Spoiler:
Der zweite Roman des aktuellen Corvus-Duos spielt kurz vor Septembermitte 2097, wenige Tage nach dem Aufbruch der RAS TSCHUBAI, etwa zur Zeit des Ulix Veith-Anschlags mit der Vasenrückflucht nach Terra in die ursprüngliche Gestalt von Achill Maccao, also zur Zeit des ersten RT-Stopps.
Das Heft startet mit dem direkten Anflug des Trios Rhodan / Poquandar / Lato auf Sorgorenland. Begleiterin an Bord der 110 m langen Gondel MEIN GEIST MEIN STERN ist die spezielle Sorgorin Varsaisch, die bekanntlich fremduniversale Reiseerfahrung via des inneren Sorgorenlandmondes Sharund hinter sich hat.
Vincoulon hat ja in PR Nr. 3254 durch Baccunenhand gewaltsamen Abgang erfahren.
Es folgt eine nochmalige Schilderung des Planeten mit seinen zwei Kontinenten Taidh im Norden und Ogora im Süden, entsprechend den dort gelegenen Städten Pannfash und Ghasird.
Offenbar gibt es im Gangonia-System dimensionale Verwerfungen im Sinne der im Spaphu-Plot schon öfters angesprochenen ephemer-realen Perforierung, so dass auch temporal klassisch geordnete Kausalketten nicht zwingend gültig sind.
Varsaisch erinnert sich z. B. an ihre künftige Schwangerschaft und Tochter.
Unser Quartett landet nach kleineren Verwerfungen infolge eines Torpedoangriffs im planetennahen Raum sicher bei Pannfash auf dem Nordkontinent. In Ermanglung von antigravitativer Hypertechnologie bedient man sich an Bord der sorgorischen Gondeln des klassischen Düsenantriebprinzips , zum Boarding/Deboarding einer einfachen Leiter wie weiland an der Mondlandefähre und zur Weiterreise eines robotisch gesteuerten Helikopters.
Rhodan, Lato und Poquandar treten als sog. »auswärtige Werber« auf, die angeblich einen Sorgoren mit Kenntnisssn in »SI-Psychologie« akquirieren wollen.
Bei Varsaisch ist der Fall komplexer, da sie sich selbst - abweichend von den Standardregelungen der »unumkehrbaren Reise« - nach ihrem Trip in ein anderes Universum via Sharund gar nicht als verbotene Rückkehrerin innerhalb der Standardraumzeit versteht und ihre Reise somit auch als unabgeschlossen betrachtet.
Offenbar ist es infolge der transuniversalen Besonderheiten des Gangonia-Systems bisher in der Sorgorenland-Vergangenheit nur den Anezianern (die kybernetischen Marodeure, die die Horchende Welt SAGHIK verwüsteten!) gelungen, deutlicheren Schaden auf dem Planeten zu setzen.
Die jahrmillionenalte, individualistisch gelangweilte oder engagierte und teilanarchische sorgorische Zivilisation beobachtet seit Ewigkeiten aus der relativen Sicherheit ihrer astrophysikalisch besonderen kosmischen Umgebung heraus die spaphische Nachbarschaft mittels Sonden und ist auch gegen militärische Übergriffe militärisch angeblich hochgewappnet.
Zudem versteht man sich als schutzbefohlen unter dem Mantel der Kosmokratin Mu Sargai.
Deren Kontakt auf Sorgorenland ist das sog. »Imagonon« auf der Ozeaninsel Soilam, erforscht, behütet und interpretiert von den sorgorischen »Soogarten«.
Diese Informationen erhalten unsere Protagonisten im mit schweren Waffen bestückten sorgorischen Wohnhabitat GEWALTIGE TRADITION in Pannfash. Ein wichtiger Kommunikationspartner ist der zunächst gegenüber den Rhodanschen Baccunenwarnungen etwas beratungsresistente Sorgore Ralmusch.
