Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie: ...

Sonstiges rund um das Thema Perry Rhodan, auch Merchandising
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Kardec
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Kardec »

Clark Flipper hat geschrieben:Der Bot holt sich was online ist.
Aber deswegen gehört es ihm nicht.
Die Frage ist nicht wem was gehört, sondern ob zitiert werden darf - und da bin ich bei "Arthur Dent".
Das Recht zu zitieren ist gesetzlich mit Auflagen ( habe 2 in meinem Post angeführt) verbunden - aber die halte ich in diesem speziellen Fall für erfüllt.
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Laurin
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Laurin »

jogo hat geschrieben: ... Dem Verfasser stand es jederzeit offen zu fragen.
Eine Frage des Anstands, auch wenn die Betroffenen angeben kein Problem damit zu haben.
Da diese Anmerkungen nun in einer Arbeit veröffentlicht wurden: wo in in welchem Zusammenhang finden wir das dann in weiteren Veröffentlichungen? In einem neuen Panorama-Report vielleicht? ...
Das finde ich auch sehr bedauerlich, dass es da vorher anscheinend kein Einholen eines Einverständnisses gab.

Ich habe ein bisschen in der Arbeit herumgelesen. Sie ist gut geschrieben, und soweit ich gesehen haben findet auch kein Bashing der Serie oder des Forums statt. Das Thema, die Reflektion politischer Entwicklungen durch die Serie, und vor allem, wie dies die Leser antizipieren, finde ich sehr interessant. Und gerade dieser zweite Aspekt ist auch das Neue an dieser Arbeit. Darüber hinaus wird der Umgang des Forums mit politischen Fragen die z.Z. selbst durch die Serie ausgelöst werden, kritisch beleuchtet. Diesen Teil der Kritik würde ich nicht teilen, da ich damals ja selbst mit beobachten konnte, wie der politische Teil des Forums aus dem Ruder lief; außerdem ging es dort so gut wie nie um Fragen, die von der Serie ausgelöst wurden.

Ein andere Aspekt behandelt die Wandlung in der Veränderung der Sichtweise von heutigen Machern und Fans auf die Anfänge der Serie, und arbeitet dazu dann auch noch spezifische Unterschiede in der politischen 'Message' zwischen EA und NEO heraus, insbesondere in der Darstellung des Hauptprotagonisten. Aber wie gesagt, ich habe bislang nur einen Teil gelesen, fand den aber interessant und weitgehend fair und sachlich dargestellt.

Die Detailkenntnisse legen den Eindruck nahe, dass der Autor vielleicht sogar selbst Leser der Serie ist; einem Aussenstehendem dürfte eine so detaillierte Betrachtung kaum gelingen.

Ohne Bewertung der Aktivitäten im Forum wäre eine Analyse, wie Leser die gesellschaftspolitischen Aspekte der Serie reflektieren, kaum oder nur sehr mühevoll (nämlich nur mit Interviews) möglich gewesen. Dass aus einem Forum einzelne Kernsätze einzelner User zur Untermauerung der Thesen herangezogen wurden, ist rechtlich vielleicht möglich, aber wie gesagt wäre eine Vorabanfrage, ob jemand dazu Einwände hat, netter gewesen. In der Praxis dürfte das aber kaum jemanden stören, da diese Bereiche des Forum sowieso öffentlich einsehbar sind, und auch fair damit umgegangen wurde. Dass aber von einer Moderatorenmaßnahme und einem 'Brandbrief' des Chefredakteurs einfach mal so Hardcopies als Bild (auch noch mit Konterfei) verwendet wurden, fände ich dann nicht mehr okay, falls das ohne Einverständnis der Betroffenen erfolgt ist. Dem Autor würde ich nahelegen dies zu entfernen, wenn dazu kein Einverständnis vorliegt. Wie sich das mit weiterem Bildmaterial des Verlages wie Heftcovern usw. verhält, kann nur der Verlag beurteilen.

Jetzt kann man sich natürlich mit einigem Recht darüber aufregen, falls dies alles ohne Voranfrage einfach so verwendet wurde. Andererseits muss man sagen, ist das Thema und die Aufarbeitung interessant - und sollte die Serie aufgrund einer fairen Analyse dann auch mal wieder Beachtung in einigen Medien finde, wäre das sicher auch kein Schaden, sondern eher auch ein bisschen Promotion.

Nach dem was ich von der Arbeit bisher gelesen habe, fände ich es jedenfalls schade, wenn diese Arbeit wegen eines zu laxen Umgangs mit Urheber- und Persönlichkeitsrechten wieder in der Versenkung verschwindet - vielleicht sollte vom Verfasser an dieser Stelle doch nachgearbeitet werden.
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Cybermancer
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Cybermancer »

Diese Diskussion ums Urheberrecht ist mal wieder so typisch deutsch.

