Autorenbewertungen EA

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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ZEUT-42
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Autorenbewertungen EA

Beitrag von ZEUT-42 »

Diese Liste hier wurde inspiriert von einem posting von @Ce_Rhioton hier: PERRY RHODAN-Umfrage Bände 1-100 aus dem Jahr 1964, in dem es um die besten 30% der Titel der ersten 100 Romane ging. Die offizielle Bestandsaufnahme wurde damals von G.M. Schelwokat geleitet und initiiert - und daraus ließ sich eine Rangfolge der Autoren ableiten, siehe Autorenreihenfolge der Romane 1-100.

Ich habe mal versucht, das Gleiche auf der Basis der Wertungen der Forumsbewertungen (siehe pr.mapfa.de) zu machen. Dazu habe ich die sogenannte Romanbewertung ausgewertet, die unter pr.mapfa.de angegeben ist. Berücksichtigt wurden ausschließlich die 750 Romane von 2254 (Beginn der Statistikerhebung) bis Band 3003.

Von diesen insgesamt 750 Romanen habe ich mir die bestbewerteten 250 Romane vorgenommen - also das oberste Drittel (von der Methodik her analog zur Umfrage von G.M. Schelwokat im Jahr 1964). Das oberste Drittel ist erreicht, wenn die Romanbewertung bei einer Schulnote von 2,20 oder besser liegt. Sodann habe ich bestimmt, wie oft ein Autor einen Roman im obersten Drittel platzieren konnte - und welche Quote in bezug auf alle seine (oder ihre) Romane. Bei Romanen mit zwei Autoren habe ich die Romane bei beiden Autoren voll angerechnet.

Hier also die Bestenliste der Autoren, wobei nur Autoren aufgeführt sind, die mindestens fünf Romane beigetragen haben und damit mindestens Stammgastautoren waren oder sind:

Autorenbestenliste des Jahres 2019 der Romane 2254 bis 3003

--100%--
  1. Andreas Eschbach 5/5 (100%)
  2. Robert Feldhoff 5/5 (100%)
  3. Robert Corvus 6/7 (86%)
  4. Wim Vandemaan 27/35 (77%)
--60%--
  1. Kai Hirdt 7/12 (58%)
  2. Marc A. Herren 17/31 (55%)
  3. Verena Themsen 10/21 (48%)
  4. Uwe Anton 39/89 (44%)
  5. Leo Lukas 29/68 (43%)
  6. Michael Marcus Thurner 39/98 (40%)
--40%--
  1. Hubert Haensel 26/77 (34%)
  2. Oliver Fröhlich 5/18 (28%)
  3. Susan Schwartz 6/23 (26%)
  4. Christian Montillon 22/87 (25%)
  5. Michelle Stern 8/40 (20%)
--20%--
  1. Horst Hoffmann 4/38 (11%)
  2. Frank Borsch 1/11 (9%)
  3. Arndt Ellmer 3/67 (4%)
  4. Rainer Castor 0/5 (0%)
  5. Michael Nagula 0/7 (0%)

Es ist erstaunlich, wie eindeutig die Zuordnungen sind!!


Von Band 3004 bis Band 3053 kann man noch keine vernünftigen Aussagen machen, das wäre vor allem unfair den Autoren gegenüber. Die Bewertungen der späten Leser sind oftmals besser als die der frühen Leser. Daher wurden die neueren Romane nicht berücksichtigt.

Bleibt noch eine Überprüfung auf mögliche systematische Fehler in der obigen Statistik, denn 750 Romane bzw. eine Wertung über 15 Jahre sind eine lange Zeit. Da die meisten der betrachteten Autoren nicht über alle 750 Romane präsent waren oder sind, habe ich den Durchschnitt der Romanbewertungen in 200er-Blöcken bestimmt, um zu sehen, ob sich irgendwann zwischendrin die Bewertungsgrundlage geändert hatte. Das oberste Drittel der Romane war - siehe oben - erreicht, wenn die Romane eine Schulnote von 2,20 erreichten und unterschritten. Die Bewertungsgrundlage hat sich über die Jahre aber nicht signifikant verändert, denn der Bewertungsdurchschnitt für die Autoren aller 200er-Blöcke lag im Wesentlichen zwischen 2,44 und 2,51:
  • 2254-2453: 2,48
  • 2454-2653: 2,47
  • 2654-2853: 2,51
  • 2904-3053: 2,44
Damit sind zumindest bei den aufgelisteten Romanen keine eindeutigen systematischen Einflüsse erkennbar.

