Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Alles rund um die Miniserie PERRY RHODAN - Atlantis
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Ben Calvin Hary
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Von Star Wars und Star Trek müssten die kommen – das ist die "eigentliche" Konkurrenz, wie ich einen weisen Redakteur schon häufig habe sagen hören. Bei anderen Heftromanserien dürften sich die "Scharen" ohnehin sehr in Grenzen halten. Ich kenne die Auflagenzahlen natürlich nicht, die wird auch kein Verlag verraten – aber bei diversen Bastei-Serien würde es mich eher wundern, wenn die überhaupt noch fünfstellig sind.
Das ist jetzt wohlgemerkt kein Bastei-Bashing, ich hab ja selber lang für die geschrieben, das ist bloß eine qualifizierte Vermutung.
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Askosan
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Askosan »

Ein gelungener Roman von Ben Calvin Hary. Die Schilderung der Hauptprotagonisten hat mir gut gefallen. Perry und Sichu handeln ihrem Wissen und ihrer Erfahrung nach angemessen.

Die Einheimische Caysey fand ich erfrischend. Wie sie die arkonidische Technologie und das fremde Aussehen von Perry und Sichu auf Grundlage ihres magisch-mythischen Weltbildes interpretiert, war echt toll.

Gut fand ich auch, dass Rowena keine Gegnerin ist, die über Leichen geht. Die landschaftlichen Beschreibungen, und die Statuen unter Berücksichtigung des Titelbildes, waren für mich sehr plastisch.

Es gibt aber auch ein paar Punkte, die mir nicht gefallen haben. Zu Beginn des Romans hat Atlan Perry auf der Atlantiskarte gezeigt, dass Arkonis an der Küste im Südosten errichtet worden ist. Perry stand ein Tauchboot zur Verfügung, und er hätte damit Arkonis über den Wasserweg problemlos erreichen können, statt sich quer durch den Kontinent zu schlagen. Mir ist klar, dass der Autor wegen der Dramaturgie die Tauchboote ignoriert hat, aber zumindest hätte geschildert werden können, dass die Tauchboote im Automatikmodus zur Station zurückgekehrt sind, weil sie von der Stationspositronik, oder einem dortigen Arkoniden, zurückgerufen worden sind.

Was den Marsch durch die Wildnis anbelangt, ist das nichts, dass Perry meines Erachtens auch nur annähernd an seine physische Leistungsgrenze bringen könnte. Perry stählt seinen Körper seit mehr 3000 Jahren, und das nicht aus Spaß, sondern weil er weiß, dass davon sein Leben abhängen könnte. Kein heutiger Triathlet käme meiner Meinung nach auch nur in die Nähe von Perrys physischer Leistungsfähigkeit. Von der Wirkung des Zellaktivators will ich gar nicht erst anfangen.

Perrys Erschöpfung als Begründung für seine Probleme im Kampf gegen Rowena fand ich daher suboptimal. Besser hätte ich es gefunden, wenn Perry während des Marsches einen kleinen Abhang hinuntergestürzt wäre und sich dabei den rechten Arm ziemlich stark geprellt hätte. Dass er als „einarmiger Bandit“ gegen eine Dagor-Expertin keine gute Figur macht, wäre somit klar gewesen.

Auch fand ich Rowenas Verhalten während des Kampfes unverständlich. Sie hatte schon die Oberhand, Sichu war eingeklemmt und Perry lag unter ihr. Caysey war sowieso keine Gegnerin. Den Kombistrahler, auf Paralyse eingestellt, hatte sie schon in der Hand. Sie hätte nur noch abdrücken brauchen und Sichu und Perry wären paralysiert gewesen. Stattdessen wechselt sie den Waffenmodus, um einen völlig unnötigen Bluff durchzuführen.

Des Weiteren haben mich einige Angaben im Roman irritiert. Sichus Multifunktionsarmband ist in der Lage, 6D-Energien zu erfassen. Bisher war der technische Stand, dass 6D-Energien nur von einem Kantor-Ultrakompakt-Sextant erfasst werden können. Das scheint offenbar nicht mehr so zu sein. Der technische „Sprung“ vom Sextanten über den SERUN hin zum Multifunktionsarmband finde ich doch sehr erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die expokratische Intention bezüglich der Hyperimpedanz ist, ein solides technisches Niveau zu wahren. Aber sechsdimensionale Messungen durch ein Multifunktionsarmband sind für mich nicht mehr solide, sondern gehen weit darüber hinaus.

