Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

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Alexandra
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Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

Im Zentrum des Romans steht ein Mahnmal nuklearer Verwüstung, die überaus wahrscheinlich und lebens- todes?- nah ist, in dieser Form aber trotzdem kaum stattgefunden hat. Perry Rhodan besucht den jungen Sternenstaat, der nach der Rettung durch das Gondunat entstand, um endlich dessen Vorzüge mitzurleben und entwickelt doch nichts als Zweifel. Dabei begleiten ihn Dean Tunbridge, Báron Danhuser und Penelope Assid. Er nimmt den jungen, scheinbar angepassen Soprassiden Ossprath mit, der in Windeseile Querdenken und Eigeninitiative entwickelt, was sie in die Tiefe führt, wo in Gestalt jugendlicher Mutanten die echte Vergangenheit, das verschüttete Wissen der Altvorderen auf sie warten.

Der Prolog beginnt mitten in der Gesprächssituation: Einer redet auf Perry Rhodan ein, spricht vom Untergang und dessen Faszination, zeigt eine Welt, und der Leser blickt in sein unsichtbares Gesicht, erlebt die Situation durch Perrys Augen und Ohren mit: den Untergang von Porass, die Welt der Soprassiden, mit grünen Wäldern und in den Boden gebauten Trichtersiedlungen. Später wird unser Team den Planeten besuchen und der Wahrheit näherkommen.

Die Soprassiden sehen aus wie eine Mischung aus Humanoiden und Arachniden, sind bis zu 1,40 Meter groß. Sie haben vier Beine und vier aus dem Oberkörper wachsende Arme. Der Hauptleib hat ein Außenskelett, die Arme und Beine aber nicht; stattdessen weisen sie je zwei Ellenbogen oder Kniegelenke auf. Ihre beiden Doppelaugen funkeln in der Kopfkapsel aus schwarz schimmerndem Chitin. Zwanzig Prozent von ihnen sind weiblich und gebärfähig. Von den männlichen Soprassiden sind aber nur die Hälfte zeugungsfähig. Die restlichen werden Politiker, Künstler, und sind wesentlich klarer im Kopf als die sich vermehrenden Artgenossen.

Die Aufnahmen aus der Vergangenheit, die Rhodan sieht, zeigen den zeugungsfähigen Soprassiden Kazuussa. Er erlebt einen planetenumspannenden Krieg, der im Einsatz von Atomwaffen eskaliert. Die Ästhetik der sonnenhellen Explosionen lässt grau verbranntes Land zurück und Kazuussa, unfruchtbar geworden, stirbt. Nicht aber sein Volk. Die Überlebenden hätten den Krieg weitergeführt, die eigene Spezies vernichtet, wären nicht die Thoogondu gekommen. Das will der Gondu Narashim Perry Rhodan zeigen.

Die beiden Unsterblichen befinden sich auf dem Flaggschiff, dem Pentasphärenraumer POTOOLEM. Man schreibt den 17. Oktober 1551 NGZ. Beeindruckt von den als Erinnerungsgast des Gondu miterlebten Ereignissen des Volkes der Thoogondu in der fernen Vergangenheit der Milchstraße und der Galaxis Sevcooris rekapituliert Rhodan die offiziellen Daten und Ereignisse des Goldenen Reichs bis zur Übergabe des Pedgondits durch ES. Trotz der erzeugten Unmittelbarkeit misstraut Rhodan dem Prozess: die Thoogondu arbeiten schlicht zu ausgiebig mit manipulierten Gedächtnisinhalten. Die Geschichte ist ihm zu glatt, er hinterfragt die Motive der Gastgeber. Ist das Streben nach einem Bündnis nur ein Manöver, um die alte Heimat, die Milchstraße, wieder in Besitz zu nehmen? Was würde das für die Menschheit bedeuten, was für ES?

Rhodan merkt, wie ausgeliefert er den Thoogondu ist und fürchtet um sein Leben. Er versucht, die Leibwächter, die Gäonen, abzuschätzen, deren Gesichter hinter ihrer Ganzkörperrüstung aus weißem Pedgondit verborgen liegen, die sich, Hauskatzen gleich, unsichtbar machen können, und betrachtet die anwesenden Thoogondu, ihre weißen, von blauen Adern überzogenen Gesichter, ihre Knochenpanzer.

