Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

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PJoppen
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von PJoppen »

christianf hat geschrieben:
PJoppen hat geschrieben: Dazu müsste aber erst das Expokraten Team ausgetauscht werden. Mit dem jetzigen wird das nicht passieren, denn das würde dem Konzept der Dystopie entgegen stehen für das die stehen..
Nein, für micht stehen die jetzigen Expokraten sicher nicht für Dystopie, sondern für einen fantasievollen Neuanfang mit dem richtigen Maß an Rätsel und Sense of Wonder.
.. du hast die Ironie Tags vergessen..

Solltest du es nicht mitbekommen haben, das ist deren Aussage.
.. die IT .. schläft nie.., weshalb ich mehr als oft nicht oder spät Antworte. Keine Absicht und ich entschuldige mich schon mal prophylaktisch..
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HerbertSeufert
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von HerbertSeufert »

TECHNO-MAHDI:
Auch ein Serienproblem!
Bereits zu Beginn vor Band 2700 groß angekündigt, wissen wir 2 3/4 Jahre immer noch fast nichts und der Mahdi-Komplex hat auch beinahe keine Rolle gespielt.
Etwas oder Jemand, das oder den man in den Zyklus einbauen wollte, aber es irgendwie nicht geschafft hat!
Es gab einige Anhängerbeschreibungen und einige skurrile Phänomene, die geschildert wurden!
Das ist lange her, hauptsächlich so bis 2730. Vor kurzem gab es dann auf dem Flug zum Pluto in Sachen PP-Netz-Abwicklung ein kurzes Gespräch zu der Thematik, aber es blieb nebulös.

Mag sein, dass man den Mahdi noch nicht ganz abgeschrieben hat, aber gedacht war das Ganze wohl anders!
Niemand macht so lange vor einem geplanten Protagonistenauftritt so deutliche Teaserwerbung!

Aber das ist ja längst nicht der einzige Vorgang dieser Art!

Das Vigintilliarden-Gesicht sollte eine überragende Rolle spielen!
Viel war da nicht und auch die Holzbeichtstühle wurden selten besucht!

Überhaupt: Hinter dem rayonisch-onryonischen Holzfetischismus hätte man ein großes Geheimnis vermuten können, war aber mehr Öko als sonst was!
Na ja! Holz ist ja immerhin warm und gemütlich.
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Casaloki »

HerbertSeufert hat geschrieben:TECHNO-MAHDI:
Auch ein Serienproblem!
Bereits zu Beginn vor Band 2700 groß angekündigt, wissen wir 2 3/4 Jahre immer noch fast nichts und der Mahdi-Komplex hat auch beinahe keine Rolle gespielt.
Etwas oder Jemand, das oder den man in den Zyklus einbauen wollte, aber es irgendwie nicht geschafft hat!
Es gab einige Anhängerbeschreibungen und einige skurrile Phänomene, die geschildert wurden!
Das ist lange her, hauptsächlich so bis 2730. Vor kurzem gab es dann auf dem Flug zum Pluto in Sachen PP-Netz-Abwicklung ein kurzes Gespräch zu der Thematik, aber es blieb nebulös.
.
Gleiches kann man von den Arkoniden und ihrer Messingwelt sagen. Und Roi Danton in Schwierigkeiten scheint auch nicht ganz so brisant zu sein, wie es seine Schwester dargestellt hat. Was wurde aus den erkrankten Posbis? Fragen über Fragen. :unschuldig:
Aktuelle Musikempfehlung "White Bear Lake" von Johnny Bob

„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben.“ Blade Runner, Roy Batty (gespielt von Rutger Hauer).
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von R.B. »

@HerbertSeufert:
Ja. Genau das ist es. Etliches in zu kurzer Zeit angerissen und dann? Augenscheinlich weg und vergessen. Ich gehe ja mal nicht davon aus, dass das Genannte jetzt alles in der Versenkung verschwunden ist. Etliches davon wird nach bester PR - Tradition irgendwann wieder ausgegraben, aber im Moment bleiben eben ein paar Themen zu viel offen.

Vielleicht hat das etwas mit dem anstehenden Umbau zu tun. Aber im Moment wirkt es einfach, ich weiß nicht so ganz, wie ich mich ausdrücken soll, überfrachtet?
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Kardec
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Kardec »

nanograinger hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben: Anhänger der individuellen Freiheit, der ich nun mal bin, denke ich die menschliche Spezies sollte sich von Externen keine Aufgaben aufdrängen lassen.
Das mit dem "Aufdrängen" ist so eine Sache. Die Zeiten, in denen Perry als Ritter der Tiefe "Aufgaben" gestellt bekam, sind lange vorbei.....
Schon klar - da verstehst du mich miss und ich verstand Excalibur miss.
War eine Reaktion auf Excaliburs post.
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Excalibur
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Excalibur »