Dann überlegt Perry im Zusammenhang mit Atlans schwerer Verletzung, dass noch keine Spiralgalaxisprojektion zu sehen ist. Diese Projektionsfunktion ist Bestandteil der Zellaktivatorchips, die im Band 1599 von ES ausgegeben worden sind. Die früheren Aktivatoren hatten diese Funktion nicht. Aber Atlan trägt gar keinen Zellaktivator von ES mehr, sondern ein Gerät aus einer völlig anderen „Technosphäre“. Warum Perry hier überhaupt eine Projektion in Betracht zieht, erschließt sich mir nicht.

Alles in allem gebe ich dem Roman eine glatte 2.
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Ce Rhioton
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ce Rhioton »

Das stimmt: Atlans Zellaktivator stammt ja von Thez - wieso sollte da also eine Spiralgalaxis beim Tod erscheinen?
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dandelion
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von dandelion »

Askosan hat geschrieben: 30. März 2022, 11:28 Ein gelungener Roman von Ben Calvin Hary.
Sehe ich auch so. Der Roman ist spannend und unterhaltsam, als Startband ausgesprochen gut gelungen. Möge es so weitergehen.
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dandelion
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von dandelion »

Die beeindruckenden Statuen auf dem Titelbild werden im Roman als She' Antor bezeichnet. Sie sollen Monumentalstandbildern auf Iprasa nachempfunden sein. Ist das nur ein allgemeiner Hinweis oder wurden diese Figuren auch in anderen Romanen erwähnt?
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Goedda »

Da haben wir also Frodo und Sam, die den Ring nach Mount Doom bringen wollen und dabei Gollum - der den Ring für sich haben will - am Halse haben. Oder so ähnlich. Der erste Band hat mich frappant an das erste Buch der Herr der Ringe Trilogie von Tolkien erinnert. Das mag nur mir so ergangen sein, da ich mich die letzten Wochen (zu)viel mit Tolkien beschäftigt hatte.
Aber ernsthaft zum Roman: Die Eingeborenen haben mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn mir nicht so klar ist, wer welche Sprache wieso spricht… Die Zeitreise gefällt mir weniger, aber ich kann damit leben. Wurde im Roman doch erwähnt, dass die Terraner eigentlich sehr selten in der Lage waren, die Zukunft zu ändern. Meistens waren es EGWEG Zeitreisen. Ich gehe mal davon aus, diese wird ebenfalls so eine werden und dass ich mir deswegen nicht allzu viele Gedanken werde machen müssen. Zu Perry und Sichu möchte ich noch nichts sagen. Jeder für sich hatte schon viele Abenteuer, aber iirc ist dies das erste Mal, dass sie als Team auf sich alleine gestellt auf den Kosmos losgelassen werden. Ich hoffe dies wird noch für viele spannende und lustige Momente sorgen.
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von AARN MUNRO »

Yman hat geschrieben: 26. März 2022, 22:41
icho_tolot hat geschrieben: 26. März 2022, 11:20 Eigentlich wollte ich mich zurückhalten – einerseits kannst du als Autor nicht jedem Leser einzeln deine Intention erklären, "death of the author" und so, andererseits soll hier auch jeder in Herzenslust über meinen Schrieb lästern dürfen, ohne das Gefühl zu haben, sich zurückhalten zu müssen. Kritik ist nur hilfreich, wenn sie ungefiltert kommt. Ernst genommen wird sie von mir sowieso nur, wenn sie konstruktiv formuliert ist
Was mir nicht gefiel, war, dass Atlan in dem Roman nur eine kleine Rolle hatte. Als Dagor-Kämpfer hätte ich Rhodan höher eingeschätzt als er sich gegen Rowena geschlagen hat. Mehr habe ich "ungefiltert" erst mal nicht an Kritik, aber du kannst gerne auch Fragen stellen, die ich versuchen kann zu beantworten, also wie ich bestimmte Dinge beim Lesen empfunden habe, oder was auch immer du wissen willst.

