Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Alles rund um die Neuerzählung der PERRY RHODAN-Saga
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Partoc
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Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von Partoc »

Hier geht’s zu den Romaninhalten der Staffel in Perrypedia:
https://www.perrypedia.de/wiki/Die_Sola ... o-Staffel)
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Partoc
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Re: Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von Partoc »

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Partoc
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Re: Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von Partoc »

Mann aus Glas (Band 200) – Rüdiger Schäfer/Rainer Schorm

30 Jahre sind vergangen und das Bild der terranischen Zivilisation hat sich stark gewandelt. Neben der Terranischen Union gibts inzwischen auch die Solare Union mit einigen Kolonien. Dafür verwenden die Expokraten unter anderem die bekanntesten Kolonien der Originalserie: Epsal, Ertrus, Olymp und Plophos. Wobei Epsaler und Ertruser gleiche körperliche Anpassungen – genauer gesagt: genetische Anpassungen – aufweisen.
Und das ist nicht das Einzige, was Namentlich sonst noch aus der Originalserie herabregnet. Aber glücklicherweise war ich durch das Spoilern ab den 250er Bändern schon vorgewarnt. ^_^
Da fallen so einige bekannte Namen und Bezeichnungen: Nike Quinto und Abteilung III, mit Olymp taucht auch Anson Argyris auf, gleiches gilt auch für Plophos und Iratio Hondro. Auch taucht Jessica Tekener (die Schwester Ronald Tekeners) zum ersten Mal auf. Die NEO-Version Merkoshs gefällt mir in dem Roman am besten. Vor allem seine Essgewohnheiten :D und die Art Informationsaufnahme haben mir gut gefallen. Richtig gut ausgearbeitet.
Ansonsten würde ich sagen ein guter Jubiläums-Zeitsprung-Roman. Wobei sich mein skeptischer Logiksektor wieder gemeldet hat. Ihm waren die ganzen Veränderungen, vor allem in Hinsicht auf die Kolonien, deren Fortschritt und dessen genetischen Anpassungen, für nur 30 Jahren bzw. 27 Jahre zu schnell abgelaufen. Tja, die Expo-Autoren scheinen der Menschheit deutlich mehr zuzutrauen als ich. :unschuldig:

Meine Wertung: 5,55 Punkte (Note: 2)

Mission auf Mimas (Band 201) – Michelle Stern/Lucy Guth

Ein flottes Tempo nimmt der Roman an keiner Stelle auf, eher werden hier die Schauplätze, Charaktere und Ereignisse in einer für den Leser gemütlichen Schnitzeljagd geschildert. Die Detailtiefe hat mir dabei gut gefallen. Vor allem Sachen wie die Anpassungsschwierigkeiten einiger Kolonien. Die Imarter hingen an Sauerstoffmasken. Ein Epsaler musste sich einer speziellen Behandlung unterziehen, um sich auf Mimas aufhalten zu können.
Auf Olymp herrscht bereits Vielvölkerbesiedelung oder wenigstens Aufenthalte von nicht terranischen Humanoiden. Jedenfalls Ara, Mehandor und Arkoniden.
Vor allem die Schilderungen aus Ras Tschubais Perspektive haben mir besonders gut gefallen. Auch die eher abstrakten, geistigen Ausflüge.
Mit Hondro wird auch intensiv ein Gegenspieler eingeführt. Wobei mich sein „dunkler Befall“ – das Dunkelleben – am stärksten fasziniert. Dieses Dunkelleben scheint auch für seine „neuen Fähigkeiten“ verantwortlich zu sein. Zum Teil auch für seine „bösen“ Charakterzüge. :fg:
So als Spätleser muss ich wenigstens nicht rätseln, wie lange Hondro überleben wird. :D
Mit dem Schließen der Großen Ruptur versagen langsam nicht nur die Zellaktivatoren und die Halatiumtechnik, sondern die Mutanten erhalten auch ihre ursprünglichen Fähigkeiten wieder.

