Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Brandheiß: Das allerneueste Heft der Erstauflage, die neuesten Spekulationen!
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nanograinger
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Gucky_Fan hat geschrieben: 14. Januar 2024, 11:28
nanograinger hat geschrieben: 14. Januar 2024, 09:47
Gucky_Fan hat geschrieben: 14. Januar 2024, 09:30 Ich frage mich ja, ob die Sorgoren die Gefahr der Dekadenz sehen, in der sie schweben.
Sorgoren gibt es seit vermutlich 70 Mio. Jahren (siehe Inkadye). Um Dekadenz müssen sich wohl eher andere Spezies Sorgen machen. B-)
Muss da nicht jemand wie Mu Sargai eingegriffen haben, dass die Zivilisation soo langlebig ist
Ääh, das hat sie ja, siehe das Imagonon.
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wepe
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von wepe »

Mir hat der Roman gut gefallen, sowohl vom Inhalt wie von der Schreibe. Meine Lieblingsszene war das Gespräch zwischen Perry und dem Imagonon. B-)
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Rebecca
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Rebecca »

nanograinger hat geschrieben: 14. Januar 2024, 09:54 Das würde nur Sinn machen, wenn die Frauen in entsprechend hohem Alter gebärfähig wären. Für Spezies, die von Säugetieren o.ä. abstammen, sehe ich hier ein biologisches Problem. Bei insektioden Spezies haben wir die Dominanz des weiblichen Geschlechts schon öfter gelesen, bspw. die Präkog-Kaiserin der Tad de Raud oder bei den Ploohns.
Das aber nur wenn wir immer irdische Evolution annehmen. Eine außerirdische Evolution könnte (da im Zweifel hyperphysikalisch andere Bedingungen bestehen) eben dazu führen, dass dieses Volk eben erst später gebärfähig wird. Dass das nach irdischen Evolutionsverhältnissen eher nicht passiert heißt ja nicht, dass man suf dieser Basis sowas nicht auf einer anderen Welt durchspielen könnte.
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nanograinger
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Rebecca hat geschrieben: 15. Januar 2024, 10:56
nanograinger hat geschrieben: 14. Januar 2024, 09:54 Das würde nur Sinn machen, wenn die Frauen in entsprechend hohem Alter gebärfähig wären. Für Spezies, die von Säugetieren o.ä. abstammen, sehe ich hier ein biologisches Problem. Bei insektioden Spezies haben wir die Dominanz des weiblichen Geschlechts schon öfter gelesen, bspw. die Präkog-Kaiserin der Tad de Raud oder bei den Ploohns.
Das aber nur wenn wir immer irdische Evolution annehmen. Eine außerirdische Evolution könnte (da im Zweifel hyperphysikalisch andere Bedingungen bestehen) eben dazu führen, dass dieses Volk eben erst später gebärfähig wird. Dass das nach irdischen Evolutionsverhältnissen eher nicht passiert heißt ja nicht, dass man suf dieser Basis sowas nicht auf einer anderen Welt durchspielen könnte.
Nun ja, man kann sich natürlich alle mögliche Szenarien überlegen, aber es ist ein sehr offensichtlicher evolutionärer Vorteil, wenn die Gebärfähigkeit so früh wie möglich erreicht wird. Weil wenn die Frauen erst später gebärfähig werden, sind sie vielleicht schon gestorben. So etwas hängt nicht von der Erde ab, sondern sollte für Evolution überall gültig sein.
"So früh wie möglich" variiert natürlich enorm, aber evolutionär macht es allgemein keinen Sinn, die Gebärfähigkeit weiter herauszuzögern, indem eine Spezies zuerst ein männliches Geschlecht aufweist.

Es gibt in der irdischen Tierwelt durchaus Fälle, bei denen das (dominante) Männchen zu Weibchen werden, bspw. bei den Anemonen-Fischen. Bei Säugetieren (mit nur wenigen Nachkommen pro Geburt) wird das aber nicht beobachtet.
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Starfox
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Starfox »

Oceanlover hat geschrieben: 7. Januar 2024, 18:56 [...] ein anpackender Rhodan, wie ich ihn mag [...]
Ja, die Worte würde ich wohl wählen wenn ich die Essenz des Romans in einem Satz zusammenfassen sollte...
- Perry darf endlich Ratschläge zur Weltverteidigung geben und analysiert prompt den Angriff. Hach, so schön!
- Perry im Gespräch mit Imagonon. Ja endlich!
- Perry blickt von der Zukunft aus rückwärts durch die Zeitlinen. Genial!

Aber eigentlich hat mir jede einzelne Szene gefallen. Wieder viele kleine Details wie neue SERUN Spielereien oder Latos logische Abwägungen. Viel besser als der Vorgängerroman!
1-1-2
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Bekim Ballard zurückkehren muss.
Chris_Ian_Weller
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Chris_Ian_Weller »

Der Roman fügt sich gut an den vorherigen an. Sehr viel von der Handlung ist mir aber nicht im Gedächtnis geblieben.
Insgesamt fand ich den Roman gut.
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Rebecca
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Rebecca »

nanograinger hat geschrieben: 15. Januar 2024, 17:20 Nun ja, man kann sich natürlich alle mögliche Szenarien überlegen, aber es ist ein sehr offensichtlicher evolutionärer Vorteil, wenn die Gebärfähigkeit so früh wie möglich erreicht wird.
In der Regel ja. Bei irdischer Evolution wohl immer.