Dann kommt es zum Angriff von Telpeccs Baccunenflotte auf das Sorgorenland. Das Flaggschiff ORR wird vom planetaren Antimaterie-Sperrfeuer schwer erwischt und stürzt scheinbar ab, aber letztlich ist es ein Täuschungsmanöver der Angreifer, die Landungstruppen auf dem Kontinent Taidh abregnen lassen und Atombomben über beiden Kontinenten zünden.
Nach Kämpfen mit an Bord eingedrungenen Baccunen bricht die Gruppe Rhodan in Begleitung der Vincoulon-Tochter Vindarra und ihres logischerweise weiblichen Säuglings Quanallar an Bord der Raumgondel MEIN GEIST MEIN STERN nach Soilam zum Imagonon auf.
Die an Bord befindliche Vincoulon-Leiche wurde von den Baccunen mit Nanosonden kontaminiert, die seine Tochter und Enkelin schwer und lebensbedrohlich infizieren.
Während der Baccunenkommandeur Telpecc versucht, Rhodan in Bezug auf die Infizierten zu erpressen geht der transuniversale Mond Sharund in den Leave-Countdown und löst einen Strangeness-Schlag aus.
Corvus beschreibt das so: »Rhodan wirbelte durch die Verästelungen seiner Nerven. Rhodans Wahrnehmung fiel entlang einer Kausalkette - es gab mehrere, wie er bemerkte, aber diese hatte die stochastisch stabilsten Verknüpfungen - weiter in die Vergangenheit. Es war, als suchte er von einem Zielort ausgehend den Weg zurück in die Nähe seiner faktischen Realität.«
Der Piratministrator sieht »variable Zukünfte«.
Auch Poquandar und Varsaisch haben ureigene Visionen durch den Strangeness-Tsunami. Nur Lato nicht, dessen Kastellaninsignie leuchtet aber heftig.
Danach greifen die baccunischen Verfolger wieder an.
Corvus beschreibt das so:
» Poquandar benutzte ebenso wie Varsaisch ein Partikelgewehr. Das Magazin konnte beliebiges Erdreich aufnehmen, dehydrierte es in Sekunden, lud das trockene Granulat elektrisch auf und beschleunigte es mit einem Magnetfeld, das sich jenseits der Mündung fortsetzte. Dabei leuchteten spiralförmige Feldlinien auf, die den Strahl einhegten.«
Spritzpistole mit getrocknetem Dreck!
» In dieser Zeit feuerte der Roboter auf Poquandar, der mit einem hohen Sprung auszuweichen versuchte.
Der Roboter führte sein Feuer nach.«
Phantastisch! Bessere Persiflage geht nicht!
»Noch in der Luft gefror die Zeit … die Stichflamme, die aus dem Hals eines Roboters schoss - alles erstarrte.«
Dann die Vision der LEUCHTKRAFT und der TEZEMDIA am Mond Sharund.
Im Dagorkampf überwältigt Rhodan einen an Hochschwerkraft gewöhnten Baccunen: Potz Blitz!
Immerhin »gefriert das Universum« wieder nach diesem Sieg!
Rhodan folgt einer seiner vor- und rückzeitigen psychedelischen Visionen in die Gegenwart.
Auf Romanseite 40 lässt Corvus den baccunischen Offensberater Ussner gegenüber dem Kommandanten Ussner wispern:
»Sorgorenland … dieser Name ist eine Verheißung in ganz Spaphu.«
Na, das klang in den bisherigen Kondorromanen nicht wirklich so!
Mit einem robotischen (U-)Boot stößt man von der Küste Taidhs nach Soilam vor.
Das weitere militärische Geplänkel erspare ich hier. Eine Unterwasser-Antimaterieexplosion darf sich Jede(r) selbst vorstellen.
Aber die Rhodangruppe behebt das Malheur mit Abdichten der Lecks und Abpumpen von Wassereinbrüchen.
