Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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DrSeltsam
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Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von DrSeltsam »

Der Versuch einer konstruktiven Kritik

Mein Hintergrund: Ich bin bei ca 2400 in die Serie eingestiegen. Kenne daher nicht soo viel von der Serie. Ich hab ein bisschen was ganz altes gelesen, das hat mir aber gar nicht gefallen. Ich würde gerne erklären, was ich aktuell an der Serie mag bzw. Was sich verbessert hat seit dem ich die Serie lese und was mir gar nicht mehr gefällt bzw. was man verbessern sollte.

Was mir gut gefällt:
  • Umgang mit Frauen: Das war um 2400 echt noch ein Problem und ist heute viel besser geworden. Frauen machen halt Jobs wie Männer auch und müssen nicht 90-60-90 sein, damit sie dabei sein dürfen.
  • Ideen: Die Serie hat immer noch coole Ideen. Der Chotender ist eine sehr lustige Idee. Die Art von Chaos, die er lebt auch. Einige Ideen aus dem letzten Zyklus waren auch cool (Datensinnflut oder Sternenrad).

Wo ich eher neutral bin:
  • Relatable Figuren wie Anzu: Ich verstehe, warum das gemacht wird aber ich finde es eher langweilig. Stört aber auch nicht wirklich.
  • Logikbrüche: Manchmal ist die Logik nicht sehr stringent aber das finde ich nicht soo wild. Wenn alles logisch wäre, wäre es auch vermutlich sehr langweilig.
Was verbessert werden sollte:
  • Der Leser als Manager: In den 2400er Folgen konnte ich mir vorstellen, wie in der Zentrale eines Raumschiffes ist. Kommandos wurden gegeben, bestätigt, die Crew interagiert miteinander. Rhodan schaut sich an, wie es um das Schiff steht und macht Rundgänge, während Reparaturen durchgeführt werden. Alles das gibt es nicht mehr. Heute bekommt man die Management-Version von alle dem geliefert: Es gibt ein Gefecht, Schirmbelastungen gehen hoch, man teil aus und zieht sich dann zurück. Die Serie behandelt den Leser so, als wäre er ein Manager, der nur das wichtigste mitbekommen soll und für die Details keine Zeit hat. Für mich geht hier das ganze Feeling verlohen, was früher noch gab. Dadurch interessiert mich auch nicht, was da eigentlich passiert weil ich das Gefühl habe einen Bericht zu lesen und keinen Roman. Ein anderes Beispiel: Die Chorender-Jungs haben so eine namenlose Waffe, die die Schilde ausschalten. Wurde nie beschrieben oder erklärt. Scheint irgendwie im Gefecht ein Problem zu sein aber jetzt auch kein wirklich großes. Da hätte man was drauß machen können aber so ließt es sich für mich wie im Management Summary: Chotender-Flotte + 10% Effektivität.
  • Perry Rhodan wird Fantasy: Früher gab es technische Beschreibungen, Erklärungen, wie Waffen oder Technologien funktionieren und so weiter. Davon sind leider nur noch Reste übrig. Wie schon beim letzten Punkt beschrieben bekommt der Leser nur die Management-Version zu lesen aber keine Details mehr. Das finde ich sehr schade.
  • Kaum Ausgestaltung der Umfeldes: Für mich wirkt die Serie blass und farblos. Ich habe lange nachgedacht, woran das liegt und ich glaube es sind zwei Sachen: Zum einen wird wenig Zeit darauf verwendet wirklich Stimmung aufzubauen oder Sachen auszumalen. Wenn ich überlege, was Traitor an Technologie und Hintergrund hatte. Schon in den Palkari/T-Prognostikern steckte mehr drin, als heute im ganzen Chotender. Dazu Dunkelschrime, Potenzialwerfer, Supratroniken etc. Zum anderen bekommen Dinge eigenen Namen mehr. Namen machen die Magie und die Vorstellung. Die Munuam haben nur einen guten namenlosen Paratronschirm abbekommen. Stimmung oder Interesse kommt da bei mir nicht auf. Also gebt den Sachen wieder kreative Namen!
  • Fehlen der Besatzung. Die Jule Vernes hatte eine Besatzung, die irgendwie Character hatte. Man kannte Piloten, Chefwissenschaftler, Funk und Ortung, Waffen, Kommandant. Die Charakterzeichnung war auch hier nur begrenzt komplex aber immerhin war was da. Von der Ras Tschubai kennt man den Kommandanten (wichtig fürs Management) und 1-2 Leute, die so random auftauchen. Normalerweise gab es in der Serie einen Wissenschaftler als Identifikationsfigur für die ganzen Technikers. Das hat so in letzter Zeit Sichu gemacht. Die ist jetzt aber leider ins Management gegangen und macht jetzt Politik. Ein Wissenschaftler wäre richtig cool!
  • Gehen fünf Unsterbliche und Anzu auf eine blaue Walze, sagt die eine … : Klingt ein bisschen nach einem Witz aber so könnte man einige Romane der letzten Zeit beschreiben. Der Punkt ist: Ein Unsterblicher ist cool aber zu viele auf einem Haufen sind langweilig (siehe letzten Punkt). Klar wird dann Anzu dazu gestellt, damit der Leser sich abgeholt fühlt aber für mich funktioniert das leider nicht. Die Romane im Sol-System mit den Agenten fand ich da besser und spannender. Wenn Atlan irgendwo rumläuft, weiß ich, dass er überlebt. Bei den Agenten war mir das nicht soo klar.
Auch, wenn einiges jetzt ein bisschen hart klingt so nehmt es bitte als das, was es sein soll: Mir gefällt die Serie (auch, wenn ich nach 3150 keine Lust mehr hatte weiterzulesen) und möchte, dass sie besser wird. Danke, wenn Ihr bis hierhin gelesen habt :)
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Eric_Manoli
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Eric_Manoli »

