Klassiker - Cantaro

Unvergessene Abenteuer, legendäre Zyklen - nachgelesen und neu diskutiert.
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Tennessee
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tennessee »

Carrasco hat geschrieben: 5. Januar 2024, 12:21 [...] eine mysteriöse dystopische Diktatur (der Teufel in Terras Hallen), [...]
R.B. hat geschrieben: 5. Januar 2024, 14:54 [...] Die Milchstraße war abgeriegelt, der Teufel tanzte in Terras Hallen und niemand wusste nichts Genaues. Unsere Helden fielen aus dem Nichts in eine Welt hinein, in der sie Überreste aus der Steinzeit hätten sein können. [...]
Ja, das meine ich z.B. auch. Es begab sich ja vor nicht allzu langer Zeit, dass ein Gebot von der Expokratur ausging, auf dass ein Zyklus namens "Mythos" zu beginnen habe (*grinst wie eine satte Katze*)... der ja mit ähnlichen Mustern spielte wie die Cantaro: 500 Jahre verpennt, Erde nicht erreichbar, Perry & Co. fremd, neue Machtstrukturen und eine Diktatur... Aber irgendwie hatte ich den Eindruck, dass dieses Mal, jedenfalls hier im Forum, dieses Muster sehr viel kritischer gesehen wurde. War das dann doch ein Nostalgie-Faktor, dass dies bei den Cantaro damals neu und unverbraucht war?

Auf der anderen Seite: R.B. liest die Cantaro aktuell und auch, wie ich finde, durchaus kritisch in Bezug auf Inhalt und Stil. Dennoch, so ist mein Eindruck, lässt er sich (wieder) begeistern...
Carrasco hat geschrieben: 5. Januar 2024, 12:21 [...]die damalige Handlung ging mir einfach viel näher als die heutige.
Mir übrigens auch, und ich bin mir immer sehr unsicher, warum das so ist. Ist das hier so (und bei den Linguiden auch), weil die Gefahr geliebte Figuren zu verlieren einfach augenfälliger und darum spannender war? Oder liegt das daran, dass einige (Haupt)Figuren hier im Zyklus viel mehr offensichtlichere persönlichere Probleme hatten, Stichwort "gebrochener Held"? *kopfkratz*

Auch was den Stil anbelangt: Ich finde doch, dass einige der aktuellen Autoren viel ausgefeilter, komplexer und wohldurchdachter ihre Geschichten erzählen (Hirdt, Corvus, Hary...), und doch ist ein Marianne Sydow-Roman einfach toll. Selbst wenn die Geschichte Sche**e war, die konnte die einfach gut erzählen. *doppelkopfkratz*
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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Richard
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Richard »

R.B. hat geschrieben: 5. Januar 2024, 14:23
Richard hat geschrieben: 5. Januar 2024, 09:20 Und "Grössenwahn" hätte ich da nicht gesehen. Irmina war der Ansicht, dass sie sich dank ihrer Mutantenfähigkeit ohne ZA dauerhaft am Leben erhalten kann. Vermutlich hätte das sogar geklappt, wenn sie nicht auch noch wenig später Jennifer "mitversorgt" hätte.
Irmina wollte - wenn es ihr tatsächlich gelungen wäre, auf den ZA zu verzichten - ihren ZA an Nia Selegris weitergegeben.
Deighton - ZA geklaut
Waringer - ZA geklaut

Da Mindeste, was hier vorliegt, ist extreme Fahrlässigkeit mit eingebauter Dämlichkeit. Sorry, aber das ist meine Meinung. Denn der ZA Klau ging ja schon einige Zeit um, da hätte sie das Teil zumindest irgendwo lassen sollen, wo kein Strolch drankommt.
Ich habe den Cantarozyklus jetzt nicht so 100% parat aber es war mE bis jetzt nicht klar, dass dieses Phantom auch so mir nichts dir nichts in ein Raumschiff der (ehemaligen) LFT reinspazieren kann. Und üblicherweise können normale Besatzungsmitglieder nicht so einfach in die Kabine anderer Besatzungsmitglieder rein. Ich denke, man hat bis dahin immer noch die Möglichkeiten des ZA Klauers unterschätzt.
R.B. hat geschrieben: 5. Januar 2024, 14:23 Der Hintergrund für mein Wort liegt zudem mit darin, dass wir uns bei Zellaktivatoren ja immerhin über die Technik der Höheren Mächte unterhalten. Da hätte sie eigentlich auf die Idee kommen können, dass ihr Vorhaben nicht so einfach realisierbar ist. Wenn sie allerdings der Meinung war, besser zu sein, musste sie sich belehren lassen. Sie zahlte einen sehr hohen Preis für persönliche Sturheit.
Die beiden ZAs von Atlan und Perry stammen von den "Höheren Mächten" - sprich den KKs. Die anderen ZAs stammen mE von ES.
Ich denke, dass Irmina zumindest sich allein schon noch viele Jahrzehnte oder Jahrhunderte am Leben hätte halten können. Aber sie hat halt auch noch Jennifer vorläufig das Überleben gesichert.
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Tennessee
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tennessee »

Richard hat geschrieben: 5. Januar 2024, 20:42 [...]
Die beiden ZAs von Atlan und Perry stammen von den "Höheren Mächten" - sprich den KKs. Die anderen ZAs stammen mE von ES.
Ich denke, dass [...] das Überleben gesichert.
Aber stammten nicht sowohl die ZAen von ES und die der KKen aus dem Gewölbe des Doms Kesdschan? Der Unterschied war doch "nur" der, dass die ZAen von Perry und Atlan durch die KKen auf sie persönlich geeicht waren und damit unübertragbar und an den Ritter der Tiefe-Status gebunden waren. Die Funktionsweise wäre dennoch die gleiche.