Meine Wertung: 5,65 Punkte (Note: 2)

Die Geminga-Morde (Band 202) – Ruben Wickenhäuser

Ein gut verfasster Roman mit reichlich detaillierten Beschreibungen Olymps und gut ausgearbeiteten Szenen. Anfangs war es interessant. Mit einem Anson Argyris (oder besser gesagt einer :pfeif: ), der (bzw. die) mit seiner (eigentlich ihrer) Mannschaft stark an Roi Danton erinnert. Scheint als hätte man in der Neo-Serie auf Thomas Cardif komplett verzichtet. Und eher die Persönlichkeit von Michael Rhodan für Thomas Rhodan da Zoltral verwendet.
Während Nathalie das Neo-Äquivalent zu einer Mischung von Susan Rhodan (vielleicht auch noch etwas von Eirene) und Roi Danton darstellt. Nur in der Maske von Anson Argyris. In diesem Roman wurde das zwar nicht verraten. Aber einige Andeutungen sind jedenfalls gefallen.
So, komme ich jetzt zum Mittelteil des Roman, der war zwar nicht schlecht, konnte mich aber nicht wirklich packen.
Richtig interessant wurde es erst zum Schluss, als das Trio (Thomas, Farouq und Jessica) Hondro - und mit ihm Jessicas Bruder Ronald Tekener (der genauso entstellt aussieht wie das Original) - aufstöbern.
Die Beschreibungen Olymps haben mir gefallen. Aber wieder meldete sich mein Logiksektor und flüsterte mir zu, dass die Solare Union bei der Kolonialisierung innerhalb von NUR 27 Jahren Beachtliches geleistet hat. Selbst Kartelle und Drogenhandel haben bereits Einzug gefunden.

Meine Wertung: 5,45 Punkte (Note: 2)

Insgesamt ein guter und ordentlicher Start der Staffel. :)
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Partoc
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Re: Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von Partoc »

Tekener (Band 203) – Oliver Plaschka

Hier geht’s von Olymp ab nach Plophos, wo Iratio Hondro wieder nach der Macht greift. Und das mit sehr subtilen, skrupellosen Methoden. Seine Fähigkeiten scheinen dabei stätig anzuwachsen. Was man schon allein an den Bediensteten im Hotel, in dem sich Hondro und Tekener aufhalten, erkennen kann.
Hatte Hodro nach am Anfang der Bediensteten in affektiertem und herrischem Ton noch Anweisungen bezüglich der falsch gekochten Eier geben müssen, schleppten ihm am Ende des Roman die Bediensteten fast die ganze Küche an :rolleyes: – darunter auch ein Korb mit gekochten Eiern, ohne dass er Anweisungen dazugeben musste. Was er selbst als Nebeneffekt bezeichnet. Ähnliches macht er auch mit anderen Menschen auf Plophos.

Insgesamt ein sehr gut verfasster Roman mit einem leicht lesbaren, bildhaftem Schreibstil und toll ausgearbeiteten Szenen. Die Charakterisierung und die Erzählperspektive aus Sicht Ronald Tekeners hatten mir dabei am besten gefallen. Vor allem die Szenen zusammen mit Hondro.
Auch hier gabs gute Beschreibungen der Örtlichkeiten. Und auch auf Plophos schein ein multikulturelle Völkervielfallt - oder sollte ich eher Multi-Spezies-Vielfallt schreiben – herrscht.
Wieder wurde erwähnt, diesmal bei den Etrusern, dass sie für den Aufenhalt auf Plophos einem „nicht sehr angenehmen Dekompressionsprozess“ unterziehen mussten und Implantate tragen, die ihre Atemluft verdichten.

Bei dem Kampf zwischen den Etrusern und Jessica, Thomas und Farouq hatte ich (geistig) aber doch etwas ungläubig den Kopf geschütteln. Ich hatte eigentlich eher erwartet, dass sich die Etruser aufgrund der geringeren Schwerkraft eher schneller bewegen würden. Dann musste ich an die unbeholfenen Bewegungen der Astronauten auf dem Mond denken. Ähnlich müsste es eigentlich auch den Ertrusern ergehen. Gewundert habe ich mich aber trotzdem, wieso sich Jessica und die Rhodan Jungs beim Verprügeln der Etruser nicht eher selbst verletzten.

Meine Wertung: 6,20 Punkte (Note: 1-)

Der Schaltmeister von Rumal (Band 204) – Rainer Schorm

So, eine neue Kolonie und ein neuer Kriminalfall. Und wieder hat Hondro seine Finger im Spiel. Nur diesmal auf einer etwas anderen Art. Statt aus Eleonora Afarid einen geistlosen Zombie zu machen, polt er sie regelrecht um und verlinkt sich durch sie.

Auch in diesem Roman gibts interessante Beschreibungen der Kolonialisierung und des Planeten. Von der Story her, bin ich inzwischen von dem dritten – oder ist es schon der vierte – Kriminalfall etwas überdrüssig. Auch fand ich die Erzählung stellenweise etwas lahm. So richtig einfangen konnte mich die Geschichte nicht.