Für Tostan wollte ich das auch noch machen, ich habe jetzt auch das entsprechende verschollene Heft Nr. 8 des Wega-Zykluses wieder gefunden.
Rhodan als Dagorkämpfer.Hätte ich ihn auch höher eingechätzt.Mit dreitausend Jahren Erfahrung auf dem Buckel muss er wesentlich mehr persönliche Kampferfahrung haben als jeder Sterbliche, selbst mehr als ein Meister.Das missfiel mir.Und sonst: nehmt das U-Boot. Bequeme Fahrt.Aber natürlich kein erzählerischer Plot, ohne andere Schwerpunkte zu legen! :D
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von AARN MUNRO »

dandelion hat geschrieben: 31. März 2022, 14:42 Die beeindruckenden Statuen auf dem Titelbild werden im Roman als She' Antor bezeichnet. Sie sollen Monumentalstandbildern auf Iprasa nachempfunden sein. Ist das nur ein allgemeiner Hinweis oder wurden diese Figuren auch in anderen Romanen erwähnt?
Ja, bei Tolkien im "Herr der Ringe"! Auch in den Filmen gut dargestellt. Elendil und Isildur! :D :unschuldig:
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von AARN MUNRO »

Ce Rhioton hat geschrieben: 28. März 2022, 16:05
AushilfsMutant hat geschrieben: 28. März 2022, 15:29 Der musste aber nix essen, trinken und müde wurde er auch nicht.
Ja, deswegen auch meine ironische Replik - weil Perry ja trotz ZAC immer noch ein Mensch ist (und natürlich Schmerzen wahrnimmt, z.B). ;)
Eigentlich müsste der ZAC folgerichtig auch Schmerzen ausfiltern.Aber das ist wohl ein erzählerischer, Interpretations- Ermessensspielraum.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Askosan »

AARN MUNRO hat geschrieben: 1. April 2022, 08:21Rhodan als Dagorkämpfer.
Dagor ist ja nur eine Kampftechnik. Perry beherrscht verschiedenste Kampftechniken:

Doch Rhodan trainierte nahezu täglich in den verschiedensten Kampftechniken, um in Form zu bleiben. Jetzt zeigte sich, wie ungeheuer wichtig es war, daß er sich immer wieder Zeit zu neuen Übungen genommen hatte. (Band 1113)

Das war vor mehr als 1600 Jahren. Was für ein Kämpfer Perry in der Gegenwart ist, sollte eigentlich jedem klar sein. Daher sind solche Szenen wie in der aktuellen Mini-Serie unglücklich. Sterbliche haben im Kampf gegen Unsterbliche grundsätzlich schlechte Karten. Außer der Sterbliche ist ein Oxtorner oder Ertruser, oder der Unsterbliche ist gehandicapt.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Askosan hat geschrieben: 1. April 2022, 11:18 Sterbliche haben im Kampf gegen Unsterbliche grundsätzlich schlechte Karten.
Ihr denkt das alle vom falschen Ende her, und zwar aus zwei Gründen.

Erstens (der Klugscheißer-Grund): weil Kampfsportfähigkeiten nicht unbegrenzt verbesserbar sind.
Jeder (Hobby-)Sportler dürfte zu bestätigen wissen, dass jedwede Leibesertüchtigung, also auch Kampfsport, letzten Endes angewandte Physik ist. Ein Stückchen Intuition, Geschick und Reaktionsgabe sind natürlich auch dabei, aber die sind ja nicht erlernbar. Sonst hätte ich vor 30 Jahren meine letzte Kaffeetasse umgeworfen und nicht, äh, gestern.

Sagen wir: Für jeden Hebel (Tritt, Schlag, Schulterwurf) gibt es eine perfekte Ausführung; die maximale Kraft-Trägheitsumsetzung. Wenn man, sagen wir weiter, 15 Jahre trainiert und diese Ausführung durch Erfahrung zu 100 % meistert, hat man Perfektion erreicht – das ist es, was »Dagormeister« bedeutet. Besser kann man aus rein physikalischen Gründen gar nicht mehr werden – einen noch perfekteren Winkel als den perfekten Winkel gibt es nicht, um sich zu steigern müsste man höchstens die Naturgesetze um sich herum verändern.