Igitt!
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
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Arthur Dent
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Arthur Dent »

Erschreckend ist die Naivität einiger Foristen im Umgang mit dem WWW. Sie stehen auf einer öffentlichen Straße und winken, um auf sich aufmerksam zu machen und rufen: „Hey, alle mal herhören. Ich verkaufe supergünstig mein Auto.“ Und wenn dann ein Anderer, der 10 Meter entfernt steht, diese Botschaft weitergibt mit den Worten: „Hey, da steht so ein Typ, der bietet sein Auto supergünstig an“, dann platzt ihnen die Hutschnur und sie sagen, dass hätte er nicht weitersagen dürfen.
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Arthur Dent
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Arthur Dent »

Ich habe den Aufsatz jetzt auch durchgelesen. Die Abrisse in der Einführung hin zum eigentlichen Thema seiner Arbeit, sind so verkehrt nicht. Natürlich sind seine Auszüge, wie er selbst schreibt, mit der „gebotenen Kürze“ erfolgt. Ich denke, es wird deutlich, dass der Verfasser sich die Inhalte nicht aus der Lektüre der Serie selbst „erlesen“ hat. Zumindest nicht an Hauptteilen der Serie erlesen. Seine Einführung bedient sich stattdessen aus anderen Abhandlungen. Das Spektrum, das er hier zeigt, nutzt die bekannten Quellen und kann daher inhaltlich nicht wirklich überraschen. Zu häufig durchgekaut. Aber die Form verlangt es wohl.

Aber die Heranführung an Perry Rhodan ist ja auch nicht sein Thema. Ihm ging es um die Auseinandersetzungen der Leser mit den Selbstbeschreibungen einer Politik in der Literatur und speziell in Perry Rhodan. Um sich dem Thema zu nähern, muss er natürlich erst mal klären, in welche Literaturgattung Perry Rhodan fällt und wie das zu bewerten ist in Hinsicht auf die Auseinandersetzung von Lesern mit bestimmten Inhalten der Serie.

Diese Klärung ist m.E. nicht in ausreichendem Maße erfolgt. Einerseits haben seine Abrisse, mit der er zuvor an die Thematik heranführt, der Serie lediglich einen gewissen „populären“ Charakter bescheinigt. Andererseits erhebt er die Beiträge, in denen seiner Meinung nach die Auseinandersetzung mit bestimmten Inhalten der Serie stattfindet über den rein populären Anschein hinaus. Natürlich ist es so, dass ein Leser von Trivialliteratur im Allgemeinen und Perry Rhodan im Speziellen nicht automatisch ungeeignet ist, eine Auseinandersetzung mit den politischen Inhalten zu führen. Aber der Professor beschäftigt sich m.E. zu wenig mit dem Leser selbst. Er hinterfragt nicht und untersucht nicht, wer die Leser eigentlich sind und welche Intension sie antreibt, sich zu bestimmten Themen online auszutauschen. Stattdessen führt er wieder frühere Untersuchungen an, und zitiert daraus einmal mehr, dass niemand mit der Möglichkeit gerechnet habe, dass die Popularität und Kontinuität der Serie zu einer Komplexität führt, deren Reflexion die Leserinnen und Leser auch zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den ‚reaktionären‘ Zyklen der EA und ihrer differenzierten Relektüre bewegen würde. Später führt der Verfasser des Aufsatzes aus, dass nach seiner Beobachtung die Rezeption mehrschichtig, kontrovers, politisch divers, kritisch und jedenfalls alles andere als eindimensional reaktionär ist. Diese Darstellung schmeichelt dem Leser natürlich, aber leider geht der Verfasser danach nicht mehr so richtig darauf ein, wie die Leser mit diesem Gedankengut umgehen. Der Verfasser bescheinigt der Serie danach eine erzeugte Komplexität, die so groß werden konnte, dass sie Kontingenzeffekte produzierte, mit denen die Leser umzugehen haben. Er geht von der Auseinandersetzung der Leser mit den Selbstbeschreibungen einer Politik in Perry Rhodan hin zu einer Streitkultur untereinander. Das ist zwar nicht uninteressant zu lesen, aber ich hätte schon gerne mehr an der Beschäftigung „mit“ den Inhalten der Serie, als von der Beschäftigung „gegen“ andere Leser gelesen.
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Kapaun
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Kapaun »

jogo hat geschrieben:
GruftiHH hat geschrieben:Schade. Ich habe gedacht, dass hier auch mal über den Inhalt diskutiert wird. Das zeigt mir leider wieder nur eins.... Das Forum ist nicht mehr das Alte.
Lieber GruftiHH, wenn du über den Inhalt reden magst, dann tu es. Ich selbst werde es nicht tun. Zwar hat der Verfasser wenigstens zitiert. Aber ich gebe zu bedenken, dass unser damaliger LKS Onkel Arndt für das Veröffentlichen von Forenbeiträgen auf der LKS unser Einverständnis abgefragt hatte.
Dem Verfasser stand es jederzeit offen zu fragen.
Eine Frage des Anstands, auch wenn die Betroffenen angeben kein Problem damit zu haben.
Da diese Anmerkungen nun in einer Arbeit veröffentlicht wurden: wo in in welchem Zusammenhang finden wir das dann in weiteren Veröffentlichungen? In einem neuen Panorama-Report vielleicht?
Aber wie geschrieben: wenn ihr über den Inhalt diskutieren wollt tut es.
Ja, letzteres ist in der Tat bedenkenswert - weshalb ich ja auch schrieb, dass man beim Posten generell mit Vorsicht vorgehen sollte. Aber was anderes: Habt ihr euch eigentlich mal erkundigt, ob möglicherweise der Verlag die Erlaubnis gegeben hat? Könnte ja sein, dass er sich nicht direkt ans Forum, sondern eben an den Verlag gewendet hat.
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GruftiHH
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von GruftiHH »

Clark Flipper hat geschrieben:Du möchtest ein neues Politikforum?
Oder wie? :???: :nixweis:
Nein. Ich würde nur gerne gezielt darüber reden, wenn es angebracht ist. Wie hier. Aber Jogo hat ja schon geschrieben, dass das ok wäre.

