Yman, danke für deine ausführliche Stellungnahme. Das eine Hauptproblem, das Du ansprichst, sehe ich tatsächlich auch so.
Yman hat geschrieben:Allgemein habe ich den Eindruck, dass bei Perrypedia zu schnell zu viel geschrieben wurde, ohne dabei bestimmte Standards einzuhalten, z.B. genaues Zitieren mit Quellenangaben. Diese sehr langsame, aber gründliche wissenschaftliche Arbeitsweise beherrscht nicht jeder, und dadurch entstehen Probleme.
Stimmt! Um möglichst schnell möglichst vollständig zu werden, hat die Perrypedia an Textspenden zusammengeräubert, was nur ging. Manch ein Textspender hat es dabei überaus genau genommen, andere haben in ihren Romanzusammenfassungen Dinge hineininterpretiert, Fehler gemacht und schlimmstenfalls Daten und Fakten hinzuerfunden, die so nirgends stehen. Das wurde unkritisch übernommen und heute rächt sich das. Unsere heutigen Standards legen die Messlatte deutlich höher, wie Johannes schon erläutert hat. Dabei gibt es zwei große Probleme, die ich nicht verschweigen möchte. Erstens, die Altlasten, also Fehler und mangelhafte Quellenangaben aus den Sturm- und Drangjahren: Systematisches Aufarbeiten können wir nicht leisten (jetzt kommt wieder die Leier mit Aufwand vs. Personal), ist außerdem langweilig und unattraktiv; folglich werden Fehler nur dort korrigiert, wo wir zufällig mit der Nase darauf stoßen/gestoßen werden und dann auch zufällig jemand Lust hat. Zweitens, selbst bei den neueren Beiträgen gibt es keine vollumfängliche Qualitätssicherung, einfach weil es trotz der vielzitierten dünnen Personaldecke dennoch zuviel Input ist, als dass jede Änderung nach dem Vier-Augen-Prinzip abgesichert werden könnte. Das bedeutet, Stichproben oder zufällige Hot-Spots werden genauer kontrolliert, der Rest ist Vertrauenssache. Damit können wiederum neue Fehler entstehen, die erst in Jahren entdeckt werden ... Ich erkenne also schon ein gewisses Hinterherhinken, da widerspreche ich Johannes.
Ja, die Perrypedia hat viele Lücken und Fehler. Die wichtigste Maßnahme gegen Fehler sind die gegenüber früher weitaus detaillierteren Quellenangaben für Informationen - soweit ich das einschätzen kann, unser herausragendes Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen PR-Nachschlagewerken. Gerade dadurch können wir heute sehr exakt auf Fehler und Unstimmigkeiten im Perryversum eingehen und dokumentieren jeweils in Anmerkungen und Fußnoten, was uns auffällt. Ob und wie der Kanon dann fortgeschrieben wird, ist die Sache der Autoren; wir dokumentieren nur (wenn wir denn alles richtig machen); dummerweise gibt es da tatsächlich ab und zu negative Rückkopplungen zwischen Perrypedia und Autoren. Eine weitere wichtige Hilfestellung für uns wäre, wenn ihr LaLes Vorschlag folgtet:
LaLe hat geschrieben:Wenn man Fehler/Unstimmigkeiten, die einem auffallen nicht selbst bereinigt, sollte man solche Sachverhalte zumindest auf der jeweiligen Diskussionsseite des Artikels vermerken. So geht das nicht unter und andere Bearbeiter stolpern dann drüber.
Mir ist schon klar, dass nicht jeder, der kritisiert oder Fehler findet, die nötige Zeit oder Geduld mitbringt, um selbst in der Perrypedia mitzuarbeiten. Jeder Fan hat schließlich seine eigenen bevorzugten Hobbys und, ja, es gibt ein Leben außerhalb des Perryversums. Aber zumindest eine kurze Meldung an uns auf der betreffenden Diskussionsseite, wie wär's? Auch wenn das dort Jahre herumstünde, bevor sich jemand kümmert: Wäre den anderen Lesern und Nutzern der Perrypedia damit nicht auch gedient?
Aufgrund von Vandalismus und Spambots müssen wir weiterhin darauf bestehen, dass nur angemeldete Benutzer mitarbeiten dürfen (dazu gehört auch, Beiträge auf die Diskussionsseiten zu schreiben). Ein Benutzerkonto zu bekommen, ist aber wirklich ganz einfach, siehe
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopi ... 75#p489250 (und hier der Grund:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopi ... 75#p487082).
Was das zweite angesprochene Problem des Wachstums, der Kompliziertheit und der Widersprüche betrifft, sind wir nach meiner Meinung zumindest bei den Fehlern auf einem guten Weg - und im Hinblick auf die Lücken benötigen wir einfach mehr Mitarbeiter, die mit der nötigen Professionalität Beiträge liefern und/oder die Qualität der alten und neuen Beiträge verbessern helfen.
Zuletzt ein paar Worte zu Ymans Vorschlag.
Yman hat geschrieben:Gegebenfalls wäre es auch eine Neustrukturierung überlegenswert.
Es ehrt dich, neben der Kritik auch einen Vorschlag abzuliefern; danke. Ein paar Überlegungen dazu: Die Romanzusammenfassungen würden dann sehr viel zusätzliche Informationen enthalten (müssen). Fraglich, ob dann diese 4500 Artikel noch so gut lesbar wären wie die heutigen Zusammenfassungen. Ein weiterer Aspekt: Wie und wo findet der Fan dann den neuesten Stand zur Paratrontechnologie, zur Geschichte der Haluter? Ich müsste "von hinten" zu suchen anfangen, bis ich fündig werde. Ist das, was ich dann in PR2900 über ein Paratronverlies finde, nun der neueste Stand? Aktuell? Vollständig? Widerspruchsfrei? Lesefreundlich? Machbar wäre das wahrscheinlich, ein Lexikon wäre das nicht mehr.
tl;dr
Das mit dem "wuchern", dem "hinterherlaufen" und dem "Teufelskreis" mag in Teilen stimmen. Die ursprünglich aufgestellte steile These, "bei PP ist nichts mehr zu retten", kann ich so nicht gelten lassen.
Schade, dass sich trotz des provokanten Threadtitels nur eine Handvoll Foristen gemeldet haben.