Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 37: Die Stardust-Verschwörung (Christian Montillon) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Erstmals darf Christian Montillon den Startroman für eine neue Neo-Staffel verfassen. Und tatsächlich nutzt er die Gelegenheit um ordentlich abzuliefern!

Nach der Eroberung der VEAST'ARK im letzten Band gehts heimwärts ins Sol-System. Mit im Schlepptau sind die überlebenden Naats samt Schiffen und Atlan da Gonozal. Daheim angekommen ist die Aufregung groß, als Perry und Co. eine fremde Raumstation über Terrania schweben sehen. Auch Administrator Adams Aufklärung über das Programm der Venus-Station bringt keine Entspannung, denn Atlan stellt umgehend klar, dass er der Station niemals eine derartige Programmierung gegeben hat. Perry und Atlan beschließen der Station einen Besuch abzustatten, um herauszufinden was da eigentlich los ist. In der geheimen Kommandozentrale treffen die beiden einen alten Bekannten Atlans. Dieser verpasst Atlan eine Art Hypnosestrahl, der diesen dazu zwingt eine verschüttete Erinnerung von vor 9 Monaten freizugeben. Perry staunt nicht schlecht, als er erkennen muss, dass diese Erinnerung ihn selbst und den Start der STARDUST betrifft, welche zum einschneidenden Kontakt zwischen Menschen und Arkoniden führte.

Denn vor 9 Monaten wurde Atlan außerplanmäßig von Rico geweckt, um Perry Rhodans Leben zu retten und einen Saboteur zu enttarnen, der dafür sorgt, dass die Nova-Trägerraketen beim Startversuch explodieren. Doch mehren sich Indizien, die darauf hindeuten, dass Rico nicht derjenige ist, der er vorgibt zu sein. Und wieso kann sich Atlan nicht mehr an diesen wichtigen Einsatz erinnern?

Crest da Zoltral versucht währenddessen Buße zu leisten. Er schämt sich für seine heftigen Vorurteile, die er noch vor kurzem den Naats entgegengebracht hat. Um Abbitte zu leisten verschenkt er seinen Zellaktivator an Sayoaard. Dieser konnte zwar aus den Klauen Sergh da Teffrons befreit werden, doch hat dieser dem Naat-Jungen einen künstlich geschaffenen Killervirus verpasst, gegen den kein Kraut gewachsen scheint. Ob der Zellaktivator ausreicht Sayoaard zu retten, oder kommt für den übersinnlich begabten Naat jede Hilfe zu spät?

Der Auftakt für Staffel 5 ist hervorragend gelungen und macht wirklich Lust auf mehr! Das ist einer jener Bände, den man durchaus in einem Stück runterliest. Es gibt keinen Durchhänger, alle drei Handlungsebenen sind interessant und spannend. Der einzige Wermutstropfen ist das Gedöhns um Sayoaards Vision, welche bereits im letzten Band aufgezogen wurde und hier weitergeführt wird. Da ich die erste Epoche schon damals gelesen hatte, weiß ich, dass diese Vision ein peinliches Expokraten-Luftschloss ist, welches im späteren Verlauf der Epoche völlig ad absurdum geführt wird. Aber das konnte man damals noch nicht wissen, weswegen dieser Kritikpunkt keine negativen Auswirkungen auf diesen Band hat. Verdiente Maximalwertung für Christian Montillon!
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 38: Der Celista (Michelle Stern) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Wieder einmal darf Michelle Stern einen Neo-Band verfassen. Dies ist ihr vierter Band, womit sie nach Frank Borsch und Christian Montillon an den dritten Platz der aktivsten Neo-Autoren rutscht. Mit „Der Celista“ schaltet man, nach den letzten beiden doch recht ereignisreichen Bänden, wieder einen Gang runter.

Nachdem er von Crest da Zoltral über das Epetran-Archiv aufgeklärt wurde, in dem der Standort der Erde eingespeichert ist, sieht sich Perry Rhodan gezwungen einen zweiten Vorstoß nach Arkon zu wagen. Das Ziel ist es das Archiv zu zerstören und somit den Heimatplaneten zu schützen. Dieses mal geht er aber bedächtiger vor. Er nimmt nur eine handvoll Gefährten mit. Darunter Crest, Atlan und zwei weitere, nicht genannte, Terraner. Obendrein spannt er die Mehandor-Matriarchin Belinkhar in seine Pläne ein. Diese zeigt sich hilfsbereit und organisiert eine Schiffspassage auf der IMH-TEKER, einem Walzenraumschiff ihres Ex-Lovers Talamon. Und da Belinkhar keinen Nerv mehr hat, die verhasste Führungsposition auszuüben, täuscht sie den eigenen Unfalltod vor und begleitet Rhodan auf die Reise. Talamon ist wenig begeistert darüber, dass seine Ex einen anderen, gutaussehenden Kerl anschlappt, beißt jedoch die Zähne zusammen. Im Schlepptau hat Talamon seinen schrulligen Kumpel Elnatiner, ein insektoider des Volater-Volks. Elnatiner wünscht sich nichts sehlicher als die Koordinaten seines Heimatplaneten zu finden. Crest nutzt die Gelegenheit sich Atlan anzunähern, um mehr über das Dasein als Unsterblicher herauszufinden, wird jedoch von Atlan abgeblitzt.

Diese galaktische Kreuzfahrt zur Ara-Welt Insinglass XIV könnte eigentlich sehr gemütlich sein, doch dummerweise gibt es noch den Titel-gebenden Celista – also einen hochgefährlichen Geheimagenten des arkonidischen Imperiums. Dieser wird kurz vor Rhodans einchecken auf die IMH-TEKER auf eben diesen aufmerksam. Der Celista schmuggelt sich an Bord, um Rhodan und Co. unter die Lupe zu nehmen. Und natürlich stellt sich sein Anfangsverdacht als wahr heraus – Rhodan befindet sich auf der Todesliste des Imperiums! Jedoch muss der Celista feststellen, dass es Talamon gar nicht witzig findet, wenn blutgierige Geheimagenten auf seinem Schiff rumgurken.

Weiteres Aufsehen sorgt die Entdeckung einer Rettungskapsel im All, denn die Wahrscheinlichkeit solch eine Kapsel zu finden ist absurd gering. Besagte Kapsel beherbergt den Purrer Chabalh. Purrer sind halbintelligente Raubkatzen, welche angeblich Gedanken lesen können. Ist Chabalh wirklich nur ein gerettetes Opfer, oder steckt mehr hinter dem Purrer?

„Der Celista“ ist eine quirlige Mischung aus Kreuzfahrt und Agentenroman. Michelle Stern lässt es hier sehr ruhig angehen und nutzt den Band in erster Linie, um neue Charaktere einzuführen und alte und neue Charaktere miteinander interagieren zu lassen. Die Sache mit dem Celista wirkt da eher wie eine Randerscheinung. Auffällig ist vor allem, dass hier auf das hin- und herspringen zwischen verschiedenen Schauplätzen verzichtet wurde. Und ich habe es ehrlich gesagt auch nicht vermisst. Der Band macht spaß und liest sich angenehm flüssig. Zwischendrin gibt es auch einige humoristische Szenen. Vor allem Elnatiner sorgt immer wieder für ein breites Grinsen.^^ Das große Action-Feuerwerk sollte man jedoch definitv nicht erwarten, muss aber auch nicht immer sein. Ein grundsolider, guter Band. Der letzte Funken bleibt jedoch aus. Daher trotzdem nur 3,5 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 39: Der König von Chittagong (Michael Marcus Thurner) / Wertung: 3,5 von 5 Sterne

Mit seinem dritten Beitrag zu PRN versucht Michael Marcus Thurner an seinen Erfolg aus der ersten Staffel anzuknüpfen. Mit Band 5 „Die Schule der Mutanten“ hatte er damals die Maximalwertung von mir bekommen. Band 39 verwendet ähnliche Konzepte wie Band 5. Auch „Der König von Chittagong“ fokussiert sich auf Mutanten-Charaktere und zeigt uns die Schrecken einer Slum-Region. Aber ich greife vor.

Tako Kakuta und Wuriu Sengu wurden von John Marshall nach Bangladesch in die heruntergekommene Stadt Chittagong geschickt. Ihr Auftrag lautet einen kleinen Jungen namens Sandhya für das Lakeside-Institut zu rekrutieren, denn der Junge soll ein Mutant sein, der die Fähigkeit hat Metalle kraft seiner Gedanken zu formen oder sogar aufzulösen. Doch der Auftrag ist weitaus schwerer als gedacht, denn Sandhya lebt im tiefsten Elendsviertel Chittagongs. Die Einwohner verhalten sich abweisend und teilweise sogar feindlich. Einige von ihnen sind bereit zum äußersten zu gehen um über die Runden zu kommen.
Was die beiden Japaner nicht wissen, ist, dass Sandhya nicht der einzige Mutant ist, der sich in Chittagong herumtreibt. Ein weiterer hat sich zum „König“ der örtlichen Slumregion emporgeschwungen und verfolgt große Ziele. Die Rede ist vom linksradikalen und größenwahnsinnigen Franzosen André Noir. Er verfügt über eine extrem mächtige und beängstigende Mutantenkraft und agiert zunächst als Graue Eminenz.

In Terrania schauen wir Sue Mirafiore und John Marshall über die Schulter: Erstere erlangt immer größere Kontrolle über ihre Mutantenfähigkeit, welche sie zur Heilung ihrer Mitmenschen einsetzen möchte. Zu diesem Zweck lungert sie im Krankenhaus von Terrania herum und zieht sich somit den Zorn der dortigen Oberärzte wie Frank Haggard oder Fulkar zu. Das Verhalten der Ärzte fußt jedoch keineswegs auf Neid, denn sie verstehen, dass das Gehabe der Jugendlichen auf psychologische Probleme hindeutet. Und tatsächlich scheint Sue in gewisser Weise in Noirs Fußstapfen zu treten und dem Größenwahn anheim zu fallen. Doch im Gegensatz zu Noir hat Sue Freunde, die sich um sie kümmern. Vor allem Fulkar versucht das Mädchen auf die richtige Bahn zurückzubringen.

John Marshall hat von Administrator Adams eine Führungsposition erhalten und leitet unter anderem das Lakeside-Institut. Geradezu krampfhaft versucht er neue Mutanten herbeizuschaffen und für Rhodans Vision herzurichten (Camp Specter, anyone?). Die Masse an Arbeit ist erdrückend und der Stress geht ihn langsam an die Substzanz. Dennoch hat er zusätzlich noch die Obhut über die geistig zerrüttete Quiniu Soptor übernommen. Bezüglich Soptors Zustand erhält Marshall plötzlich Hilfe von unerwarteter Seite.

