Bei den Begriffen "austauschbar" und "eindimensional" bleibe ich. Oft waren Mutanten im Einsatz und du wußtest am Ende nicht mehr genau, wer überhaupt. Tako? Hätte auch Ras sein können. John Marshall? Hätte auch Fellmer sein können. Betty Toufry z.B. gewann an charakterlicher Tiefe erst in der PR Action-Romanen (2. Staffel). Vorher war sie vollkommen blass. Und Reginald Bull? Als Bully (in den Anfängen) zwar nicht blass aber auch nicht mehr als ein sidekick. Als Reg finde ich ihn schon wesentlich besser getroffen. Einzig den titelgebenden Held finde ich bei NEO nicht optimal gezeichnet.Papageorgiu hat geschrieben:Für mich waren sie alles andere als austauschbar und eindimensional! Nicht alle, aber zumindest die, die aus der Feder von Autoren stammten, die es "drauf" hatten. Sie waren "geheimnisvoll" und ließen Raum für eigene Phantasie. Sie handelten und lebten. Aber warum in die Vergangenheit schauen: Leo Lukas, Wim Vandemaan und Marc A. Herren beherrschen auch heute noch durchaus die Kunst, solche Figuren zum Leben zu erwecken. Leider sind halt nicht alle Autoren dazu in der Lage. Und leider die meisten, die bei Neo mitschreiben, offenbar nicht.Schnurzel hat geschrieben:Mir sind jedenfalls vielschichtige Charaktere, die ab und zu mal einen an der Klatsche haben, lieber, als die austauschbaren, eindimensionalen Charaktere aus den 60ern.
Anderes gutes Beispiel. Tatjana Michalowna reflektiert ihre Tat wenigstens (die Ermordung eines Naats). So etwas wäre vor 40, 50 Jahren in der EA vollkommen unmöglich gewesen. Manche mögen das für Gefühlsduselei halten, aber ich finde solche Passagen gut und - bödes Wort, ich weiß - zeitgemäß.
Wer meine Posts aus den TV-Serien-Threads kennt, weiß, dass ich z.B. Krimi-Serien, in denen es "menschelt", wie z.B. Rizzoli & Isles oder Nash Bridges sehr viel mehr mag, als actionbetonte Serien wie z.B. Das A-Team oder Miami Vice. So halte ich es auch bei der Prosa.