Da betritt Thronfolger Puoshoor den Saal, der Rhodan stets an seinen sich hinter Masken verbergenden, provozierenden Sohn Michael erinnert. Er und sein Vater scheinen Perry zu belauern. Unser Team folgt ihm an Bord der DAAIDEM, um zu den heutigen Soprassiden ins Soprasystem zu fliegen. Sie sind brav, geben ihre Waffen ab, fügen sich. So wie die Protegées der Thoogondu auch.

Ganz große Überraschung – sie fliegen das Soprasystem nicht direkt an. Rhodan verdreht die Augen. Die Thoogondu können nur indirekt. Er hinterfragt sein eigenes Misstrauen, fragt nach dem Grund. Puoshoor argumentiert mit dem Respekt der Thoogondu vor einem stolzen Volk, das ungestört bleiben möchte. Überraschung?

Man fliegt also das System der Sonne Verrz an, und damit beginnt das Eintauchen in eine wunderschön anachronistische Welt. Die DAAIDEM kommt nämlich nicht mit. Man benutzt ein Schiffchen ohne Überlichtantrieb, 300 Meter lang und 100 Meter breit, die STAZZ. Sie hat ein Dorrnu-Triebwerk als magnetoplasmadynamischen Antrieb und muss in aufwändiger, vierarmiger Handarbeit geflogen werden, was Rhodan – übrigens als Ich-Erzähler – ausgiebig beobachtet und bewundert.

Fürs Überlichtschnelle nutzt man ein von den Thoogondu gestiftetes Transportsystem, die Kompositoren. Das ist eine Art Olympischer Ringe, deren Transmitterschock ausgesprochen schmerzhaft ist. Weshalb man Norzoz-Pulver nimmt, aufgelöst in Wasser oder in Kuchen eingebacken, so wie man es in Rhodans Jugend mit ganz anderen Substanzen tat. Als Dank für das Transmittersystem stellen sich jährlich ein paar Dutzend junger Soprassiden den Thoogondu für genetische Experimente zur Verfügung. Sie verschwinden und keiner fragt mehr nach ihnen. Der Soprandu, der Herrscher, sei zuständig … und der tut es nicht.

Auf der STAZZ lernen sie Ossprath kennen, jenen jungen Soprassiden, der so enthusiastisch angepasst scheint und trotzdem sofort Rhodans Sympathie gewinnt, weil er glaubt, was er sagt. Kommandant Vossflo, der seine Vorbehalte gegen die Besucher deutlicher zeigt, erlaubt ihm, mit den Fremden mitzugehen. So betreten sie eine herrlich anachronistische Welt aus einem glasierten Kontinent mit einem Mahnmal, für dessen Besuch sie bleigepanzerte Schutzanzüge bekommen wegen der Reststrahlung und drei scheinbar unbewohnten Dschungelkontinenten. Die Soprassiden wohnen unterirdisch! Zum Glück sind die leichten SERUNS viel effizienter als die Bleipanzer.

Nun, erst mal gibt es einen fehlgeleiteten Kollisionsalarm und die Elektronik des Schiffchens fällt aus. Es gibt Notbeleuchtung und flackernde Bildschirme. Sie sind in einer Sonneneruption gelandet. Dann erreichen sie den Transatmosphärehafen Khollaz. Diese Häfen befinden sich in luftleerer Höhe 800 bis 1200 Kilometer über dem Äquator, denn die Raumschiffe der Soprassiden können nicht auf Planeten landen. Sie starten von dort auch im Vektor ihrer geplanten Flugrichtung. Der Raumhafen ist – Überraschung! – spinnenförmig angelegt.

Beim Betrachten sprechen sie über ein gemeinsames Lebensmotto, »Mut braucht nur, wer das Notwenige verkennt«, das uns durch den Roman begleitet. Es gibt für Rhodan den Ausschlag, sich mit Ossprath zu identifizieren. Der Soprandu Tossmoner wird für Rhodan einen Empfang geben, und der erfährt auch gleich, dass bald die Amtsübergabe an dessen Nachfolger Azzumu erfolgen wird.