Ich lese den Artikel noch mal genauer und bringe dann hier meine Meinung zu "Papier". Ich habe natürlich ein eigenes Interesse, da ich auch unter den Zitaten bin.
* Am Ende des Regensbogen sehen wir uns wieder. *
jogo
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von jogo »

Danke für eure Beiträge Laurin und Arthur Dent!
@Laurin: Schön, dass du die Sache mit dem ehemaligen Politik-Forum nochmals richtig gestellt hast. Es ist einfach schön, dass ihr eine Plattform geschaffen habt, welche die in der Politik aktiven Foristen nutzen können. Und im Politikforum damals ging es ja nie um die "Politik" im Perryversum, sondern um aktuelle und reale Politik.
Es war ja nie wirklich ein Thema, dass man hier nicht über die Sinnhaftigkeit eines mehrere Jahrhunderte regierenden Großadministrators diskutieren kann. Oder inwieweit eine Konstruktion eines Homer G. Adams ein wohliges basisdemokratisches Gefühl hinterlässt. Sehr wohl aber, welchen Einfluss blonde Perückenträger auf das twittersche Weltgeschehen haben.
Schließlich diskutiert man in einem Kochforum zur basischen Ernährung (empfehle dazu die Zeitschrift "Eat Smarter!") auch nicht das Lebensgefühl bestimmter katholischer Geistlicher im Zusammenhang mit deren Schülern.
Daher ist es wunderbar, dass Laurin & Co eine entsprechende Politik-Plattform haben. Hätte euch gerne zumindest beim Aufbau geholfen, aber das kann ich zeitlich nicht leisten.
Die beste Möglichkeit seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
jogo
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von jogo »

Kapaun hat geschrieben: Ja, letzteres ist in der Tat bedenkenswert - weshalb ich ja auch schrieb, dass man beim Posten generell mit Vorsicht vorgehen sollte. Aber was anderes: Habt ihr euch eigentlich mal erkundigt, ob möglicherweise der Verlag die Erlaubnis gegeben hat? Könnte ja sein, dass er sich nicht direkt ans Forum, sondern eben an den Verlag gewendet hat.
Öhmm... Arthur Dent hat das am Samstag Mittag hier eingestellt. Ich habe das realisiert, als ich meinen ersten Beitrag schrieb. Ich werde da nicht am WE nachfragen... ;)
Und meine Meinung, die ich hier kundtue, hat nichts mit einer Stellungnahme des Mod-Teams zu tun. Kardec hat übrigens seine eigene Meinung dazu. Und das ist gut so. Das hatte ich dir glaube ich schon einmal geschrieben mit der Mischung im Mod-Team.
Ich beschäftige mich derzeit auch weniger mit juristischen Dingen, sondern mit der Sorge um meine "Schäfchen" hier im Forum und wie ich sie schützen kann. Dazu gehörst auch du. Oder Cybermancer. Oder... Naja... du kennst ja die Liste der Zitierten, wie ich auch glaube im Politikforum gelesen zu haben.
Die beste Möglichkeit seine Träume zu verwirklichen, ist aufzuwachen.
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Mehathor
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Mehathor »

Kapaun hat geschrieben: Ja, letzteres ist in der Tat bedenkenswert - weshalb ich ja auch schrieb, dass man beim Posten generell mit Vorsicht vorgehen sollte. Aber was anderes: Habt ihr euch eigentlich mal erkundigt, ob möglicherweise der Verlag die Erlaubnis gegeben hat? Könnte ja sein, dass er sich nicht direkt ans Forum, sondern eben an den Verlag gewendet hat.
Genau DAS fällt mir bei der ganzen Diskussion hier auf. Ohne die genaue rechtliche Lage zu kennen, werden Vorwürfe erhoben. Wie Kapaun (und andere) richtig betonen: Eigene Aktivitäten im Netz sollten kritisch betrachtet und mit Vorsicht angegangen sein. Wir leben im Zeitalter des gläsernen Menschen.

In medias res: Der Beitrag von Niels Werber ist sehr interessant. Obwohl ich nicht davon ausgehe, dass der Professor ein Leser der Serie ist, hat er doch einige sehr zutreffende Beobachtungen gemacht und ist, finde ich, eine Stimme, die um die Objektivität bemüht ist. Es stimmt mich froh, wenn ich solche Entwicklungen in der kulturwissenschaftlichen Forschung verfolgen kann. Das ist, verglichen mit der Hetze der 60er und 70er, ein Paradigmawechsel sondergleichen.