Leider kann Thurner nicht an die Qualität von Band 5 anknüpfen. Die Handlung in Chittagong ist spannend, leidet jedoch darunter, dass der Oberschurke erst sehr spät auf den Plan tritt und sich wie der reinste Schmock aufführt. Das Ergebnis der Handlung ist also recht enttäuschend. Außerdem wirkt Noirs Mutantenkraft viel zu übermächtig. Die anderen beiden Handlungsstränge in Terrania wirkten auf mich wie reines Geplänkel, welches nicht weiter erwähnenswert ist. Und das ist dann auch das große Problem von „Der König von Chittagong.“ Dieser Band wirkt nicht weiter erwähnenswert, da er einfach zu sehr vor sich hinplätschert und man keinen roten Faden erkennen kann. Dass das Exposé dazu zwingt wieder eine Seite für diese dämliche Vision zu opfern, macht die Sache auch nicht besser. Thurners gelungener Schreibstil und ein guter Mix zwischen den Handlungsebenen machen den Band dann aber doch überraschend genießbar. 3,5 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 40: Planet der Seelenfälscher (Oliver Fröhlich) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Wieder einmal dürfen wir einen neuen Autoren für PRN begrüßen. Mit „Planet der Seelenfälscher“ gewährt uns Oliver Fröhlich einen tieferen Einblick in die Ara-Kultur. Und das ist etwas worauf ich mich damals wirklich gefreut hatte, da Fulkar zu meinen Lieblingscharakteren gehört.

Perry Rhodan und Co. gelang es sich gegen den Celista durchzusetzen und den Ara-Planeten Insinglass XIV ohne Verluste zu erreichen. Dort wollen Perry, Crest und Belinkhar ihre Individualsignatur fälschen lassen, damit sie überhaupt eine reelle Chance haben unerkannt ins arkonidische Imperium vorzustoßen. Bei der Individualsignatur handelt es sich um eine fünfdimensionale Strahlung, von denen einige glauben, dass es sich hierbei um die Seele des jeweiligen Individuums handelt. Der Pfusch an dieser Signatur ist gleich in zweierlei Hinsicht ein hochgefährlicher Eingriff. Einerseits besteht die Gefahr, dass Erinnerungsstücke des Probanden gelöscht werden oder sogar seine Persönlichkeit abgeändert wird, und andererseits ist die Prozedur schlicht und einfach Illegal und wird vom Imperium aufs härteste bestraft.

Darüber hinaus gibt es für unser Trio auch noch ein weiteres Problem, denn um die verantwortlichen Aras der Geshur* Allamaj zur Kooperation zu bewegen, erpresst Belinkhar die Ara-Ärztin Arga Tasla. Diese meldet den Vorfall an ihren Vorgesetzten, der ihr befiehlt das Trio zu ermorden, und nebenbei in deren Gedankenströme einzutauchen, um deren Hintermänner zu enttarnen. Das Problem für Arga ist jedoch, dass die Sache mit dem Gedankentauchen alles andere als ungefährlich ist, und sie bei ihrer Gilde vor Jahren in Ungnade gefallen ist. Es schert also niemanden wenn Arga bei dem Einsatz krepiert. Wie wird die Ärztin mit dieser Extremsituation umgehen?
Perry Rhodan steckt derweil wieder einmal seine Nase in fremde Angelegenheiten und kommt dadurch dem finsteren Geheimnis der Geshur Allamaj auf die Schliche.
*(eine Art Ara-Gilde, die sich auf einen spezifischen Forschungszweig spezialisiert)

Die beiden Mutanten Iwan Goratschin und Ishy Matsu, welche sich Perrys zweitem Vorstoß nach Arkon angeschlossen haben, trainieren derweil Iwans Zünder-Mutantenkraft. Dummerweise übertreiben es die beiden mit dem Training, weswegen Iwan versehentlich den Gleiter des mysteriösen Arkoniden-Agenten Taivor und dessen Purrer Shyhat vom Himmel holt.
Taivor befindet sich auf einer wichtigen Mission, welche mit der Geshur Allamaj zusammenhängt. Und er fordert Ivans Hilfe als Wiedergutmachung ein.

Band 40 fügt sich an seine beiden Vorgängerbände an und bietet gute, solide Lesekost, die jedoch leider nicht vom Hocker reißen kann. Es dauert seeeehr lange bis der Band in die Gänge kommt und Fröhlichs Stilmittel zu Beginn Ereignisse zu beschreiben, welche eigentlich erst nach der Haupthandlung stattfinden, finde ich nicht gut. Ansonsten ist sein Schreibstil aber einwandfrei und für jemanden, der Interesse an den Aras hat, ist der Band definitiv unterhaltsam. Ich finde Oliver Fröhlich hat hier einen respektablen Einstand abgeliefert, für den er sich nicht zu verstecken braucht. 3,5 Sterne mit einer gewissen Tendenz zu 4 Sternen.
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 10. Juni 2022, 21:38 Band 40: Planet der Seelenfälscher (Oliver Fröhlich) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Die beiden Mutanten Iwan Goratschin und Ishy Matsu, welche sich Perrys zweitem Vorstoß nach Arkon angeschlossen haben, trainieren derweil Iwans Zünder-Mutantenkraft.
Und wenn ich mir anschaue, was das Epetran Archiv in Wirklichkeit ist, frage ich mich, wieso die hier trainieren. :rolleyes: Um Arkoniden in die Luft zu jagen? :devil: Und wieso hatte Crest hier keine Aufklärungsarbeit geleistet? :motz: Hatte er das mit Absicht verschwiegen? Und wieso hat er dann bei seinem Abgang nicht versucht, eine Nachricht in der Hinsicht zu hinterlassen? Oder war es vom Exposé an der Stelle noch nicht klar, um was es sich beim Archiv später handeln würde, sodass dieser Abschnitt (Iwan und Matsu sollen das Archiv zerstören) ad absurdum geführt wurde.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Also ich bin mir sicher, das Rhodan und Co. zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, dass das Archiv in Form von Arkoniden daherkommt. Die gehen halt von ner regulären Datenbank oder so aus. Crest verschweigt es wohl, weil er befürchtete, dass sich Rhodan ansonsten geweigert hätte nach Arkon aufzubrechen, oder weil er das Wesen des Archivs so geheim wie möglich halten will. Aber ja, die Staffeln 4, 5 und 6 hatten jetzt nicht die allerbeste Struktur.^^


Band 41: Zu den Sternen (Marc A. Herren) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

In seinem dritten Beitrag zu PRN erzählt uns Marc A. Herren, wie es mit Sid Gonzales, Allistar T. Whistler (Scaramanca) und Terrania Orbital weitergeht.

Eigentlich wollte Sid Gonzales aus dem Lakeside Institut abhauen, nachdem er sich von seinen beiden größten Bezugspersonen Sue und John vernachlässigt fühlte (siehe Band 39), jedoch wurde er von Allan D. Mercant und Homer G. Adams abgefangen. Diese verstehen, dass Sid im Institut die Decke auf dem Kopf fällt. Also machen sie ihm ein spannendes Angebot: Er darf seinen Raumfahrer-Traum in die Tat umsetzen und verschaffen ihm eine entsprechende Ausbildung. Diese findet in Baikonur, einer Stadt in Kasachstan statt. Kadetten aus aller Welt finden sich dort zusammen, um nach den Sternen zu greifen. Die Sache hat nur zwei Haken. Erstens soll Sid inkognito bleiben, damit sein VIP-Bonus keine Unruhe bereitet. Zu diesem Zeck bekommt er eine Tarnidentität als „Rodrigo de Vivar“ samt leichter chirurgischer Eingriffe. Zweitens ist es ihm für die Dauer der Ausbildung verboten seine Mutantenfähigkeit als Teleporter einzusetzen.

Sid willigt ein, und tatsächlich beginnt die Reise nach Baikonur unter einem guten Stern, denn Sid zeigt wieder einmal seine Gutmütigkeit, indem er den kleinen Mardam „Juri“ Saripov vor dem Kältetod bewahrt und diesem sogar einen Ausbildungsplatz in Baikonur verschafft.
Dummerweise ist besagte Gutmütigkeit auch Sids größter Schwachpunkt. Das Unheil kommt in Form von Mitkadett Maurice S. Hollander, einem US-Sunnyboy Typus Julian Tifflor, mit dem sich Sid anfreundet. Dummerweise fehlt Hollander der moralische Kompass von Tifflor. Er hat extreme Autoritätsprobleme und zeigt rassistische Tendenzen gegenüber seinem und Sids ferronischen Ausbilder Rinkhel. Maurice setzt vollen Kurs auf Selbstzerstörung und Sid wäre nicht Sid, wenn er nicht wieder auf einen falschen Freund hereinfallen würde. Ist ja schließlich nicht das erste mal.

Nachdem er in seiner Rolle als Scaramanca festgenommen wurde, schmort Allistar T. Whistler in irgendeinem Geheimknast im Nirgendwo. Besagtes Nirgendwo sorgt auch dafür, dass Whistlers Ausbruchversuch für den Popo ist. Die Rettung kommt jedoch ironischerweise in Form von Reginald Bull. Dieser will seine Operation Switch zum Erfolg führen. Wie der Name andeutet dient die Operation dazu die höchst bockige arkonidische Positronik von Terrania Orbital zu rebooten und in ihren kooperativen Werkszustand zurückzusetzen. Das ist freilich leichter gesagt als getan. Selbst der naatische Elite-Hacker Jeethar hat sich die Zähne an der Positronik ausgebissen. Also bekommt Technik-Genie Whistler das Angebot die Sache ins Lot zu rücken und somit seinen Ruf und seine Haftbedingungen zu verbessern. Die Frage ist nur, ob Reg diese Entscheidung nicht noch bereuen wird, denn Whistler kocht sein eigenes Süppchen.

Tja, dieser Band ist nicht leicht zu bewerten. Die Priorisierung der Handlungsebenen fällt definitv auf die Baikonur-Raumkadettenausbildung. Marc hatte sichtliche Freude daran den abwechslungsreichen Ausbildungsplan zu schildern. Und die offensichtliche Freude des Autors springt dann auch auf den Leser über. Dummerweise wird dieser Handlungsrahmen von Hollander getrübt. Und auch Sids Rückfall in das „Ich vertraue einem falscher Freund“-Schema ist äußerst befremdlich. Erstens sollte es Sid durch seine Erfahrungen mit Manos, Elmer und Clifford besser wissen, und zweitens ist Maurice ein derart offensichtlicher falscher Freund, dass selbst ein Sid die Reißleine ziehen sollte. Da merkt man, dass das Exposé mal wieder am Rad gedreht hat. Schade eigentlich, denn ich denke Sid hätte was besseres verdient gehabt als von einer bösartigen Version von Julian Tifflor runtergezogen zu werden.
Die zweite Handlungsebene, welche Zyklus-technisch ja eigentlich wesentlich interessanter ist, wird von Herren leider extrem stiefmütterlich behandelt und bekommt daher keine Chance ihr Potential auszuschöpfen.
Unterm Strich ist „Zu den Sternen“ dennoch ein netter Band, da Herren ja auch mit einem guten Schreibstil arbeitet. Aber auch hier bin ich nicht gewillt über die 3,5 Sterne hinauszugehen.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 42: Welt aus Seide (Oliver Plaschka) / Wertung 4,5 von 5 Sterne

Zur Staffelmitte dürfen wir mit Oliver Plaschka einen neuen Autoren begrüßen. Er führt den Handlungsstrang um Perry Rhodans Gruppe weiter.

