Casaloki hat geschrieben:
Das dürfte das Problem sein, wenn man über einen gewissen Zeitraum einen reinen 2-Dimensionalen Bösewicht aufbaut, ohne Tiefen, Ecken, Kanten. Als Beispiel fällt mir spontan hier nur Imperator Ming aus Flash Gordon ein. Gibt bestimmt noch genug Beispiele. Jetzt stell dir mal vor, dieser Imperator Ming bekommt eine Backgroundstory, die seine schlimme Kindheit beleuchtet und er beginnt Verhaltensweisen an den Tag zu legen, in denen er mal nicht Flash Gordon vernichten will, sondern eine Sozialversicherung für seine Soldaten einführt. Oder Santer aus Karl May, der Mörder Nscho-tschis, baut sich ein neues Leben auf und fängt als Bäcker in Dead Man Gulch an, weil er das als junger Mann in der Pfalz gelernt hat, bevor er 1848 als Putschist fliehen musste. So in etwa ist das auch hier. Die Tiuphoren waren als "Bösewicht" oder Antagonist bisher das, was man allgemein aus Pulp Magazinen kennt. Und plötzlich legen sie zum "Ende" (naja) des Zyklus neue Verhaltensweisen an den Tag, die zum bisherigen Handeln nicht passen. Das verwundert nicht nur den aufmerksamen Leser, sondern vor allem den Otto-Normal-Inhörigen, wie wir im Roman erfahren durften. Zu allem Absurden in diesem oberabsurden Zyklus kommt dies jetzt auch noch oben drauf. Eigentlich müsste der wirklich gute Roman "Die Wandlungen des Tomcca-Caradocc" heissen.
Lieber Casaloki, ich glaube jeder, der hier im Spoiler-Bereich unterwegs ist, hat verstanden, dass du die Tiuphoren nicht magst. Ist ja in Ordnung. Aber mir scheint, dass du das Thema deshalb nicht mehr objektiv betrachten kannst und hier doch sehr polemisch wirst.
Die Tiuphoren waren keineswegs nur als "Bösewicht" "ohne Tiefen, Ecken, Kanten" aufgebaut. Das Catiuphat wurde bereits mit ihrer Einführung in PR2800 erwähnt ihre "Befreiung" von ihrem Heimatplaneten ebenso, genauso wie ihre "besondere" Art der Kampfgestaltung. Sowohl ihre "schwere Kindheit" als auch ihre "Tiefe" waren von Anfang an geschildert und werden nicht plötzlich am "Ende" hervorgekramt. Das kannst du nicht wegdiskutieren.
Nichts davon kann zur Entschuldigung oder Relativierung ihrer Taten dienen, aber wer möchte und tut das denn? Niemand. Die archaischen Tiuphoren werden niemals Sympathieträger werden, und sollen es auch nicht sein. Aber die Plattheit, die du in ihnen siehst, ist deine Rezeption, die in dieser Allgemeinheit nicht von den Romanbeschreibungen getragen wird.
Innerhalb der Tiuphoren ist Accoshai vielleicht eine "Besonderheit", aber auch das wurde bereits mit seiner Einführung in PR2803/2806 geschildert. Deiner Meinung nach ist seine Handlungsweise "absurd" und du "belegst" das damit, dass sich auch die "Otto-Normal-Inhörigen" darüber wundern.
Ganz abgesehen davon, dass der auf S. 27 Kritik übende Tiuphoren-Krieger offensichtlich vom anderen Caradocc vorgeschoben ist: Schau dich doch mal in der Realität um. Wunderst du dich nicht auch mal, über das, was deine Mitmenschen, Vorgesetzte, Politiker usw. sagen und tun?
Bist du so ein Tiuphorenexperte, dass du beurteilen kannst, dass Accoshai vollkommen außerhalb dessen handelt, was einem Tiuphoren möglich ist? Ich glaube nicht, dass du das für dich in Anspruch nehmen kannst und willst.
Und es stimmt auch nicht: Wie AARN MUNRO schreibt, ist es so, dass "die Tiuphoren in erster Linie zweckmäßig handeln: teile und herrsche,ein klaschisches, miltärstrategisches Vorgehen, und wenn sie die Galaktiker entzweienen könnten, schwächen sie den Gegner.."
Accoshai ist in dieser Hinsicht vielleicht noch verschlagener, seine " Stärke bestand darin, außerhalb eingefahrener Gleise denken und handeln zu können" (Zitat Perrypedia mit Referenz PR 2803). Seine Handlungsweise ist meiner Meinung nach vollkommen innerhalb der Breite, die man innerhalb eines Volkes wie die Tiuphoren erwarten kann.