Erst wollte ich dir widersprechen, aber so ganz einfach ist das nicht. Mein einziger Einwand ist ein sehr subjektiver: ich habe mich bei den letzten Romanen (seit meinem Wiedereinstieg in die Serie bei PR 3049) eigentlich immer gut unterhalten gefühlt. Das ist für mich Sinn und Zweck der Übung. Mein erster Roman war PR 303 (EA), vor unfaßbar vielen Jahren. Das war eine ganz andere Zeit, und die hat natürlich meine Sicht auf die Serie unabänderlich geprägt. Aber die Zeit ist eben auch unabänderlich vorbei. Daher versuche ich die Serie so zu nehmen, wie sie heute eben ist.

Das Grundproblem, was du ansprichst (zumindest verstehe ich das so), steckt gewissermaßen im Konzept der Serie, ist insofern auch ein Preis für den Jahrzehntelangen Erfolg: PR ist eine Fortsetzungsgeschichte, und eine von technischem Fortschritt. Damit entfernt sich aber der dargestellte Stand der Technik immer weiter vom Erfahrungshorizont der Leser. So kommt es zu dem paradoxen Phänomen, daß Menschen wie du und ich geschildert werden, in einer Umgebung, in der kaum noch nachvollziehbar vermittelt werden kann, warum es da Menschen überhaupt noch gibt.

Ich will das jetzt nicht vertiefen, und eine Lösung anbieten schon gar nicht, aber ich denke, das macht einen Teil des Problems aus.
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Soulprayer
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Soulprayer »

Eric_Manoli hat geschrieben: 18. Januar 2022, 22:21 So kommt es zu dem paradoxen Phänomen, daß Menschen wie du und ich geschildert werden, in einer Umgebung, in der kaum noch nachvollziehbar vermittelt werden kann, warum es da Menschen überhaupt noch gibt.
Das ist gut beobachtet!
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LaLe
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von LaLe »

Eric_Manoli hat geschrieben: 18. Januar 2022, 22:21 So kommt es zu dem paradoxen Phänomen, daß Menschen wie du und ich geschildert werden, in einer Umgebung, in der kaum noch nachvollziehbar vermittelt werden kann, warum es da Menschen überhaupt noch gibt.
Den Punkt verstehe ich nicht wirklich. Wegen des beschriebenen technischen Fortschritts macht sich der Mensch obsolet?
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Akronew
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Akronew »

Ich denke damit ist gemeint, das es eigentlich alles vollautomatisch läuft.
Der Mensch gibt sich nur gestalterisch ein, wenn es nach seinen Geschmack ist.
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Eric_Manoli
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Eric_Manoli »

LaLe hat geschrieben: 24. Januar 2022, 08:05
Eric_Manoli hat geschrieben: 18. Januar 2022, 22:21 So kommt es zu dem paradoxen Phänomen, daß Menschen wie du und ich geschildert werden, in einer Umgebung, in der kaum noch nachvollziehbar vermittelt werden kann, warum es da Menschen überhaupt noch gibt.
Den Punkt verstehe ich nicht wirklich. Wegen des beschriebenen technischen Fortschritts macht sich der Mensch obsolet?
Schon seit langer Zeit haben alle prominenten Raumschiffe der Terraner als Zentralrechner eine KI, die alle äußeren und inneren Ereignisse eines solchen Raumers wahrnehmen, bewerten und darauf reagieren kann, und zwar auch noch mehr oder weniger simultan. Dagegen sitzen die allermeisten Mitglieder der Besatzung vor irgendwelchen Bildschirmen wie eine U-Boot-Besatzung heute und rufen sich ihre Erkenntnisse gewissermaßen zu (stark vereinfacht), um etwas zu "steuern", was vollkommen ohne sie viel besser funktionieren würde.