Nach der Neuverteilung der ZAen am Ende des Linguiden-Zyklus war das ja dann anders, vor allem in seinen Widersprüchen, und mittlerweile trägt Atlan ja nicht mal mehr einen KK-ZA.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

Tennessee hat geschrieben: 5. Januar 2024, 11:08 - gleiches beim Personal: Demeter ist tot (sie kriegte auch nur einen kleinen Nebensatz spendiert), J. Thyron wird - wahrscheinlich - mit I. Kotschistowa sterben, Deighton und Waringer sind auch verstorben (für mich waren beide auch immer sehr blasse und unscheinbare Charaktere, vor allem Deighton)
Demeter starb genauso unscheinbar, wie sie lebte, und ich fragte auf der LKS damals, wozu es da noch "unbekannter Hyperkräfte" bedurfte, sie hätte sich doch auch einfach an irgendeiner Kante das Hirn einschlagen können. Nur im Vironautenzyklus hatte sie ein paar große Momente, aber der war ja überhaupt sehr lobenswert dafür, dass er mal die zweite Reihe der Unsterblichen nach vorne holte.

Bei Waringer hatte ich allerdings den Verdacht, dass der nur gegangen wurde, weil da jemand ganz stark Sato Ambush pushte. Und folgerichtig las man anstelle des legendären Waringer-Teams bald von einem "Ambush-Team".

Deighton dagegen weinte ich keine Träne nach, bei dem habe ich nie verstanden, wieso der eigentlich da war.

Aber damit war das Unsterblichensterben ja nicht zu Ende ...
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von thinman »

Andreas Möhn hat geschrieben: 6. Januar 2024, 10:48

Deighton dagegen weinte ich keine Träne nach, bei dem habe ich nie verstanden, wieso der eigentlich da war.
Warum der überhaupt dar war? Nun vermutlich hatte er das Passwort als designierter Nachfolger Merchants, für den absolut unwarscheinlichen Fall, daß diesem etwas zustoßen sollte, zu all den finsteren Geheimnissen der Führungsriege des Solaren Imperiums. Da konnte man ihn nicht einfach entlassen, oder warum hat wohl Perry nie eine Wahl verloren?
Man könnte eine verdrängte Geschichte der Menschheit im Perryversum schreiben und sehr schnell da landen, was in Konsequenz dahin führen könnte, wo der berüchtigte Monitor-Bericht die Serie gerne hingeschoben hätte, aber das müßte man in den Threads zu den allerersten Zyklen besprechen, zb. zu Mahrs Siedlerunterzyklus oder die Venus-Abenteuer.

Nein, ich glaube nicht an Kontrolle von Geheimdiensten, aber das Thema hat hier in diesem Forum nichts verloren.

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nanograinger
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 6. Januar 2024, 10:48 Bei Waringer hatte ich allerdings den Verdacht, dass der nur gegangen wurde, weil da jemand ganz stark Sato Ambush pushte. Und folgerichtig las man anstelle des legendären Waringer-Teams bald von einem "Ambush-Team".
Das glaube ich nicht. Ambush war ja nur eine Zwischenlösung, schon im nächsten Zyklus wurde Myles Kantor eingeführt.

Und man hatte ja nicht viele ZA-Träger in der Milchstraße zur Verfügung, die man als Opfer verwenden konnte. Deighton war sicher die beste Wahl für den "Umgedrehten", es blieben dann nur noch Adams oder Waringer. Man wählte Waringer, was ich für die richtige Wahl hielt.
Andreas Möhn hat geschrieben: 6. Januar 2024, 10:48 Deighton dagegen weinte ich keine Träne nach, bei dem habe ich nie verstanden, wieso der eigentlich da war.
Stimmt, einen Geheimdienstchef braucht es ja nicht... :unschuldig:
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Richard
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Richard »

Die Frage wäre eher, ob es einen ZA(Ci) als Geheimdienstchef braucht(e). Gal war zwar Abwehrchef im SI und später dann auch bei der LFT aber bezogen auf die Zeit, in der er in der EA war (er war ab Band 400 mit dabei) hatte Gal für mein Gefühl wenig grosse Auftritte. Ironischerweise kam er mE gerade im Cantarozyklus gut rüber.
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R.B.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Tennessee hat geschrieben: 5. Januar 2024, 18:51 Was die Klauerei anbelangt: Irmina war auch recht viel mit der PERSEUS unterwegs; ich könnte mir vorstellen, dass ihr die ZA-Klauerei in seiner Systematik nicht so bewusst war. Was sie z.B. von Deighton wusste oder nicht, da bin ich doch noch sehr unsicher bzw. erinnere die Hefte nicht mehr so genau.
Ich werde Die Tage nochmal nachsehen. Ich muss sowieso wegen meiner Randgeschichte alles nochmal durchblättern. Wenn ich in Sachen Irmina etwas finde, das meinem Geschwätz von oben widerspricht, gebe ich Laut von mir und werde Asche auf mein Haupt streuen...
:unschuldig: :unschuldig: :unschuldig:
.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Richard hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:14 Die Frage wäre eher, ob es einen ZA(Ci) als Geheimdienstchef braucht(e). Gal war zwar Abwehrchef im SI und später dann auch bei der LFT aber bezogen auf die Zeit, in der er in der EA war (er war ab Band 400 mit dabei) hatte Gal für mein Gefühl wenig grosse Auftritte. Ironischerweise kam er mE gerade im Cantarozyklus gut rüber.
Ja, das sehe ich genauso. Seinen besten Auftritt hatte er vor seinem Ende.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

