RolfK hat geschrieben:... Man weiß auf terranischer Seite um die Technoimplantate der Anoree, bemüht sich aber weder um Analyse, noch Neutralisierung. Man hat die Mikroimplantate Bei Jatin und Bughassidow entdeckt und entfernt, hat aber Lutreccer nicht untersucht/durchleuchtet.
Ich sehe nicht, wie man wg. der Mikroimplantate zur Beeinflussung VBs und Jatins auf "Implantate" der Art dreier Mola'ud schließen könnte. Und auch die Technoimplantate der Anoree sind in einer Gefängniszelle mit Schutzschirm eigentlich gut unter Kontrolle.
Mich stört viel eher, dass CM im vorliegenden Roman wie erst kürzlich in PR 2818 zwei mir missfallende Schemata wiederholt:
Zum einen wird ein Roman mit einem wahrhaft "magischen Moment" (Flucht Sheheenas durch die Purpur-Teufe in 2818, Entdeckung Medusas und der RT hier) durch eine Actionhandlung einer "wundersamen" Flucht mit einem ebenso "wundersamen" Ende derselben erzählt, und zwar ohne, dass die eine Handlung mit der anderen auch nur im geringsten zusammenhängt. (Das war in PR2818 vielleicht nicht einfach möglich, aber hier wäre es durchaus denkbar gewesen, dass man die Actionhandlung mit der Medusa-Handlung sinnvoll zu verbinden. So ist dieser Handlungszweig nur ein Ausweis dafür, dass Meechyl und Voyc Lutreccer keinen Millimeter zu trauen ist. )
Man kann vielleicht zur Verteidigung sagen, dass CM hier einen Kontrast zur Medusa-Handlung erzeugen wollte, aber nicht immer ist so ein scharfer Kontrast der Qualität eines Romans zuträglich, zumindest mich hat er gestört.
Zum anderen ist die Art und Weise, wie die Flucht des Duos und (in geringerem Teil) das Ende dieser Flucht typisch für den montillonschen Stil, sich einfach alles aus dem Hut zu ziehen, was nötig ist, um eine Actionhandlung zu befördern. Hier soll der Leser also hinnehmen, dass in Voyc Lutreccers nicht weniger als drei Mola'ud dezentral gelagert sind, bzw. teilweise dort heranwachsen. Letzteres mag ja noch akzeptabel sein, aber die Mola'ud sind ja nicht gerade mit wenig Metall ausgestattet, inkl. Waffensysteme und Schutzschirmerzeuger wenn ich das richtig gelesen habe.
Aha. Sehr plausibel, so was. Dann wird die Meechyl befreit und setzt ihren "Sirengesang" ein, um eine "Armee" von Posbis umzudrehen. Ganz abgesehen davon, dass es ein abgedroschenes und wenig plausibles Handlungselement ist, eine hochentwickelte Positronik, wie die Posbis sicherlich bei jedem ihrer Artgenossen einsetzen, einfach durch Funksignale von außen vollkommen umzudrehen, wird hier auch noch übersehen, dass die anderen Posbis (inkl. Amaya), die sich gegen die Beeinflussung wehren können, natürlich auch den Sirenengesang hören, und somit sofort Bescheid wissen müssten, was von Seiten der Anoree Sache ist. Aber Amaya nutzt nicht etwa diese Infoquelle, sondern Amaya behauptet, dass sie die Daten vom Mola'ud beim Durchstoßen ihres Körpers abgefangen hat.
Insgesamt eine sehr konstruierte Abfolge von Aktionen, die sich nur wenig um Plausibilität in jedweder Richtung schert. Positiv hervorheben möchte ich aber auch, dass die Beendigung der Flucht durch Amayas Gegengesang konsistent und ausgesprochen schön inszeniert ist. Und zumindest für mich war die Spannung bis zu Amayas Heilung gegeben, da es bis dahin durchaus nicht klar war, ob die "Rebellion" nicht doch Erfolg hat.
Aber alles in allem war die Actionhandlung in diesem Roman einerseits unnötig und andererseits fast genauso konstruiert, wie in PR2818 die Actionhandlung um den ausgebrochenen Tiuphoren mit dem Ninja-Kamashiten und dem Herreach, der in höchster Not alleine einen "Schwarzen Zwilling" herbeizaubert.