Aber bei den Menkaniten, die unter dem Einfluss der Strahlung eines schwarzes Loches groß wurden, haben sich die Zellen so umgestellt, dass sie hyperphysikalisch aufgeladen werden. Diese Aufladung, die im Laufe des Lebens immer mehr steigt, sorgt dafür, dass die Nachkommen von starker körperlich Konstitution und höherer Intelligenz gesegnet sind. Diese Eigenschaften kann von den Menkaniten, mit denen ihnen eigenen Sinne, auch wahrgenommen werden und sie empfinden insofern Wesen mit hoher hyperphysikalischer Aufladung als besonders attraktiv - zumindest die männlichen Exemplaren der Spezies.

Leider ist es nämlich so, dass wenn ein männliches Exemplar bereits eine hohe Hyperladung hat, aufgrund der Polarisierung der Energie seinen Zellen, eine Fortpflanzung für ihn nicht mehr möglich ist. Sobald ein männliches Exemplar sich 4 mal fort gepflanzt hat, wechselt sich insofern sein Geschlecht aufgrund einer bislang nicht vollständig nachvollzogenen Wechselwirkung und wird weiblich. Dieser Effekt tritt nur ein, wenn die Schwangerschaft tatsächlich vom Erfolg gekrönt wird. Wissenschaftler gehen davon aus, dass auf hyperphysikalischer Ebene zwischen Vater, Mutter und Kind eine Verbindung und Wechselwirkung besteht, die letztlich dafür sorgt, dass bei der Geburt des vierten Kindes, der Geschlechtswechselprozess beim Vater ausgelöst wird. Im Rahmen der Wechselwirkung wird auch erst die Zellstruktur geweitet, so dass die Zellen eine höheren Ladungsstatus aufnehmen können und das Potentizal der Mitglieder der Rasse sich erst wirklich zeigt.

Männliche Exemplare, die es bis zu ihrem 30ten Lebensjahr nicht schaffen sich fortzupflanzen werden inkompatibel und werden von der Gesellschaft bemitleidet, da sie zu einer Fortpflanzung nicht in der Lage sind, und das wilde Imponiergehabe, das die jungen Männer haben, um erfolgreich den Übergang zur Frau wahrnehmen und reifen zu können, um nicht auf den Status als männliches Exemplar zu verharren.

Männer, die in den ersten Jahren nicht erfolgreich sein, oder vom Schicksal geschlagen sind, ertragen es meist nicht länger in der Gesellschaft zu bleiben und suchen das Abenteuer und neue Entdeckungen. In der Frühzeit der Spezies, hat dies zu Erkundungsreisen und Abenteuern, aber leider auch wilden Piratentum geführt, das mehr als einmal mühsam bekämpft werden musste. Heute forscht man an Möglichkeiten auch den Männern über 30 noch zu ermöglichen die Psioniersierung 4ten Grades zu erreichen, was den Wechsel zum weiblichen Geschlecht und auslöst. So ist es bereits gelungen zumindest einen Psionierungssprung durch starke Hyperbestrahlung auszulösen, so dass auch ein 3facher Vater den Weg zur Frau nehmen kann, leider ist die Prozedur sehr gefährlich und hat eine 30% Letalitätsrate.

____

Ich sehe ein, dass man hier noch einige Details anpassen und konkretisieren müsste insbesondere Kultur und Aufbau der Zivilisation - aber möglich wäre es ohne Probleme, wo wir dauernd Spezies unter sehr speziellen Umständen treffen... (z.B. Sorgorenland...)
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Richard
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Richard »

Btw: so eine Entwicklung von Frau zu Mann hatten wir doch auch bei den "Mönchen" in Shaogen-Himmelreich.
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nanograinger
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

Rebecca hat geschrieben: 16. Januar 2024, 02:49
nanograinger hat geschrieben: 15. Januar 2024, 17:20 Nun ja, man kann sich natürlich alle mögliche Szenarien überlegen, aber es ist ein sehr offensichtlicher evolutionärer Vorteil, wenn die Gebärfähigkeit so früh wie möglich erreicht wird.
In der Regel ja. Bei irdischer Evolution wohl immer.

Aber bei den Menkaniten, die unter dem Einfluss der Strahlung eines schwarzes Loches groß wurden, haben sich die Zellen so umgestellt, dass sie hyperphysikalisch aufgeladen werden.
...
Wie gesagt, man kann im Perryversum alles Mögliche konstruieren. Ich könnte zwar fragen, wie denn deine Konstruktion in einer evolutionären Entwicklung zustande kommen könnte, aber das ist im Rahmen der PR-Serie keine notwendige Voraussetzung.

Geschlechterwechsel im Laufe des Lebens ist in der PR-Serie relativ selten (ich erinnere neben den Sorgoren nur die "Mönche" aus Shaogen-Himmelreich, die Richard in seinem Posting meinte). Vielleicht wird es bei der nächsten Alienspezies mal ein männlich-weiblich Wechsel sein.
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

nanograinger hat geschrieben: 16. Januar 2024, 22:20
Rebecca hat geschrieben: 16. Januar 2024, 02:49
nanograinger hat geschrieben: 15. Januar 2024, 17:20 Nun ja, man kann sich natürlich alle mögliche Szenarien überlegen, aber es ist ein sehr offensichtlicher evolutionärer Vorteil, wenn die Gebärfähigkeit so früh wie möglich erreicht wird.
In der Regel ja. Bei irdischer Evolution wohl immer.