So hat ein Raumschiff wie die Ras Tschubai 35.000 Besatzungsmitglieder, davon alleine 3000 Personen Stammbesatzung, 600 in Reserve und 31.000 in den Beibooten (die 50.000 Posbis gar nicht gerechnet). Und wofür? Damit Perry "blitzschnell" eine Entscheidung trifft, und die Automatik sie umsetzt. Und der Rest schaut zu und versucht, am Leben zu bleiben.

In der übrigen Zeit fliegt man durchs All, sieht sich die Gegend an, hängt im "Lustgarten" ab, oder plant die nächste abendliche Sause, um danach irgendwelchen Paarungsspielen nachzugehen. Eine Art intergalaktischer Reisegesellschaft, mit gelegentlichen Risikoeinlagen, wobei vermutlich die eine Hälfte der Besatzung der Versorgung und Betreuung der anderen Hälfte dient.

Ich will gar nicht bestreiten, daß die Wissenschaftler an Bord eine Daseinsberechtigung haben, und auch die Einsatzverbände, aber da würden vermutlich auch 100 Personen reichen.

Da ist für mich ein immer größerer Kontrast zwischen der Entwicklung der KIs auf der einen Seite, und der Nichtentwicklung der Menschen auf der anderen. So ist es auch keine Überraschung, daß die Maschinen immer mal wieder auf die naheliegende Idee kommen, sie kämen eigentlich ganz gut auch ohne die Menschen aus, was, so wie die Sache geschildert wird, vermutlich auch so ist.

Es hat immer mal Ansätze gegeben, zB mit den SERT-Hauben, die Leistungsfähigkeit zumindest von einzelnen Menschen auf eine Ebene mit den Maschinen zu heben, aber ohne dauerhaften Erfolg, und gebremst durch die Darstellung, dafür müsse man ein "Mutant" sein, was in der Perry-Rhodan-Terminologie ein Synonym für "selten, außergewöhnlich" ist, damit nur keiner auf die Idee kommen könnte, im nächsten Zyklus würden Menschen zu einer Art Cyborg, eine Zwitter aus Mensch und Maschine werden (jedenfalls scheint mir das die Befürchtung der Autoren zu sein).

Und so entsteht aus meiner Sicht das Paradoxon, daß in der Serie eigentlich alle naturgesetzlichen Beschränkungen von Raum und Zeit zur Disposition gestellt werden, aber die handelnden Personen denken, planen und handeln immer noch so, wie wir es auch dem späten 20. Jahrhundert gewohnt sind.
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LaLe
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von LaLe »

Okay, das verstehe ich.

Das ist dann der Konflikt zwischen der Nachvollziehbarkeit der Charaktere (Denkweise/Handlungen) bei angenommen folgerichtiger Entwicklung und den heutigen Menschen.

Das in der von dir als sinnvoll beschriebenen Weise innerhalb einer "Heftchenserie" umzusetzen stelle ich mir allerdings schwer vor. Zumal sicher jeder andere Vorstellungen davon hat, wie eine solche künftige Entwicklung aussehen könnte/müsste.
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Eric_Manoli
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Eric_Manoli »

LaLe hat geschrieben: 24. Januar 2022, 12:34 Das in der von dir als sinnvoll beschriebenen Weise innerhalb einer "Heftchenserie" umzusetzen stelle ich mir allerdings schwer vor. Zumal sicher jeder andere Vorstellungen davon hat, wie eine solche künftige Entwicklung aussehen könnte/müsste.
So isses! Einer, der das konsequent in seinen Büchern umzusetzen versucht, ist Peter F. Hamilton. Allerdings sind seine Bücher auch nicht jedermanns Geschmack, und sie entfernen sich einfach irgendwann so weit von unserer Alltagserfahrung, daß ich es jedenfalls irgendwann zu abstrakt und gleichzeitig langweilig finde.

Aber das Problem bleibt natürlich, und ist letztlich eines der aktuellsten Themen der SF: das Verhältnis zwischen künstlicher und natürlicher Intelligenz, und seine Folgen für die einzelnen Menschen wie die menschlichen Gesellschaften insgesamt.
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Tennessee
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Tennessee »

Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 12:07 [...] aber da würden vermutlich auch 100 Personen reichen.

Da ist für mich ein immer größerer Kontrast zwischen [...]
Salut Eric,

ich hatte einmal einen ähnlichen Gedanken, als ich zum ersten Mal die 5.Staffel von Agents of Shield schaute (als die da in der Zukunft im Weltraum rumhingen). Da dachte ich mir dann auch: So hoch entwickelte außerirdische Zivilisationen und die kämpfen immer noch mit Messern, Schwertern oder Schlagstöcken, statt bequem mit ihren Handlasern, -phasern oder -blastern zu lasern, phasern oder zu blasten. Warum tun die das bloß?

In einem überraschenden Heureka-Moment, war mir dann klar, dass sich die Produzenten sicher darüber freuen, dass das Tricktechnik- und CGI-Department deswegen wohl etwas weniger Geld für Tricktechnik und CGI ausgibt. Serienintern wurde das dann m.W. so geregelt, dass das eine "Mentalitätsfrage" war; Feuerwaffennutzung war halt "unehrenhaft" und wie es der Mandalorian sagen würde: "this is not the way".