Umgeben von Goldplatten präsentiert sich dort im Zentrum Soilams das drei Kilometer durchmessende Soogart, der mythische »Landeplatz Mu Sargais«.
Am Rande ein 150 Meter hoher korkenzieherartiger Turm aus purem Gold. Daneben ein 150 Meter durchmessender wohntrichterartiger Tiefbau, ebenfalls aus dem güldenen Edelmetall. In der Tiefe ein See, gespeist aus herabstürzenden Wasserfällen.
Das riesige Soogart, wirkend wie ein Raumlandefeld, ebenfalls aus purem Gold.
Die Soogarten, die Wächter, Forscher und Kümmerer Soogarts, empfangen die Gruppe Rhodan höchst unfreundlich, wollen Varsaisch als unerlaubte Rückkehrerin von Außen gar töten.
Dann verlangt ein geisterhaftes Projektoid oder eine Art teilselbständige Avatarfigur Mu Sargais in Gestalt einer uralten (biologisch unmöglichen!) Sorgorin aus dem Goldtrichter mit Perry und Poquandar zu sprechen.
Das Gespräch ist wie immer kryptisch und bestätigt Wolf-Lundmark-Melotte als ES-Fragmentstandort sowie eine weitere Örtlichkeit, »von der aus Sol mühelos sichtbar ist«, offenbar aber außerhalb des heimischen Solsystems.
Nach Angabe des Imagonon traf ES die Fragmentierungsentscheidung in völliger Eigenregie, ohne Einbindung der Kosmokraten: »Ein Schritt zur Seite!« Sidestep!
Imagonon: »ES wäre bereit gewesen zur Transformation in eine polyversale Entität.«
»Eine Existenz in mehreren Universen zugleich?«, vergewisserte sich Poquandar.
»Kein erwartbarer Evolutionsschritt«, erklärte das Imagonon.
»Eine Folge der überraschenden Scherung durch Thez.
Eine Gelegenheit, der sich ES durch die Fragmentierung entzogen hat..«
»Mir scheint, das hat euch nicht erfreut«, sagte Rhodan.
»Das ist gelinde ausgedrückt«, bestätigte das Imagonon …
Ein ES-Plan gegen die Kosmokraten? Fraglich!
Die Fragmentierung sollte jedenfalls anders verlaufen.
Das Imagonon spricht von »Archäoversen«, das sind Universen mit einem Mindestalter von 10 Billionen Jahren, das Einstein-Universum sei mit etwa 14 Milliarden Jahren sehr jung.
Manche Universen seien 100 Billionen Jahre alt. Danach »würde Alles anders«!
Damit könnte ein neuer Urknall gemeint sein, Universumzyklen.
ES' Fragmentierung sei in der Kommunikation zwischen Kosmokraten gewesen, teilt das Imagonon noch abschließend mit.
Während des Gesprächs wird das Imagonon von einem grauen Schatten umfasst, der wechselnd als Schlange oder Nachtschnecke oder in Gestalt einer Kreatur mit Fangarmen imponiert.
Evtll. eine Imagination Zou Skosts?
Dann kommt es zum Angriff der Baccunen auf das goldene Soogart-Feld. Aber die Bomben explodieren nicht, Beiboote der Angreifer werden teilentstofflicht, ebenso Angreifer selbst. Viele Angreifer sterben.
Kosmokratische Defense-Systeme?
Auch Telpecc stürzt ab, wird schwer verletzt und begegnet so Perry Rhodan.
Der nimmt dem Kommandanten das Versprechen ab, dass sein Kommando, seine Flotte abzieht, für die komplette Baccunarchie kann Telpecc natürlich nicht sprechen.
Man besiegelt das Abkommen per Handschlag.
Vincoulons Tochter und ihr Enkelin-Baby werden gerettet und von den Baccunen freigelassen.
Ob Vincoulons Leiche auf Sorgorenland bestattet wird, bleibt offen.
