Klassiker - Die Zeitabenteuer

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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

dandelion hat geschrieben:Ich denke, die Suche nach dem Hypersender war zur Erscheinungszeit des Taschenbuchs eine Geschichte wert. Im Blauband zog dieses Spannungselement aber eigentlich nicht mehr. Weiß nicht, wie sich Hans Kneifel da aus der Affäre gezogen hat. Wichtig war das Auffinden des Senders für Atlan ja nicht mehr. Es sei denn, er wollte sicher gehen, daß keine ungewollten Gäste herbeigelockt wurden. Nicht alle Besucher hatten so wie er, das Wohl der Menschheit im Auge.
Das stimmt. Es ist auch auffällig, wie oft die Erde Besuch von fremden Raumfahrern erhielt.

Da in der Milchstraße viele Planeten bewohnt sind und viele Raumschiffe verkehren, auch arkonidische, stellt sich die Frage, ob Atlan überhaupt einen Hypersender braucht. Nach 9000 Jahren hätte auch ein ganz normales Funksignal bereits mehr als ein Viertel der 34000 Lichtjahre von der Erde nach Arkon zurückgelegt.

Normalerweise hat sich Atlan ja immer für 500 Jahre in die Kuppel schlafen gelegt. Funksignale von der Erde (Larsaf III) würden in der Zeit 500 Lichtjahre zurücklegen. Die Ferronen im Wega-System und viele andere hätten diese Signale auffangen können. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass Atlan jemals Überlegungen angestellt hätte, wo der nächste oder übernächste arkonidische Stützpunkt zu finden ist, und wie er diesen auch ohne Hyperfunk hätte anfunken können und wie lange ein Funksignal braucht. Vor allem die Venus zum Beispiel hätte er auch ohne Hyperfunk erreichen können.
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M13
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von M13 »

Sehr guter Hinweis, Yman!

Stellt sich aber die Frage wie stark das normale Funksignal sein müsste, um noch in 500 Lichtjahren Umgebung Widerhall zu finden.
Und wäre Atlan in der Lage gewesen, einen Sender zu bauen, der ein solch starkes Signal ausstrahlen kann? Was wäre dann erfolgreicher? Lang-, Kurz-, Mittel- oder Ultrakurzwelle?

Gruß,
Uwe
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Zu Thoras und Crests Zeiten gab es auf dem 800 Lichtjahre entfernten Planeten Myra IV eine arkonidische Robotstation. Wie lange die schon esxistierte, wurde aber wohl nicht bekannt. Vielleicht gab es sie auch schon zu Atlans früher Exilzeit. Atlan hätte ohnehin aus seiner Zeit als Flottenadmiral wissen können oder sogar müssen, wo in relativer Nähe zum Solsystem arkonidische Stützpunkte zu finden waren.

Wie schon geschrieben ist es aber mit Notrufen so eine Sache. Es könnten auch "Helfer" kommen, die man nicht haben will, wie beim Notruf der AETRON.

Das Geschehen im Roman hat mich stellenweise an die Fernsehserie "Ivanhoe" miT Roger Moore in der Hauptrolle erinnert. Die lief 1962/63 in der ARD. Habe ich gerne gesehen und war so beeindruckt, daß ich kurzzeitig den Colt mit dem Plastikschwert getauscht habe und ich war da nicht der einzige. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an Ivanhoe, Gurth und Lady Rowena.
thinman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von thinman »

M13 hat geschrieben:Sehr guter Hinweis, Yman!

Stellt sich aber die Frage wie stark das normale Funksignal sein müsste, um noch in 500 Lichtjahren Umgebung Widerhall zu finden.
Und wäre Atlan in der Lage gewesen, einen Sender zu bauen, der ein solch starkes Signal ausstrahlen kann? Was wäre dann erfolgreicher? Lang-, Kurz-, Mittel- oder Ultrakurzwelle?

Gruß,
Uwe
Verdammt stark.
Wenn er einen größeren Sektor bestreichen will, daß man in ein paar hundert Lichtjahren noch was hört, braucht man verdammt viel Leistung. Auch die Ferronen, die sich 1975 über damalige irdische Funkanlagen kaputt gelacht haben, haben nie einen Pieps von der Erde (Reichssender Berlin, Radio Moskau oder BBC) registriert. Atlan hätte dann die ganze Zeit neben dem Sender sitzen müssen, das Risiko daß Maahks das Signal zuerst empfangen hätten, erschien im wohl doch zu hoch, um seine psychische Gesundheit zu riskieren. Insofern war seine Methode, einfach abzuwarten und auf eine passende Mitfahrgelegenheit zu warten wohl doch die beste Methode. Pech war, daß er halt 1971 die Nerven verloren hat.

thinman
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

M13 hat geschrieben:Sehr guter Hinweis, Yman!

Stellt sich aber die Frage wie stark das normale Funksignal sein müsste, um noch in 500 Lichtjahren Umgebung Widerhall zu finden.
Und wäre Atlan in der Lage gewesen, einen Sender zu bauen, der ein solch starkes Signal ausstrahlen kann? Was wäre dann erfolgreicher? Lang-, Kurz-, Mittel- oder Ultrakurzwelle?
Als erfolgversprechend gilt z.B. das UHF-Band, dessen Frequenzen noch oberhalb von UKW liegen.

Project Phoenix (1995-2004) ging davon aus, künstlich erzeugte Signale im Frequenzbereich 1-3 Gigahertz, die mit einer Leistung von 1 Gigawatt in einer Entfernung von 200 Lichtjahren isotrop (gleichmäßig in alle Richtungen) ausgesendet werden, nachweisen zu können.

Die berühmte Arecibo-Botschaft (1974) wurde vom Radio-Teleskop des Arecibo-Observatoriums mit einer Leistung von 1 Megawatt auf einer Frequenz von 2,4 Gigahertz zum Kugelsternhaufen M 13 ausgestrahlt, also dorthin, wo im Perryversum Arkon ist. Die Entfernung nach M 13 wird im Perryversum mit 34000 Lichtjahren angegeben, in der Realität sind es 25000 oder etwas weniger.

1 Megawatt könnte also reichen, wenn das Signal nicht isotrop in alle Richtungen, sondern auf ein kleines Ziel gerichtet ausgesendet wird. 1 Megawatt kann man mit einer Windkraftanlage erzeugen.
thinman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von thinman »

Yman hat geschrieben:]

Als erfolgversprechend gilt z.B. das UHF-Band, dessen Frequenzen noch oberhalb von UKW liegen.

Project Phoenix (1995-2004) ging davon aus, künstlich erzeugte Signale im Frequenzbereich 1-3 Gigahertz, die mit einer Leistung von 1 Gigawatt in einer Entfernung von 200 Lichtjahren isotrop (gleichmäßig in alle Richtungen) ausgesendet werden, nachweisen zu können.
.
Stellt sich bloß die Frage, ob derartige Sendeeinrichtungen in der Kuppel eingelagert worden sind, wenn schon nicht mal Hyperfunksender vorhanden waren. Ich weiß nicht, wie lange die Herstellung einer 1MW Senderöhre aus Kuperdraht, Panzertroplon und was sich noch so in seiner Kuppel fand, dauert.
Welches Frequenzband seine Sateliten, die zu guter letzt der irdischen Raumabwehr zum Opfer fiehlen und seine Robotfalken bzw. Wölfe benutzen blieb ja auch unbekannt.

thinman
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Im September des Jahres 1986 erschien das chronologisch 31/35/37te Zeitabenteuer (der Reihe der Planetenromane als Nr.282). Es behandelt Episoden in verschiedenen Jahrhunderten:

Novellen der Sterne und Kämpfe

von Hanns Kneifel

Bild

Handlung:

434 - Die Burgunder

Diese Episode aus Atlans Leben auf Terra spielt zu einer Zeit, in der das Volk der Burgunder jenen Ereignissen entgegen geht, die sich später – in den Fakten etwas verändert – in der Nibelungensage niedergelegt finden. Gundahar, König der bis dahin unabhängigen Burgunder, hegt Pläne, den mit den Römern geschlossenen Friedensvertrag zu brechen, um neues Land für sein Volk zu gewinnen. Atlan ist an den burgundischen Hof gekommen, um zu versuchen, ihm dieses Vorhaben auszureden, doch es will ihm ebenso wenig gelingen wie seinen Freunden Hagano und Siegfryd. Dennoch verleben alle zusammen eine schöne Zeit, die kaum getrübt wird von den düsteren Prophezeiungen des Hofsängers Volker von Alzeye. Atlan schenkt Hagano einen Gürtel mit Tarnvorrichtung und verlässt dann den Hof, ehe der Krieg mit den Römern ausbricht. Später wird Roms Heerführer mithilfe seiner hunnischen Hilfstruppen den Konflikt für sein Reich entscheiden und das burgundische Volk danach in das gallische Kernland umsiedeln.