nanograinger hat geschrieben: 5. Januar 2024, 15:58 Der Cantaro-Zyklus stellte den größten Bruch dar, den es bis dato (aber auch seither) in der Serie gab, den Reset aller Resets.
Zweifellos.
nanograinger hat geschrieben: 5. Januar 2024, 15:58 Ich bin aber auch sicher, dass viele Lesys die Serie damals auch verlassen haben, weil sie eben diese Dystopien und diese Brutalität nicht lesen wollten. Die kamen dann auch bei Feldhoff nicht zurück. Aber die Lesys, denen der Cantaro-Zyklus gut gefiel, die kamen vermutlich auch mit Feldhoffs Expokratie gut zurecht.
Hm. Ursprünglich war das ja wohl anders geplant. Ich erinnere mich deutlich, von offizieller Seite aus irgendwo gelesen zu haben, dass man die Vereinigung zweier Universen, eben diese finale Konklusion, geplant hatte. Waren wir vorher nicht auf dem Weg eines überbordenden Gigantismus unterwegs? Ein Sprung in Nachbaruniversen - einfach so?

In meiner Erinnerung hatte die Serie nach Band 1000 einen Knacks bekommen, die Betschiden - Geschichte kam nicht ganz so gut an, weiterhin war so ein runder Band die Gelegenheit zum Ausstieg. In Folge wurde alles gigantischer (endlose Armada) bzw. ein Zyklus wurde völlig und total auf Rhodan zugeschnitten (Chronofossilien). Besonders Letzteres hätte mich damals fast zum Ausstieg bewogen.

Dann die Gänger des Netzes: Der KLOTZ, Kosmonukleotide und ESTARTU. Alles eine Nummer zu groß. Dann kam Tarkan. Das war das Ende. Alles auf Null und die Cantaro kamen. Ja, es war ein Wahnsinns - Bruch. Aber in meiner Erinnerung einer, der der Serie gut getan hatte.

Übrigens: Danke für den Hinweis mit Band 3181. Den werde ich mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen!
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Moonbiker
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Moonbiker »

R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:50 ...
In meiner Erinnerung hatte die Serie nach Band 1000 einen Knacks bekommen
...
Meiner Meinung nach war das nach Band 700 :rolleyes:

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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von thinman »

R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:34
Richard hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:14 Die Frage wäre eher, ob es einen ZA(Ci) als Geheimdienstchef braucht(e). Gal war zwar Abwehrchef im SI und später dann auch bei der LFT aber bezogen auf die Zeit, in der er in der EA war (er war ab Band 400 mit dabei) hatte Gal für mein Gefühl wenig grosse Auftritte. Ironischerweise kam er mE gerade im Cantarozyklus gut rüber.
Ja, das sehe ich genauso. Seinen besten Auftritt hatte er vor seinem Ende.
Bomben für Topsid ist halt auch einer der besten Bändes überhaupt. An Bände, in denen er vorkam, kann ich mich hingegen kaum erinnern, neben Mercant ist der einzige wichtige Geheimdienstmann (neben den unzähligen Agenten) in der Führungsebene, abgesehen von Nike Quinto nur der Oberst Maurice mit dem Kuchen und der ist handlungstechnisch im Mahlstrom verschwunden.

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Richard
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Richard »

R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:31
Tennessee hat geschrieben: 5. Januar 2024, 18:51 Was die Klauerei anbelangt: Irmina war auch recht viel mit der PERSEUS unterwegs; ich könnte mir vorstellen, dass ihr die ZA-Klauerei in seiner Systematik nicht so bewusst war. Was sie z.B. von Deighton wusste oder nicht, da bin ich doch noch sehr unsicher bzw. erinnere die Hefte nicht mehr so genau.
Ich werde Die Tage nochmal nachsehen. Ich muss sowieso wegen meiner Randgeschichte alles nochmal durchblättern. Wenn ich in Sachen Irmina etwas finde, das meinem Geschwätz von oben widerspricht, gebe ich Laut von mir und werde Asche auf mein Haupt streuen...
:unschuldig: :unschuldig: :unschuldig:
.
Meiner Erinnerung nach ist man erst nach dem Diebstahl des ZAs von Irminas ZA draufgekommen, dass das Phantom hinter den ZAs her war und nicht Mutanten. Da war eine Szene in jenem Band mit dem Diebstahl des ZAs, wo genau das erwaehnt/angesprochen wird.
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Tennessee
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tennessee »