Dann tauchen gleichzeitig die LEUCHTKRAFT und die TEZEMDIA im Gangonia-System auf, offenbar um mit dem Mond Sharund in ein Anderversum zu wechseln.
Die RA mit Shema Ghessow, die SHAMMADIN und die fünf residualen Lipeka-Kuben bleiben im Gangoniasystem zurück, unsere Protagonisten fliegen mit der Gondel MEIN GEIST MEIN STERN nach Sharund, gleichzeitig bekämpfen sich im Umfeld des Mondes weiterhin die LEUCHTKRAFT und die TEZEMDIA.
Alsbald hört Perry »das Knistern der Biochemie seiner Mitochondrien« und »sieht seine Netvenbahnen«. Dann verschwinden die sich befehdenden Schiffe vor der Silhouette Sharunds. Die LEUCHTKRAFT wirkt dabei als ob man mit deutlichem navigatorischem Kontrollverlust kämpfen würde.
»Rhodan schloss die Augen und gönnte sich einen letzten Moment in diesem Universum.«.
-/-/-
Beim Mond Sharund wird von einer »Anderphase« gesprochen:
Die Dauer einer solchen Phase liegt zwischen mehreren Wochen und Jahrhunderten.
»In diesem Zeitraum befindet sich Sharund primär in einem Anderversum, während bei Sorgorenland nur ein dreidimensionaler Schatten verbleibt.«
-/-/-
MEINUNG:
Ich halte die beiden aktuellen Corvus-Hefte nicht für seine stärkeren Romane, es sind heftige Mixturen zwischen allmählich doch zu Potte kommendem Zylusfortschritt (vermutlich nun mit Wechsel in ein Archäoversum!), merkwürdigen Kämpfen (diesmal ohne »Wuchtschlag«, dafür mit »Schocktruppen«!) und wieder einigen hausphilosophischen Einstreuungen.
Das Thema »Sorgoren und Sorgorenland« wurde auch einigermaßen abgefrühstückt und ich habe es mir tatsächlich anders, irgendwie erhabener vorgestellt. Mir schien es, so wie beschrieben, reichlich banal.
Vogelwilde Strangenesseffektdarstellungen helfen da nicht wirklich weiter. Auch die Baccunen gewannen keine Tiefe! Der Offensberater Ussner und der eigenmächtige Mörder Vincoulons, Jurronn, spielten nur noch unwichtige Rollen.
Zeitgerecht zum Ende des Romans taumeln auch noch TEZEMDIA und LEUCHTKRAFT - im Dauerkampf verklammert - ins Gangonia-System.
Ob das Imagonon eine echte sorgorische Manifestation der Kosmokratin Mu Sargai darstellt oder eher einer Art partiell eigenständigen Virtualisierung à la Tolots Perry aus Band 3250 entspricht, wird nicht ganz klar.
Klar hingegen war mir von Zyklusanfang an, dass Mu Sargai gravierend in das Geschehen verwickelt ist. Das war neben Achill Maccao und seinem Bezug zu FENERIK immer(!) einer von zwei sicheren Punkten.
Ob der Begriff »Archäoversen« einen Bezug zu »Archäotekten« hat: Unklar!
Klar hingegen ist jetzt auch, dass es neben dem bereits aufgefundenen Mentalarchitektursteuerprozessor ein weiteres ES-Fragment in der Milchstraße gibt: »Mit gutem Blick auf Sol«!
Auch Wolf-Lundmark-Melotte muss noch abgearbeitet werden.
Scherung und Thez werden kurz erwähnt und im Glossar wird Mu Sargai ausführlichst behandelt. Insbesondere auch die Relation zur Kandidatin Phaatom. ?????
Zudem wird das Gangoniasystem dort spezifiziert, manche Planeten kommen in den Romanen selbst gar nicht vor. Auch wird, im letzten Roman nur kurz angerissen, der Hyperflusshafen Pinnzer in der Lücke zwischen Planet 5 und 6 erwähnt, offenbar der üblichste Ausreiseweg der Sorgoren auf ihren »unumkehrbaren Reisen«.
