Spoiler 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Brandheiß: Das allerneueste Heft der Erstauflage, die neuesten Spekulationen!
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Fallada
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Spoiler 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Hallo,

meine Rezension ist gerade online gegangen, man findet sie bei Bedarf hier:

https://igadka.wordpress.com/2023/09/21 ... rt-corvus/

Ich vergebe diese Woche folgende Bewertung: 3-3-1.
Zuletzt geändert von Richard am 21. September 2023, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
Welche A*schgeige hat denn heute wieder die Morphogenetischen Felder so bekloppt programmiert??? Hatte deswegen einen shittigen Arbeitstag :motz: .

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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Gucky_Fan »

Danke für den Spoiler.. Schreibstil Top.. gut auch, dass einige Nebenfiguren vorkommen.. Für mich ist das nur nicht der favorisierte Abshluss, aber dafür kann der Autor nichts.
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Robert Corvus
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Vielen Dank für den flott erstellten Spoiler - auch wenn Deine Wertung diesmal nicht so positiv ausgefallen ist wie bei anderen meiner Beiträge. :st:
Gucky_Fan hat geschrieben: 21. September 2023, 17:57 Schreibstil Top..
Danke auch für Deinen Leseeindruck - so unterschiedlich ist die Rezeption. :)

Vielleicht mag Fallada ja ausführen, was ihm speziell am Stil nicht behagt hat (sofern das über die vielen Schauplätze hinausgeht)?

Ich freue mich jedenfalls auf die Diskussion.
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Fallada
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Das ist einfach. Die Schauplätze wechselten mir zu schnell, das hat mich beim Lesen leider heute gehörig durcheinandergebracht...

Vielleicht hatte ich auch heute nur ein Lese-Formtief?

Mir war das ganze auch zu blutig wofür du nichts kannst da das sicher am Exposé lag. Ich hätte mir zumindest gewünscht, daß Viyesch überlebt und das Ganjat friedlich an Alschoran übergibt. Vermutlich wollten die Expokraten es zum Abschluss der Handlungsebene krachen lassen. Normalerweise gefallen mir Actionkracher sehr gut aber s.o. das hat mich aus dem Lesefluss rausgebracht.

Dass Gruelfin jetzt abgehakt ist, finde ich aber durchaus gut :st:.

Beim Schreibstil korrigiere ich mich jetzt da ich das mit dem Romaninhalt verquickt habe und gebe dafür die 1 :st:.
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Robert Corvus
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Fallada hat geschrieben: 21. September 2023, 18:16 Mir war das ganze auch zu blutig wofür du nichts kannst da das sicher am Exposé lag.
Die Gestaltung der Handlung ist zum Teil Exposé, zum Teil aber immer auch Sache des Autors. Deswegen ist diese Bewertungskategorie in meiner Wahrnehmung eine Mischnote. Die Zyklusnote gehört ganz klar den Expokraten, der Stil eindeutig dem Autor, aber die Handlung wird eben stark davon geprägt, wo der Autor die Schwerpunkte setzt.
Wenn es darum geht, welche der Ganja-/Ganjo-Anwärter leben oder sterben, kann man (zu recht) davon ausgehen, dass das im Exposé stand. Aber bei den meisten anderen hatte ich explizit Carte Blanche - ich hatte zum Beispiel die Freiheit, zu entscheiden, ob Marat oder Hilke Silent-Brown leben oder sterben ... Genauso, ob man Kämpfe und Gefechte explizit und detailliert oder eher distanziert oder zusammenfassend beschreibt - so etwas liegt beim Autor. Ob man Figuren in der Innen- oder Außenperspektive zeigt ... solche Sachen.
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Ce Rhioton
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Ce Rhioton »

Robert Corvus hat geschrieben: 21. September 2023, 18:22 [...] Aber bei den meisten anderen hatte ich explizit Carte Blanche - ich hatte zum Beispiel die Freiheit, zu entscheiden, ob Marat oder Hilke Silent-Brown leben oder sterben ...
Liebe Exposé-Autoren,
bei der Auswahl der AutorInnen bitte darauf achten, Romane, in denen Gucky in Lebensgefahr gerät, möglichst nicht Robert Corvus zuzuteilen.
Vielen Dank. :D
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Stätter
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Stätter »

Zunächst einmal Gratulation an den Spoilerersteller Fallada, der es geschafft hat, eine gewisse verständliche Kurzfassungslinie in ein - sagen wir euphemistisch - sehr »sprunghaftes Werk« des von Klaus N. Frick amtlich so zertifizierten »Gruelfin-Experten« Robert Corvus zu bringen.

Ehrlich gesagt, das Setting des Romans hat mich wirklich gequält. Ich habe das Werk tatsächlich zweimal gelesen und wusste trotzdem manchmal nicht, warum und wo ich mich gerade befand.

Wie ich schon in einem anderen Thread (zum Nachfolgeband 3241) schrieb, ist das generelle Outcome des Hefts relativ einfach:

Gruelfin-Bühne vorläufig beendet, wenn auch sehr blutig! Alschoran - wie allgemein erwartet - neuer Ganjo, nennenswerte Akklamation der Bevölkerungen der Galaxis braucht's da offenbar gar nicht.
Viyesch und Smyronosch ruckizucki tot, das ES-Fragment wird in einer Quantität von 90+x% via Blaugoldflotte in die Milchstraße umgesetzt. Atlan und einige Galaktiker eilen mit den Blaugoldis dem lahmen Dickschiff MAGELLAN im Expressmodus voran und müssten so Mitte August 2098 NGZ an den heimatlichen Gestaden anlanden. Dabei natürlich die immer wieder verdächtig verhaltensauffällige Mrynjade Trochod.

Soweit so gut oder so schlecht, je nach Sichtweise.

Einerseits bei mir Erleichterung, dass das ungeliebte Gruelfin-/Pansen-Szenario endlich passé ist, andererseits wurde es in einem absoluten Hauruckverfahren des Viererblocks 2337 - 2340 ad finem gebracht.
Der urplötzliche Umsturz in Gruelfin war in der vorherigen, oft recht lahmen Schreibe wenig vorbereitet, der konkrete schwache Aufhänger für das spätere Subito-Geschehen war eigentlich im Wesentlichen nur Robert Corvus' »Zufallsschlacht«.

In der Gruelfin-Bühne steckte einfach immer wieder der sprichwörtliche Wurm und Vieles ist halbwegs logisch kaum nachvollziehbar. Dass man da in den Vorheften sogar nochmal die Mucys und THERMIOC hineinschrieb, waren völlig überflüssige Streusel auf dem schlecht geschichteten Gesamtcappuccino Gruelfin!

Robert Corvus hatte jetzt die gewiss nicht leichte Aufgabe, in einem einzigen Heft alle möglichen Gruelfin-Aspekte zusammenzuschieben und irgenwie zu einem Abschlussband zu kleistern, der ja auch noch das Ende des Ancien Régime, die Alschoran-Inthronisation, die Mitnahme der ES-Partition und eine halbwegs schnelle Reise in die Heimat beinhalten musste, samt Andeutung der Einschleppung einer Gefahr.

Corvus versuchte das in Puzzlefragmenten und Kaskadenstil, wo man wirklich oft kaum wusste, wo man gerade war! Und vor allem, warum?

Viyesch bei den Gallonis: Schön und relevante Grundproblematiken der Panjasenherrschaft erfassend, aber warum gerade jetzt, mitten im Krieg mit Smyronosch und mitten im Flächenbrand in Gruelfin?

