Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Brandheiß: Das allerneueste Heft der Erstauflage, die neuesten Spekulationen!
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Hathorian
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Hathorian »

STDu1711 hat geschrieben: 25. August 2023, 13:32
Am Ende muss man den Roman noch lesen, um sich ein qualifiziertes Urteil zu erlauben. :fg:
:D
In meinen Augen lohnt es sich ihn zu lesen.
Atistippos
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Atistippos »

STDu1711 hat geschrieben: 25. August 2023, 13:32 Also, wenn ich das hier so lese, dann war der Roman entweder hervorragend schlecht oder enttäuschend gut. Was soll man mit so einem Meinungsbild anfangen, wie soll man auf Basis dieser Posts bewerten. ;)
So etwas soll es ja geben. So ein Roman ist ja schließlich etwas länger, da kann es auch Durchhänger geben. Fragmentiert meinte ich weiter oben. Es gibt {Doziermodus] übrigens nach meiner Erfahrung wirklich reichlich Texte, die uneinheitlich sind. ;)
Am Ende muss man den Roman noch lesen, um sich ein qualifiziertes Urteil zu erlauben. :fg:
Das könnte helfen. Du könntest aber auch trischen. :D
Gucky_Fan
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Gucky_Fan »

Von der Medikerpflanze über Guckys Erinnrung bis zum Exkurs um die Sternenarchen und die MDI..rundum gelungen
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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von AARN MUNRO »

Also, ich lese ja noch, da, wie immer, das Heft erst heute morgen (Fr.) vor der Arbeit erhalten. Bis Seite 23 ist nix passiert , da bin ich jetzt. Ausführlicher äußere ich mich dann am Mo, wenn ich das Heft ausgelesen habe. Jetzt jedenfalls ist Feierabend und Wochenende und ich gehe erst mal am Kudamm einkaufen! Am Mo dann mehr zum Thema!
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Obernörgler
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Obernörgler »

Ich habe den Roman zügig in zwei Anläufen gelesen. Der Schreibstil ist gut.
Leider habe ich mit der erzählten Geschichte große Probleme.

Die CdL-Hälfte hat mir keine echten Probleme bereitet. Die Wandlung von Cordt Pahr und sein Verschwinden fand ich seltsam und unbefriedigend. Ich vermute, dass wir lange auf CP verzichten müssen. Der Rest war ok.

Die Gucky/Suyemi-Handlung fand ich völlig unlogisch und an den Haaren herbeigezogen. Der zeitliche Ablauf schien überhaupt nicht in die Story zu passen. Bo Ingwersen: »... Wir haben drei, vielleicht vier Tage, bis man unser Versteck entdecken wird.« Wenn wir annehmen, dass schon ein Tag vergangen war, als er das sagte, spielt sich die ganze Geschichte in ca. fünf Tagen ab.
Zu Beginn des Romans erfahren wir, dass Suyemi ein neues Rückgrat und neue innere Organe bekommt. Aurelia Bina: "Dein Körper wurde praktisch entzweigeschnitten. Die Mediker wissen eigentlich nicht, wie du das überleben konntest."
»Wenn der Genesungsprozess normal verläuft, wirst du in einigen Wochen wieder selbstständig gehen können. Aber du wirst dich daran gewöhnen müssen, ein Exoskelett zu tragen.«

Also Einsatzbereitschaft in einigen Wochen, nicht Stunden!

Auch das Gespräch mit Vigilie lässt keine Wunderheilung vermuten: »In einigen Wochen wirst du so aussehen wie zuvor. Du hast noch einige Helferlein in dir, die die zertrennten und zerquetschten Knochenteile aneinander anpassen. Deine linke Hüfte hängt derzeit um vier Zentimeter tiefer als die rechte. Diese Schiefstellung ist derzeit der Hauptarbeitsplatz deiner Pflegeroboter. Außerdem kümmern sie sich um den Aufbau weiterer Büngner-Bänder, die die Axone der Nervenzellen nutzen, um weiter zu wachsen.«
»Was ... was ist mit den inneren Organen?«
»Sie gedeihen. Die neuen Zuchtnieren haben bereits fünfzig Prozent der optimalen Standardgröße erreicht, ebenso steht es um Gallenblase, Magenteile, Darm und so weiter.«


Offensichtlich fand die Wunderheilung aber doch statt. Und genauso offensichtlich wusste Aurelia Bina das diese Wunderheilung zeitnah stattfinden wird. Immerhin hatte sie "selbst mehr als dreißig Stunden nach dem Überfall auf das IEME, noch immer keine Agenten in Bewegung gesetzt." Und das nur, weil sie schon geplant hatte, nach Suyemis Wunderheilung Gucky und Suyemi "auf Tour" zu schicken. Warum sie am Anfang des Romans von Wochen redet, erschließt sich mir nicht.

Das Suyemi zwischen zwei Einsätzen in Reha fährt - geschenkt.
Angeblich ist Suyemi auch ganz besonders geeignet um die Lichtträger zu jagen. Ihr Beitrag zur Jagd auf die Lichtträger in diesem Roman, ist am besten mit NICHTS! zu beschreiben. Sie war da, um von Gucky gerettet zu werden, für die Jagd war sie absolut überflüssig. Die Beteiligung von Suyemi an den ganzen Aktionen hatte nur einen Grund. Man konnte Liebkind dabei sein und am Ende sterben lassen.

Für mich der mit Abstand schwächste Roman dieser Handlungsebene.

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Praetoria
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Praetoria »

Hallo, wenn man die diversen meinungen zu den beiden Romanen 3235 und jetzt 3236 sich anschaut, incl. des umfangreichen Spoilers zu 3236 frage ich mal in die Runde:
WELCHE wegweisenden Erkenntnisse zu diesem Handlungsabschnitt von MMT sind denn aus den beiden Romanen erkennbar ??
Weise ist, wer erkennt, dass die Vergangenheit die Zukunft bestimmt und das ein Feuer niemals erlischt
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Fallada
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Fallada »

Warum angeblich nur Suyemi Taeb die Terroristen jagen kann ist tatsächlich eine Schwäche des Plots. Dient wahrscheinlich dazu um eine tragische Figur aufzubauen, die sich dann ins Leben zurückkämpft. Da ich den Roman aber in sich sehr rund und atmosphärisch passend fand gab es von mir die Höchstbewertung.
Welche A*schgeige hat denn heute wieder die Morphogenetischen Felder so bekloppt programmiert??? Hatte deswegen einen shittigen Arbeitstag :motz: .

