Ein ganz hervorragender Roman von Michelle Stern. Sie schafft es wie kaum ein anderer Autor ihre Geschichten in Bildern zu erzählen. Der Roman kommt sicherlich nicht ganz an ihr Meisterstück im Zyklus "JenZeitige Lande" heran, als sie eine Welt in der Synchronie beschrieb. Aber der Roman macht klar, wie stark das Autorenteam im Vergleich zu den früheren Jahre geworden ist. Er zeigt aber auch wie die Expose-Autoren gestrickt sind und wie sich die Geschichte wunderbar an den Vorgängerroman 2050 von UA und CM anschmiegte. Das Gefühl nicht Einzelromane, sondern ein Buch zu lesen war allgegenwärtig.
Mein Hauptkritikpunkt findet sich nach dem Wörtchen "ENDE". "Atlan ist zurück..." heißt es. Ja, das war er schon einen Band früher.
Der Sternenwanderer ist Atlan sicherlich nicht, auch wenn es mit Auftauchen des Sprosses uns so dargestellt wurde, nachdem Atlan zuvor klarstellte, er sei nicht dieser Sternenwanderer. Beim Sternenwanderer kann es sich nur um ES selbst handeln.
Das Auftauchen von Niemandssohn als Gesandter von ES, würde ich zunächst mit Skepsis behandeln. Die Rede ist von einem Pakt. Einem Pakt mit den Gemeni? Mit GESHOD? Ist es das wirklich oder handelt es sich hier eher um eine Infiltration?
Gäbe es diesen Pakt wirklich, könnte das durchaus eine völlige Änderung des bisherigen Perryversums bedeuten. Dass es sich um einen Plan handeln könnte, die Menschheit im Universum zu verteilen, passt scheinbar ins Bild zu ES Verhalten in der Vergangenheit. ES als völliger Menschenfreund? Nun gut. Der Ameisenvergleich passt denn ja auch wieder wunderbar. Auch Ameisen finden sich nahezu überall...
Aber was soll der Zweck dafür sein? Warum sollte ES so etwas wollen? Falls es sich nicht doch um eine krumme Machenschaft der Gemeni/GESHOD handelt, dann könnte die Menschheit eine deutlich wichtigere Rolle für die SI ES spielen als wir das bisher nur ansatzweise ahnen. Man könnte sogar soweit spekulieren, dass ES tatsächlich aus der Menschheit hervorging. Aber eine Megazeitschleife um ES, der die Menschheit im weitesten Sinne erst "entwickelte" aber gleichzeitig aus ihr entstand, scheint mir ein Thema zu sein, das mir dann doch zu abstrus erscheint... Bleibt also die Frage, was hatte ES wirklich vor? War ES vielleicht klar, dass die Menschheit ihre eigenen Wege gehen muss, weil er früher oder später Thez folgen musste. So könnte man die Idee der Expose-Autoren nach meiner Meinung durchaus deuten.
Noch etwas anderes: Zwischen all den Spambeiträgen hat irgendjemand erwähnt, dass es schon wieder eine Geschichte um einen Spross gäbe. Ich weiß leider nicht mehr, wer das schrieb. Das ist richtig. Aber das Thema Spross ist eines der zentralen Themen. Wie also sollte man ohne auskommen? Und es wurde bei weitem nicht so intensiv beschrieben wie auf der Milchstraßenebene, sondern eher beiläufig. Insofern war auch das von Michelle Stern stark umgesetzt, was das Expose offenbar vorsah.
Und zu den Kommentaren im letzten Spoilerthread wie: "schon wieder eine versprengte Menschheit" ist zu sagen, dass es so stimmt. Ja, schon wieder eine. Und daraus folgt die Frage: Was geht hier tatsächlich vor?
Manchmal merkt man uns Foristen schon das fortgeschrittene Alter an, das uns vielleicht doch zu sehr der Fähigkeit beraubt uns begeistern zu lassen. In einem anderen Thread wurde wieder einmal auf herablassende Art das Wort "Fanboy" benutzt. Aber schaut man mal an wofür diese "Kunstschöpfung" steht, muss ich lächeln. Fan im eigentlichen Sinne: jemand der sich sehr für etwas begeistern kann. Boy: ein junger Mensch, der offen für alles ist.
Ein Fanboy ist als nichts weiter als ein Mensch, der jung in seinen Gedanken blieb, offen in seiner Denkweise ist und in der Lage ist sich für interessante Themen zu begeistern.
Nun gut! Dann will ich mich mal outen! Ich bin ein Fanboy. Und ich bin stolz darauf, mir das mit meinen 57 Jahren noch bewahrt zu haben.
... jogo, einfach unverbesserlich...