Cybermancer hat geschrieben:Die TOSOMA war das EINZIGE Raumschiff das die Erde hätte verteidigen können ...
Das ist doch ein gutes Argument, warum sie verzichtbar ist: Sie bringt ohnehin nichts, weil die Wahrscheinlichkeit, sich mit einem einzigen Raumschiff gegen einen Angriff des Imperiums behaupten zu können Null ist. Die militärische Option existiert also gar nicht, ergo wird eine andere gewählt.
Cybermancer hat geschrieben:
Die arkonidischen Gleichungen müssen sich im Bereich von sonnen- und planetengroßen Massen auf die einsteinschen Feldgleichungen reduzieren.
Wenn sie das nicht tuen, dann stellt sich die Frage, warum entsprechende Abweichungen nicht mit heutiger Technologie gemessen wurden.
Stimmt, diese Frage existiert - und daran werden die Wissenschaftler im NEOversum sicher noch generationenlang knobeln, bis sie ihre (unvollständigen) Gleichungen soweit erweitert haben, dass sie alle Phänomene erfassen, die sie im Großen Imperium finden.
Cybermancer hat geschrieben:
Da die Bahnen der Planeten in der vierdimensionalen Raumzeit verlaufen, muss auch eine vierdimensionale Lösung existieren.
Ich biete als Vergleich die Statik in der Architektur an.
Wenn ein Gebäude nach den Formeln der Statiker durchgerechnet ist, trägt es.
Das heißt nicht, dass ein Gebäude, das diese Formeln nicht erfüllt, nicht trüge. In der Tat genügen sehr viele Gebäude aus dem Mittelalter - wie etwa der Kölner Dom - diesen Formeln nicht. Sie stehen aber trotzdem, und das seit Jahrhunderten. Diese Formeln beschreiben einen sicheren Bereich. Auch jenseits dieses Bereichs gibt es Dinge, die funktionieren.
Warum sollten unsere Formeln in einem Areal, aus dem wir keinerlei experimentelle Daten haben (= alles außerhalb unseres Sonnensystems), alles vollständig erfassen? Oder warum sollten wir ausgerechnet im Jahr 2013 die letzte große Entdeckung im Bereich der Naturwissenschaften schon gemacht haben? Haben wir das Ende der Wissenschaft erreicht - kommt jetzt nichts mehr?
Wenn wir die bisherige Entwicklung extrapolieren, wird sich vieles von dem, was wir heute sicher zu wissen glauben, irgendwann als falsch herausstellen. Im August habe ich mich mit einem Astronomen beim Radioteleskop Effelsberg unterhalten. Er meinte, die Einsteinschen Gleichungen seien hervorragend, sie würden alles erklären können, was man mit diesem Teleskop gefunden hat (immerhin 20% der heute bekannten Himmelsobjekte). Er streute aber recht gelassen ein, dass er der Überzeugung sei, dass irgendwann auch dieses Weltbild überholt sei - und damit den gleichen Weg gehe wie bislang alle physikalischen Weltbilder vor ihm.
Umgekehrt finde ich, dass auch die überholten Weltbilder - selbst das mit der flachen Scheibe - bis zu einem gewissen Grad richtig waren - in ihrem Bezugsrahmen. Für das Navigieren auf dem Mittelmeer führte die Überlegung mit einer festen Erde unter einem Himmelsgewölbe, in dem die meisten Sterne fixiert waren und daher als Orientierungspunkte taugten, zu zuverlässigen Ergebnissen.
Analog führen Einsteins Formeln dazu, dass wir alles erklären können, was wir heute sehen. Arkon erklären sie nicht. Ergo brauchen die Physiker im NEOversum einen neuen Formelsatz. Das wussten wir aber schon, als die 5D-Effekte ins Spiel kamen ...
Cybermancer hat geschrieben:
Und da soll bei den Arkoniden in 10000 Jahren nix dazu gekommen sein?