Nach dem Andocken am Orbitalhafen sieht man riesige Containerstrecken, unter anderem in Form »einer überbauten Plattform, die nach unten teilweise geöffnet war. Das Schwarz des Weltalls schien dort in die Orbitalstation zu greifen. Man konnte den Eindruck haben, auf einem Floß mitten im leeren All zu stehen«. Daran ist ein gewaltiges Stahlrohr verankert mit hausgroßen Klemmen dran: Das Transportsystem ist ein Äquatoraufzug mit Gondeln, die an einem Strang aus Kohlenstoff-Nanoröhren auf und ab fahren. Die Schwerkraft spüren sie trotz der extremen Bremsvorgänge am Ende nicht, weil sie Prallfelder von weit überlegenem technischen Standard haben. Mit Solarpaddeln fangen die Sonnenstrahlen zur Energiegewinnung.

Nach der Landung betreten sie ein schwerfällig wirkendes Militärflugzeug, später mit einem schicken, weißen, in seiner Technik detailliert erklärten Hyperschallflugzeug, das sie zum Mahnmal, einer Säule auf dem verseuchten, glasierten Kontinent, bringt. Dort steigen sie lange Treppen hoch und erleben durch zum Leben erwachende goldene Reliefs auf weißem Pedgonit, angebracht etwa alle zehn Höhenmeter auf Treppenabsätzen, die Entwicklung der Soprassiden mit: Wie die Spinnenartigen in ihren unterirdischen Städten unabhängig voneinander die gleiche Technologie hochzüchten und in Kriegen ihren Lebensraum zerstören, weshalb sie an die Oberfläche müssen, wo Raubtiere sie jagen. Nur, um dort erneut Machtblöcke zu entwickeln, die einander nuklear bekriegen.

Der geneigte Leser des Spoilers muss an dieser Stelle nicht aufjaulen: Auch Rhodan findet das hochgradig unwahrscheinlich, erstens die gleichzeitige Entwicklung, zweitens die verklärte Rolle der Thoogondu, drittens, dass keiner je von Fallout und nuklearem Winter gehört hat bei all der präzise entfalteten Zerstörung, die ihnen gezeigt wird. Sehr schön der oberste Abschnitt des Mahnmals: »Das Feuer der Sonne wurde zu dem ewigen Feuer, das auf dem Gipfel der Säule loderte, um den Soprassiden zu helfen, Licht in das Dunkel zu bringen, das ihre Geschichte umhüllte«.

Dieses Licht kommt Rhodan falsch vor. Er glaubt kein Wort und bemerkt noch dazu das irritierte Gemurmel seines begabten HiWi Ossprath, der von Legenden redet über verbliebene Reste der unterirdischen Siedlungen auf dem Kontinent Dundozo, in denen es Überlebende des Untergangs gibt, schauerliche Mutanten, den »Abgrund der Altvorderen«. Er und Rhodan verstehen sich: Beide wollen da hin.

Und sie bekommen die Genehmigung, auch wenn Rhodan dadurch die feierliche Datenübergabe an den neuen Amtsinhaber verpassen wird. Und zwar der Zugriffscodes für die neugebauten Atomwaffen, welche die ansonsten friedlich sedierten Soprassiden rein zu Verteidigungszwecken gebaut haben, gemeinsam mit den von den Thoogondu angeregten Desintegrator- und Impulswaffen.

Nun haben Ossprath und Perry richtig Spaß: Sie fliegen eine altertümliche Maschine und Perry zeigt, was er als Risikopilot gelernt hat. Dann finden sie den Eingang, nach dem sie suchten. Und gleich tauchen die Mutanten auf, kindkleine entstellte Gestalten, aufdringlich wie die fliegenden Händler unterentwickelter Länder auf Touristenjagd und genauso aggressiv. Ihre Sprache versteht man nicht und sie stürzen sich auf die Besucher. Ossprath wird weggezogen, wird materiell durchlässig und verschwindet mit einem der Entstellten im Fels. Unser Team setzt nach, findet im Höhlensystem jedoch Spalten, durch die Spinnenkörper passen, aber keine Menschen, und geben auf.

Man berät, stellt Vermutungen auf, tippt auf Mutanten, wie sie damals auch auf der Erde unter dem Einfluss der Atomexplosionen entstanden. Ratlos kehrt unser Team in die Zivilisation zurück. Aber die Soprassiden befinden sich in heller Panik. Die Datenübergabe schlug fehl, das System wurde gehackt. Nukleare Sprengköpfe wurden von einigen orbitalen Verteidigungsforts abgefeuert und sind unterwegs zu ihnen. Zum Glück fliegen sie wenigstens langsam. Man hat schon die Thoogondu um Hilfe gebeten, aber die müssen erst hinfliegen.

