Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Tostan
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Tostan »

Mentro Kosum hat geschrieben: 3. Juli 2020, 12:41
Tostan hat geschrieben: 3. Juli 2020, 12:20
Mentro Kosum hat geschrieben: 3. Juli 2020, 10:56 Geschichten funktionieren nur mit Konflikten?
Sorry, aber genau das halte ich für eine Behauptung, nicht für eine unumstößliche Tatsache.
Vielleicht ist diese Ansicht das Grundproblem seit vielen Jahren.
Oh, dann widerlegt mal mit Beispielen.
Tostan hat geschrieben: 3. Juli 2020, 12:35 Man kann die Unsterblichen ausloten, könnte neues über sie erfahren, Umgang mit Endlichkeit..etc. coole Chance.

Es muss ja nicht immer Raumschlacht sein
ich finde noch keine Widerlegung mit Beispielen.

Und es gibt noch andere Konflikte als Raumschlachten.
Du hast geschrieben, es braucht keinen Konflikt für ne Story (so hab ich das zumindest verstanden)
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Soulprayer
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Soulprayer »

Um erst mal auf den initialen Beitrag einzugehen:
Grundsätzlich vermisse ich in der aktuellen Serie die positive Attitüde.
Alles dreut sich zusammen und die Gefahr ist so zunehmend, dass die politischen und individuellen Kräfte fast schon in Angststarre bleiben:
Bully hinter seinem Kristallschirm auf Rudyn, Erde: von den Cairanern weggeschafft, Thantur-Lok: es brennt, Eastside: nix genaues weiß man, Tamanium: Vetris-Molaud besucht Bully im Einstiegsband und bis 3072 gab es nur 1 oder 2 Hefte mit extra Informationen. Ansonsten: Stille.
Achja, die LFG gibt's noch, aber nicht mehr so richtig - alle Sternenstaate brauen irgendwie ihr eigenes Süppchen, teilweise offen wie die Cheborparner, teilweise verdeckt wie die Akonen oder im geheimen wie die Posbis und Zainkonstrukte.

Man ist live dabei mit einem Barniter-Geheimdienstagenten, der A1-Händler ist und was macht? Risikoeinsätze.
Wo sind die Informationen über die Imart-Koalition, vom Olymp-Komplex, Förderation Normon oder der Republik Plophos?
Ahja, wir hatten auch letzte Woche einen Swoon in der Handlung. Das Volk wurde nicht vergessen, aber wurden irgendwelche Neuigkeiten von Swoofon eingestreut?
Ach, und ich vergaß: die USO ist ja auch auferstanden aus der Asche - und als noch geheimere Geheimorganisation gibt es welche Informationen von ihr?
Genauso viel wie alle anderen schon wissen: Also fast gar nichts.
Kein Wunder, dass es Monkey nervte, andere dabei zu beobachten wie sie einfach dasitzen und die Cairaner anglotzen und den Buckel bei Ladhonen machen.

Und warum wissen alle nichts?
Wegen der Hyperkorrosion!
Yay, noch mehr Probleme! \o/
Und wer sagte gerade "Erde"? Ich hau dich!!
Hier sei nur gesagt, ich finde es zumindest mehr als seltsam, dass in den 500 Jahren Forschung der Hyperkorrosion nichts Wirksameres als ökonomischer Betrieb entgegengesetzt werden kann!

Um es mit einem tl;dr abzukürzen:
Die USO hat als Militärischer Abschirmdienst der Milchstraße versagt. (Okay, Weltenbrand ist eine Entschuldigung, aber wir wissen doch: NGE-Agenten sind hart, USO-Agenten sind härter, nur Monkey ist am härtesten)
Die LFG kann sich wegen der Hyperkorrosion, Ladhonen und Cairaner nur eingeschränkt mit anderen Völkern abstimmen.
Das Arkonidenreich hat so einiges versäumt, die imperialen Strukturen und interne Streitigkeiten destabilisieren M13 nachhaltig bis ein Atlan kommt und zumindest ein Problem für sie anpackt. (hier geht es mit Sicherheit ab 3100 detailreicher weiter)
Das Neues Tamanium hat seine Zähne verloren und ist vor Angst von den Cairanern in die Lemurische Allianz eingetreten.
Und jetzt die Fangfrage: Und was wissen wir so über die Lemurische Allianz?
Und achja: Andromeda - hier kommt ihr nicht mehr rein!