995 - Leif Eriksson

Eine weitere Episode aus dem Leben des Arkoniden, die einen seiner vorsichtigen Versuche zeigt, die Zukunft des Planeten und seiner Bewohner zu steuern. In der Hoffnung, die Wikinger von ihren Raub- und Eroberungszügen in ganz Europa und dem Mittelmeerraum abbringen zu können, unterstützt er die Expedition Leif Erikssons zur Neuen Welt im Westen mit einigen neuartigen Hilfsmitteln und genauen Karten der Küstenlinien. Er selbst begleitet die Fahrt jedoch nicht. Leif gründet eine Siedlung, die jedoch nach einer Generation bereits wieder dem Vergessen anheim fällt.

1150–1193 – Arcanjuiz

Atlan wird von ES geweckt, um einen vielversprechenden Herrscher namens Friedrich von Schwaben im Auge zu behalten, den man auch Rotbart nennt. Doch zunächst erschafft der Arkonide sich an der Oberfläche mittels des Inhalts eines alten Notsilos mithilfe von Rico erneut eine Insel der Ruhe und einen Rückzugsort in Form des Kastells Arcanjuiz. Von ES hat er für dieses Unternehmen einige Wanderer-Androiden zur Verfügung gestellt bekommen, die abwechselnd als Ritter und als fähige Handwerker tätig werden. Erst als in Arcanjuiz alle Arbeiten abgeschlossen sind, wendet der Arkonide sich den Problemen der Menschheit zu. Das Machtringen zwischen Kaisertum und Papsttum, Streitigkeiten der Fürsten untereinander und die Kreuzzüge zur Befreiung des Heiligen Landes prägen die politische Lage in Europa und Vorderasien. Atlans erste Hoffnung ist, den jungen Herzog von Schwaben zu einem einigenden Faktor in Europa werden zu lassen. Er sucht ihn auf, redet mit ihm und zeigt ihm das Leben in der Region Arcanjuiz, wo eine gute Infrastruktur, Bildung, eine klare Rechtslage und Frieden jedem ein gutes Leben ermöglichen und die Gedanken für den Fortschritt frei machen. Friedrich zeigt sich beeindruckt, und tatsächlich versucht er, manches davon nach seiner Thronbesteigung umzusetzen, doch bald verfällt er in dieselben Bahnen wie alle Herrscher vor ihm.

Zehn Jahre später hofft Atlan, Papst Alexander III. zum Einlenken im Machtstreit mit dem inzwischen zum Kaiser gekrönten Friedrich bewegen zu können. Er versucht, dem Papst klar zu machen, dass eine Zusammenarbeit auf ein geeintes Europa hin für beide Seiten von Vorteil wäre, doch das Kirchenoberhaupt bleibt unnachgiebig. Danach sieht Atlan sich in Syrien einen vielversprechenden jungen Mann namens Salahaddin an, der vielleicht einmal eine wichtige Persönlichkeit in Vorderasien werden könnte. Er wirkt ebenfalls vielversprechend. Atlan kümmert sich nun eine Weile um den Fortschritt auf seinen Ländereien, doch bald packt ihn und seine Androiden-Ritter die Langeweile. Der Streit zwischen Friedrich und dem Papst ist inzwischen zum Krieg geworden, und Atlan versucht erneut, Friedrich die Unsinnigkeit seines Tuns klarzumachen. Doch dieser lässt sich nicht umstimmen. Mit seinen Rittern beobachtet Atlan den Kampf, den Friedrichs Truppen mit den Soldaten Alexanders vor den Toren Roms austragen, und sie stellen sicher, dass Friedrich nicht getötet wird. Als die kaiserlichen Truppen wenig später von der Malaria heimgesucht werden, tun sie ihr Möglichstes, um den Erkrankten zu helfen, doch Friedrich muss sich zurückziehen.

Wieder legt Atlan eine zehnjährige Pause in der Fluchtkuppel ein. Nach seiner Rückkehr nach Arcanjuiz begleiten er und seine Ritter eine Karawane nach Poitiers, wo sie auf den jungen Richard Löwenherz treffen – ein weiterer Herrscher, dessen Einstellung Hoffnung macht, dessen Draufgängertum jedoch bereits vermuten lässt, dass auch er eher den Krieg als den Aufbau fördern wird. Es folgt eine weitere zehnjährige Pause, und dieses Mal wacht Atlan mitten in den Vorbereitungen für den nächsten Kreuzzug auf. Er besucht Salahaddin und erhält von diesem die Zusicherung, dass er sich zu vernünftigen Bedingungen um einen Frieden bemühen würde. Die Franken sind jedoch nicht zu Kompromissen bereit, und es bleibt beim Krieg zwischen den Muslimen und den Christen. Friedrich nimmt daran nicht mehr teil, da er noch vor der Ankunft im Heiligen Land stirbt, aber Richard Löwenherz führt jetzt den unsinnigen Krieg weiter. Der Arkonide pendelt zwischen den Fronten, hilft mal hier und mal dort, ohne jedoch kämpfend einzugreifen, und sorgt vor allem so gut es geht für den Schutz der Zivilbevölkerung, die am schlimmsten unter den Verhältnissen leidet. Schließlich zwingen die Verhältnisse Richard, den Kreuzzug abzubrechen, ohne dass er Jerusalem nehmen konnte. Er schließt einen Frieden mit Salahaddin. Es bleibt unklar, ob das Treffen, zu dem Salahaddin sich im Fall eines Waffenstillstandes bereit erklärt hatte und das Atlan vermitteln wollte, jemals stattfand.

Atlan und seine Freunde bleiben nach der Abreise der Kreuzfahrer in Jerusalem bei Salahaddin. Dort stirbt seine Gefährtin Tyanna bei einem Anschlag der Haschischin des Alten vom Berg, der eigentlich Salahaddin und ihm gegolten hatte. Atlan kehrt nach Europa zurück, nutzt noch einige weitere Monate, um überall in Europa neue technische und naturwissenschaftliche Denkanstöße zu geben oder zu unterstützen, und zieht sich dann wieder in die Fluchtkuppel zurück.
Personenregister

Artalan Atlan versucht, als durchziehender Prinz aus dem Westen den König der Burgunder von seinen Kriegsplänen gegen die Römer abzubringen. Er gewinnt dabei die Freundschaft insbesondere von Hagano.
Gundahar König der Burgunder
Hagano von Tronec Held und Freund des Burgundischen Königs
Siegfryd Held und Freund des Burgundischen Königs
Volker von Alzeye Hellsichtiger Sänger bei Hof, der von kommendem Unheil singt; möglicherweise eine Kreatur von ES
Leif Eriksson Junger Wikinger, der mit Atlans Hilfe eine Fahrt nach Westen rüstet, um neues Land zu finden.
ES Die Superintelligenz
Friedrich I. »Barbarossa« / Friedrich von Schwaben Als Herzog besucht er Arcanjuiz und lernt vieles kennen, was er später als Herrscher durchsetzt. Dennoch ist er zu sehr Kind seiner Zeit, um Atlans Hoffnungen erfüllen zu können.
Riorca / Rico / Ciro ar Natal Die Namen des Chefroboters der Fluchtkuppel sind so vielfältig wie seine Masken, wenn er gemeinsam mit seinem »Gebieter« an die Oberfläche reisen darf. Er koordiniert den Aufbau des Kastells Arcanjuiz und beschützt Atlan und Tyanna so gut es geht auf ihren Reisen.
Papst Alexander III. Atlan versucht vergeblich, Friedrichs kirchlichen Gegenspieler umzustimmen. Im Streit um die Überschneidungen von weltlicher und kirchlicher Machtsphäre gibt er nicht nach.
Yussuf Salahaddin Atlan begegnet dem Gründer der Ayyuben-Dynastie noch vor dem Beginn von dessen Aufstieg. Im Gegensatz zu den westlichen Herrschern ist er Atlans Ermahnungen gegenüber aufgeschlossen, jedoch kann er alleine den Frieden nicht bewahren.
Richard Löwenherz
Tyanna de Claireau Nach über dreihundertjährigem Schlaf ist Tyanna wieder an Atlans Seite. Sie lernt viel, erlebt viel, und begegnet schließlich ihrem Schicksal.