christianf hat geschrieben:
PJoppen hat geschrieben: Dazu müsste aber erst das Expokraten Team ausgetauscht werden. Mit dem jetzigen wird das nicht passieren, denn das würde dem Konzept der Dystopie entgegen stehen für das die stehen..
Nein, für micht stehen die jetzigen Expokraten sicher nicht für Dystopie, sondern für einen fantasievollen Neuanfang mit dem richtigen Maß an Rätsel und Sense of Wonder.
Das mit der Dystopie ist momentan offensichtlich...
Aber vielleicht ist es im Großzyklus nur ein Durchgang? Es mag literarisch interessant sein, den Plot lange Zeit so zu gestalten, daß alles auf katastrophale Enden hindeutet. Dann ... ei-gugge-daa ... ereignen sich diverse kosmische Wunder, und das Ruder wird herumgerissen. Warten wir mal ab. Durchaus positive Ansätze gibt es ja: SAN etc.
Ich fand den Ansatz zu Beginn des AT-Zyklus sogar beachtenswert zeitkritisch, als auf die überschießenden Manipulations- und Überwachungs-Tendenzen der Realzeit hingewiesen wurde, und nicht nur mit mahnendem Zeigefinger, sondern sogar mit Lösungs-Ansätzen, die darauf hinausliefen, sich zu wehren und (trotz aller Versuche der "Verherdenschafung") ein bewußtes Leben in Eigenverantwortung zu führen.
nanograinger hat geschrieben:Würden Foristen, denen beim Gedanken an Tiuphoren der Kamm schwillt, die Tiuphoren-Story akzeptieren, wenn der Anlass der Geschichte auf Initiative der Terraner/Galaktiker zurückgegangen wäre? Würden die Leser, die die "Zeitverschwurbelungen" durch die JzL nicht mögen, das anders sehen, wenn die Galaktiker aus eigenem Antrieb in Larhatoon auf das AT gestoßen wären?
Ehrlich gesagt: Ich glaube das nicht. Ich unterstütze grundsätzlich den Wunsch, dass einmal eine Episode der friedlichen (wenn auch nicht konfliktfreien) Exploration geschildert wird. Aber dieser Hintergrund alleine würde nicht helfen, die eigentliche Handlung müsste ebenfalls anders gestrickt sein.
Klar müßte die Story komplett anders gestrickt sein. Und mir ist auch klar, daß eine bloße Suche nach kosmischen Wundern - ohne den Druck einer Invasion etc. - für viele Leser langweilig wäre. Siehe den Zyklus um die Große kosmische Leere. Ich habe davon nur auszugsweise gelesen, und ich fand die gesamte Story sehr beachtlich. Aber viele Leser empfanden 1600-1799 als mißlungen. Wenn jedoch solch ein Expeditions-Szenario gut durchdacht aufgebaut werden würde, z.B. durch eine neue Explorer-Flotte durch Bully (statt ihn nach Larenhausen abzuschieben), dann könnten zu ganz neuen Mysterien viele, viele kuriose Puzzle-Teile entdeckt werden. Und damit könnte vielleicht wesentlich mehr geheimnisvolle Spannung aufgebaut werden, als durch immer neue Bedrohungen.
SOL-Mission ist gescheitert ... Explorerflotte macht sich auf, um Roi Danton zu suchen ... was war eigentlich die SOL-Mission? ... man kommt mit mehreren ungeheuerlichen kosmischen Geheimnissen in Berührung, die erst langsam ein komplettes Mosaik ergeben ... etc.
Themen gäbe es genug. Z.B. die wirkliche Herkunft von ES: Was ist die Sorrmo-Sporenwolke? Warum wird überall im Kosmos nach anderen ultimaten Fragen geforscht etc.etc.
Für die Durchführung einer großen kosmischen Expedition der Galaktiker (nicht nur der Terraner) könnte dann endlich mal ein stabiler Friede für einen Zyklus herrschen und Wissenschaft und Technik große Fortschritte hervorbringen, damit auch eine wirklich handlungsfähige Explorerflotte bestens gerüstet auf große Expedition fliegen kann.
nanograinger hat geschrieben:Jede nach außen gerichtete Exploration wird zwangsläufig auf andere Großmächte stoßen, mit denen sicher nicht alles konfliktfrei ablaufen wird.
Ich fand in der Vergangenheit alle Storys über KK/CT, Superintelligenzen etc. immer recht interessant, seltenst zu abgehoben.
Also sollten sie auch immer wieder auftauchen.
Was mich jedoch stets massiv störte, das waren die sehr vermenschelten Macht-Ansprüche, Egoismen, Brutalitäten und eben Manipulationen.
DAS meinte ich im letzten Beitrag.
Nach meinem Empfinden wurden bisher alle Arten von überlegenen Wesen jeweils als "extrem aufgeblähtes Menscheln" geschildert, alte Verhaltensweisen der Gier, die schon in einer zukünftigen Menschheit längst überwunden sein sollten.
Wenn dann aber ein Kosmokrat namens Hismoom allen Ernstes ganze Galaxien vernichten will, nur um Zonen zu entfernen, auf die er und Seinesgleichen keinen Einfluß mehr haben, dann ist das einfach nur lächerlich.
Wesen, die angeblicherweise die Reife ganzer Mächtigkeits-Ballungen in sich tragen und während der Entwicklungsstufe als Materie-Quelle auch immense Einblicke in die gesamte Schöpfung erhalten haben, können niemals als Bösewichter mit aufgeblähtem menschlichen Gier-Verhalten dargestellt werden, die das "normale Leben an sich" nur als Marionetten-Theater betrachten.
Hier hat man m.E. ungeheuer viel verschenkt. Denn sowohl der Chaotarch als auch der Kosmokrat hätte als extrem weise Wesen mit erheblichem Überblick dargestellt werden können. In unserer Serie ließ man die HM zwar behaupten, sie hätten kosmischen Überblick, aber diesen angeblichen Überblick verwendeten sie dann nur, um prahlerisch und selbstgefällig auf "unterentwickelte Lebensformen" herabzusehen und sie wie Ameisen zu behandeln.
Kein wirklich reifes Wesen agiert so. Schon im ganz normalen Menschsein würde ein wirklich weiser Mensch niemals seinen überlegenen Überblick heraushängen lassen, sondern stets auf Augenhöhe mit "weniger reifen" Zeitgenossen interagieren, mit dem Ziel, diesem "weniger Reifen" dazu zu verhelfen, innerlich zu wachsen.
Gut, der Thron der Hohen Mächte wurde ja in diesem Zyklus ganz gut angesägt. Sehen wir mal, was daraus gemacht wird. Ist ein "verblassender Thez" wirklich gereifter? Wir werden es nächste Woche sehen...