Und nettes Detail, das mit Monade als Leibnitzs „Bewusstseins-Schrittmacher“. :)

Bei Hondro musste ich anfangs spontan an den Overhead denken. Aber ich muss Yman zustimmen, seine Fähigkeiten passen auch ziemlich gut – vielleicht sogar besser – zu Boyt Margor. Seine Großmachtphantasien und sein Vorgehen jedenfalls passen gut zu Boyt Margor.

Meine Wertung: 5,15 Punkte (Note: 2-)
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AushilfsMutant
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Re: Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von AushilfsMutant »

Hondro fand ich persönlich super nervig in der Neo Serie.

Gerade weil man wieder verabsäumt hat mal richtig auf den Tisch zu hauen.
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Partoc
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Re: Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von Partoc »

Der Geminga-Zwischenfall (Band 205) – Rüdiger Schäfer

Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich schon mit dem Roman. Überwiegend gut verfasst, auch die Charaktere gut ausgearbeitet. Aber stellenweise hatte ich – vor allem bei Gucky – mehr das Gefühl gehabt, die Originalserie und keinen Neo-Roman zu lesen. :unsure:
Jedenfalls von den routinierten Schilderungen der Charaktere her. Am besten haben mir da die beiden Zwillinge gefallen. Vor allem die kleine, beigefügte Erzählung über ihren Trennungsschmerz.

Einerseits war es ein spannender und vom Inhalt her aufregender Roman, aber in einem Rutsch durchlesen hatte bei mir nicht so recht funktioniert. Irgendwie verlor ich öfters die Konzentration, was zum größten Teil an den oft vorkommenden Abschweifungen lag. Ich fühlte mich als Leser so wie ein Autofahrer, der auf einer Strecke fährt, wo er bei jedem zurückgelegten Kilometer das Tempo variieren muss.
Der Roman unterlag schon etwas dem typischen Ich-wurde-vom-Expokraten-geschrieben-Zwang :unschuldig: , wo Rüdiger Schäfer häufig – für mich etwas zu häufig – Querverweise unterschiedlichster Art miteinbaute. Da hatte ich häufig das Gefühl, der Autor jongliere mit zu vielen Bällen gleichzeitig.

Na ja, wieder nörgelnörgel. :o( Endlich ging auch Rhodan und seine Einsatztruppe mit Hondro in den Clinch. Und dank Merkosh und dem rebellierendem Tekener auch mit einem gewissen Erfolg. Hondros Größenwahn wächst immer weiter, genau wie seine Fähigkeiten. Wobei Hondro mir in diesem Roman etwas zu trashig war. König der Erde. :rolleyes:
Und ich muss mich Yman anschließen, Tekeners als „Positronik-Wunderkind“ hat mich auch etwas irritiert. Und auch Rhodans bereitwillige Bereitschaft zur Aufnahme Tekeners beim Geheimdienst war mir zu plotdrive.

Trotz einiger Schwierigkeiten meinerseits fand ich den Roman ziemlich gut. Am Interessanten war für mich vor allem die Schilderungen rund um das Dunkelleben am Anfang.

Meine Wertung: 5,55 Punkte (Note: 2)

Letzte Hoffnung Mimas (Band 206) – Arno Endler

Tja, was soll ich über den Roman schreiben. Einerseits gabs interessante Passagen, wie beispielsweise das Dunkelleben, das sowohl Tekener wie auch Rhodan befallen hatte. Andererseits passierte nicht wahnsinnig viel. Und der Roman fühlte sich stark langgezogen an. :muede:
Wahnsinnig spannend war die Geschichte auch nicht, erst etwas am Ende als Tekener zu flüchten versuchte. Und dass sich das Dunkelleben durch die Lashat-Pocken aufhalten ließ – und natürlich auch, dass Tekener passenderweise mit Rhodan gemeinsam infiziert wurde – war auch etwas plotdriven. Wobei die Info, dass Tekener Merkosh – oder wenigsten Vertreter seines Volkes – kennen könnte, schon recht interessant ist.