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Stätter
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Stätter »

Obernörgler hat geschrieben: 25. August 2023, 19:44 Für mich der mit Abstand schwächste Roman dieser Handlungsebene.
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Zyklus: 5
Wie ich in meinen eigenen Kommentaren zum aktuellen Roman zuvor schon geschrieben habe - mit etwas differenter Gewichtung zu »Obernörgler« und mit etwas anderen Foci - ist dieser »Zweier« der bisher mit Abstand schlechteste Block der Milchstraßenebene, der vorliegende Band noch defizitärer als die »Ouvertüre« der letzten Woche.

Hatte man in den ersten 6 Milky Way-Heften in unserer Heimatgalaxis bzw. auf Terra eine nachvollziehbare Aszendenz der undurchsichtigen Aktivitäten des mysteriösen CdL, wurde die Handlung in den beiden zurückliegenden Duos von vielen Unwahrscheinlichkeiten bis fast Unmöglichkeiten geprägt, die Erkenntnisse aber nicht nennenswert eskaliert.

Dass der CdL inzwischen fast überall - möglicherweise gar inclusive der Großrechengehirne und Ylanten - infiltriert ist und über beachtliche finanzielle, technische, wissenschaftliche und geheimdienstliche Ressourcen verfügt, wissen die Leser zur Genüge, das muss man nicht noch in zwei oder drei weiteren Blöcken auswalzend servieren.

Man sollte mal irgendwie im Grundsatz ein bisschen weiterkommen, wenigstens ein klitzekleines bisschen!

Klar, man hat das Steuerfragment in einem einzigen Heft geborgen, dieser Vorgang war offenbar als solcher nicht wichtig und bildet nur den Hintergrund für Begehrlichkeiten des CdL, der ja via Achill Maccao larviert ganz nah dran ist wie zumindest wir Leser wissen.

Selbst höherrangige CdL-Protagonisten wie das Duo Ingwersen / Ghosham haben offenbar kaum nennenswerte Erkenntnisse zu den ES-Fragmenten, das Gespräch Ingwersens mit Hruam förderte Nichts zutage außer SI-Platitüden.

Abgesehen davon, dass angeblich die
meisten SIs des Universums rein immaterielle Beobachter ohne Aktivität in den Niederungen sein sollen.

Die bisher in der Serie vorgestellten
SIs waren allerdings nahezu alle direkter, vordergründiger in den »Niederungen« aktiv und unmittelbarer Einfluss nehmend als ES.

Seltsam!

Natürlich kann man SIs ohne jegliche »Wechselwirkung« mit dem materiellen Universum nicht wahrnehmen und braucht sie eigentlich »hienieden« auch nicht.
Bestenfalls erklären sie hypothetisch gewisse Wirkungen in der »Fabric of Spacetime« wie heutzutage die sog. «Dunkelmaterie«, falls es diese denn real überhaupt gibt und man nicht dem Platzhalter einer völlig falschen Theorie zu masseninadäquater »dunkler Gravitation« nachjagt.

Zumindest auf den bisher vorgestellten personellen Levels weiß der CdL offenbar kaum etwas Vernünftiges über das fragmentierte ES, soweit man dem Small Talk zwischen Bo und Quefia entnehmen kann.

In diesem Kontext frage ich mich schon, warum man hierarchisch rangniedrigere Mitglieder immer belehrt, dass es besser wäre, sie wüssten nicht zuviel! Das ist lachhaft angesichts der Tatsache, dass die bisher aufgetretenen Drahtzieher offenbar auch im Dunkeln tappen.
Hahaha!

Dass es um mehr als eine bescheidene kosmolokale Abwehrfront gegenüber SI-Orchestrierung gehen könnte, weiß der Leser nur via der anderen Zyklusschauplätze, der seltsamen langstieligen Vasen mit schwarzer Rose und der Konversion Maccaos in der Chaoporter-Kluft.

Der aktuelle Band hat die zunächst geheimnisvoll eingeführten Figuren Ingwersen / Ghosham auf das Niveau von Möchtegernsektengurus runtergebügelt, die offenbar sogar selbst nicht gegen »gewisse menschliche Anfechtungen« immun sind.

Na ja!

Die bisherige Zyklusführung »Fragmente« und die platzierten Grundideen gewichte ich wie »Obernörgler« mit 5.

Schade, dass die bisher beste Handlungsebene namens »Milchstraße« jetzt auch noch dtl. abstürzt.

Ich verfolge durchaus gelegentlich mit Interesse menschliche Schwierigkeiten und Skurrilitäten im Fernseh-Tatort, aber laufend Krimis in denen es im Wesentlichen nur noch um persönliche oder familiäre Desaster der Kommissarinen und Kommissare geht, sind auf Dauer nicht mein Ding.

Deshalb meine wiederholte Forderung, es muss einfach mehr Fleisch ins Hunderter-Zyklusgulasch, sonst nützt die beste Einzelromanschreibe nichts!

Es gibt bei PR viele gute Autoren, die Schwäche liegt fast EINZIG bei den Zykluskreatoren bzw. ihren Kreationen.
Diese Aussage ist hart, aber sie ist in meiner Meinung belegbar korrekt.