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben:Im September des Jahres 1986 erschien das chronologisch 31/35/37te Zeitabenteuer (der Reihe der Planetenromane als Nr.282). Es behandelt Episoden in verschiedenen Jahrhunderten:

Novellen der Sterne und Kämpfe

von Hanns Kneifel



Handlung:

434 - Die Burgunder

Diese Episode aus Atlans Leben auf Terra spielt zu einer Zeit, in der das Volk der Burgunder jenen Ereignissen entgegen geht, die sich später – in den Fakten etwas verändert – in der Nibelungensage niedergelegt finden. Gundahar, König der bis dahin unabhängigen Burgunder, hegt Pläne, den mit den Römern geschlossenen Friedensvertrag zu brechen, um neues Land für sein Volk zu gewinnen. Atlan ist an den burgundischen Hof gekommen, um zu versuchen, ihm dieses Vorhaben auszureden, doch es will ihm ebenso wenig gelingen wie seinen Freunden Hagano und Siegfryd. Dennoch verleben alle zusammen eine schöne Zeit, die kaum getrübt wird von den düsteren Prophezeiungen des Hofsängers Volker von Alzeye. Atlan schenkt Hagano einen Gürtel mit Tarnvorrichtung und verlässt dann den Hof, ehe der Krieg mit den Römern ausbricht. Später wird Roms Heerführer mithilfe seiner hunnischen Hilfstruppen den Konflikt für sein Reich entscheiden und das burgundische Volk danach in das gallische Kernland umsiedeln.

995 - Leif Eriksson

Eine weitere Episode aus dem Leben des Arkoniden, die einen seiner vorsichtigen Versuche zeigt, die Zukunft des Planeten und seiner Bewohner zu steuern. In der Hoffnung, die Wikinger von ihren Raub- und Eroberungszügen in ganz Europa und dem Mittelmeerraum abbringen zu können, unterstützt er die Expedition Leif Erikssons zur Neuen Welt im Westen mit einigen neuartigen Hilfsmitteln und genauen Karten der Küstenlinien. Er selbst begleitet die Fahrt jedoch nicht. Leif gründet eine Siedlung, die jedoch nach einer Generation bereits wieder dem Vergessen anheim fällt.

1150–1193 – Arcanjuiz

Atlan wird von ES geweckt, um einen vielversprechenden Herrscher namens Friedrich von Schwaben im Auge zu behalten, den man auch Rotbart nennt. Doch zunächst erschafft der Arkonide sich an der Oberfläche mittels des Inhalts eines alten Notsilos mithilfe von Rico erneut eine Insel der Ruhe und einen Rückzugsort in Form des Kastells Arcanjuiz. Von ES hat er für dieses Unternehmen einige Wanderer-Androiden zur Verfügung gestellt bekommen, die abwechselnd als Ritter und als fähige Handwerker tätig werden.
In den Büchern sind die drei Teile chronologisch eingearbeitet. Ich weiß nicht, ob mir dieses dreiteilige Zeitabenteuer als Originaltaschenbuch besonders gut gefallen hätte. Aus den ersten beiden Teilen hätte Kneifel sicher mehr machen können, eigenständige Abenteuer, und ich verstehe nicht, warum er das nicht getan hat.

Beim dritten Teil finde ich die Dimension von Atlans neuem Stützpunkt beachtlich. 300 ES-Androiden, darunter 75 weibliche, werden für ihn bereitgestellt, deren Lebensdauer jedoch auf 50 Jahre begrenzt ist. Am Ende stirbt seine vergleichsweise bedeutungslose Geliebte Tyanna. Mir hat dieses vorzeitige abrupte Ableben nicht so gut gefallen. Auch aus Tyanna hätte Kneifel mehr machen können. Sie spielte eine zu geringe Rolle. Aber Band 9 ist damit abgeschlossen.
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Im Jahr 1986 (Dezember?) erschien das chronologisch 38te Zeitabenteuer (in der Reihe der Planetenromane als Nr.286).

Der Arkonide und der Großkhan

von Hanns Kneifel

Bild

Handlung:

1268 nach Christus: Atlan wird geweckt, weil rätselhafte Dinge geschehen sind. Ein Schiff der Galaktischen Händler ist in das System eingedrungen, wurde jedoch von einem automatischen Geschütz abgeschossen, das sich nach einem Erdbeben in einem Gebirge nahe dem Chin-Reich an die Oberfläche geschoben hatte. Rico ist sicher, dass dieses Geschütz nicht arkonidischen Ursprungs ist. Ein Rettungsboot ist östlich des Kontinents im Meer niedergegangen, doch Ricos Sonden haben noch keine Spur möglicher Überlebender finden können.

Da kein Bedarf für eiliges Handeln besteht, sucht und findet Atlan zunächst wieder einen guten Ort für einen Stützpunkt, der zugleich eine kulturelle Keimzelle werden soll. An der von Mongolen bedrohten Westgrenze des Landes Sind (Indien) errichten Ricos Robotscharen eine Felsenfestung und bewässern das umliegende Land. Währenddessen suchen Atlan, Rico und Alexandra von Lancaster den Ort des seltsamen Geschützes auf, doch es ist noch immer halb vergraben und nicht zugänglich. Später verschwindet es nach einem weiteren Beben wieder vollständig im Untergrund. Ricos Sonden haben derweil ein Springerpaar am Hofe des Mongolenherrschers Khubilai Khan aufgefunden. Sie sind zu Beratern des Herrschers aufgestiegen, wirken jedoch nicht glücklich dabei. Atlan zögert jedoch vorerst, mit ihnen Kontakt aufzunehmen.

Ein mongolisches Heer aus dem Westreich um Bagdad rückt inzwischen gegen Sind vor. Mittels Psychostrahlern und anderer technischer Hilfsmittel gelingt es Atlan, das Heer zurückzutreiben und dessen Anführer gefangen zu nehmen. Bei der darauf folgenden Verhandlung mit den Abgesandten des Sultans von Sind bekommt Atlan die für die Gründung einer Siedlung notwendige Unterstützung zugesichert. Der mongolische Anführer, der ebenfalls dieser Unterredung beigewohnt hat, wird im Anschluss zu seinem Herrscher Khubilai Khan zurückgeschickt, um diesem zu berichten, dass Sind nicht zu erobern ist, und ihm zugleich die Freundschaft anzubieten.

Während Khubilai Khan unermüdlich weiter an seinen Eroberungsplänen gegen das Sung-Reich im Süden und Zipangu (Japan) im Osten arbeitet, stehen die Springer ihm mit technischer Unterstützung und ihrem geografischen Wissen aus ihren Aufzeichnungen zur Seite. Sie sammeln dabei unschätzbare Reichtümer an. Allmählich wird ihnen jedoch klar, dass sie den Planeten niemals wieder verlassen werden, und das nimmt ihnen alle Freude an ihren Gewinnen. Zudem gefallen ihnen Khubilais Kriege nicht. Sie sehen aber keine andere Möglichkeit, zu überleben, als in ihrer Position an seinem Hof. So entwickeln sie schließlich auch unter Zuhilfenahme des bereits von den Chin entdeckten Schwarzpulvers Raketen und Kanonen für den Großkhan.

Atlan und Alexandra besuchen nun ebenfalls den Herrscher des Mongolenreiches, um die Gestrandeten näher kennenzulernen. Mit Karten und anderen Geschenken gewinnt Atlan das Vertrauen des Großkhans und führt lange Gespräche mit ihm. Er unterstützt die reformatorischen Bemühungen Khubilais, kann ihm jedoch seinen Expansionswillen nicht ausreden. Mit Subo Etai und Jelme Hadamag freunden Atlan und Alexandra sich schnell an, verraten ihnen jedoch nicht die Wahrheit über sich. Nach dem Ende des Besuches beschließt Atlan, mit Alexandra England zu besuchen. Sie finden Lancaster Castle jedoch nur noch als Ruine vor, in der sie auf den verarmten Adligen Guye of Llandrindod treffen. Sie freunden sich mit diesem an und nehmen ihn mit sich zurück in das Felsenfort, wo er während einer fünfjährigen Tiefschlafperiode die Verwaltung des Gebietes für sie übernimmt. Als sie sich schon in die Tiefseekuppel zurückgezogen, aber noch nicht den Tiefschlaf angetreten haben, entführt Rico noch Subo und Jelme samt ihren Besitztümern heimlich aus dem Mongolenreich und setzt sie nahe dem Felsenfort ab, wo sie wenig später von Siedlern des Dorfes gefunden werden. Sie werden von Guye herzlich aufgenommen und lernen in seiner Gesellschaft, wieder zu lachen und das Leben zu genießen.

