nanograinger hat geschrieben: Alexandra hat geschrieben:
...dass er bei dieser postscheerschen Charakterisierung bleibt, die er hier macht, das glaub' ich erst, wenn ich es sehe
Das ist ziemlich harte, wenig verblümte Kritik und eine klare Herausforderung in Richtung MMT.
Ich bin nicht sicher, ob ich die Kritik verfängt. In PR müssen die Autoren, insbesondere die viel eingesetzten Autoren wie MMT sich mit allen möglichen Charakteren rumschlagen. Wenn du also einen " konsequenteren Aufbau der Entwicklungen" erwartest, dann könnte das eigentlich nur Figuren gehen, die alleine von MMT beschrieben werden. Im Gegensatz zur früheren PR-Phasen gibt es solche "Autoren-Figuren" eigentlich nicht mehr, insofern ist der "Wolkenstil mit vereinzelt aufgebauten Inseln" fast zwangsläufig.
Eben, eben. Selten.
Was du falsch einschätzt, ist mein Verhältnis zur Kritik. Spätestens seit jener Referendarin, die sich in Tränenbäche auflöste, bloß weil ich ihr die Schwachstellen ihrer Stunde erklärte, halte ich mich meistens charmant und komplimentierend. Das spart mir so was von Zeit und Nerven.
Zu den Menschen zu gehören, die ich kritisiere, ist ein reines Kompliment.
Ich kritisiere wirklich nur, wo ich die entsprechenden Fähigkeiten für möglich halte.
nanograinger hat geschrieben:Alexandra hat geschrieben:nanograinger hat geschrieben:. Speziell die Darstellung Atlans als klarer, umsichtiger Planer und Taktiker... kein Zeitabenteuer .
Formulieren wir es anders...nachvollziehbar vertretene Umgebung....
Ja. Der historische Aspekt ist eine Darstellung Atlans als "klarer, umsichtiger Planer und Taktiker" unnötig, eine "nachvollziehbare" Umgebung aber unabdingbar. Ob diese Umgebung dann ein Berghang ist, oder ein Raumschiff/-station mit SF-Elementen ist für einen PR-geschulten Leser egal. Für Flachländer mag Ersteres sogar exotischer sein....
Also, das meine ich jetzt eigentlich andersrum.
Die Verwendbarkeit der Doughnutwelt als Setting für die althergebrachte Atlan-Gestaltung finde ich vorteilhaft. Ebenso diese Synkavernen als Setting für "wirklich" fantastische Figuren.
Bedauerlich finde dann eben, dass zum Beispiel die Doghnutwelt keine untergeschobene Scheinwissenschaftlichkeit bekommen hat. Und die natürliche Umwelt, die ganz sicher für viele fremder ist als eine Fremdtechnologie, hätte ich halt gern mit bisschen mehr Technik.
Oh, ich finde den Roman auch schön. Aber gerade deswegen fange ich halt an zu nörgeln, denn irgendwo müsste noch mehr drin sein.
Klar ist das ein weitergehendes Problem der Gesamtserie, gerade mit den Ereignissen der letzten Monate, und irgendwie hat man sich insgesamt dran gewöhnt, hier ein Doughnut, da eine Messingwelt...die finde ich toll. Aber so ein bisschen mehr durchgängige Strukturierung wäre mir manchmal halt lieb. Siehste, jetzt bin ich lieb. Dieses Problem ist ausgesprochen schwer zu lösen.
nanograinger hat geschrieben: Konkret zu Atlan: MMT hat vor seiner "Atlans Rückkehr"-Trilogie kaum mit Atlan als Figur zu tun gehabt. Ob er mit ihm als Dauerfigur eine beständige(re) Charakterisierung anstrebt, wird man sehen. Seine nächsten Romane sind wieder mit Perry in der Larhatoonebene.
Eine "postscheerschen Charakterisierung" ist bei Atlan bei jedem Autor vorhanden, da alle Autoren nach Scheer Atlan beschrieben.
Oder meintest du "postscheersch" wie im Sinne von "postmodern"?
Postscheerisch wie kneiflerisch oder nachweislich funktionierende Elemente verwendend.
Warum nicht, wenn man es kann.
Natürlich ist meine Bemerkung reine Provokation.
Vielleicht fühlt er sich ja herausgefordert, es mal zu versuchen.