R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:31 [...] und werde Asche auf mein Haupt streuen...
:unschuldig: :unschuldig: :unschuldig:
.
Eine Tasse schwarzen Tee mit Milch trinken reicht aus. *grinst wie eine satte Katze*
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R.B.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Tennessee hat geschrieben: 6. Januar 2024, 18:20 Eine Tasse schwarzen Tee mit Milch trinken reicht aus. *grinst wie eine satte Katze*
Ich mag Tee, aber nicht mit Milch. Da trink ich lieber ein Kölsch. Oder einen guten Single Malt.
:P
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Tennessee
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Tennessee »

R.B. hat geschrieben: 7. Januar 2024, 11:36
Tennessee hat geschrieben: 6. Januar 2024, 18:20 Eine Tasse schwarzen Tee mit Milch trinken reicht aus. *grinst wie eine satte Katze*
Ich mag Tee, aber nicht mit Milch. Da trink ich lieber ein Kölsch. Oder einen guten Single Malt.
:P
Ich bin ja im Ruhrgebiet geboren und wir hatten zu Kölsch immer eine sehr eindeutige Haltung. *zwinker*
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nanograinger
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von nanograinger »

R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:50 Hm. Ursprünglich war das ja wohl anders geplant. Ich erinnere mich deutlich, von offizieller Seite aus irgendwo gelesen zu haben, dass man die Vereinigung zweier Universen, eben diese finale Konklusion, geplant hatte. Waren wir vorher nicht auf dem Weg eines überbordenden Gigantismus unterwegs? Ein Sprung in Nachbaruniversen - einfach so?
Letzteres glaube ich nicht. Es gab wohl die Idee der Terminalen Symmeixis, bei der die Verschmelzung zweier Universen (Tarkan mit unserem Universum?) drohen sollte, was ja eine "natürliche" Weiterführung der Tarkan-Geschichte gewesen wäre. Wurde dann so nicht realisiert, dafür lasen wir aber zweihundert Bände später über Sinta, die Abruse, Parressum und Arresum etc.
Aber auch da konnte man nicht "eben so" in andere Universen vordringen.
R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:50 In meiner Erinnerung hatte die Serie nach Band 1000 einen Knacks bekommen, die Betschiden - Geschichte kam nicht ganz so gut an, weiterhin war so ein runder Band die Gelegenheit zum Ausstieg. ...
Das finde ich kurios, weil für mich Band 1000 gewissermaßen der Einstieg war. Und die Betschiden-Geschichte mit der Suche nach der SOL verband ja gerade diesen Einstieg für Neuleser (wie mir) mit der Neugierde von "Altlesern" nach dem Schicksal der SOL.

Ich sehe bei Band 1000 keinen "Knacks", sondern Kontinuität. Man hatte die Tür in den Kosmos nun wirklich aufgestoßen, hatte die "kleinlichen" Geschwisterkonflikte in der Milchstraße hinter sich gelassen, bekam es dann aber zwangsläufig mit den größeren Kalibern auf der nächsten (Zwiebelschalen-) Ebene zu tun.

Der "Knacks", wenn überhaupt, kam mit Voltz schwerer Krankheit und seinem Tod. Das führte dann zum "Bruch" im Cantaro-Zyklus. Danach haben wir wieder Kriege zwischen den Milchstraßenvölkern bis zur Besetzung der Erde durch das Kristallimperium. Nichts mehr zu sehen von "geistiger" Reife und Weiterentwicklung...
R.B. hat geschrieben: 6. Januar 2024, 15:50 Übrigens: Danke für den Hinweis mit Band 3181. Den werde ich mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen!
Bitte.
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Akronew
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Akronew »

Einen "Knacks" habe ich eigentlich nie bei PR
erlebt. Höchstens meinen persönlichen, das
sogar mehrfach.

Ich bin bei der Armada eingestiegen und habe
damals alles gelesen was ich bekommen habe.
Gerade da hätte mir ein "Knacks" eigentlich
auffallen müssen. :)
_________________________________________________________________________________________________
Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

nanograinger hat geschrieben: 7. Januar 2024, 14:30 Der "Knacks", wenn überhaupt, kam mit Voltz schwerer Krankheit und seinem Tod. Das führte dann zum "Bruch" im Cantaro-Zyklus. Danach haben wir wieder Kriege zwischen den Milchstraßenvölkern bis zur Besetzung der Erde durch das Kristallimperium. Nichts mehr zu sehen von "geistiger" Reife und Weiterentwicklung...
Ich denke, unter denjenigen, die mit der Storyline nach Band 1000 nicht so ganz klar kamen, waren viele Ur - Leser, die von Anfang an dabei waren oder vor Band 500 eingestiegen waren. Die hatten von Konzil bis Ende Kosmische Burgen einen Langzeitzyklus hinter sich und erwarteten vielleicht nochmal etwas Handfestes. Das kam aber nicht.

Natürlich sehen Leute, die genau mit Band 1000 angefangen haben, die Sache komplett anders. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden und das ist auch gut so. Für mich (und ich glaube nicht nur für mich) war der Cantaro Zyklus nach einer langen Phase des Aufbaus des Voltz'schen Perryversums endlich etwas komplett anderes. Ja, es war Krieg und Kriege sind etwas furchtbares. Aber wie war das noch: Wenn aus einer Superintelligenz je nach dem Materiequellen oder Materiesenken werden, gehen schon mal ganze Mächtigkeitsballungen drauf. Besonders friedlich ist das auch nicht.