Irgendwo wurde letzthin über die beiden generellen Handlungsstränge bei PR geschrieben, a) den actiongeladenen, b) den metaphysischen.
Wenn man den metaphysischen Aspekt nun mit Visionen von wirklichen Reife-Prozessen alter kosmischer Wesen beseelen würde, dann würde aus dem ebenfalls schon verblaßten ES (im Forum schon respektlos als Lachsack betitelt) vielleicht wirklich wieder ein Geistes-Mentor mit hohem Gehalt an Wahrhaftigkeit werden, einer wirklich strahlenden Kraft im Hintergrund, die nicht gängelt und steuert, sondern dazu inspiriert, daß die Wesen seines Einfluß-Bereiches immer bewußter werden und den Kindergarten der Gier-Kriege hinter sich lassen.
Ein lohnender literarischer Aspekt allemal, der nicht ausschließt, daß es durchaus noch massive Schlachten geben wird. Denn ein reifes Wesen sollte auch ein wehrhaftes Wesen sein, eine gereifte Rasse ihre Reife auch zu verteidigen wissen! Denn unreife Wesen und Neider wird es immer wieder geben, die sowohl geistige als auch technische Errungenschaften zerstören oder in Besitz nehmen möchten, um sich auf Kosten Dritter (und ohne eigene Entwicklungs-Schwierigkeiten) aufzublähen.
Doch Schweigen ist dann angebracht,
fatal die Plapperei.
Die ritterliche Hohe Wacht,
ist keine Narretei,

sondern sei damit getarnt,
daß keine Augen ruh'n
auf des Narren Wahrheits-Pfad
und seinem stillen Tun.
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Excalibur
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Excalibur »

HerbertSeufert hat geschrieben:@Excalibur
....
Wenn man Deine, weitere ... von anderen Foristen, und meine Sicht zusammenführt oder auch einfach nebeneinander stellt und stehen lässt, haben wir schon einigermaßen wichtige Punkte der Wirkung und Akzeptanz des Großzyklus zumindest kurz am Rockzipfel gefasst!
Ich freue mich auf viele weitere Meinungen
Guten Morgen lieber HerbertS.,
ja, es kommt in diesem Faden langsam ein guter Querschnitt der Lesermeinungen zusammen.
Ich empfände es als wunderbar, wenn hier der eine oder andere Autor bzw. Expokrat ebenfalls ein paar Worte äußern würde, denn niemand von uns Foristen will schließlich deren Arbeit banal anprangern, sondern es sollen konstruktive Ideen eingebracht werden, um die EA weiter zu erheben. Ich schreibe bewußt nicht verbessern, das wollen wir uns nicht anmaßen.
Wim Vandemaan hat in einem anderen Thread letzthin ja schon sehr inspirierende Äußerungen verfaßt, wodurch doch vieles klarer wurde.
Doch Schweigen ist dann angebracht,
fatal die Plapperei.
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sondern sei damit getarnt,
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auf des Narren Wahrheits-Pfad
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von zephydia »

Kardec hat geschrieben: Anhänger der individuellen Freiheit, der ich nun mal bin, denke ich die menschliche Spezies sollte sich von Externen keine Aufgaben aufdrängen lassen.
Die Protagonisten Rhodan, Atlan & Co. sollten mit Schwejkscher List, Rhodanschem Instinkt u. Atlanscher Entscheidungsfreude den HM ein kosmischises Schnippchen schlagen.
:st: Da stimme ich zu. Ich habe ja auch angefangen ältere PR-Romane zu lesen und das ist eines der Dinge die mir den alten Geschichten besser gefielen: Das die Hauptfiguren klug und listig agierten statt die meiste Zeit völlig hilflos und zu wirken wie heute.
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Baptist Ziergiebel
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

HerbertSeufert hat geschrieben: Mag sein, dass man den Mahdi noch nicht ganz abgeschrieben hat, aber gedacht war das Ganze wohl anders!
Niemand macht so lange vor einem geplanten Protagonistenauftritt so deutliche Teaserwerbung!
Dass der Techno-mahdi schon in diesem Zyklusabschnitt relevant werden sollte, da wäre ich mir nicht so sicher. Ich denke eher, dass die bisherigen Auftritte und Andeutungen durchaus lediglich Ausblicke auf kommende Zyklenhandlungen waren. Hat man früher ählich gemacht, siehe Ennerhal und QUIN SHI. Meine Vermutung ist, dass die Thematik ab 2900 eine größere Rolle spielen wird. Darüber, um was es dabei geht, hatte ich hier und hier schon mal spekuliert, jeweils am Ende der Beiträge. Wohlgemerkt, spekuliert. :)

Übrigens auch von mir ein Hallo! Kannte ein paar deiner Beiträge schon aus dem Kreisarchiv.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Richard
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Richard »

Man kann aus meiner Sicht heraus den JZL Zyklus nicht ohne Miteinbeziehung des Tribunalzyklusses bewerten, dazu sind die beiden Zyklen zu eng miteinander verzahnt.
Ich mochte den Tribunalzyklus nicht sonderlich und mit dem JZL Zyklus bin ich eigentlich noch weniger gluecklich.
Es gab zwar jeweils einzelne Romane, die mir zum Teil wirklich sehr gut gefallen haben aber der Grosse Rahmen sagt(e) mir nicht zu.