Ansonsten fielen ganz schön viele Begrifflichkeiten (wie Viren, Infektion und Quarantäne), bei denen ich gleich daran dachte, mal den Erscheinungstermin des Romans zu checken. :D
Erschienen ist der Roman am 9. August 2019. Noch weit vor der Bekanntgabe und Bestätigung von Corona Ende Dezember. Aber der Roman liest sich wie ein Corona-Roman, also dem „Zeitgeist entsprechend“, nur, dass es dem Zeitgeist etwas voraus war. 8-)

Da frage ich mich wieder, von welcher Wahrsagerin sich die Expokraten wohl beraten ließen. B-)
In der letzten Staffel (die Bestien) wurden die Phosbis bereits zum größten Teil durch irgendein Virus dahingerafft. Und dann hatte man mit dem Dunkelleben ebenfalls eine Art Infektion in die Serie hineingebracht. Und das noch vor Corona. Respekt. :st:

Meine Wertung: 4,95 Punkte (Note: 3+)
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Re: Neo-Staffel 20: Die Solare Union

Beitrag von Partoc »

Einsatz auf Ertrus (Band 207) – Susan Schwartz

Der Roman fing richtig gut an. Richtig schöne Szenen mit Ronald Tekener im Casino und im Hotel. Dann beschließt er Hodro hinterherzujagen. Ab da ging es bei mir im Roman stetig abwärts. Aber nur langsam. Nicht das jetzt jemand glaubt, der Roman sei richtig schlecht, er fiel eher von „richtig interessant“ zum Ende hin auf „ist okay“.
Jedenfalls wurde auch hier schön der Planet beschrieben. In der Mitte des Roman hatte ich sogar den Eindruck, eine Enzyklopädie des Planeten Ertrus zu lesen. :unschuldig:
Die Truppe bestehend aus den Tekener- uund Rhodan-Geschwistern müssen mit Atemmasken und im Anzug eingebauten Schwerkraftneutralisatoren rumlaufen. Was sie nicht vor dem Luftwiderstand schützt. Da müssen sie durch die Luft schwimmen. Und mussten auch den Schüsseleffekt erdulden. Hatten also Schwierigkeiten ihren Blick zu fokussieren. Wenn sie in die Ferne blickten, schien sich alles nach oben zu wölben.
Es gibt natürlich viele andere interessante Kleinigkeiten. Aber von der Story schien ich mich mehr und mehr zu verabschieden. Der Xte Agentenroman, wo man wieder hinter Hondro her ist. Jedenfalls im Falle Ronald Tekeners. Das letzte Drittel hatte ich dann etwas lustlos durchgelesen. :muede:
Irritiert hat mich ein wenig, dass die Positronik des Gleiters sie fragte, ob sie in Doller oder Euro zahlen wollen. Echt jetzt. Kein Solar. Keine Bitcoins. Kein Etrustaler. :D Wie langweilig. :o

Meine Wertung: 5,30 Punkte (Note: 2)


Die Winde von Epsal (Band 208) – Rainer Schorm

Neuer Roman, neue Kolonie. Nach einer chinesischen Kolonie, Olymp, Plophos, Rumal und Ertrus kommt hier Epsal an der Reihen. Erstmal ziemlich gut vom Autor verfasst. Leicht und schön flüssig lesbar. Eine sehr fantasievolle Umgebung voller Pilze – es wird sogar spekuliert, dass die Epsaler eines Tages statt Katzen und Hunden sich Hauspilze halten werden. :lol:
Und ist eine Kolonie, die sich der genetischen Anpassung widersetzt.
Hondro spezialisiert sich mehr auf die Übernahme von extrem vielen Sporen statt einzelnen Menschen. Sporen, die sogar im Weltall überleben können. Ein interessanter Einfall die Sache mit den intelligente Pilzen und Pilzsporen. Insgesamt war Epsal eine richtig toll und skurril ausgearbeiteter Planet. :st:
Dazu gabs noch eine kleine Exkursion in Hondros Vergangenheit.
Negativ ist, dass sich der Roman wieder etwas zu sehr nach dem Schema F, das in dieser Staffel ständig wiederholt wird, abläuft.
Also eine Kolonie vorstellen, Hondro miteinbinden, ihn mit – in diesem Fall – Rhodan in Konflikt bringen, seine Pläne scheitern lassen und natürlich entkommt er. Dieses Szenario hatte man in dieser Staffel schon etwas zu häufig.
Komme ich mal zu Kor Staals Kommentarbrocken. Die haben mir richtig gut gefallen. :st:
An einigen Stellen musste ich wieder daran denken, wie gut sie doch den Corona-Zeitgeist treffen, nur halt VOR Corona. :)
Dazu zwei Zitate:
Spoiler:
Vor dem Rathaus haben sich etwa tausend Demonstranten versammelt. Sie fordern ein Ende der Quarantäne und den Rücktritt von Noelani Moana als Obfrau. In anderen Siedlungen geht's genauso ab. Soron, Malka, Regun und sogar Galla ... Überall gehen die Menschen auf die Straße und machen deutlich, dass sie nicht einverstanden sind. Damit, dass man sie isoliert, dass man sie bevormundet, dass man ihnen die Wahrheit vorenthält.
Hallo, Mitläufer.
Die Proteste weiten sich aus. Ich bin zutiefst deprimiert. Ich habe versucht, Informationen zu vermitteln, und muss nun feststellen, dass mir niemand mehr zuhört.
Eine Masse zu aktivieren, ist recht einfach, das weiß nicht nur jeder Infizient. Gruppendynamik und Massenpsychologie funktionieren schneller, einfacher als individuelle Denkprozesse. Es sind eher Reflexe, die instinktiv ablaufen. Hat diese Phase erst mal begonnen, ist die Bewegung nicht mehr aufzuhalten. Der Verstand ist ausgeschaltet, es regiert das Gemeinschaftsgefühl, der Herdentrieb. Die Dummheit, wenn man's unverblümt sagen will.
Alles läuft blind in die Richtung, die von der Masse eingeschlagen wurde. Masseträgheit mal anders.

