Starke weibliche Figuren

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Gucky_Fan
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Gucky_Fan »

Eine Schauspielerin die immer super Frauenrollen spielt(e) ist die unvergleichliche Maggie Smith.
fenny
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von fenny »

Eine sehr feminine aber durch und durch starke Frauenfigur ist in meinen Augen Melinda Gordon aus Ghost Whisperer.

Sie ist eher klein und zierlich, und hat die Gabe, die Toten zu sehen, aber darüber hinaus keinerlei übernatürlichen Kräfte.
Diese Gabe ist nicht nur bisweilen ziemlich gruselig sondern gelegentlich auch wirklich gefährlich, vor allem wenn sie es im Verlauf der Serie zunehmend mit widerspenstigen bis feindlichen Geistern zu tun bekommt.
Ständig muß sich Widerstände überwinden, Leute überzeugen, die ihr abweisend begegnen. Dabei darf sie durchaus einen Ehemann haben, später auch ein Kind, und der Kampf um ihren Ehemann steht in einer Staffel sogar im Vordergrund.
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Rebecca
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Rebecca »

fenny hat geschrieben: 21. März 2024, 16:03 Eine sehr feminine aber durch und durch starke Frauenfigur ist in meinen Augen Melinda Gordon aus Ghost Whisperer.

Sie ist eher klein und zierlich, und hat die Gabe, die Toten zu sehen, aber darüber hinaus keinerlei übernatürlichen Kräfte.
Diese Gabe ist nicht nur bisweilen ziemlich gruselig sondern gelegentlich auch wirklich gefährlich, vor allem wenn sie es im Verlauf der Serie zunehmend mit widerspenstigen bis feindlichen Geistern zu tun bekommt.
Ständig muß sich Widerstände überwinden, Leute überzeugen, die ihr abweisend begegnen. Dabei darf sie durchaus einen Ehemann haben, später auch ein Kind, und der Kampf um ihren Ehemann steht in einer Staffel sogar im Vordergrund.
Sehr gutes Beispiel!
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Ce Rhioton
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Ce Rhioton »

Aber ist es im Grunde nicht traurig, dass wir im Jahr 2024 in einem Thread mit dieser Überschrift diskutieren?
Ein vergleichbarer mit der Headline "Starke männliche Figuren" existiert nicht, oder?
Vielleicht gibt es ja irgendwann einen mit der Überschrift "Starke Serienfiguren".
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Rebecca
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Rebecca »

Nein, weil wir haben ja viele starke männliche Serienfiguren. Und traurig ist es. Aber wir sind halt noch nicht soweit. Wir sind um Lichtjahre in der Gleichberechtigung weiter als vor 50 Jahren (bis 1979 konnte der Ehemann den Job seiner Frau in Deutschland noch gegen ihren Willen kündigen), aber es gibt immer noch genug Bereiche, wo um das Selbstverständnis zu kämpfen ist, denn letztlich bedeutet es eben auch, dass es eine andere Welt ist. Es ist nicht einfach nur die alte Welt + Frauen mit Gleichberechtigung (das ist was viele sich gewünscht haben und von den Frauen dann das "männliche sogenannte erwachsene Verhalten" fordern). Sondern es ist eben eine ander Welt. Eine Welt die auch für die Männer neu ist. Frauen kommen nicht in die Welt der Männer, sondern es gilt eine neue Welt für beide zu schaffen.

Eine Figur muss sich erst beweisen, bevor sie dann auch stark neben Perry sein darf ist etwa so, als sagte man, bevor eine Frau in die Politik darf, muss sie erstmal beweisen, dass sie das Handwerk beherrscht (und gemeint ist: die Regeln der männlichen Politikwelt). Das ist besser geworden, aber wenn man sich Dokumentationen (es reichen traurigerweise Debatten aus den 80er Jahren im Bundestag) anschaut, sieht man, dass das noch ein weiter Weg ist.

Also ja: Dass es so eine Überschrift braucht, dass solche Figuren immer noch selten genug sind, dass man darüber schreibt, dass zeigt, dass da noch Arbeit vor uns liegt, damit wir unsere gemeinsame Welt schaffen - und wie immer wenn eine neue Gruppe mit eine neue Welt schaffen will, müssen Kompromisse eingegangen werden - das ist immer ein Minus für die Gruppe, die vorher alleine dort geherrscht hat.
Um so wichtiger ist es eben diese neue Welt auch darzustellen und zu repräsentieren und gerade eine Science-Fiction-Serie bietet sich dafür an. ;)