Das Mahnmal ist wohl dem Untergang geweiht, obwohl die Thoogondu rechtzeitig eintreffen, um die meisten Raketen zu knacken. Unser Team benutzt die flugfähigen SERUNs: Jeder nimmt zehn willkürlich ausgewählte Soprassiden in sein Antischwerkraftfeld und fliegt zu jenen Höhlen, die schon einmal einen Atomkrieg überstanden.

Rhodan beschließt, die Anrufe der Thoogondu zu überhören. Schließlich kann einem Funkgerät so viel passieren in diesem Chaos. Es lohnt sich: Nach einigen Ortswechseln erreicht das Team die Stelle, wo sie Ossprath verloren, und der junge Geschlechtslose taucht wieder auf. Er macht Rhodan mit seinem Entführer Dussudh bekannt, der tatsächlich ein Mutant ist, ein Semiteleporter, der Weggäste durch festen Felsen transportieren kann.

Ossprath ist trotzig und aufgeregt. Er will Rhodan den Abgrund der Altvorderen zeigen, in den er hinabschauen konnte, das Gewölle, das ihn vor den Thoogondu verbarg und die Wahrheit übr die Lüge, die man Gondunath nennt. Dabei, kündigt er an, wird Rhodan Mut brauchen, weil er einem der gefürchteten Vanteneuer begegnen wird. Aber die beiden sind sich einig: »Mut braucht nur, wer das Notwendige verkennt«. Sie laufen vor den Thoogondu weg, während Dussudh ein Teammitglied nach dem anderen durch den Fels transportiert, zuletzt Rhodan.


To be continued ...






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Zuletzt geändert von jogo am 26. Mai 2017, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Auf Wunsch von Alexandra den Spoiler durch eine korrigierte Version ersetzt.
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Alexandra
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

Guten Morgen Forum!

Eingedenk des schönen Ferientages habe ich den Roman nach dem gestrigen Anlesen heute in aller Herrgottsfrühe im sonnigen Garten genossen, mit der Kaffeetasse neben mir und der Tigerkatze auf den Füßen.

Er gefiel mir sehr gut. Schön nostalgisch, übersichtlich, stimmungsvoll und in der bei Uwe Anton üblichen sprachlichen Gestaltung.
ParaMag
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von ParaMag »

Vielen Dank an die 'Frühschicht' für den Spoiler. :D
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ovaron29
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von ovaron29 »

Alexandra hat geschrieben:Guten Morgen Forum!

Eingedenk des schönen Ferientages habe ich den Roman nach dem gestrigen Anlesen heute in aller Herrgottsfrühe im sonnigen Garten genossen, mit der Kaffeetasse neben mir und der Tigerkatze auf den Füßen.

Er gefiel mir sehr gut. Schön nostalgisch, übersichtlich, stimmungsvoll und in der bei Uwe Anton üblichen sprachlichen Gestaltung.
"Die beiden Unsterblichen befinden sich auf dem Flaggschiff, dem Pentasphärenraumer POTOOLEM."
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Bombe 20 »

@Alexandra: Danke für den Spooiler :st:

Das mit der Bezeichnung des Gondu als "Unsterblicher" ist mir bereits in 2905 "Das verlorene Volk" aufgefallen. Ob das ein Fehler im Expo ist und nun so durchgezogen wird? Vielleicht war der Gondu ja tatsächlich mal als Unsterblicher geplant und das genaue 62x20 Verfallsdatum wurde erst nachträglich eingeführt? :gruebel:

Die ~1200 Jahre Lebenszeit sind ja nicht mal besonders langlebig, da gibts im Perryversum genügend Beispiele von Völkern, deren Individuen ganz natürlich ähnlich lang leben oder sogar noch länger... :unschuldig:
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Alexandra
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

Der Gondu ist mir es Erachtens eine Art Kollektivlebewesen, Erinnerungstrichter, wie auch immer. Der Einzelne stirbt, aber sein gesamter Seinsstrom geht ungebrochen weiter, weil der Nachfolger vollständigen Zugriff hat und das Übernommene seine Persönlichkeit prägt. Heißt: Das Wesentliche an ihm ist unsterblich.