Aber bei den Menkaniten, die unter dem Einfluss der Strahlung eines schwarzes Loches groß wurden, haben sich die Zellen so umgestellt, dass sie hyperphysikalisch aufgeladen werden.
...
Wie gesagt, man kann im Perryversum alles Mögliche konstruieren. Ich könnte zwar fragen, wie denn deine Konstruktion in einer evolutionären Entwicklung zustande kommen könnte, aber das ist im Rahmen der PR-Serie keine notwendige Voraussetzung.

Geschlechterwechsel im Laufe des Lebens ist in der PR-Serie relativ selten (ich erinnere neben den Sorgoren nur die "Mönche" aus Shaogen-Himmelreich, die Richard in seinem Posting meinte). Vielleicht wird es bei der nächsten Alienspezies mal ein männlich-weiblich Wechsel sein.
Zwotter. Erschaffer der Provkon-Faust. Teil der Boyt Margot Handlung zwischen 850 und 950.
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nanograinger
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von nanograinger »

STDu1711 hat geschrieben: 16. Januar 2024, 22:50
nanograinger hat geschrieben: 16. Januar 2024, 22:20...
Geschlechterwechsel im Laufe des Lebens ist in der PR-Serie relativ selten (ich erinnere neben den Sorgoren nur die "Mönche" aus Shaogen-Himmelreich, die Richard in seinem Posting meinte). Vielleicht wird es bei der nächsten Alienspezies mal ein männlich-weiblich Wechsel sein.
Zwotter. Erschaffer der Provkon-Faust. Teil der Boyt Margot Handlung zwischen 850 und 950.
Danke für die Erinnerung. Allerdings wechselten die Zwotter (und ihre Vorfahren die Läander) ihr Geschlecht mehrmals, die Läander sogar selbstgesteuert innerhalb kurzer Zeit (Minuten?).
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Richard
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Richard »

Sehe ich wie Nano: Zwotter kann man in der Hinsicht nicht mit Sorgoren bzw. Mönchen vergleichen.

Wir hatten auch noch die Dscherro, die in ihrer - hm - "Vemehrungsphase" entweder Männer oder Frauen werden konnten (bis auf den Chef, den "Taka": der wurde lt. entsprechenden Roman immer männlich). ALlerdings gab es da auch noch die Footen ....
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Atlantis
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Atlantis »

Mit der 2 für den Autor.
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Tennessee
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Tennessee »

Also,

lesen ist ja wie nach Hause kommen. Und es ist wunderbar endlich mal wieder Zeit zu finden, um auf der Couch zu lümmeln, eine Kanne Tee, schwarz mit Milch, und ein paar Berliner dabei zu haben und im Hintergrund begleiten mich enthusiastisch "The Beautiful South".

Was soll ich sagen? Spaphu wird irgendwie nicht meine Handlungsebene, selbst wenn ein mich normalerweise begeisternder Autor wie Robert Corvus sich ihrer annimmt. Erneut erlebe ich Sorgoren, die mich erschreckend an eine inkompetente und falschurteilende Thora erinnern. "Selber Schuld" raunze ich den Sorgoren zu, als die Baccunen einen Angriff nach dem nächsten starten und gewinnen. Und ich merke, dass mir die Sorgoren recht gleichgültig sind.

Robert Corvus beschreibt die Kampfstrategie der Baccunen aus der Sicht Rhodans, dass es Spaß macht zu lesen, wie der Terraner seine Kompetenzen nutzt oder sich an sie erinnert. Da schimmerte dann doch durch, warum die Serie Perry Rhodan heißt. Und ich erinnere mich daran, dass ich schon im letzten Zyklus fand, dass Robert Corvus sehr gut mit unserer Hauptfigur umzugehen verstand, auch wenn man merkt, dass seine Autorenliebe zum primzahlenverliebten Hyperphysiker wohl doch ein bisschen größer ist.

Er sei ein Werber, so stellt sich Rhodan vor. Für die Psychologie und die Denkweise von Superintelligenzen, und ich denke mir: Aha! Jetzt geht's ans Eingemachte und ich beiße so freudig in den Berliner, dass ein Teil der Füllung völlig unverschämt auf das Heft kleckst. Ich finde das ja frech, aber da kannst du nichts gegen machen, außer hektisch auf dem Text rumwischen. Dabei muss ich wohl unbeabsichtigterweise einige Textstellen entfernt haben, denn das Eingemachte finde ich nicht. Dabei hatte ich mich darauf wirklich gefreut.

