R.B. hat geschrieben: ↑9. März 2024, 18:23
Goshun hat geschrieben: ↑8. März 2024, 12:27
Was der Autor hier abzieht ist ganz großes Kino.
Dem ist nichts hinzuzufügen. Tolle Story, toller Roman!
Es freut mich, dass es Leser gibt, bei denen der Roman gut ankommt. Ihn so wahrzunehmen, war mir nicht durchgängig vergönnt. Zum Teil lag es vielleicht an Ausdrücken, die mir zu fremd waren, oft störten mich allerdings zu kraftstrotzende Beschreibungen. Es kam mir vor, wie ein feines Aquarell, dass der Maler immer wieder mit knallbunten (sic!) Lackfarben eindringlicher machen wollte, so dass es mir letztlich eher wie eine optische Irritation erschien. Beispiel: Kann sich jemand vorstellen, vom Flugplatz zum Theater beispielsweise in Wien zu laufen und dabei wahrzunehmen, dass in dieser Stadt Waren (?) "unter der Hand" verkauft werden (Steuerhinterziehung, eindeutiges Diebesgut, kein angemeldeter Flohmarkt?) während in "düsteren Spelunken" (wie kommt man da denn plötzlich rein?) ein "feuriger Umtrunk" (Alkoholgehalt über 70% und wer hat das probiert?) stattfindet?
Solche "ich muss eben noch ordentlich Stimmung ins Bild bringen"-Momente zerreißen für mich die eigentliche Stimmung.
Und so kam denn auch die eigentliche Geschichte (das Hintergrundaquarell, um im Bild zu bleiben) bei mir nicht so recht an - obwohl durchaus schöne Sequenzen darunter waren.
Von der Prophanie als bloßer Generalprobe einer Vorstellung fühlte ich mich dann auch eher veralbert.
Die Schattengarde war für mich bis dato noch gar kein Begriff und Taebs Frage danach fand ich in der Situation auch eher merkwürdig überraschend.
Eine andere Frage von Taeb habe ich allerdings auch nach mehrmaligem Lesen nicht verstanden. S.20:"Willst du wirklich Antworten auf meine Fragen haben, Zhdopanda?" Welche Antworten könnte sie denn anbieten und das auf ihre eigenen Fragen, die zudem im Roman gar nciht gestellt wurden? Rätselhaft - aber vielleicht hat hier ja jemand eine Erklärung.