Auch bei PR habe ich mich mal gefragt, warum man denn noch so viele biologische Individuen braucht, da, wie du das sagst, die Technik doch so weit sein sollte, dass man das problemlos reduzieren könnte (und auch schon mal konnte). Ich habe mir das dann selbst auch über die "Mentalitätsfrage" geklärt: Menschen reisen in großen Gemeinschaften, weil sie soziale Lebewesen sind und auch in der Zukunft lieber in dorfgroßen Gemeinschaften ihre "Missionen" erledigen. Frei nach dem afrikanischen Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um eine PR-Mission durchzuführen."

Das ist dann eben die Mentalität, dass man sich Sachen "durch die Zentrale ruft" obgleich eine technische Lösung über Datenholos o.ä. wahrscheinlich viel sinniger wäre. Und ich fand meine Auffassung unheimlich charmant, weil ich es schön fand, dass ich mir so die Mentalität der Menschheit in der Zukunft erzählen konnte.
Mich treibt halt nur die bange Frage um, ob es mir die Autoren auch so erzählen, oder ich mir einen zurecht spinne. *kopfkratz*

lg
Ten.
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Eric_Manoli
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Eric_Manoli »

@Tennessee
Viele Menschen an Bord, weil Menschen nicht gern allein sind! Das ist ja mal ein interessanter Gedanke! Kommt meiner Vorstellung einer kosmischen Reisegesellschaft ziemlich nahe. :D
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Tennessee »

Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:09 [...] Kommt meiner Vorstellung einer kosmischen Reisegesellschaft ziemlich nahe. :D
Ich wäre ja unter der Bedingung dabei, wenn es eine Kaffeemaschinenverkaufsveranstaltung gäbe. Oder wenigstens einen Samowar.
Und drunter mach ich's nicht. Immerhin muss ich meine Individualität wahren. Und Kultour habe ich auch.
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Eric_Manoli
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Eric_Manoli »

Tennessee hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:15
Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:09 [...] Kommt meiner Vorstellung einer kosmischen Reisegesellschaft ziemlich nahe. :D
Ich wäre ja unter der Bedingung dabei, wenn es eine Kaffeemaschinenverkaufsveranstaltung gäbe. Oder wenigstens einen Samowar.
Und drunter mach ich's nicht. Immerhin muss ich meine Individualität wahren. Und Kultour habe ich auch.
:lol: :st:
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Baptist Ziergiebel
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

DrSeltsam hat geschrieben: 18. Januar 2022, 21:04 ...Datensinnflut...
Das Wort gefällt mir in der Schreibweise, denke, das klaue ich mir mal für kommende Gelegenheiten. :)
Die Serie behandelt den Leser so, als wäre er ein Manager, der nur das wichtigste mitbekommen soll und für die Details keine Zeit hat.

Hat was, diese Umschreibung. Ich will nicht behaupten, daß das immer so sei, aber hin und wieder ertappe ich mich dabei, ähnlich zu empfinden. Das Problem ist, ich weiß nicht recht ob das eher gut oder schlecht ist. In der Realität macht das eben durchaus Sinn so, im Rahmen einer teils Abenteuerserie, teils Worldbuildingprojekts, als das ich PR immer noch sehen möchte, ist es etwas mager. Oder auch nicht, da es einem nicht den Handlungsfortschritt mit als unnötig angesehenen Charakterisierungen verbaut? Kommt wahrscheinlich auf die Charakterisierungen an. :D
Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 12:07 Schon seit langer Zeit haben alle prominenten Raumschiffe der Terraner als Zentralrechner eine KI, die alle äußeren und inneren Ereignisse eines solchen Raumers wahrnehmen, bewerten und darauf reagieren kann, und zwar auch noch mehr oder weniger simultan. Dagegen sitzen die allermeisten Mitglieder der Besatzung vor irgendwelchen Bildschirmen wie eine U-Boot-Besatzung heute und rufen sich ihre Erkenntnisse gewissermaßen zu (stark vereinfacht), um etwas zu "steuern", was vollkommen ohne sie viel besser funktionieren würde.

