Sorry dass ich jetzt erst antworte, ich war in den letzten Tagen nicht im Forum gewesen und hatte Deinen Post nicht gesehen.muurtblaue Kreatur hat geschrieben: Da ich (und vermutlich die meisten Leser) die "Sandkönige" nicht kenne, hilft dein Hinweis hier irgendwie nicht viel...
Du hast vermutlich recht, ausser "Song of Fire and Ice"/"Game of Thrones" kennen die meisten wahrscheinlich wirklich nichts von Martin. Eigentlich schade, weil manches davon (zumindest meiner Meinung nach) wirklich sehr interessant ist.
In "Sandkönige" geht es um einen reichen Sammler exotischer Tiere der auf einen fremden Planeten mehrere Völker dieser Ameisen ähnlichen Tiere kauft. Die mysteriösen Händlerin Wo erklärt ihm dass die Sandkönige (sobald sie etwas gewachsen sind) untereinander Kriege führern werden, gibt ihm aber auch Hinweise wie er die Tiere zu behandeln hat. Besonders fasziniert ist er davon dass sie dass Gesicht ihres Besitzers auf ihren Bauen verewigen.
Unser Hauptprotagonist langweilt sich recht schnell da die Sandkönige seiner Meinung nach zu lange brauchen bis sie sich entwickeln und lässt sie fast verhungern, wie erhofft werden sie schnell aggressiv und er lässt sie nicht nur gegeneinander Kämpfen sondern auch bei Kampfspielen die er mit seinen Kumpanen abhält gegen andere ausseridische Geschöpfe antreten. Eines der Sandkönigsvölker zeigt seine Meinung was es davon hält dadurch dass sie das Gesicht ihres "Gottes" nun als verzerrte böse Fratze darstellen, worauf er völlig ausrastet und versucht die Königin zu töten.
Die Sache gerät schnell ausser Kontrolle (die Tierschen haben einen rasanten Entwicklungszyklus und werden nicht nur zunehmend grösser sondern auch intelligenter) und es weiter geht kann man sich vermutlich denken.
Mann kann "Sandkönige" als eine Horrorstory bezeichnen aber der Horror geht eigentlich nicht wirklich von den Tieren aus (auch wenn die am Ende einige Tote auf dem Gewissen haben) sondern vom Blick in die Geisteswelt eines völlig gewissenlosen und selbstherrlichen Menschen (der im Laufe der Handlung nicht nur seine Freundin ermordet und verfüttert sondern auch seine ganzen Kumpane) dem es nur darum geht seiner endlosen Langeweile zu entgehen und seine Machtfantasien auszuleben.
Auf Wikipedia gibt es übrigens eine ausführliche Zusammenfassung in Englisch (ich traue mich seit der neuen Datenschutzverordnung nicht irgendwelche Links einzustellen).
muurtblaue Kreatur hat geschrieben:
Aber ja, die stören mich auch, sobald sie aktive Handlungsträger werden. Man braucht sie ggf. um die Story mit SoW zu "würzen", zu motivieren und auf die Bahn zu bringen, quasi ein PR-scher "McGuffin" - oder nur ein ganz klein wenig mehr.
Eine SI wie ES ist schon hart an der Grenze und sollte nur sparsamst dosiert als graue Eminenz im Hintergrund eingesetzt werden.
Das Ziel, HMs in einer Story prominenter einzusetzen, mag mehr SoW sein, aber bei mir funktioniert das nur, solange sie weit im Hintergrund bleiben. Sobald sie zu deutlich sichtbare Handlungsträger werden, werden sie schnell "gewöhnlich" - auch weil kein Autor eine HM wirklich beschreiben kann (keine Autorenschwäche, sondern eine praktische Unmöglichkeit), ohne sie letztlich zu vermenschlichen. Letzteres passiert daher immer und erreicht somit das Gegenteil des gewünschten.
Da bin ich absolut Deiner Meinung. Je häufiger man SIs und Hohe Mächte einsetzt (und da stören mich die SIs viel mehr, einfach weil sie -anders als Kosmokraten und Chaotarchen- in jeden Zyklus auf die eine oder andere Art präsent sind) um so weniger SOW erzeugen sie für mich. Egal wie oft betont wird, wie fremdartig und überlegen sie sind - sie kommen immer nur rüber wie Menschen (und im Normalfall wie ziemlich unangenehme Menschen die unentwegt mit ihren ganz und gar menschlichen Machtspielen beschäftigt sind) und da hilft es mir nicht wenn die Exposéautoren mir erklären dass es schlicht meine Schuld ist wenn ich die SIs von meiner primitiven menschlichen Warte aus interpretiere.
Ich denke (aber dass ist um es noch mal deutlich zu sagen wirklich NUR meine persönliche Meinung) würden die SIs seltener in der Handlung auftauchen wäre es vermutlich einfacher sie als unergründliches Geheimnis darzustellen.