bmc hat geschrieben:muurtblaue Kreatur hat geschrieben:
Die einzige sinnvolle Erklärung wäre die von weiter oben, um "zurückgebliebene" Zivilisationen von der unfassbaren Macht Arkons zu überzeugen und zugleich niederzuhalten. Aber sobald eine Zivilisation Antigravitation und Impulstriebwerke selbst entwickelt oder von anderen bekommen hat und echte Raumfahrt betreibt, ist ein Weltraumlift nur ein erstaunliches technisches Kunstwerk aus der "alten Zeit", aber völlig sinnlos...
Sinnvoll wäre ein Weltraumlift (korrekt am Äquator positioniert!) durchaus. Natürlich kann man mit Antigravitation und Impulstriebwerken auch die „Riesenpötte“ aus der Serie auf einem Planeten landen. Aber die ökologischen Auswirkungen wären immens.
Und zwar?
Vielleicht solltest du nicht die heutige, teils berechtigte, teils aber auch übertriebene Technikfeindlichkeit auf die Zukunft projizieren. Die arkonidische Technik arbeitet nicht mehr mit Verbrennung fossiler Rohstoffe.
Du könntest natürlich nach Art der "Bürgerwelle" auch die Schadstoffe verursacht durch die "bösen Antigravitonen" herbei zaubern. Nur gibt es dazu in PR keine Grundlagen...
Und ein Absturz einer 800-Meter-Kugel wäre vergleichbar mit dem Einschlag jenes Asteroiden, der seinerzeit die Dinosaurier auslöschte.
Nicht einmal annähernd. Zum einen war der betreffende Asteroid vermutlich deutlich größer gewesen, zum anderen kam er wohl mit ca. der 2. kosmischen Geschwindigkeit runter. Du müsstest analog also annehmen, dass ein landendes Schiff von weit außerhalb der Erdbahn mit ungebremster Geschwindigkeit geradeaus auf der Erde einschlagen würde. Sei dir sicher, dass die Raumüberwachung der Zukunft das mindestens so genau überwachen würde, wie wir heute den Luftraum von anfliegenden Flugzeugen, und ggf. Gegenmaßnahmen ergreifen würde.
Ein Schiff, das Landen will, wird ganz sicher erstmal in eine Umlaufbahn einscheren und dann ganz langsam sinken. Große Raumhäfen haben meiner Erinnerung nach sogar energetische Landehilfen. Es müsste schon ein schlagartiges Versagen der kompletten, redundanten Technik (Triebwerke, Antigrav, Schutzeinrichtungen des Raumhafens, Wachschiffe im Orbit, ...) erfolgen, dass es zu einem Absturz kommen kann.
Dann hätte der Absturz solch eines "Gebirges" (im wörtlichen Sinne) aus Stahl natürlich die totale Zerstörung der Einschlagstelle und ihrer Umgebung zur Folge.
Meiner Meinung nach wäre die Explosion eines NUG-Kraftwerks dieses Schiffs noch 1000mal gefährlicher und ein "kleiner Weltuntergang". (Ja, ich weiß, NUG gibt es zum Glück bei NEO nicht.) DARUM würde ich als planetarer Administrator niemals die Landung eines solchen Schiffs gestatten. Und ehrlich gesagt halte ich es auch für kompletten Quatsch, dass diese Riesenpötte überhaupt landen können sollen, aber auch anderen Gründen.
Von daher scheint es mir angebracht, die Zahl der Landungen und Starts auf bewohnten Planeten möglichst zu reduzieren.
Dann schätze einfach mal die Transportkapazität solch eines Seils ab. Nicht vergessen, es muss dort mechanisch rauf und runter gefahren werden...
Das, was bei dem Seil tagelang dauert, würde ein mittlerer Frachter in 10 min schaffen.
Und das multipliziert mit einer größeren Anzahl an kleinen und großen Raumhäfen und vielen Schiffen zeigt die Sinnlosigkeit eines Weltraumlifts überdeutlich.
Sein
einziger Sinn ist und bleibt das Einsparen von Treibstoff im Vergleich zu konventionellen Raketenantrieben. Mit Erfindung von Fusionsenergie und Antigrav ist er "technische Steinzeit".
Natürlich kann auch der Aufzug kaputt gehen, d.h. das Seil reißen, aber so ein Ereignis ist klar definiert, und man kann sich dagegen wappnen, z.B. indem man dann das Seil in 100 Milliarden Einzelteile zersprengt, so dass der allergrößte Teil in der Atmosphäre verglüht, ohne größeren Schaden anzurichten.
In DIESE Technik vertraust du blind???
Nicht vergessen: Ein abreißendes Seil von 36.000 km Länge würde eine Schneise der Vernichtung nahezu einmal rund um die Erde legen. Und dass sich ein
hyperhochfestes Seil in diesem Fall einfach so in Wohlgefallen auflösen würde, erfordert schon mindestens ebenso einen tiefen Glauben in die Sicherungstechnik wie bei der Landung eines Raumschiffs. (siehe oben)
Leider sagt NEO dazu nichts aus. Weder erfahren wir etwas von der Technik, noch verlieren die Autoren Worte zu Sinn und Zweck eines Weltraumlifts. Dafür bekommen wir die nun wirklich sinnlose Geschichte von einem nicht informierten Bai Jun präsentiert...
Das hat bei PR nunmal leider eine lange Tradition. Technik ist oft ein reines Plot-Device, ein Mittel zum Zweck, was ja durchaus sinnvoll ist. Nur sollte man es in einer SF-Serie trotzdem logisch stimmig einpassen und dabei auf die innere Konsistenz achten.