Was die JZL als solches betrifft bzw. auch das "Umfeld"... Irgendwie kommt mir das so vor, als ob das das Aequivalent von THEZ zu Wanderer bzw. Eden II von ES ist: sprich deren "Anker" bzw. Refugium wo THEZ bzw. eben ES schalten und walten kann wie sie wollen. Und es kann auch mal zu Pannen kommen ... Da THEZ offensichtlich das SI "Stadium" laengst hinter sich hatte ist dieser "Anker" eben deutlich groesser als Wanderer von ES.

Im in den Endzuegen liegenden JZL Zyklus gefielen mir v.a. die Tius nicht, die wurden viel zu lang zu einseitig negativ geschildert.
Weiters fand ich, dass hier viel zu viele Gigantismen hinsichtlich Zeitreisen eingefuehrt wurden. Fuer mich stellt sich da gewissermassen ein Beliebigkeitsgefuehl ein, ob man jetzt 20 Mio Jahre in die Vergangneheit reist oder in einem der kommenden Zyklen 2 Mrd Jahre ... auch schon egal ... Und wie schon oefters angesprochen wurde der Techno Mahdi zwar relativ prominent angekuendigt aber man hoerte eigentlich nichts mehr von ihm....

Vielleicht meinte man seitens der Expokraten uns mit den vielen "Muenchhausenkonstruktionen" (zb. Matan schickt Julian in die JZL, spaeter mal rekrutiert der Atope Julian Matan fuer als "Richteranwaerter" ...) einen besonderen gefallen zu tun ... bei mir kam das leider nicht so gut an.
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christianf
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von christianf »

PJoppen hat geschrieben:
christianf hat geschrieben:
PJoppen hat geschrieben: Dazu müsste aber erst das Expokraten Team ausgetauscht werden. Mit dem jetzigen wird das nicht passieren, denn das würde dem Konzept der Dystopie entgegen stehen für das die stehen..
Nein, für micht stehen die jetzigen Expokraten sicher nicht für Dystopie, sondern für einen fantasievollen Neuanfang mit dem richtigen Maß an Rätsel und Sense of Wonder.
.. du hast die Ironie Tags vergessen..

Solltest du es nicht mitbekommen haben, das ist deren Aussage.
Es war auch keine Ironie.

Du könntest eine Meinung, die dir nicht passt, auch einfach so stehen lassen.
jogo
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von jogo »

Zum TechnoMahdi, der manchem hier so technisch madig vorkommt... Hach war das hübsch platt....
Immer diese Ungeduld. Wer sagt, denn dass dies nicht noch thematisiert wird?

Nehmen wir mal unsere Erinnerung in Anspruch. Stalker. Wann wurde der zum ersten Mal in der Serie erwähnt....?
Ja, es werden Brotkrumen gestreut. Deshalb Geduld, Geduld.

PR ist ein Epos. Lassen wir doch den Exposé Autoren den Spaß es auch wie ein ganz großes Epos zu planen. Nicht jeder Techno Mahdi ist ein alter Finger.... :devil:
Die beste Möglichkeit seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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Richard
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Richard »

Stalker trat zuerst mal als "Warner" auf den Plan.
Das muss wohl Anfang der 1200er gewesen sein. Der Band 1251 hiess dann Stalker.
Also die bis zu 50 Baende vom erstmaligen Erwaehnen des Techno Mahdi sind nach meiner Rechnung schon vorbei......
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Rainer1803
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Rainer1803 »

Richard hat geschrieben:Stalker trat zuerst mal als "Warner" auf den Plan.
Das muss wohl Anfang der 1200er gewesen sein. Der Band 1251 hiess dann Stalker.
Also die bis zu 50 Baende vom erstmaligen Erwaehnen des Techno Mahdi sind nach meiner Rechnung schon vorbei......
Immerhin wurde er in der Werbung für den Teilzyklus ab Band 2750 als Handlungsteil angekündigt aber dann offensichtlich umgedacht. Tja das ist halt Werbung - viel versprechen - wenig halten.
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HerbertSeufert
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von HerbertSeufert »

@Jogo

Für mich war die Sache um den Techno-Mahdi nur eine exemplarische!
Andere Beispiele habe ich selbst genannt, weitere haben andere Foristen erwähnt.

Der Techno-Mahdi wurde bei Start des Atopie-Zyklus beworben und spielte am Rande in einigen Bänden bis 2730 und einmal in 2747 eine klitzekleine Rolle, in der Regel über die Beschreibung der Anhängerschaft.
Der relevanteste indirekte Auftritt war in Band 2730, ich zitiere die Perrypedia:

"In den ersten Januarwochen des Jahres 1515 NGZ machte der Techno-Mahdi in Terrania von sich reden. Genmanipulierte Ameisen sonderten ein biolumineszentes Sekret ab, das den Satz »Technik ist Erlösung« bildete. Dieser Satz erschien auf unzähligen Gebäuden in der ganzen Stadt, so dass er von überall her gesehen werden konnte. Die Schrift ließ sich nur schwer entfernen, und am 10. Januar erschienen weitere Worte darunter: »Erste technomahdische Losung«. Die Sekte des Techno-Mahdi erhielt danach immer mehr Zulauf. Am 30. November zog ein schweres Gewitter über der Insel Terceira auf. Blitze bildeten eine weitere technomahdische Losung: »Wissen ist Heil«. (PR 2730)" ...