Spannung oder gar Dramatik kamen so nie auf, das Ende der Pansenführer war völlig unprätentiös.
Immerhin hatte Corvus zuvor - am Romananfang - die sonst eher umgängliche Viyesch noch zur persönlichen Mörderin des Pseudo-Thbargs Boriak gemacht und sie damit desympathisiert.

Wie ich in den anderen Thread schrieb, sind die vielen wild hin und her springenden Einzelgeschehnisse des Romans nicht leicht in Form eines Spoilers abzukürzen, Fallada ist dies aber wirklich ziemlich gut gelungen. Bravo!

Selten habe ich mich mit der wild volatilen Handlung eines PR-Romans so schwer getan wie bei diesem Corvus-Band. Offenbar musste zu Vieles hineingequetscht werden, um an das selige/unselige Ende der Gruelfin-Bühne zu gelangen.

Ich will hier keine unangemessen hohe Messlatte anlegen, würde aber doch resümierend sagen, dass mich im Bereich der sog. hohen Literatur nur Arno Schmidts »Zettels Traum« derart verwirrt hat.

»Wo bin ich eigentlich gerade?«, das war der Gedanke, der mir beim zweimaligen Lesen von PR 3240 am häufigsten untergekommen ist.

Und noch eine grüblerische persönliche Schlussbemerkung:
Atlan und Alschoran verband lange eine arkonidenseitig betonte misstrauische Nichtfreundschaft, zumindest starke Reserviertheit, die nie wirklich geklärt wurde.

Im aktuellen Viererblock wandelte sich das in den Vorheften ziemlich überraschend zu einer Art Entente cordiale im Gruelfin-Umsturz.
Robert Corvus macht daraus wieder ein »interessengeleitetes zeitweises freundschaftliches Miteinander ohne Freundschaft«. Was denn nun? Und warum?
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Kritikaster
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Kritikaster »

Eigentlich komme ich mit Corvus-Romanen ganz gut klar und so hatte ich mich denn auch heute auf einen angenehmen Lesenachmittag gefreut. Leider wurde ich dann doch enttäuscht und mit zunehmender Lesedauer gefiel mir der Inhalt immer weniger. Vielleicht ist das Ganze etwas für die Liebhaber von Kampfszenen - zumindest hoffe ich das - mir jedenfalls war das alles too much.
Was sicherlich auch daran lag, dass ich die Motive und Planungen der Akteure kaum erkennen konnte (Hach ja, Machtkampf eben, das erklärt jede Keilerei, wie unsinnig auch immer) Wer will da was, wer macht was und warum? Irgendwann hatte ich nicht mal mehr ein Schulterzucken dafür über. Die vermutlich exposevorgegebenen Ergebnisse wirkten dann letztlich auch mehr wie herbeigebetet, der Tod von Ganja und B-Ganjo kam mir nur noch albern vor. (Zwei galaxisweite Machtblöcke und die Beiden gehen plötzlich ohne sich zum Duell zu verabreden mit ihren Zahnstochern aufeinander los, damit es eine Filmszene wird - also nee.)
Diesen Roman fand ich sehr unbefriedigend.
Gute Laune bekam ich erst wieder bei der Vorschau im report, wo für den 13. 10. der Roman 3239 von Michelle Stern angekündigt wurde. Ich habe mir ausgemalt, wie es wohl wäre, wenn es von allen Romanen noch eine abweichende Zweitschrift geben würde. Tolles Konzept. 8-)
Gucky_Fan
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Gucky_Fan »

Was ich seltsam finde, ist wie die Gruelfinebene im letzten Block abgeschlossen wurde. Da hätten es einige Füllromane am Anfang weniger getan, dann wäre es nicht zu so einem rastlos Abschluss gekommen, wobei ich RCs Roman wieder sehr gut fand.
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Hathorian
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Hathorian »

Und hier noch mein Spoiler, auch wenn die Diskussion schon entbrannt ist.
Wenn man sich die Arbeit schon macht. :-)
Spoiler:
Alschoran versetzt mit der Hilfe seines Sextaferers zuerst die Ganja Viyesch aus der beschossenen TUUM in den Orbit, danach Atlan und dann Boriak. Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass das Kunstwesen Boriak über einen versteckten Peilsender verfügt, tötet Viyesch ihn umgehend und zerstrahlt mit einem Desintegrator seine Überreste. Danach heißt es vor dem anrückenden Blutstropfenraumer des Baschganjo Smyronosch zu fliehen.

Um die Flucht von Atlan und Alschoran zu unterstützen und um sie überhaupt erst zu finden, schleust der geflohene OXTORNE-Kreuzer TRINIDAD seine gesamte Beibootflotte aus. Eintreffende Blaugoldraumer halten die anwesenden Blutstropfenraumer der Panjasen beschäftigt, wobei abzusehen ist, dass nicht alle dem Baschganjo folgen.

Atlan und Alschoran schaffen es ohne Viyesch auf eine Korvette, die gerade von Panjasen gestürmt werden soll und helfen mit, die Angreifer zurückzuschlagen. Wobei sich die Siganesin Hilke Silent-Brown wieder mit einer besonderen Kommandoaktion hervortut.

Wieder zurück auf der MAGELLAN empfangen sie einen Funkspruch der Ganja, in der sie die Gefolgschaft der Panjasen einfordert. Ein Bürgerkrieg scheint unausweichlich. Atlan beschließt Viyesch eine Nachricht zu schicken, auf die sie auch antwortet. Allerdings nicht ihm, sondern Alschoran, dem sie ihre Kammerzofe, die Sorgorin Paliphan. Sie spricht ihm einen Dank für die Rettung ihrer Herrin aus und verbleibt auf der MAGELLAN.

Viyesch hingegen meint, dass sie bisher zu gutmütig war und die Zeit für Härte gekommen sei. Ein blutiger Bürgerkrieg unter den Panjasen hat sich erhoben, der von beiden Seiten kompromisslos geführt wird. Da bringt sich Alschoran mit einer galaxisweit übertragenen Rede als Ewiger Ganjo ins Gespräch. Die Ganja Viyesch antwortet ihm persönlich über ihre Kammerzofe, dass sie ihm dieses eine Mal dies durchgehen lässt, da er ihr Leben gerettet hat. Wenn die Rebellion beendet sei, werden sie sich erneut sprechen und sie bietet ihm an, ihr Berater zu werden.
An Bord der MAGELLAN bekommt man ein Problem mit einem Pedotransferer und es gibt ein Attentat auf die Sorgorin, das zum Glück nicht tödlich endet. Das eigentliche Opfer ist Mirabelle Eden, in die sich der Pedotransferer versetzt und durch sie das Attentat verübt hat. Sie ist in Gewahrsam, als sich der berühmte Perduktor Tryvorosch an Bord begibt, um seinen Sohn, den unvollkommenen Spenursch zu sehen. Ihm gegenüber verrät der in Mirabelle sitzende Pedotransferer, dass er zum Baschganjo Smyronosch gehört. Tryvorosch schließt sich Alschoran an und will weitere Pedotransferer an Bord holen, die die Besatzung vor feindlichen Pedotransferern schützen sollen.

Am Ende steuert alles auf einen Endkampf um Aschvalum, der das Fragmentrefugieum beherbergt, hin. Sowohl Smyronosch will es nicht der Ganja überlassen, als auch die Galaktiker setzen alles daran, dorthin zu gelangen. Dazu bedienen sie sich der Hilfe der übergelaufenen Pedotransferer. Dank ihnen wird die Schutzflotte, die Aschvalum schützt, um die Hälfte reduziert. Smyronosch und Viyesch erscheinen im System und auch Blaugoldraumer gesellen sich dazu. Da hält Alschoran, mit Unterstützung von Tryvorosch auf der Oberfläche des Ultratenders stehend, eine flammende Rede.
Dennoch feuern die verfeindeten Flotten von Smyronosch und Viyesch aufeinander. Die Blaugoldraumer und die Reste der Wachflotte versuchen niemanden nach Aschvalum durchkommen zu lassen. Was jedoch nicht erfolgreich ist und Einheiten beider Flotten gelangen auf die Oberfläche.