Ich stimme zu. Noch "schlimmer" ist es bei Star Trek, wo wirklich jeder Handgriff durch Menschen- oder Alienhand vollzogen wird und Data als KI sogar alles unternimmt, um im Serienverlauf so menschlich wie möglich zu werden. Warum auch immer, sein "Bruder" Lore war da realistischer, wenn auch nicht sympathischer. :)
In WH 40K ist es die alte Angst vor den Massakern der Men of Iron (Roboter), die das Menschenimperium geradezu zwanghaft alles durch biologische Wesen, wenn auch mitunter bis zur Unkenntlichkeit augmentiert, verrichten läßt. Dort gibt es damit aber immerhin eine Erklärung, abgesehen von der notwendigen Beschäftigung zahloser Milliarden an Menschen. In PR ist das Verhältnis Mensch-Maschine etwas diffus, geht vom Grundprinzip her aber in eine ähnliche Richtung. Einerseits werden immer kompliziertere KIs und Computer entworfen, denen aber das Feld zu überlassen wird nie passieren: TARAs sind an ihre menschlichen Partner gebunden, Positroniken werden mit Biomasse vermengt, agieren KIs selbstständig, sind die Folgen immer negativ, zumindest stark irritierend. Da regiert anscheinend so eine gewisse Urangst mit, sich selbst das Grab zu schaufeln, läßt man der Technik die Zügel. Man stelle sich mal vor, die Gehirne in den KULTUR Romanen von Banks wären den Menschen nicht so wohlgesonnen...
Es hat immer mal Ansätze gegeben, zB mit den SERT-Hauben, die Leistungsfähigkeit zumindest von einzelnen Menschen auf eine Ebene mit den Maschinen zu heben, aber ohne dauerhaften Erfolg, und gebremst durch die Darstellung, dafür müsse man ein "Mutant" sein, was in der Perry-Rhodan-Terminologie ein Synonym für "selten, außergewöhnlich" ist, damit nur keiner auf die Idee kommen könnte, im nächsten Zyklus würden Menschen zu einer Art Cyborg, eine Zwitter aus Mensch und Maschine werden (jedenfalls scheint mir das die Befürchtung der Autoren zu sein).
Zu Beginn der Serie war man da weiter, zwar nicht in Richtung "Borg", also stark augmentierter Mensch-Maschine-Hybrid, dafür in Richtung Transhumanismus, siehe Ertruser, Oxtorner, Siganesen usw. Seit dem kam da nicht mehr viel, der "baseline human" scheint trotz einer viel stärkeren Verbreitung, Jahrtausenden des Lebens im Weltraum und auf anderen Planeten das Maß aller Dinge zu sein. Ganz selten liest man von technischen Aufwertungen und dann eher bei spleenigen Aras. Hin und wieder ein Mutant, das wars. Das letzte Vorkommen, was mir dazu einfällt, war der hervorragende Roman 2820 - Der Geniferen-Krieg von Michelle Stern über die Transterraner auf der ATLANC.
Tennessee hat geschrieben: 24. Januar 2022, 16:58
Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 12:07 [...] aber da würden vermutlich auch 100 Personen reichen.
Ich habe mir das dann selbst auch über die "Mentalitätsfrage" geklärt: Menschen reisen in großen Gemeinschaften, weil sie soziale Lebewesen sind und auch in der Zukunft lieber in dorfgroßen Gemeinschaften ihre "Missionen" erledigen. Frei nach dem afrikanischen Sprichwort: "Es braucht ein ganzes Dorf, um eine PR-Mission durchzuführen."

Habe letztes Jahr mal von Stanislaw Lem "Gast im Weltraum" gelesen, in welchem er den Verlauf einer Expedition zum nächst gelegenen Stern Alpha Centauri (meine ich) beschreibt. Selbst dorthin dauert die Reise zwanzig Jahre, durch eine endlose und im Lauf der Jahre immer bedrückendere finstere Leere, wo absolut garnichts passiert. Damit die Reisenden nicht wunderlich werden, wird die Besatzung so zusammengesetzt wie Tennessee es oben andeutet: möglichst viele Menschen, auch mit Familien. Im Weltall, wo weit und breit weniger als nichts ist, hat man eben nur einander.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von DrSeltsam »

Also was das Thema KI angeht: Vermutlich würde man keine biologische Besatzung mehr brauchen mit dem Stand der Technik. Die Serie versucht das oft über so Themen wie: Biologische Wesen fügen Intuition hinzu etc. zu lösen aber wenn man sich ein bisschen mit heutigen neuronalen Netzen beschäftigt hat, weiß man, dass das Netze so was lernen können. Ich empfinde das aber als nur einen von vielen Logikbrüchen und er stört mich nicht so sehr. Die Serie wäre ja eher sehr langweilig an Board von einem EPPRIK-Raumer.
Baptist Ziergiebel hat geschrieben: 25. Januar 2022, 01:46
DrSeltsam hat geschrieben: 18. Januar 2022, 21:04 ...Datensinnflut...
Das Wort gefällt mir in der Schreibweise, denke, das klaue ich mir mal für kommende Gelegenheiten. :)
Die Serie behandelt den Leser so, als wäre er ein Manager, der nur das wichtigste mitbekommen soll und für die Details keine Zeit hat.