Naja, und Arresum und Parresum war auch nicht so ganz meins.

Aber so hat sicherlich jeder seine eigene Sichtweise auf unser aller Lieblingsserie und das sehe ich ausschließlich positiv. Denn wo käme unser Forum hin, wenn alle die gleiche Meinung hätten?
:D
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von nanograinger »

R.B. hat geschrieben: 7. Januar 2024, 17:56
nanograinger hat geschrieben: 7. Januar 2024, 14:30 Der "Knacks", wenn überhaupt, kam mit Voltz schwerer Krankheit und seinem Tod. ...
Ich denke, unter denjenigen, die mit der Storyline nach Band 1000 nicht so ganz klar kamen, waren viele Ur - Leser, die von Anfang an dabei waren oder vor Band 500 eingestiegen waren. Die hatten von Konzil bis Ende Kosmische Burgen einen Langzeitzyklus hinter sich und erwarteten vielleicht nochmal etwas Handfestes. Das kam aber nicht.
Schöne Hypothese, aber das stimmt ja so nicht. Denn wenn die Betschiden-Geschichte nicht "handfest" oder auch "bodenständig" war, was stellt denn dann deiner Meinung nach etwas "Handfestes" dar?

Aber lass gut sein, hier geht es nicht um den Hanse-Zyklus, sondern um den Cantaro-Zyklus.
R.B. hat geschrieben: 7. Januar 2024, 17:56 Aber so hat sicherlich jeder seine eigene Sichtweise auf unser aller Lieblingsserie und das sehe ich ausschließlich positiv. ..
Da stimme ich zu.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 7. Januar 2024, 14:30 Der "Knacks", wenn überhaupt, kam mit Voltz schwerer Krankheit und seinem Tod. Das führte dann zum "Bruch" im Cantaro-Zyklus. Danach haben wir wieder Kriege zwischen den Milchstraßenvölkern bis zur Besetzung der Erde durch das Kristallimperium. Nichts mehr zu sehen von "geistiger" Reife und Weiterentwicklung...
Der eigentliche Bruch war in meinen Augen das Ausscheiden von Thomas Ziegler. Er hatte mit dem Kriegerkult eine großartige, vielschichtige Handlung hingelegt, die durch das nachfolgende Duo Vlcek/Mahr aber eher abgewürgt wurde. Die beiden gehörten da ja schon zur älteren Generation und waren mit der Exposeeredaktion spürbar überfordert: Die aberwitzige Tarkan-Story - und das wenige, was auf einem Con über die Terminale Symmeixis bekannt wurde, war für meine Begriffe nur noch haarsträubend, auch wenn ich das Motiv begreife: seitens Kurt Mahr hieß es bei dieser Gelegenheit, man wollte ein Perryversum 2.0 schaffen, in dem alles fremd ist und Neuleser nicht erst 1500 Vorgängerbände kennen müssten, um zu verstehen, was vorgeht - führte letztlich zu der berüchtigten "Autoren-Revolution", als einige ihre Unzufriedenheit mit der überbordenden Gängelung durch die höheren Mächte bekundeten und "mehr Eigenständigkeit für die Terraner" (O-Ton KHS) forderten. Der Cantaro-Zyklus war dann zunächst ein gelungener Neuanfang. Jedenfalls, bis mit Thoregon die galoppierende Inflation der Suppenintelligenzen erst richtig loslegte.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 7. Januar 2024, 20:28 Der eigentliche Bruch war in meinen Augen das Ausscheiden von Thomas Ziegler. Er hatte mit dem Kriegerkult eine großartige, vielschichtige Handlung hingelegt, die durch das nachfolgende Duo Vlcek/Mahr aber eher abgewürgt wurde. ...
Die Idee des Kriegerkults stammt von Thomas Ziegler? Diese Handlung wurde "abgewürgt"?

Hast du dafür Belege?
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R.B.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von R.B. »

Band 1475 - Auf Gesils Spuren - ist von Clark Darlton, erschienen am 28. November 1989
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"Der verwaschene Fleck in der Mitte, das ist es." Ortungsspezialist Artog Neuville zeigte auf den großen Panorama - Bildschirm in der Zentrale. "Wartet mal, ich sehe mal nach, wieweit man das vergrößern kann."

Er schaute auf einen virtuellen Bildschirm, der mitten in der Luft hing und bediente eine ebenso virtuelle Tastatur. Dann grummelte er sich etwas in den nicht vorhandenen Bart und meinte dann: "So. Jetzt wird es klarer."

Aus dem verwaschenen Fleck war ein waberndes Etwas geworden, das augenscheinlich von irgendetwas umkreist wurde und eine Helligkeit sondergleichen ausstrahlte. Gleichzeitig wirkte es dräuend und unheilvoll.

"Ich dachte, dass wäre ein Schwarzes Loch", sagte Lee mehr zu sich selber als zu den Anderen. Dann sah sie sich um und fragte: "Wie weit in das weg? Das ist doch dieses Dejenga..."

"Dengejaa Uveso", wurde sie von Gucky korrigiert. "Das ist das zentrale Big Black Hole unserer Milchstraße. Auch bekannt als Sagittarius A*. Ich habe mir diesen Begriff eingeprägt, den kann ich besser behalten als den anderen. Der stammt aus der Sprache der Ewigen Krieger und die wars für mich sowieso nicht."