Als Atlan und Alexandra fünf Jahre später (1273?) zurückkehren, hat Khubilai das Sung-Reich erobert und sich an Zipangu eine blutige Nase geholt. In England ist Edward I. König und kämpft gegen Wales. Guye hat Heimweh und wünscht, an der Seite seines alten Lehnsherrn in den Kampf ziehen zu dürfen. Alexandra überschreibt ihm Lancaster Castle, und Rico bringt den Ritter in seine Heimat, ausgestattet mit einigen arkonidischen Spezialausrüstungsteilen. Um der überhöhten Besteuerung zu entgehen, baut Atlan eine Meeressaline und handelt mit dem Wesir des Sultans von Sind Salzlieferungen anstelle von anderen Abgaben aus. Danach übernehmen Subo und Jelme die Leitung des Felsenforts, noch immer ohne jemals etwas über Atlans Herkunft zu erfahren, und Atlan und Alexandra brechen zu einer langen Reise durch viele Länder auf. Im Laufe dieser Reise begegnen sie auch den auf der Rückreise befindlichen Marco Polo, und Atlan nutzt die Gelegenheit, um dem jungen Marco ein paar der schlimmsten Fantastereien, die man ihm aufgetischt hatte, auszutreiben. Schließlich kehren sie in die Tiefseekuppel am Fuße der Azoren zurück, um sich wieder für einige Jahre aus dem Lauf der Zeit zurückzuziehen.

Anmerkung

Die Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahre abweichend 1200, 1268–1271 und 1281–1282 an.


Personenregister


Atlan / Antal Peyrefitte of Sherwood Der Arkonide wird in Indien und China tätig und versucht, das Leben der gestrandeten Springer zu verbessern, ohne sich ihnen gegenüber zu verraten.
Rico / Ciron de Roncas Der Chefroboter der Tiefseekuppel ist wichtigstes ausführendes Organ für alle Pläne Atlans.
Alexandra von Lancaster An der Seite Atlans hat die junge Adligentochter ein neues Leben begonnen und trennt sich von der letzten Bindung an ihre Vergangenheit.
Khubilai Khan Anführer der Mongolen, als Großkhan Herrscher über die Ländereien von Bagdad bis zur Küste Chinas.
Subo Etai, genannt »Feuerhaar« Springer aus dem Rusuma-System, Patriarchen-Sohn. Nachdem er auf dem ihm unbekannten Planeten gestrandet ist, stellt er seine Fähigkeiten in die Dienste des Großkhans, um sein Überleben und das seiner Gefährtin zu sichern. Zu Anfang glaubt er noch an eine Rettung und sammelt Schätze an, die er mit sich nehmen will. Nachdem er seine Hoffung verloren hat, ist er dankbar für die Möglichkeit, in Atlans Felsenfort friedliche Aufbauarbeit unter freundlichen Menschen leisten zu können.
Jelme Hadamag Springerin, Gefährtin von Subo Etai, die ihn bei seinen Bemühungen unterstützt.
Guye of Llandrindod Verarmter walisischer Earl aus dem Gefolge von Edward I., der eine Zeit lang das Felsenfort verwaltet und später Lancaster Castle und die zugehörigen Ländereien übernimmt.
Edward I. König von England
Marco Polo Weitgereister Venezianer, den Atlan auf eine Stippvisite einlädt

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Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Lumpazie hat geschrieben:Im Jahr 1986 (Dezember?) erschien das chronologisch 38te Zeitabenteuer (in der Reihe der Planetenromane als Nr.286). ........................

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Ups - sorry Leute - eine Woche zu früh. War keine Absicht -_-
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Da ich am Wochenende unterwegs bin, schon ausnahmsweise heute:

Im Jahr 1971 erschien das chronologisch 39te Zeitabenteuer (in der Reihe der Planetenromane als Nr.95).

Die Spur des Gehetzten

von Hanns Kneifel

Bild

Handlung:

Rico weckt Atlan, weil er die Landung eines Raumschiffes beobachtet hat. Ein Mann wurde abgesetzt, ehe das Raumschiff wieder startete, doch die Sonden verloren die Spur des Mannes. Atlan und seine Gefährtin Alexandra von Lancaster kehren zunächst zur Feste Arcanjuiz zurück, um dort nach dem Rechten zu sehen und zu regeln, was zu regeln ist. Dann setzen sie sich in wechselnden Masken auf die Spur des Außerirdischen.

Almeria

Verkleidet als Mönche, reisen Atlan und seine Gefährtin nach Almeria, wo die Pest wütet. Sie helfen, so gut sie es können, ohne zu viel von sich preiszugeben, und holen derweil Erkundigungen nach einem Fremden ein. Tatsächlich scheint ein Reisender in der Stadt aufgetaucht zu sein, er ist jedoch gerade nicht da. Atlan und Alexandra nutzen die Zeit, um tagsüber mit Hilfe des Priesters und anderer einflussreicher Leute Maßnahmen gegen die Pest durchzusetzen. Nachts lässt Atlan von Rico Impfstoffe einfliegen und schickt seine Robottiere auf Rattenjagd. Nach einigen Tagen, und nachdem die Stadt völlig auf den Kopf gestellt und von Grund auf gereinigt wurde, bessert sich die Lage allmählich. Während Atlan und Alexandra den Schlaf der Erschöpfung schlafen, kehrt der Fremde zurück. Als er hört, dass nach ihm gefragt wurde, flüchtet er.

Paris

Die Spur des Flüchtigen führt nach Paris. Atlan und Alexandra wechseln ihre Rollen und werden zu einem Schmied und seiner Gattin. Sie fliegen bis zu einem Platz kurz vor Paris, damit sie vor dem Fremden dort anlangen. In der Stadt mietet Atlan eine Werkstatt an und nimmt Kontakt mit der Gilde auf. Er trifft sich mit anderen Schmieden, zeigt ihnen technische Verbesserungen, und nebenbei gelingt es ihm, den König der Bettler zu seinem Freund zu machen, als er dessen Krätze heilt.

Als der gesuchte Fremde in Paris eintrifft, gibt er vor, ein königlicher Kurier in wichtiger Mission zu sein, der verfolgt wird. Er wird daher ständig beschützt. Der Bettlerkönig hilft Atlan jedoch, in das Haus des Fremden einzudringen. Atlan kann belauschen, wie dieser mittels eines Hyperfunkgerätes mit jemandem Kontakt aufnimmt. Es scheint, als solle der Fremde nur eine Zeitlang auf dem Planeten bleiben und dann wieder abgeholt werden. Atlan dringt in den Raum ein, in dem der Fremde sich aufhält, um mit ihm zu reden, doch dieser hat mit etwas Derartigem gerechnet und ist bewaffnet. Sofort kommen auch Wachen herein, und Atlan wird festgenommen. Der Bettlerkönig aber kann entkommen. Er bringt zuerst Alexandra in Sicherheit, dann befreit er Atlan aus dem Gefängnis. Der Fremde ist inzwischen wieder aus Paris verschwunden.

Deutschland

Rico hat feststellen können, dass der Außerirdische nach Osten geflohen ist, nach Deutschland. Dort scheint er nun als Alchimist aufzutreten. Wieder folgen ihm Atlan und Alexandra, dieses Mal als Adelige. Sie mieten ein kleines Schlösschen an, dessen Besitzer an der Pest erkrankt ist und bereits seine ganze Familie an diese Krankheit verloren hat. Atlan holt den Besitzer aus seinem Stadtdomizil in das Schlösschen und heilt ihn.