Diese hat bislang sehr viel Glück gehabt. Trotz Konfrontationen mit einem Celista und der Geshur Allamaj ging bislang alles glimpflich aus. Nach der erfolgreichen Manipulation der Individualsignatur geht es für unsere siebenköpfige Gruppe weiter mit der Reise nach Hela Ariela. Atlan hat hierfür eine Route auf dem Mehandor-Walzenschiff HETH KAPERK gebucht. Dummerweise hat dieses nach gut 6 Wochen Reisezeit einen Maschienenschaden und muss einen Reparatur-Zwischenstopp in einem kleinen System mit gerade einmal zwei Planeten einlegen. Einer davon ist Trebola, der von intelligenten Riesenspinnenwesen des Typus Weberknecht bevölkert wird.

Die Passagiere der HETH KAPERK nutzen die Situation zum Landgang auf Trebola, auch weil sie sich während der Reparaturarbeiten nicht auf dem Raumschiff aufhalten dürfen. Crest lässt mal wieder seine Leichtfertigkeit heraushängen. Bzw. lässt er seinen Zellaktivator offen heraushängen – sehr zum Missfallen Atlans. Und Atlan soll recht behalten, denn hierdurch wird Qetain Oktor, der halbarkonidische Fürsorger (also ein Stellevertreter des arkonidischen Imperiums) Trebolas auf die Gruppe aufmerksam. Wie es sich herausstellt, gleicht der Zellaktivator dem wichtigsten Artefakt der trebolanischen Kultur, dem Zepter von Vidaarm.

Vidaarm war für die trebolanische Kultur das, was Perry Rhodan für die Menschheit ist: Ein ehemaliger Raumfahrer der auf dem Nachbarplaneten Khebur Kontakt zu gestrandeten Außerirdischen aufgenommen hat, welche nur als „die Goldenen“ bekannt sind.
Vidaarm brachte Hochtechnologie und ein eiförmiges Artefakt mit zurück nach Hause. Hierdurch konnte Vidaarm Frieden stiften und die nächsten 800 Jahre überdauern. Jedoch befindet sich Vidaarm im Greisenalter und verhält sich wenig kommunikativ oder kooperativ – sehr zum Missfallen Qetains, der für das arkonidische Imperium die technologischen Geheimnisse der Trebolaner ausspionieren soll – und dazu gehört eben auch das mysteriöse Zepter.
Mit dem Auftauchen von Crests Anhänger sieht er seine große Chance gekommen das Geheimnis des Zepters zu lüften. Doch bevor Qetains Zugriff auf Crest erhält, wird dieser vom trebolanischen Historiker Je-Ron-Tia entführt. Je-Ron-Tia hat es sich mit der Führungsriege seiner Heimat verscherzt, da er im Zuge seiner Arbeit mit arkonidischen Wissenschaftlern kollaborierte. Seine einzige Hoffnung seinen Ruf wiederherzustellen besteht darin, das Rätsel um einen goldenen Zylinder zu lösen, einem Artefakt der Goldenen. Er glaubt Crest und dessen Anhänger, der dem Zepter Vidaarms gleicht, könnten dabei helfen das Rätsel um den goldenen Zylinder lösen. Er hätte nicht ahnen können welche Bedeutung der Zylinder für Crest und Co. haben würde.

Und weil das Chaos nicht schon groß genug ist, taucht auch noch Sergh da Teffron aus, um Qetain dazu zu zwingen das Zepter Vidaarms mit Gewalt einzukassieren.

Tja, man merkt aus meiner Schilderung, dass es endlich wieder spannend wird im Neoversum. Das wurde nach den letzten vier Bänden aber auch langsam Zeit. Diese waren zwar gut, konnten aber nicht vom Hocker reißen. Neuzugang Oliver Plaschka schafft es hingegen ein unerwartet spannendes und temporeiches Planetenabenteuer aufzubauen. Der Band liest sich sehr flott und die einzelnen Charakter-Handlungsebenen werden gekonnt miteinander verflochten. Obendrein hat man endlich wieder das Gefühl wertvolles Zyklus-Sagengut serviert zu bekommen.
Hervorragende Leistung für einen Neuzugang, der obendrein mit einem Planetenabenteuer beginnen muss. Es gibt Autoren, die hätten hier nur einen öden Filler abgeliefert. Verdiente 4,5 von 5 Sterne!
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 43: Das Ende der Schläfer (Alexander Huiskes) / Wertung 4 von 5 Sterne

Nachdem Alexander Huiskes ja bereits in der dritten Staffel einen Band mit starken „Sense of Wonder“-Inhalten abliefern durfte, war es wohl die logische Entscheidung, dass er auch bei seinem Beitrag für die fünfte Staffel tief in die Exotik-Trickkiste greifen durfte.
Wie der Titel bereits suggeriert, werden hier die tulpenartigen Santor abgewickelt, welche den Mars für sich beanspruchen. Nebenbei begleiten wie Conrad Deringhouse und Toreaad bei ihrer ersten großen Bewährungsprobe als Kommandanten-Duo.

Die telepathisch begabte Betty Toufry wurde ja bereits in Staffel 4 als Diplomatin auf den Mars geschickt, um sich mit den, ebenfalls telepathisch begabten, Santor zu verständigen. Bis dato biss die Gute jedoch auf Granit. Zwar dulden die Santor ihre Anwesenheit, aber Infos werden nicht herausgegeben. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als Maurice S. Hollander und Sid Gonzales angerauscht kommen und deren Leka-Disk von einigen Lazan (Energiewesen, die sich zusammen mit den Santor auf dem Mars versteckt halten) attackiert wird. Sid teleportiert sich und seinen falschen Freund in die Höhle der Santor. Dieses Ereignis löst bei dem Santor Phylior scheinbar eine derart große Perplexion aus, dass er sich entschließt seine Lebensgeschichte mit Betty zu teilen.

In ferner Vergangenheit wurden die Santor von der sogenannten Allianz „rekrutiert.“ Die Allianz ist ein Zusammenschluss aus unterschiedlichsten, teils sehr exotischer Alienvölker. Bei den Anführern der Allianz handelt es sich jedoch um „die Goldenen“ welche abseits ihrer Hautfarbe eine sehr menschenähnliche Statur haben. Die Aufgabe der Santor ist es, Kraft ihrer Wurzelausdünstungen, gefährlichen Trümmerschrott von verwüsteten Planeten zu beseitigen. Zu dumm, dass es da einige strahlenverseuchte „Watape“-Trümmer gibt, gegen die selbst die Santor nichts ausrichten können. Der Obermacker der Goldenen, ein Kerl namens Pranav Ketar, setzt große Hoffnungen in Phylior, welche jedoch zunächst enttäuscht werden. Mit Hilfe einer Rivalin Pranavs, der Goldenen Cyra Abina, gelingt es Phylior jedoch sein verborgenes Potential zu ergründen. Ferner stößt er auf die unrühmliche Herkunft der Santor...

Conrad Deringhouse und Toreaad teilen sich das Kommando der AL'EOLD. Ihr Auftrag lautet Ortungssonden im näheren Umkreis des Sol-Systems zu platzieren, welche als Frühwarnsystem fungieren sollen. In Wirklichkeit geht es jedoch darum die Noob-Crew der AL'EOLD zu trainieren und wahrscheinlich auch die Zusammenarbeit von Menschen und Naats zu fördern. Weder Conrad noch Toreaad sind übermäßig begeistert vom Doppelkommando und verwickeln sich beide insgeheim in Vorurteile. Doch für derartigen Kinderkram haben die beiden Burschen bald keine Zeit mehr, denn im Arkturus-System warten unerwartete Entdeckungen. Da wären z.B. Energiewesen, die nicht geortet werden können, ein mysteriöser Hilferuf-Funkspruch und ein geheimnisvoller, zerkokelter Planet der Energiekuppeln beherbergt.

Mit „Das Ende der Schläfer“ hat Huiskes den bis dato exotischsten Neo-Band abgeliefert. Tatsächlich ist die Exotik hier derart hoch angesetzt, dass es anfangs befremdlich wirkt und nicht so recht zum Rest der Serie passen möchte. Man muss sich also darauf einlassen können, um diesem Band Freude abgewinnen zu können. Ein weiterer subjektiver Kritikpunkt ist die ausufernde Anwendung von Technobabbel. Huiskes lässt es sich nicht nehmen regelmäßig derartige „Erklärungen“ vom Stapel zu lassen. Tatsächlich geht der Autor sogar so weit, dass er seinen eigenen Technobabbel persifliert, indem er den Protagonisten Phylior den Technobabbel von Cyra Abina kritisieren lässt – sehr kurios.^^ Jedenfalls entstehen durch derartiges Geschwafel einige wirklich störende Längen, welche vor allem im ersten Viertel des Bandes viel Geduld erfordern. Doch die Geduld wird durchaus belohnt, denn Band 43 wird stellenweise richtig spannend und verbindet auch die beiden Handlungsebenen, statt diese einfach nur nebenher laufen zu lassen. Einen Extrapluspunkt gibt es für das Duo Conrad und Toreaad, die mich ein klein wenig an Jack O'Neill und Teal'c erinnerten.^^
Unterm Strich hatte ich trotz der Macken Spaß mit „Das Ende der Schläfer.“ 4 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 44: Countdown für Siron (Rüdiger Schäfer) / Wertung 2,5 von 5 Sterne

Und wieder dürfen wir einen neuen Autoren für PRN begrüßen. „Countdown für Siron“ war der Auftakt für Rüdiger Schäfer, welcher ab Band 101 sogar die Exposé-Flagge von Frank Borsch übernommen hat. Auch dieses mal soll ein Neuzugang die Geschicke von Rhodan und Co. weiterführen. Darüber hinaus bekommen auch Sergh und Stiqs mehr Charaktertiefe verpasst.

Perrys Gruppe hatte wieder einmal mehr Glück als Verstand. Die politische Führung Trebolas in Form von Ril-Ohm-Er gewährte der siebenköpfigen Gruppe nicht nur Unterschlupf vor dem Zugriff des arkonidischen Imperiums, sondern bot auch noch eine Flugpassage auf dem geheimen Trebolaner-Raumschiff HIS-KEM-IR an. Eigentlich sollte die Reise nach Khebur führen, wo man sich Informationen zum Schicksal von Thora, Gucky und Co. erhoffte. Dummerweise taucht unverhofft eine arkonidische Grenzpatrouille auf, welche die HIS-KEM-IR zur Flucht zwingt.

Besagte Flucht gelingt nur mit Ach und Krach, womit feststeht, dass das Trebolaner-Schiff nicht zur erfolgreichen Weiterreise nach Hela Ariela geeignet ist. Doch Atlan weiß Rat: Nicht allzu weit entfernt befindet sich der Wüstenplanet Siron. Dort wurde während der Methan-Kriege vor 10.000 Jahren ein geheimes Militärdepot errichtet – inklusive geeignetem Raumschiff, versteht sich. Die Sache hat nur einige lästige Haken: Erstens ist im Zuge der Methan-Kriege der Kugelraumer AR'KELESS über dem Depot-Standort abgeschmiert, zweitens entstand aus den überlebenden Arkoniden-Soldaten eine neue Kultur, welche dieser Tage den Planeten bevölkert und kurz vor dem nuklearen Weltkrieg steht, und drittens ist die Positronik der AR'KELESS derart lädiert, dass sie noch nicht einmal mehr den ID-Code von Atlan akzeptiert.