Alschoran geht in einen Kommandoeinsatz, um einen Brückenkopf ins Fragmentrefugium zu schaffen, scheitert jedoch. Also muss die Siganesin Hilke Silent-Brown ran. Sie schafft, was der Arse nicht vermocht hat und errichtet einen Brückenkopf mit einem Transmitter, durch den galaktische Kampfeinheiten mit Atlan an der Spitze eindringen. Alschoran dagegen ist in das Flaggschiff Smyronosch eingedrungen, um den Usurpator zu stellen.
Atlan erreicht das Fragment von ES.
Auch Alschoran hat das Fragmentrefugium bei der Verfolgung von Smyronosch durch einen Transmitter erreicht.
Die beiden finden Smyronosch und Viyesch unter dem Fragment von ES einen Kampf mit ihren Flexoretten führend.
Der perfekte Showdown um das ES-Fragment ist herbeigeführt. Wer überlebt ihn … und wer nicht? Doch am Ende ist es, wie es sein muss: Ewig lebe der Ganjo!
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Stätter
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Stätter »

Hathorian hat geschrieben: 21. September 2023, 21:27 Und hier noch mein Spoiler …
Auch ein sehr guter Spoiler, der - ganz in meinem Sinne - das Ende sogar offenlässt, auch wenn es in diesem Falle durch Fallada schon bekanntgemacht ist.

Schöne und angemessene Verkürzungen!
Mir gefällt dieses Konzept!

Allerdings muss man Euch beiden Spoilerschreibern bescheinigen, dass sich Eure Texte wesentlich konsistenter und viel weniger sprunghaft lesen, als der Roman selbst, der durch wildes Hin- und Hergehoppse »glänzt«.

Ein Novum bei Robert Corvus, der dieses Spotkonzept wahrscheinlich gewählt hat, weil einfach Vieles in den Roman gequetscht werden musste.

Irgendeine Art von Empathie oder gar Sympathie mit den Protagonisten kam nie auf, ebenso keine Spannung, keine Dramatik oder gar Tragik.

Die beiden Pansenführer blieben stereotypisch blass! Die wehrlos gemachte Ganja Viyesch wurde blitzartig von Smyronosch erstochen, der Pansenrenegat von Robotern zerstrahlt. Das war's.

Immerhin geht Corvus, wenn auch ohne jedes Detail, mal auf die Tatsache ein, dass die hyperimpedanzgerechte Umrüstung der Blaugoldis ein technischer Akt oder eine technische Hilfestellung der Galaktiker ist, das war ja zuvor ziemlich im Nebel.

Wobei mir natürlich auch nicht wirklich klar ist, wie man prinzipiell weit höherstehende SI-Technik auf High Impedance niederpimpt ohne sie relevant in der Wirkung downzugraden.
Immerhin fliegen die Blaugoldner offenbar auch jetzt noch mit 10 x MAGELLAN-Speed.

Na ja, die MAGELLAN mit ihrer langen Rückreise ist natürlich jetzt schon wieder eine Wildcard für eine spätere »Große Gefahr«, falls die Expokraten denn Lust haben, in der Zukunft solche Geschichten zu erzählen!
Vielleicht eine Karriere als Beiboot des Chaoporters, wenn Bull wieder mal in die Handlung kommen sollte. :devil:
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Robert Corvus
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Vielen Dank auch für Deinen Spoiler, Hathorian!

Ich habe ja schon häufiger (an anderer Stelle) die Meinung geäußert, dass 80% der Rhodan-Romane kontextfrei, also für sich genommen, gelesen werden können. Sicher werden einem dann Bezüge entgehen, der Handlung kann man jedoch folgen, die Dramaturgie erfassen, die handlungstragenden Konflikte und deren Auflösung würdigen. Ewig lebe der Ganjo! gehört zu den anderen 20%, er baut auf dem bisherigen Zyklusgeschehen auf, nutzt Referenzen, schlägt oft nur Töne an, die aus anderen Heftromanen nachklingen. Es ist definitiv keine Einsteigergeschichte.

Die MAGELLAN, Aschvalum, Elelschia und weitere Schauplätze sind der Stammleserschaft bekannt, werden nicht mehr eingeführt, sondern schlicht als Bühne genutzt. Ähnliches gilt für das Personal des Romans. Wer durch die vorherige Lektüre des Zyklusses noch keine Verbindung dazu aufgebaut hat, dem wird es auch in dieser Geschichte schwerfallen.

Wenn Stätter schreibt, dass ihm an einigen Stellen die Orientierung gefehlt hat, vermute ich daher, dass das daran liegt, dass ihm die vorhergehenden Romane des Gruelfin-Handlungsstrangs nicht mehr (ausreichend) präsent sind. Dass der aktuelle Block einen Handlungszeitraum von etwa einem Dreivierteljahr abdeckt, somit von einem Subito-Geschehen kaum die Rede sein kann, scheint nicht erfasst worden zu sein.

Die Galloni sind ein Fanservice, wenn man so will eine Hilfestellung, die für Stätter möglicherweise unnötig war. In den Diskussionen hier im Forum hatte ich den Eindruck, dass einige Leser den Charakter der Panjasenherrschaft als eine simple Militärdiktatur fehlinterpretiert hatten - trotz gegenteiliger und ausführlicher Darstellungen (nahe am Info-Dump) insbesondere in PR 3201 und in Michelle Sterns Romanen. Dass es sich um eine Beratungsdiktatur handelte, von der auch die unterlegenen Kulturen im wesentlichen profitiert haben, habe ich am Beispiel der Galloni gezeigt (ähnlich wie Michelle zuvor mit der Welt der Echsen und Verena und ich bei den Oschkoren, was aber offenbar nicht für alle deutlich genug gewesen ist).

Vor diesem Hintergrund tue ich mich auch etwas schwer mit Gucky-Fans Diagnose von "Füllromanen" zu Beginn des Zyklusses - offenbar sind ja einige Grundlagen der panjasischen Kultur und der Konfliktstellung um das ES-Fragment von Teilen der Leserschaft nicht erfasst worden. Vielleicht ist es wie so oft - für einige war es zu ausführlich, für andere noch nicht genug, und für manche auch genau richtig portioniert.

Obwohl es durchaus auch die nicht kleine Fraktion der Panjasen-Fans gibt, ist natürlich bedauerlich, dass wir einen Teil der Leserschaft wohl nicht erreicht haben. Mit einzelnen Fans habe ich das bereits diskutiert, allerdings, ohne zu einem abschließenden Ergebnis zu kommen.

Man kann sicherlich vermuten, dass der Kern des Settings nicht optimal erzählt wurde. Vielleicht wurde das Besondere der Beratungsdiktatur, der Aspekt des "Großen Bruders" und "wohlmeinenden Erziehers", nicht genug betont. Möglicherweise sind wir ab und an der Versuchung erlegen, die ebenfalls vorhandene militärische Potenz der Panjasen in den Vordergrund zu rücken, was erzählerisch die klareren Konfliktstellungen bietet. Das mag die Beispiele dafür, dass Gruelfin im Wesentlichen unter den Panjasen prosperiert, überdeckt haben.