Für diese Unumkehrbarkeit ist bis dato kein veritabler Grund bekannt.
Das Heft startet mit dem direkten Anflug des Trios Rhodan / Poquandar / Lato auf Sorgorenland. Begleiterin an Bord der 110 m langen Gondel MEIN GEIST MEIN STERN ist die spezielle Sorgorin Varsaisch, die bekanntlich fremduniversale Reiseerfahrung via des inneren Sorgorenlandmondes Sharund hinter sich hat.
Vincoulon hat ja in PR Nr. 3254 durch Baccunenhand gewaltsamen Abgang erfahren.
Es folgt eine nochmalige Schilderung des Planeten mit seinen zwei Kontinenten Taidh im Norden und Ogora im Süden, entsprechend den dort gelegenen Städten Pannfash und Ghasird.
Offenbar gibt es im Gangonia-System dimensionale Verwerfungen im Sinne der im Spaphu-Plot schon öfters angesprochenen ephemer-realen Perforierung, so dass auch temporal klassisch geordnete Kausalketten nicht zwingend gültig sind.
Varsaisch erinnert sich z. B. an ihre künftige Schwangerschaft und Tochter.
Unser Quartett landet nach kleineren Verwerfungen infolge eines Torpedoangriffs im planetennahen Raum sicher bei Pannfash auf dem Nordkontinent. In Ermanglung von antigravitativer Hypertechnologie bedient man sich an Bord der sorgorischen Gondeln des klassischen Düsenantriebprinzips , zum Boarding/Deboarding einer einfachen Leiter wie weiland an der Mondlandefähre und zur Weiterreise eines robotisch gesteuerten Helikopters.
Rhodan, Lato und Poquandar treten als sog. »auswärtige Werber« auf, die angeblich einen Sorgoren mit Kenntnisssn in »SI-Psychologie« akquirieren wollen.
Bei Varsaisch ist der Fall komplexer, da sie sich selbst - abweichend von den Standardregelungen der »unumkehrbaren Reise« - nach ihrem Trip in ein anderes Universum via Sharund gar nicht als verbotene Rückkehrerin innerhalb der Standardraumzeit versteht und ihre Reise somit auch als unabgeschlossen betrachtet.
Offenbar ist es infolge der transuniversalen Besonderheiten des Gangonia-Systems bisher in der Sorgorenland-Vergangenheit nur den Anezianern (die kybernetischen Marodeure, die die Horchende Welt SAGHIK verwüsteten!) gelungen, deutlicheren Schaden auf dem Planeten zu setzen.
Die jahrmillionenalte, individualistisch gelangweilte oder engagierte und teilanarchische sorgorische Zivilisation beobachtet seit Ewigkeiten aus der relativen Sicherheit ihrer astrophysikalisch besonderen kosmischen Umgebung heraus die spaphische Nachbarschaft mittels Sonden und ist auch gegen militärische Übergriffe militärisch angeblich hochgewappnet.
Zudem versteht man sich als schutzbefohlen unter dem Mantel der Kosmokratin Mu Sargai.
Deren Kontakt auf Sorgorenland ist das sog. »Imagonon« auf der Ozeaninsel Soilam, erforscht, behütet und interpretiert von den sorgorischen »Soogarten«.
Diese Informationen erhalten unsere Protagonisten im mit schweren Waffen bestückten sorgorischen Wohnhabitat GEWALTIGE TRADITION in Pannfash. Ein wichtiger Kommunikationspartner ist der zunächst gegenüber den Rhodanschen Baccunenwarnungen etwas beratungsresistente Sorgore Ralmusch.
Dann kommt es zum Angriff von Telpeccs Baccunenflotte auf das Sorgorenland. Das Flaggschiff ORR wird vom planetaren Antimaterie-Sperrfeuer schwer erwischt und stürzt scheinbar ab, aber letztlich ist es ein Täuschungsmanöver der Angreifer, die Landungstruppen auf dem Kontinent Taidh abregnen lassen und Atombomben über beiden Kontinenten zünden.