Da die Positronik nicht nur von unseren Helden, sondern auch noch von einer sechsköpfigen Gruppe idealistischer Sironer bedrängt wird, beschließt sie die Selbstzerstörung. Diese soll in 72 Stunden durchgeführt werden. Um eine Katastrophe zu verhindern beschließen Perry und Co. via Fallschirm auf Siron aufzusetzen und die Sache persönlich in die Hand zu nehmen.

Währenddessen ärgert sich Sergh da Teffron darüber, dass sich das Zepter Vidaarms als wertloses Gipsei entpuppt. Um sich abzureagieren begibt er sich zu seinem Folterknast, um einige der gefangenen Terraner weichzukochen. Stiqs Bahroff bleibt derweil auf dem Militärstützpunkt-Planeten Arthek 17 zurück und soll zusehen seinen Flüchtigen Artgenossen Qetain Oktor dingfest zu machen, der das Gipsei zugeschickt hatte.
Wir erfahren, wie sehr Stiqs unter dem Zellaktivator leidet, welches den Halbarkoniden in erster Linie mit Visionen über Weltuntergänge quält. Obendrein hat Stiqs die Auflage täglich eine ärztliche Untersuchung beim zwielichtigen Ara-Arzt Antek zu durchlaufen. Doch dann macht Antek Stiqs ein unerwartetes Angebot …

So spannend Band 44 in meiner Beschreibung auch wirken mag, so handelt es sich letztendlich leider nur um einen dezent langweiligen Filler, der über weite Strecken vor sich hinplätschert und den Zyklus nicht wirklich vorantreibt. Positiv ist, dass sich Schäfer die Mühe gemacht hat den beiden Schurken-Charakteren Sergh und Stiqs Tiefe zu verleihen. Umso negativer ist hingegen seine Darstellung von Perry und Atlan. Rhodan führt sich im ersten Viertel des Romans wie ein dummes Gör vom Typus Maurice S. Hollander auf. Atlan eckt hingegen mit einer süffisanten Art an, mit der er Crest und Perry provoziert. Ich habe keine Ahnung, was sich Rüdiger Schäfer dabei gedacht hat, denn diese Verhaltensweisen passen kein bisschen zu dem, wie Perry und Atlan bis dato in Neo präsentiert wurden. Hieraus kann ich als Leser nur schließen, dass Schäfer seine Hausaufgaben nicht gemacht hat und diesen beiden wichtigen Charakteren ohne Rücksicht auf Verluste seinen eigenen Stempel aufdrückte. Ernsthaft, ich hatte den Eindruck, als ob der Autor versucht hat Perry und Atlan so unsympathisch wie möglich darzustellen. Glücklicherweise rudert er nach dem ersten Viertel wieder zurück. Sobald es zum Fallschirmsprung nach Siron kommt, normalisiert sich das Verhalten der Beiden wieder. Jedoch hat Rüdiger Schäfer durch diesen Fauxpas definitv keinen positiven Ersteindruck bei mir hinterlassen.
Unterm Strich empfand ich „Countdown für Siron“ als Mittelmaß. Ich mochte die Stiqs/Sergh-Ebene und es gab einige nette Momente wie den Fallschirmsprung. Doch der Ersteindruck war katastrophal und hat viel kaputt gemacht. Und darüber hinaus ist es halt nur Filler. 2,5 von 5 Sterne.
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Partoc
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Sly Boots Returns hat geschrieben: 6. Juli 2022, 21:28 Band 44: Countdown für Siron (Rüdiger Schäfer) / Wertung 2,5 von 5 Sterne
Unterm Strich empfand ich „Countdown für Siron“ als Mittelmaß. Ich mochte die Stiqs/Sergh-Ebene und es gab einige nette Momente wie den Fallschirmsprung. Doch der Ersteindruck war katastrophal und hat viel kaputt gemacht. Und darüber hinaus ist es halt nur Filler. 2,5 von 5 Sterne.
Auch ich empfand den Roman als einen der eher schwächeren Romane des Autors. Und auch ich habe die beiden Figuren Stiqs und Sergh gemocht. Irgendwie schaffen es die Autoren oft die Bösewichte interessanter und intensiver zu schildern als die eigentlichen Helden. :D Und was die Qualität von Rüdiger Schäfers Romanen angeht, ab den 200er Romanen hebt er oft richtig ab vom Durchschnitt. B-)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

@Partoc: Das ist gut zu wissen, vor allem weil ich die Staffel "Die Solare Union" sogar im Schrank stehen habe. :D
Dauert aber noch ne ganze weile, ehe ich da hinkomme.


Band 45: Mutanten in Not (Leo Lukas) / Wertung 4 von 5 Sterne

Zum dritten mal darf Leo Lukas einen Neo-Band verfassen. Dieses mal wird größeres Augenmerk auf diverse Nebencharaktere und deren Kapriolen gelegt. Im Kern geht es jedoch um die Jagd auf André Noir und eine mysteriöse Krankheitswelle, welche heftige Konsequenzen für die Mutanten hat.

In einer Besprechung der Terrania-Führungsspitze erstatten Betty Toufry und Conrad Deringhouse Bericht über ihre beunruhigenden Entdeckungen bezüglich der Santor, und der beidenen Goldenen Pranav Ketar und Cyra Abina. Adams, Mercant und die meisten Anderen sind klug genug Pranav Ketar als kommende Bedrohung einzuordnen, doch was tun ohne weitere Informationen? Allan D. Mercant lenkt die Aufmerksamkeit auf André Noir. Dieser verfügt, wie auch die Santor, über Fähigkeiten, welche mit der Interaktion von Paralleluniversen in Zusammenhang stehen. Noir soll gefangengenommen werden, damit er unter anderem Auskunft darüber geben kann, was es mit den verstrahlten Trümmerteilen auf sich hat, die Pranav in Paralleluniversum verfrachten lies. Allan beauftragt Caroline Frank damit Noir einzukassieren. Mit ihrer Polizeiausbildung und ihrer Mutantenkraft des Aufspürens vermisster Personen ist sie für diese Aufgabe wie geschaffen. Zur Seite steht ihr ihr Mutantenkumpel Lekoche Kuntata, ein jugendlicher Massai, der die Fähigkeit hat für seine Umwelt unsichtbar zu werden – eine optische Beeinflussung die nichts daran ändert, dass er immer noch von technischen Gerätschaften aufgespürt werden kann.

Die Jagd auf André gestaltet sich jedoch als wesentlich blutiger als gedacht. Nachdem der Franzose sein „Projekt“ in Chittagong in den Sand setzte, ging er nämlich unter die Serienkiller und nimmt dabei seltsamerweise seinen eigenen Familien- und Freundeskreis aufs Korn, die Morde tarnt er dabei als Unfälle. Was mag in Noir vor sich gehen, dass er seine Lieben abmurkst?

Dr. Frank Haggard entpuppt sich als leidenschaftlicher Rugby-Fan, welcher in seiner Freizeit Freundschaftsspiele veranstaltet. Die Naats teilen Haggards Faszination für den Sport und bitten den Arzt zu einem Freundschaftsspiel. Wider Erwarten willigt Haggard ein. Adams und Bull sehen das Freundschaftsspiel als große Chance zur Völkerverständigung zwischen Naats und Menschen. Das Spiel soll zu einem weltweiten Großevent aufgezogen werden. Damit die Mnschen überhaupt eine Chance gegen die riesigen Naats haben, darf Frank Profispieler und -trainer verpflichten.

Rinat „Rhino“ Ugoljew hat von Adams ein neues futuristisches Restaurant im Stardust Tower überantwortet bekommen – außerirdische Zutaten inklusive. Rhino ist begeistert und zufrieden mit seinem Leben. Doch dann wird seine Idylle vom Erzkonkurrenten Simon Wu getrübt. Simon ist Starkoch in Las Vegas und plant ein spektakuläres Großevent in dem er außerirdische Speisen in einem 21-Gänge-Menü servieren will. Rhino ist außer sich vor Wut, schließlich ist er der einzige mit Zugriff auf außerirdische Zutaten. Der terranische Starkoch wittert Betrug und begibt sich mit Ariane Colas nach Vegas, um herauszufinden ob die außerirdischen Speisen authentisch sind, und wenn ja, wo Simon die Nahrungsmittel überhaupt her hat.

Sid Gonzales wurde ins terranische Krankenhaus gebracht. Während seiner Ohnmacht bei den Santor hatte er die selbe Vision wie Tako Kakuta und Sajoaard. Darüber hinaus leidet er unter der Tatsache, dass er seine Mutantenkraft verloren hat. Noch weiß niemand, dass Sid nur der Startschuss dieser Problematik ist, auch andere Mutanten beginnen ihre Fähigkeiten komplett oder teilweise einzubüßen. Hängt dies etwa mit der aktuellen Erkältungswelle zusammen, oder steckt mehr dahinter?

In diesem Band ist dermaßen viel los, dass es schier unmöglich ist diesen als langweilig zu befinden. Dies ist natülrich absolut positiv gemeint, bringt jedoch auch den objektiven nachteil mit sich, dass es schwer ist die Übersicht zu behalten. Dies liegt auch daran, dass Lukas versäumt hat klare Abgrenzungen zwischen den Handlungsebenen zu schaffen und innerhalb eines Kapitels zwischen den Strängen hin- und herspringt. Trotzdem wird hier ein großer uns spannender Lesespaß geboten. Ein paar kleinere und ein besonders großer Fehler trüben jedoch den Gesamteindruck. Die kleineren Fehler sind einerseits die Behauptung, dass Betty Toufry aus dem Mutantenkader von Clifford Monterny stammt (was nicht stimmt, sie war in der Gewalt von Moncadas), und das es Lukas verpeilt hat die Sache mit dem Tarkanchar aus Band 39 anzusprechen. Der Tarkanchar hatte bei seiner Zerstörung sogar John Marshall und Fulkar ausgeknockt. Doch hier sind die beiden wieder putzmunter, so als ob nichts passiert wäre (Fulkar ist hier wieder extrem unterhaltsam!^^). Sorry, aber hier wurde gepennt.

Aber das sind Treppchen die man leicht verzeihen kann. Weniger verzeihlich ist die Nummer mit der versuchten Vergewaltigung, bzw. dem nicht erfolgendem Nachspiel aus dem Vergewaltigungsversuch. Caroline Frank wird bei ihrer Ermittlung von einem griechischem Kriminalkommisar auf der Damentoilette „bedrängt.“ Zwar wird der Widerling von Lekoche ausgeknockt, bevor er endgültig zur Tat schreitet, doch zieht Caroline bzw. Leo Lukas keinerlei Konsequenz aus diesem Ereignis. Soll heißen, dass der Typ ungeschoren davonkommt und Caroline diesem Vergewaltigungsversuch keine größere Bedeutung beimisst und es als Ex-Polizistin nicht für nötig befindet den Typen aus dem Verkehr zu ziehen. Sag mal gehts noch Leo!? Was soll denn bitteschön eine Frau oder ein Mädchen dabei denken, wenn sie das liest? Das Vergewaltiger unantastbar sind, solange sie bei der Polizei arbeiten? Oder das eine versuchte Vergewaltigung keine große Sache ist? Oder das Polizisten untereinander dicht halten?
Sorry, kann sein, dass ich hier zu sehr darauf rumhacke, aber ich fand das einfach nur daneben. Mir geht es auch nicht um den Vergewaltigungsversuch an sich, sondern darum, dass die Beteiligten die Sache bewusst und willentlich unter den Tisch kehren. Noch mal, was soll das? Wäre besser gewesen, wenn Lukas diese Sache komplett weggelassen hätte und stattdessen mehr über kulinarische Gerichte gesülzt hätte (das scheint er nicht lassen zu können).