Die gegenteilige Vermutung wäre, dass Teile der Leserschaft mit dieser Art von Geschichte überfordert waren. Mit der Milchstraßenebene bieten wir, grob gesagt, Agenten-Storys, mit Spaphu die Entdeckung einer unbekannten Region, mit Gruelfin eine soziologische Science-Fiction. All das sind etablierte Motive des Genres. Letzteres mag jedoch weniger leicht zugänglich sein, und wenn man nach den Handlungsmustern von Agenten- oder Entdeckergeschichten Ausschau hält, bleibt man in dieser Handlungsebene ratlos zurück.

Interessant fand ich die Aussage eines Fans, dass er soziologisch anspruchsvolle Science-Fiction durchaus gern liest, aber bei Rhodan schlicht nicht erwartet. Ist die Serie - oder genauer: das Bild von und die Erwartungshaltung an die Serie, wie Teile der Leserschaft sie sehen - inkompatibel mit dieser Art von Geschichten? Das falsche "Trägermedium"?

Nun ja, wir nehmen Abschied von Gruelfin, hinter der MAGELLAN werden die Sterne dieser Galaxis kleiner. Wie es dem Ewigen Ganjo dort ergeht, werden wir vielleicht irgendwann erfahren - in einer anderen Geschichte.

Jedenfalls freue mich mich, dass es durchaus auch eine nicht allzu kleine Gruppe in der Leserschaft gibt, die Freude an der soziologisch orientierten Science-Fiction hatte, für die das Große Ganjat uns eine Bühne geboten hat.
Zuletzt geändert von Robert Corvus am 21. September 2023, 22:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Stätter hat geschrieben: Wie ich in den anderen Thread schrieb, sind die vielen wild hin und her springenden Einzelgeschehnisse des Romans nicht leicht in Form eines Spoilers abzukürzen, Fallada ist dies aber wirklich ziemlich gut gelungen. Bravo!
Danke für das Kompliment :st:
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Fallada »

Ich habe das mit der Beratungsdiktatur schon verstanden und mir oftmals vorgestellt wie das so wäre in einer solchen zu leben... Vermutlich hätte ich mich diversen Schönheits-OPs unterziehen müssen um hernach relativ unbehelligt weiterleben zu können :D.

Ich bin halt generell mit der Ausgestaltung des Finales bei den Panjasen unzufrieden da ich mir ein friedlicheres Ende gewünscht hätte aber seis drum. Hinter Gruelfin ist jetzt ein Haken gesetzt und ich bin gespannt wie die Umgebung der weiteren Fragmente wohl so gestaltet ist? Mit der Handlungsebene Gruelfin bin ich aber insgesamt doch sehr zufrieden da sie mir seit Beginn doch viele Romane lang ein kurzweiliges Lesevergnügen gebracht hat.
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Gucky_Fan »

Oh ich fand die Beratungsdiktaturromane interessant, was ich mit Füllroman meinte waren eher die doch recht langatmigen Ganjaabenteuer, das kam in meinem Posting wohl falsch rüber.
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Stätter
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Stätter »

Robert Corvus hat geschrieben: 21. September 2023, 22:44 Wenn Stätter schreibt, dass ihm an einigen Stellen die Orientierung gefehlt hat, vermute ich daher, dass das daran liegt, dass ihm die vorhergehenden Romane des Gruelfin-Handlungsstrangs nicht mehr (ausreichend) präsent sind. Dass der aktuelle Block einen Handlungszeitraum von etwa einem Dreivierteljahr abdeckt, somit von einem Subito-Geschehen kaum die Rede sein kann, scheint nicht erfasst worden zu sein.
Nun, die Romane sind mir alle präsent!

8 oder 9 Monate Handlungszeit entsprechen 4 Heften!

Auch ein Dreivierteljahr ist für einen solch massiven Szenariowechsel von der gut etablierten »Beratungsdiktatur« hin zum galaxisweiten Aufstand sehr kurz! 4 Romane erst recht, zumal davon wiederum 2 zumindest teilweise für Reminiszenzen wie die Mucys oder THERMIOC/Thbargs/Choolks verbraucht wurden.

Du hattest eine sehr schwere Aufgabe mit diesem Finalband nach 3 »mehr oder minder Aufstandsromanen«.

Gut, es ist vorbei!

Ich schätze Dich als Autor sehr, diese Nr. 3240 jedoch empfand ich nicht als Deine stärkste Leistung, dazu fehlte aus meiner Sicht die Stringenz, so dass ich die Darstellung irgendwie als stakkatoartig abgehackt empfand. Der Lesefluss war regelmäßig gestört.

Trotzdem freue ich mich auf Deinen Spaphu-Wechsel mit Band 3242.

Man kann auch als sehr guter Autor nicht jedes Spiel gewinnen, schon gar nicht in einem Serienrahmengerüst und auch nicht bei Jedem oder Jeder.
Am Ende zählt die Summe der Leistungen und da sehe ich Dich weit vorne.
Es gilt das Meisterschaftsprinzip der Fussballbundesliga.

Der Meister holt nur die meisten Punkte, nicht jeden!
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Stätter hat geschrieben: 21. September 2023, 23:15 Nun, die Romane sind mir alle präsent!
Dann hätten Dich die Schauplätze eigentlich nicht überfordern sollen. :gruebel:
Dazu, wie schnell ein Riesenreich im Bürgerkrieg versinken kann, empfehle ich den Zeitzeugenbericht Zehn Tage, die die Welt erschütterten von John Reed.

Falladas Punkt, dass er sich eine andere/ friedliche Auflösung gewünscht hätte - klar, so hätte es ebenfalls kommen können. In der persönlichen Beziehung zwischen Viyesch und Atlan war das durchaus als Möglichkeit angelegt. Eine Frage der Präferenz, welche Variante einem besser gefällt.

Gerade diese Ganja-Abenteuer, gucky-fan, fand ich persönlich aber durchaus grundlegend, haben sie uns doch mit Elelschia und Aschvalum das Herz des Panjasenreichs (in mehrerer Wortbedeutung) vorgestellt ... Über die Epsidoe mit der Ganja bei den Osckkoren könnte man diskutieren. Der Doppelband hat den Wunsch adressiert, mehr technischen Hintergrund zu bringen (interessiert eben nicht jeden), gezeigt, wie es sich als "Nebenkultur" unter den Panjasen lebt, mit den versehrten Eisskulpturen und den Blaugoldraumern die Thematik Alschoran und Gruelfins Vergangenheit eingeleitet ... Aber das hätte man wohl auch in einem statt in zwei Heftromanen erzählen können.
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von RolfK »

War es nicht so, dass der Durchschnittscappin zum Panjasen wird, indem er einen Splitter des ES-Fragments aufnimmt ("geflutet"wird), und hernach vom unbändigen Perfektionierungsdrang besessen ist, also unter Zwang denkt und handelt? Wie kann es dann sein, dass ein Videoclip von Alschoran ausreicht, ihm massenhaft panjasische Überläufer zuzuführen? Hier sehe ich keine erzählerische Konsistenz am Werk, sondern eine Hauruck-Idee, um den Teilzyklus abzuschließen.
Und ebensowenig überzeugt mich eine Sichu, die plötzlich ihre Untergebenen abkanzelt, als sei sie eine Wiedergängerin von Clifton Callamon: "Wenn Du unmöglich erscheindes nicht zustande bringst, suche ich mir einen, der es kann" (S. 5)
Und eigentlich denke ich auch, dass man wegen der unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Beschleunigungswerte mit einem SERUN die Schleuse eines manövrierenden Raumschiffes nicht anfliegen kann.
Also hat das Heft aus meiner Sicht einige Konsistenzbrüche, die man verdrängen muss, um zu genießen.
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Stätter
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Stätter »

Robert Corvus hat geschrieben: 21. September 2023, 23:30
Stätter hat geschrieben: 21. September 2023, 23:15 Nun, die Romane sind mir alle präsent!
Dann hätten Dich die Schauplätze eigentlich nicht überfordern sollen. :gruebel:
Lassen wir das mit der »Überforderung« einfach mal so stehen, was ja eigentlich auf einen Punkt abhebt, der Leser (in diesem Falle ich) habe auf Grund mangelhafter geistiger Agilität die zumindest zufriedenstellend aufgebaute und gewichtete komplexe Gesamtszenerie halt nicht hinreichend oder eigentlich gar nicht verstanden!