Objektivität bedeutet aber auch, dass man im fraglichen Beitrag Werbers auch Feststellungen vorfinden wird, die dem einen oder anderen Fan nicht gefallen werden. So ist das nunmal, da muss man etwas weniger (fan)atisch das eigene Hobby-Objekt ansehen.
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Tennessee
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Tennessee »

Salut,

bisher habe ich den Aufsatz nur überflogen (ich muss mir dann mal die Zeit nehmen, ihn noch in Ruhe genauer zu lesen), finde ihn aber sehr interessant. Den Anfang - den Abris über PR als Serie und der Forschungsstand - fand ich an einigen Stellen ein bisschen langweilig, aber das liegt wahrscheinlich dran, dass ich solche Passagen schon kenne und sie sich öfters wiederholen.
Spannend war der Gedanke des "Politischen", zum einen als tatsächlich inhaltlich gegenwärtiges Thema des Perry Rhodan-Textes und zum anderen als Gedanken, dass "politisch" eben auch das Handeln, Denken, Verhalten etc. beinhaltet, das wir Menschen zeigen, wenn wir über einen Text sprechen, ihn also rezipieren.

Dass wir, lieber GruftiHH, diesen wirklich interessanten Text hier nicht en detail besprechen können liegt daran, dass die Forumsbetreiber nicht wünschen, dass wir politische Inhalte im PR-Forum diskutieren. Ein Sachverhalt, der ja auch im Aufsatz thematisiert wurde. Eine eher "allgemeine Diskussion, die man ja mal führen kann" würde m.E. schnell verpuffen, da eben gerade die Details interessanter als die "allgemeinen Aussagen" sind und weil der Aufsatz den Begriff "Politik" eben tatsächlich richtigerweise auch auf jene Ebenen auffächert, die nicht nur Großadministratoren, Solare Parlamente oder Terranische LFT Minister umfasst. Er knockt sich damit selber, vor dem Hintergrund der Forenregeln, als Diskussionsgegenstand aus.
Ich finde das, ebenso wie du, sehr schade, dass die Diskussion wohl nicht gelingen wird. (Aber wir werden das wohl aus verschiedenen Gründen so sehen...)

Was das Zitieren anbelangt: Es ist wissenschaftlich völlig korrekt, was der Autor getan hat. Und rechtlich übrigens auch. Man kann das sogar überprüfen. Mit Hilfe von google brauchte ich dafür etwa 30 Sekunden. Das - ganz sicher wohldurchdachte - Formulieren der eigenen Empörung dauerte wahrscheinlich länger.

Mich bestimmt bei der Bewertung dieses Aufsatz ja die Frage, welchen Mehrwert er anbietet und zwar a) für mich persönlich in Form von "Mehrwissen" oder "meinungsbildend" und b) für den Forschungsgegenstand (in diesem Fall) "Perry Rhodan". Und ich glaube, da hat er ein bisl was zu bieten. Aber wie geschrieben, ich möchte ihn dafür nochmal in Ruhe lesen.

lg
Ten.

(Edith: ein "ich" und ein "ihn" gewechselt.)
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Kapaun
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Kapaun »

jogo hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben: Ja, letzteres ist in der Tat bedenkenswert - weshalb ich ja auch schrieb, dass man beim Posten generell mit Vorsicht vorgehen sollte. Aber was anderes: Habt ihr euch eigentlich mal erkundigt, ob möglicherweise der Verlag die Erlaubnis gegeben hat? Könnte ja sein, dass er sich nicht direkt ans Forum, sondern eben an den Verlag gewendet hat.
Öhmm... Arthur Dent hat das am Samstag Mittag hier eingestellt. Ich habe das realisiert, als ich meinen ersten Beitrag schrieb. Ich werde da nicht am WE nachfragen... ;)
Ja, klar. Hab ich nicht bedacht ... :o(
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Cybermancer
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Cybermancer »

Also hier können auch die politischen Aspekte des Papers, in gemessenem Rahmen natürlich,
intensivst ausdiskutiert werden, ohne das sofort die Zensurkeule fällt, wie in gewissen anderen Foren .......
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
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Clark Flipper
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Clark Flipper »

Und wenn du einfach lesen würdest was hier steht und nicht was du meinst, dann hättest du bereits deinen Link gefunden. ;-)

Und das von einen Mod...
Tiberius hat geschrieben:Ich habe bei "www.politik-im-exil.de" dies hier gefunden:
https://www.politik-im-exil.de/viewtopi ... 403#p33403

Vielleicht interessiert es jemand; der Aufsatz, zu dem in diesem Beitrag verlinkt wird, scheint mir interessant zu sein.

EDIT: Der Aufsatz ist hier im Forum schon verlinkt:
https://forum.perry-rhodan.net/viewtopi ... 58#p631758
Die Ultimativen Antworten des SF:
"Es geschieht weil es geschah." und "42"
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Cybermancer
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Cybermancer »

Um noch mal an alte Zeiten zu erinnern und an die Diskussion über die innere Verfasstheit der Dritten Macht und des frühe Solaren Imperiums anzuknüpfen:

https://www.youtube.com/watch?v=XnXc33z5D5I

Ich bin ja der Meinung, dass man die frühe Serie nicht verstehen kann, ohne das sozio-ökonomische Umfeld des Pawel-Moewig-Verlages genau zu betrachten, immerhin ein Verlag, in dem mit der Landser-Serie, doch eine Publikation erschienen ist, die die "soldatischen Tugenden" der "sauberen Wehrmacht" in besonderer Weise zelebrierte, um es mal freundlich auszudrücken.

