Die Präsentation im Heft empfinde ich jedoch als - wie formuliere ich das - lieblos.
Warum wieder so viel leeres Papier außenrum? Warum nicht die Grafik bis zum Rand aufziehen? Technisch ist es möglich wie wir vor einigen Wochen an einer anderen Grafik sahen. Warum keine stylische Überschrift mit Titel, fiktiver Schiffsnummer, Schiff-Eigenname in einer Fantasie-Jülziish-Schrift, oder im Interkosmo-Font? Es gibt eine Menge freie "Alien"-Schriftarten im Web. Dazu noch ein Fantasie-Nickname für das Geschwader aus dem es stammt, wie in unserer Realität bei einigen Armeen üblich. Nightstalkers, Black Aces, Fast Fireflies (oder Lauernde Libellen), Mighty Muurtworms.
"Diskusraumer der Blues" wirkt so... nackt.
Auch erfährt man erst am Ende der Beschreibung den Typ, ein Aufklärer/Verbindungsboot. IMHO hätte man es direkt mit in den Titel nehmen können um Klarheit zu schaffen. Wenn ich eine technische Zeichnung von einer Marineeinheit aus unserer Realität betrachte, möchte ich auch gerne mehr als "Schiff der Menschen" als Titel lesen.
Die Grafik selber ist sauber, solide, komplett, schön im Oldschool-Stil gehalten. Angenehm, dass die Hülle etwas strukturiert ist, auch die Details im Inneren gefallen mir. Die Aufenthaltsräume, der Erholungs- und Sport-Raum, Zentrale mit Holo-Kartentank, Roboter, Lagerräume.
Vielleicht hätte man hier und da eine Spur mehr Exotik einbauen können, die Blues als eierlegende, clan-orientierte Gemeinschaftswesen, gesellig wie Präriehunde, fleißig einerlegend wie, hm, Enten. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Vielleicht könnten da die Perrypedia oder unser Marsianer der A-Klasse, Dida weiterhelfen.
Legenester, Wohnhöhlen, Schlafnester, Gruppen-Schlafsäle, Gruppen-Aufenthaltsräume, eine kleine Sanddünenlandschaft zum Buddeln und Trocken-Reinigen des Pelzes, die Kabinen mit Rundum-Panoramabildschirmen an den Wänden für ihre vier Augen. Insgesamt hätte ich es mir etwas "bluesiger" gewünscht. Es wirkt fast eine Spur zu retro. Selbstverständlich anerkenne ich Johannes' speziellen Zeichenstil. Wenn ich mich richtig entsinne, bevorzugt er ja traditionell eine klare, eher eher nüchterne Art der Darstellung, auf die wesentlichen Dinge reduziert.
Es gibt ein paar technische Kleinigkeiten die mich ins Grübeln bringen. Meiner Ansicht nach, lebt ein Gravojet-Antrieb für Atmosphärenflug vom möglichst leichten Ein-, Durch- und Ausströmen des Mediums. Daher wäre er IMHO zweckmäßig weit außen am Schiff angebracht wo es nicht weit von Ober- zu Unterseite ist, eventuell auch ausklapbar wie die berüchtigten Raketenwerfer an den Schultern von Scifi-Robo-Mechas. Oder wie beim Dropship aus den Alien-Kinofilmen, den Shuttles aus Battlestar Galactica und Space Above and Beyond sowie den VTOL-Schlachtflugzeugen der JSSDF aus Neon Genesis Evangelion als Schwenk- bzw. ausklappbare Antriebsgondeln für ungestörten Luftfluss.
Die Ringschächte und Öffnungen am Blues-Raumer erinnern mich eher an eine Niederdruck-Klimatisierung für Innenräume. Die Atmosphäre auf diese Weise von oben nach unten quer durch das Schiff zu schaufeln, erscheint mir dabei unnötig kompliziert und die Effinzienz des Antriebs mindernd. Jede Kurve, jeder Winkel behindert den Luftstrom, besonders bei Hochdruck-Hochgeschwindigkeits-Strömung. Und davon gehe ich bei einem Gravojet-Antrieb aus.
Eine kuriose Lösung: Während eines Atmosphärenfluges sind die Schotts zu den großen, geraden, durchgehenden Antigravschächten versiegelt, die Schächte oben und unten geöffnet und die Betriebsart auf Gravojet-Antrieb umgeschaltet. Die grundsätzliche technische Ausstattung hat so ein Schacht ja schon - Gravo-Zugfelder. Entsprechend verstärkt, phasenkorreliert, skalargepulst und tachyoneninduziert könnte man dann die Luft gravomechanisch duchbrausen lassen.
Ich weiß nicht wer letztendlich über das Aussehen Druckausgabe entscheidet, aber hier hätte man bei der zur Verfügung stehenden Papierfläche die Legendenpunkte und den Text versuchsweise mit auf die Doppelseite bringen können. Man würde sich dann auch das hin und her blättern für die Legende sparen.
Ich versuche es mal spaßhalber.
Das könnte man natürlich auch anders umsetzen, zum Beispiel die Legendenpunkte an den Umrissen der Schiffshülle ausrichten und dann die aus dem Schiff führenden Erklärlinien ausschließlich senkrecht / waagrecht einzeichnen.
Ich habe extra ein "Modification-Wasserzeichen drauf gesetzt, aber falls es Probleme mit dem Urheberrecht gibt, bitte melden. Ein Co-Mod oder ich entfernen es dann wieder