Auch in der übrigen Benotung schließe ich mich problemlos »Obernörgler« an, weshalb dem Autor mit seiner Milchstraßenebenengestaltung in bis dato 7 Bänden in der Schreibe eine 2 gebührt: 3x1, 2x2, 1x3 und 1x4 (aktuelle Romane).
Vielleicht sind die beiden letzten Autoren-Noten sogar ungerecht, da ich vermute, dass zahlreiche Ungereimtheiten auf das Exposékonto
gehen.
Für diesen Fall entschuldige ich mich explizit prophylaktisch von Herzen bei Michael Marcus Thurner.
Der beste Koch macht aus vorgegebenen laffen Zutaten keine Sterne-Kreation!
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Praetoria
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Praetoria »

Jeder Verkäufer muss seine Produkte den potentiellen Käufern als ein gutes und optimales Produkt anpreisen, um damit das Interesse an einem Erwerb zu fördern.
>> Und das macht jede Woche K.N. Frick in seinem Redaktionsblog zu den wöchentlichen Romanen.
>> Und für Ihn ist ja jede x-malige Alien Beschreibung eine erneute Meisterleistung , auch im Sinne des Zyklusfortschrittes.
Nur, wieso werden dann jede Woche viele Romane im Forum "überwiegend" sehr kritisch gesehen ( verrissen ) ??
>> Und auch nächste Woche ist der nächste Roman wieder TOP in seinen zahlreichen Personenschilderungen, etc., etc.
>> Dass eine Vielzahl der Leser aber die Zyklus-Entwicklung kritisch sieht, scheint weder K.N. Frick noch die Expos zu interessieren, UND dies seit Monaten !!!!
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von cdroescher »

cdroescher hat geschrieben: 24. August 2023, 18:53 Toller Spoiler, danke!
Vermutlich tolles Exposé, danke!
Tolle Abschnitte im Roman, danke!
Aber andere Teile imho schlampig komponiert und extrem ärgerlich.
(Was ich meine, schreib ich nach dem Erstveröffentlichungstermin; ich vermeide Spoiler im Spoiler-Thread.)
Also dann:

- Mir gefiel die ganze Handlung um Hruam, da war etwas sense of wonder dabei. (Dass ES eine besonders stark eingreifende SI sein soll, hat mich auch verblüfft, aber vielleicht gibt es ja in uns bekannten "herrenlosen" Galaxien doch noch uns unbekannte SIs, von denen wir nur aufgrund ihrer Zurückhaltung nichts wissen?)
Hathorian hat geschrieben: 24. August 2023, 23:10die Geschichte um Suyemi Taeb, die schon im Vorgängerband in meinen Augen gut beschrieben wurde und hier ihren Höhepunkt erlebte. Nicht oft darf man bei Perry so tief in einen Charakter hineinsehen und mit ihm mitleiden. Das hat MMT hervorragend hinbekommen.
- da schließe ich mich an.
Gucky_Fan hat geschrieben: 25. August 2023, 14:38 Von der Medikerpflanze über Guckys Erinnerung bis zum Exkurs um die Sternenarchen und die MDI..rundum gelungen
- da auch. Überhaupt fand ich Gucky sehr stark in diesem Roman:
- Der Humor kam nicht zu kurz und war mal gar nicht platt (die 641 Degradierungen; der rote Hering; die Nebelkerze; das Geplänkel, bis er sich angeblich durchs Kraulen bestechen lässt).
- Gucky denkt mal laut dasselbe wie wir Leser:
Gucky gab sich einem Gefühl der Freude hin, in das sich aber rasch Zweifel mengte. Hatte der Club der Lichtträger tatsächlich schlampig gearbeitet – oder wollte Ingwersen, dass dieses Objekt gefunden wurde? Wollte er sich Arbeit ersparen und die terranischen Behörden dazu bringen, die gespeicherten Daten zu analysieren? So, dass er sie anschließend wieder stehlen konnte?
- Gucky analysiert:
Gucky nippte an seinem Selleriesaft-Drink. »Erstens: Sie schaffen es, die Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Kleidermacher zu lenken, der Pakpiendi daraufhin ein präpariertes Kleid verkauft.
Zweitens: Die darin verarbeiteten Nanopartikel werden erst aktiv, nachdem die Residenz-Ministerin in die Katakomben des IEME gelangt. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Maschinchen instruiert wurden, den Schutzschirm termingerecht auszuschalten.
Drittens: ... Viertens: ... Fünftens:...«

Unerwähnt bleibt aber natürlich, dass der geniale Plan davon abhängt, dass Holander zufällig ausgerechnet mit Pakpiendi zusammen ist, als er (völlig unerwartet und auch vom CdL nicht vorherzusehen) ins IEME gerufen wird und dass er sie mitnimmt. Das war übrigens in 3235 so begründet worden:
Pakpiendi als eine seiner wichtigsten Mitarbeiterinnen schloss sich zwangsläufig ebenfalls an.
Klar, ganz im Gegensatz zum ebenfalls anwesenden Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie Thamsanqua Stowasser. Was sollte der auch im IEME?
- Taeb analysiert mit:
»Da gibt's noch viel mehr.« Taeb wollte nicken, aber es ging nicht. »Unzählige Planungsdetails mussten beachtet werden. Der Kleidermacher wurde eiskalt hingerichtet, nachdem er seinen Zweck erfüllt hatte und ohne, dass der Mörder eine Spur hinterlassen hätte. ...«
Da fragt man sich doch, wieso sein Tod in Zusammenhang mit:
»Der Designer nannte sich bloß Kleidermacher. Ich hatte mich vorab über ihn informiert und ihn vom Terranischen Liga-Dienst überprüfen lassen. Er hatte keinerlei Lücken in seinem Lebenslauf, also gab die Sicherheit grünes Licht. Ich kaufte das Kleid vor drei Tagen.«
überhaupt kein kleines rotes Lämpchen irgendwo aufleuchten ließ.

Grundsätzlich fand ich diese Rekapitulation aber positiv, diese Lücken taten sich ja schon im Vorgängerband auf.
cdroescher
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von cdroescher »

Einiges fand ich aber leider nicht gut:
Auf ein paar Ungereimtheiten hat Askosan ja schon hingewiesen, besonders auf den eigenartigen Zeitablauf von Taebs Heilungsprozess. Irgendwie bleibt die Rolle von Aurelia Bina da auch unklar. Warum unterstützt sie diesen unverantworlichen Einsatz und hält alle anderen TLD-Kräfte zurück? Vertraut sie gar keinem mehr? Warum geht sie dann nicht selbst mit Gucky in den Einsatz? (Gerade bzgl. der Yaqana wäre das ja wohl ein naheliegender Gedanke gewesen.) Da schließe ich mich zwei Vorrednern an:
Obernörgler hat geschrieben: 25. August 2023, 19:44Die Beteiligung von Suyemi an den ganzen Aktionen hatte nur einen Grund. Man konnte Liebkind dabei sein und am Ende sterben lassen.
Fallada hat geschrieben: 25. August 2023, 21:25 Warum angeblich nur Suyemi Taeb die Terroristen jagen kann ist tatsächlich eine Schwäche des Plots. Dient wahrscheinlich dazu um eine tragische Figur aufzubauen, die sich dann ins Leben zurückkämpft.