Aus der Statistik vollkommen ausreissen taten jedoch die Romane zwischen 2850-2899 mit einem Romandurchschnitt von 2,15, wobei beide Themen, Thez (2850-2874) und Kosh (2850-2899), gleichermaßen zu gut bewerteten Romanen führten. Das verstehe ich überhaupt nicht, muss ich aber auch nicht. Ich vermute aber zumindest beim Thema Kosh, dass die Exposés aufgrund des vollständig neuen Schauplatzes sehr einfach gestrickt waren, was den Autoren sehr viel Raum ließ, um eigene Geschichten erzählen zu können. Entwerten tut der Bereich 2850-2899 die Statistik zu den Autoren nicht grundsätzlich, zeigt aber auch, dass man vorsichtig sein muss.
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Ce Rhioton
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von Ce Rhioton »

Sehr schöne Idee - Danke für diese Arbeit. :st:

Was mir auf den ersten Blick aufzufallen scheint:
Bei Autoren, die vergleichsweise wenig Romane insgesamt verfasst haben, werden prozentual mehr Romane besser bewertet als bei Autoren, die vergleichsweise viele Romane verfassten.
Lässt sich daraus schließen, dass die Qualität mit der Vielzahl (Quantität) abnimmt?
Oder ist die Ursache dafür nicht vielmehr, dass einige der Autoren ein besseres "Standing" als andere haben?
Letztlich lässt sich literarische Qualität nicht wirklich objektiv messen, es bleibt doch eine persönliche Geschmacksfrage.
Aber interessant ist solch eine Statistik durchaus - und zumindest für mich nicht sehr überraschend im Ergebnis.
ZEUT-42
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von ZEUT-42 »

Ce Rhioton hat geschrieben: 18. Februar 2020, 22:04 Bei Autoren, die vergleichsweise wenig Romane insgesamt verfasst haben, werden prozentual mehr Romane besser bewertet als bei Autoren, die vergleichsweise viele Romane verfassten. Lässt sich daraus schließen, dass die Qualität mit der Vielzahl (Quantität) abnimmt? Oder ist die Ursache dafür nicht vielmehr, dass einige der Autoren ein besseres "Standing" als andere haben? Letztlich lässt sich literarische Qualität nicht wirklich objektiv messen, es bleibt doch eine persönliche Geschmacksfrage.
Ganz oben stehen zwei Expokraten und zwei Stammgastautoren. Mag sein, dass die mit einem Bonus auflaufen. Direkt dahinter kommt Kai Hirdt - und wenn ich die drei Romane nehme, die Kai nach Band 3003 abgeliefert hat, dann bestätigen die die Einordnung.

Desweiteren gibt es "Stinker", die bei manchen Autoren mit "6" werten, ohne die Romane überhaupt gelesen zu haben - oder weil sie ohnehin eine schlechte Meinung haben - da wirkt schon ein einziger Knallkopf extrem abwertend - und da der Schnitt nun einmal 2,2 sein muss, knallt eine "6" schon sehr hart rein. Man erkennt diese "Stinker" daran, dass bei den Noten plötzlich viele 5er oder 6er stehen - und bei 3er und 4ern fast nix.
Ce Rhioton hat geschrieben:Aber interessant ist solch eine Statistik durchaus - und zumindest für mich nicht sehr überraschend im Ergebnis.
Nein. Überraschend finde ich nur die guten Noten für Robert Corvus und die schlechten Noten für Rainer Castor. Datenblattsammlungen machen sich nicht gut als Roman, trotzdem hatte Rainer Castor seine Fans.
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Ce Rhioton
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von Ce Rhioton »

Hinzu kommt (auch) der Faktor Zeit:
Autoren, die nur wenige Romane eines Zyklus verfassen, haben dementsprechend natürlich auch mehr Zeit für die Ausarbeitung (sofern sie früh genug Kenntnis davon haben, wann im Zyklus der jeweilige Roman erscheint).
Während natürlich Autoren, die mehr Romane übertragen bekommen, nicht immer die Zeit zur optimalen Ausarbeitung bleibt (der Zeitdruck Abgabetermin ist vermutlich ebenfalls nicht zu unterschätzen).
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Robert Corvus
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von Robert Corvus »