Trotz des oben geschilderten Mega-Fehlschlags bin ich gewillt 4 von 5 Sterne zu vergeben. Ich hoffe nur, dass Lukas ab jetzt mehr Fingerspitzengefühl beweist. Ist doch schade um das schöne Schreibtalent.:(
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 13. Juli 2022, 18:41 Ich hoffe nur, dass Lukas ab jetzt mehr Fingerspitzengefühl beweist. Ist doch schade um das schöne Schreibtalent.:(
Er hat für die PR Neo Serie nur drei Romane geschrieben. Die Bänder 3, 25 und 45. Mehr gibts von ihm nicht. Dafür hat er aber bisher 99 Romane für die Hauptserie geschrieben. ;)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Partoc hat geschrieben: 14. Juli 2022, 18:08Er hat für die PR Neo Serie nur drei Romane geschrieben. Die Bänder 3, 25 und 45. Mehr gibts von ihm nicht. Dafür hat er aber bisher 99 Romane für die Hauptserie geschrieben. ;)
Oh je, hat sich denn inzwischen bei Neo ein halbwegs fester Autorenstamm gebildet, oder ist es immer noch ein fliegender Wechsel?^^
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 14. Juli 2022, 18:48 Oh je, hat sich denn inzwischen bei Neo ein halbwegs fester Autorenstamm gebildet, oder ist es immer noch ein fliegender Wechsel?^^
Hier ist die Übersichtstabelle. Aktuell sollen noch neben Olaf Brill und Marlene von Hagen in der Staffel ab 290 noch zwei neue Autoren/Autorinnen dazukommen. ;)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Partoc hat geschrieben: 14. Juli 2022, 19:10Hier ist die Übersichtstabelle. Aktuell sollen noch neben Olaf Brill und Marlene von Hagen in der Staffel ab 290 noch zwei neue Autoren/Autorinnen dazukommen. ;)
Da sind aber ne menge Leute dabei, die es nicht aus dem einstelligen Bereich geschafft haben. Sogar Frank Borsch hat nur 9 Bände abgeliefert. Abgesehen von den aktuellen Exposé-Autoren und 2-3 weiteren scheint es da immer noch sehr viel "Abwechslungsreichtum" zu geben. :D
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Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 46: Am Rand des Abgrunds (Verena Themsen) / Wertung 4,5 von 5 Sterne

Und wieder begrüßen wir eine neue Autorin für PRN. Leider ist „Am Rand des Abgrunds“ der bis dato einzige Neo-Band von Verena Themsen. Und das ist überaus schade, denn Band 46 gehört zu den besten der fünften Staffel.

Nach den außerplanmäßigen Aufenthalten auf Trebola und Siron haben es Perry und Co. endlich geschafft ihren Zielpunkt Hela Ariela zu erreichen. Hierbei handelt es sich um eine Sonne, deren Hyperstrahlung dabei hilft die große Leere des Abgrunds zu überwinden, welcher unseren Teil des Weltraums (wird als „die öde Insel“ bezeichnet) von jenem der Arkoniden (genannt Thantur-Lok) trennt. Da die Leere ein größtenteils unerforschter und hochgefährlicher Ort ist, welcher von Raumpiraten und anderen Gefahrenquellen dominiert wird. Haben sich die sogenannten Lotsen der Sterne etabliert. Das sind Arkonidenabkömmlinge, welche mit der Dekadenz der Arkoniden nichts mehr zu tun haben und ihrem favorisierten Sternengott Anetis huldigen. Die Lotsen bewohnen einen ausgehöhlten Asteroidenbrocken, den sie zum Habitat ausgebaut haben.
Die Lotsen haben über die Jahrtausende hinweg halbwegs sichere Reiserouten durch die Leere etabliert und erfüllen somit, trotz gewisser xenophobischer Tendenzen, einen wichtigen Beitrag für das arkonidische Imperium.

Da unsere Helden mit der auf Siron geborgenen TIA'IR unterwegs sind, einem kleinen „Sportflitzer“-Raumschiff von Atlans damaliger Flamme Crysalgira, nehmen sie die Tarnidentität von sogenannten Gha'essold an, also von Schatzjägern.
Damit stoßen sie bei den für sie zuständigen Lotsen jedoch auf wenig Gegenliebe. Die asketische Lebensweise der Lotsen stört sich an Dekadenz und Grabplünderei. Perry und Co. werden mehr oder weniger dazu verdonnert an einer religiösen Zeremonie teilzunehmen. Lediglich ein einzelnes Crewmitglied darf auf der TIA'IR zurückbleiben. Die Wahl fällt auf Crest. Die Wahl stellt sich jedoch als Fehler heraus, denn Crests Sehnsucht nach Thora gepaart mit seiner nach wie vor präsenten Leichtsinnigkeit zermürbt das Urteilsvermögen des Derengar. Wie es der Zufall so will, werden die drei unithischen Gha'essold Golath, Zerft und Liszog auf die TIA'IR aufmerksam. Und Crests labiler Gemütszustand gereicht den drei verbrecherischen Unithern natürlich zum Vorteil.

Die zweite Handlungsebene befasst sich mit der Frage, was eigentlich aus den über 300 gefangenen Terranern geworden ist, die in Sergh da Teffrons Hände gefallen sind.
Diese wurden auf den Dschungelplaneten Palor verschleppt, wo die Celistas eine Forschungsstation der Aras einkassierten und zum Folterknast umfunktionierten. Da die herkömmlichen Foltermethoden nichts brachten, und Sergh nicht wahrhaben will, dass der Konflikt mit den Terranern im Grunde genommen nur ein Missverständnis war, greift er zu einer drastischen Maßnahme. Er hat eine Art Riesenamöbe im Dschungel Palors aufgetrieben und will die Gefangenen an das Wesen verfüttern, da das Tier bei der Nahrungsaufnahme Psi-Erinnerungsfetzen seiner Opfer absondert. Das erste Opfer soll der aufmüpfige Beatboxer Hélder Skelter sein. Die indische Tänzerin Sharmila ist schockiert von dieser Offenbaruung, denn insgeheim ist sie in den Beatboxer verliebt. Um Hélder zu retten sucht sie das Gespräch mit den Verantwortlichen und muss sich mit Stiqs Bahroff außeinandersetzen.

Verena Themsen hat zwar nur diesen einen Band für Neo verfasst, aber dafür hat sie hier wirklich hervorragend abgeliefert. Die Rhodan-Ebene überzeugt mit exzellenter Charakterinteraktion, etwas, was ich in Band 44 schmerzlich vermisst habe. Die Kultur und das Habitat der Lotsen wird plastisch vermittelt und ein paar überraschende Ereignisse gibt es auch. Die Palor-Ebene ist aber noch besser. Das Schicksal von Hélder und Sharmila ist sehr berührend und hat definitv das Potential Tränen in die Augen zu treiben. Auch die Darstellung von Sergh und Stiqs passt einwandfrei. Schade nur, dass der Abschluss der Palor-Ebene etwas abrupt und kurz angebunden ist. Im Gegenzug zieht sich der Konflikt zwischen Crest und den Unithern zu sehr in die Länge. Hätte man hier besser ausgewogen, wäre auch die Maximalwertung drinnen gewesen. Aber das ist Meckerei auf hohem Niveau. Verdiente 4,5 von 5 Sterne mit Tendenz zur Maximalwertung.
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Band 47: Die Genesis-Krise (Christian Montillon) / Wertung 4 von 5 Sterne

Mit Band 47 geht es zurück zur Erde, um zu gucken, wie es mit den Mutanten weitergeht. Christian Montillon gibt sich wieder die Ehre und verfasst hier seinen siebten Neo, womit er damals an die erste Stelle jener Autoren gerutscht ist, welche die meisten Bände ablieferten. Einen nachträglichen Glückwunsch meinerseits. ;)

Dr. Frank Haggard bittet Allan D. Mercant darum die Mutanten des Lakeside-Instituts zu isolieren und in Quarantäne zu nehmen. Grund hierfür ist der mysteriöse Brief, der ihm von André Noir zugespielt wurde und von einer alternativen Version Haggards stammt. Tatsächlich kommt diese Warnung keine Sekunde zu früh, denn die Mutanten leiden neuerdings nicht nur unter Ausfällen und Wandlungen ihrer Fähigkeiten, sondern auch unter heftigen, irrationalen Aggressionsausbrüchen, welche die Nebenwirkung von Paraentladungen mit sich bringen. Besagte Entladungen äußern sich in Explosionen, welche Tod und Zerstörung nach sich ziehen.
Mercant ordnet eine heimliche Evakuierung des Instituts-Personals von Lakeside an und will die Mutanten danach unter einem Schutzschirm gefangensetzen. Natürlich geht etwas wegen einer Petze schief, was erste Todesopfer zur Folge hat.

Darüber hinaus befinden sich auch einige Mutantenteams im Außeneinsatz. Ras Tschubai und der „Passiv-Teleporter“ Olf Stagge bilden solch ein Team. Sie sollen der Spur einer Mutantin nachgehen, welche Glas kontrollieren kann und in einem Puff auf Java arbeitet. Noch wissen die Beteiligten nichts von der aufkeimenden Krankheit. Doch ehe sie es sich versehen, finden sich Ras und Co. plötzlich im Kampf gegen ihre eigenen Leute der Terranischen Union wieder. Plötzlich heißt es Mutanten gegen Normalos.

Es gibt nur wenige Mutanten die versuchen gegen die Krankheit anzukämpfen. Neben Ras, der immer wieder versucht an die Vernunft seiner Mitstreiter zu appellieren, zeigen vor allem Sid und Sue eine gewisse Resistenz gegen die Krankheit. Sue hat einen Plan um die „Genesis-Krise“, wie die Krankheit von Fulkar genannt wird, zu besiegen. Die Medizin trägt den Namen Moncadas.

Die Genesis-Krise ist wohl der bis dato actionreichste Band den PRN hervorgebracht hat. Hier geht es von Anfang bis Ende ordentlich zur Sache. Man scheute sich auch nicht davor einen der Hauptcharaktere sterben zu lassen. Christian Montillon überzeugt wieder mit einem sehr guten Schreibstil. Schön ist auch, dass er ein Stilmittel aufgreift, welches er in ähnlicher Form bereits in Band 2 verwendete. Statt der damaligen „Splitter der Ereignisse“, sind es dieses mal die „Stimmen“ . Also flüchtige Einblicke in private Gedankengänge der relevanten Charaktere.
Jetzt steht natürlich die Frage, warum ich dann „nur“ 4 Sterne vergebe, und nicht mehr. Nun, mir ging einfach das Aggro-Gehabe gewisser Mutanten auf den Zeiger. Vor allem Olf Stagge ist echt schlimm in dieser Hinsicht und hat meinem Lesespaß spürbar geschmälert. Ich weiß, dass das die Natur der Genesis-Krise ist, und gewisse Charaktere wegen der Krankheit auch gar nichts dafür können. Aber das ändert halt auch nichts daran, dass mir das Aggro-Gehabe tierisch auf den Keks ging.