Statt dessen geht es mit der Sorgorin Varsaisch, die sich daran erinnert, dass sie in der Zukunft Mutter gewesen sein wird (Futur II macht schon Spaß), weiter zum Imagogon der Kosmokratin Mu Sargai. Und ich mag ja diese Szenarien, die Boten von Hohen Mächten. Mich erinnert das immer an das mittelalterliche Prinzip, dass Macht visuell repräsentiert sein muss, dass der Schein das Sein widerspiegeln soll. Und man bekommt dann auch endlich gesagt, was denn wohl passiert zu scheinen mag, mit dieser seltsamen Fragmentierung. Und dann haut mir dieses Imagonon Dinge um die Ohren, von denen ich mal wieder denke, dass es bombastische Wortkonstrukte sind, die wieder mal alles verkomplizieren: ES hätte eine "polyversale Entität" werden können und es gibt "Archäoversen" - und ich merke, dass ich als Leser verdämmere wie ein paar Seiten später das baccunische Raumschiff. Mich nehmen solche Konstrukte, seien sie inhaltlich, seien sie sprachlich, nicht mehr mit.

Mitgenommen hat mich dafür etwas anderes und das war m.E. die schönste Szene des gesamten Romans: das letzte Gespräch zwischen Rhodan und Telpecc. Der Baccune hat alles verloren, seine Eroberungsphantasien haben sich nicht erfüllt, Telpecc steht am Ende seines Weges und hat nichts mehr - außer sein Leben. Ausgerechnet in dieser Situation steht ihm Rhodan gegenüber und das Gespräch ist voller Mitgefühl und Verständnis des Terraners für eine andere Lebensform und dessen gescheiterter Lebensweise. Und wieder bemerke ich, warum die Serie Perry Rhodan heißt: Der Terraner steht nicht triumphierend, besserwisserisch oder machtvoll dem Baccunen gegenüber. Er gibt Telpecc eine Möglichkeit, wie er den Moment des Scheiterns doch noch positiv gestalten, wie er seinem Volk helfen und ihm weiterhin in eine Zukunft anbieten kann.

Ich habe diese Passage zwei Mal gelesen und beim zweiten Mal den Lesemodus gewechselt: Beim zweiten Mal habe ich es laut gelesen und Gott, war das schön! Wenn ich mich entscheiden müsste, ob ich erlesen möchte, wie Perry Rhodan von Kosmokratenboten über Archäoversen oder polyversale Entitäten informiert wird oder ob ich lesen möchte wie Rhodan hört: "Du warst der bessere Krieger, Perry. Ich hätte viel von dir lernen können." und er darauf reagiert: "Für kein Gemeinwesen ist Krieg Selbstzweck." , ich zögerte nicht, den ganzen Roman für diese Szene einzutauchen.

Darauf einen Cocktail!

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Goshun
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Goshun »

Was soll man dazu sagen?

Dicht! Der Roman hält was er verspricht und ist vollgepackt mit schönen Ideen, Details, wunderbaren Szenen.

Die Doppel 1 vergebe ich selten, selten, selten.

Jetzt kann man sagen: Kunststück bei dem Exposé welches einer Doppelnummer 50/51 würdig gewesen wäre. Da kann der Autor wirklich aus dem Vollen schöpfen.

Ich könnte jetzt noch über gelungenen Szenenaufbau, Charakter und Motive der Figuren, super Dialoge, schreiben aber der Autor wird hier zurecht eh schon so verwöhnt… Kommen wir zur Kritik!


Die Idee mit den unterschiedlichen Universen und ihrem Schicksal wie sie enden ist gut. Da ist alles denkbar, Puls, Urknall, ewiges Universum.
Nur der Hinweis über das Alter „unseres“ Universums, also Perrys Universum ist vielleicht ein wenig unglücklich wenn man die aktuelle reale Diskussion verfolgt.

So klar ist das nicht und wieder mal könnte es sein unser Weltbild wird von neuen Erkenntnissen überrollt… ein guter Hinweis um Wissenschaft und Erkenntnis mit Demut hinzunehmen und nicht dem Irrschluss zu verfallen Wissenschaft würde die letzte Wahrheit bedeuten.

Wissenschaft ist ein Prozess… und möglicherweise müssen wir unser Weltbild bezüglich Urknall, Alter des Universums etc neu ordnen.

Jetzt kann man sagen: das PR Universum hat mit unserem nix zu tun. Das ist eben 14 Mia Jahre alt, und wenn unseres ein Archoversum sein sollte… dann ist das halt so. Klar, kein Einspruch.

Aber der Zeitpunkt der Unklarheit ist halt doch… Pech! Keiner hat da Schuld, kann ja keiner damit rechnen. Schade fand ich es trotzdem.
Man wird sehen wie weit die Realität hier noch dem Plan in der Serie widerspricht. Wäre schade wenn das Konzept leiden würde denn der Zyklus hat nach dem Hänger wieder Fahrt aufgenommen.

Alles in allem aber ein toller Roman.

Rebecca hat geschrieben: 16. Januar 2024, 02:49 In der Regel ja. Bei irdischer Evolution wohl immer.
Nicht nur irdisch sondern überall wo die Hauptsätze der Thermodynamik gelten und das geht weit.
Auf mich wirkt die Kritik (wenn es denn eine ist) so als ob die Fähigkeit Kinder zu bekommen interpretiert wird als sei sie geringer geschätzt.

