Homer G Adams hat geschrieben:Todd hat geschrieben:Homer G Adams hat geschrieben:
Danke für deine ausführlichen Rückerinnerungen.
Por de nada!
Ergo bleibt es beim Nichtlektorieren. Wem die Texte zu primitiv sind, soll einfach nicht weiter lesen.
Wären die Texte schlecht, würde ich sie sicher nicht lektorieren wollen. Mein Lektorat kann nur die Fehler auspflücken, die man als Schreiber
selber nicht mehr bemerkt, weil man nach mehrmaligem Lesen des eigenen Textes einfach kaum mehr in der Lage ist, sie zu finden.
Man liest dann nämlich nicht mehr Wort für Wort. Ohne Lektorat kann man sich noch helfen, indem man jemandem den Text laut vorliest.
Da merkt man dann, was nicht geht, vor allem lange Schachtelsätze und noch schlimmer: eingeschobene Nebensätze, gefolgt von einem einsamen Verb zum Satzende. Sowas klingt beim Vorlesen einfach so holprig, wie es auch ist.
Was man nicht vorlesen kann, ohne Atem zu holen, kann man vermutlich auch als Leser nicht erfassen, ohne den Satz nochmal anzufangen.
Man bemerkt auch, ob die Dialoge so gehen, wie sie da stehen, oder ob sie so wirken, als müsste im nächsten Moment Luciano Pavarotti dem Grabe entsteigen und eine Arie dazu singen.
Vor allem aber bemerkt man die ätzenden Wort-Doubletten, die sich einschleichen, wenn man einen Satz umstellt.
Na denn... wünsche ich auch ohne Lektorat gutes Gelingen.
Deine Memories waren einfach super!
Dabei habe ich noch ausgelassen, wie ich mir die Langeweile vertrieben habe. Und ja nicht nur ich, sondern auch meine Freunde. Die hatten nämlich alle ältere Geschwister, von denen sie als "Lutscher" verspottet wurden, weil sie nicht lesen konnten. Als sie merkten, dass ich das kann, wollten sie es auch lernen und dann habe ich mit zerbrochenen Ziegelsteinen (bei uns wurde damals ohne Ende gebautl) losgelegt und vier Wochen später konnten die das alle auch. Man hatte uns gesagt, mit dem Schuleintritt beginne der Ernst des Lebens und das wollten wir auch: Ernstgenommen werden. Und nun stell´ Dir vor, was passiert, wenn Leute, die Micky-Maus lesen können, aber auch Hefte, wie "Hobby", in der Schule eine Fibel vorgelegt bekommen, wo sie einen kleinen Pudel und einen roten Ball sehen. Und im nächsten Bild hat der Pudel den Ball in der Schnauze. Bildkommentare, hier eine Kostprobe, in Klammern unsere Kommenare dazu:
Dies ist Lumpi (Wer?- Lumpi! - Ich meine, wer will wissen, dass das doofe Vieh Lumpi heißt?)
Dies ist ein Ball (Echt jetzt? Wer hätte das gedacht!)
Lumpi holt den Ball (Oor, Klasse! *Applaus* Boah, ist das spannend
)
Diese Kommentare führten dazu, dass wir vier Übeltätet die vier Zimmerecken besetzen, uns mit dem Gesicht zur Ecke stellen und uns "schämen" mussten.
Ich durfte noch etwas länger da stehen, wegem meines Kommentars, das In-der-Ecke-Stehen passe gut zum Titel der Fibel - "Fangt fröhllich an!"
Wir fanden das übrigens gar nicht witzig, weil wir dachten, unsere Eltern hätten uns aus Versehen ins "Brettergymnasium" verklappst, wie wir damals die Sonderschule nannten.
Als ein weiteres Indiz hierfür betrachteten wir die Vorstellung unserer jungen Lehrerin: Sie hatte kurz zuvor ein Baby bekommen. Meine Tante hatte dies zuvor meinem Vetter gesagt und auch, wie der kleine Balg hieß (wozu zum Teufel hat sie das getan?
Frage ich mich heute noch.)
Sie ließ uns nun raten, wie ihr Nachwuchs hieß, was mir und meinen Kumpels Lichtjahre am Allerwertesten vorbeipfiff.
Irgendwann wurde es mir zu blöd und ich fragte in Falsettstimme: "Ach wie gut, das niemand weiß, dass er Rumpelstielzchen heißt"
Was meinst Du, was dann passierte? Genau! Ich stand in der Ecke und sollte mich schämen.