Vor kurzem eine weitere indirekte Erwähnung im Band 2769 "Angakkuq" in einem Gespräch Rhodans mit dem Androidologen Axeu Nuyan, der Anhänger des Techno-Mahdi ist. Es bleibt dabei offen, ob es sich beim Mahdi um ein Wesen oder auch nur eine Philosophie-Richtung handeln könne.

Über 120 Hefte all das nicht erwähnt.

Was soll das bitteschön für eine Werbestrategie sein, die diesen Komplex am Ende des Neuroversum-Zyklus als Haupthandlungspunkt für die kommende Handlung aufruft!???

Vielleicht bewirbt Apple dann praktischerweise Ende dieses Jahres auch schon mal die kommende Thermo-Mix-Fähigkeit des iPhone, die evtll. bei
Gerätenummer 10 praktisch umgesetzt wird. :D!

Das wäre doch mal was!

Meiner Meinung nach litt der Großzyklus an einem wesentlichen Zuviel an nicht immer stimmigen Ingredienzien, die man zwanghaft in die Suppe einköcheln wollte.
Wie in der Haute Cuisine ist manchmal ein puristisches Weniger doch mehr, der Grundgeschmack des an und für sich guten Produkts wird sonst leicht erschlagen.
Hier bei Perry Rhodan wollte man im Doppelzyklus Alles einbauen, was sich irgendwie im Keller und auf dem Speicher fand, das ging bedauerlicherweise schief!
Es war vorprogrammiert, dass es scheitern musste, das wäre in diesem vorgegebenen Ansatz bei jedem Expokraten misslungen.
Die oft unglückliche zeitliche Gewichtung und Akzentuierung der Handlungsstränge tat ein Übriges.
Besser, man hätte zwischendurch immer wieder einmal etwas geklärt oder erklärt, statt Vieles mit Füllbänden und Handlungslängen zuzukleistern!
Es muss Füllbände geben, sie sind auch wichtig und manchmal schön, aber hier wurde ein verquastes Gericht mit viel Gelatine und Gemüsebrühe oft endlos gestreckt, es war insgesamt ziemlich schwierig, die vereinzelten Fleischbrocken im Gulasch auf die Gabel zu bekommen.
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Teumessia »

jogo hat geschrieben:Zum TechnoMahdi, der manchem hier so technisch madig vorkommt... Hach war das hübsch platt....
Immer diese Ungeduld. Wer sagt, denn dass dies nicht noch thematisiert wird?
Wenn ich eine Liste mit den offenen Fragen und angeschnittenen Themen schreiben würde, wäre das eine recht lange Liste und würde noch nicht einmal Punkte enthalten, die mich persönlich interessieren. Natürlich kann der Titel von PR2900 'DER TECHNO-MAHDI' lauten, aber findest du nicht, dass 4 Jahre eine arg lange Wartezeit ist für etwas was seit dem beginn des Zyklus in PR2700 kaum mehr erwähnt wurde?

Aber egal. Nachdem ich diesen Thread gelesen habe, habe ich mich dafür entschieden es mir einfach zu machen. Es genügt mir, wenn ich nächste Woche eine einzige Frage beantwortet bekomme. Abgesehen vom verhindern des Weltenbrandes, was sind die sonstigen originalen Ziele des Atopischen Tribunals in der Milchstraße?
Ja, sie haben erwähnt, dass sie die Schutzmacht für die Milchstraße stellen würden, aber da lief ja vor dem Auftauchen der Tiuphoren noch einiges anderes. Auch was man in Larhatoon gesehen hat, war immer noch nur der Weg zum Ziel.
Ist es zu viel verlangt nach 175 Romanen und dreieinhalb Jahren zumindest diese einfache Frage beantwortet zu bekommen? Was ist die Atopische Ordo?
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Arthur Dent
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Arthur Dent »

zum Techno-Mahdi ...

Es mag tatsächlich sein, dass wir nochmal davon lesen. Die Erwähnung in 2869 lässt mich jedoch vermuten, dass es inzwischen aufgegeben wurde, dieser Erscheinung ein Gesicht zu geben. In besagtem Roman wird 122 Hefte nach 2747 (letzte Erwähnung) mit Axeu Nuyan ein Sympathisant des Techno-Mahdi präsentiert. Der Forscher (Autor) lanciert nebenbei eine mögliche Erklärung für den Techno-Mahdi. Es könnte sich nicht um eine Person, sondern vielmehr um eine Idee handeln. Und es gibt eben Leute, die diesen Ideen folgen. D.h. möglicherweise, dass nur eine Idee im Hintergrund ein Bündel unterschiedlicher Personen zu Aktivitäten treibt, der Techno-Mahdi als Figur jedoch gar nicht existiert.

Edit: Ich lese gerade, dass HerbertSeufert ein paar Minuten vor mir ähnliche Überlegungen anstellt, was die Interpretation von 2869 angeht.
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Harzzach
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Harzzach »

christianf hat geschrieben:
PJoppen hat geschrieben: Dazu müsste aber erst das Expokraten Team ausgetauscht werden. Mit dem jetzigen wird das nicht passieren, denn das würde dem Konzept der Dystopie entgegen stehen für das die stehen..
Nein, für micht stehen die jetzigen Expokraten sicher nicht für Dystopie, sondern für einen fantasievollen Neuanfang mit dem richtigen Maß an Rätsel und Sense of Wonder.
Sehe ich ähnlich. Ich lese seit einigen Jahren alte Zyklen parallel zur EA. Manchmal das eine mehr, manchmal das andere. Sehr schnell fällt dabei auf, wie sehr viel besser die PR-Serie geworden. Natürlich nicht perfekt, aber um Größenordnungen besser.

