergleich zu den vollständig vorliegenden Zyklen ab 2400 werden sich bei der Baustelle Thoregon somit nur ganz vereinzelt weitere Einnahmen ansammeln. Somit wäre Thoregon tot.

Aktuell kann man zum kompletten PREA-Opus (minus diverser Nebenserien) also festhalten. Ab 2400 liegt eine durchgehende Vertonung vor. Über die Silberbände liegt gewissermaßen eine durchgehende Vertonung bis fast 1200 vor, mit derzeit noch einigen Lücken. Diese sind in knapp 5 Jahren geschlossen. Bis dahin nähern sich die Silberbände und die Silber Editionen Band 1400 an. In zehn Jahren ist man also über Band 1500 hinaus. In 20 Jahren auch über Band 1800. Das mögen die Überlegungen bei Eins A Medien gewesen sein, ausgerechnet mit Band 1800 wieder neu zu beginnen und dann die so gewonnene Kundschaft über Band 2200 hinaus auch bis 2400 zu halten. Damit wäre in 10 bis 20 Jahren quasi eine durchgehende Vertonung der Erstauflage erreicht, von der Eins A Medien dann langfristig zehren könnte.

Sollten dies die Überlegungen sein, muss man sie auch mit passendem Marketing unterfüttern.

Die Ist-Situation im Bereich der Vertonungen ist derzeit recht unbefriedigend. Der Kunde kommt derzeit mit den vertonten Silberbänden durchgehend von Band 1-499. Eine großartige Leistung bisher. Er kommt mit einigen Lücken derzeit auch weiter bis zu Band 1176. Die Lücken sind mit überschaubarer Perspektive zu schließen. Die erste Hälfte der Erstauflage ist damit bald komplett in vertonter Form erhältlich. Aktuell muss der Kunde allerdings noch auf drei parallele Silber Editions-Reihen ausweichen. Aber er kann somit schon einmal wenigstens planen. Und er ist natürlich damit auch derzeit gut beschäftigt und versorgt.

Ab 2400 geht es dann komplett weiter bis zum aktuellen Roman in der Erstauflage. Als Einstieg in die Erstauflage eignet sich der Negasphären-Zyklus (ab 2400) allerdings nur bedingt. Denn wer interessiert sich überhaupt in erster Linie für die Lesungen alter Hefte? Komplettisten und Nostalgiker. Und die hätten die Zyklen gerne von Anfang an. Also entweder man legt erst mit Band 2500 los oder mit Band 2200, eventuell auch mit Band 2300.

Aus der Sicht kann Eins A Medien die aktuelle Lücke also von mehreren Stellen aus versuchen zu schließen, um schlussendlich die Verkaufszahlen der bestehenden Serien weiter zu steigern: 1600, 1800, 2000 oder 2200.

1600 ist aus heutiger Sicht vermutlich zu unpopulär und hätte weit weniger Kunden als Band 1800 gelockt. Zudem ist die Nummer 1600 aus Sicht der Silberbände durchaus perpektivisch zu erreichen.

2000 ist mitten im Thoregon-Großzyklus verortet und erweckt wieder gewisse Bedenken bei den Käufern.

2200-2299 - Der Sternenozean liegt bereits als Hörspiel vor. Vielleicht spricht das auch gegen eine Schließung der Lücke ab dieser Stelle?

Somit würde sich der Thoregon-Zyklus (1800-2199) als logischer Schritt für das Gesamtunterfangen erschließen.

Allerdings fehlt für mich an der Stelle ein klares Marketing, eine klare Perspektive und ein klarer Veröffentlichungs-Rhythmus, um das Potential der Perry Rhodan Hörbuch-Gemeinde, die die bisherigen Vertonungen ja erfolgreich unterstützt hat und teilweise eben auch an der Schließung dieser großen Lücke interessiert sein dürfte, auch gebündelt für das Projekt "Thoregon" zu gewinnen und für mögliche Folgeprojekte bei der Stange zu halten.

Derzeit scheint Thoregon weder ein Erfolg, noch ein Flop gewesen zu sein. Man trägt sich wohl bei Eins A noch mit dem Gedanken, die Lesungen fortzuführen. Allerdings müsste man erst einmal wieder ein neues Momentum für die Fortführung der Lesungen ab Band 1844 generieren.

Ich bin daher an den Meinungen der anderen Forumsleser interessiert. Schließlich haben einige das Projekt ja bereits unterstützt und sitzen nun auf einem halbfertigen Teilzyklus. Neukäufer schreckt die mangelnde Perspektive ab. Wie soll so weiteres Geld für eine Fortführung der Lesungen generiert werden?