Durchaus möglich in der Sorgorenkultur gilt Geburt mehr als alte „männliche“ Weisheit. Männchen sind in vielen Spezies, auch beim Menschen, das eher verzichtbare Geschlecht. (Frauen und Kinder zuerst! Hat einen logische Hintergrund, in Wirklichkeit braucht es nur wenige Männer um die Spezies zu erhalten)

Genauso könnte man also interpretieren erst wenn die wichtigsten Aufgaben erfüllt sind gehen die Sorgoren zur unwichtigen des Mannseins über.
Das Geschlechterverhältnis und die Kultur der Sorgoren stehen nicht so im Fokus sondern der Autor geht im Handlungsverlauf immer wieder darauf ein. Man kann darüber streiten ob das zuwenig war, ist sicher Geschmacksache.
Automatisch annehmen die Sorgoren überbewerten Männlichkeit würde ich nicht
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Rebecca
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Rebecca »

Goshun hat geschrieben: 31. Januar 2024, 00:16
Rebecca hat geschrieben: 16. Januar 2024, 02:49 In der Regel ja. Bei irdischer Evolution wohl immer.
Nicht nur irdisch sondern überall wo die Hauptsätze der Thermodynamik gelten und das geht weit.
Auf mich wirkt die Kritik (wenn es denn eine ist) so als ob die Fähigkeit Kinder zu bekommen interpretiert wird als sei sie geringer geschätzt.

Durchaus möglich in der Sorgorenkultur gilt Geburt mehr als alte „männliche“ Weisheit. Männchen sind in vielen Spezies, auch beim Menschen, das eher verzichtbare Geschlecht. (Frauen und Kinder zuerst! Hat einen logische Hintergrund, in Wirklichkeit braucht es nur wenige Männer um die Spezies zu erhalten)

Genauso könnte man also interpretieren erst wenn die wichtigsten Aufgaben erfüllt sind gehen die Sorgoren zur unwichtigen des Mannseins über.
Das Geschlechterverhältnis und die Kultur der Sorgoren stehen nicht so im Fokus sondern der Autor geht im Handlungsverlauf immer wieder darauf ein. Man kann darüber streiten ob das zuwenig war, ist sicher Geschmacksache.
Automatisch annehmen die Sorgoren überbewerten Männlichkeit würde ich nicht
Ich will dem zweiten Teil nicht widersprechen. Aber ich weiß jetzt nicht, inwiefern die Thermodynamik dafür sorgt, dass die Evolution auf (auch zum Beispiel robotische Evolution (Auslese und Weiterentwicklung kann es auch dort geben, es muss nicht zwingend biologisch sein), aufgrund der Gesetze der Thermodynamik dazu führen soll, dass sie immer so stattfindet. - Ich hatte ja ein Beispiel gebracht, (was meines begrenzten Wissens über dei Thermodynamik dieser nicht widerspricht), wo das anders sinnvoll wäre. ;)

Genauso wie die Tatsache mit den zwei Geschlechtern erstmal prinzipiell ein irdisches Phänomen ist und wir nicht wissen, wie das bei einer extraterrestischen Evolution auch (und auch sinnvoller Weise unter gänzlich anderen Bedingungen als bei uns) aussehen könnte.

Ich meine dafür lesen wir doch auch Science Fiction, um neue Konzepte auf anderen (fiktiven) Bedingungen zu erkunden und schauen, welche Geschichten und Wunder das gibt.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von AARN MUNRO »

Goshun hat geschrieben: in Wirklichkeit braucht es nur wenige Männer um die Spezies zu erhalten
Denke aber auch an die Größe des Genpools und die Durchmischung der Gene, wenn es nicht zu Genverarmung kommen soll.Die Variationsbreite der Genanzahl muss erhalten bleiben für evolutive Reserven.Sonst kommt es wirklich zur biologischen Degeneration (nicht zur soziologischen, wie einst bei den Arkoniden).Man kann es ja halten wie die Haluter mit ihrem konservierten, ausgelagerten Gennpool.Aber sowas ist gefährlich, wenn man derstig wichtige Dinge für die Spezies nur an einem Ort konzentriert.Die "Lagerung" in Individuen, veteilt auf die biologische Spezies durch Diversifizierung, ist da doch sicherer, jedenfalls dann, wenn es keine Totalauslöschung der Art durch Außenprozesse gibt.
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
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Goshun
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Goshun »

Rebecca hat geschrieben: 31. Januar 2024, 03:13 Aber ich weiß jetzt nicht, inwiefern die Thermodynamik dafür sorgt
Lebewesen sind Entropieminimierungsmaschinen. Jeder Prozess im Universum erhöht die Entropie auf die eine oder andere Art. Will man etwas stabil halten (wie ein Lebewesen über Jahrzehnte) dann muss man Energie von anderen Prozessen saugen.
Je jünger ein Lebewesen ist desto stabiler ist seine genetische Integrität. Der Prozess läuft noch nicht so lange und es gelingt dem System die Entropiezunahme niedrig zu halten. Je mehr Fehler sich einschleichen desto schwieriger wird es nicht nur den Prozess des Lebens selbst aufrecht zu erhalten, auch die Reproduktionsfähigkeit (und alle anderen Fähigkeiten) ist davon betroffen. Man altert.