Ich persönlich fühle mich da absolut nicht gekränkt, denn wenn bestimmte Lerninhalte nicht suffizient bei Schülern ankommen, mag es gelegentlich nicht nur an der Dummheit der Lernenden liegen, sondern es sind durchaus Überlegungen zulässig, die andere Kausalitäten zuweisen könnten.

Die Sicht ist nicht nur unter den einzelnen Menschen unterschiedlich, sondern in der Regel auch zwischen kompetenten Produzenten oder Inhaltsanbietern und Rezipienten bzw. Usern.

Der App-Entwickler beschäftigt sich wochen- oder monatelang mit seiner Anwendung bis sie ausgerollt wird und nach dem Launch bastelt er weiter daran, stellt möglicherweise tausend Überlegungen dazu an und ändert dies und das!
Man könnte sagen, Developing ist sein Metier und
Alltag!

Der »gemeine User« hingegen hat logischerweise eine ganz andere Perspektive, die gelegentlich genutzte App ist nicht sein Tagesgeschäft und er freut sich über eine logisch einfache Menüführung, ist möglicherweise durch Änderungen des Settings in einer neueren App-Version mehr irritiert als er dadurch Benefit fühlt.

Kurzum, die Sichten als Autor oder Expokrat auf das Produkt Roman sind oft ganz andere als die von Lesern.

Was die Produktivseite als ausgezeichnet vorbereitet empfindet, kommt beim Rezipienten nicht zwingend so an.

Und so ist das beispielsweise bei mir mit dem Zyklusteil Gruelfin.
Natürlich habt Ihr nach den Kriterien von Exposé- und Autorenkunst gearbeitet und zweifelsohne viele wohlmeinende Überlegungen einfließen lassen.

Aber das ausgedachte Setting kam in weiten Teilen zumindest bei mir nicht so an, schon gar nicht in der Gewichtung der einzelnen Abschnitte.

Und es endete völlig vorhersehbar und ohne Esprit und Überraschungseffekt. Das berühmte »One more thing« kam überhaupt nicht. Das einzige Überraschende und nicht ausreichend Vorbereitete war Band 3237 mit dem schlagartig vorgestellten »politischen Klimawechsel« in
Gruelfin / Morschaztas. Da nützt auch der Hinweis auf John Reed herzlich wenig.

Für mich ist die Sache Gruelfin abgehakt, es gibt keinen Rückblick im Zorn, aber auch keinen in Verzückung. Da ist kein Anflug wehmütigen Gefühls, dass ich gerne an diesem Schauplatz noch länger verweilt hätte.

Vielleicht ist die Didaktik, wenn man denn diesen Terminus dafür verwenden kann, des Teilzykluskonstrukts nicht hinreichend funktionabel gewesen, vielleicht war die Thematik auch zu zäh und in großen Teilen zu uninteressant. Zumindest für mich!

Und - dies gilt wiederum erstmal für mich - es waren anteilig 90% des Gesamtdefizits im Exposé, also in der Großgeschichte, begründet!

Allein an diesem vergebenen Wert siehst Du, dass ich mit der Schreibe der Autoren überwiegend sehr zufrieden war. Aber auch der einzelne Roman hängt halt stets in der Großgeschichte und kann bescheidene Grundqualität qualitativ nur bedingt nach oben hin aufleuchten oder gar explodieren lassen. Das ist ja schließlich eine Serie mit inhaltlichen Vorgaben, keine freie Autorenschreibe in der von A bis Z z.B. nur »Corvus pur« steckt.

Einfach mal darüber nachdenken, was man aus der Exposéführung Gruelfin und der einen oder anderen Rezipientenkritik daran lernen könnte!

Ich meine das absolut nicht negativ, aber dass auch Foristen gelegentlich mit ihrer Kritik nicht ganz falsch liegen, wisst Ihr mit höchster Wahrscheinlichkeit selbst!

Herzliche Grüße!
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Robert Corvus
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

RolfK hat geschrieben: 22. September 2023, 00:46 War es nicht so, dass der Durchschnittscappin zum Panjasen wird, indem er einen Splitter des ES-Fragments aufnimmt ("geflutet"wird), und hernach vom unbändigen Perfektionierungsdrang besessen ist, also unter Zwang denkt und handelt? Wie kann es dann sein, dass ein Videoclip von Alschoran ausreicht, ihm massenhaft panjasische Überläufer zuzuführen? Hier sehe ich keine erzählerische Konsistenz am Werk, sondern eine Hauruck-Idee, um den Teilzyklus abzuschließen.
Durch die Flutung bekommt man sowohl Fähigkeiten als auch (hier relevant) einen Drang, der zuvor nicht da war.
Vergleichbar wohl mit dem Sexualtrieb, der in der Pubertät erwacht. Vor der Pubertät besteht kein entsprechend ausgerichtetes Interesse - aber durch die hormonelle Veränderung erwacht es, kann sogar bestimmend für die Handlungen werden, die Freizeit- und sogar Lebensplanung dominieren.
Ist dieser Sexualtrieb erst einmal vorhanden, kann er durch unterschiedliche Reize angespielt werden. Es mag sein, dass jemand, den man lange Jahre für das attraktivste Geschöpf auf Erden hielt, plötzlich Konkurrenz bekommt, weil man jemand noch Attraktiverem begegnet. Daran zerbrechen zuweilen Ehen und damit ganze Lebensplanungen ...
Ist nicht rübergekommen, dass die Unterstützung des bereits vorher verehrten Perduktors ein Trumpf für Alschorans "Kampagne" gewesen ist?
RolfK hat geschrieben: 22. September 2023, 00:46 Und ebensowenig überzeugt mich eine Sichu, die plötzlich ihre Untergebenen abkanzelt, als sei sie eine Wiedergängerin von Clifton Callamon: "Wenn Du unmöglich erscheindes nicht zustande bringst, suche ich mir einen, der es kann" (S. 5)
Bei Sichu gibt es generell wenig Referenzmaterial dazu, wie sie sich als Kommandierende in Krisensituationen verhält. Generell finde ich Schilderungen langweilig, in denen sich alle ständig lieb haben - wenn es hart auf hart kommt, darf auch der Umgangston mal rauer werden.
RolfK hat geschrieben: 22. September 2023, 00:46 Und eigentlich denke ich auch, dass man wegen der unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Beschleunigungswerte mit einem SERUN die Schleuse eines manövrierenden Raumschiffes nicht anfliegen kann.
Da hatten wir es ja mit zwei einander feindlichen Beibooten zu tun, die in einer Enter-Situation aneinander festgedockt waren - man darf davon ausgehen, dass das terranische Boot keine allzu wilde Manöver fliegen konnte, während es im Klammergriff des Panjasen hing.
Stätter hat geschrieben: 22. September 2023, 02:02 Aber das ausgedachte Setting kam in weiten Teilen zumindest bei mir nicht so an, schon gar nicht in der Gewichtung der einzelnen Abschnitte.
Nichts anderes habe ich vermutet.
Da andere Leserinnen und Leser es erfasst haben, kann das zumindest nicht allein am Text liegen - nichts anderes habe ich behauptet. Das ist aber nicht ungewöhnlich, eine Geschichte entsteht immer und zwangsläufig im Zusammenspiel zwischen Text und Leserin bzw. Leser. Wahrscheinlich wirst Du andere Aspekte erfasst haben, die an jemandem vorbeigegangen sind, der das Panjasensetting vollständig durchdrungen hat.
Stätter hat geschrieben: 22. September 2023, 02:02 Und - dies gilt wiederum erstmal für mich - es waren anteilig 90% des Gesamtdefizits im Exposé, also in der Großgeschichte, begründet!
Von außen betrachtet ist die Frage, welche Anteile im Exposé vorgegeben waren und welche durch die Interpretation der Autoren entstanden sind, notwendigerweise spekulativ.
Das panjasische Gesellschaftssystem wird - wie jedes andere bedeutende Handlungselement - in Exposés und Datenblättern in enzyklopädischer Art dargestellt. Ob ein Autor seine Mechaniken und Prinzipien in seinen Romanen ausführlich in einem mehrseitigen Dialog darstellt, ob er einzelne Aspekte herausgreift und deren Auswirkung in einer Handlung verpackt oder ob er es als "Tapete im Hintergrund" implizit schildert, ist ihm überlassen.
Das ist nicht anders als bei Technikschilderungen, und auch der Effekt auf die Leserschaft ist ähnlich: Manchen haben zu Zyklusbeginn konkrete technische Daten wie Reichweite, Maximal- und Reisegeschwindigkeit zum Tevver-LR-Triebwerk der MAGELLAN gefehlt; auf Facebook wurde das Bedauern darüber ausgedrückt. Andere lesen quer, sobald solche Angaben kommen, und ärgern sich über das "Füllmaterial", wenn sie mehr als eine halbe Seite füllen.
Worauf ich hinaus möchte: Wenn Du ein Defizit dahingehend ausmachst, dass manche Handlungselemente für Dich nicht in ausreichender Klarheit dargestellt wurden, dann mag das daran liegen, dass die Exposés diese nicht ausreichend ins Zentrum gerückt haben. Es mag aber ebenso daran liegen, dass die Autoren bei der Gewichtung, welche Elemente der Exposés sie während der Umsetzung betonen, so priorisiert haben, dass die entsprechenden Setzungen aus den Exposés nicht ausgebreitet wurden.
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Tennessee
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