Der Ilt drehte sich um und sah die Kommandantin Xentra Konar an. "Können wir näher ran?" wollte er wissen.

Die Chefin antwortete: "Wir sind im Moment ungefähr 3,5 Lichtjahre entfernt. Ja, wir können näher ran, aber nur langsam. Artog, drück mal auf die Knöpfe."

Neuville grinste, tippte irgend etwas Undefinierbares in die Tastatur ein und plötzlich leuchteten rund um das Schwarze Loch jede Menge hellrote Punkte auf. "Das sind circa 15.000 kleinere stellare Schwarze Löcher mit einem Durchmesser von nicht mehr als 10 Kilometer. Das Riesending in der Mitte zieht seine Verwandtschaft aus der ganzen Galaxis an und die platziert sich nun mal hier. Wenn man nicht unbedingt deren Bekanntschaft machen will, ist ein wenig Vorsicht geboten."

"Ich müsst wissen", führte Gucky die Unterhaltung fort, "dass hier in früheren Tagen ein Rückzugsgebiet von Strolchen war. Du findest nicht nur Unmengen Schwarzer Löcher und mehr Sonnen als sonstwo, sondern auch heimatlose Planeten, die hier in eisiger Dunkelheit ihr Dasein fristen. Dort hatten bewusste Strolche ihre Lager, in der Hoffnung, dass man sie hier nicht finden würde. Das klappte aber nicht immer."

Atlan und Bully lachten verhalten. Sie hatten das Spiel das eine oder andere Mal mitgemacht.

"Wenn unsere zitierten Unholde nun nicht richtig aufpassten, erging es ihnen so manches Mal wie den umherkreisenden Sonnen oder Planeten. In der Nähe eines der Schwarzen Löcher wurden sie in ihre Bestandteile zerlegt und umkreisten auf einmal als Materiewolke eines der kleineren Schwarzen Löcher. Manchmal kamen sie auf diesem Weg auch völlig aufgelöst in die Nähe des Großen in der Mitte und fütterten ihn ein wenig. Auf Dauer ist das wohl ein bisschen zu gefährlich geworden und das Thema Strolche in diesen Gegenden hat sich erledigt."

"Wie lange brauchen wir, wenn wir näher rangehen?" wollte Bull wissen.

"Auf Grund der großen Belastung geht es nur langsam und vorsichtig vorwärts. Ich denke mal, morgen um diese Zeit sind wir da und zumindest so nah dran, dass man mehr sehen kann."

Xentra drehte sich herum und gab leise ihre Kommandos an die weiteren Zentralemitglieder.

"Dann haben wir ja noch was Zeit", meinte Gucky. "Ich glaube, wir ziehen uns ein wenig zurück, lassen die Leute hier in Ruhe ihre Arbeit machen und ich erzähle euch noch was."

Sie saßen wieder in dem gleichen Raum wie vorhin und machten es sich bequem.

"Außer Halutern, dem Zentralplasma, Terranern, WIDDERN und ich weiß nicht wem noch alles, war noch eine Person unterwegs, die wir hier", er zeigte sich auf Atlan und Bull, "seit den ersten Anfangstagen kennen. Als er im früheren Galakto - City auftauchte, konnte er in der Zeit herumspringen, wie ich teleportieren konnte. Er hieß Ernst Ellert."
Spoiler:
Gucky erzählt die Geschichte des Mannes, der sich auf Gesils Spuren begeben hatte:

Ernst konnte natürlich nicht willkürlich in der Zeit herumturnen. Die Vergangenheit war weniger das Problem, das war eher in der Zukunft zu sehen, weil die ja noch nicht feststeht. Also ging er auf dem Zeitstrahl auf die Reise, der die wahrscheinlichste Zukunft versprach. Ohne Gewähr auf Richtigkeit. Und je weiter er sich von der Gegenwart entfernte, desto weniger wahrscheinlich war der Eintritt dessen, was er erlebte. Aber allzu lange konnte er diese Fähigkeit nicht genießen, denn er starb 1972 alter Zeitrechnung im Kampf gegen die insektenähnlichen Individualverformer.

Da staunt ihr, was?

Der Kerl lief nämlich ein paar Jahrhunderte später durch die Gegend und suchte Gesil. Wie er das gemacht hat? Naja, tot heißt bei unsereinem nicht immer wirklich tot. Sein Geist lebte noch und durchstreifte das Universum von Anfang bis Ende. Er erhielt mehrere Körper und überstand so die Jahrhunderte bis zu unserer heutigen Geschichte.

Ellert hatte im Jahr 448 NGZ im Auftrag von ES die Dezentralisierung der BASIS eingeleitet, er kannte aber die Hintergründe nicht. Nach der Großen Kosmischen Katastrophe brach der Kontakt zu ES ab und somit gab es natürlich keinerlei Erklärungen mehr zu diesem Thema. In Folge machten sich sowohl Ellert als auch sein Kumpel Testare zur Aufgabe, Perrys Frau Gesil zu suchen. Die war nämlich ebenso wie ihr Mann samt uns als Gefolge weg. Nur, dass sie anderswo verschwunden sein musste, denn bei uns war sie ja nicht.