Auch wenn ich jetzt also 20, 200, 2000 Jahre trainiere, werden nicht plötzlich 200% draus, sondern es bleiben selbstverständlich 100% – Optimum ist Optimum. Ich verhindere damit nur, dass ich aus der Übung komme und alles wieder verlerne oder die Kondition verliere. Jeder, der mal über einen längeren Zeitraum ernsthaft Leistungssport betrieben hat, weiß das ohne nachzudenken.

Sagen wir also, Rhodan und Rowena sind beide Dagormeister, beide sind bei 100% der maximal erlernbaren Fertigkeit. Dann ist es eine Frage der Tagesform, wer gewinnt. Und dass einer, der grade zu Fuß (!) 80 Kilometer (!) durch alpines (!) Terrain gelatscht ist, weniger Fit sein dürfte als jemand, der grade frisch und ausgeruht aus einem Gleiter gestiegen ist, davon ist – Zellaktivator hin wie her! – auszugehen. Das Ding verschafft Rhodan einen Vorteil, ja, aber es macht ihn nicht unbesiegbar.

Der zweite Grund ist weniger wortreich: Im Endeffekt sagt das überhaupt nichts drüber, wie schlecht Rhodan nach Jahrtausenden ist, sondern nur, wie unfassbar gut Rowena ist. ;-)
Askosan hat geschrieben: 1. April 2022, 11:18 Außer der Sterbliche ist ein Oxtorner oder Ertruser, oder der Unsterbliche ist gehandicapt.
Erschöpfung nach 80 km Fußmarsch in zwei Tagen zählt für dich nicht als Handicap? :-) Also ich bin nach 35 Kilometern erst mal für anderthalb Tage platt, und ich bin jetzt echt, echt gut zu Fuß und laufe solche Strecken tatsächlich ab und an. Da ist man locker mal 12 Stunden unterwegs, wenn's durch die Berge geht. Warum sollte das bei einem Zellaktivatorträger anders sein? Er braucht vielleicht nur einen halben Tag Erholung, aber Erholung braucht er nichtsdestotrotz.

Davon abgesehen: Mir erschließt sich der Reiz eines Helden nicht, der nicht auch mal verliert, bevor er sich durchsetzt. Wer will denn so was lesen? Wo ist da die Herausforderung, wo die Spannung, wo die Befriedigung, wenn er am Ende trotz aller Widrigkeiten doch obsiegt? Erfolgsmomente müssen stets verdient sein, um zu wirken. Ansonsten kann ich auch 'nen Reisebericht schreiben.

Nix für ungut.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von fenny »

@icho_tolot
Danke erstmal zu Deinen Ausführungen bezüglich des Gleiters, an die Möglichkeit, dass Rowena Verstärkung bekommen könnte, während SIchu am Gleiter bastelt, hatte ich nicht gedacht.

Zum Zweikampf:
Ich denke nicht, dass Perry täglich trainiert, dazu hat er vermutlich gar keine Zeit. Außerdem ist er im Gegensatz zu Atlan eigentlich kein Kämpfer, damit meine ich jemand, der den Kampf sucht, gerne kämpft oder sich mit anderen misst. Perry versucht (körperliche) Kämpfe meist doch eher zu vermeiden, während Atlan gerne auch mal selbst jemanden herausfordert.
Zudem hat Rowena einen Extrasinn, und wir wissen von Atlan, dass das im Kampf durchaus ein Vorteil ist.