Nach Kämpfen mit an Bord eingedrungenen Baccunen bricht die Gruppe Rhodan in Begleitung der Vincoulon-Tochter Vindarra und ihres logischerweise weiblichen Säuglings Quanallar an Bord der Raumgondel MEIN GEIST MEIN STERN nach Soilam zum Imagonon auf.
Die an Bord befindliche Vincoulon-Leiche wurde von den Baccunen mit Nanosonden kontaminiert, die seine Tochter und Enkelin schwer und lebensbedrohlich infizieren.
Während der Baccunenkommandeur Telpecc versucht, Rhodan in Bezug auf die Infizierten zu erpressen geht der transuniversale Mond Sharund in den Leave-Countdown und löst einen Strangeness-Schlag aus.
Corvus beschreibt das so: »Rhodan wirbelte durch die Verästelungen seiner Nerven. Rhodans Wahrnehmung fiel entlang einer Kausalkette - es gab mehrere, wie er bemerkte, aber diese hatte die stochastisch stabilsten Verknüpfungen - weiter in die Vergangenheit. Es war, als suchte er von einem Zielort ausgehend den Weg zurück in die Nähe seiner faktischen Realität.«
Der Piratministrator sieht »variable Zukünfte«.
Auch Poquandar und Varsaisch haben ureigene Visionen durch den Strangeness-Tsunami. Nur Lato nicht, dessen Kastellaninsignie leuchtet aber heftig.
Danach greifen die baccunischen Verfolger wieder an.
Corvus beschreibt das so:
» Poquandar benutzte ebenso wie Varsaisch ein Partikelgewehr. Das Magazin konnte beliebiges Erdreich aufnehmen, dehydrierte es in Sekunden, lud das trockene Granulat elektrisch auf und beschleunigte es mit einem Magnetfeld, das sich jenseits der Mündung fortsetzte. Dabei leuchteten spiralförmige Feldlinien auf, die den Strahl einhegten.«
Spritzpistole mit getrocknetem Dreck!
» In dieser Zeit feuerte der Roboter auf Poquandar, der mit einem hohen Sprung auszuweichen versuchte.
Der Roboter führte sein Feuer nach.«
Phantastisch! Bessere Persiflage geht nicht!
»Noch in der Luft gefror die Zeit … die Stichflamme, die aus dem Hals eines Roboters schoss - alles erstarrte.«
Dann die Vision der LEUCHTKRAFT und der TEZEMDIA am Mond Sharund.
Im Dagorkampf überwältigt Rhodan einen an Hochschwerkraft gewöhnten Baccunen: Potz Blitz!
Immerhin »gefriert das Universum« wieder nach diesem Sieg!
Rhodan folgt einer seiner vor- und rückzeitigen psychedelischen Visionen in die Gegenwart.
Auf Romanseite 40 lässt Corvus den baccunischen Offensberater Ussner gegenüber dem Kommandanten Ussner wispern:
»Sorgorenland … dieser Name ist eine Verheißung in ganz Spaphu.«
Na, das klang in den bisherigen Kondorromanen nicht wirklich so!
Mit einem robotischen (U-)Boot stößt man von der Küste Taidhs nach Soilam vor.
Das weitere militärische Geplänkel erspare ich hier. Eine Unterwasser-Antimaterieexplosion darf sich Jede(r) selbst vorstellen.
Aber die Rhodangruppe behebt das Malheur mit Abdichten der Lecks und Abpumpen von Wassereinbrüchen.
Umgeben von Goldplatten präsentiert sich dort im Zentrum Soilams das drei Kilometer durchmessende Soogart, der mythische »Landeplatz Mu Sargais«.