Hat was, diese Umschreibung. Ich will nicht behaupten, daß das immer so sei, aber hin und wieder ertappe ich mich dabei, ähnlich zu empfinden. Das Problem ist, ich weiß nicht recht ob das eher gut oder schlecht ist. In der Realität macht das eben durchaus Sinn so, im Rahmen einer teils Abenteuerserie, teils Worldbuildingprojekts, als das ich PR immer noch sehen möchte, ist es etwas mager. Oder auch nicht, da es einem nicht den Handlungsfortschritt mit als unnötig angesehenen Charakterisierungen verbaut? Kommt wahrscheinlich auf die Charakterisierungen an. :D
Der Typo ist mir erst jetzt aufgefallen. Danke! :D

Mich stört dieses Management-Zeug so sehr, weil ich das Gefühl habe einen guten Spoiler von der Handlung und nicht mehr die Handlung selbst zu lesen. Manchmal kann das cool sein und ich kenne gute Romane, wo das so gemacht wurde. Mein Problem ist, dass es diese direkte Perspektive quasi nicht mehr gibt und das finde ich langweilig.
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Pittore
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Pittore »

Eric_Manoli hat geschrieben: 18. Januar 2022, 22:21

Das Grundproblem, was du ansprichst (zumindest verstehe ich das so), steckt gewissermaßen im Konzept der Serie, ist insofern auch ein Preis für den Jahrzehntelangen Erfolg: PR ist eine Fortsetzungsgeschichte, und eine von technischem Fortschritt. Damit entfernt sich aber der dargestellte Stand der Technik immer weiter vom Erfahrungshorizont der Leser. So kommt es zu dem paradoxen Phänomen, daß Menschen wie du und ich geschildert werden, in einer Umgebung, in der kaum noch nachvollziehbar vermittelt werden kann,......
Ich sehe folgende Grundprobleme der Serie.
Die Geschichte ist Datums mäßig viel zu schnell fortgeschritten geschrieben. Niemand kann sich schon vorstellen was in Hundert Jahren der Stand der Technik ist und wie das soziale System funktioniert.Bei PR sind es schon tausende Jahre.In zwei oder dreitausend Jahren gibt es Dinge,welche sich kein Autor vorstellen kann.Das heißt die Zukunft weicht immer mehr von der wirklichen Zukunft ab. Das heißt auch, der Leser wird mit Dingen konfrontiert, welche ihm nicht mehr vorstellbar sind und der Bezug zur Handlung geht verloren.

Die Autoren hatten schon nach den ersten dreihundert Bänden Schwierigkeiten mit neuen Ideen.
Die Ideen Wiederholen sich alle paar 100 Bände. ZB. die Menschheit wird alle paar hundert Bände versklavt und wieder befreit.Auch andere Szenarien wiederholen sich.Wenn man die Serie von Anfang an kennt, weis man das.Aud Dauer wird das langweilig.
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Saedelaere
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Saedelaere »

"Auch bei PR habe ich mich mal gefragt, warum man denn noch so viele biologische Individuen braucht, da, wie du das sagst, die Technik doch so weit sein sollte, dass man das problemlos reduzieren könnte (und auch schon mal konnte)." Zitat von ...

Ich hab mich, lange nicht, also zuletzt vor längerer Zeit und am falschen Ort zu dergleichen ausgelassen.

Zum Thema oben gehört die chronische Überbevölkerung in allen Galaxien (die den inzwischen eintrudelnden Erkenntnissen über Exoplaneten zusehends widerspricht) - dergleichen setzt sich halt in den Flotten fort. Dazu gehört auch die (für mich immer noch) seltsame Veränderung der Gravitationskonstante mit ihren noch seltsameren Folgen .. und der Trend zu "Riesenschiffen" wo es mal den umgekehrten Trend gab, nämlich so, das bedeutende "Wesenheiten" eben gerade nicht in Risenkähnen rumgeschippert sind. (diese Trendumkehr ist mir unheimlich)

Dazu kommen Ideen, die ab und zu anscheinend von Nöten sind, aber eben nicht so vollständig gut umgesetzt. Eine für mich besonders obscure war die mit den, ich glaube es war im Genesis - Zyklus, weiße Raumschiffen. Welche Elemente sollten das weiße Metall ergeben (das Geschenk von ES, egal wie wunderbar Es auch immer ist) hätte doch, nicht äußerlich auffällig sein müssen - aber in Anerkennung des Charakters des beschenkten Volkes, auf jeden Fall ein Danäer Geschenk sein müssen - wäre doch praktisch gewesen, wenn das Goldenen Reich (unabsichtlich) Eiries in die Milchstraße geschafft hätten, welche als Als Alarmsignal bei der selbständigen Auflösung der Schiffe freigesetzt worden wäre. Statt der ewigen Agenten und Sonderkommando Tobereien, hätte es dann ein "Rettungskommando" gegeben und die geordnete Rückführung durch die terranischen Verbündeten... was machts, wenn's etwas schlichter/ logischer ist.