Trotzdem wieder ein sehr schöner Band von Christian Montillon. Die Endwertung kann man daher durchaus auch als Kompromiss zwischen Objektivität und meinem subjektiven Geschmack betrachten.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 48: Der Glanz des Imperiums (Michelle Stern) / Wertung 3,5 von 5 Sterne

Mit ihrem fünften Beitrag zu PRN bekommt Michelle Stern letztendlich die Ehre ein Staffelfinale zu verfassen. Dieser Band fokussiert sich auf den versifften Militärstützpunkt-Planeten Arthek 17, welcher einige überraschende Geheimnisse zu bieten hat. Obendrein betritt endlich der ominöse Regent die Bühne, welcher zuvor ja schon oft erwähnt wurde.

Zwar ist es Perry Rhodan und Co. letztendlich gelungen Hela Ariela zu erreichen, jedoch verschlechtert sich die Situation unserer Helden plötzlich drastisch. Zuerst wird Crest da Zoltral von drei unithischen Schatzjägern entführt, und bevor dieser Tiefschlag auch nur ansatzweise verdaut werden kann, taucht auch noch der Tross des Regenten auf. Dieser wird von der Rudergängerin Ihin da Achran geleitet, welche das Kommando der VAREK'ARK, dem Schwesterschiff der VEAST'ARK, intus hat.
Obwohl Ihin bereits mit 178 Schiffen angerauscht kam, will sie weitere Schiffe in ihren Tross integrieren. Dazu gehört freilich auch die schicke TIA'IR, die Rhodans Gruppe gehört. Der Grund für das Verhalten der Rudergängerin ist der Regent persönlich, welcher eine immens wichtige Rede auf dem Militärplaneten Arthek 17 abhalten will. Hierfür müssen freilich zahlreich Mitläufer und Speichellecker einkassiert werden, damit der Regent besser dasteht.

Rhodan und Co. sind zunächst wenig begeistert von dieser Entwicklung, jedoch erkennt Perry eine große Chance in dieser Wendung der Ereignisse. Er will den Regenten entführen und somit alle Probleme bezüglich der drohenden Vernichtung der Erde abwenden. Denn wo kein Regent, da auch kein lästiger Schnüffler, der das Epetran-Archiv aufspüren könnte. Jedoch muss Perry ein wachsames Auge auf seine Gefährten haben, denn einige aus seiner Gruppe wie Atlan oder Ex-Yakuza Ishy Matsu fänden es viel bequemer, wenn man den Regenten einfach abmurksen würde. Doch keiner hätte geahnt, was für eine Hiobsbotschaft der Regent in Petto hat, oder dass die Jagd nach den Regenten phantastische Geheimnisse über den Planeten Arthek 17 offenbaren würden.

Auch Sergh da Teffron und Stiqs Bahroff werden durch den Regenten in den Strudel der Ereignisse gezogen. Durch den Verlust der VEAST'ARK und der Flucht der gefangenen Terraner fürchten die Beiden nun, völlig zurecht, um ihre Leben. Doch noch lässt der Regent Gnade walten, denn er benötigt die beiden Stümper als lebende Schutzschilde für seine Expedition in den Untergrund von Arthek 17.

„Der Glanz des Imperiums“ ist leider wieder so ein Band, bei dem meine Beschreibung wesentlich spannender klingt, als der Inhalt eigentlich ist. Michelle Stern gelingt es eine spannende Welt zu schöpfen und Arthek 17 viel Leben einzuhauchen. Zwischendrin gibt’s auch ein wenig Action und Spannung sowie einige Überraschungen gegen Ende. Leider wirkt das Ganze wie ein reguläres Planetenabenteuer und nicht wie der Abschluss einer Staffel. Gerade von Staffelenden (und auch Staffelanfängen) erwarte ich mir da eben etwas mehr. Letztendlich bekommt man hier einen soliden 3,5 von 5 Sterne Band, welcher jedoch unter Frank Borschs wackligem Exposé leidet. Das theatralische Finale der fünften Staffel in Form der Erfüllung der seit Band 36 aufgebauschten Vision, wird in späteren Staffeln völlig ad absurdum geführt. Aber dafür kann ja Michelle Stern nichts. Trotzdem hat Band 48 so gut wie nichts mit einem vernünftigen Staffelfinale zu tun.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Partoc »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 5. August 2022, 20:44 Leider wirkt das Ganze wie ein reguläres Planetenabenteuer und nicht wie der Abschluss einer Staffel. Gerade von Staffelenden (und auch Staffelanfängen) erwarte ich mir da eben etwas mehr.
Insgesamt wirken die Staffeln "Das Große Imperium", "Arkon" und "Epetran" eher wie eine Großstaffel. Zwar nicht durchdringend logisch, ergeben aber eine großangelegte Geschichte. Jedenfalls sind sie mehr zusammenhängend als die Staffeln davor. :)
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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@Partoc: Damit hast du natürlich recht, jedoch konnte man das damals noch nicht so ohne weiteres erkennen. Außerdem hat der Verlag ja stur an dem Staffelschema festgehalten, obwohl es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr so richtig hingehauen hat. Man denke nur an Staffel 9. Als diese "auslief" waren noch 4 Bände bis zu Band 100 offen. Und die wurden dann einfach ohne Staffelnummerierung nachgereicht. :lol:


Band 49: Artekhs vergessene Kinder (Oliver Fröhlich) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Obwohl dies erst der zweite Beitrag von Oliver Fröhlich für PRN ist, bekommt er bereits die Möglichkeit sind bei einem Staffelstart zu beweisen. Bei „Artekhs vergessene Kinder“ handelt es sich um eine nahtlose Fortsetzung des vorherigen Bands.

Wir erinnern uns: Perrys Gruppe hat es mit Chergosts Hilfe geschafft der Gruppe des Regenten zuvorzukommen, so dass Atlan die Pläne der Transformerkanone an sich nehmen konnte, welche sich anscheinend in einem Tarkanchar befinden. Dieser wiederum lag der Leiche von Atlans damaliger Geliebten Prinzessin Crysalgira bei.
Jedoch hatte dieser Triumph einen sehr üblen Nachgeschmack für Atlan, denn der Regent war derart erbost über den nicht vorhandenen Tarkanchar, dass er die Leiche Crysalgiras zerstrahlte. Atlan nahm diese Schändung alles andere als gut auf und nietete den Regenten um. Selbst ein plötzlich auftauchender Ernst Ellert kann die Bluttat nicht verhindern. Und so erfüllte sich die Vision, welche bereits seit Band 36 herumgeisterte und höchstwahrscheinlich von Ellert in Umlauf gebracht wurde.

Geschockt von den Geschehnissen, treten Sergh da Teffron und Stiqs Bahroff, die unfreiwilligen Begleiter des Regenten, die Flucht an. Diese funktioniert jedoch eher schlecht als recht, da Iwan Goratschin den Antrieb ihres Bootes lädiert. Jetzt treiben die Beiden die Flussströmung runter, tiefer hinein in die unterirdischen Höhlensysteme von Artekh 17.
Perry und Co. nehmen die Verfolgung mit einem zweiten Boot auf, und müssen wieder einmal gegen das Ertrinken ankämpfen, als die Strömung zu einem Wasserfall führt.

Letztendlich landen beide Gruppen in der Großhöhle der Nethor. Das ist ein Volk von Arkonidenabkömmlingen, welche vor 10.000 Jahren vor den Methans in den Untergrund flüchteten, und sich seitdem in ein indigenes Volk entwickelten. Die Nethor verehren Prinzessin Crysalgira und den Fluss als göttliche Wesenheiten. Letzterer spült nämlich Abfälle von der Oberfläche an, welche von den Nethor herausgefischt und in ihr alltägliches Leben integriert werden.
Über die Jahrtausende hinweg, haben sich zwei verfeindete Dörfer auf den jeweiligen Flussseiten herauskristallisiert. Die Thas und die Khal. Sergh und Stiqs landen bei den brutalen Thas und müssen erst einmal Schläge einstecken, jedoch hat Sergh noch ein Ass im Ärmel. Stiqs wiederum entfremdet sich noch weiter von seinem grausamen Herrn und findet letztendlich den Mumm die endgültige Entscheidung zu treffen.

Perry und Co. haben da etwas mehr Glück und landen bei den zivilisierteren Khal. Von denen werden sie erst einmal aufgepäppelt, jedoch auch eingesperrt. Thinche, der Anführer der Khal erwartet nämlich, dass Rhodans Gruppe das Problem mit dem Fluss regelt. Dieser spült in letzter Zeit gefährliche „Geschenke“ an, wie etwa Sprengkörper oder verstrahlten Müll. Wenn Rhodan und Co. das Problem nicht in den Griff bekommen, so wird Thinche sie hinrichten lassen. Somit bleibt Flucht die einzige Option. Doch wohin flüchten? Die Fluchtanweisungen des geschrotteten Roboters Chergost waren mehr als nur kryptisch. Und was ist mit Ernst Ellert los? Dieser schwächelt und hat sich notgedrungen Perrys Gruppe angeschlossen, statt einfach wieder zu verschwinden. Wird er endlich mit ein paar Erklärungen herausrücken?

Auch hier sollte man nicht mehr als ein weiteres Planetenabenteuer erwarten. Mit einem vernünftigen Staffelstart wie sie in den vorherigen fünf Staffeln geboten wurden, hat Band 49 nichts zu tun. Zumindest erspart uns das den „Neue Staffel – Jetzt Einsteigen“-Aufdruck auf dem Titelbild. Andererseits wird aber immer noch an der 12er Staffelstruktur festgehalten – da scheint sich der Verlag damals ja echt unschlüssig gewesen zu sein. Aber wie dem auch sei: Mit „Artekhs vergessene Kinder“ bin ich nicht so richtig warm geworden. Am meisten nervt mich das Volk der Nethor, welche das bis dato unsympathischste und törichste Volk ist, welches in PRN vorkam. Dementsprechend ist es mir auch egal, was aus denen wird, oder wie deren Kultur funktioniert. Darüber hinaus wird hier der Kampf gegen das Ertrinken im reißenden Fluss zwei mal(!) wiederverwurstet. Diesen hatten wir bereits in Band 48, und jetzt halt noch zwei mal in diesem Band. Ob Fröhlich der neue Recycling-King werden möchte?