In der Stadt findet Atlan heraus, dass der fremde Alchimist im Turm des Uhrmachers haust. Mit Alexandra inszeniert Atlan vor dem Gebäude einen Beinahe-Unfall genau in dem Moment, als der Mann herauskommt. Er »rettet« Alexandra und wird daraufhin von den Adeligen gebeten, zu ihrem Fest auf dem Schlösschen zu kommen. Er sagt zu und taucht am Abend auch tatsächlich auf. Zum ersten Mal kann Atlan sich länger mit dem Mann unterhalten, wird jedoch noch nicht schlau aus ihm. Als der Fremde seine Robotfalken bewundert, schenkt ihm Atlan einen davon, um auf diesem Wege eine Sonde in der Nähe des Fremden zu haben. In der Nacht versucht jemand, in das Schloss einzudringen, doch Rico entdeckt den Versuch, und Atlan wehrt ihn ab. Atlan vermutet den Fremden als Auftraggeber.

Aus Höflichkeit muss der Fremde die Einladung Atlans irgendwann erwidern, und so gibt es einige Tage später auch ein Fest im Turm des Uhrmachers. Doch auf diesem Fest bricht einer der Gäste zusammen. Atlan stellt fest, dass er die Pest hat. Der Fremde gerät in Panik und beendet das Fest abrupt. Am nächsten Morgen ist er wiederum geflohen.

Venedig

Auf seiner Flucht hat der Fremde den Falken mitgenommen, und so können Rico und Atlan den Großteil seines Weges genau verfolgen. In Norditalien entdeckt dieser aber durch einen Zufall das Geheimnis seines Jagdvogels und zerstört ihn, womit sich seine Spur wiederum vorerst verliert. Atlan und Alexandra ziehen als wohlhabende Leute nach Venedig. Sie schließen dort schnell Freundschaften und unterstützen sogar den Kampf der Stadt gegen bewaffnete Räuber, die ihre Versorgungskarawanen überfallen wollen. Als sie Nachricht von einer Karawane erhalten, die gerade überfallen wird, hat Atlan ein ungutes Gefühl. Mit der Stadtwache reitet er aus, um den Händlern zu helfen, soweit es noch möglich ist, doch es ist zu spät. Zwischen den verwüsteten Wagen und den Getöteten findet Atlan auch den Fremden. Er ist jedoch nicht getötet worden, sondern stirbt an der Pest, gegen die er geglaubt hatte, immun zu sein. Er ist ein ehemaliger Herrscher, dem sein engster Berater nach einem Umsturzversuch geraten hatte, für eine Weile unterzutauchen, bis die Dinge wieder im Lot waren. Der Berater antwortete nun jedoch schon eine Weile nicht mehr auf Anrufe und hatte wahrscheinlich nie vor, ihn abzuholen. Atlan sucht nach dem Hyperfunkgerät, kann es jedoch nur noch zerstört bergen.

Als Atlan nach Venedig zurückkehrt, erwartet ihn der nächste Schlag: Während er fort war, ist ein Brand im Nachbarhaus ausgebrochen, und als Alexandra versucht hat, einen Säugling zu retten, ist ein Teil des Hauses über ihr zusammengestürzt. Das Kind konnte gerettet werden, doch für sie kam jede Hilfe zu spät.

Anmerkung

Gemäß der (nur bedingt kanonischen) Archiv-CD1 spielt die Rahmenhandlung 3450, als Handlungszeitraum ist 1349–1350 angegeben.

Personenregister

Atlan Wieder einmal versucht der unsterbliche Arkonide, ein Raumschiff nach Arkon zu finden
Alexandra von Lancaster Gefährtin Atlans

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Ein Außerirdischer namens Gandalf und ein zweiter mit Namen Eloy. Eine Hommage an Tolkien und Wells?
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

dandelion hat geschrieben:Ein Außerirdischer namens Gandalf und ein zweiter mit Namen Eloy. Eine Hommage an Tolkien und Wells?
Möglich. Oder reiner Übermut. Soweit bin ich aber noch nicht. Ich bin immer noch bei "Der Arkonide und der Großkhan", das mit dem typischen langsamen Aufbau beginnt. Rico hat Atlan und Alexandra geweckt. Sie machen sich ohne Hast fertig, um weit nach Osten zu reisen, wo ein unbekanntes Geschütz ein unbekanntes Schiff vom Himmel geholt hat. Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass es ein lemurisches Geschütz ist, und die Fremden sind Springer. Wirklich wichtig ist das aber nicht.

Atlan richtet sich mit einem schnell errichteten Stützpunkt häuslich komfortabel ein und beobachtet die Mongolen, die immerhin zwanzigtausend Pferde zusammenbringen. Atlans Zeitabenteuer beginnt wie ein Hobby. Was man im 13. Jahrhundert halt so gegen seine Langeweile tut. Ernsthafte Hoffnungen, die Fremden könnten ihm helfen, von der Erde zu entkommen, hat er wohl nicht.

Aber Atlan will ja auch den zivilisatorischen Fortschritt ankurbeln. Mit bewährten Methoden sorgt er einmal mehr für Ordnung und stoppt ein mongolisches Reiterheer. Was will man Atlan vorwerfen? Eine ganze Batterie von Psychostrahlern wird eingesetzt, und Atlan und Rico agieren sehr robust im Schutz von Schirmfeldern, die auch ihre Pferde schützen, um sich die Anführer der Mongolen zu greifen. Das Ziel ist, an den Großkhan heranzukommen, den Atlan mehr als einen Verwalter als einen Eroberer einstuft.

Das Interessante an dem Zeitabenteuer könnte sein, wie Atlan das Reich des Großkhans im Vergleich mit den bisherigen errichteten Reichen bewertet. Atlan gibt sich aber ganz abgeklärt: In neuntausend Jahren nach dem Untergang von Atlantis hat er, trotz langer Tiefschlafphasen, bereits zu viele Reiche entstehen und nach vorübergehender Prachtentfaltung vergehen gesehen.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Das Großkhan-Abenteuer zerfasert gegen Ende. Atlans Hoffnung, dass der Großkhan "Ideen, Landkarten und Menschen sammelt", dabei einige Vorteile wie z.B. "Religionsfreiheit, mäßige Steuern, hervorragende Verwaltung" aufweist und klüger als seine Vorgänger ist, wird letztlich enttäuscht. Der Khan ist stur und versucht sich doch als Eroberer. Das Song-Reich (der Song-Dynastie) kann er zwar noch mit großen Verlusten erobern, aber an Japan (Zipangu) scheitert er, als seine Flotte von 900 Schiffen in einen "Sturm der Götter" gerät und zur Hälfte untergeht. Atlan hat seine Hand nicht im Spiel, aber er kümmert sich dann um Alexandra und die beiden Springer.

Alexandra kehrt zurück zur Burg Lancaster, um dieses Kapitel abzuschließen, und die beiden Springer werden in Sicherheit gebracht. Sie erfahren nicht, dass Atlan Arkonide ist, aber ihre Probleme sind ziemlich dieselben, nur dass sie nicht von ES in den Dienst genommen werden. Marco Polo wird noch erwähnt, ist aber letztlich nicht weiter interessant für das Abenteuer. Es ist dann so, als ob für Atlan und Alexandra ein Urlaub zu Ende geht, als sie, mit schwindendem Interesse am Reich des Khans, sich wieder in die Unterwasserkuppel begeben, um dort Hand in Hand einzuschlafen.

Das Großkhan-Zeitabenteuer fand ich eher mittelmäßig, nichts Aufregendes dabei, aber auch keine das Lesen verleidenden Grausamkeiten.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Lumpazie hat geschrieben:Im Jahr 1971 erschien das chronologisch 39te Zeitabenteuer (in der Reihe der Planetenromane als Nr.95).

Die Spur des Gehetzten

von Hanns Kneifel

Handlung:

Rico weckt Atlan, weil er die Landung eines Raumschiffes beobachtet hat. Ein Mann wurde abgesetzt, ehe das Raumschiff wieder startete, doch die Sonden verloren die Spur des Mannes. Atlan und seine Gefährtin Alexandra von Lancaster kehren zunächst zur Feste Arcanjuiz zurück, um dort nach dem Rechten zu sehen und zu regeln, was zu regeln ist. Dann setzen sie sich in wechselnden Masken auf die Spur des Außerirdischen.
Das Hauptthema des Abenteuers ist die Pest. Daneben ist aber wieder ein mal ein auf der Erde gelandeter Fremder ein Angelpunkt des Abenteuers. ES spielt dabei keine Rolle. Es ist Rico, der Atlan und Alexandra aufweckt, weil er ein Raumschiff geortet hat.