Aber klar, wie man das Wegfallen des Körpers gewichtet, das liegt im Auge des Betrachters.
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Bombe 20 »

Mmmm... Der Gondu als quasi theologisches Konzept das aus sich heraus unsterblich ist. Wäre auch ne Möglichkeit aber Unsterblichkeit von Protagonisten im Perryversum wurde bisher eigentlich eher auf das Individuum bezogen. Es stellt sich dann auch die Frage ob der "Erinnerungstricher" wirklich der Gondu ist, oder doch eher sein Chefsessel :P
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Alexandra
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

Die experimentieren zur Zeit ziemlich intensiv mit den Variationen von Kollektivlebewesen.

Die Ursache für meine ehrlich gesagt vollständig unreflektierte Einstufung war aber die Art, wie Uwe Rhodan darauf rumreiten lässt, dass der Gondu an den Thron gefesselt ist. Das Verb hatte ich erst übernommen, dann ersetzt, weil es im Spoiler eine durchaus veränderte Szenerie heraufbeschwört ( die mich im Nachhinein aber durchaus amüsiert).

Aber die Sache mit dem Chefsessel finde ich spannend. Wir hatten ja schon, dass die Zellaktivatoren von ES die Träger beeinflussen, hin zum Moralischen Code, oder täusche ich mich da?
Nun ist das Material des Throns auch von ES.
Und Bully Zellaktivator würde von den Chaotarchen beeinflusst?
Ich hab' gewisse Leselücken, ich bin mir nicht ganz sicher damit.
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Bombe 20 »

Klar, wenn du beim Lesen diesen Eindruck hattest kann schon gut was dran sein, die Sache bietet im Moment ja Raum für alle möglichen Spekus. Bin schon gespannt wie es auf mich wirkt, wenn ichs gelesen hab, so am Samstag oder Sonntag :lol:

Dass der Gondu und damit das ganze Güldene Reich komplett fremdgesteuert ist, davon gehe ich eigentlich aus. Und der Chefsessel spielt dabei vermutlich eine wichtige Rolle. Fragt sich nur, wer den Sessel kontrolliert. Anfangs dachte ich noch es wäre tatsächlich ES, der hier eine Art Feuerwehr für Notfälle installierte, in seiner unendlich langzeitplanerischen Weitsicht, aber daran zweifle ich inzwischen sehr. Der komplette Zyklus dreht sich um Fälschungen, Manipulationen und Lügen. Und die ES Geschichte ist mir zu dick aufgetragen. Auch, warum sollte sie nur etwas falsch sein und nicht komplett von vorne bis hinten falsch? Hinter den Gemen steckt GESHOD. Wer steckt hinter dem Goldenen Reich? Bild
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Alexandra
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

Vielleicht gibt es GESHOD gar nicht. Gott ist tot und so. Und jemand nutzt den Mythos zum Machterwerb.

An eine Fremdsteuerung habe ich weniger gedacht. Eher an eine Wechselwirkung. Wobei ES sicher dominiert und GESHOD, falls er - sie existiert, sicher auch.
Aber das ist alles reine Spekulation.
Oomph Amber
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Oomph Amber »

Also für mich ist in GES HOD ES drin .... Kann wilde Spekulaton sein, viel mir nur direkt ins Auge.
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Arthur Dent
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Arthur Dent »

Ich habe den Roman auch gerade durch und in meinem Blog rezensiert. Da ich hoffe, Uwe Anton am WE in Osnabrück zu treffen, fällt mein Urteil wohlwollend aus. :unschuldig:
Tatsächlich bietet Uwe Antons Story und Stil wenig Angriffsfläche. Die Reisestationen von Rhodan und Co. werden sehr schnell durchgewechselt, was keine Langeweile aufkommen lässt. Die Figuren bleiben insgesamt etwas blass. Da hätte ich mir zumindest einen Konflikt gewünscht, um die Situation der Figuren untereinander etwas aufzufrischen. Das verletzte Squad-Mitglied hätte beispielsweise einen Ansatz dazu liefern können. Penelope Assid wurde von den Thoogondu gesundgepflegt. Was die Thoogondu mit den Erinnerungen anstellen, weiß Rhodan inzwischen. Da kann man nicht ausschließen, dass auch Assid vielleicht konditioniert wurde. Wer derart in den Gehirnen anderer eingreift, kann wohl nicht nur Erinnerungen manipulieren.
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Alexandra
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