Nachdem Robert uns ja gerade einen ganzen Roman mit einem SERUN als Hauptdarsteller kredenzt hatte, war ich wenig erfreut, dass die Anzüge in diesem gar nichts mehr können und anscheinend nicht über Schutzschirme verfügen, anders kann ich mir den Abschnitt zwischen den Trümmern des Mehandorfeldes nicht erklären, in dem Taeb und Liebkind selbst faustgroße Trümmerstücke als tödliche Gefahr ansehen. Was genau an Guckys SERUN da nicht funktionierte, wurde auch nicht erklärt. So direkt fällt mir auch nichts ein, wie er Gucky daran gehindert haben könnte, zu den beiden zu teleportieren?

Eigenartig fand ich einige Stellen, an denen etwas erwähnt, danach aber nicht wieder aufgegriffen wurde, obwohl es imho sinnvoll oder gar nötig gewesen wäre:
- (unwichtig:) Wenn da ein uraltes Ruderboot durchs Wasser treibt, in dem ein breitschultriger Terraner mit dichtem Körperhaarwuchs und einem Schlapphut auf dem hochroten Kopf sitzt und ein paar Seiten weiter aufgrund einer Explosion folgendes geschieht:
Etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt brodelte und zischte das Wasser. Eine trichterähnliche Verengung entstand, die das Wasser von der Meeresoberfläche anzusaugen schien. Gleich darauf wurde eine Fontäne hoch in die Luft geschleudert. Sie umfasste Stein und Fels und Gerätschaften,
erwarte ich eigentlich, nochmal zu lesen, ob es ihm gut geht.

- (eventuell wichtiger?) Ingwersens Gedankenimpulse kommen Gucky bekannt vor:
Gucky meinte, diese Gedanken schon einmal gespürt zu haben. Vor gar nicht allzu langer Zeit.
»Bist du es, Bo Ingwersen?«, fragte er sich selbst. »Ich kenne dich. Wenn ich bloß wüsste, woher ...«

Ich hab keine Idee, wen Gucky meinen könnte. Als er ihn wenig später am Transmitter sieht und Ingwersen entkommt, wird darauf leider nicht mehr eingegangen. Bedeutet das, dass Gucky genauso schlau ist wie zuvor?

- (für den tragischen Höhepunkt des Romans wichtig:) Gucky wird wie gesagt sehr gut dargestellt:
Gucky atmete gut sichtbar durch, bevor er weiterredete. »Ihr müsst rasch und konsequent handeln. Betäubt sie, sobald ihr die Yaqana seht. Sie dürfen unter keinen Umständen die Irritation anwenden.«
Gucky verlangte sehr viel von ihnen. Wenn sie den Narkose-Modus ihrer Strahler einschalteten, würden die Yaqana einige schmerzhafte Erfahrungen machen. Darüber hinaus wusste Taeb nicht, wie intensiv die liebenswerten Insektoiden auf nervenbetäubende Strahlung reagierten.
»Ich sehe keine andere Möglichkeit«, sagte Gucky fast entschuldigend. Laut fügte er hinzu: »Macht, was ich sage. Und jetzt los!«
Taeb hatte Gucky niemals zuvor derart autoritär erlebt.

Findet sie offenbar nicht gut, aber sie und Liebkind widersprechen nicht oder bringen ihre Argumente zur Sprache, sondern fügen sich offenbar dieser tausendjährigen Autorität.
10 Sekunden und einen Teleportersprung später tun beide dann aber genau das Gegenteil:
Sie konzentrierte sich auf die kakerlakenähnlichen Wesen.
»Habt keine Angst!«, hörte sie Sascha sagen. »Wir sind hier, um euch zu helfen. Wir werden euch so rasch wie möglich von hier wegbringen.«

Beide ignorieren also den direkten Befehl; kann man natürlich machen, aber - naja - dann ist man halt auch selbst Schuld, wenn man stirbt bzw. einsam überlebt.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Atistippos »

Praetoria hat geschrieben: 25. August 2023, 21:22 (...)WELCHE wegweisenden Erkenntnisse zu diesem Handlungsabschnitt von MMT sind denn aus den beiden Romanen erkennbar ??
Du hast aber Wünsche. :D
Aber von meiner persönlichen Sichtweise her:
Der CdL ist ganz, ganz böse. Ebenso böse wie die Panjasen, und das wird uns noch mindestens einmal vorgeführt werden.

Eine langstielige Vase ist aufgetauchte, diesmal mit Blume. Die Sache scheint eine gewisse Bedeutung zu haben.

Bo Ingwersen kann evtl. sein Aussehen ändern oder hat es verändert; und da der Kleidermache ja auch die Stimme seines Mörders kannte aber nicht zuordnen konnte, gibt es da wohl eine öffentliche Person.

ES wird auch in Zukunft noch leben, alles wird also gut. ;) .
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Atistippos »

cdroescher hat geschrieben: 26. August 2023, 03:29 (...) Eigenartig fand ich einige Stellen, an denen etwas erwähnt, danach aber nicht wieder aufgegriffen wurde, obwohl es imho sinnvoll oder gar nötig gewesen wäre:
- (unwichtig:) Wenn da ein uraltes Ruderboot durchs Wasser treibt, in dem ein breitschultriger Terraner mit dichtem Körperhaarwuchs und einem Schlapphut auf dem hochroten Kopf sitzt und ein paar Seiten weiter aufgrund einer Explosion folgendes geschieht:
Etwa fünfzig Meter von ihnen entfernt brodelte und zischte das Wasser. Eine trichterähnliche Verengung entstand, die das Wasser von der Meeresoberfläche anzusaugen schien. Gleich darauf wurde eine Fontäne hoch in die Luft geschleudert. Sie umfasste Stein und Fels und Gerätschaften,
erwarte ich eigentlich, nochmal zu lesen, ob es ihm gut geht.(...)
Ich glaube, so etwas nennt man Literatur, und gerade solche Beschreibungen, insbesondere die erste, die ja ein wenig das Umfeld schildert, schätze ich MMT. Die geben seine Romanen eine gewisse Lebendigkeit, die ich bei anderen Autoren (m/w/d) doch immer wieder vermisse. ;)
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Stätter »