Robert Corvus hat geschrieben: 21. September 2023, 22:44 [...]
Man kann sicherlich vermuten, dass der Kern [...]

Jedenfalls freue mich mich, dass es durchaus auch eine nicht allzu kleine Gruppe in der Leserschaft gibt, die Freude an der soziologisch orientierten Science-Fiction hatte, für die das Große Ganjat uns eine Bühne geboten hat.
Salut,

ich finde dein Ausführungen sehr interessant, vor allem, weil ich mich als Leser in ihnen sehr gut wiederfinde. Ich bin nämlich einer von Denen, denen die Thematik einer Beratungsdiktatur und einer soziologischen SF nicht so stark sinnhaft wurde. Bei deinen Erläuterungen konnte ich mich dann auch sehr gut fragen, was oder warum etwas bei mir nicht so gut angekoppelt hat.

Grundsätzlich: Der Gedanke einer Social SF oder einer Beratungsdiktatur bei Perry Rhodan finde ich so unmöglich nicht. Thematisch kann PR diese Elemente problemlos anbieten. Und das hat es bei der Aphilie durchaus schon gegeben oder auch bei den Linguiden, und letztere zählen sogar zu einem meiner PR-Highlights. Warum hat es also bei mir dennoch nicht in der Intensität funktioniert, die du beschrieben hattest?

Für mich lag das vor allem daran, dass mir die Romane diesen Schwerpunkt nicht angemessen vermitteln konnten. Weder gab es ein Personal noch eine Handlung, die block- oder hefteübergreifend diesen Konflikt erzählten. Maximal wurde von Einromanhelden oder Blockkonzepthelden erzählt, denen es dann auch nicht gelang, einen gesetzten anderen Schwerpunkt oder Schwerpunktmoment der Romane zu überstrahlen. Andeutungsweise mal ein paar Beispiele:

- 3201 : Rhodan erschießt einen wehrlosen Pedotransferer, um Sichu zu retten. Dass es nebenbei ggf hochtraumatisierte Faravanua (ich musste diesen Volksnamen übrigens nachschauen, weil er mir nicht in Erinnerung geblieben ist) gibt oder auch Galaktiker, fällt neben der Rückeroberungsgeschichte durch den Rost.
- 3207 : Die Transmitterrettung lässt leider nur einen geringeren Raum für beratungsdiktierte Galaktiker.
- 3211/12 : Hier wurde für mich das Thema "Beratungsdiktatur" am stärksten deutlich - zugleich mit einer Geschichte über eine Gesellschaft, denen das Trisch sehr wichtig ist, die eine Raumschlacht über dieses Zufallsprinzip führt und welche dann über geheimnisvolle blaugoldene Raumschiffe entschieden wird.
- 3227 : Michelles Echsenwelt war wunderbar im Lokalkolorit beschrieben, doch mir vermittelte der Roman, dass der Zugang zum geheimnisvollen Transmitternetz viel wichtiger war als eine Social SF.

Auch beim Personal, welches ja am besten ein bestimmtes Thema tragen kann, wurde mir das Panjasenprinzip nicht so wirklich deutlich. Und es gab ganz viele Personen, die in den Heften immer und immer wieder auftauchten: Antanes Lato, Ephin, Hilke Silent-Brown, Gondola Daubt, Gno Seppter, die Starblanket, Mirabelle Eden ... - und das war immer Einsatzpersonal der Galaktiker, die gerade nicht unter einer Beratungsdiktatur der Panjasen zu leiden hatten. Und so gut wie mir einige dieser Figuren gefallen haben, so fand ich in diesen eben kein Thema "Beratungsdiktatur" oder Social SF wieder.

Das von meiner Seite als, ich nenne es mal: "autoreninitiierte Leserselbsterforschung". *grinst wie eine satte Katze* Ob meine Wahrnehmung nun daran liegt, dass, wie du erläutert hattest, die Autoren diesen Kern nicht optimal erzählt haben, oder ob ich als Leser von diesen Geschichten überfordert war - das ist wohl eine Frage für die Literaturwissenschaftler oder die Philosophen. Aber vielleicht bieten meine Erklärungen dennoch einen kleinen Stupser an für eine "leserinitiierte Autorenselbsterforschung" . *zwinker* Und wenn nicht, bleiben noch immer die Weisen unter uns, die diese Frage eloquent beantworten können.

lg
Ten.
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Stätter »

Robert Corvus hat geschrieben: 22. September 2023, 07:48 [
Stätter hat geschrieben: 22. September 2023, 02:02 Aber das ausgedachte Setting kam in weiten Teilen zumindest bei mir nicht so an, schon gar nicht in der Gewichtung der einzelnen Abschnitte.
Nichts anderes habe ich vermutet.
Da andere Leserinnen und Leser es erfasst haben, … wahrscheinlich wirst Du andere Aspekte erfasst haben, die an jemandem vorbeigegangen sind, der das Panjasensetting vollständig durchdrungen hat.
Welches sind denn die Kriterien »der vollständigen (!!!!!) Durchdringung des Panjasensettings« und wem bescheinigst Du diese »Kompletterleuchtung«?