Schade ist es aber dennoch, denn Fröhlichs Schreibstil ist wunderbar. Ich konnte diesen Band sehr locker herunterlesen, ohne zu stolpern oder dergleichen. Ferner finde ich es toll, dass er ein größeres Augenmerk auf Chabalh legte. Erstmals bekommen wir einige Passagen aus der Sicht des Purrers präsentiert. Die unschuldigen Gedankengänge Chabalhs wirken geradezu niedlich, und sein Geruchssinn rettet die Truppe häufig aus der Patsche. Chabalh ist der große Held dieses Bands.
Auch Ernst Ellert, der anfangs nur ein lästiger Mitläufer ist, bekommt hier seine Passage, in der er aufblühen darf. Leider verbot das Exposé, dass Ellert mit saftigen Infos rausrückt oder länger bei der Gruppe bleibt – nervig!
Zumindest gibts gegen Ende dann doch noch nette Zyklus-Entwicklungen. Doch diese sind zu wenig zu spät. In Anbetracht des Status als Staffelstart (ja, das Thema ist mir verdammt wichtig), möchte ich hier nicht mehr als 3 von 5 Sterne vergeben, auch wenn eine Tendenz zu 3,5 von 5 durchaus vorhanden ist.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

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Band 50: Rhodans Weg (Frank Borsch) / Wertung: 5 von 5 Sterne

Zum Jubiläumsband Nr. 50 meldet sich endlich wieder Frank Borsch zurück, nachdem er die fünfte Staffel aussetzte. Aber wenn man genau darüber nachdenkt, so wirkt Band 50 wie der tatsächliche Umschwung von Staffel 5 auf 6. So gibt es hier wieder den „Jetzt einsteigen“-Stickeraufdruck. Und da es sich um eine Jubiläumsausgabe handelt (was auch so beworben wird), gibt es sogar einen Mehrumfang von 16 Seiten.
Jedoch sollte man sich nicht zu früh freuen, denn diese 16 Seiten beinhalten lediglich Kurzbios zu den Autoren, Lektor und Titelbild-Künstler, als auch ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte von PRN. Sicherlich eine nette Geste, aber eben nicht das, was man sich davon erwartet hatte. Aber wie dem auch sei. Nachdem sich die letzten drei Bände im Grunde auf jeweils eine Handlungsebene beschränkten, bekommt man hier wieder Zwei geboten.

Die erste Handlungsebene beschäftigt sich mit der Vergangenheit des Protagonisten Perry Rhodan. Angefangen von seinem sechsten Lebensjahr, als er versucht von zu Hause auzubüxen, um heimlich seinen coolen Onkel Karl zu besuchen, bis hin zu jenem schicksalhaften Tag, an er den „Titel“ Sofortumschalter aufgedrückt bekam (worüber Perry nicht sonderlich glücklich ist). Wir erleben wichtige Schlüsselereignisse seines Lebens, wie etwa den andauernden Konflikt mit seiner zerrütteten Familie, seine vergeblichen Versuche seine Schwester Deb vor dem Absturz ins Verderben zu bewahren, oder der Tag an dem er Freundschaft mit Reg schließt.
Hierbei wird dem Leser klar, dass unheimliche fremde Mächte ein Auge auf Perry geworfen haben. Man versucht Perrys Werdegang zum Astronauten zu sabotieren, doch glücklicherweise hat er auch einen Schutzengel in Form von Onkel Karl. Doch auch Karl spielt nicht mit offenen Karten.

Die zweite Handlungsebene ist die Fortsetzung der Genesis-Krise aus Band 47. Zwar konnten Sue und Sid den Anti-Mutanten Moncadas aus seinem Spezialgefängnis befreien, so dass er mittels seiner Fähigkeit die Paraentladungs-Explosionen der Mutanten stoppen konnte, doch auch das ist nur eine temporäre Lösung. Schließlich braucht auch Moncadas seinen Schlaf.
Allan D. Mercant, der sich ebenfalls als Mutant entpuppte, konnte von seiner Flamme Iga gerettet werden. Das Antivirus von Noir und Parallelwelt-Haggard zeigte sich effektiv und konnte Allan vor einem qualvollen Tod bewahren. Nun müssen nur noch die anderen Mutanten, welche im Lakeside-Institut via Schutzschirm eingesperrt wurde, die Antivirus-Hilfe entgegennehmen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn John Marshall hat längst die Führung über die durchgedrehten Mutanten übernommen.
Marshall verfolgt einen ungewöhnlichen Plan: Er möchte einen mentalen Superblock bilden, um den sogenannten „Schatten“ auf die Erde zu beschwören. Doch niemand weiß, ob der Schatten Segen oder Verderben bedeutet. Doch von diesem Unwissen lassen sich die geistig verwirrten Mutanten nicht abschrecken. Lediglich Sue, Sid und Lekoche schlagen sich auf Mercants Seite.

Tja, was soll man anderes sagen, als dass Frank Borsch wieder einmal ganze Arbeit geleistet hat. Seine Arbeit im Exposé mag man mehr oder weniger stark kritisieren können, aber als regulärer Autor liefert er einfach immer ab! Das Highlight ist naürlich der Einblick in die Lebensgeschichte des Protagonisten Perry Rhodan. Diese war durchaus überfällig, da Perry aufgrund seines überhohen moralischen Rosses manchmal zu unnahbar wirkte. Interessanterweise spürt man davon wenig in diesem Band. Der junge Perry ist alles andere als perfekt: Er macht sich über eine Übergewichtige lustig, überschätzt sich mehrmals und weiß nach dem erfolgreichen Studium nicht, was er mit sich anfangen soll. Kurz gesagt: Er ist ein ganz normaler Mensch mit Macken. Erst als sich das Schicksal seiner geliebten Schwester Deb erfüllt, scheint sich Perry in jenen Mann zu wandeln, den wir in den übrigen Bänden kennengelernt haben. Und somit schrumpft das hohe Ross auf einmal auf völlig unerwartet Weise zusammen, da man endlich erahnen kann, wie es entstanden ist (zumindest aus meinem Empfinden). Hut ab für Frank Borsch, die Perry-Ebene war wirklich fantastisch!

Die Mutanten-/Genesis-Krise-Handlungsebene kann da nicht so ganz mithalten. Ich hatte ja bereits zu Band 47 geschrieben, dass mir das Konzept eben dieser etwas auf den Keks geht. Und das ändert sich auch nicht bei Frank Borsch. Aber zumindest findet diese Krise hier ihr Ende und kommt sogar zu einem unerwarteten und spannenden Ergebnis. Schön ist auch der Infosplitter, wie der verantwortliche Virus für die Genesis-Krise auf die Erde gelangt ist.

Trotz meiner Abneigung gegen den zweiten Handlungsrahmen kann ich hier nur die Maximalwertung vergeben. Franks Schreibstil und Charakterdarstellung sind einfach hervorragend. Obendrein gibt’s hier viele spannende Infosplitter und eben endlich den Abschluss der nervigen Krise. 5 von 5 Sterne.
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Robert Corvus
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Robert Corvus »

Sly Boots Returns hat geschrieben: 20. Juni 2022, 17:09 Band 41: Zu den Sternen (Marc A. Herren) / Wertung 3,5 von 5 Sterne
...
Die Priorisierung der Handlungsebenen fällt definitv auf die Baikonur-Raumkadettenausbildung. Marc hatte sichtliche Freude daran den abwechslungsreichen Ausbildungsplan zu schildern. Und die offensichtliche Freude des Autors springt dann auch auf den Leser über.
Bei mir hat das sehr gut funktioniert. So gut, dass ich Zu den Sternen als Lektüre für diejenigen empfohlen habe, die sich für die Serie interessiert haben. Für mich ist es der Roman, der den Rhodan-Spirit am besten einfängt - denn was macht PERRY RHODAN im Kern mehr aus als der Traum vom Aufbruch zu den Sternen?
Zweitjüngster der Vollkommenen.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 51: Lotsen der Sterne (Gerry Haynaly) / Wertung: 3 von 5 Sterne

Ein zweites, und bis dato leider auch letztes mal, liefert Gerry Haynaly einen Band für PRN. Sein Einstiegsband in Staffel 4 „Die Ehre der Naats“ hatte mir sehr gut gefallen. Dementsprechend bin ich auch mit hohen Erwartungen an „Lotsen der Sterne“ herangegangen. Band 51 beschäftigt sich mit dem Schicksal von Crest, welcher in Band 46 von drei verbrecherischen Unithern entführt wurde. Aber auch die Lotsen von Hela Ariela haben da noch ein Wörtchen mitzureden.

Zuerst bekommen wir einen Einblick in die Vergangenheit der drei Unither Golath, Liszog und Zerft. Golath war Geschäftsmann, der Gelder veruntreut hat. Liszog ist Techniker, der seine Barschaft in die Entwicklung einer Rüsselreinigungsmaschine investiert hat, welche jedoch nichts taugte. Zerft letztendlich ist ein gewaltbereiter Schlägertyp, der während der Brunft einen Konkurrenten tötete.
Kriminelle Unither werden zur Strafe ins Exil verbannt und finden sich als weltraumreisende Vagabunden wieder. Da Unither einen stark ausgeprägten Gemeinschaftstrieb haben, ist Exil eine sehr schwere Strafe. Gelingt es den Verbannten im Exil zu Reichtum zu gelangen, so soll es wohl möglich sein sich die Heimkehr nach Unith zu erkaufen.

Durch Diebstahl und Glücksspiel hatten Golath, Liszog und Zerft eben dieses Ziel ja eigentlich bereits erreicht, doch dann nahm die Gier überhand und ein Diebstahlversuch auf die TIA'IR brachte die Drei in den Kontakt mit Crest da Zoltral bzw. Lefkin da Findur, wie er sich nannte. Lefkin besitzt zwei interessante Artefakte. Einen goldenen Zylinder und einen eiförmigen Anhänger. Der alte Arkonide wurde kurzerhand entführt, und Golath fällt in den Bann des eiförmigen Artefakts. Liszog und Zerft zeigen sich unbeeindruckt von dem hässlichen Ding, schaffen es jedoch nicht, sich gegen ihren Anführer durchzusetzen, der nach immer mehr Schätzen giert.
Es wird versucht das Geheimnis des eiförmigen Objekts zu ermitteln. Das Ding sendet fünfdimensionale Strahlung aus, doch mehr wird nicht entdeckt. Lefkin/Crest bleibt hart, verweigert jegliche Information an die brutalen Unither und nervt mit einem Fluchtversuch. Was nun?

Crest da Zoltral findet wiederum heraus, dass er nicht der einzige Gefangene der Unither ist. Die Drei haben eine gewisse Tesma Rayare, die Tochter eines arkonidischen Geschäftsmanns, entführt. Die Lösegelderpressung für die Gute blieb jedoch erfolglos, weswegen Tesma immer noch Gefangene ist.
Als die Unither mit ihrem bareonischen Kugelraumer IQESKEL ihre geheime Basis auf dem Dschungelplaneten Ufgar anfliegen, kommt es plötzlich zum Absturz. Für Crest und Tesma ergibt sich hieraus die Chance zur Flucht. Doch können sie den gefährlichen Dschungel Ufgars überleben und zur Basis der Unither vordringen?

Da Perry Rhodan Begünstigter des Sternengottes Anetis ist, will der Oberlotse Khe'Ril dessen Gefährten Lefkin/Crest aus den Rüsseln der Unither befreien. Zu diesem Zweck verdonnert er den überheblichen Junglotsen Che'Den und dessen Fiktivspielsüchtigen Bruder En'Ihm zu einer entsprechenden Rettungsmission. Schließlich war Che'Den für den Abschnitt verantwortlich, in dem die Entführung stattfand. Diese Wahl dient jedoch nicht nur als Strafe, denn tatsächlich bieten die beiden zerstrittenen Brüder vorzeigbare Qualitäten. Che'Den verfügt über Führungsqualitäten und En'Ihm ist ein talentierter Hacker. Wenn sich die beiden Brüder zusammenraufen können, könnten sie Großes erreichen. Um die Zielvorgabe zu erreichen, bekommen sie sogar den Kugelraumer ANETIS'KHOR samt Besatzung an die Hand.