Meine Wertung: 5,70 Punkte (Note: 2)


Der Krieg in meinem Kopf (Band 209) – Rüdiger Schäfer

Der Roman teilt sich in zwei Abschnitte auf. Der für mich etwas langweiligere Abschnitt beschäftigte sich stark mit Politik und den Vorbereitungen zur Abreise der FANTASY, einem experimentellem Raumschiff mit Linearantrieb. Dazu gabs noch einige Freundschafts- und Familienbesuche. Aber vom Hocke hatte mich das nicht wirklich gerissen.
Außer vielleicht der etwas unbedeutenden Tatsache, dass Gucky einen eigenen Karottenliquor hat, den Bully als ungenießbar bezeichnet. :-))
Den zweiten Teil fand ich hingegen richtig gut. Vor allem zum Schluss hin. Hier wird in der Ich-Form aus der Perspektive des Bruders der Ehefrau von Hondro ein Teil der Vergangenheit Hondros geschildert. Eines Hondros, der ganz normal wirkt – wenn man von der Tatsache absieht, dass sich die beiden im Gefängnis kennenlernen. :pfeif:
Da war Hondro noch kein ich-reiße-erst-die-Herrschaft-über-die-Solaren-Union-an-mich-und-dann-ist-der-Rest-der-Galaxis-an-der-Reihe-Typ. :devil:
Erst nachdem Hondro die genetischen Veränderung über sich ergehen lässt, treten bei ihm verstärkt gewalttätige Handlungen auf. Auch erfährt man, dass er nicht nur den Tod seiner Frau verursachte, sondern auch die Frau seines Schwagers tötete, weil die ihn beim Stehlen von Medikamenten erwischte.
Aber diese Ich-Erzählung ist schon richtig intensiv. Wieder eine tolle Umsetzung eines von Hondro beeinflussten Person mit tragischem Schicksal. Der dann am Ende sogar selbst jemanden tötet. Und vom inneren Monolog bereits ziemlich verrückt wirkt.

Meine Wertung: 5,80 Punkte (Note: 2+)


So, auch diese Staffel ist durch. Rein rechnerisch erreicht die Staffel eine Wertung von 5,61 Punkten (Note: 2 ) mit einem Romandurchschnitt von 5,53 Punkten (Note: 2).
Die Umsetzung und Beschreibungen der Kolonien haben mir gut gefallen, auch wenn ich einiges dabei als etwas zu schnell betrachte.
Auch das Dunkelleben in Kombination mit eine Weltherrschaftstypen ist interessant. Auch wenn Hondro manchmal etwas zu sehr einer Karikatur eines Bösewichts ähnelt. :unschuldig:
Das Konzept der einzelnen Romane war aber bis zum Ende hin etwas ermüdend. Die meisten der Romane ähneln sich zu sehr. Eine Kombination aus Agenteneinsatz, einem Schuss Hondro, jedes Mal ein neuer Kolonialplanet und Hondros Fluch am Ende, die mich oft an Fantomasfilme erinnerten. B-)
Spätestens nach der ersten Hälfte hatte sich das Konzept abgenutzt.
Schade fand ich auch, dass der Hauptteil der Staffelhandlung sich zu sehr um die kriminellen Aktivitäten Hondros drehte. Dadurch wurde zu sehr die kriminellen Subjekte in den Kolonien stark in den Vordergrund gezogen, sodass es wirkt, als wären die Kolonien nur von lauter Kriminellen bevölkert worden. :rolleyes:



Komme ich jetzt zu den Lieblingsmomenten:

Neo-Band 200: Mann aus Glas – Rüdiger Schäfer/Rainer Schorm.
Merkosh eigenartigen Essengewohnheiten. Und wie Rhodan und andere Umstehende verdutzt dabei zusahen, wie sich Merkosh eine Banane auf die Brust schmierte und sie dann absorbierte.

Neo-Band 203: Tekener – Oliver Plaschka.
Tekeners und Hondros Frühstück im Hotel. Beide nur in Unterwäsche. Hondro stolzierte wie ein Gockel und Tekener saß wie ein ernüchterter Alkoholiker. Und Hondro sich vor der Bediensteten wie ein affektierter Geck aufführte, weil seine Eier nicht wie gewünscht zubereitet wurden. Und als er dann die richtig zubereiteten Eier erhält, beschwert er sich – wiedermal affektiert – darüber, dass das übrige Essen inzwischen zu kalt geworden ist. Während sich Tenkener für dessen Verhalten schämt und die Bedienstete für ihre stoisches Verhalten bewundert.

Neo-Band 205: Der Geminga-Zwischenfall – Rüdiger Schäfer.
Der gedankliche Rückblick der Zwillinge über ihre Trennung. Ein sehr emotionaler Moment, wo eine andersartige – selbst wenn ungesunde – Lage sehr emotional und intensiv geschildert wird.

Neo-Band 208: Die Winde von Epsal – Rainer Schorm.
Kor Staals Kommentarbrocken waren sehr tiefsinnig, unterhaltsam und passten sehr gut zur zu aktuellen Fernsehnachrichten über Corona-Demos der Querdenker. Auch wenn der Roman noch vor Corona verfasst wurde.



Beste Romane:

Platz 1: Tekener (Band 203) von Oliver Plaschka mit 6,20 Punkten (Note: 1-)
Mit einer tollen Charakterisierung Tekeners. Vor allem die Szenen im Zusammenspiel mit Hondro.

Platz 2: Der Krieg in meinem Kopf (Band 209) von Rüdiger Schäfer mit 5,80 Punkten (Note: 2+)
Auch hier eine tolle Charakterisierung und Vorgeschichte des ehemaligen Freundes Hondros, der zu einem Opfer von Hondros Fähigkeiten wurde.

Platz 3: Die Winde von Epsal (Band 208) von Rainer Schorm mit 5,70 Punkten (Note: 2)
Eine toll geschriebene Geschichte mit tiefgründigen Kommentaren und intensive Beschreibung einer skurrilen Pilzwelt.



Beste Figuren bzw. Figurencharakterisierungen:

Platz 1: Ronald Tekener
Ist eine der Figuren, die am stärksten ausgearbeitet wurden. Vor allem der Roman von Oliver Plaschka hat mir in der Hinsicht besonders gefallen. Statt eines Superagenten mit markantem Blick und dem passendem Gesicht wird hier eine tragische Figur einer abgewrackten Persönlichkeit vorgestellt. Nicht nur Trinker sondern auch Spielsüchtig. Der dank seiner Wut auf Hondro auch ein neues Ziel im Leben erhält.

Platz 2: Iratio Hondro
In vielen Romanen taucht er auf. Manchmal wird auch aus seiner Perspektive erzählt. Aber oft wird er aus der Sicht anderer geschildert. Ist eine Verkörperung des absoluten Bösewichts. Und kaum eine Figur wird in dieser Staffel so viel Aufmerksamkeit geschenkt wie ihm.

Platz 3: Merkosh
Ein geheimnisvoller Fremder mit einem ungewöhnlichen Körper und noch ungewöhnlicheren Essens- und Informationsverarbeitungsmethoden. Wirkt sehr geheimnisvoll, aber auch interessant. Wird natürlich nur aus der Sicht anderer geschildert.


Ein bestes Team habe ich nicht. Gabs außer den Geschwisterpaaren auch nicht besonders viele. 8-)
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