Schon dass es, wie Du selbst schreibst, noch weitere, »andere Aspekte« gibt als die der »vollständigen Durchdringung« negiert ja geradezu diese als Kriterium aufgerufene »Vollständigkeit« schon in sich!

Wenn man das Ganze einmal zwei oder drei Stufen runterbricht, dann sagst Du, dass es »andere Leser« gibt, die der »vollständigen geistigen Erfassung« Eures Mindsettings zumindest sehr nahegekommen sind.

Worin äußert sich in Deiner Meinung diese »Vollständigkeit der Durchdringung«?
Wem gelingt dieses Ideal? Muss man dazu als Leser jahrelang meditiert oder gar in Panjasenart einen Bewusstseinssplitter von ES erhascht haben?

Oder darf man nicht einfach als Rezipient sagen, ich habe Teile nicht verstanden, sie haben mich nicht erreicht, sie waren auch beim besten Willen für mich kaum nachvollziehbar?

Ist ein solcher Leser zu dumm oder mindestens zu faul?
Oder haben sich Lehrplan, Unterrichtskonzept, Lehrer und Schüler in Teilen aus mannigfachen Gründen verpasst, die nicht nur mangelnder Begabung unter den Schülern geschuldet sein könnten?

Warum kommt am Ende von Gruelfin ein natürlich nicht nur von Dir zu verantwortendes Teilfinale ohne jede Spannung, Überraschung, ohne Esprit, Drama oder Empathiegefühle heraus?
Zum Schluss war Alles wurst, sogar die in den Vorbänden für mich überraschend herbeigeschriebene »ad hoc-Fastfreundschaft« zwischen Atlan und Alschoran wurde wieder auf die kurze Situation relativiert.

Was wird aus Gruelfin? Egal! Friede ist jedenfalls kaum zu erwarten! Die Galaktiker kamen mir vor
wie die bis heute verbliebenen US-Truppen in Ostsyrien, denen es allein um die robuste Wahrung der Ölinteressen geht und die sich aus sonstigen lokalen Händeln heraushalten.
Allerdings haben die blutigen Händel in Gruelfin
in der Genese auch stark mit dem externen Fragmententnahmeinteresse der Galaktiker zu tun. Ohne dieses eingeschleppte Engagement wäre dieser Gruelfin-Krieg und -Bürgerkrieg kaum so schnell aufgeflammt, wenn überhaupt.

Zumindest indirekt ist man so für viele Tote verantwortlich!
Aber empathisch geschildert wurde das durch die Interessen unserer Milchstraßenexpedition verursachte Leid in Morschaztas und Gruelfin genauer an keiner Stelle.

Als Rhodan nach Spaphu aufbrach war das hinterlassene politische Setting noch einigermaßen realistisch nachvollziehbar:
In Bezug auf das ES-Fragment gab es da noch keine große Bewegung: Die Panjasen wollten diesen Grundstein ihrer Kultur und Herrschaft nicht rausrücken und das SI-Partial wollte aus ähnlichen Gründen selbst nicht vom Fleck.

Jetzt ist nach und mit kriegerischer Orchestrierung Alles anders. Die Galaktiker sind die externen Kriegsgewinnler, die das wichtigste Schmuckstück Gruelfins wegbringen!
Größeren Abschiedsschmerz gibt es weder bei
den Galaktikern noch bei den Cappins.

Der Abflug ist noch deutlich nüchterner als die nüchterne Verabschiedung Bulls in den Chaoporter.

Gleichwohl wird natürlich nicht verabsäumt, zum Schluss nochmal auf die potenzielle Gefahr für die Milchstraße durch die Blaugoldis und Trochod hinzuweisen!

Wer könnte seit Roman 3237 nicht ahnen, dass dem so ist?
Dazu braucht man, Gottlob, keine »vollständige Durchdringung des Panjasensettings«. :devil:
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Rebecca »

Ein Robert Corvus gelesen. Und ich stimme dem allgemeinen Tenor insofern zu, dass es nicht sein bester Roman war (aber es wäre auch erschreckend unmenschlich, wenn er das hinbekommen würde...), nichts destotrotz in der Gesamtschau ein Roman, der definitiv auf dem Niveau des Vorgängers war, wenn auch mit einem gänzlichen anderen Erzählstil.

Grundsätzlich wird mir an diesem Roman (und dem Vorgänger) erneut deutlich, was mich so sehr ärgert: Die beiden Romane hätten soviel Stoff geboten, ohne viel Füllmaterial, die doppelte oder dreifache Anzahl zu füllen, und sich dafür für einige Figuren, Szenen, Dialoge etc. mehr Zeit zu nehmen.
Stattdessen wurde ich über große Strecken in Gruelfin gelangweilt mit einer sehr langsamen Entwicklung... und zehrenden Nebengeschichten. Andere mögen diese besonders, aber ich mag vor allem die durchgängige fortgesetzte Erzählung und nicht die halben Planetenromane, die manchmal einfach in die Serie eingefügt werden und somit den Inhalt der durchgängigen Erzählung in einigen Romanen stark kürzen.
Dieser Roman hatte das Problem nicht!

Sehr schön fand ich hier erneut, dass mal wieder mehr zu den einzelnen Kampftaktiken geschildert wurde, auch die Gewissenskonflikte bezüglich der Panjasen, ihrem Ganjat und Alschorans Entscheidung und Weg, fand ich plastisch und gut geschildert.
Die Beschreibung von Viyesch fand ich stellenweise zu brutal: im Sinne von: ich hatte sie bisher nicht so als Figur wahrgenommen. Vielleicht ist da mein Blick ähnlich verblendet gewesen von ihrer Schönheit, wie der von Atlan.

Der Wechsel der Schauplätze hat mich nicht sonderlich gestört, außer, dass ich manchmal gerne etwas länger in manchen Dialogszenen geblieben wäre, um mehr über die Figuren, ihr Handeln, ihre Gedanken zu erfahren. Aber der Platz war begrenzt in einem Roman, der zusammen mit seinem Vorgänger gefühlt 50 % des Inhalts der Gruelfin-Ebene an Entwicklung vereint hat (an Entwicklung! - mir ist bewusst, dass hinsichtlich der Ausbreitung des Settings, damit eine Entwicklung stattfinden kann, auch Inhalte notwendig sind - ich würde mir nur wünschen, dass die bei der Konzeption eines Zyklus mehr Hand in Hand gehen und es nicht: Exposition 30 Bände - Handlung 10 Bände sind - und dann meist auch noch in der Reihenfolge...).

Glaubhafte Figurenschilderung, insbesondere auch wieder der kampfkritische Einsatz der Pedotransferer gut dargestellt. Ich habe die Szene geliebt, wo sich der Pedotransfermeister seinem Kind zugewandt hat und um Verzeihung gebeten hat.
Das ist ein Thema, das sich im Roman mehrere Male wiederholt hat. Alschoran, der um Verzeihung bat, für die Cappins und letztlich ES, die die alten Völker verdrängten, die Sorgorin, die für die Panjasen und das Ganjat um Verzeihung bat.