Alexandra würde lieber auf einer sonnigen Insel ihre Zeit verbringen, aber Atlan jagt dem Fremden hinterher. Dem Fremden gelingt es recht gut, sich Atlan immer wieder zu entziehen. Der Fremde hetzt bei einer Gelegenheit 25 englische Söldner auf Atlan, und Atlan schießt erstaunlich scharf mit tödlichen Waffen. Das hat mich überrascht.

Die Orte, an denen der Fremde Atlan entkommen kann, sind Almeria (Spanien), Bordeaux und Paris. (Im Buch scheint das anders zu sein als in der Perrypedia-Darstellung. Die Abschnitte Paris und Deutschland sind in der Reihenfolge vertauscht, und die Handlung, die im Taschenbuch in Deutschland stattfindet, wurde nach Bordeaux verlegt.)

Erst als Atlan nach Venedig reist, ereilt den Fremden sein Schicksal, und er kann nicht länger vor Atlan fliehen. Auch hier tötet Atlan mit seinen neu entwickelten konventionellen Pistolen rücksichtslos (die Banditen, die die Karawane des Fremden überfallen).

Atlan kämpft auch sehr erfolgreich gegen die Pest. Nur den an der Pest erkrankten und durch einen Pfeil verwundeten Fremden kann er nicht mehr retten. Der Hypersender wurde bei dem Überfall zerstört. So schließt sich der Kreis.

Leider kommt das Ende auch für Alexandra. Sie stirbt in einem Feuer als sie ein Kind rettet. (Atlans hier nutzlose Robot-Falken verbrennen in den Flammen.) Das ist natürlich sehr traurig, vor allem, da Alexandra sich ein Leben auf einer sonnigen pestfreien Insel wünschte.

Atlan hätte von Anfang an mit offenen Karten spielen sollen, dann wäre er vielleicht in den Besitz des Hypersenders gelangt, aber den hat er ja eigentlich sowieso. Hier spielt nur mal wieder die Reihenfolge eine Rolle, in der die Zeitabenteuer geschrieben wurden. Auch Alexandra würde dann noch leben, aber so wäre es natürlich kein Abenteuer geworden.

Den an Typhus erkrankten Dogen Venedigs kann Atlan unter Einsatz seines Aktivators retten. Rico mutmaßt, dass der Aktivator unterscheiden kann, ob Atlan (auch unterbewusst) jemandem helfen will oder nicht. Der Aktivator kann aber auch töten, wenn Atlan das will.

Am Ende bleibt Atlan noch ein paar Monate in Venedig und gibt dem zivilisatorischen Fortschritt einige Impulse und versinkt in Trübsinn, bis er wieder einmal Trost bei einer Sklavin, bei Chasari, sucht, mit der einige Zeit auf einer sonnigen Insel verbringt, bevor er ihr die Freiheit und eine Schatulle voller Goldmünzen schenkt. Außerdem hat Chasari von Atlan auch Spanisch, Französisch und Italienisch gelernt, also genau die Sprachen, die in den drei Ländern, in denen das Abenteuer spielt, gesprochen werden. Den tieferen Sinn davon habe ich nicht verstanden, aber vielleicht sollte Chasari die Möglichkeit haben, dorthin zu gehen, wo es ihr am besten gefällt.

Mir hat das Abenteuer ganz gut gefallen. Spannend war besonders die Suche nach dem Fremden vor dem Hintergrund der Pest. Das chronologisch vorhergehende Abenteuer, bei dem es um das Reich des Großkhans und zwei gestrandete Springer ging, wirkte mehr wie ein Urlaub für Atlan und Alexandra, aber dieses Abenteuer war spannender und tragischer. Vermeintliche Sicherheiten wie Impfungen gegen die Pest sind sehr trügerisch, und wie bei Alexandra kann der Tod auch ganz plötzlich von einer anderen Seite kommen.
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Klenzy
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Klenzy »

Yman hat geschrieben:Im Buch scheint das anders zu sein als in der Perrypedia-Darstellung. Die Abschnitte Paris und Deutschland sind in der Reihenfolge vertauscht, und die Handlung, die im Taschenbuch in Deutschland stattfindet, wurde nach Bordeaux verlegt.
Ich bin mir nicht mehr sicher, meine aber mich zu erinnern, dass die Verfasserin der Perrypedia-Handlungszusammenfassung mal geschrieben hat, sie ginge nach den Blaubänden vor. Das könnte die eine oder andere Diskrepanz gegenüber den Original-Zeitabenteuern erklären. Ich kann's aber nicht beschwören, da ich den betreffenden Hinweis gerade nicht finde.
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Klenzy hat geschrieben:
Yman hat geschrieben:Im Buch scheint das anders zu sein als in der Perrypedia-Darstellung. Die Abschnitte Paris und Deutschland sind in der Reihenfolge vertauscht, und die Handlung, die im Taschenbuch in Deutschland stattfindet, wurde nach Bordeaux verlegt.
Ich bin mir nicht mehr sicher, meine aber mich zu erinnern, dass die Verfasserin der Perrypedia-Handlungszusammenfassung mal geschrieben hat, sie ginge nach den Blaubänden vor. Das könnte die eine oder andere Diskrepanz gegenüber den Original-Zeitabenteuern erklären. Ich kann's aber nicht beschwören, da ich den betreffenden Hinweis gerade nicht finde.
Ich denke, es ist genau umgekehrt. Die Perrypedia-Beschreibung entspricht der alten Taschenbuchausgabe. Im Blauband sind die Stationen der Reihe nach: Almeria - Bordeaux (wo der Fremde als Alchemist im Turm des Uhrmachers haust) - Paris - Venedig.
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Klenzy
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Klenzy »

Yman hat geschrieben: Ich denke, es ist genau umgekehrt. Die Perrypedia-Beschreibung entspricht der alten Taschenbuchausgabe.
Ooh, dann habe ich mich schwer getäuscht. Verzeihung, dass ich mich eingemischt habe. :o(
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von thinman »

Klenzy hat geschrieben:
Yman hat geschrieben: Ich denke, es ist genau umgekehrt. Die Perrypedia-Beschreibung entspricht der alten Taschenbuchausgabe.
Ooh, dann habe ich mich schwer getäuscht. Verzeihung, dass ich mich eingemischt habe. :o(
Ein Grund mehr, das Taschenbuch mal wieder hervor zu kramen...
Eigentlich wollte ich ja selber was schreiben.

thinman
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Yman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Yman »

Klenzy hat geschrieben:
Yman hat geschrieben: Ich denke, es ist genau umgekehrt. Die Perrypedia-Beschreibung entspricht der alten Taschenbuchausgabe.
Ooh, dann habe ich mich schwer getäuscht. Verzeihung, dass ich mich eingemischt habe. :o(
Das ist schon in Ordnung. Allgemein wäre es natürlich besser, wenn bei Perrypedia Quellenangaben nicht fehlen würden. Vielleicht kannst du die Bearbeiterin der Zeitabenteuer-Artikel bitten, die Quellenangaben gegebenenfalls nachzutragen. Im Idealfall würde aus einem Perrypedia-Artikel hervorgehen, worin sich die verschiedenen Ausgaben (Taschenbuch, Blauband, ebook) unterscheiden.
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von thinman »

Yman hat geschrieben:
Klenzy hat geschrieben:
Yman hat geschrieben: Ich denke, es ist genau umgekehrt. Die Perrypedia-Beschreibung entspricht der alten Taschenbuchausgabe.
Ooh, dann habe ich mich schwer getäuscht. Verzeihung, dass ich mich eingemischt habe. :o(
Das ist schon in Ordnung. Allgemein wäre es natürlich besser, wenn bei Perrypedia Quellenangaben nicht fehlen würden. Vielleicht kannst du die Bearbeiterin der Zeitabenteuer-Artikel bitten, die Quellenangaben gegebenenfalls nachzutragen. Im Idealfall würde aus einem Perrypedia-Artikel hervorgehen, worin sich die verschiedenen Ausgaben (Taschenbuch, Blauband, ebook) unterscheiden.
Eigentlich sollte sich der Artikel auf das Taschenbuch beziehen. Sollte, aber es ist nicht 100% auszuschließen, daß sich der Autor der Inhaltsangabe nicht am Blauband orientiert hat oder daß der Blauband, falls abweichend, noch im Gedächtnis des Bearbeiters herum gespukt hat. Nicht jede Inhaltsangabe gibt den exakten inhaltlichen Aufbau des Romans wieder.

thinman
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Klenzy »

Allgemein gilt, dass sich die Perrypedia-Handlungszusammenfassung an dem Produkt orientieren soll, unter dem sie erfasst ist. Also beim Planetenroman die HZF des Planetenromans, im Blauband die HZF des Blaubandes usw., eine gesonderte Quellenangabe erübrigt sich also. Nur war es in der Sturm- und Drangphase der Perrypedia so, dass nicht immer alles sooo genau genommen wurde, es war wichtiger, erst einmal die HZF überhaupt zu haben. Wo wir Unstimmigkeiten entdecken, werden sie nachträglich korrigiert, aber für flächendeckende Überprüfungen haben wir einfach nicht die Kapazität, nicht mal bei den Artikeln, die derzeit täglich neu dazukommen. Schon gar nicht bei derartigen Veröffentlichungen aus ferner Vergangenheit, da eine seriöse Prüfung erfordert, die Originalquelle zu besitzen ...

