Jetzt bin ich auch durch mit dem Jubelband. Ich habe mich nicht darauf gestürzt und den Roman nicht am Stück verschlungen, aber das hatte mehr mit der Zeit, die ich zum Lesen hatte, zu tun als mit dem Roman selber.
Ich bin allerdings nach dem Lesen noch nicht ganz sicher, wo ich den Roman einordnen soll. Persönlich fand ich ihn nicht so aufregend wie z.B.
PR 2000 ES,
PR 2300 Vorboten des Chaos oder
PR 2700 Der Technomond. Aber um Längen besser als z.B. noch
PR 2500 Projekt Saturn,
PR 2800 der Zeitriss oder auch
PR 2900 Das kosmische Erbe. Irgendwo dazwischen halt. Aber nun zum Roman selber…
Der
Roman begann mit einem etwas desorientierten Rhodan, der - wie die meisten Leser natürlich - die drängendsten Fragen beantwortet haben wollte, aber zuerst ein paar kleinere Rätsel lösen musste. Dies hat zumindest mich schon mal bei der Einführung bei der Stange gehalten, denn egal ob der Roman nun gut oder schlecht werden sollte, ich wollte doch wissen wo und wann die RAS nun angekommen war und ob alle wohlauf waren. War es billig einen Charakter mit Amnesie/Demenz einzuführen und diesen Charakter Perry Rhodans Fragen beantworten zu lassen? Ich weiss es nicht. Zemina Paath hat mir eigentlich ganz gut gefallen, auch wenn ihre Rolle noch nicht geklärt ist und ihr Verhalten an dasjenige von schrulligen/gebrochenen/verunglückten Boten höherer Mächte erinnert. PR und die RAS hätten es schlimmer treffen können, zumindest trat Zemina nicht offen feindselig auf und antwortete jeweils - wenn man ihr glauben schenkt - nach bestem Wissen und Gewissen.
Ihre Warnungen bewahrheiteten sich später ebenfalls, als zuerst die Cairanischen Sonden auftauchten und dann kurz darauf die kleine Cairanische Flotte aus drei Augenschiffen. Diese schienen technologisch über dem (vormals) galaktischen Niveau zu stehen, aber vernichteten die RAS nicht gleich mit ihren schweren Waffen, sondern kommunizierten doch mit Rhodan und gaben Warnschüsse mit leichteren Waffen ab, bevor sie ernst(er) machten. Das fand ich doch interessant. Ein Ultra-Hyper-Bösewicht hätte zuerst geschossen und dann gefragt. Wäre da nicht die Handlungsebene um die Terranerin Giuna Linh, hätte ich berechtigte Zweifel anbringen können, dass die Cairaner wirklich die Bösen in diesem Szenario waren. So aber, habe ich meine Meinung gebildet…
Ich fand es durchaus angebracht, diese beiden Handlungsebenen in diesem überlangen Jubelband zu beschreiben. So weiss der Leser nun mehr als die Hauptprotagonisten und eben, so kann der Leser die Cairaner bereits als die Bösen (vor-)verurteilen. Ob das nun eine absichtlich gelegte, falsche Fährte der Autoren ist oder nicht spielt keine Rolle für mich. Nach dem Genesis-Zyklus, in dem man lange, lange Zeit nicht wusste, wer Freund und wer Feind war, tut ein etwas einfacheres Gut-Böse-Schema gut. Selbst wenn PR danach agiert und es sich herausstellen sollte, dass die Cairaner gar nicht die Bösen sind. PR ist auch nur Mensch und damit können wir uns noch am besten identifizieren, denke ich.
Fazit: Ein mMn gelungener Jubelband. Sehr gut geschrieben von den beiden Herren Autoren und auch wenn die Handlungsebenen noch nicht zusammengeführt wurden bzw. keine Interaktion stattfand, so waren sie doch irgendwie harmonisch und rundeten das Gesamtbild ab. Ich schliesse mich der
Meinung von CM an.
Dieses mal sind mir doch einige Schreibfehler aufgefallen, ich empfand sie aber nicht als sonderlich störend, eher als belustigend wie z.B. mein Lieblingsschreibfehler die
terminale Kontrolle, welcher bereits von mehrere Foristen erwähnt wurde. Das Posizid hat zugeschlagen…
Ansonsten habe ich eigentlich nichts zu beklagen und muss sagen, dass wir für das gleiche Geld einen überlangen Roman mit Poster erhalten haben, das machte die Investition mehr als wert.