Arthur Dent hat geschrieben:Dennis Mathiak hat geschrieben:Arthur Dent hat geschrieben:Tostan hat geschrieben:...
Wir umschiffen das Problem, in dem es keinen Bösen gibt
...
Ich wollte mich eigentlich hier erst melden, wenn der erste Roman raus ist, aber diese Nachricht erstaunt mich. Schade nur, dass der teuflische Smilie dahinter steht. Ein Zyklus ohne Bösewicht wäre mal interessant aber ein solches Szenario ist nach Meinung vieler Autoren nicht möglich.
Bösewicht ist ja immer auch eine Definitionssache ...
Ich bin z.B. der Meinung, dass es im Zyklus von 2700 an eher keinen personifizierten Bösewicht gab, sondern bloß Interessengruppen und deren Vertreter. Diese haben dann objektiv durchaus Böses getan, ja, aber waren sie Bösewichter?
Ist ein Mensch, der für einen Auftraggeber dessen Haus anzündet, nur ein Interessenvertreter? Der Mann, der für die Mafia unliebsame Konkurrenten aus dem Weg schafft nur ein Vertreter einer Interessengruppe?
Es kommt doch wohl sehr darauf an, welche Mittel eingesetzt werden und nicht alleine auf die Motivlage der Interessengruppe. Das AT hat das Interesse Thez vertreten, dessen Existenz zu schützen, bzw. sicherzustellen, dass Thez mal eine Existenz haben wird. Dazu gingen die Handlanger des AT buchstäblich über Leichen. Frag mal die Betroffenen, wer da ein Bösewicht war! Dann bekommst Du Deine Definition. Diese Diskussion hatten wir durchaus schon zu Beginn von 2700. Ich erkenne zwar einen Unterschied in der Motivlage der von Dir angesprochenen Interessengruppe, die sich in Recht sieht (wo auch immer dieses Recht definiert wurde). Das war tatsächlich mal etwas anderes. In der Ausführung, d.h. im Durchsetzen dieser Interessen, haben sich jedoch keine Unterschiede für die Betroffenen ergeben. Hier war der Zyklus nicht anders als andere davor.
OT: Kann es eine Story ohne einen Bösewicht geben?
Ich definiere es mal um:
Es gibt einen Helden, der ein Ziel hat.
Dann gibt es eine Figur, die verhindern will, dass der Held dieses Ziel erreicht.
(Manchmal liegt der Widersacher auch im Held selbst oder in der Situation.)
Beide haben ein Motiv, beiden haben aus ihrer Innensicht recht.
Gut und Böse ist immer eine Wertung.
Und dann gibt es noch eine Gesetzeslage, die normiert, welche Handlungen wir als abweichend vom gewünschten Verhalten definieren und unter Strafe stellen ...
(BTW: Die meisten Kriminellen halten sich trotz ihrer strafrechtlich relevanten Taten für gute Menschen....)
MMn funktioniert eine Story ohne Widerstand für den Helden nicht ... (außer im experimentellen Literaturbereich)
Tostan