Wir befinden uns übrigens im Jahr 490 NGZ, also lange vor der Zeit, in der wir wieder auftauchten. Ernst und Testare suchten Perrys Frau auf unterschiedlichen Wegen und man hatte sich lange nicht mehr gesehen. Aber sie hatten vor der Trennung Kontaktstellen vereinbart, bei denen man gesichert Nachrichten für den anderen hinterlassen konnte. Eine dieser Stellen war in einem uralten Tempel auf Asporc zu finden. Natürlich verpassten sie sich um ein paar Tage. Das war ja auch zu einfach gewesen, wenn mal was auf Anhieb funktioniert hätte...

Testare konnte keine positiven Nachrichten übermitteln. Nichts, aber auch gar nichts hätte er gefunden und schon gar keine verlässliche Spur zu Gesil. Aber, tataaa, meine Damen und Herren, er hatte Hyperfunkkontakt mit einer, so wie es aussah, männlichen terranischen Person. Dieser Fremde behauptete nun, er könne bei der Suche nach Gesil entscheidend weiterhelfen. Die Person besaß Insiderwissen über Perry und Gesil und sprach davon, er meinte, er habe sich ständig in unmittelbarer Nähe der beiden aufgehalten. Dazu behauptete er steif und fest, er wisse genau, wie Gesil ihre Schuld zu tilgen habe. Was damit gemeint war, sagte die Figur allerdings nicht. Aber er wisse, was aus ihr geworden sei und wo sie sich aufhalte.

Zu Testares größter Überraschung schlug der vermeintliche Terraner ein Treffen in den ersten Januar - Tagen 491 NGZ vor. Treffpunkt sei der Raumhafen auf der Welt Conjonk, dem vierten Planeten der Sonne Ashcan in der Galaxis Hangay.

Und Testare sagte noch, dass er hundertprozentig versichern könne, dass Perry Rhodan und seine Spießgesellen, also wir hier, alle noch leben würden.

Natürlich konnte Ernst Ellert es bis zu den ersten Januartagen nicht bis nach Hangay schaffen, aber trotzdem zog es ihn dahin. Nach einigem Durcheinander schaffte er es tatsächlich bis nach Conjonk, einer Welt, die von außerordentlich friedfertigen Wesen bewohnt wurden. Sie nannten sich Beegonen und ähnelten irdischen Backenhörnchen. Ich bedaure es außerordentlich, nicht dabei gewesen zu sein, denn ich hätte sie gerne kennengelernt. Ich glaube, wir hätten uns gut vertragen.

Aber dummerweise lag der Planet dieser friedensliebenden Bewohner mitten in einer Kampfzone zwischen Hauris und den feliden Karaponiden und prompt wurde Ernst Ellert gefangen genommen und soll nach Karapon gebracht werden.
"Ihr habt allesamt ein gutes Talent, dem Teufel von der Schüppe zu springen", sagte John Talbot und musterte die drei Unsterblichen. "Als hättet ihr einen besonderen Schutzengel."

"Ja", sagte Atlan. "Das ging mir auch durch den Kopf, als ich die alten Römer überlebt hatte. Da ist was dran. Aber frag uns nichts Genaues, so manches Mal sind wir selber überrascht."
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Naja. Wieder ein typischer CD Roman. Die Handlung schwenkt um zu Ernst Ellert, der sich an Gesils Spuren geheftet hat. Natürlich läuft er Testare hinterher und trifft nicht auf ihn. Wir erhalten ein paar Infos, aber genauso natürlich nichts Genaues. Etwas anderes hätte uns auch enttäuscht...

Unser guter Walter schrieb einen Roman von der Sorte "Einige von uns sind zwar böse, aber im Grunde haben wir uns alle lieb." Er ist ordentlich lesbar, aber keinen Millimeter spannend und gehört für mich zu den weniger guten Bänden des Zyklus. Nun denn. Die Friedfertigkeit gehört zu Walter Ernsting wie der Dom zu Köln. Und das ist auch gut so, selbst wenn ich seine Romane nicht immer als allererste Sahne bezeichnen kann. Gäbe es auf unserer Realwelt mehr Menschen wie den Mann, der uns die Zukunft brachte, gäbe es ein paar wesentliche Probleme weniger.
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Andreas Möhn
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von Andreas Möhn »

nanograinger hat geschrieben: 7. Januar 2024, 22:26
Andreas Möhn hat geschrieben: 7. Januar 2024, 20:28 Der eigentliche Bruch war in meinen Augen das Ausscheiden von Thomas Ziegler. Er hatte mit dem Kriegerkult eine großartige, vielschichtige Handlung hingelegt, die durch das nachfolgende Duo Vlcek/Mahr aber eher abgewürgt wurde. ...
Die Idee des Kriegerkults stammt von Thomas Ziegler? Diese Handlung wurde "abgewürgt"?

Hast du dafür Belege?
Was auf dem Con damals so gesagt wurde. Laut Ernst Vlcek waren die Virenschiffe seine Idee, weil er das ihm verhasste Virenimperium loswerden wollte. Die Figur des Stalker und der Dritte Weg seien jedoch auf Ziegler zurückgegangen, wobei der Patzer mit den Ultimaten Fragen in PR1200 das ausgelöst haben dürfte, denn auf einmal standen seitdem die Kosmokraten als Lügner da, und das war auf der LKS heftig kritisiert worden. Es ist unklar, ob Tarkan schon in Willi Voltz' Entwürfen angelegt war. Er hatte, ich glaube, in den 1200ern, mal auf der LKS ausgesagt, in groben Zügen sei die Handlung bis Nr. 1500 bekannt, und das dürfte sich mindestens auf die Dritte Ultimate Frage bezogen haben. Aber ob darüber hinaus seine Konzepte beibehalten oder verworfen wurden, weiß man nicht.