Auch die persönliche Lebensgeschichte der Macher der ersten Stunde wird in diesem Zusammenhang zu betrachten sein, die die NS-Herrschaft ja als Kinder und Jugendliche erlebt haben und sicher in nicht unerheblichen Maße, während einer prägenden Zeit ihres Lebens, der Propaganda-Maschinerie des Führerstaates ausgesetzt waren. Die Parallelen zwischen, dem von besagter Propaganda projeziertem Bild des arischen Tat- und Machtmenschens und dem Handeln der Protagonisten der frühen Serie, ist meiner Meinung nach augenfällig.

Somit bietet die Serie und ihr Umfeld einen einzigartigen Einblick in die Rechtfertigungsrhetorik und das Fortwirken einzelner Motive aus der Zeit des "Fliegenschiesses deutscher Geschichte".

Und sich in einer Zeit, in der die Lehren aus der moralischen Bankrotterklärung 1000jähriger deutscher Geschichte immer mehr in Vergessenheit zu geraten scheinen und sich der Schrecken zu verklären beginnt, ins apolitische Biedermeier zurückziehen zu wollen, um ungestört der totalen Kommerzialisierung zu frönen, dies ist im höchsten Maße verantwortungslos.

Und ich will es ihnen (den hohen Herren aus Rastatt) nicht gestatten!
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
https://www.youtube.com/watch?v=WiMwVlpD-GU
jogo
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von jogo »

In meiner Funktion als Mod möchte ich noch anmerken, dass der Beitrag von Cy natürlich trotz Zensurvorwürfe völlig unverändert beibehalten wird.
Ungeachtet auch der Anmerkungen des Verfassers des Aufsatzes in Punkt 6 seiner Ausarbeitung.

Als Forist und mit augenzwinkerndem ironischem Grinsen: "...in gemessenem Rahmen natürlich..." Wie soll ich denn das verstehen? :P
Ernsthaft jetzt:
Die Moderatoren arbeiten im dortigen Politikforum auch gut und angenehm, soweit ich das als Externer beurteilen kann. Auch dort gelten Regeln.

Wenn ich unserer beiden Foren mit dem vergleiche, was ich in ARD, etc. Foren lese und erlebe, freue ich mich über den Umgang, den wir miteinander pflegen, auch wenn es leider immer wieder einige weniger schöne Situationen gibt.

Der Aufsatz selbst... hm... lest mal genauer... und hinterfragt Statements.
Z.B. hat der Schreiber das Wort "Forenkrieg" thematisiert. Flapsig ausgedrückt, dass dies im Forum so bezeichnet wurde.
Ja... einmal.

Hier der Beitrag:
Forist 2 hat geschrieben:
Forist 1 hat geschrieben:Es hat in diesem Forum keinen Zweck mit manchen Forumsteilnehmer hierüber zu diskutieren. Sie sind derart darum bemüht, nichts Schlechtes an der Story zu sehen, dass sie die Roman-Realität bzgl. der Invasion der Onryonen völlig ausblenden.
Jahaaaa! Forenkrieg!

*mit Förmchen werf* "sandkasten-kampf* *graben zieh* *allgemeine Mobilmachung ausruf*

:D
OK... und nun zitiere ich mal aus dem Aufsatz... er zitiert ja auch viele von uns:
Niels:
Auf der Plattform selbst fällt der Begriff „Forumskrieg“ (und nicht etwa: Forumsdebatte, Forumskontroverse, Forumsstreit), um zu beschreiben, wie aus einer Review des aktuellen Perry Rhodan-Heftes eine weltanschauliche und polemische Auseinandersetzung wird. Dies hat gewiss auch einen Grund in den Troll-Praktiken, von denen jede Plattform mit anonymisierter Kommentarfunktion bedroht ist und die im Perry Rhodan-Forum nach der Schließung des Politik-Threads zum Problem und zum Thema („Don’t feed the Troll“) geworden sind. Die Trolle im Forum verstehen es gewiss, beinahe jeden beliebigen Beitrag in einen Anlass...
Ich wünschte er hätte hierbei noch erwähnt: *mit Förmchen werf* und :D
Und jetzt ist der Createur des "Forenkriegs" auch noch Moderator... Schäm dich Forist 2! :unschuldig:
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Tennessee »

jogo hat geschrieben: [...]
Salut jogo,

zur Ergänzung: Der Begriff "Forumskrieg" taucht auch noch zweimal auf, einmal aus dem Jahr 2014 und einmal aus dem Jahr 2018. Letzterer ist natürlich interessant, weil es da auch um HS geht, der diesen Begriff wohl so genannt hat. Der "Forenkrieg" taucht dann in dem von dir genannten Zusammenhang zusätzlich auch noch auf.
Das sind dann insgesamt drei Nennungen, was aber deine Anmerkung m.E. nicht relativiert. Da ich den im Aufsatz - auch in dem Kapiteltitel - mit " " geschriebenen Begriff weniger als Zitat, sondern eher als Relativierung verstand, habe ich da nicht so große Bedenken. Ich kann aber deine Kritik nachvollziehen, hier hätte der Autor ggf etwas anders formulieren und argumentieren können/ sollen.
Dass die Situation im Forum, wie du ja selbst auch weißt, dennoch nicht konfliktfrei war, bestätigt m.E. die inhaltlichen Ausführungen des Autors, auch wenn, korrekterweise, der von ihm erweckte Anschein, der Begriff "Forenkrieg" bzw. "Forumskrieg" sei ein allgegenwärtiger Begriff gewesen, so nicht haltbar ist.