Atistippos hat geschrieben: 26. August 2023, 08:17 Bo Ingwersen kann evtl. sein Aussehen ändern oder hat es verändert; und da der Kleidermache ja auch die Stimme seines Mörders kannte aber nicht zuordnen konnte, gibt es da wohl eine öffentliche Person.
Du setzt voraus, dass Ingwersen die Ermordung des Kleidermachers persönlich inszenierte.
Könnte natürlich sein, aber das Netz des CdL ist offenbar weit gestaffelt.
Ob das ganze aktuelle Projekt tatsächlich nur ein Duett mit dem nicht wirklich zur Band gehörigen »Aushilfsmusiker« Cordt Pahr war, man weiß es nicht. Logistisch eher unwahrscheinlich, letztlich war ja auch »der Kleidermacher« subaltern eingebunden.
Nicht allzuviele Mitwisser und Hilfskräfte, aber einige mit reduzierter Partialkenntnis sind schon anzunehmen.

Gut, gehen wir einmal davon aus, es war Ingwersen persönlich und es gibt bei ihm ein irgendwie vertrautes Stimmmuster, ebenso wie Gucky ein irgendwie vertrautes Gedankenmuster espert:

Was dann?

Kennen wir aktuell eine »öffentliche Person« mit natürlicher Mimikry-Fähigkeit?
Mir fällt keine ein!

Wurde eine bekannte öffentliche Person durch einen Duplo oder Gestaltwandler ersetzt? Wird technische Mimikry verwendet?

Die Unterhaltungen und der Umgang zwischen Bo und Quefia weisen mich nicht auf Solches hin.
Vielleicht bin ich da tatsächlich aber auch nur zu unsensibel für allerkleinste Hinweisfetzen! :D

Gehen wir mal davon aus, dass Gucky nicht das diffus verschmierte Gedankenmuster eines klassischen Mentalstabilisierten vor sich hat, das zumindest hätte unser Universumretter vermutlich spontan zugeordnet.
Damit fallen eigentlich schon etliche Verdächtige der »Premier League« weg.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Atistippos »

Stätter hat geschrieben: 26. August 2023, 09:23
Atistippos hat geschrieben: 26. August 2023, 08:17 (...)
Du setzt voraus, dass Ingwersen die Ermordung des Kleidermachers persönlich inszenierte.
Ja. Das Kleid wurde aber auch für eine ganz bestimmte Aktion benötigt, für die Bo verantwortlich war.
Könnte natürlich sein, aber das Netz des CdL ist offenbar weit gestaffelt.

Ob das ganze aktuelle Projekt tatsächlich nur ein Duett mit dem nicht wirklich zur Band gehörigen »Aushilfsmusiker« Cordt Pahr war, man weiß es nicht. Logistisch eher unwahrscheinlich, letztlich war ja auch »der Kleidermacher« subaltern eingebunden.
Wenn der CdL so funktioniert, wie menschliche Widerstandgruppen und oder Terrororganisationen, dann gibt es hier unabhängig voneinander operierende Zellen, die möglichst wenig wenig nicht gar nichts voneinander wissen, damit der Laden nicht aufgerollt werden kann, wenn zufällig eine Zelle erwischt wurde.

Es wird, wie du selber weiter untern vermutest, dann einige ganz wenige Leute geben, die einen Teilüberblick haben aber nur eine, die alle kennt.

Was nun die Größe der Zellen angeht, die erste Zelle, die wir kennenlernten, war auch nicht groß.

Hat auch Vorteile, weil die Verluste an Personal und Material gering sind, wenn eine Zelle aufgerollt wird.

Leute, die dann dazu geholt werden, wie der Kleidermacher, werden dann ebenso schnell eliminiert.
Gut, gehen wir einmal davon aus, es war Ingwersen persönlich und es gibt bei ihm ein irgendwie vertrautes Stimmmuster, ebenso wie Gucky ein irgendwie vertrautes Gedankenmuster espert:

Was dann?
Das scheint auch mir jetzt genau das Problem zu sein.
Kennen wir aktuell eine »öffentliche Person« mit natürlicher Mimikry-Fähigkeit?
Mir fällt keine ein!
Kennen wir nicht, natülich nicht, denn das wäre ja sofort der zentrale Verdächtige. Das schließt aber nicht aus, dass es eine solche Person gibt.
Wurde eine bekannte öffentliche Person durch einen Duplo oder Gestaltwandler ersetzt? Wird technische Mimikry verwendet?
Wenn hinter dieser ganzen Geschichte, Irreführung und CdL eine höhere Macht stecken sollte, dann wäre das zweite für die doch keine Problem.

Allerdings dürfte die technische Mimikry auch für weniger mächtige Wesen zum Handlungszeitraum keien Problem sein.
Die Unterhaltungen und der Umgang zwischen Bo und Quefia weisen mich nicht auf Solches hin.
Vielleicht bin ich da tatsächlich aber auch nur zu unsensibel für allerkleinste Hinweisfetzen! :D
Wenn Bo so etwas machte, dann würde er sicherlich dafür sorgen, dass das niemand weiß.
Gehen wir mal davon aus, dass Gucky nicht das diffus verschmierte Gedankenmuster eines klassischen Mentalstabilisierten vor sich hat, das zumindest hätte unser Universumretter vermutlich spontan zugeordnet.
Sehe ich auch so.
Damit fallen eigentlich schon etliche Verdächtige der »Premier League« weg.
Richtig. Es könnte ein halbwegs bekannter Schauspieler sein, es könnte ein Botschafter einer anderen Macht sein, es könnte.