Zu den U-Booten:
Ich muss zugeben, dass mir der Gedanke - warum nehmen die nicht die Boote - auch gekommen ist. Aber dann habe ich mir gedacht, dass es sich dabei wahrscheinlich um einfache Modelle handelt, die nur als Zubringer für die Kuppel gedacht sind, vielleicht nicht einmal eine eigene Energieversorgung haben sondern in der Kuppel aufgeladen werden müssen oder so etwas. Arkonis liegt jedoch auf der anderen Seite des Kontinents, das wäre vermutlich so, als wolle man mit einem kleinen Forschungs-U-Boot die Iberische Halbinsel umrunden. Also man kann sich jedenfalls gut vorstellen, dass die für längere Strecken nicht geeignet sind.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ce Rhioton »

icho_tolot hat geschrieben: 1. April 2022, 17:09 Davon abgesehen: Mir erschließt sich der Reiz eines Helden nicht, der nicht auch mal verliert, bevor er sich durchsetzt. Wer will denn so was lesen? Wo ist da die Herausforderung, wo die Spannung, wo die Befriedigung, wenn er am Ende trotz aller Widrigkeiten doch obsiegt? Erfolgsmomente müssen stets verdient sein, um zu wirken. Ansonsten kann ich auch 'nen Reisebericht schreiben.
Früher hätte ich zugestimmt. Wenn ich ehrlich bin, hast du natürlich immer noch recht. Aber in Zeiten von Krisen in der für uns doch realen Welt wünsche ich mir zumindest in der fiktiven Raketenheftchenserie nicht auch noch unbedingt von Niederlagen und Misserfolgen lesen zu müssen.
Wobei ich die Erklärung im konkreten Fall (Rowena) akzeptiere, weil sie für mich nachvollziehbar ist.
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Ben Calvin Hary
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Ce Rhioton hat geschrieben: 1. April 2022, 18:04 unbedingt von Niederlagen und Misserfolgen lesen zu müssen.
"Konflikt" im literarischen Sinn, also als handwerklicher Autoren-Fachbegriff, bezeichnet etwas anderes als "Konflikt" in der realen Welt. :-) Konflikt ist die wesentliche Grundzutat von Prosa.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ce Rhioton »

Roman Schleifer (Tostan) argumentierte mir gegenüber auch so - muss (aus Autoren-Sicht) demnach so sein. ;-)
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Askosan »

icho_tolot hat geschrieben: 1. April 2022, 17:09Wenn man, sagen wir weiter, 15 Jahre trainiert und diese Ausführung durch Erfahrung zu 100 % meistert, hat man Perfektion erreicht – das ist es, was »Dagormeister« bedeutet.
Ich halte es für sehr fragwürdig, dass man nach 15 Jahren in irgendeiner Kampftechnik Perfektion erreichen könnte. Das ist meines Erachtens nicht einmal in einem Leben möglich.

Dann müsstest du, dieser Logik folgend, doch problemlos ein halbes Dutzend Fälle zitieren können, wo beispielsweise Atlan gegen einen Sterblichen, aber perfekt trainierten menschlichen Gegner, einen Zweikampf verloren hat. Ich kann mich an solche Niederlagen nicht erinnern.

Wenn Atlan nicht verletzt war, dann wurde er von den Autoren der Serie im Kampf als überlegen dargestellt. Ausnahme sind - wie von mir schon erwähnt - Umweltangepasste.
icho_tolot hat geschrieben: 1. April 2022, 17:09Erschöpfung nach 80 km Fußmarsch in zwei Tagen zählt für dich nicht als Handicap?
Nein, nicht im Falle von Perry (oder Atlan). Es gibt sogar in der heutigen Zeit Menschen, die einen Ultramarathon laufen können und die brechen im Ziel nicht einmal erschöpft zusammen. Für einen solchen Athleten ist ein 80 km Marsch ein Spaziergang.

Perrys Leistungsfähigkeit liegt aufgrund von Training und seinem ZAC meines Erachtens weit jenseits solcher Athleten. Was mich bei deiner Argumentation wundert, ist, dass sie auf die Realwelt bezogen ist. Aber in der Serie hat Perry weit größere Strapazen überstanden, als wie du sie geschildert hast. Und er war nach diesen Strapazen keineswegs unfähig, einen Kampf siegreich zu absolvieren.

Das ist halt das „Problem“ bei mehr als 3000 Romanen und verdammt vielen Abenteuern, die Perry überstanden hat. Wenn man ihn dann wegen dem Plot zurecht stutzen will, passt das irgendwie nicht. Für mich zumindest nicht, der die gesamte Serie gelesen hat.