Am Rande ein 150 Meter hoher korkenzieherartiger Turm aus purem Gold. Daneben ein 150 Meter durchmessender wohntrichterartiger Tiefbau, ebenfalls aus dem güldenen Edelmetall. In der Tiefe ein See, gespeist aus herabstürzenden Wasserfällen.
Das riesige Soogart, wirkend wie ein Raumlandefeld, ebenfalls aus purem Gold.
Die Soogarten, die Wächter, Forscher und Kümmerer Soogarts, empfangen die Gruppe Rhodan höchst unfreundlich, wollen Varsaisch als unerlaubte Rückkehrerin von Außen gar töten.
Dann verlangt ein geisterhaftes Projektoid oder eine Art teilselbständige Avatarfigur Mu Sargais in Gestalt einer uralten (biologisch unmöglichen!) Sorgorin aus dem Goldtrichter mit Perry und Poquandar zu sprechen.
Das Gespräch ist wie immer kryptisch und bestätigt Wolf-Lundmark-Melotte als ES-Fragmentstandort sowie eine weitere Örtlichkeit, »von der aus Sol mühelos sichtbar ist«, offenbar aber außerhalb des heimischen Solsystems.
Nach Angabe des Imagonon traf ES die Fragmentierungsentscheidung in völliger Eigenregie, ohne Einbindung der Kosmokraten: »Ein Schritt zur Seite!« Sidestep!
Imagonon: »ES wäre bereit gewesen zur Transformation in eine polyversale Entität.«
»Eine Existenz in mehreren Universen zugleich?«, vergewisserte sich Poquandar.
»Kein erwartbarer Evolutionsschritt«, erklärte das Imagonon.
»Eine Folge der überraschenden Scherung durch Thez.
Eine Gelegenheit, der sich ES durch die Fragmentierung entzogen hat..«
»Mir scheint, das hat euch nicht erfreut«, sagte Rhodan.
»Das ist gelinde ausgedrückt«, bestätigte das Imagonon …
Ein ES-Plan gegen die Kosmokraten? Fraglich!
Die Fragmentierung sollte jedenfalls anders verlaufen.
Das Imagonon spricht von »Archäoversen«, das sind Universen mit einem Mindestalter von 10 Billionen Jahren, das Einstein-Universum sei mit etwa 14 Milliarden Jahren sehr jung.
Manche Universen seien 100 Billionen Jahre alt. Danach »würde Alles anders«!
Damit könnte ein neuer Urknall gemeint sein, Universumzyklen.
ES' Fragmentierung sei in der Kommunikation zwischen Kosmokraten gewesen, teilt das Imagonon noch abschließend mit.
Während des Gesprächs wird das Imagonon von einem grauen Schatten umfasst, der wechselnd als Schlange oder Nachtschnecke oder in Gestalt einer Kreatur mit Fangarmen imponiert.
Evtll. eine Imagination Zou Skosts?
Dann kommt es zum Angriff der Baccunen auf das goldene Soogart-Feld. Aber die Bomben explodieren nicht, Beiboote der Angreifer werden teilentstofflicht, ebenso Angreifer selbst. Viele Angreifer sterben.
Kosmokratische Defense-Systeme?
Auch Telpecc stürzt ab, wird schwer verletzt und begegnet so Perry Rhodan.
Der nimmt dem Kommandanten das Versprechen ab, dass sein Kommando, seine Flotte abzieht, für die komplette Baccunarchie kann Telpecc natürlich nicht sprechen.
Man besiegelt das Abkommen per Handschlag.
Vincoulons Tochter und ihr Enkelin-Baby werden gerettet und von den Baccunen freigelassen.
Ob Vincoulons Leiche auf Sorgorenland bestattet wird, bleibt offen.
Dann tauchen gleichzeitig die LEUCHTKRAFT und die TEZEMDIA im Gangonia-System auf, offenbar um mit dem Mond Sharund in ein Anderversum zu wechseln.