Gleichzeitig wichtig und schön (und auch hier: das hätte ich mir früher deutlicher gewünscht), dass die Schönheitsdiktatur der Panjasen an ganz vielen Ecken und Enden, und vermutlich sogar deutlich mehrheitlich mehr Wohlstand und Freude als Leid gebracht hat. Das ist mir in der überlangen Exposition (wo auch viele Völkernebenhandlungen gezeigt wurden) mir zu wenig deutlich geworden. Auch, dass es wohl viele obligatorische Mentoren gab, die viel weniger diktatorisch, sondern human und empathisch die Völker zu mehr Schönheit entwickelt haben (so wie ich ursprünglich Viyesch auch wahrgenommen hatte...).

Für mich ein Roman, der mich nur deswegen enttäuschte, weil ich von Robert Corvus aus meiner Sicht immer "sehr guts" erwarte und dieser Roman "nur gut" für mich war. Das Problem mit der hohen Erwartungshaltung. Allgemein kann ich aber sagen, dass ich mir aktuell wünschen würde, dass Robert Corvus und BHC deutlich mehr Romane schreiben, denn bei beiden habe ich den Eindruck, dass sie sich Zeit für die Zentralfiguren, deren konsequente auch innere Weiterentwicklung im Zyklus Gedanken machen und diese vorantreiben und sich nicht in Figuren und Geschichten anderer Völker flüchten, um den Roman zu füllen (das klang jetzt böse - gibt aber einige Autoren, wo ich das mittlerweile so empfinde. Was mir leid tut, weil ich ihnen damit wahrscheinlich Unrecht tue - aber Emotio und Ratio sind nicht immer im Gleichklang).

Ich bedauere den Tod von Viyesch. Als Geläuterte an der Seite von Alschoran hätte sie mir sehr gefallen. Ich feiere, dass insbesondere Marat überlebt hat, die Posbi ist mir ans Herz gewachsen (die Siganesin nur bedingt, das liegt aber daran, dass ich nicht so sehr Zugang zu diesem Volk habe...).
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Askosan »

Das also war es nun mit der Gruelfin-Storyline. Robert hatte die Ehre oder Last, die Geschichte zu beenden. Ich finde, dass er das gut hinbekommen hat.

Am aktuellen Roman hat mir besonders gefallen, dass Figuren, die am Anfang der Geschichte eine Rolle gespielt haben, in die Handlung zurückgebracht wurden. Insbesondere Hilke Silent-Brown und Spenursch. Aber auch Tryvorosch und Devvasch mit ihrer „Miezekatze“.

Den Auftritt Viyeschs bei den Galloni fand ich gelungen, denn ich hatte ehrlich gesagt die Vorteile dieser Beratungsdiktatur nicht so wirklich auf dem Schirm, insbesondere was technologisch rückständige Kulturen anbelangt.

Robert hat für mich einen guten Job gemacht, was den eigentlichen Roman anbelangt. Aber das bedeutet nicht, dass ich mit der Gesamthandlung zufrieden bin. Aber das ist Kritik an der Zykluskonzeption, auf die ich nachfolgend eingehen will.

Meine Hauptkritik gilt der Schilderung der panjasischen Elite. An der Spitze steht die Ewige Ganja und in diversen Romanen wurde ihre erhabene und unangefochtene Position dargestellt.

Es gab keine Schilderungen, dass innerhalb der panjasischen Elite ihre Herrschaft umstritten sei, oder das gar das Militär ihre Gruelfin-Politik hinter verschlossenen Türen kritisiert hätte. Daher ist es völlig unrealistisch, dass weite Teile des Militärs so mir nichts dir nichts zu Smyronosch überlaufen. Das hätte man viel besser vorbereiten müssen.

Ähnliche gilt für Smyronosch. Er wurde viel zu spät (Band 3237) in die Handlung gebracht. Wäre er schon frühzeitig als Rivale Viyeschs aufgebaut worden, dann wäre seine Revolte halbwegs glaubwürdig. Aber so wirkte alles arg an den Haaren herbeigezogen.

Bei der Rolle von Alschoran gibt es meines Erachtens ein ähnliches Problem. Da die Expokraten ihn als Ewigen Ganjo vorgesehen hatten, hätte er mehr im Vordergrund stehen müssen. Stattdessen nahm Atlan diese Position ein.

Meinetwegen hätte man auch frühzeitig eine Triple-Konstellation schaffen können. Atlan auf der einen Seite, der sich zu Viyesch hingezogen fühlt. Alschoran auf der anderen Seite, der Viyesch als Beauftragter von ES und „Schatten“ der Vergangenheit verunsichert.

In diesem Kontext hätte man dann auch eine Flutung von Alschoran mit der ES-Mentalsubstanz schildern können, durch die er seine relative Unsterblichkeit zurückerlangt hätte. Darüber hätten dann die panjasischen Medien in aller Ausführlichkeit berichtet.

Dadurch wäre Alschorans späterer Anspruch auf den Titel und das Amt des Ewigen Ganjo auch legitim gewesen. Die Entscheidung wäre dann in einem Zweikampf gefallen, wobei Atlan kurz vor dem Nervenzusammenbruch gestanden hätte. Die Pseudo-Freundschaft zwischen Atlan und Alschoran wäre bei diesem Szenario auch nie ein Thema gewesen.

Des Weiteren hat mir das Thema „Blaugoldraumer“ direkt in Morschaztas nicht gefallen. Das war einfach zu sehr „Kaninchen aus dem Hut“. Stattdessen hätte es mir besser gefallen, wenn Damar Feyerlant und Antanas Lato an Bord der RA in Gruelfin unterwegs gewesen wären und ein Depot der Blaugoldraumer entdeckt hätten. Die ersten Konflikte zwischen den Blaugoldraumern und den Blutstropfenraumern hätten irgendwo in den Tiefen Gruelfins stattgefunden und nicht in Morschaztas.

Was mich besonders ärgert, ist, wenn für mich relevante Sachen nicht geklärt werden und einfach unter den Tisch fallen. Insbesondere die Sachen mit den Dakkarschleifen und der Mentalstabilisierung. Vor der Reise nach Morschaztas wurden die Dakkarschleifen getestet. Alschoran stand als Pedotransferer ja zur Verfügung und sie haben funktioniert. In Morschaztas funktionierten sie aber nicht.

Im Cappin-Zyklus war die Mentalstabilisierung ein sicherer Schutz vor Pedotransferern. Aber nicht in Morschaztas. Beide Punkte wurden nicht geklärt.

Dann die Sache mit „Wouthaina„ und dem „Cappinschen Gesamt“. Deren Gesandte wurden mysteriös geschildert und es kam die Frage auf, ob es sich dabei überhaupt um Cappins handelt (oder vielleicht um Varganen). Auch diese Sache blieb ungeklärt. Das ist alles suboptimal und erzeugt nur unnötigen Frust und Verärgerung bei diversen Foristen/Lesern.

Alles in allem ist die Zykluskonzeption in Sachen Gruelfin nicht schlecht, aber man hätte einiges besser machen können. Aber hinterher ist man immer schlauer. ;)
Zuletzt geändert von Askosan am 22. September 2023, 10:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perry Rhodan Nr. 3240 "Ewig lebe der Ganjo!" von Robert Corvus

Beitrag von Carrasco »

Stätter hat geschrieben: 22. September 2023, 02:02 ... Und es endete völlig vorhersehbar und ohne Esprit und Überraschungseffekt ...
Das ist für mich der springende Punkt. Wieder einmal haben wir ein (Teil)Zyklusende ohne plötzliche Wendungen, ohne Aha-Effekte, ohne wirkliche Dramatik. Letztlich ein so oder ähnlich erwartbares Ende.
Leider ein sehr häufiges Phänomen bei PR-Zyklen, und damit eindeutig ein Exposé-Problem.
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