In diesem konkreten Fall ist ja aber gar keine Korrektur des Artikels nötig, zumindest wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, stimmt die Handlungsabfolge mit dem Planetenroman überein und wenn es eine Abweichung gab, dann wohl in der Blauband-Bearbeitung. Zu der haben wir noch keine HZF.

Nachtrag: Ja, im Idealfall hätten wir auch die HZF des Blaubandes und hätten bei beiden Artikeln die wechselseitigen Differenzen dokumentiert. Fehlen nur noch die Mitarbeiter, die das alles machen ...
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dandelion
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von dandelion »

Woher der Femde kommt bleibt unklar. Irritierend ist, daß er die Erde kannte und auch von der in Europa grassierenden Pest wußte. Das läßt auf eine längere Beobachtung vor der Flucht von seinem Heimatplaneten schließen. Wie läßt sich das erklären?
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Im Juni des Jahres 1987 erschien das chronologisch 41te Zeitabenteuer (in der Reihe der Planetenromane als Nr.291).

Herrscher der Zeiten

von Hanns Kneifel

Bild

Handlung:

Im Jahr 1400 beginnt der Roboter Rico, Beaumont, ein Dorf in Frankreich, als neue Basis für Atlan da Gonozal auszubauen. Einzelne Menschen erhalten Hypnoschulungen, und Roboter rüsten das örtliche Schloss, Le Sagittaire, mit verborgenen technischen Mitteln aus. Der Ritter Rogeron de Vignon wird einer der wesentlichen Helfer.

1414 weckt Rico seinen Gebieter aus dem Kälteschlaf. Atlan trauert noch um Alexandra von Lancaster. Rico zeigt ihm Bilder von Beaumont, die dem Arkoniden gut gefallen, und teilt ihm mit, ES wolle, dass er eine Abenteuerreise mache, um auf andere Gedanken zu kommen. Getarnt als Graf Antal de Beaumont bricht Atlan zur Erdoberfläche auf in das Dorf. Dort herrscht bescheidener Wohlstand. Eine kleine Gruppe von Rittern, die mit Waffen und Rüstungen aus den Fertigungsanlagen der Kuppel versehen sind, sorgt für den Schutz, denn in Frankreich herrscht Krieg, und Marodeure durchziehen das Land. Eine derartige Söldnergruppe, die Armagnacs, wird von Rico (alias Ciron de Ronca) und Atlan zusammen mit den Rittern von Beaumont überwältigt und gefangen. Die 58 Gefangenen werden zum Arbeitsdienst eingesetzt, aber dabei auch umerzogen. Ein Jahr später, 1415, rüstet Atlan eine Karawane aus und reist in Richtung Orléans. Unterwegs lernt er Agnes Bretann, die letzte Überlebende eines Adelsgeschlechts, das der Pest zum Opfer fiel, kennen. Sie gehört zu einer Gruppe von Kaufleuten, die sich der Karawane anschließt. Gemeinsam verbringen beide den Winter in Le Sagittaire, Agnes wird Atlans Geliebte. Das Dorf und Schloss werden weiter ausgebaut, auch haben sich die gefangenen Armagnacs fast alle bereits gut integriert. Als sich Atlan schließlich in die Tiefseekuppel zurückziehen will, bietet er Agnes an, sie mitzunehmen, aber Agnes lehnt ab.

Erst 1429 wird Atlan wieder geweckt. Rico ist auf Jeanne d'Arc aufmerksam geworden, ein Bauernmädchen, das behauptet, göttlichen Zeichen zu folgen, und Frankreich retten will. Agnes ist ein Jahr zuvor im Kindbett gestorben. Atlan bricht mit 36 Reitern, zu denen neben Rico und Rogeron auch der Ritter Jeannot Cadenet und der Page Castor gehören, nach Orléans auf. Die Stadt wird von den Engländern belagert. Unterwegs rettet Castor eine verletzte und misshandelte Frau, die gesundgepflegt wird. Sie heißt Monique de Beauvallon.

Atlan nimmt an einem Gefecht an der Seite Jeanne d'Arcs teil, in dem Rico mit speziellen Kanonenkugeln für Verwirrung sorgt. Dann kann er Jeanne treffen und sich mit ihr unterhalten. Sie macht seltsame Bemerkungen, er komme von weit her und folge einer Bestimmung. Atlan fragt sich, ob Jeanne verrückt ist oder über übernatürliche Wahrnehmungen verfügt. Der Krieg geht weiter. Als Jeanne von einem Armbrustbolzen verwundet wird, versorgt Atlan ihre Wunden, aber den als Amulett getarnten Zellaktivator lehnt sie als abergläubischen Firlefanz ab. Dennoch gesundet Jeanne, und Orléans kann befreit werden.

Atlan reist mit Monique über Reims nach Straßburg. Beide werden ein Paar. Der Arkonide trifft einen Mann namens Gensfleisch, auch von Gutenberg genannt, der sich mit Buchdruck beschäftigt, und gibt ihm hilfreiche Tipps. Dann kehren sie für Herbst und Winter nach Beaumont zurück.

Über Bilder von Ricos Sonden kann Atlan verfolgen, wie Jeanne D'Arc 1430 in die Hände ihrer Gegner fällt und 1431 verbrannt wird. In der Nähe von Beaumont retten Ritter des Ortes den fahrenden Ritter Jacques de Lalaing, der überfallen worden ist, und laden ihn ein. Er bleibt zunächst in Beaumont als Gast Atlans. Auch ein Treffen mit Rogier von der Weyden findet statt. Dieser malt ein Bild von Atlan und seinen Begleitern.

Schließlich reisen de Lalaing, Atlan, Rico und Monique nach Brüssel, da sie auf den jungen Karl von Burgund aufmerksam geworden sind. Es gelingt Atlan, den jungen Herzog zu treffen und gemeinsam mit seinen Begleitern zu seinen Lehrern zu werden. Atlan lädt Karl nach Beaumont ein und zeigt ihm dort, welche Vorteile eine Gesellschaft genießt, in der Leibeigenschaft und Willkür abgeschafft wurden. Karl ist beeindruckt. Dann zieht sich Atlan mit Monique in die Kuppel zurück.

1476 wird der Arkonide wieder geweckt. Karl, genannt der Kühne, versucht, Burgund zu einer europäischen Großmacht werden zu lassen. Frankreich ist sein wesentlicher Rivale. Um die Unterstützung Österreichs zu erlangen, hat Karl einen Konflikt mit den Schweizer Eidgenossen begonnen. Er scheint aber alle Empfehlungen Atlans vergessen zu haben und erleidet eine schwere Niederlage bei Grandson. Rico und Atlan suchen den Herzog im Heerlager auf. Karl ist erkrankt, doch freut er sich, die alten Freunde wiederzusehen. Atlan kann ihn erfolgreich behandeln und bleibt beim Heer als Berater. Eine Gruppe von Rittern aus Beaumont kommt zur Unterstützung.

