Ce Rhioton hat geschrieben: ↑7. Mai 2024, 16:07
Wie sollten sich die Hauptfiguren denn noch weiter entwickeln? Und wohin?
Gut, bei Reginald Bull etwa kann ich den Nachholbedarf ja noch nachvollziehen, aber bei Atlan? Oder bei Icho Tolot? Wie sollte eine Weiterentwicklung da denn aussehen?
Ich schlage jetzt mal pointiert überzeichnet Richtungen vor - ich sage nicht, dass man da direkt 100 % in die Richtung sollte oder das alles in einem Zyklus sein sollte. Es geht nur darum mir zu zeigen, dass da Potentiale sind...
Ich glaube, dass da viel möglich ist und nicht jeder Weg muss auch konsequent auf einer Linie sein, die immer weitergeht, solange es stimmig erklärt ist. Menschen (oder Aliens) gehen auch manchmal Irrwege... das Leben von Unsterblichen ist sehr lang und so können die Wege auch sehr lang sein. Atlan könnte z.B. zum Ergebnis kommen, dass die USO (die einst ja von ihm gegründet wurde), damals eine gute Idee war, aber er das ganze größer denken muss. Darüber hinaus könnte er feststellen, dass seine ganzen Leidenschaften für die Frauen über die Jahre auch daran liegen, dass er sich nicht eingestehen wollte, wie stark er sich zu bestimmten männlichen Figuren hingezogen fühlt (z.B. Perry) und er überlegen muss, wie er damit umgeht (das Atlan möglicherweise bisexuell sein könnte, finde ich kann man der Figur durchaus entnehmen).
Bei seinem neuen Projekt, wo er vielleicht die alte Idee der USO aufgreift (die ja noch richtige Flotten hatte), um so etwas wie der Resident aber fürs Galaktikum zu werden, gerät er in Konflikt mit Perry Rhodan, der weiterhin eine deutlich pazifistischeren Weg vertritt und stark dagegen propagiert und dann mitteilt wie enttäuscht er von dem alten Freund ist... dass dieser sich nicht weiterentwickelt.... Atlan wiederrum fühlt sich verraten von dem Mann, der ihn so beeindruckt und reizt und dass dieser selbst nach all der Zeit ihn so missversteht.
Alternativ könnte Atlan auch feststellen, dass er in all den Jahrhunderten nicht über Mirona Thetin hinweggekommen ist und sich eingestehen, dass ihr Projekt der MdI im Kern (also eine Herrschaft weniger Individuen, die im HIntergrund agieren, um ein Herrschaftsgebiet zu schützen) etwas ist, was er eigentlich total sinnvoll hält, insbesondere für Unsterbliche und dass man das Normalsterblichen nur begrenzt verkaufen kann.... aber auch eine Superintelligenz wie ES wird ja nicht gewählt.... (wir wählen ja nicht welche Superintelligenz die Kontrolle über die lokale Gruppe ausübt...). Und so kommt er zu dem Schluß, dass solange man sich aus den internen Angelegenheiten raushält und den Völkern dort Freiheiten gewährt, es vertretbar ist eine mächtige Organisation (ähnlich dem alten Camelot) zu gründen, aber von vorneherein es so anzulegen, dass die Regierungen der Milchstraße ihn nicht absetzen können.
Beide Entwicklungen wären natürlich keine Endpunkte, sondern würden zeigen, dass er (wenn er den Weg 100 % verfolgt) es wieder überzeichnet... und dass es angepasst werden muss und dass gute Ideen davon bleiben und andere schlechte Teile aufgegeben werden. Letztlich sind die Kastellane von ES ja durchaus eine ähnliche Eingreiftruppe... die sich dann die Flotten holen, wenn sie sie brauchen durch Einflußnahme in der Milchstraße. Es ist also durchaus ein Konzept, dass ES nicht fremd ist.
Das jetzt nur ein paar wilde Ideen, die mir zu Atlan einfallen. Vorweg: So etwas kommt natürlich nicht aus dem Nichts. Darum geht es ja bei konsequenter Charentwicklung.... es geht darum Charaktere zu konfrontieren mit Erfahrungen, Schicksalsschlägen und Ereignissen und dann zu schauen, wie sie sich daran verändern und wachsen.... wenn sie das nicht mehr tun... dann ist der Punkt, dass sie als Figuren auch noch wenig interessant sind für die Geschichte. Weil sich dann nämlich die Geschichten der Figuren auch wiederholen.
Dabei gehe ich davon aus, dass Unsterbliche mit ihrem Zellaktivator quasi noch in der frühen Blüte ihrer Charentwicklung und ihres Lebens stehen... und nicht wie wir Menschen oftmals nach so vielen Jahren mit unseren Erfahrungen immer festgefahrener werden und weniger aufgeschlossen für neue Dinge sind.
Ich sage es mal mit den Worten von Dr. Who: "Ich hatte 400 Jahre Zeit über meine Entscheidung nachzudenken... und ich habe meine Entscheidung geändert. Sie war falsch..."
Das ist eine Sache, die ich selten bei den Unsterblichen sehe, dass sie mal versuchen ihre Entscheidungen rückgängig zu machen, weil sie feststellen, dass manche Dinge, auch wenn sie damals unausweichlich schienen, vielleicht doch heute gut gewesen wären... und man sich vielleicht auch nicht den Druck von Milchstraßenpolitikern, Superintelligenzen etc. hätte beugen sollen an manchen Punkten.
Das sind so die großen Striche, wo ich Entwicklungen sehe.
Ansonsten viele kleine Striche... die zu großen Dingen führen können. Atlan, der mit einer ambitionierten Frau zusammenkommt, die ihn hinterfragt, warum er seine Ambitionen immer hinter Perry zurückstellt, warum er nicht bereit ist seine Ambitionen und Projekte voran zu treiben und dass vielleicht auch Perry mal von ihm lernen kann und nicht umgekehrt?
Wie gesagt: Welche Entwicklung auch immer... sie muss aus der Figur kommen... und sie sollte nicht einfach festgelegt werden nach dem Motto: Egal was kommt, da geht es hin... sondern es muss sich organisch aus Figur, Handlung etc. entwickeln.
Aber die Figuren sind alles lebendige Wesen deren Persönlichkeit entwicklungsfähig sein sollte...
“Most people do not listen with the intent to understand; they listen with the intent to reply.” —Stephen R. Covey.
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