Aber es gibt doch andere Möglichkeiten, eine Niederlage realistisch zu konstruieren. Eine Verletzung Perrys hatte ich schon erwähnt. Oder Rowena als kybernetisch verstärkt zu schildern. Oder dass sie beim Kampf ein Kontaktgift einsetzt, gegen das sie selbst logischerweise immun ist, Perrys ZAC das Gift nicht schnell genug neutralisieren kann und er dadurch geschwächt wird. Oder...oder...

Nichts wie ungut :)
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Ben Calvin Hary
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ben Calvin Hary »

Dann ist dies der Moment, zu sagen: Vielen Dank für deine persönliche Meinung! Ich nehme sie ernst, aber ich teile sie nicht. 😉
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Yman »

icho_tolot hat geschrieben: 1. April 2022, 17:09 Der zweite Grund ist weniger wortreich: Im Endeffekt sagt das überhaupt nichts drüber, wie schlecht Rhodan nach Jahrtausenden ist, sondern nur, wie unfassbar gut Rowena ist. ;-)
Ich finde das schon okay, als Begründung. Natürlich kann sie vom Prinzip her einfach besser sein, 3000 Jahre hin oder her. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden, aber ich wünsche mir mal eine Serie, in der Perry nicht zu viele Schwächen zeigt und blöde Entscheidungen trifft, die mir völlig gegen den Strich gehen, ständig in der Defensive ist, usw. Viele Mini-Serien haben mir da überhaupt nicht gefallen, von etlichen Romanen der Hauptserie ganz zu schweigen. Da ich ein großer Fan der Atlan-Zeitabenteuer bin, sind meine Erwartungen an PR-Atlantis schon groß, zugegeben. Es ist lange her, dass ich den Heften so entgegen gefiebert habe.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von AARN MUNRO »

Ce Rhioton hat geschrieben: 1. April 2022, 18:04
icho_tolot hat geschrieben: 1. April 2022, 17:09 Davon abgesehen: Mir erschließt sich der Reiz eines Helden nicht, der nicht auch mal verliert, bevor er sich durchsetzt. Wer will denn so was lesen? Wo ist da die Herausforderung, wo die Spannung, wo die Befriedigung, wenn er am Ende trotz aller Widrigkeiten doch obsiegt? Erfolgsmomente müssen stets verdient sein, um zu wirken. Ansonsten kann ich auch 'nen Reisebericht schreiben.
Früher hätte ich zugestimmt. Wenn ich ehrlich bin, hast du natürlich immer noch recht. Aber in Zeiten von Krisen in der für uns doch realen Welt wünsche ich mir zumindest in der fiktiven Raketenheftchenserie nicht auch noch unbedingt von Niederlagen und Misserfolgen lesen zu müssen.
Wobei ich die Erklärung im konkreten Fall (Rowena) akzeptiere, weil sie für mich nachvollziehbar ist.
Alles ist eine Frage, wie weit der Held erzählerisch in die (temporäre) Niederlage getaucht wird.Bei Games mochte ich z.B. nie, wenn die Hauptfigur gefangen wird und sämtlicher Gadgets verlustig ging, die mühsam gesammelt worden waren.Es ist eine Frage der Tiefendarstellung.Klar will man keinen reinen Reisebericht lesen, sondern Spannung vorgesetzt bekommen als Leser, aber die Identifikation mit dem Helden geht eben manchmal auch soweit, dass man ihn nicht in einer Niederlage sehen möchte, die man in diesem Augenblick als zu stark empfindet.80km in zwei Tagen mache ich übrigens locker, aber das hängt selbstverständlich auch vom Gelände ab - und hier war es zugegebenermaßen schwieriges Gelände im Gebirge etc, und ohne ausreichende Ausrüstung.Dennoch glaube ich, dass der ZAC hier mehr Vorteile bietet, als Rowena aufbringen kann, selbst dann, wenn sie frisch ist.Und was immer Nahkampfkünste auch an physikalischer Kraft oder Schwung bringen mögen, Rhodan hat doch wohl auch ein höheres Körpergewicht als Rowena, oder?Das kann auch den Ausschlag geben im Zweikampf zu seinen Gunsten(nicht nur beim Ringen).Aber nun ists ja geschrieben, was solls.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von AARN MUNRO »