Aus der Ausgangssituation seit 2700, dass Perry Rhodan nicht nur Rechenschaft über irgendein potentielles Ereignis, den Weltenbrand, abzulegen hat, sondern dass die Atopen ihren Schachzug mit den Vorwürfen des Mordes an Superintelligenzen (Seth-Apophis, K'UHGAR) und hohen kosmischen Mächten (KOLTOROC), sowie weitere disruptive und destruktive Einmischungen eröffnet haben, davon ist zwar nur der Weltenbrand im persönlichen Kontext um PR übriggeblieben, aber dieses "die Dinge aus einer anderen Perpektive sehen" ist immer wieder im Laufe der letzten 150 Bände aufgegriffen worden. Besonders gefallen hat mir anfänglich der Herr Bostel, aus dessen Imperatoren-Sicht Rhodan meist ein alter, schwacher Sack ist, der seine Menschheit im Stich gelassen hat und der Werdegang von Vetris-Molaud, wo aus einem typischen Standard-Bösewicht ein vielschichtiger Charakter wurde, dessen Sicht der Dinge man nicht unbedingt gut findet (um es mal höflich auszudrücken), aber dessen Sicht der Dinge man nachvollziehen kann. Seine Faszination an den Dingen, die PR getan hat und gleichzeitig seine Ablehnung der Dinge, die PR getan hat, sind immer wieder gut geschildert worden.

Gerade dieses "Figuren mehr Zeit und Raum geben sich zu entwickeln" hat früher überhaupt nicht stattgefunden. Da wurden ganze Fußballstadien an Neben- und Hauptcharakteren in die Handlung gekippt, selbige dann atemlos nach vorne gepeitscht, so dass oftmals nur Platz für zwei, drei belanglose Sätze pro Person übrigblieb, während in den typischen Lückenfüllern (weil man doch zu sehr die Handlung nach vorne getrieben hatte), irgendwelche NoName-Figuren aufgetreten sind, die danach nie wieder eine Rolle gespielt haben, anstatt dass man die Chance genutzt hätte den Hauptfiguren in solchen Fillern ein wenig mehr Spielraum zu geben. Bei der Charakterisierung und Schilderung von handelnden Personen hat die aktuelle PR-Serie die Arbeit früherer Teams um Lichtjahre hinter sich gelassen.

Was die eigentliche Rahmenhandlung betrifft ... für mich ist sie nicht mehr Hauptzweck der Serie, sondern nur die Bühne, auf der die Hauptpersonen auftreten. Hier hat sich auch mein persönlicher Geschmack im Laufe der Jahrzehnte (fuck, ich werde nicht jünger ;) ) gewandelt. Solange die Rahmenhandlung halbwegs stimmig ist genügt mir dies. Nur die Figuren dürfen nicht langweilig sein. Und hier komme ich auch zu meinem einzigen Kritikpunkt an der aktuellen Handlung: Gucky! Wurde ja schon von anderen gesagt ... hier hat man es wohl doch nicht gewagt unser aller Mausbiber grundsätzlich "neu" zu erfinden, sondern hat ihn doch wieder in die alte Rolle gesteckt. Chance vergeigt. Schade! Würde mich daher schon interessieren: Warum? Konnte der Gucky, der Mutantenfresser, nicht interessant genug geschildert werden? Dann doch zu wenig neue, gute Ideen seitens der Autoren? Gab es zuviel Protest aus der Leserschaft? Hat sich die Frau des Verlagschefs darüber beschwert, dass Gucky nicht mehr knuddlig und süß war? Eine Kombination aus allem?
Trevor Casalle 839

Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Trevor Casalle 839 »

Harzzach hat geschrieben:
christianf hat geschrieben:
PJoppen hat geschrieben: Dazu müsste aber erst das Expokraten Team ausgetauscht werden. Mit dem jetzigen wird das nicht passieren, denn das würde dem Konzept der Dystopie entgegen stehen für das die stehen..
Nein, für micht stehen die jetzigen Expokraten sicher nicht für Dystopie, sondern für einen fantasievollen Neuanfang mit dem richtigen Maß an Rätsel und Sense of Wonder.
Sehe ich ähnlich. Ich lese seit einigen Jahren alte Zyklen parallel zur EA. Manchmal das eine mehr, manchmal das andere. Sehr schnell fällt dabei auf, wie sehr viel besser die PR-Serie geworden. Natürlich nicht perfekt, aber um Größenordnungen besser.
Dem stimme ich absolut zu. Gerade 27xx war ein großes Highlight. Aber dummerweise ist eben auch wahr, dass sich die Expokraten spätestens in 28xx heillos in ihren eigenen offenen Handlungsfäden verstrickt haben und irgendwie wohl selber den Roten Faden verloren haben.
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Papageorgiu
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Papageorgiu »

Das ist DEINE Wahrheit! Meine nicht.
Frank Chmorl Pamo

Re: Optimismus & Sehnen

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Excalibur hat geschrieben:Servus, Allesamt !