Leider konnte mich dieser Band nicht überzeugen. Für mich war er das, was ich persönlich als „Plätscherband“ bezeichne. Also ein Band der halt vor sich hinplätschert ohne großes Interesse zu erwecken, etwas tatsächlich Neues zu bieten oder wirklich nennenswerte Zyklusfortschritte zu verzeichnen.
Der Konflikt zwischen Crest und den Unithern hatte mich schon in Band 46 angeödet, und auch Gerry kann daran nichts ändern. Zu Crests Fluchtversuch aus Band 46, kommen jetzt halt noch zwei weitere hinzu – alles andere als originell. Und Planeten-Dschungelabenteuer übertraten bereits in Staffel 2 ihre Halbwertszeit. Solange wir uns noch in der ersten Epoche befinden, hätte es das Dschungelcamp nicht noch mal gebraucht (wobei die Viecher des Dschungels aber gut beschrieben wurden). Die drei Unither werden gut eingeführt. Tatsächlich ist das Startkapitel das Highlight von Band 51. Danach nerven die Drei jedoch mit ihren konstanten internen Streitereien, welche wohl auch einen gewissen Comedy-Effekt verbreiten sollen. Sorry, aber das hat bei mir nicht gegriffen.
Und das ist dann wohl auch ein gutes Stichwort. Dieser Band konnte mich nicht abholen und plätscherte dahin. 3 von 5 Sterne.
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 52: Eine Handvoll Ewigkeit (Rüdiger Schäfer) / Wertung 4 von 5 Sterne

Nachdem Rüdiger Schäfer mit seinem Einstiegsband (Nr. 44) nicht überzeugen konnte, bin ich mit einer entsprechenden Portion Skepsis an seinen zweiten Beitrag herangegangen. Hier geht’s weiter mit Perrys Gruppe und dem Intrigen-Geplänkel zwischen Sergh da Teffron, dem Regenten und der neuen Mitspielerin Ihin da Achran.

Perry und Co. haben es nach zahlreichen Strapazen geschafft aus dem unterirdischen Zweistromland zurück auf die Oberfläche von Artekh 17 zu gelangen. Nachdem Atlan den Zellaktivator von Stiqs Bahroff vor dessen Suizid zurückerhalten hat, beschließt dieser das Gerät Perry Rhodan zu überreichen, da sich dieser die Unsterblichkeit aus seiner Sicht verdient hätte. Rhodan zeigt sich jedoch wenig begeistert über das Geschenk der Unsterblichkeit, dennoch nimmt er das Ding vorerst an sich. Kurz darauf beschließt Atlan, dass sich die Gruppe trennen soll und jeder für sich alleine zur TIA'IR zurückkehren soll, da eine große Gruppe zu viel Aufmerksamkeit erregen würde und mit Sicherheit in Serghs Überwachungsnetz gehen würde.

Auf seinem Weg stolpert Perry in eine Parade des Regenten und bekommt mit, wie ein sechsarmiges Wesen von drei arkonidischen Soldaten in eine dunkle Gasse verschleppt wird, nachdem besagtes Wesen versucht hatte zum Regenten vorzustoßen. Perry rettet das Wesen vor den Soldaten und wird dadurch mit einer weiteren Schandtat des arkonidischen Imperiums konfrontiert. Bei dem Wesen handelt es sich um einen Missk. Diese wurden von den Arkoniden vor 10.000 Jahren künstlich geschaffen, um als Arbeitssklaven für Minenarbeit zu dienen. Nach dem Methankrieg durften die Missk nur verweilen, um den Artekh 17-Soldaten als Gewaltopfer und lebendige Zielscheiben zu Diensten zu sein. Perry ist schockiert von dieser Erkenntnis und freundet sich mit dem Volk der Missk an, welche im Untergrund des Planeten hausen. Vor allem der kleine Shy, den Perry gerettet hatte, ist von dem Erdling angetan. Dummerweise ist Shy extrem töricht. Er will immer noch eine Audienz beim Regenten ergattern, um die Lebensbedingungen seines Volkes zu verbessern. Und Perry wäre nicht Perry, wenn er nicht versuchen würde den kleinen Scheißer zu retten, auch wenn er dadurch sein eigenes Überleben aufs Spiel setzt.

Sergh da Teffron muss unterdessen verdauen, dass der Regent immer noch am Leben ist und lediglich sein Double von Atlan umgenietet wurde. Ferner ist er schockiert über die Tatsache, dass der Regent einen Zellaktivator besitzt. Doch trotz seines wiederholten Versagens zeigt sich der Regent gnädig und lässt Sergh ungeschoren davonkommen. Ferner wird Sergh die Kurtisane Theta zugeschanzt. Obwohl Sergh erkennt, dass Theta eine Spione von seiner alten Bekannten Ihin da Achran ist, duldet er die Schönheit vorerst an seiner Seite. Während da Teffron nebenbei damit beschäftigt ist nach Perry und Co. zu fahnden und seine Spuren im Zweistromland zu verwischen, entwickelt er insgeheim Gefühle für Theta – ein Fehler?

Die Rudergängerin Ihin da Achran fußt ihre Macht auf einem dichten Informationsnetzwerk. Ihre wichtigsten Informanten sind ihre Kurtisanen, also Mädels und Jungs welche die adelige arkonidische Oberschicht bespaßen und somit wertvolle Infos aus den Kreuz ihrer Klienten leiern. Ihin hat bereits den Regenten im Visier, dem sie nicht so recht zu trauen scheint. Auch ihr alter Bekannter Sergh da Teffron steht auf der Beobachtungsliste. Theta gelingt es erste Erfolge zu erzielen. Somit erfährt Ihan über einen gewissen Perry Rhodan und dessen Wichtigkeit für Sergh da Teffron. Wie wird Ihin mit dieser Information umgehen?

Mit diesem Band konnte sich Rüdiger Schäfer deutlich steigern. Der Lesefluss ist erstklassig und das Intrigengeplänkel zwischen Sergh, dem Regenten und Ihin spaßig mitzverfolgen. Auch die Rhodan-Handlungsebene hat ihre Momente und ein solides Maß an Action. Der große Wermutstropfen sind jedoch die Missk, deren Inspiration höchstwahrscheinlich aus den Hauselfen der Harry Potter-Reihe hervorgegangen ist. Perry bekommt mit Shy seinen eigenen Dobby ans Bein geklebt – lästig! Ich hätte gut und gerne auf die Missk verzichten können, zumal sie im Endeffekt ja ohnehin nichts zur Geschichte beitragen. Der närrische Shy ist Perry ein moralischer Klotz am Bein und verzögert somit dessen Rückkehr zur TIA'IR – das ist eigentlich alles. Und die Parallelen zwischen Shy und Dobby sind mir einfach ein bisschen zu aufdringlich.
Aufgrund dessen habe ich auch lange überlegt, ob ich den Band mit 3,5 oder 4 Sternen bewerten soll. Aufgrund der wirklich erstklassigen Lesbarkeit, habe ich mich letztendlich für die höhere Wertung entschieden.
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Sly Boots Returns
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Re: Sly's PRN-Kurztest Sammelsurium

Beitrag von Sly Boots Returns »

Band 53: Gestrandet in der Nacht (Oliver Plaschka) / Wertung 4 von 5 Sterne

In Oliver Plaschkas zweiten Band zu PRN begeben wir uns endlich auf die überfällige Reise durch den Abgrund zum Kugelsternhaufen Thantur-Lok. Ferner werden einige klaffende Lücken aus Atlans Vergangenheit gefüllt.

Dank der Unterstützung der Rudergängerin Ihin da Achran hat es Perry Rhodan mit Ach und Krach geschafft zur TIA'IR zu gelangen und von Artekh 17 zu entkommen. Ihin hat herausgefunden, dass es Sergh da Teffron auf die vermeintlichen Schatzjäger abgesehen hat. Folglich möchte die auf Informationsbeschaffung spezialisierte Arkonidin herausfinden, was es mit Rhodan und Co. auf sich hat. Zu diesem Zweck integriert sie die TIA'IR in ihren Tross, damit sie ein genaueres Auge auf die interessante Truppe werfen kann. Jedoch besteht Ihins Tross somit aus 179 Schiffen, was 2 Schiffe mehr sind, als es der religiös geprägte Orden der Sternenlotsen erlaubt.

Aufgrund dessen setzt der Oberlotse Anra'Thir'Nom auf die VAREK'ARK über, um die Rudergängerin vom Regelbruch abzuhalten. Der Sternengott Anetis wird dem Tross seinen heiligen Schutz verweigern, sollte der Tross die maximale Schiffsanzahl von 177 übersteigen, warnt er. Freilich stößt er damit bei Ihin auf taube Ohren. Und so beschließt Anra'Thir'Nom mitzureisen, um eine Katastrophe zu verhindern – sehr zum Missfallen der Rudergängerin. Die Reise durch die Leere des Abgrunds beträgt gut 6 Wochen und umfasst 35 Sprünge und entsprechende Zwischenstationen an dafür vorgesehenen „Bahnhöfen“ namens Hamtar-1 bis -35.

Während die Wochen vergehen häufen sich kleinere und größere Pannen, was viele Reisende dazu animiert beim Oberlotsen religiösen Rat zu suchen. Trotz ihrer Abneigung gegenüber Anra'Thir'Nom duldet Ihin sogar eine religiöse Messe zu ehren Anetis. Doch es nützt nichts: Beim Sprung von Hamtar-15 zu Hamtar-14 geht ironischerweise das Klosterschiff ORESTOS verloren, welches Anhänger einer fanatischen Anetis-Sekte beherbergt. Die störrische Rudergängerin will nicht dulden, dass sie ein Schiff ihres Trosses verliert und begibt sich auf Rettungsmission. Und der verhasste Anra'Thir'Nom wird zur Strafe mitgenommen. Ob das gutgeht?

Atlan da Gonozal vertreibt sich unterdessen die Zeit mit Crysalgiras Tarkanchar. Nicht gerade der beste Zeitvertreib, wie sich herausstellt, denn der Erinnerungsspeicher hat eine negative Wirkung auf Atlans Gesundheit und befördert den Arkoniden für eine Woche ins Fieberkoma. Während dieser Zeit durchlebt Atlan wichtige Schlüsselereignisse seiner Vergangenheit. Zum Beispiel wie er an seine beiden Zellaktivatoren herankam, oder wie er von Rico manipuliert wird und letztendlich auf einem unheimlichen Planeten namens Derogwanien landet, wo er und Rico von gruseligen Puppen gefangengenommen werden, die einem gewissen Callibso dienen. Es stellt sich heraus, dass viele Erinnerungen von Rico gelöscht wurden und nun wieder ans Tageslicht treten.

Auch hier konnte Oliver Plaschka wieder einen gediegenen Band abliefern. Beide Handlungsebenen sind gefällig. Die Chemie zwischen Ihin und Anra'Thir'Nom funzt sehr gut und kommt zu einem überraschenden Ergebnis. Und ihr Abenteuer auf dem Klosterschiff wirft spannende Fragen zum Abgrund auf. Beim Atlan-Strang werden ebenfalls spannende Fragen aufgeworfen und einige Lücken in Atlans Lebenslauf geschlossen.
Das ist wieder ein Band, bei dem ich zwischen 3,5 und 4 Sternen schwanke. Ich gebe die höhere Wertung, da es gegen Ende schön spannend wird und mir das Duo Ihin und Anra sehr gut gefallen hat.
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