Unabhängig davon kann der CCdL jemand aus der höchsten Führungsebene sein. ;)
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Richard
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Richard »

Praetoria hat geschrieben: 25. August 2023, 21:22 Hallo, wenn man die diversen meinungen zu den beiden Romanen 3235 und jetzt 3236 sich anschaut, incl. des umfangreichen Spoilers zu 3236 frage ich mal in die Runde:
WELCHE wegweisenden Erkenntnisse zu diesem Handlungsabschnitt von MMT sind denn aus den beiden Romanen erkennbar ??
Nun, es geht bei der Bewertung nicht unbedingt um die "wegweisenden Erkenntnisse" wie ich finde.
Für mich geht es darum wie gut ich mich unterhalten fühle. Erkenntnisse zum Zuyklus können auch sein, dass man zB weitere Akteure des CdL kennen lernt, seine Arbeitsweise und wie diese agieren. Einmal mehr wird klar, dass hier umfangreiche Kenntnisse der Vergangenheit vorliegen müssen, dass offenbar (auch) sehr viel Kapital hinter den CdL steht usw. Auch wird erneut aufgezeigt, wie rücksichtslos der CdL gegenüber eigenen Hilfskräften ist.

Bei jenen Leuten, die immer wieder mal schreiben, dass dieser und jener Roman nichts neues bietet oder dass der auf 3 Zeilen zusammengefasst werden könnte, habe ich das Gefühl, dass diese scheinbar am besten mit dem jeweiligen Expose des ROmans bedient wären, da gäbe es keine überflüssige Rahmenhandlung ;).
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Askosan »

Inzwischen ist mehr als ein Drittel des Zyklus vorbei und bezüglich der Lichtträger muss ich feststellen, dass ich da deutlich mehr erwartet habe.

Sie verfügen zwar über beachtliche Mittel, aber diese sind primär konventioneller Art, sowohl was Technik als auch Humankapital anbelangt.

Auffällig ist, dass sie bei ihren Plänen auf Fremdtechnologie (und viel Glück) angewiesen sind. Bei der Entführung Homers brauchen sie den onryonischen Onmitter und bei der Entführung Hruams kam die Kardec-Rüstung zum Einsatz. Die Rüstung ist, wenn man es genau nimmt, USO-Technik, denn sie wurde mit den Mitteln der USO konstruiert.

Den Lichtträgern fehlen offenbar eigene potente Machtmittel. Und ihr kosmologisches Wissen reicht nicht über das hinaus was Perry und Co. wissen.

Sie suchten in den Wanderer-Akten und in Homers Gedächtnis nach weitergehenden Informationen bezüglich der Superintelligenz ES und seiner Kunstwelt Wanderer, insbesondere nach markanten Schwächen.

Was wenig sinnvoll ist, denn Wanderer 1 wurde ins Thezversum transferiert. Daraufhin hat ES den für diesen Fall eingelagerten Wanderer 2 ins Spiel gebracht, aber mit dieser Kunstwelt ist Homunk auf eine große kosmische Reise gegangen. Selbst wenn die Lichtträger irgendeine Schwachstelle ermittelt hätten, wären diese Daten nutzlos, da keine Kunstwelt in der Milchstraße präsent ist.

Zwischen ES und seiner Kunstwelt gibt es eine Art von "Symbiose", da die Superintelligenz einen Anker im Einstein-Kontinuum benötigt. Aber wie dieser Anker zukünftig aussehen wird, ist völlig unklar. Die Bemühungen der Lichtträger sind also ziemlich sinnbefreit.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Lichtträger entpuppen sich für mich immer mehr als Seifenblase.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von STDu1711 »

Atistippos hat geschrieben: 25. August 2023, 07:35
...
Was mir Sorgen bereitet, ist der Hinweis, dass es da doch noch Lemurer geben soll, weil das u.U. auch wieder so eine undurchdachte ad hoc Erweiterung sein mag, über deren Konsequenzen nicht nachgedacht wurde. Gabe ich Noten, was ich ja nicht tue - mittelmäßig. In Teilen schlechter, in Teilen besser.
...
Das ist keine Ad-Hoc-Erweiterung, sondern das Ergebnis des Lemuria-Taschenbuchserie bei Heyne aus den Jahren 2004/5.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Stätter »

Richard hat geschrieben: 26. August 2023, 11:26 Bei jenen Leuten, die immer wieder mal schreiben, dass dieser und jener Roman nichts neues bietet oder dass der auf 3 Zeilen zusammengefasst werden könnte, habe ich das Gefühl, dass diese scheinbar am besten mit dem jeweiligen Expose des ROmans bedient wären, da gäbe es keine überflüssige Rahmenhandlung ;).
»Gefühle« können gewaltig trügen! :devil:

Verschiedene Rezeptionsansätze sind doch erlaubt und es mag Leser geben, die sich an einer gemächlich dahinplätschernden Haupthandlung erfreuen, die mit vielen Seitschlenkern gespickt ist.
Etwas vereinfacht und verkürzt zusammengefasst kann man sagen, dass es in dieser Art von Rezeption einfach wichtig ist, dass eine mehr oder weniger bedeutsame Handlung »irgendwie« im Serienmilieu spielt und z.B. protagonistische Figuren mit kleinen Facetten versieht, die allerdings oft genug keine kontinuierlichen Charakteristika werden und später bedeutungslos oder vergessen sind.

Aus meiner persönlichen Sicht ist das Alles fein, aber im Zentrum sollte schon die Haupthandlung des Zyklus stehen.

Eine Krimireihe ist etwas Anderes als ein Einzelkrimi und natürlich schnitzt man auf längere Sicht auch an den privaten Hintergründen der Kommissarinnen und Kommissare.

Aber als Zuschauer oder Leser eines Krimis erwarte ich in erster Linie die Aufklärung eines Verbrechens und nicht fortlaufend vornehmlich Schilderungen der verschiedensten dienstfremden Befindlichkeiten der Ermittler, ihrer Ehe- oder Kinderprobleme, ihrer Liebesaffairen und finanziellen Nöte.

Solches kann beiläufig einfließen und macht die Story - insbesondere im Kontext einer Reihe oder Serie - lebendiger und bunter, die Verbrechensaufklärung hingegen ist für mich der eigentliche Fokus und eben nicht beiläufig.

In einer Klinik geht es in erster Linie um Patienten und nicht um Menscheleien des Personals. So etwas gab es im Schwarzwald oder gibt es bei Grey's Anatomy.