Für mich wäre eine komplette Vertonung der Erstauflage sehr interessant. Und ich würde sie auch gerne finanziell mittragen. Allerdings 160 EUR in 44 Thoregon-Romane zu versenken, erscheint mir nicht als zielführend. Den Betrag in die Romane anzulegen mit der Perspektive auf baldige Fortführung, das wäre etwas ganz anderes. Und es wäre mir auch lieber, als die bisherigen Vertonungen als Restposten zum Schnäppchenpreis zu erwerben.
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Thoromir
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Re: Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbüche

Beitrag von Thoromir »

Zunächst einmal: Ich glaube nicht, das sich Eins A Medien Gedanken darüber macht, was sie in 20 Jahren möglicherweise vertonen könnten.
Das ist einfach ein zu weitreichender Zeitraum. Ich persönlich glaube sogar, das es in 20 Jahren gar keine Lesungen mehr geben wird. Ich denke, die künstlichen Stimmen werden dann so gut sein, das jeder sich ein Ebook vorlesen lassen könnte, und man den Unterschied zu einem realen Sprecher kaum bemerkt. Überlege mal: 20 Jahre! Nein, wirkich, ich glaube nicht, das die Lesungen jemals alle Hefte einschließen werden.

Einen Aspekt hast Du in Deinen Überlegungen noch ausser Acht gelassen: Die Enttäuschung der Käufer über den abgebrochenen Zyklus.
Ich habe mir Thoregon gekauft. Aber glaube ja nicht, das ich jemals einen erneuten Versuch oder auch den Versuch eines anderen Zyklus sofort käuflich mitverfolgen werde. Ich warte erst mal einige Zeit ab, um einzuschätzen, ob das nicht doch wieder eingestellt wird.
Denn ICH habe diese Enttäuschung 2 mal gehabt. Einaml bei Thoregoan und dann bei Perry Rhodan Action. Auch dort ist man schon nach 12 Heften aus den Lesungen ausgestiegen.

Ich würde mich über eine Fortführung von Thoregon freuen (aber nicht sofort kaufen). Aber noch mehr würde ich mich über eine Fortsetzung der Atlan Blaubände freuen. Das würde mich wohl sogar so freuen, dass ich da SOFORT dabei sein würde :-)
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Stalker
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Re: Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbüche

Beitrag von Stalker »

Ich schließe mich Thoromir hier an.

Auch ich habe mich riesig gefreut über die Lesungen 1800 + und war dann echt super enttäuscht als es mittendrin nicht mehr weiterging...
Ich verstehe natürlich die wirtschaftlichen Zwänge die immer auf so einem Produkt liegen und hier wohl zum Ende geführt haben, schade ist es trotzdem.

Und ich wäre auch sehr vorsichtig mit einer "neuen" Reihe. So groß scheint der Markt für Vertonungen alter Zyklen eben nicht zu sein....
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relaff
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Re: Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbüche

Beitrag von relaff »

Hallo zusammen,

ich bin auch enttäuscht, dass es mit dem Thoregon Zyklus nicht weitergegangen ist. Aber ich denke nicht, dass man hier Eins-A so pauschal aburteilen kann. Im Gegensatz zu Perry Rhodan Action, was mein Einstieg in die Hörbücher war, wurde bei Thoregon ja von Anfang an vorsichtig argumentiert, was die Forsetzung der Serie über den jeweils nächsten Stapel von Hörbüchern hinaus angeht. Daher wäre ich auch bereit, bei einer Fortsetzung gleich von Anfang an dabei zu sein.

Ich denke aber, dass eine etwas andere Veröffentlichung bzw. Finanzierung sinnvoll sein könnte, als die "klassische" für die aktuellen Serien von Eins-A. Meine Vorstellung wäre so eine Art "Crowd Funding", bei der Eins-A ein abgegrenztes Produkt vorschlägt (z.B. der Abschluss des aktuellen Tolkander-Zyklus bis Heft 1875) und sagt, was für eine Produktion mindestens zusammen kommen muss. Also z.B. "das kostet EUR 50 für die Bände und wir brauchen mindestens 100 verbindliche Vorbesteller" oder was auch immer, die Zahlen habe ich nicht im Blick.

Natürlich kann man das noch aufpeppen wie es beim richtigen Crowd-Funding gemacht wird, indem es z.B. Premium, Gold, Platin und sonstwas für Pakete mit ein paar Gimmicks dazu gibt und für die man mehr bezahlen muss.