Die burgundischen Adligen ignorieren jedoch alle taktischen Empfehlungen, und so kommt es bei Murten erneut zu einer schweren Niederlage gegen das Heer der Eidgenossen. Atlan und seine Begleiter müssen fliehen, auch Karl gelingt es zu entkommen. Der Arkonide verbringt den Winter daraufhin in Beaumont, sucht aber gegen Jahresende noch einmal Karl auf, der sich jetzt bei Nancy aufhält. Sein Reich beginnt zu zerfallen, er wirkt alt und krank. Atlan redet noch ein letztes Mal mit dem Herzog, dann erlebt er die Schlacht von Nancy mit und kann trotz Schutzschirm und Lähmwaffen angesichts der Übermacht nur ohnmächtig zusehen, wie Karl erschlagen wird.

Frustriert kehrt Atlan nach Beaumont zurück und bleibt dort bis zum Frühling. Dann arrangiert Rico für ihn und Monique einen Urlaub auf einer ungenannten tropischen Insel, bevor beide in die Kuppel für die nächste Schlafperiode zurückkehren.

Anmerkungen

Mit dem Pagen Castor hat Hans Kneifel seinen Freund und langjährigen Helfer bei den Recherchen, Rainer Castor, in die Geschichte integriert.

Die Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahre abweichend 1400, 1414–1416, 1429–1430, 1448–1451 und 1476–1477 an.

Personenregister

Rico alias Ciron de Ronca Der Roboter unterstützt wie gewohnt seinen Gebieter
Atlan da Gonozal alias Antal de Beaumont Der Arkonide als Ritter im Hundertjährigen Krieg und bei Karl dem Kühnen
Rogeron de Vignon Ritter
ES Die Superintelligenz
Agnes Die französische Adlige wird für einige Zeit Atlans Geliebte.
Jeanne D'Arc Die Jungfrau von Orléans
Jeannot Cadenet Ritter
Castor Page
Monique de Beauvallon Atlans neue Gefährtin
Magister Gensfleisch, genannt »von Gutenberg« Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Lettern
Jacques de Lalaing Fahrender Ritter
Rogier von der Weyden Ein Künstler
Karl der Kühne Herzog von Burgund

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
Lumpazie
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Re: Klassiker - Die Zeitabenteuer

Beitrag von Lumpazie »

Im Dezember des Jahres 1987 erschien das chronologisch 42te Zeitabenteuer (in der Reihe der Planetenromane als Nr.298).

Das Genie und die Weltentdecker

von Hanns Kneifel

Bild

Handlung:

Circa Anfang 1489, Bartolomeo Diaz ist vom Kap der Guten Hoffnung zurückgekehrt, erwacht Atlan da Gonozal in seiner Tiefseekuppel. Zusammen mit Monique de Beauvallon hält er sich zunächst in Le Sagittaire, Beaumont, auf, wo alles in gutem Zustand ist. Dann reist er mit der Karavelle ROSE VON CATHAY auf die Azoren, wo er sich mit Gouverneur Martin Behaim trifft und ihm viele Karten der Erde zeigt, damit er besser an seinem Globusprojekt arbeiten kann. Das Schiff verfügt über Bauteile aus getarntem Arkonstahl und Kunststoff, einen Antrieb mit Schiffsschraube, verborgene Antigraveinrichtungen, Hinterladergeschütze und einen als Beiboot getarnten Gleiter. Atlan nennt sich Kapitän Arcantal.

Eine Erinnerung lässt Atlan vermuten, dass er um 1453 bei der Eroberung von Byzanz dabei gewesen sein muss. Am 15. Juni 1492 läuft sein Schiff den Hafen von Palos an, wo Cristobal Colon drei Schiffe für eine Atlantiküberquerung ausrüstet. Vorsichtig, um nicht die Aufmerksamkeit der Inquisition zu erregen, gelingt es Atlan, den genuesischen Kapitän zu treffen. Auch dieser erhält Seekarten, glaubt aber nach wie vor fest daran, nach Indien zu segeln. Atlan erinnert sich erneut an die Vergangenheit, und zwar an ein Degenduell mit dem italienischen Briganten Mariotto Caducci nahe Siena, das circa 1410 stattgefunden haben muss.

Nach gut einem Monat Aufenthalt segelt Atlan weiter nach England, wo er in einer Kneipe den Seefahrer Giovanni Caboto, der sich John Cabot nennt, trifft und ihm gegen einen zehnprozentigen Anteil an den Bonifikationen ebenfalls Seekarten überlässt. Bevor er abreist, kauft er in einer Kneipe die jungen Frauen Deirdre und Susanna frei und nimmt sie mit.

Die ROSE segelt weiter über Valencia und Barcelona nach Toulon, wo es zu einem zufälligen Treffen mit Amerigo Vespucci kommt. Atlan, der sich Condottiere Atlancar di Arcon nennt, gibt auch diesem Entdecker Seekarten. Die Reise geht mit Monique weiter nach Milano, das von den Sforza regiert wird. Atlan hält sich zusammen mit seinem Roboter Rico längere Zeit in der Werkstatt von Leonardo da Vinci auf. Kurz vor Einbruch des Winters hilft er, einen großen Handelszug vor einem Überfall zu retten. Auch Rico gibt Leonardo hilfreiche Hinweise. Nach einigen Gesprächen mit Ludovico Sforza verlassen die drei im Frühjahr die Stadt.

In Lissabon begegnet Rico bei einem Buchhändler dem Kapitän Vasco da Gama und schenkt diesem Seekarten. Atlan und Monique verbringen angenehme Tage in Le Sagittaire, bevor sie mit der ROSE weitersegeln. Susanna hat sich in Beaumont verliebt, sie bleibt. Deirdre geht aber mit auf die Reise. Nahe Oran schlägt die ROSE mit ihrer überlegenen Bewaffnung drei Piratenschiffe zurück und segelt die Westküste Afrikas entlang. Dann geht es den Niger entlang nach Gao, wo es Atlan gelingt, dass er und seine Begleiter als Berater des örtlichen Herrschers Askia Mohamed akzeptiert werden. Sie unterstützen die Entwicklung der örtlichen Kultur, aber auch den Ersten Krieger N'Darcala bei Gefechten gegen Feinde des Reiches. Alle Besatzungsmitglieder und auch Deirdre finden Lebenspartner und bleiben im Reich am Niger. Rico und Atlan verabschieden sich schließlich mit dem Gleiter, die ROSE lassen sie zurück. Das Schiff wird Jahre später durch Blitzschlag vernichtet.

Nach gut zweijähriger Abwesenheit kehren Atlan und Rico nach Beaumont zurück. 1498 ziehen sie sich in die Kuppel zurück, nachdem da Gama Indien erreicht hat. 1503 weckt Rico den Arkoniden erneut, lässt Monique aber schlafen. Im Mai 1504 ist Atlan in Florenz, wo er da Vinci besucht, der sich mittlerweile in dieser Stadt aufhält. Da Vinci will Lisa Gherardini, die auch »La Gioconda« genannt wird, die Frau eines reichen, aber alten Kaufmanns malen. Sie lächelt aber nicht. Das ändert sich erst, als Atlan erscheint. Lisa und Atlan verbringen leidenschaftliche Monate in einer Hütte, während das berühmte Porträt der Mona Lisa entsteht. Dann geht Atlan nach Beaumont, wo er einige Monate mit diversen Bauerntöchtern verlebt, bevor er sich im Winter verabschiedet und in den Tiefschlaf zurückkehrt.

Anmerkung

In der Archiv-CD1 sind als Handlungsjahre abweichend 1410, 1488, 1490–1498 und 1503 angegeben.

Personenregister

Bartolomeo Diaz Portugiesischer Seefahrer
Atlan da Gonozal alias Arcantal alias Atlancar di Arcon Der Arkonide als Helfer vieler Entdecker und als Geliebter der »Mona Lisa«
Monique de Beauvallon Atlans Gefährtin
Martin Behaim Gouverneur der Azoren
Cristobal Colon Entdecker Amerikas im Auftrag Spaniens
Giovanni Caboto, genannt John Cabot Entdecker in englischen Diensten
Deirdre Eine Frau aus England
Susanna Eine Frau aus England
Amerigo Vespucci Ein Entdecker
Rico Der Roboter unterstützt wie gewohnt seinen Gebieter.
Leonardo da Vinci Universalgenie
Ludovico Sforza
Vasco da Gama Portugiesischer Entdecker
Askia Mohamed Herrscher von Gao
N'Darcala Erster Krieger
Lisa Gherardini Die Mona Lisa hat eine Liaison mit Atlan.

Der obige Text wurde per GNU-Lizenz der Perrypedia entnommen.
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