Nun gut, die Titelvorschauen bis Band 3243 lassen nach 3240 eine etwas beherztere Gangart in Bezug auf den Zyklusinhalt erhoffen, zumal wenn dann hoffentlich die fast vollständig unspannende Gruelfinkiste abgefrühstückt ist.

Erfahrungsgemäß ändert sich ja zur Zyklusmitte das Setting deutlich und die Foci der ersten 50 Bände verlieren massiv an Bedeutung.
War ja beim zurückliegenden Chaotarchenzyklus nicht anders: Kassiopeia aus und vorbei.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von STDu1711 »

cdroescher hat geschrieben: 26. August 2023, 02:17
cdroescher hat geschrieben: 24. August 2023, 18:53 Toller Spoiler, danke!
Vermutlich tolles Exposé, danke!
Tolle Abschnitte im Roman, danke!
Aber andere Teile imho schlampig komponiert und extrem ärgerlich.
(Was ich meine, schreib ich nach dem Erstveröffentlichungstermin; ich vermeide Spoiler im Spoiler-Thread.)
Also dann:

- Mir gefiel die ganze Handlung um Hruam, da war etwas sense of wonder dabei. (Dass ES eine besonders stark eingreifende SI sein soll, hat mich auch verblüfft, aber vielleicht gibt es ja in uns bekannten "herrenlosen" Galaxien doch noch uns unbekannte SIs, von denen wir nur aufgrund ihrer Zurückhaltung nichts wissen?)
...
Es dürfte Unmengen von SIs geben, die gar keine Mächtigkeitsballung aufbauen und von denen wir vielleicht gar nichts wissen. ES ist eine sehr aktive SI, die immer wieder in die Geschicke des Kosmos eingreift (Arresum, Retroversion der Negasphäre, Thoregon, Sichern der PAN-THAU-RA etc.). Allerdings darf man das "Aktiv" nicht mit "Direkten Herrschaftsstrukturen" gleichsetzen. Das sind andere SIs dann (KAISERIN VON THERM, SETH-APOPIS) viel direkter, installieren in ihren Mächtigkeitsballungen hierarchische Strukturen. ES scheint da eher auf indirekte Eingriffe zu setzen, scheint seine Helfer an der langen Leine eher zu lenken als direkt zu führen. Zumindest in der Handlungsgegenwart, in der Vergangenheit gab es ja auch bei ES hierarchische Strukturen (z.B. die der Schutzherren von Jamondi).

cdroescher hat geschrieben: 26. August 2023, 02:17 ...
Pakpiendi als eine seiner wichtigsten Mitarbeiterinnen schloss sich zwangsläufig ebenfalls an.
Klar, ganz im Gegensatz zum ebenfalls anwesenden Minister für Wissenschaft, Forschung und Technologie Thamsanqua Stowasser. Was sollte der auch im IEME?
...
Im Vorgängerband wurde Pakpiendi als eine sehr ehrgeizige und fähige Ministerin dargestellt, die möglicherweise irgendwann Holunder als Ersten Galaktiker nachfolgen würde. Vielleicht ist das "wichtigste Mitarbeiterin" eher im Hinblick darauf zu interpretieren als auf ihre konkrete Funktion.
cdroescher hat geschrieben: 26. August 2023, 03:29
...
Nachdem Robert uns ja gerade einen ganzen Roman mit einem SERUN als Hauptdarsteller kredenzt hatte, war ich wenig erfreut, dass die Anzüge in diesem gar nichts mehr können und anscheinend nicht über Schutzschirme verfügen, anders kann ich mir den Abschnitt zwischen den Trümmern des Mehandorfeldes nicht erklären, in dem Taeb und Liebkind selbst faustgroße Trümmerstücke als tödliche Gefahr ansehen. Was genau an Guckys SERUN da nicht funktionierte, wurde auch nicht erklärt. So direkt fällt mir auch nichts ein, wie er Gucky daran gehindert haben könnte, zu den beiden zu teleportieren?

...
Es war eine andere Situation. Das Problem war auch nicht ein einzelnes Trümmerteil, sondern die Summe der Teile, die da dank der Explosion herumflog. Im Prinzip befanden sich die Protagonisten inmitten eines unaufhörlichen Schrapnellschauers. Auch Superschlachtschiffe fliegen nicht sorglos durch ein Asteroidenfeld nach dem Motto: haben Schutzschirme, wird schon gut gehen.

Bei Guckys Raumanzug hatte ich das Gefühl, es wäre was mit der Sauerstoffversorgung gewesen. Da helfen Telepathie, Telekinese und Teleportation nur bedingt.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von STDu1711 »

So. 1-2-2. Einer der besten Roman des Zyklus.

Vom Setting her war der ganze Roman im Kern Suyemi Taebs Lebensdrama und Hefte wie dieses sind es, die aus der Serie herausragen und den Mehrwert des Romanlesens gegenüber des Überfliegens der Zykluzusammenfassung in der Perrypedia ausmachen. Mögen Andere anders sehen, aber für die gibt es ja auch passende "Produkte": Zeitraffer, Perrypedia etc. :devil:

Und wenn man statt des Heftes zehn verschiedene Spoiler liest bekommt man bestimmt auch einen wagen Eindruck von der Handlung und glaubt den Roman zu kennen. :unschuldig:

Immer wenn ich mich über das Thema "MMT und Technik" zu ärgern anfange, kommt ein solcher Roman und läßt das leidige Technikthema zweit- bis drittrangig erscheinen. Die Darstellung von Taebs Innenleben, die Schilderungen von Gucky, Cordt Pahrs Darstellung, die dann immer noch eine Psychopathen erster Güte zeigt, aber eben nicht mehr den reinen Bösewicht - eigentlich wollte ich schon seit zwei Stunden auf Fahrradtour sein, aber dann ließ mich das Heft doch nicht los. Jetzt kann MMT meinethalben auch wieder mal zehn Romane über Transmitterkreide schreiben.