Das Argument mit den zu kleinen U-Booten oder nicht genügend ausgerüsteten oder nicht für Fernfahrten geeigneten, halte ich auch für ein bißchen an den Haaren herbeigezogen.Man kann auch mit einem kleinen Boot locker um eine Küste schippern, zur Not an der Wasseroberfläche.Es sei denn natürlich, die Batterien sind leer.Warum aber sollte man dann überhaupt solche Boote bauen? Da wären ja Tunnel oder Antigravschächte mit Schleusen effektiver.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Ce Rhioton »

Anstatt mit dem (wirklich guten) Einstieg in die Miniserie zufrieden zu sein, verlieren wir uns in diesem Faden in Details.
Eigentlich sollten wir froh sein, dass Ben als einer der Autoren mitdiskutiert und uns nicht selbst die 12-bändige Lektüre verderben. :rolleyes:
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Askosan »

Ce Rhioton hat geschrieben: 2. April 2022, 10:57 Anstatt mit dem (wirklich guten) Einstieg in die Miniserie zufrieden zu sein, verlieren wir uns in diesem Faden in Details.
Eigentlich sollten wir froh sein, dass Ben als einer der Autoren mitdiskutiert und uns nicht selbst die 12-bändige Lektüre verderben. :rolleyes:
Der Autor diskutiert mit, weil er meines Erachtens Meinungsvielfalt und abweichende Perspektiven als wertvoll betrachtet. Er hat schon mitbekommen, dass sein Roman sehr gut angekommen ist. Alles andere sind nur "Zwischentöne".
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von dandelion »

AARN MUNRO hat geschrieben: 1. April 2022, 08:23
dandelion hat geschrieben: 31. März 2022, 14:42 Die beeindruckenden Statuen auf dem Titelbild werden im Roman als She' Antor bezeichnet. Sie sollen Monumentalstandbildern auf Iprasa nachempfunden sein. Ist das nur ein allgemeiner Hinweis oder wurden diese Figuren auch in anderen Romanen erwähnt?
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Arkonidische Baumeister am Anduin. Reizvolle Idee. Der Name des nördlichsten Gipfels der Alpenberge auf Atlantis - Orgon Duul - klingt ja auch nach in Mittelerde gebräuchlichen Landschaftsbezeichnungen.

Die Statuen haben anscheinend für die Arkoniden eine große Bedeutung. Die Kolonie auf Atlantis ist noch im Aufbau, aber Zeit für die Erstellung der Kolosse in einer abgelegenen Gegend war anscheinend schon. Vielleicht könnten die Schautafeln über die arkonidische Geschichte auf Terra Aufschluß geben, die anfangs erwähnt werden. Die werden wir aber wohl kaum jemals zu Gesicht bekommen. Leider.
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von XZEN »

Der einzige Störfaktor ist immer (auch 1.Auflage) das Wort desaktivieren - das heisst deaktivieren
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Re: Spoiler - Atlantis 1 - Im Land der Sternengötter

Beitrag von Akronew »

https://www.duden.de/rechtschreibung/desaktivieren
https://www.duden.de/rechtschreibung/deaktivieren

https://de.wikipedia.org/wiki/Desaktivierung
https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... 1&redirs=0

https://www.fremdwort.de/suchen/bedeutung/desaktivieren
Suchwort: desaktivieren
Beschreibung: in einen nicht aktiven Zustand versetzen; reaktive Chemikalien müssen vor der Entsorgung desaktiviert werden; deaktivieren; Ggs. aktivieren

https://www.fremdwort.de/suchen/woerter ... ktivieren/
Suchwort: deaktivieren
Beschreibung: Ggs. aktivieren

1. aus- oder abschalten; ein Atomkraftwerk deaktivieren
2. siehe desaktivieren [de… und lat. agere ”betreiben, verhandeln, darstellen“]

"deaktivieren" ist scheinbar dann richtig, wenn etwas zuvor aktiviert wurde und das nun rückgängig gemacht werden soll.

"desaktivieren" ist anscheinend ein Fachbegriff aus der Teilchenphysik, aber auch eine nicht unbeliebte falsche Schreibweise für "deaktivieren"
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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