Die schlimmste Schöpfung des Jahrhunderts waren meines Erachtens die "Gucky Mörder" deren Namen ich nicht erst suchen will, solche "Erfindungen" aus heiterem Himmel sind kein Spaß, dann lieber etwas näher am Puls bleiben, Gucky hätte auch von schlichten USO Agenten "umgebracht" werden können. (die starken Zwerge aus Fornax (was es glaube ich) fand ich demgegenüber höchst sympathisch und bedaure ihr Verschwinden)

Die neuen Mutanten finde ich insgesammt ganz nett, aber oft halt einfach eine zu wohlfeile Lösung für den Umstand, das Gucky als schlichter Teleporter nicht mehr funktionieren kann vor lauter 5/6 D Technik. Da ich Gucky gut finde und ihm eine große Zukunft wünsche, würde ich ihm eine Verletzung wünschen, die ihn für einige Zeit ausfallen lässt und ihm über den Heilungsprozess eine Wandlung a la Bostich oder meinetwegen Farbaud durchmachen lässt - dann könnte Gucky nicht mehr "Ergänzung" zu einem Haluter sein, sondern Partner... :-)

Ach es gäbe noch so veil aber die Dosis macht ja angeblich das Gift.

Ich wünsch allen an der Serie beteiligten ein glückliches Händchen für den kommenden Zyklus.
Zukunft1
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Zukunft1 »

Und ich frage mich was sollten die Katellane ????? :fg:
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Saedelaere
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Saedelaere »

Schlafen ... können sich die, wie die Quintarchen eigentlich selbst Nachwuchs besorgen (die Ausfälle ergänzen)?
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Akronew
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Akronew »

Es wurde zumindest sowas angedeutet,
Atlan ist doch eine Kandidat mit seiner RA.
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Taufik Shahab »

:st:
Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:17
Tennessee hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:15
Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:09 [...] Kommt meiner Vorstellung einer kosmischen Reisegesellschaft ziemlich nahe. :D
Ich wäre ja unter der Bedingung dabei, wenn es eine Kaffeemaschinenverkaufsveranstaltung gäbe. Oder wenigstens einen Samowar.
Und drunter mach ich's nicht. Immerhin muss ich meine Individualität wahren. Und Kultour habe ich auch.
:lol: :st:
Taufik Shahab
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Taufik Shahab »

:st:
Saedelaere hat geschrieben: 26. Oktober 2022, 14:32 "Auch bei PR habe ich mich mal gefragt, warum man denn noch so viele biologische Individuen braucht, da, wie du das sagst, die Technik doch so weit sein sollte, dass man das problemlos reduzieren könnte (und auch schon mal konnte)." Zitat von ...

Ich hab mich, lange nicht, also zuletzt vor längerer Zeit und am falschen Ort zu dergleichen ausgelassen.
...........................................
Taufik Shahab
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Taufik Shahab »

:clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :st: :st: :st: B-) :st: :sleep: :st:
DrSeltsam hat geschrieben: 18. Januar 2022, 21:04 Der Versuch einer konstruktiven Kritik

Mein Hintergrund: Ich bin bei ca 2400 in die Serie eingestiegen. Kenne daher nicht soo viel von der Serie. Ich hab ein bisschen was ganz altes gelesen, das hat mir aber gar nicht gefallen. Ich würde gerne erklären, was ich aktuell an der Serie mag bzw. Was sich verbessert hat seit dem ich die Serie lese und was mir gar nicht mehr gefällt bzw. was man verbessern sollte.

Was mir gut gefällt:
  • Umgang mit Frauen: Das war um 2400 echt noch ein Problem und ist heute viel besser geworden. Frauen machen halt Jobs wie Männer auch und müssen nicht 90-60-90 sein, damit sie dabei sein dürfen.
  • Ideen: Die Serie hat immer noch coole Ideen. Der Chotender ist eine sehr lustige Idee. Die Art von Chaos, die er lebt auch. Einige Ideen aus dem letzten Zyklus waren auch cool (Datensinnflut oder Sternenrad).