Und Gucky kennt Bo Ingwersen, weiß aber nicht woher. Das könnte noch interessant werden und gibt Anlass zu Spekulationen. Persönlich glaube ich nicht, dass irgendeine höhere Macht hinter den Lichtlümmeln steckt. Da der Zyklus bodenständiger sein soll, kann es von mir aus ruhig eine Gruppe von Menschen sein.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von STDu1711 »

Atistippos hat geschrieben: 26. August 2023, 14:43
Carrasco hat geschrieben: 26. August 2023, 13:58
Atistippos hat geschrieben: 26. August 2023, 13:36 Also, wenn das in zwanzig Jahren Seriengeschichte kein Thema war, dann sollte man auch jetzt besser die Finger davon lassen.
So wie von den Laren, den MdI, Gruelfin, Ernst Ellert usw usw? :D
Ernst Ellert lebt ja irgendwie und die Laren ja auch; und das Gruelfin untergegangen wäre, wäre mir auch neu.
Da komme ich schon mit klar. :D
Dass allerdings eine MDI durch die Serie läuft, die offenkundig ihren Text noch nicht gelernt hat....

Auf Wiedergänger wie Trim Marat und Ras Tschubai, der ja demnächst wieder auftaucht, kann ich zumindest locker verzichten. ;)
Auch wenn es mehr als 700 Jahre her ist: einige der Kommandanten der lemurischen Generationenschiffe könnten noch leben. Sie besaßen ja schließlich eine Art von primitiven Zellaktivatoren. Und der Initiator der Archen könnte auch noch leben - oder mit Akon untergegangen sein.

Da die Archen von den Lemurern vor der Entwicklung der überlichtschnellen Raumfahrt gestartet wurden, sind ihre geborgenen Bewohner auf geheimen Planeten angesiedelt wurden. Geheim, um ihre Kultur zu schützen.

Und es wären die letzen Überbleibsel der lemurischen Originalkultur.

Das heißt aber nicht, dass sie hinter den Lichtlümmeln stecken. Wenn irgendwo in einem Heft in einem Nebensatz Andromeda erwähnt wird, dann heißt das ja auch nicht, das dort ein Fragment ist.
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von Stätter »

STDu1711 hat geschrieben: 26. August 2023, 14:59 Aus meiner Sicht weist der Zyklus bereits eine Reihe von Highlights auf. Z.B. dieser Roman. Oder die Vergangenheitshandlung in Gruelfin. Oder der Doppelband von Herren. Oder die erste Trilogie von MMT.
Diesen Roman würde ich komplett ausschließen, er zeigt - folgend der internen Kommunikation - lediglich lächerliche Inkompetenz der Anti-ES-Protagonisten in Bezug auf die SI
und die Vasen/Rosen-Kombi, falls da - wie zu vermuten - mehr dahintersteckt.

Der Suyemi Taeb-Kommandoeinsatz kurz nach Fastzerfetzung ihres Corpus ist per se schlicht absurd.

Das Eingangs-Terraniatriplett von MMT und die beiden Herren-Romane waren von der Schreibe her toll, größere Erkenntnisse in Zyklusbezug wurden aber auch da nicht vermittelt.

Solche Einstreuungen sind sehr schön und es soll und muss sie gelegentlich geben, aber handlungsfortschritttreibende Romane mit Aha-Stauneffekt sind viel zu selten.

Ja, die böse Vergangenheit Gruelfins!
Wahnsinnig interessiert hat sie mich persönlich nicht. Das ganze Gruelfin-Morschaztas-Panjasenszenario erreicht mich irgendwie tutto completto nicht, auch das Setting der kommenden 4 Sombrero-Romane aus den Leseproben gründet offenbar zum guten Teil auf plötzlichen Wundertüten.

Gut, Voraussagen sind bekanntlich schwierig, zumal wenn sie die Zukunft betreffen. :D
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von cdroescher »

STDu1711 hat geschrieben: 26. August 2023, 12:27 Es war eine andere Situation. Das Problem war auch nicht ein einzelnes Trümmerteil, sondern die Summe der Teile, die da dank der Explosion herumflog. Im Prinzip befanden sich die Protagonisten inmitten eines unaufhörlichen Schrapnellschauers. Auch Superschlachtschiffe fliegen nicht sorglos durch ein Asteroidenfeld nach dem Motto: haben Schutzschirme, wird schon gut gehen.
Ich hab keinerlei Problem damit, dass dies eine extrem gefährliche Situation ist, weil die SERUN-Schutzschirme an ihre Grenzen kommen oder sogar zusammenbrechen könnten, aber auch mehrmaliges Lesen lässt für mich keinen anderen Schluss zu als dass die beiden dort überhaupt keine schützenden Blasen um sich haben.
STDu1711 hat geschrieben: 26. August 2023, 12:27Bei Guckys Raumanzug hatte ich das Gefühl, es wäre was mit der Sauerstoffversorgung gewesen. Da helfen Telepathie, Telekinese und Teleportation nur bedingt.
Direkt nach der Explosion haben sie Kontakt:
»Gucky?«, fragte sie über Funk.
»Es ist alles in Ordnung. Ich wurde bloß durch die Explosionen von euch getrennt. Gib mir ein paar Sekunden Zeit, um euch anzumessen und zu holen. Bleibt auf jeden Fall in Bewegung.«

Da funktioniert also seine Luftversorgung noch. Selbst wenn sie dann direkt ausfiel, hätte er ja wohl noch für ein paar Sekunden Atemluft im Helm bzw. könnte kurz den Atem anhalten. Und beim "Anmessen" hilft ihm normalerweise seine Telepathie schon. Bis er dann kommt, dauert es aber Minuten (zumindest Hörzeit :o ).
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Re: Spoiler 3236: Der schwarze Garten, von Michael Marcus Thurner

Beitrag von STDu1711 »

Als Gucky ankam, musste er nach Luft schnappen. Das deutete auf Problem mit selbiger hin.

Das MMT nicht zu den technikaffinsten Autoren gehört, ist jetzt glaube ich keine Überraschung. Seine Stärken liegen woanders und kommen bei dem vorliegenden Roman voll zum Tragen.

Für mich sind die unterschiedlichen Stärken der verschiedenen Autoren und Autorinnen gerade einer der Erfolgsgaranten der Serie. So werden verschiedene Lesergeschmäcker bedient.
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