Oomph Amber hat geschrieben:Also für mich ist in GES HOD ES drin .... Kann wilde Spekulaton sein, viel mir nur direkt ins Auge.
Wenn wir auf der Ebene anfangen ... Dann fällt mir GEmüseScHOT/De ein. :unschuldig:


@ Arthur Dent
Du machst in deinem Post zwei Aussagen zu Uwes Aggressionsverhalten - real und im Fiktionalen. Ich grinse.
Weil ... Ich erinnere mich an ein paar Romane, in denen seine Protagonisten aggressiv sind. Die fand ich tatsächlich sehr interessant, konnte auf sehr tiefen Ebenen mitgehen. Eine Art, die mir liegt. Sollte er wirklich öfter machen.
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Richard
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Richard »

Bombe 20 hat geschrieben: Die ~1200 Jahre Lebenszeit sind ja nicht mal besonders langlebig, da gibts im Perryversum genügend Beispiele von Völkern, deren Individuen ganz natürlich ähnlich lang leben oder sogar noch länger... :unschuldig:
Welche galaktischen Voelker fallen dir ein, die ganz natuerlich aehnlich alt oder deutlich aelter werden?

Mir fallen da die Haluter ein ... aber die sind letztlich nicht aus einer natuerlichen Evolution heraus entstanden. - Sprich da wurden gewissermassen die Ahnen mal genoptimiert. Und wenn man an die Geschichte bis hin zu den Uleb und Zweitkonditionierten denkt wuerde es mich nicht wundern, wenn da nachtraeglich auch noch "Selbstomptimierungen" durchgefuehrt wurden bevor sich aus den Bestien die Haluter entwickelten.

Langlebige Menschenabkoemmlinge wie zb die Siganesen vor der Herrschaft der Cantaro bzw. Monos waren umweltangepasste Lebewesen. Da bin ich mir nicht so sicher ob man die da mitzaehlen sollte oder nicht.

Die Nocturnen sind bzw. waren keine in der Milchstrasse ansaessige Lebensform aber die der Weise von Fornax bzw. der Narr von Fornax waren/sind jedenfalls schon sehr langlebig.

Die Hathor habe ich als recht langlebige Lebewesen in Erinnerung - aber die stammen aus Andromeda und sind dort wohl ausgestorben. Wie alt die Ator - ihre "Vettern" in TALINs MB - werden habe ich jetzt nicht in Erinnerung; gab es da mal eine halbwegs konkrete Aussage?

Ich denke, man sollte "Unsterblichkeit" jeweils in Relation zur natuerlichen Lebensdauer der jweiligen Spezies betrachten.
Aus der Sicht eines durchschnittlichen Thoogondu wird der Gondu wohl durchaus ein Unsterblicher sein - da er ein Vielfaches der eigenen Lebenserwartung alt werden kann.
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Bombe 20
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Bombe 20 »

Die Arcoana z.B. kannst noch dazurechnen, die werden meiner Erinnerung nach mehrere tausend Jahre alt. Nebenbei bemerkt wissen wir gar nicht wie alt Thoogondel im Schnitt werden, das wurde bisher nirgends beschrieben (oder ich habe es überlesen). Wenn sie angenommen 300 Jahre alt werden dann wäre das nur natürliche Lebenserwartung mal vier und da käme wohl niemand auf die Idee dies "unsterblich" zu nennen, relativ oder nicht.

Aber das ist ja eigentlich gar nicht das Hauptargument dagegen sondern eher die schon im Voraus recht genau bekannte Ablebenszeit. Die ist nicht irgendwie unscharf, undefiniert, so dass man vielleicht auf die Idee käme das mit "unsterblich" zu umschreiben, sondern im Gegentum, so genau bekannt dass man sich sogar schon ein fettes rotes Kreuz für den betreffenden Tag in den Kalender machen kann, damit man nicht vergisst die Bestellung bei Fleurop Intergalact Inc. für den Kranz rechtzeitig in Auftrag zu geben. Also zumindest ich käme da nicht auf die Idee das mit "unsterblich" zu umschreiben :P

Vielleicht gehts aber auch eher in Alexandras Richtung mit dieser Unsterblichkeit.
ParaMag
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von ParaMag »

Nachdem der schöne Tag nun vorbei ist, Roman heute morgen gelesen und für gut befunden.