Ich habe mich ja - außer ein paar Kurzkommentaren zu eher humorvollen Themen - seit langer Zeit nicht mehr zu Wort gemeldet.
Der Grund ist einfach: ich wußte nicht recht, was ich momentan zu der Serie äußern soll, die mich als Teenager von Band 600 - 1100 fast wöchentlich begleitete. Heute zum Zyklus-Fazit ein paar persönliche Gedanken.
Ich habe damals den Voltz'schen Umbau in großer Spannung von Woche zu Woche miterlebt, das Abfallen in die Aphilie, die Odyssee der SOL, das Auftauchen eines metaphysischen Überbaus...
Einfach faszinierend, wie sich das Serien-Weltbild damals auch auf die Veränderungen der Hauptpersonen auswirkte, die an jeder Erweiterung des Serien-Horizontes auch als Protagonisten wuchsen, ja in der humanen, edlen und niemals aufgebenden Art fast schon Orientierungshilfen für einen Jugendlichen boten.
Heute benötige ich keine Orientierungshilfen mehr, somit kann sich die emotionale und gedankliche Wertung der Serien-Neuerungen natürlich nicht mit einst vergleichen lassen. Die vergleichende Objektivität ist nicht gegeben.
Dennoch fehlt mir heute ein wesentlicher Aspekt, der damals durch das gesamte Autorenteam floß und somit den Leser ansteckte: der glühende Optimismus der wichtigsten Handlungsträger und eine unstillbare Sehnsucht, den Kosmos und seine tiefen Geheimnisse zu entschleiern.

Es ist zwar fühlbar, daß sich die beiden Expokraten bemühen, die Serie den vielen Leser-Wünschen entsprechend zu gestalten und viele neue Aspekte des PR-Kosmos einzubringen (Hut ab vor dieser Mühe!! - muß ich klar sagen!!), doch werden so manche Leser davon nicht angesteckt, da der zündende Funke fehlt, nämlich dieser Optimismus und die glühende Sehnsucht der Romanfiguren. Nur ein Beispiel: als in Band 450 die MARCO POLO nach Gruelfin aufbrach, war dieser Optimusmus und das Sehnen nach Neuland derart effektiv beschrieben, daß ich als Leser nur noch mitfiebern konnte.
Der Aufbruch der RAS TSCHUBAI in Band 2750 war dagegen - trotz Rettungsmission - eher als träge zu bezeichnen. Er hatte nicht das "terranische Feuer" eines Aufbruchs ins Unbekannte. Es fehlte die Begeisterung.

Im Forum wurde sich oftmals gegen die offenen Handlungsstränge und die Verwirrung ausgesprochen, die durch den ganzen AT-Plot initiiert wurden.
Ich glaube, weder die vielen ungelösten Rätsel, noch die verwirrenden Handlungs-Ebenen wären ein Problem gewesen, wenn es gelungen wäre, durch ein geschildertes inneres Feuer der Handlungsträger den Leser mit Begeisterung anzustecken. Dann würden wir alle den neuen Abenteuern entgegen-fiebern, statt gelangweilt von Woche zu Woche auf nicht erscheinende Lösungen zu warten.
Doch es waren in den letzten Jahren allzu viele finstere Themen an der Tagesordnung, vom unsinnigen Massen-Mord durch Linearraumtorpedos zu Beginn des AT-Zyklus, bis zu dem Gemetzel der Tius, das sich zwar noch in den mysteriösen Abenteuern der Eis-Galaxis erklären dürfte, dennoch aber ein ziemlich übles Zerrbild an Gewalt-Orgie hinterläßt. Das hat zeitgemäße SF nicht nötig, das ist Realität der heutigen Zeit.

Schräge Charaktere waren zwar immer ein besonderes Gewürz der Serie, z.B. Ribald Corello, Masken-Alaska, Rorvic/a-Hainu etc., aber die heutigen Schräg-Personen wirken entweder nicht stimmig oder sind (nach meinem Empfinden) zu negativ geschildert, was beim Lesen sicher nicht SoW hervorruft, sondern mich (und ev. auch andere Leser) eher in eine uninspirierende Stimmung herabzieht, welche niemals die Auswirkung der Perry-Rhodan-Serie sein sollte.
Aber Dauer-Tiefs jeder Art sind offenbar ein Zeichen der (literarischen?) Zeit.
Da ist nichts mehr vom sehnsüchtig in ferne Galaxien blickenden Terraner geblieben, der sich als bewußtes Kind dieses Kosmos fühlt und irgendwie jeder noch so schwierigen Situation gewachsen ist. Dieser Menschenschlag wurde m.E. zum letzten Mal im Zusammenhang mit den Vironauten beschrieben, die sich aufmachten, um die Wunder ESTARTUS zu erfahren.

Ich persönlich wünsche mir jedenfalls in den weiteren Zyklen eine menschliche Spezies, die nicht am laufenden Band in Opferrollen gedrängt wird oder zum Spielball von hohen und höheren Mächten verkommt, sondern sich ihrer bedeutungsvollen Aufgabe in diesem Kosmos bewußt wird, und dies auch von der Fiktion an die Realität des Lesers überschwappen läßt.
Der Kosmos könnte als Füllhorn von exotischten Abenteuern und Mysterien geschildert werden, die jedoch nur erkannt und gefunden werden, wenn eine planetare Spezies sich zu einem bestimmten Entwicklungs-Grad erhebt. Hier könnten wir Leser wöchentlich neue Begeisterung finden, statt durch immer neue Schlacht-Getümmel und aussichtslose Bedrohungs-Szenarien abgefüttert zu werden.
Nun, dies brauche ich nicht auszuführen, das wurde bereits öfters geschrieben.