In dem Zusammenhang ist natürlich anzumerken, dass dieser Aufsatz sich mit der "Selbstbeschreibung des Politischen" beschäftigt. Also eben mit der Frage, wie (neben den Darstellungen in den Heften) das Forum und die Gemeinschaft der Foristen mit "dem Politischen" innerhalb ihrer Regeln selbst umgehen. Und da gibt es am Ende des Aufsatzes den Hinweis auf einen interessanten Widerspruch: "Es besteht ein seltsamer Widerspruch darin, dass die Perry-Rhodan-Serien einerseits unübersehbar auf politische Anspielungen [in ihren Heften, Anm. Ten] setzen, die Redaktion anderseits aber die Diskussionen über das Politische der Serie im Forum zunächst ins Offtopic verbannt und schließlich ganz verbietet." (Werber, S. 96)
Und damit geht auch um Steuerungsmechanismen der politischen Diskurse innerhalb des Forums. Du lieferst dafür auch ein vorbildliches Beispiel, das den Gedanken des Autoren weiterhin bestätigt: "Es war ja nie wirklich ein Thema, dass man hier nicht über die Sinnhaftigkeit eines mehrere Jahrhunderte regierenden Großadministrators diskutieren kann. Oder inwieweit eine Konstruktion eines Homer G. Adams ein wohliges basisdemokratisches Gefühl hinterlässt. Sehr wohl aber, welchen Einfluss blonde Perückenträger auf das twittersche Weltgeschehen haben. " (vgl. etwas höher in diesem Thread).
Hier werden von Seiten eines Foristen, der zugleich Moderator ist (und es gibt keine, und möge man es noch so sehr wollen und erwähnen, klare Trennschärfe zwischen postender Moderator und nichtmoderierender Poster), bestimmte Aspekte und Spektren der politischen Diskussion ausgeklammert. Das ist Teil der Forumsregelung und Teil der Postingsbedingungen hier im Forum, völlig klar, aber dass dies von Seiten eines politikwissenschaftlichen Aufsatzes als fragwürdig erachtet wird, sollte dann auch nicht überraschen. Soviel Ehrlichkeit - im Zusammenhang eines wissenschaftspezifischen Blickwinkels - muss man sich dann selbst auch attestieren, meine ich. Und dass damit auch die Frage offengelegt wird, welches Diskursverständnis und welche "Selbstbeschreibungen des Politischen" das PR-Forum an sich selbst definiert, das ist eine Frage, die dann doch recht schnell gedanklich im Raum steht.

Aber ich möchte hier an dieser Stelle niemanden sein Wohlgefühl zum Forum absprechen oder ihn/sie zum Täter diskursfeindlicher Mechanismen abstempeln. Es geht hier nur darum, dass ein bestimmter Blickwinkel auch zu blickwinkelbestimmten Ergebnissen kommt. Vielleicht würde ein Psychologe sagen: Gott sei dank, gibt es den Forumskrieg! oder ein Pädagoge postulieren, dass es gut ist, bestimmte Lenkungsmechanismen einzubauen. Das relativiert die Gedanken des o.g. Aufsatzes nicht, macht sie aber eben - blickwinkelbestimmt.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Laurin
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Laurin »

Cybermancer hat geschrieben:Diese Diskussion ums Urheberrecht ist mal wieder so typisch deutsch.

Igitt!
Na, in Fragen von Urheberrecht und vor allem Datenschutz bin ich doch manchmal ganz froh, dass es hier nicht 'typisch amerikanisch' zugeht, wo dies eher zugunsten der großen Konzerne geregelt wird. :rolleyes:
(mehr sag' ich jetzt nicht, sonst wird es 'politisch')
Cybermancer hat geschrieben:Um noch mal an alte Zeiten zu erinnern und an die Diskussion über die innere Verfasstheit der Dritten Macht und des frühe Solaren Imperiums anzuknüpfen:

https://www.youtube.com/watch?v=XnXc33z5D5I

Ich bin ja der Meinung, dass man die frühe Serie nicht verstehen kann, ohne das sozio-ökonomische Umfeld des Pawel-Moewig-Verlages genau zu betrachten, immerhin ein Verlag, in dem mit der Landser-Serie, doch eine Publikation erschienen ist, die die "soldatischen Tugenden" der "sauberen Wehrmacht" in besonderer Weise zelebrierte, um es mal freundlich auszudrücken.