Perry ist mal aufgewacht und stellt fest das nicht alles Gold ist was glänzt.
Mir ist er vorgekommen wie ein leichtes Antwortspiel auf unsere Deutungen, Vermutungen und Befürchtungen hier im Forum.
Obwohl der Roman sicher schon geschrieben wurde bevor der Zyklus begonnen hatte bzw. die ersten Hefte raus waren.
marafritsch2705
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von marafritsch2705 »

Wieso gibts kein hörbuch?
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Alexandra
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Alexandra »

marafritsch2705 hat geschrieben:Wieso gibts kein hörbuch?
Ich hab' meins. Nur noch nicht runtergeladen.
marafritsch2705
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von marafritsch2705 »

Welche galaktischen Voelker fallen dir ein, die ganz natuerlich aehnlich alt oder deutlich aelter werden?
Naja ,die terraner bzw wesen aus matans reich werden auch tausend und mehr jahre alt
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Richard
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Richard »

Welche Wesen aus Matans Reich? - Meinst Du jetzt die Wesen in der Veste Tau? Die werden nicht von sich selbst heraus aelter bzw. sind dort auch nicht sonderlich langlebig - dort koennen Tote halt wieder "reanimiert" werden.

Falls Du die meinst zaehlen die mE auch nicht wirklich zu den von Natur aus besonders langlebigen Lebewesen.
RolfK
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von RolfK »

S. 8, rechte Spalte, 1. Zeile:
"Ich war nicht allein an Bord des fremden Schiffes."
S. 9, linke Spalte, Anfang des vorletzten Ansatzes:
"Ich war der einzige Galaktiker an Bord des gondischen Flaggschiffs."

Musste das sein? Einsatzteam im Nirwana verschwunden? Was kümmert mich mein Geschreibsel von vor 5 Minuten?

Ärgerlich!
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Elena
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Elena »

Öhm, das verstehe ich jetzt aber ganz anders. Er kann sowohl der einzige Galaktiker an Bord sein und trotzdem nicht allein, nämlich dann, wenn all die anderen keine Galaktiker sind.
Ein bisschen gesunder Menschenverstand, Toleranz und Humor - wie behaglich es sich dann auf unserem Planeten leben ließe.
- William Somerset Maugham


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AARN MUNRO
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von AARN MUNRO »

Sehr nett die Anspielungen auf Hans Kneifel und den Fußball. Weniger gut war Perrys dem Zeitgeist zu schuldende Passivität. Es ist schön, mal wieder Zivilisten zu retten. Vor tausend Bänden hätte er die Torpedos aber abfangen können. Actionsreiche Offensivabwehr. Kein Verstecken im Berg und auf den Einschlag warten. Ansonsten netter, flotter Band. Die Psycho-Beeinflussungsstrukturen der Goldenen arbeiten sich ja langsam heraus.Das Wetter ist schön, der Kirchentag läuft bei uns und das Pokalfinale. dazu der Osnabrücker-PR-Tag. Darum dreimal die zwei! Bin schon im Büro. :D
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Verkutzon »

Ich sags mal mit den Worten des "Alten", aus Buchheims Roman Das Boot: Gut, Uwe Anton, gut gut...
Die einzige Unstimmigkeit ist der Sauerstoffgehalt auf dem Planeten Porass, 43%... Erstens würde Rhodans Squad-Team an Sauerstofftoxikose leiden (Schwindel, Übelkeit und Orientierungslosigkeit...), zweitens wäre der hohe Sauerstoffanteil in der Atmosphäre ein Brandbeschleuniger erster Güte! Auf einem solchen Planeten müssten ständig riesige Brände wüten. Es gibt Hinweise darauf, dass in der Vergangenheit unserer Erde der Sauerstoffgehalt einst bis zu 35% betrug und dass riesige Kohlevorkommen auf gigantische Brände in den damaligen Urwäldern zurückzuführen sind.
Ansonsten ein gut zu lesender, unterhaltsamer Roman!
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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Bombe 20
Marsianer
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Re: Spoiler 2910: Uwe Anton - Im Reich der Soprassiden

Beitrag von Bombe 20 »

Nur gut dass Rauchen scheinbar etwas aus der Mode gekommen ist, anno 1551 NGZ. Mit dem Anzünden einer Kippe könnte man sich in der Hochsauerstoffatmo böse die Schnute grillieren :lol:
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