Excalibur
Danke!
Du und HerbertSeufert sprecht mir aus dem Herzen.
Frank Chmorl Pamo

Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Mr Frost hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben:
Excalibur hat geschrieben:...eine menschliche Spezies,.............sondern sich ihrer bedeutungsvollen Aufgabe in diesem Kosmos bewußt wird........
Anhänger der individuellen Freiheit, der ich nun mal bin, denke ich die menschliche Spezies sollte sich von Externen keine Aufgaben aufdrängen lassen.
Die Protagonisten Rhodan, Atlan & Co. sollten mit Schwejkscher List, Rhodanschem Instinkt u. Atlanscher Entscheidungsfreude den HM ein kosmischises Schnippchen schlagen.
Wunderbar, genau so etwas....!!!
Das finde ich auch.
Nur haben wir das Problem, dass die Expotarchie mit jedem Zyklus einen überlegenen Feind in die Milchstraße und das Solsystem absetzt. Es ist dieses Getriebensein, dass mir die Freude an der Serie vergällt. Naja, ich hoffe halt immer ...
Frank Chmorl Pamo

Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Frank Chmorl Pamo »

Excalibur hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben: Anhänger der individuellen Freiheit, der ich nun mal bin, denke ich die menschliche Spezies sollte sich von Externen keine Aufgaben aufdrängen lassen.
Oh, da hast Du mich völlig falsch verstanden.
Absolutement d'accord! Keine angeblichen "Aufgaben" von außen, von Dritten, von angeblich "höheren" etc.etc., die im Serienkontext stets nur den ach-so-unbegreiflichen Machenschaften Dritter dienen, die sich irgendwann i.d. Serie gar nicht als "höher" entpuppen, sondern ihre eigenen Macht-Ansprüche gefestigt wissen wollen.
Mit Aufgaben meinte ich Ziele, die von innen kommen, Selbstverständlichkeiten der menschlich-kosmischen Spezies, große kosmische Rätsel oder Probleme, die sie aufgrund ihrer Reife nun erledigen können.
Ein Beethoven brauchte keine "Aufgabe" von einem Dritten, um die Sinfonie "An die Freude" zu komponieren.
Es war ein innerer Seelen-Schrei, dies zu tun.
Für den AT-Plot hätte dies etwa so ausgesehen: Perry & Bostich beschließen ein galaxienweites Projekt namens SAN. Dazu will man die Laren und ggfs. auch andere Ex-Konzils-Völker mit ins Boot holen. Man düst nach Larenhausen und findet diese Galaxis in Händen eines Tribunals, dessen Sitz sich in den Jenzeitigen Landen wähnt.
Aus eigenem Antrieb (nicht durch Auftrag von ES oder zwangsweise durch eine Invasion mit Weltenbrand-Drohung) beschließen die Terraner nun, dem AT auf den Grund zu gehen, befreien Larhatoon, erreichen die JZL und entdecken hierbei irgendwo eine metzelnde Tiu-Horde, deren mysteriöse Spuren in eine vereiste Galaxis führen.
Selbstbewußtheit, kosmische Verantwortung und eben die Freiheit, selbst schöpferisch und helfend in den Kosmos einzugreifen, das meinte ich mit Aufgabe. Das geht natürlich nur, wenn die diversen Nabelschnüre und Marionetten-Fäden erst einmal durchschnitten sind. Die bewußte Lösung von Kosmokraten, Verlust der Ritter-Aura etc. waren da schon richtige Schritte.
Eine auf diese Weise dargestellte menschliche Spezies im Kosmos - und deren Erfahrungen und Abenteuer - würde wahrscheinlich soviel Sense of Wonder in die Serie bringen, daß man all die Bedrohungs-Szenarien und Groß- und Hochmächte nicht mehr benötigt, um phantastische Spannung zu kreieren.
Ja, sowas ließt sich schon besser.
Ich frage mich, zu was die Expotarchen neigen: Selbstbestimmung, Utopie und SoW - oder Ameisen.
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von Kardec »

HerbertSeufert hat geschrieben:....aber hier wurde ein verquastes Gericht mit viel Gelatine und Gemüsebrühe oft endlos gestreckt, es war insgesamt ziemlich schwierig, die vereinzelten Fleischbrocken im Gulasch auf die Gabel zu bekommen...........
Eindeutig! - die..
Spoiler:
...Fleischstücke im Gulasch waren zu klein geschnitten. In einem originalen Rindsgulasch ist 2x2cm korrekt :D
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Re: Zyklusfazit "Die Jenzeitigen Lande"

Beitrag von DoctorMabuse »

@HerbertSeufert

Volle Übereinstimmung mit deinen Aussagen!

Der Zyklus ist als Tiger gestartet und als dys-chronaler Teppichvorleger gelandet. :devil:

Dieses ganze Synchronie / Atopie / Dyschronale Szenario zündet bei mir nicht.

Es ist völlig (serienimmanent) unlogisch, wenn am Ende aller Zeiten (150. Milliarden Jahre) und des gesamten Universums ( mehrere Milliarden Galaxien) praktisch alle Protagonisten irgendwie mit einen Zeitabschnitt von vielleicht 10.000 Jahren und einer einzigen Galaxie in Verbindung stehen.
Nach dem Motto: "Na, endlich auch da? Die anderen haben schon angefangen mit der Party!"
Klar, muß natürlich so sein, weil man sonst ja keine Geschichten erzählen kann. Dann ist aber das Szenario "Atopie" falsch gewählt.
Mir hätte das Milchstraßen - Szenario völlig gereicht. Mit mal nicht sooooo bösen, aber cleveren Gegnern (Onions, Tetris - Vorlaut) und MdI + Dolan + Uleb + Allerorten (für den SoW).
Fortiter in re, suaviter in modo!
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