Was meinst Ihr?
Euer Relaff
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Stalker
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Re: Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbüche

Beitrag von Stalker »

1A aburteilen machen wir (zumindest ich) ja nicht. Aber die 1800 + haben, aus meiner Sicht, ja gezeigt, das sich das ganze wohl nicht gerechnet hat. Und da wäre ich eben vorsichtig, bei einer neuen Reihe. Mehr ist das nicht...

Crowdfunding für die Weiterführung der Reihe klingt aber echt interessant. Ich denke da wäre ich mit Sicherheit dabei. :st:
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Thoromir
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Re: Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbüche

Beitrag von Thoromir »

Ich sehe da auch keine "Aburteilung". Wir besprechen ganz schlicht die Folgen einer Absetzung mitten in einer Handlung. Das mag vom Unternehmerischen Gesichtpunkt notwendig gewesen sein, aber trotzdem hat so was ja Folgen bei den regelmässigen Käufern. Und da steht an erster STelle eben: Man wird vorsichtiger, was neue Reihen betrifft.
Man muss dabei auch einen Punkt im Hinterkopf haben: Die Thoregon Zyklen mögen ja beliebt sein, aber verkaufen sie sich wirklich so gut? Erinnert Euch mal, wann etwa die 5. Staffel eingestellt wurde. Bei 1599, also 200 Hefte vor Thoregon. Kann man da einen Hinweis erkennen, das alte Romane nciht so ziehen? Die Thoregon Hörbücher starteten etwa zur gleichen Zeit, wo die 5. Auflage gewesen wäre, wenn sie nicht eingestellt worden wäre. Fast könnte man sagen: Jetzt begann man die 5. Auflage auch als Lesungen herauszubringen.
Nur war die 5. Auflage eben schon seit einigen Jahren tot. Kam mir irgendwie in den Kopf :-) Vermutlich gibt es da keine Zusammenhänge, aber vielleicht eben doch. Ich jedenfalls hätte das Projekt gar nicht erst angefangen, sondern mich dann lieber darauf konzentriert, den Zyklus 2300 bis 2399 nachzureichen, damit der ganze Teil um die Negasphäre vollständig ist. Das wäre auch eine überschaubare Zeit gewesen. Aber ein Projekt, das aus 400 Folgen besteht, also 8 Jahre bei wöchentlichem Erscheinen? 16 Jahre bei 14 tägigem Erscheinen? Ich habe es von anfang an unterstützt, aber ich hatte meine Zweifel, ob das wohl gut geht.
pentido
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Re: Thoregon-Zyklus: Konzept& Marketing für alte PR-Hörbüche

Beitrag von pentido »

Thoromir hat geschrieben: Einen Aspekt hast Du in Deinen Überlegungen noch ausser Acht gelassen: Die Enttäuschung der Käufer über den abgebrochenen Zyklus.
Ich habe mir Thoregon gekauft. Aber glaube ja nicht, das ich jemals einen erneuten Versuch oder auch den Versuch eines anderen Zyklus sofort käuflich mitverfolgen werde. I
Ich stimme dir völlig zu, mir ging es ähnlich. Ich fand es auch schade (und unverständlich) von EinsAMedien, mitten in einem Zyklus abzubrechen, sie hätten ja zumindest den Teilzyklus auf XX49 beenden können. :mellow:

Auch bei mir hat es ähnliche Ergebnisse mit sich geführt. Ich habe daraufhin meine Silber-Abos auslaufen lassen und warte nun, bis sie bei audible erscheinen und sobald ein Zyklus dort "vollständig" ist, beginne ich ihn anzuhören.

Marketing-strategisch und was die Kundenbindung angeht, war die Hörbuchumsetzung von Thoregon (auf den ich mich sehr gefreut habe, weil es mein Einstiegszyklus damals war) ein Fehler. :(

Mich hat EinsAMedien dadurch als Erstleserkunde (bis auf die EA) verloren und das dürfte sie Geld kosten, zumal ich die Silberbände bei audible im Abo nun doch günstiger erwerben kann (und damit weniger Gewinn bei EinsAMedien verbleibt.)

Ehrlich gesagt, bedauere ich es sehr. Aber als Kunde wird man auch aus Schaden klug und schaut dann auch, wo man bleibt. :(

Und warum ich auf diesen Eintrag jetzt reagiere? Die Hoffnung, dass jemand sich ein Herz nimmt und zumindest den Teilzyklus abschließt, die stirbt zuletzt. :)

Alex.
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