Die RA mit Shema Ghessow, die SHAMMADIN und die fünf residualen Lipeka-Kuben bleiben im Gangoniasystem zurück, unsere Protagonisten fliegen mit der Gondel MEIN GEIST MEIN STERN nach Sharund, gleichzeitig bekämpfen sich im Umfeld des Mondes weiterhin die LEUCHTKRAFT und die TEZEMDIA.
Alsbald hört Perry »das Knistern der Biochemie seiner Mitochondrien« und »sieht seine Netvenbahnen«. Dann verschwinden die sich befehdenden Schiffe vor der Silhouette Sharunds. Die LEUCHTKRAFT wirkt dabei als ob man mit deutlichem navigatorischem Kontrollverlust kämpfen würde.
»Rhodan schloss die Augen und gönnte sich einen letzten Moment in diesem Universum.«.
-/-/-
Beim Mond Sharund wird von einer »Anderphase« gesprochen:
Die Dauer einer solchen Phase liegt zwischen mehreren Wochen und Jahrhunderten.
»In diesem Zeitraum befindet sich Sharund primär in einem Anderversum, während bei Sorgorenland nur ein dreidimensionaler Schatten verbleibt.«
-/-/-
MEINUNG:
Ich halte die beiden aktuellen Corvus-Hefte nicht für seine stärkeren Romane, es sind heftige Mixturen zwischen allmählich doch zu Potte kommendem Zylusfortschritt (vermutlich nun mit Wechsel in ein Archäoversum!), merkwürdigen Kämpfen (diesmal ohne »Wuchtschlag«, dafür mit »Schocktruppen«!) und wieder einigen hausphilosophischen Einstreuungen.
Das Thema »Sorgoren und Sorgorenland« wurde auch einigermaßen abgefrühstückt und ich habe es mir tatsächlich anders, irgendwie erhabener vorgestellt. Mir schien es, so wie beschrieben, reichlich banal.
Vogelwilde Strangenesseffektdarstellungen helfen da nicht wirklich weiter. Auch die Baccunen gewannen keine Tiefe! Der Offensberater Ussner und der eigenmächtige Mörder Vincoulons, Jurronn, spielten nur noch unwichtige Rollen.
Zeitgerecht zum Ende des Romans taumeln auch noch TEZEMDIA und LEUCHTKRAFT - im Dauerkampf verklammert - ins Gangonia-System.
Ob das Imagonon eine echte sorgorische Manifestation der Kosmokratin Mu Sargai darstellt oder eher einer Art partiell eigenständigen Virtualisierung à la Tolots Perry aus Band 3250 entspricht, wird nicht ganz klar.
Klar hingegen war mir von Zyklusanfang an, dass Mu Sargai gravierend in das Geschehen verwickelt ist. Das war neben Achill Maccao und seinem Bezug zu FENERIK immer(!) einer von zwei sicheren Punkten.
Ob der Begriff »Archäoversen« einen Bezug zu »Archäotekten« hat: Unklar!
Klar hingegen ist jetzt auch, dass es neben dem bereits aufgefundenen Mentalarchitektursteuerprozessor ein weiteres ES-Fragment in der Milchstraße gibt: »Mit gutem Blick auf Sol«!
Auch Wolf-Lundmark-Melotte muss noch abgearbeitet werden.
Scherung und Thez werden kurz erwähnt und im Glossar wird Mu Sargai ausführlichst behandelt. Insbesondere auch die Relation zur Kandidatin Phaatom. ?????
Zudem wird das Gangoniasystem dort spezifiziert, manche Planeten kommen in den Romanen selbst gar nicht vor. Auch wird, im letzten Roman nur kurz angerissen, der Hyperflusshafen Pinnzer in der Lücke zwischen Planet 5 und 6 erwähnt, offenbar der üblichste Ausreiseweg der Sorgoren auf ihren »unumkehrbaren Reisen«.
Für diese Unumkehrbarkeit ist bis dato kein veritabler Grund bekannt.