Dann kam mein Vetter: "Heißt er vielleicht XXXXX?" (Die XXXXX dienen zur Wahrung der Anonymität des Blags. Ich darf hier ja nicht schreiben, dass er, wie gefühlte 80% des betreffenden Jahrganges, Peter hieß
)
Also, falls hier jemand Peter heißt und 1966 geboren wurde: Auf Wunsch ändere ich die Überschrift des Posts in "How I pranked your mother"...
Mein Vetter hatte sich jedenfalls erfolgreich bei ihr eingeschleimt und hätte ich damals schon von der Möglichkeit gewusst, unliebsame Leute mit einem Betonklotz an den Füßen im Hafen von Palermo zu versenken, wäre wohl klar gewesen, was ich mir als Nächstes vom Weihnachtsmann gewünscht hätte.
Im Rechenunterricht gab´s dann so kleine Klötzchen, die auch dem letzten Deppen klarmachten, dass 4 einer mehr ist, als 3.
Der Einer war recht gut, das war ein kleiner weißer Würfel mit einem halben Zentimeter Kantenlänge. Der passte 100 Pro in das
Leder der selbstgebastelten Steinschleuder. Meine Intimfeindin, die Deutschlehrerin, unterrichtete uns auch im Rechnen und damals war der Minirock gerade en vogue. Ich war sehr treffsicher und die Kniekehlen der Dame waren einfach zu verlockend und mit ihrer Reaktion nach dem Treffer hätte sie durchaus bei "Riverdance" auftreten können.
Meine Mam hatte danach ihren ersten individuellen Elternsprechtag und erhlielt - wir hatten kein Telefon - auch erste Einführung in der Verfahren der Mitteilung durch meinen Schulkumpel, dass ich etwas später komme. Wenn also mittags nicht ich um die Ecke bog, sondern dieser Schulkumpel, wusste sie Bescheid...
Die vierte Klasse, wo ich üblicherweise nachsitzen musste, die fand ich interessant, da habe ich auch viel gelernt.
Aber es gab ja ein Happy-End: Entgegen der Prognose meiner Lehrer wurde aus mir kein langhaariger, bombenlegender RAF-Nachwuchsterrorist.
Fazit: Liebe Eltern, lasst Eure Kinder so früh wie möglich Perry Rhodan lesen, denn wer Perry Rhodan liest, macht keinen Unfug!
Da wir in diesen Thread ja das ‚PR-Lesealter’ auf 40 runtergesetzt haben, passt das doch wirklich mit 45 Jahren
Es ist sehr wohltuend, sich einmal unter Leuten zu bewegen, wo man nicht der Alterspräsi ist. Eigentlich müsste ich jetzt noch testen, ob Ihr auch keine Fakes seid: Also - kennt Ihr die Beatles?
Also ich habe mich köstlich unterhalten gefühlt mit deinen Memories an PR. Du warst ja ein ‚schlimmer Finger’
um an deine geliebte Lektüre zu kommen. Durch Tauschen und der Tatsache eines nur ein Jahre älterer Freundes der den gleichen Lesegeschmack hatte, kamen wir an alle Comics, die wir wollten und später ab 1966 an PR und Ren Dhark!
Tauschen kam später, wir hatten einen Laden, wo man drei Hefte gegen eins tauschen konnte und wo es alte PR für 30 Pfennig gab.
Und die Taschenbücher gab es sogar in der Stadtbücherei, die wohl von PR-Fans infiltriert war.
Witzig, ihr hattet ja eine regelrechte Nasa -Boygroup
Yô!
Samstags Abend 1966 war Oriontag. Da hockte die komplette Familie, drei Generationen, vor der Glotze. Die Oma begriff das Ganze nie so richtig und akzeptierte den ‚Quatsch’ nur wegen dem Familienfrieden und der Tatsache, dass sie die komplette Familie zusammen hatte. Diese Abende blieben unvergesslich.
Ha! Dann gehörst Du zu den Leuten, denen ich damals den Teufel an den Hals gewünscht habe, weil die alle Orion kucken durften und nur ich ins Bett musste...
Dass ich später alle Kneifelromane über Orion las, versteht sich von selbst.
Wöre cool, wenn sie die auch aus der Versenkung holten und als e-Book herausgäben.
Du solltest es genießen, wenn du zusammen mit deinem Sohn Neo liest!!!
Tu ich auch. Wir haben aber auch schon zusammen "Stargate", "Sanctuary" und "Eureka" gesuchtet,
und lesen eben NEO.
Da wirst du später sicher auch noch lange zurückdenken.
Da kommt ja hoffentlich noch viel mehr dazu, bevor die erste Freundin den Fokus seiner
Aufmerksamkeit umlenkt!
LG
Todd