Sicher werden die Arkoniden bessere Möglichkeiten haben als wir. Ich würde nur vermuten, dass die Überprüfung mehrerer Millionen potenzieller Systeme für sie noch immer einer Herausforderung ist. Wenn Du das nicht so siehst, ist das Dein gutes Recht - aber dann scheint es mir eine pure Geschmacksfrage zu sein, keine Konsistenzfrage.
Cybermancer hat geschrieben:
Den selbst wenn die Daten der Positronik gelöscht wurden, sind da immer noch die Daten die die Springer bei der Reperatur der TOSOMA gezogen haben.
Das muss ich überlesen haben. In welchem NEO steht denn, dass die Springer die kompletten Daten der TOSOMA abgezogen haben?
Cybermancer hat geschrieben:
Dann kann ich deine Argumentation in Bezug auf eine zentrale Löschinstanz aber so garnicht nachvollziehen.
Denn je weniger die Sicherheit der Positroniken gewährleistet ist, desto rudimentärer wird die Vernetzung der Komponenten sein, ganz einfach deshalb, weil sonst ein Angreifer durch Übernahmen des Hangarkontrollrechners quasi das ganze Schiff lahmlegen könnte.
Also geringe Sicherheit der Positroniken führt zu rudimentärer Vernetzung und steht einer zentralen Löschschaltung im Wege.
Das wäre richtig, wenn die Löschung auf dem Wege der Informationstechnik zustande käme. Nicht bei einer physischen Löschung von Speichereinheiten. Diese könnten informationstechnisch getrennt sein. Die Hauptpositronik - oder auch eine eigenständige Untereinheit, die unvernetzt und nur mit speziellen Sensoren verbunden ist, die genau so einen Notfall feststellen - kann dann Sprengsätze zünden, die an allen oder an einem Teil der Speichereinheiten angebracht sind.
Cybermancer hat geschrieben:
Und dann gehst du davon aus das der Bordcomputer Zugriff auf alle privaten Computer (Pads, Tabs, Notebooks, etc.) der Crew hat, was ich unrealistisch finde, da sicher der ein oder andere ein Erzeugnis irdischer Technologie mit an Bord gebracht hat.
Das stimmt, da müsste etwas übrig geblieben sein. Aber da reden wir dann nicht mehr von exakten Navigationsdaten, sondern von allgemeinen Informationen über das Sonnensystem, die dabei helfen, die Grundgesamtheit von 25 Millionen einzugrenzen ...
Cybermancer hat geschrieben:
Sorry aber abschließend betrachtet finde ich deine Argumentations jetzt nicht überzeugend und die Storyline immer noch verkorkst.
Ich fürchte, da kann ich Dir nicht helfen, weil wir uns im Bereich des Geschmacks bewegen.
Wenn Rhodan ein herausragender Charismatiker ist, wenn das Imperium so aufgebaut ist, wie in NEO beschrieben, wenn die Arkoniden die dort beschriebene Mentalität und Herrschaftskultur haben und wenn die Technologie so funktioniert, wie in NEO beschrieben - dann ist die Handlungsführung in meinen Augen plausibel, zumindest aber möglich.
Wenn man eine dieser Komponenten ändert - zum Beispiel postuliert: "Rhodan ist keine Führungspersönlichkeit, der die Menschheit hinter sich bringt, niemand wird seinen Vorschlägen zustimmen" - dann gerät das natürlich ins wanken. Aber dann hat man die Grundlogik der Serie verlassen, als würde man einen französischsprachigen Text mit einer deutschsprachigen Rechtschreibprüfung analysieren ...
Schnurzel hat geschrieben:
Aber ich stelle mir gerade vor, die Arkoniden fangen in ca. 30 LJ Entfernung zu Terra die "Wissenschaftssendungen" von Harald Lesch ab - leichter können die es dann gar haben, das Solsystem zu finden, bei so viel Hinweisen
Vielleicht fangen sie auch unsere Forendiskussion ab.