Um wieder ein bissel zum Thema zu kommen. Das was wir von Mu Sargais Persönlichkeit mitbekommen haben, habe ich sie als starke aber weiterhin auch weibliche Gestalt wahrgenommen. ;)
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Bärchen
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Bärchen »

Ich finde das sich Mu Sagai eher wie eine der Damen aus Denver-Clan oder wie heist noch die Serie mit JR, verhält, eher intregant und ein Ziel verfolgend das wir alle noch nicht kennen, warscheinlich nicht mal die Autor.innen.
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Sturmwind
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Sturmwind »

Ce Rhioton hat geschrieben: 21. März 2024, 18:02 Aber ist es im Grunde nicht traurig, dass wir im Jahr 2024 in einem Thread mit dieser Überschrift diskutieren?
Ein vergleichbarer mit der Headline "Starke männliche Figuren" existiert nicht, oder?
Vielleicht gibt es ja irgendwann einen mit der Überschrift "Starke Serienfiguren".
Ja, das ist traurig - besonders im Jahr 2024 - noch.

Aber solche Themen sind nötig, weil die Leistungen von Frauen immer wieder geringer geachtet werden als die von Männern. Oder sie ihnen direkt gestohlen werden. Dazu gibt es einige Beispiele:

Wer waren die ersten Mathematikerinnen der NASA, bevor dort die Computer ihren Siegeszug antraten: Afroamerikanische Frauen!
Darüber gibt es eine hervorragende Verfilmung und ein beeindruckendes Buch.
https://www.amazon.de/Hidden-Figures-Af ... 104&sr=8-1

Wieviel Anteil hatte Mrs. Einstein an der Relativitätstheorie ihres Mannes? Hätte vielleicht nicht er, sondern sie den Nobelpreis verdient?

Eine viel beachtete Neuerscheinung auf dem deutschen Buchmarkt:
"Beklaute Frauen" von der Historikerin Leonie Schöler.
https://www.amazon.de/Beklaute-Frauen-F ... 3328603239

Wusstet Ihr, dass auch die Medizin für Frauen - in unserer modernen Zeit! - eine andere ist als die für Männer?
So werden nach einer neuen amerikanischen Studie Frauen, die als Notfall in eine Klinik eingeliefert werden, sieben Mal (!!!!) häufiger mit einem unerkannten akuten HI nach Hause entlassen - in die Gefahr des Todes! - als Männer!
Science-Fiction wird irgendwann Wirklichkeit.
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Rebecca
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Rebecca »

Sturmwind hat geschrieben: 21. März 2024, 18:42 Wusstet Ihr, dass auch die Medizin für Frauen - in unserer modernen Zeit! - eine andere ist als die für Männer?
So werden nach einer neuen amerikanischen Studie Frauen, die als Notfall in eine Klinik eingeliefert werden, sieben Mal (!!!!) häufiger mit einem unerkannten akuten HI nach Hause entlassen - in die Gefahr des Todes! - als Männer!
Und dazu kommt, dass die meisten Medikamente für Männer entwickelt werden und auf den männlichen Metabolismus ausgerichtet sind. Nachweislich ist sowohl hinsichtlich Wirkstoffen als auch Dosierungen bei Frauen oft anderes angezeigt, was die Medizin aber viel zu wenig erforscht hat und gerade erst intensiver beginnt.

https://www.barmer.de/gesundheit-verste ... te-1071292
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Sturmwind
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Sturmwind »

Rebecca hat geschrieben: 21. März 2024, 18:47 ...
Und dazu kommt, dass die meisten Medikamente für Männer entwickelt werden und auf den männlichen Metabolismus ausgerichtet sind. Nachweislich ist sowohl hinsichtlich Wirkstoffen als auch Dosierungen bei Frauen oft anderes angezeigt, was die Medizin aber viel zu wenig erforscht hat und gerade erst intensiver beginnt.
...
Der ideale Proband für Medikamententests:
  • männlich
  • um die 30 Jahre alt
  • gesund
  • keine Vorerkrankungen
  • Nichtraucher
  • keine Medikamente
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Stätter
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Re: Starke weibliche Figuren

Beitrag von Stätter »

Na, ein ganz klares Statement zur Thematik gibt es auf Seite 16 des aktuellen Romans PR 3266 »Iluntasunas Hammer«:

Leo Lukas lässt dort unseren Perry sich mehr nach seinem Kumpel Bully sehnen als nach seiner Gattin Sichu, seinen Kindern und der Enkelin Farye.

In dieser klassischen Sicht zählt halt ebenso klassisch Männerfreundschaft mehr als Frau und Kind.
If the universe is expanding, why can't I find a parking space?
~ Woody Allen :devil:
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