Auch die persönliche Lebensgeschichte der Macher der ersten Stunde wird in diesem Zusammenhang zu betrachten sein, die die NS-Herrschaft ja als Kinder und Jugendliche erlebt haben und sicher in nicht unerheblichen Maße, während einer prägenden Zeit ihres Lebens, der Propaganda-Maschinerie des Führerstaates ausgesetzt waren. Die Parallelen zwischen, dem von besagter Propaganda projeziertem Bild des arischen Tat- und Machtmenschens und dem Handeln der Protagonisten der frühen Serie, ist meiner Meinung nach augenfällig.
...
Auch zu dieser Betrachtungsweise könnte man sagen, "typisch deutsch", alles so bierernst und düster zu sehen. :rolleyes:

Ich habe damals die Serie mit Begeisterung gelesen und war gleichzeitig jemand der die NS-Zeit verabscheute; später habe ich den Kriegsdienst verweigert, und wir haben dennoch zusammen gesessen und nächtelang 'Risiko' gespielt und auf dem Spielbrett die Welt erobert. Man muss nicht immer alles so bierernst sehen, hey es ist eine Heftchenserie, die uns in eine Fantasiewelt entführt.

Als die Vorwürfe damals gegen PR aufkamen, in die Richtung wie du das auch thematisierst, haben wir damals natürlich auch intensiv darüber diskutiert. Aus der Serie war neben all dem Militärschnickschnack aber auch eine Sehnsucht nach Überwindung des Kalten Krieges zu lesen - immerhin stand die Welt damals ziemlich nahe am Abgrund eines Atomkrieges ... da war die Sehnsucht nach einer Art Wunder in Form außerirdischer Technologien in den richtigen Händen, mit dem man diesen ganzen M*** überwinden kann, verständlich.

Und Rhodan gehörte natürlich immer zu den 'Guten', der ja eigentlich nur Frieden wollte - sein humanistischer Ansatz setzte sich durch die ganze Serie fort. Schon damals galt die Vision der Überwindung von Nationalismus und Rassendenken, es wurde auch keine Deutschtümelei oder Kriegsverklärung wie im erwähnten 'Landser' betrieben. Tschubai war ein Schwarzafrikaner, Kakuta ein Asiate, Rhodan ein Amerikaner - der aber recht schnell seine nationale Identität abwarf indem er sich das Rangabzeichen abriss. Das war damals visionär!

Das Solare Imperium galt halt dem Streben nach einer 'angemessenen' Stellung der Menschheit im All, um Bedrohungen besser abwehren zu können. Und ohne Konflikte und Bedrohungsszenarien hätte man gleich Rosamunde-Pilcher-Geschichten schreiben können. Dass man dann das Arkonidenimperium mit Hilfe Atlans übernahm, war aufgrund der Bedrohung durch den Robotregenten nur logische Konsequenz. Es wurden ansonsten keine fremden Völker unterdrückt und in das Solare Imperium gezwungen - die meisten Konflikte mit Fremdvölkern endeten, in dem man sie in eine friedliche Koexistenz entließ. Politik wurde sicher etwas unrealistisch dargestellt - das gehörte halt zum Entfliehen in eine Fantasiewelt hinzu - und auch heute bräuchte ich keine Merkel- oder Nahles-Abbilder als Protagonisten in der Serie - bitte nicht! Eine Serie braucht auch ihre 'Helden'. Die Unsterblichen auf Normalniveau herunter zu schreiben (wie es zeitweise versucht wurde), wäre fatal.

Würde man das alles so bierernst nehmen - müsste man dann nicht auch die ganzen 'Killerspiele' viel restriktiver angehen? Ich sehe die ehrlich gesagt weit kritischer als die Anfänge unserer Serie. So wie die damals aufgebaut wurde, war es genial - sicher nicht immer 100%ig politisch korrekt, aber das wäre auch sterbenslangweilig gewesen.
:)
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Klaus N. Frick
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Klaus N. Frick »

Cybermancer hat geschrieben: Und ich will es ihnen (den hohen Herren aus Rastatt) nicht gestatten!
Was?

Schallend lachend geht der Redakteur wieder arbeiten.

:devil:
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Cybermancer
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Cybermancer »

Klaus N. Frick hat geschrieben: Was?

Schallend lachend geht der Redakteur wieder arbeiten.

:devil:
An einem Sonntag? Das nenne ich mal motiviert.

:devil:
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
https://pgp.mit.edu/pks/lookup?op=get&s ... CC04F151DE
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Gitty
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Gitty »

Tennessee hat geschrieben: ....
Dass wir, lieber GruftiHH, diesen wirklich interessanten Text hier nicht en detail besprechen können liegt daran, dass die Forumsbetreiber nicht wünschen, dass wir politische Inhalte im PR-Forum diskutieren. Ein Sachverhalt, der ja auch im Aufsatz thematisiert wurde. Eine eher "allgemeine Diskussion, die man ja mal führen kann" würde m.E. schnell verpuffen, da eben gerade die Details interessanter als die "allgemeinen Aussagen" sind und weil der Aufsatz den Begriff "Politik" eben tatsächlich richtigerweise auch auf jene Ebenen auffächert, die nicht nur Großadministratoren, Solare Parlamente oder Terranische LFT Minister umfasst. Er knockt sich damit selber, vor dem Hintergrund der Forenregeln, als Diskussionsgegenstand aus.
Ich finde das, ebenso wie du, sehr schade, dass die Diskussion wohl nicht gelingen wird. (Aber wir werden das wohl aus verschiedenen Gründen so sehen...)
....
Hallo Ten,

es war nie verboten über die politischen Zustände/Handlungen der Serienprotagonisten/-völker zu diskutieren. Wenn dabei dann auch kurz Bezug auf aktuelle Politik ("Perücken-/Muttiverhalten" etc.) genommen wird, sagt auch keiner etwas dagegen. Wenn allerdings aus eine 4-seitigen Seriendiskussion einen 20-seitige Debatte über Realpolitik wird, dann ist das sehr unerwünscht.
Wie die Vergangenheit leider oft genug gezeigt hat, scheint das eine ohne die Auswüchse des anderen nicht möglich zu sein. :( Von daher gebe ich dir recht, dass so eine Diskussion nicht gelingen wird. :o)
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***
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Klaus N. Frick
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Klaus N. Frick »

Cybermancer hat geschrieben: An einem Sonntag? Das nenne ich mal motiviert.