Dazu muss es natürlich erstmal die Fähigkeit zur Reproduktion erlangt haben, klarer Fall, aber ab dann beginnt die Uhr zu ticken.
Jeder Tag der vergeht erhöht die Chance auf Fehler. Grundsätzlich müssen Fehler nicht IMMER etwas schlechtes sein. Jede Anpassung an die Umgebung beruht auf einem "Fehler". Aber die meisten Fehler sind einfach schlecht und müssen verhindert werden.
Das hat zu einer Anpassung von Lebewesen geführt die die Reproduktion in Richtung Jugend verschiebt. Das bedeutet nicht spätere Reproduktion ist unmöglich, es ist eine statistische Aussage. Wie die meisten Aussagen bei solchen Themen "statistisch" sind.
Je nach Komplexität der Reproduktionsaufgabe, und ich denke wir sind uns darüber einig das Aufbauen der Zellstruktur eines Kindes ist um einiges komplexer als die Aufgabe des männlichen Gegenparts, ist diese statistische Bandbreite anders und hat einen anderen Mittelwert.

Soweit meine Zusammenfassung wie ich von anderen Leuten geschriebenes über das Thema verstehe. Es gibt keinen Grund anzunehmen Alien Leben hat diesbezüglich andere Eigenschaften.

Bei Robotern sind einfach die Zeiträume in denen all das passiert extrem gedehnt, deswegen schaut es aus unserer Perspektive so aus als würden sich die "nie ändern" weil die Blaupausen immer gleich bleiben. Aber auch hier werden Fehler früher oder später sich in die Blaupausen einschleichen auch bei den Backups etc. Auch in Lebewesen gibt es Redundanzen, das hilft aber nicht für immer!

Im PR Universum ist es natürlich spekulativ:

Um dieses Konzept der Abhängigkeit auszuhebeln bedarf es meiner Meinung nach extremer Technologie, einem enormen Entropieminimierungspotential, sowas wie einen Zellaktivator oder ähnliches. Irgendwelche "Hyperphysik" reicht dazu möglicherweise nicht (aber davon verstehe ich nichts... wenn mir ein Autor erklären würde Hyperphänomene führen zu dem oder dem... müsste ich das schlucken ;) )

Aber ganz grundstätzlich halte ich in der Hinsicht "Jugendlichkeit" für ein universales Konzept und Ausnahmen müssten meiner Meinung nach extrem gut begründet sein.


AARN MUNRO hat geschrieben: 31. Januar 2024, 09:50 Die Variationsbreite der Genanzahl muss erhalten bleiben für evolutive Reserven.Sonst kommt es wirklich zur biologischen Degeneration
Zweigeschlechtlichkeit ist meiner Meinung nach kein Zufall. Hierüber habe ich weniger gelesen aber ich würde vermuten eine Horde in der es 5 Männer gibt und 50 Frauen hat eine bessere Chance diese Degeneration zu vermeiden als eine Horde mit 5 Frauen und 50 Männern.
(und offensichtlich sind ab einer bestimmten Komplexität des Organismus 2 Geschlechter auch besser als eines, wie Haluter das machen vermute ich die haben technische Hilfe, sie sind eine konstruierte Spezies die ich da eher diesbezüglich zu den Robotern von diesem Aspekt zählen würde)

Die Fähigkeit zur Reproduktion im weiblichen Sinne ist meiner Meinung nach unendlich wichtig. Welche kulturellen Einfluss das haben kann, da kann ich mir unendlich viele Dinge vorstellen.

Bei 3 oder mehr Geschlechtern führt das zu komplexeren Kalkulationen und ich vermute alles in allem schneidet in solchen Situationen die Spezies mit 2 Geschlechtern besser ab.

Es wäre ungemein spannend hier mal Computersimulationen laufen zu lassen... aber ich hab für sowas leider keine Zeit mehr.

Das ist meine Meinung die auf Dingen fußt die ich gelesen habe und entsprechend interpretiere.


Zurück zum Roman:
Eine Gesellschaft in der der männliche Part erst dann entsteht wenn man (im Schnitt) 3 weibliche Geburten hinter sich hat ist wahnsinnig spannend. Auch hier würde ich extrem gerne eine Simulation laufen lassen wo sich da die Stabilität im Verhältnis Weiblich/Männlich einstellen würde!

Auch Partnerbindungen schauen in dieser Gesellschaft völlig anders aus! Ob die Wandlung auch passiert wenn keine Kinder geboren werden und wann sie dann passiert ist meiner Meinung nach nicht ganz klar. Aber wenn alle Sorgoren die Männlichkeit anstreben dann müssen im Schnitt die Frauen dort 3 Kinder bekommen was zu einer Überbevölkerung führen würde.

Da Sorgorenland nicht als restriktive Gesellschaft mit strenger Geburtenkontrolle beschrieben wird ist meine Schlussfolgerung es gibt entweder kulturelle oder andere Hemmnisse für die Überbevölkerung. (Auswanderung?)


@Rebecca

Ich finde natürlich auch die "hyperphysikalischen" Überlegungen zum Thema Reproduktion spannend weil das ein Thema ist wo ich mir halt nicht vorstellen kann. Bleibt diese Spezies dann durch diesen Effekt praktisch "ewig" jung?
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Robert Corvus
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Robert Corvus »

Goshun hat geschrieben: 31. Januar 2024, 12:05 Aber wenn alle Sorgoren die Männlichkeit anstreben dann müssen im Schnitt die Frauen dort 3 Kinder bekommen was zu einer Überbevölkerung führen würde.
Ich mache mal ein bisschen die Tür zu meiner Werkstatt auf. Bitte das jetzt nicht so interpretieren, dass das Folgende kanonisch wäre oder "die eigentliche Sorgorenkultur" - es war eine Überlegung, die letztlich nicht umgesetzt wurde. Vielleicht werden künftig Elemente davon aufgegriffen, vielleicht aber auch nicht - und vielleicht im Kontext einer andere Kultur, wo sie besser passen könnten.