Natürlich freut mich, die Bronzemedaille errungen zu haben. :)
Ce Rhioton hat geschrieben: 18. Februar 2020, 23:18 Autoren, die nur wenige Romane eines Zyklus verfassen, haben dementsprechend natürlich auch mehr Zeit für die Ausarbeitung (sofern sie früh genug Kenntnis davon haben, wann im Zyklus der jeweilige Roman erscheint).
Die Kenntnis, welche Bandnummer man bekommt, ist nicht so entscheidend. Wichtiger für den Faktor Schreibzeit ist, wie viele Wochen vor dem Veröffentlichungstermin das Exposé kommt. Da die Exposéautoren (soweit ich es wahrnehme) die Exposés in der Reihenfolge erstellen, in der die Romane erscheinen werden, sind auch Gastautoren-Romane wie jeder andere "eingekoppelt" - ähnlich einem Waggon in einem Zug. Da gibt es also keinen Unterschied.
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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Eric Manoli
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von Eric Manoli »

Ich habe mir das mal angeschaut und selbst wenn ich auch die Umfrage von 1964 als nicht repräsentativ ansehe, denke ich doch das eine Abstimmung mit einer maximalen Anzahl von Stimmen kleiner 300 Personen es bestimmt noch weniger ist.

Mag sein das es dem einen oder anderen Vergnügen bereitet, Aussagekraft hat das nicht in meinen Augen.

Auffällig ist in meinen Augen nur, das selbst bei den Jubibänden die Anzahl der Stimmen fallend ist und sich im Tagesgeschäft mit Glück um die 50 Personen bewegt.

Ist aber nur meine übliche Art mich hier zu äussern und kann daher ignoriert werden. :)
>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von ZEUT-42 »

Eric Manoli hat geschrieben: 19. Februar 2020, 11:18Auffällig ist in meinen Augen nur, das selbst bei den Jubibänden die Anzahl der Stimmen fallend ist und sich im Tagesgeschäft mit Glück um die 50 Personen bewegt.
Richtig. Das betrifft aber Foren insgesamt, nicht nur das Verlagsforum. Viele erwarten wohl eine echte Smartphone-Experience und schließen sich damit von vielen Foren selber aus. Kostenlose Angebote wie das Forum sind heute in Smartphone-Zeiten nix mehr wert. Wenn der Verlag dagegen eine kostenpflichtige (!!) APP für smartphones anbieten würde, um auf das Forum geeignet zugreifen zu können, dann wäre das Haus möglicherweise wieder voll.

Vielleicht wird das Forum irgendwann aber auch ganz geschlossen und in eine Facebook- oder WhatsApp-Gruppe ausgelagert.
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Eric Manoli
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von Eric Manoli »

Eine solche App gibt es, ob sie zu dem taugt was du beschreibst oder dir vorstellst, dazu sage ich mal nichts.

Dazu gab es im Forum ein entsprechendes Plugin. Leider hat es dieses Plugin nicht mehr in die aktualisierte Version des Forums geschafft, aber es hat auch nicht wirklich das geschafft was du vermutest, obwohl man es sogar auch kostenlos nutzen könnte.

Ich bin schon bei dir in deiner Aussage, das Foren "oldschool" sind, aktuell schließt Sony gerade viele.

Aber ich denke das es einfach so ist, daß für die Betreiber die aktuellen Plattformen weniger aufwendig sind, in jeder Beziehung.
>>Sie unterscheiden sich nicht so sehr von uns, wie ich es befürchtet hatte. Die Anordnung der Organe ist klar, wenn auch unterschiedlich. Das Skelett ist ebenfalls abweichend. Immerhin haben sie Blut wie das unsere.<<
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Re: Autorenbewertungen EA

Beitrag von Oceanlover »

Robert Corvus hat geschrieben: 19. Februar 2020, 00:09 Natürlich freut mich, die Bronzemedaille errungen zu haben. :)
Mich auch, denn Du hast mich mit Deinen Romanen bisher noch nie enttäuscht. :)
Nette Grüße
Oceanlover
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