Romanlektorat/Expose und kontroverse Themen

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Rebecca
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Romanlektorat/Expose und kontroverse Themen

Beitrag von Rebecca »

Dass es zur Sci-Fi gehört kontroverse Themen aufzunehmen und zu beleuchten ist klar. Dass es umgekehrt auch dazu gehört eine Serie zu veröffentlichen, die genug Leser findet, die Interesse haben dafür Geld auszugeben und weiterzulesen, ist auch klar.

Wir leben aktuell in einer extrem polarisierten Zeit (zumindest mein Eindruck ist stärker als früher).
Umweltschutz / Klimakleber / Gendern / Private Lebensentwürfe (Homo-/Hetero-/Beziehungen / 3er Beziehungen) / Transsexualität / Migrationsproblematik usw.

Kommt das bei den Entwürfen und Planungen von Romanen/Zyklen zur Sprache? Gibt es da Sachen, wo die Chefredaktion/der Cheflektor sagt: das bitte nicht, dass ist ein gesellschaftlich zu kontroverses Thema in unserer Zielgruppe?

Ist so etwas bei der Zyklusplanung vorgekommen oder könnte vorkommen? Ist es bei einem einzeln Roman schon mal passiert? - Ich will gar nicht wissen, worum es geht, mich interessiert nur, inwiefern solche Dinge eine Rolle spielen können oder schon mal gespielt haben und vielleicht auch gerne, wie man sich als Chefredakteur damit fühlt, wo man eine private Meinung zu hat, aber dann aus der Funktion heraus eine Entscheidung treffen muss.
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Klaus N. Frick
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Re: Romanlektorat/Expose und kontroverse Themen

Beitrag von Klaus N. Frick »

Rebecca hat geschrieben: 24. September 2023, 14:27 Dass es zur Sci-Fi gehört kontroverse Themen aufzunehmen und zu beleuchten ist klar. Dass es umgekehrt auch dazu gehört eine Serie zu veröffentlichen, die genug Leser findet, die Interesse haben dafür Geld auszugeben und weiterzulesen, ist auch klar.

Wir leben aktuell in einer extrem polarisierten Zeit (zumindest mein Eindruck ist stärker als früher).
Umweltschutz / Klimakleber / Gendern / Private Lebensentwürfe (Homo-/Hetero-/Beziehungen / 3er Beziehungen) / Transsexualität / Migrationsproblematik usw.

Kommt das bei den Entwürfen und Planungen von Romanen/Zyklen zur Sprache? Gibt es da Sachen, wo die Chefredaktion/der Cheflektor sagt: das bitte nicht, dass ist ein gesellschaftlich zu kontroverses Thema in unserer Zielgruppe?

Ist so etwas bei der Zyklusplanung vorgekommen oder könnte vorkommen? Ist es bei einem einzeln Roman schon mal passiert? - Ich will gar nicht wissen, worum es geht, mich interessiert nur, inwiefern solche Dinge eine Rolle spielen können oder schon mal gespielt haben und vielleicht auch gerne, wie man sich als Chefredakteur damit fühlt, wo man eine private Meinung zu hat, aber dann aus der Funktion heraus eine Entscheidung treffen muss.
Entschuldige bitte, dass meine Antwort so spät kommt. Die Anfrage ist schlicht untergegangen. Dabei wollte ich sie gleich beantworten. Ich bitte um Verständnis.

Um es klar zu sagen: Die Ideen für die Romane kommen von den Autorinnen und Autoren, nicht von der Redaktion. Aber klar sprechen wir über aktuelle Themen. Wir lesen Zeitung, wir gucken Nachrichten, wir sind interessierte Menschen. Es ist aber sicher nicht so, dass die Redaktion sich ausdenkt, einige Roman eüber ein spezielles Thema zu machen, und das dann den Exposéautoren als Aufgabe erteilt.

Ich glaube, das würden die Leser auch nicht akzeptieren. Das käme »von oben« und würde sicher gezwungen wirken. In den Romanen haben die Autorinnen und Autoren ja durchaus die Freiheit, solche Themen anzusprechen – aber wir wollen nicht, dass die Leserschaft in eine bestimmte Richtung gezwängt wird.

Unsere Serie sehe ich als politisch neutral an. Wobei »neutral« heißt, dass wir auf dem Boden einer demokratischen Ordnung stehen und demokratische Abläufe gut finden. Und natürlich heißt »neutral« auch, gewisse Standpunkte auszuschließen. Darüber muss aber intern nie diskutiert werden, das versteht sich von selbst.
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Klaus N. Frick
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Re: Romanlektorat/Expose und kontroverse Themen

Beitrag von Klaus N. Frick »

Rebecca hat geschrieben: 24. September 2023, 14:27 Wir leben aktuell in einer extrem polarisierten Zeit (zumindest mein Eindruck ist stärker als früher).
Kleine Ergänzung: Die 80er-Jahre waren meiner Erinnerung nach wesentlich polarisierter als heute. Beispiele könnte ich dafür zuhauf nennen. Aber ich möchte nicht zu politisch werden ...

(Man google nach Begriffen wie Oktoberfestattentat, Rote Armee Fraktion, Wackersdorf, Startbahn West, Wehrsportgruppe Hoffmann, Republikaner, um nur einige Wörter zu nennen.)
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