Die Idee war, dass die Schwangerschaft für Sorgorinnen extrem risikoreich ist. Das liegt an den Krallen, die sich bereits im Mutterleib ausbilden. So, wie ein Menschliches Baby im Bauch der Mutter ab und zu tritt und das schmerzhaft sein kann, kann ein Sorgorenkind krallen. Damit kann es erheblichen Schaden anrichten, eventuell sogar den Bauch komplett aufreißen und sich nach außen graben. In seltenen Fällen ist das evolutionär vorteilhaft, wenn nämlich die Mutter in der Spätphase der Schwangerschaft stirbt und sich das Kind dann noch "selbst auf die Welt bringen kann". Meist ist es aber ein Nachteil, so wie übergroße Geweihe bei bestimmten Arten von Hirschen, die wohl deswegen auch ausgestorben sind (konnten sich im Wald nur noch eingeschränkt bewegen).
Jedenfalls sind Schwangerschaft und Geburt für Sorgorinnen mit extremen Belastungen verbunden, die wiederum mit Hormonausschüttungen einhergehen - und die führen irgendwann (im Schnitt nach drei Geburten, sofern man die überlebt) zum Geschlechtswechsel.

Warum wurde das nicht umgesetzt?
Die Ähnlichkeit zur ikonischen Szene bei Alien ist dann doch zu penetrant.
Und es stellte sich die Frage, wie eine Hochzivilisation mit dieser Situation umgehen würde. Naheliegend wäre, dass in der Frühphase der Schwangerschaft so etwas wie ein Kaiserschnitt gemacht wird. Damit fehlen dann Stress und Hormonausschüttungen für den Geschlechtswechsel. Die Hormone könnte man synthetisieren und zuführen. Dann ist aber der komplette "Gag" weg. Also ein kulturelles Tabu, das diese Wege versperrt?
Alles denkbar, aber auch kompliziert und erzählerisch aufwendig. Vor allem, wenn man es "wasserdicht" gestalten möchte.

Daher: Idee verworfen. Zumindest vorerst.

Dennoch würde ich zustimmen, dass es irgend einen (bisher nicht erzählten) Faktor gibt, der die durchschnittliche Anzahl der Kinder pro Sorgorin bei etwa zwei hält.
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von STDu1711 »

Ich denke mal, 3 ist das Maximum bis zum Geschlechtswechsel. Es wird statistisch auch Sorgorinnen geben, die nach 1 oder 2 wechseln. Die Reproduktionsrate ist also niedriger als 3.

Dann wird es Todesfälle geben, was sie weiter sinken lässt. Und dann natürlich auch noch Sorgorinnen, die keine Kinder haben wollen, und den Geschlechtswechsel künstlich hervorrufen. Ich denke letzteres ist es, was die Bevölkerung konstant hält.

Was ich mich aber frage: wie war das in der Vergangenheit? Auch die Sorgoren müssen eine prätechnische Phase durchlaufen haben und bei der in primitiven Gesellschaften üblichen hohen Kindersterblichkeit müsste ein Maximum von 3 Kindern pro Frau eigentlich zum Aussterben geführt haben.
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Rebecca
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Rebecca »

Goshun hat geschrieben: 31. Januar 2024, 12:05
@Rebecca

Ich finde natürlich auch die "hyperphysikalischen" Überlegungen zum Thema Reproduktion spannend weil das ein Thema ist wo ich mir halt nicht vorstellen kann. Bleibt diese Spezies dann durch diesen Effekt praktisch "ewig" jung?
Nein das nicht, es ist eher so, dass der Lebenszyklus ist Mann und dann Frau. Um so höher die psionische Aufladung, um so länger ist die Lebenserwartung und vor allem auch die Fruchtbarkeit in der weiblichen Phase. Durch die Veränderung der Zellstruktur, die eintritt, nachdem ein Mann viermal ein Kind erfolgreich gezeugt hat, wird die psionische Aufladung erhöht.
Dass das so ist, hat sich durch einen sehr langen evolutionären Prozess unter den hyperphysikalischen Bedingungen entwickelt.

Aufgrund des genetischen Programms, was abläuft tritt die Zellweitung, letztlich wohl auch ein Prozess, der eine direkt Verbindung mit dem Hyperraum darstellt (wir kennen solche biologischen/hyperraum-Verbindungen letztlich von verschiedenen Spezies und insbesondere die Mutantenkräfte stellen in der Regel eine direkte Verbindung zwischen Hyperraum und biologisch/hyperphysikalischen Prozessen dar), tritt diese Weitung erst mit dem Übergang zur Weiblichkeit ein.

Die Wissenschaftler der Menkaniten gehen davon aus, dass dieser Prozess schon sehr früh in der Entstehung ihrer Spezies begonnen haben muss, weil es sonst keinen Sinn macht, dass sie diesen haben. Es muss letztlich bei der Entstehung der Geschlechtlichkeit mit entstanden sein, durch eine Laune des Schicksals und sich von dort weiterentwickelt haben.