:devil:
Keine Sorge. Sonntag ist Arbeitstag.
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HOT
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von HOT »

Ich habe mich insgesamt gefreut, dass sich außerhalb der Fangemeinde Leute auf wissenschaftlichem Niveau ernsthaft mit PR, seinen Lesern und dem Umgang mit den Texten interesieren und sie gesellschaftlich relevant finden. Ich lese also nicht nur abseitiges Zeugs :)
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Clark Flipper »

Also über die Sendung Monitor kann man folgendes bei Wikipedia lesen...
Monitor wurde 1965 von Claus Hinrich Casdorff gegründet sowie bis 1981 geleitet und moderiert.[1] Die Sendung war von Anfang an besonders in konservativen Kreisen und der Wirtschaft umstritten und gilt als politisch linksorientiert.
Damit ist klar aus welcher Position dieser Bericht entstand. Es ist bekannt wie entsetzt die Macher und die Leser darüber waren. Und warum? Weil hier genau das passierte, was Cyper doch so gerne verhindern will.

Als jemand der durchaus beteiligt daran war, der Politikbereich des Forums war in manchen Beiträgen durchaus geeignet dem Monitorbeitrag zu bestätigen.

Eine solche Darstellung kann nicht im Interesse des Verlags sein. Wer das nicht versteht, der muss dann halt unverstanden damit leben.
Zuletzt geändert von Clark Flipper am 25. November 2018, 18:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Tennessee
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Re: Aufsatz Selbstbeschreibungen des Politischen - in Serie:

Beitrag von Tennessee »

Gitty hat geschrieben:
Tennessee hat geschrieben: [...]
Hallo Ten,

es war nie verboten[...] eine Diskussion nicht gelingen wird. :o)
Salut Gitty,

ich bewege mich ja in dem Gedankengang, den dieser Aufsatz eröffnet hat. Dass im Forum politisch heftbezogene Themen diskutiert werden können, ist für mich unstrittig. Das ist ja auch des öfteren passiert, mit einem, so wie ich das sehe, eher dürftigen Ergebnis.
Werber eröffnet allerdings den Gedankengang, dass die PR Hefte ja eine (z.T gewünscht und intendiert) viel realpolitischere und auch breitere - und in der Möglichkeit sie zu besprechen auch tiefere - Vielfältigkeit anbieten als die, ich nenn' es mal launig, "schnöde" Frage nach politischen Ämtern oder ob Homer G. Adams eine wohlige Demokratiekultur verbreitet. Diese Vielfältigkeit wird auch als Zeichen für die Qualität der PR Hefte angesehen. Was ja schön ist, vor dem Hintergrund der immer noch häufig rezipierten Trivialität von Heftromanen im Allgemeinen und PR im Besonderen.
Diese Vielfältigkeit, so der Gedankengang und der Außenblick des Autors (ob er nun Leser und/oder Forist ist, ist unklar) weiter, wird den Lesern in ihrer Rezeption nicht in ebensolcher Breite und Tiefe im Forum angeboten. Welche Hintergründe es dafür gibt und ob diese gut sind, sind für ihn bei seinem Blickwinkel nicht maßgebend. Wie schon bei jogo weiter oben angemerkt könnten Psychologen, Medienpädagogen oder auch Politikwissenschaftler mit einer anderen Fragestellung als Werber zu anderen Ergebnissen kommen, weil sie ihre Fragestellung auf einen anderen Aspekt konzentrieren.

Dass aber der politische Diskurs, eben der, der auch die o.g. Vielfältigkeit der Hefte wiederspiegelt, hier im Forum auch spezifischen Steuerungsmechanismen unterliegt, ist allerdings auch unstrittig: "Wenn dabei dann auch kurz Bezug auf aktuelle Politik ("Perücken-/Muttiverhalten" etc.) genommen wird, sagt auch keiner etwas dagegen. Wenn allerdings aus eine 4-seitigen Seriendiskussion einen 20-seitige Debatte über Realpolitik wird, dann ist das sehr unerwünscht." (Zitat Gitty, weiter oben im thread.)
Wie schon gesagt, die Regeln sind so. So ist das halt hier geregelt. Dass davon aber auch ein bestimmtes Bild des Forums abgeleitet wird, nämlich wie sich das Forum in seinem Diskurs "des Politischen" selbst beschreibt - part of the deal.
Ich will auch keine Rückkehr-des-Politikforums-Diskussion vom Zaun brechen. Gott bewahre! Aber das Forum hat sich entschieden, das Thema Politik auf eine ganz bestimmte Weise zu handhaben. Und das wird dann auch wissenschaftlich rezipiert: auch das ist dann part of the deal.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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