Wo ich eher neutral bin:
  • Relatable Figuren wie Anzu: Ich verstehe, warum das gemacht wird aber ich finde es eher langweilig. Stört aber auch nicht wirklich.
  • Logikbrüche: Manchmal ist die Logik nicht sehr stringent aber das finde ich nicht soo wild. Wenn alles logisch wäre, wäre es auch vermutlich sehr langweilig.
Was verbessert werden sollte:
  • Der Leser als Manager: In den 2400er Folgen konnte ich mir vorstellen, wie in der Zentrale eines Raumschiffes ist. Kommandos wurden gegeben, bestätigt, die Crew interagiert miteinander. Rhodan schaut sich an, wie es um das Schiff steht und macht Rundgänge, während Reparaturen durchgeführt werden. Alles das gibt es nicht mehr. Heute bekommt man die Management-Version von alle dem geliefert: Es gibt ein Gefecht, Schirmbelastungen gehen hoch, man teil aus und zieht sich dann zurück. Die Serie behandelt den Leser so, als wäre er ein Manager, der nur das wichtigste mitbekommen soll und für die Details keine Zeit hat. Für mich geht hier das ganze Feeling verlohen, was früher noch gab. Dadurch interessiert mich auch nicht, was da eigentlich passiert weil ich das Gefühl habe einen Bericht zu lesen und keinen Roman. Ein anderes Beispiel: Die Chorender-Jungs haben so eine namenlose Waffe, die die Schilde ausschalten. Wurde nie beschrieben oder erklärt. Scheint irgendwie im Gefecht ein Problem zu sein aber jetzt auch kein wirklich großes. Da hätte man was drauß machen können aber so ließt es sich für mich wie im Management Summary: Chotender-Flotte + 10% Effektivität.
  • Perry Rhodan wird Fantasy: Früher gab es technische Beschreibungen, Erklärungen, wie Waffen oder Technologien funktionieren und so weiter. Davon sind leider nur noch Reste übrig. Wie schon beim letzten Punkt beschrieben bekommt der Leser nur die Management-Version zu lesen aber keine Details mehr. Das finde ich sehr schade.
  • Kaum Ausgestaltung der Umfeldes: Für mich wirkt die Serie blass und farblos. Ich habe lange nachgedacht, woran das liegt und ich glaube es sind zwei Sachen: Zum einen wird wenig Zeit darauf verwendet wirklich Stimmung aufzubauen oder Sachen auszumalen. Wenn ich überlege, was Traitor an Technologie und Hintergrund hatte. Schon in den Palkari/T-Prognostikern steckte mehr drin, als heute im ganzen Chotender. Dazu Dunkelschrime, Potenzialwerfer, Supratroniken etc. Zum anderen bekommen Dinge eigenen Namen mehr. Namen machen die Magie und die Vorstellung. Die Munuam haben nur einen guten namenlosen Paratronschirm abbekommen. Stimmung oder Interesse kommt da bei mir nicht auf. Also gebt den Sachen wieder kreative Namen!
  • Fehlen der Besatzung. Die Jule Vernes hatte eine Besatzung, die irgendwie Character hatte. Man kannte Piloten, Chefwissenschaftler, Funk und Ortung, Waffen, Kommandant. Die Charakterzeichnung war auch hier nur begrenzt komplex aber immerhin war was da. Von der Ras Tschubai kennt man den Kommandanten (wichtig fürs Management) und 1-2 Leute, die so random auftauchen. Normalerweise gab es in der Serie einen Wissenschaftler als Identifikationsfigur für die ganzen Technikers. Das hat so in letzter Zeit Sichu gemacht. Die ist jetzt aber leider ins Management gegangen und macht jetzt Politik. Ein Wissenschaftler wäre richtig cool!
  • Gehen fünf Unsterbliche und Anzu auf eine blaue Walze, sagt die eine … : Klingt ein bisschen nach einem Witz aber so könnte man einige Romane der letzten Zeit beschreiben. Der Punkt ist: Ein Unsterblicher ist cool aber zu viele auf einem Haufen sind langweilig (siehe letzten Punkt). Klar wird dann Anzu dazu gestellt, damit der Leser sich abgeholt fühlt aber für mich funktioniert das leider nicht. Die Romane im Sol-System mit den Agenten fand ich da besser und spannender. Wenn Atlan irgendwo rumläuft, weiß ich, dass er überlebt. Bei den Agenten war mir das nicht soo klar.
Auch, wenn einiges jetzt ein bisschen hart klingt so nehmt es bitte als das, was es sein soll: Mir gefällt die Serie (auch, wenn ich nach 3150 keine Lust mehr hatte weiterzulesen) und möchte, dass sie besser wird. Danke, wenn Ihr bis hierhin gelesen habt :)
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Akronew »

Ich weise mal daraufhin, das es zu Vollzitate
in den Forumsregeln einen Beitrag gibt.
Drei Beiträge hintereinander sind ebenfalls
etwas was im allgemeinen nicht gerne gesehen
wird, kann man alles zusammenfassen.
Taufik Shahab hat geschrieben: 27. November 2022, 07:39 :st:
Eric_Manoli hat geschrieben: 24. Januar 2022, 17:17
Taufik Shahab hat geschrieben: 27. November 2022, 07:43 :st:
Saedelaere hat geschrieben: 26. Oktober 2022, 14:32
Taufik Shahab hat geschrieben: 27. November 2022, 07:45 :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :st: :st: :st: B-) :st: :sleep: :st:
DrSeltsam hat geschrieben: 18. Januar 2022, 21:04
;)
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Kardec »

Grundsätzlich hat mein Co-Moderator :P "Akronew" recht.
Halte aber zugute, daß das eine Vollzitat vom Januar ist. Das ist okay. Das andere Vollzitat habe ich eingekürzt.
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Re: Gedanken zum Stand der Serie (etwa 3150)

Beitrag von Akronew »

Mir war auch im aktuellen Spoiler ein solcher
Beitrag aufgefallen, daher dachte ich, das ein
solcher Hinweis mit Beispiel sinnvoll ist. :)
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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