DIe Menkaniten bleiben in ihrer weiblichen Phase also nicht ewig jung, nur um so höher die Aufladung ist, um so länger hält die Fruchtbarkeit an. Die Reifung, wenn man so will, der Eier setzt die Lebensphase der Männlichkeit voraus. Denn erst durch die hyperphysikalische Aufladung der Zellen, entstehen die Eizellen, die zur Fortpflanzung geeignet sind.
In der Vergangenheit reichten wohl deutlich weniger Zeugungen aus, um den Prozess der Umwandlung auszulösen, da aber eine höhere Aufladung auch höhere Intelligenz und bessere Konstitution bedeutet, hat sich evolutionär diese Entwicklung durchgesetzt. Es wird bei den Menkaniten vermutet, dass möglicherweise in der Zukunft sogar 5 Zeugungen erst zum Wechsel führen, was zwar einerseits ein evolutionäre Weiterentwicklung wäre, aber das Problem der Bevölkerungsentwicklung weiter verschärfen würde.
Da die Fortpflanzung nur aufgrund der Strahlung des Schwarzen Loches funktioniert, das in ihrer kosmologischen Nähe ist, können sie auch nicht einfach beliebig expandieren. Versuche die Strahlung künstlich zu erzeugen, sind bislang gescheitert. Beim Aufbruch in den Weltraum hat man eine Degeneration aber auch Anpassung festgestellt. Diese Völker werden nicht mehr als wahre Menkaniten angesehen und die Menkaniten des Zentralsystems werden quasi als eine Art Überwesen verehrt.

Man hat die Sternensysteme, die ähnliche Strahlungenbedingungen aufweisen, besiedelt und dabei auch wundersame Technologie entwickelt, um künstliche Habitate etc. anzulegen. Allerdings stößt man hier auch an seine Grenzen. So wird von einer politischen Fraktion diskutiert, dass letztlich nur die Hälfte der gezeugten Kinder weiter auf den Systemen leben darf, und der Rest ins Exil geschickt wird, wo meinstens für sie keine Fortpflanzung in der bekannten Form möglich ist. Dies hat in der Geschichte des Volkes bereits zu mehreren Kriegen geführt.

Aktuell besteht ein Bündnis mit der örtlichen Superintelligenz, die einen Teil der Bevölkerung regelmäßig in sich aufnimmt, um ihr eigenes Potential zu steigern und damit gleichzeitig den Bevölkerungsdruck reduziert. Es gibt Stimmen im Volk, die dankbar dafür sind, mit der Superintelligenz eine solche Symbiose geschaffen zu haben, andere machen sich Sorgen, um die Abhängigkeit und eine dritte Fraktion spekuliert, dass die Superintelligenz möglicherweise in der Evolution der Spezies mit die Finger im Spiel gehabt haben könnte, um quasi ein psionisches nachwachsendes Reservoir für sich zu schaffen.

P.S.: Aber das ist nur ein grobes Gedankenspiel. Wenn ich das Volk ernsthaft entwerfen würde, würde da natürlich viel mehr dazu gehören ;) - es geht jetzt quasi nur um den einen Faktor als Theorethikum. ;)
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Goshun »

Robert Corvus hat geschrieben: 31. Januar 2024, 12:37 Warum wurde das nicht umgesetzt?
Ich finde das schon spannend wie die Autoren sich hier offensichtlich untereinander Gedanken um das Worldbuilding gemacht haben und miteinander arbeiten.
Meine Meinung ist, auch wenn derartiges es nicht immer in die Romane schafft, dann merkt man das als Leser oft genug: da steckt doch mehr dahinter. Auch wenn man es nicht greifen kann.

Und das macht das gezeigte "dichter" obwohl es nicht alles hineinschafft. Ob und wann sowas natürlich vom Autor beabsichtigt ist um dem Leser Raum für eigene "Vorstellungen" zu haben bleibt natürlich offen...
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Re: Spoiler 3255: Das Imagonon, von Robert Corvus

Beitrag von Goshun »

Rebecca hat geschrieben: 31. Januar 2024, 13:01 Nein das nicht, es ist eher so, dass der Lebenszyklus ist Mann und dann Frau.
Ahh ich denke jetzt verstehe ich. Es handelt sich um konsekutiven Zwitter. Die sind praktisch beides gleichzeitig.

In dem Fall kann es durchaus dazu kommen das männliche Geschlecht ist zuerst dominant und erst später wird das weibliche Geschlecht dominant.

Solche Tiere gibt es!

Der allseits beliebte Clownfisch funktioniert nach dem Prinzip. Das dominante Weibchen schüttet entsprechende Hormone aus die alle anderen Fische des Clans zu Neutren ohne Funktion machen bis auf das dominante Männchen. Stirbt das Weibchen entwickelt sich das Männchen zum neuen dominanten Weibchen und eines der Neutren wird zum Männchen.

In deinem Fall übernimmt die Psionik die Hormonausschüttung des dominanten Weibchens und wenn ein bestimmter Grad überschritten ist kommt es zum Wechsel.


Ich denke ich muss mein Posting oben zurücknehmen weil es aus der Perspektive einer Spezies geschrieben ist die "männlich/weiblich" ist aber keine Zwitter sind. Es gibt keinen Grund anzunehmen die Sorgoren sind nicht echte Zwitter auch wenn sie als "männlich" und "weiblich" geschildert werden. Da gilt was ich geschrieben habe sicher nicht...
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