Was das Abwürgen betrifft: Man ging damals allgemein davon aus, dass der Netzgängerzyklus auf 100 Bände angelegt sei. Sein Finale nach schon 50 Bänden, bei dem so manche losen Enden zurückblieben (wir sahen noch nicht einmal alle der 12 Wunder!), wirkte wie ein Beschluss der neuen Expokraten, um schneller das Ziegler-Erbe loszuwerden und zu den eigenen Handlungsentwürfen zu kommen. Was weder bei Lesern noch bei Autoren gut ankam und zur radikalen Kehrtwende mit den Cantaro führte. SI-Puzzles waren von Anfang an unbeliebt.
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Klassiker - Cantaro

Beitrag von nanograinger »

Andreas Möhn hat geschrieben: 8. Januar 2024, 08:55
nanograinger hat geschrieben: 7. Januar 2024, 22:26
Andreas Möhn hat geschrieben: 7. Januar 2024, 20:28 Der eigentliche Bruch war in meinen Augen das Ausscheiden von Thomas Ziegler. Er hatte mit dem Kriegerkult eine großartige, vielschichtige Handlung hingelegt, die durch das nachfolgende Duo Vlcek/Mahr aber eher abgewürgt wurde. ...
Die Idee des Kriegerkults stammt von Thomas Ziegler? Diese Handlung wurde "abgewürgt"?

Hast du dafür Belege?
Was auf dem Con damals so gesagt wurde. Laut Ernst Vlcek waren die Virenschiffe seine Idee, weil er das ihm verhasste Virenimperium loswerden wollte. Die Figur des Stalker und der Dritte Weg seien jedoch auf Ziegler zurückgegangen, wobei der Patzer mit den Ultimaten Fragen in PR1200 das ausgelöst haben dürfte, denn auf einmal standen seitdem die Kosmokraten als Lügner da, und das war auf der LKS heftig kritisiert worden.
Also berufst du dich auf Con-Gespräche. Ist für mich in Ordnung, aber ich würde das cum grano salis sehen. Dass du wieder einmal auf den angeblichen "Patzer" in PR1200 anhebst, deutet für mich darauf hin, dass deine Wahrnehmung/Einstellung hier die Interpretation überwiegt.
Andreas Möhn hat geschrieben: 8. Januar 2024, 08:55 Es ist unklar, ob Tarkan schon in Willi Voltz' Entwürfen angelegt war. Er hatte, ich glaube, in den 1200ern, mal auf der LKS ausgesagt, in groben Zügen sei die Handlung bis Nr. 1500 bekannt, und das dürfte sich mindestens auf die Dritte Ultimate Frage bezogen haben. Aber ob darüber hinaus seine Konzepte beibehalten oder verworfen wurden, weiß man nicht.
Für die Aussage, dass Voltz bis 1500 "in groben Zügen" (eigentlich bis 1300 bzw. 1400) vorausgeplant hatte, gibt es mehrere Belege, die LKS in Band 1010 ist einer davon (damals bis 1300). Was diese Planung beinhaltete, ist dagegen unklar. Dass Ziegler (oder auch Vlcek/Mahr) die Idee für den dritten Weg und die "Revolte der Ritter" einbrachte, mag sein, aber ich habe bisher keine einzige Aussage finden können, die das auch nur halbwegs belegt.
Andreas Möhn hat geschrieben: 8. Januar 2024, 08:55 Was das Abwürgen betrifft: Man ging damals allgemein davon aus, dass der Netzgängerzyklus auf 100 Bände angelegt sei. Sein Finale nach schon 50 Bänden, bei dem so manche losen Enden zurückblieben (wir sahen noch nicht einmal alle der 12 Wunder!), wirkte wie ein Beschluss der neuen Expokraten, um schneller das Ziegler-Erbe loszuwerden und zu den eigenen Handlungsentwürfen zu kommen. Was weder bei Lesern noch bei Autoren gut ankam und zur radikalen Kehrtwende mit den Cantaro führte. SI-Puzzles waren von Anfang an unbeliebt.
"Man ging damals allgemein davon aus" heißt übersetzt: Du gingst davon aus. Ich beispielsweise aber nicht, denn ich hatte gerade einen "Chronofossilien"-Zyklus erlebt, bei dem die Chronofossilien mit Band 1262 abgeschlossen waren. Ich glaube auch nicht, dass von irgendwem geplant war, alle 12 Galaxien ESTARTUS und deren "Wunder" in gleicher Länge zu beschreiben, das wäre ja Unsinn gewesen. Völlig klar ist dagegen, dass die Geschichte von Tarkan und ESTARTUS Abwesenheit von vorneherein geplant war, diese Geschichte war (zumindest im Groben) schon mit Stalker und Skorsh angelegt. Nach meiner Ansicht spricht nichts für ein "Abwürgen" des "Gänger des Netzes"-Zyklus.

So, nun aber gut mit dem Exkurs, zurück zum Cantaro-Zyklus.
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