Der gesamte Zyklus kommt mir so überfrachtet vor, dass die einfachsten strukturellen Informationen nicht greifen, weil schon das nächste Problem aufgegriffen und dargestellt wird.
Teamplaying with smallest teams.
Die Handlung drehte sich zeitweise in MYTHOS in drei verschiedenen Ebenen: andere Seite des Dyoversums, Ancaisin und Milchstraße.
Zumal in den ersten 7-8 Bänden sehr viel Zeit genommen wurde, das neue Szenario nach 500 Jahren einzuführen, wurde die politische und strategische Lage nur sehr fundamental beleuchtet. Ich halte es zugute, dass eigentlich mehr Charaktergeschichten erzählt werden, aber trotzdem finden nur wenig Informationen über die aktuelle Lage der Milchstraße Einfluß in den Heften.

Bislang sind die Cairaner weiterhin ein undurchschaubares Volk, und mit dem Motiv die Milchstraße auszulöschen, damit niemand ihren Fortgang auf die andere Seite des Dyoversums weiter erzählen kann, waren das Bonnie&Clyde-Gespann Ly und Genner vielleicht schon auf der "richtigen" Spur - aber möglicherweise sollten sie das glauben, damit sie ihre "Mission" erledigen.
Und jetzt mit dem - ich bin mal positiv und schreibe: - vermeintlichen Tod von Gucky ist ein weiteres Element dazugekommen, was einem Kansas City Shuffle ähnelt: Während alle abgelenkt sind und nach rechts schauen, gehen die Cairaner links entlang.
Vielleicht ist Gucky jetzt auf der anderen Seite des Dyoversums - die Terraner sollen endlich ihre Funktion erfüllen und ein Portal erschaffen! (Dyoversum These)
Vielleicht wird Gucky ab sofort GUCKY geschrieben und anstatt homerischem Gelächter verziert nun heiteres Gelächter die Milchstraße (Superintelligenz These)
Vielleicht haben die Cairaner Gucky überzeugt, seinen Tod vorzutäuschen, damit er später Atlan beim transuniversellen Keil retten kann. (Heimlichster Retter des letzten Ritters These)
Vielleicht haben die Galaktiker Gucky im falschen Schloss gesucht. (Super Mario These, und Cairaner lügen! {Andererseits, Terraner aus dem SI hätten wohl ähnlich aufwändig gehandelt, um einen Tod vorzutäuschen})

Konkrete Wünsche an die Serie:
1. Bitte eher eine Prämisse für einen Zyklus statuieren und "abarbeiten" als möglichst viel geschehen zu lassen.
2. Konsequenzen aus anderen Zyklen ziehen: Ja, aber mehr als Planung für neuen Zyklus einbeziehen als ein zusätzlichen Overhead für den aktuellen Zyklus.
3. Möglichst nicht zu viele Handlungsebenen ausgestalten, drei sind zumindest für meinen Geschmack eine zu viel.
4. Kürzere Zyklen halten mMn besser die Aufmerksamkeit!
Und mir ganz wichtig:
5. Weniger Dystopie, mehr Utopie! Schreibt den Protagonisten eine positive Zukunftsvision. Weniger Atombombenhammer=Milchstraße kaputt!
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AushilfsMutant
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von AushilfsMutant »

Geht mir wie dir!
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Klaus N. Frick
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Klaus N. Frick »

Soulprayer hat geschrieben: 5. Juli 2020, 02:07
Konkrete Wünsche an die Serie:
1. Bitte eher eine Prämisse für einen Zyklus statuieren und "abarbeiten" als möglichst viel geschehen zu lassen.
2. Konsequenzen aus anderen Zyklen ziehen: Ja, aber mehr als Planung für neuen Zyklus einbeziehen als ein zusätzlichen Overhead für den aktuellen Zyklus.
3. Möglichst nicht zu viele Handlungsebenen ausgestalten, drei sind zumindest für meinen Geschmack eine zu viel.
4. Kürzere Zyklen halten mMn besser die Aufmerksamkeit!
Und mir ganz wichtig:
5. Weniger Dystopie, mehr Utopie! Schreibt den Protagonisten eine positive Zukunftsvision. Weniger Atombombenhammer=Milchstraße kaputt!
Danke für diese klar formulierten Wünsche. Ich hab sie eben aus dem Forum rauskopiert und weitergeleitet. Ob wir sie erfüllen können, weiß ich nicht.

Was wir sicher klarer machen müssen: Wie sind die Verhältnisse in der gesamten Galaxis, wie habe ich mir das alles vorzustellen?
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WillyR
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von WillyR »

Klaus N. Frick hat geschrieben: 5. Juli 2020, 09:46
Soulprayer hat geschrieben: 5. Juli 2020, 02:07
Konkrete Wünsche an die Serie:
1. Bitte eher eine Prämisse für einen Zyklus statuieren und "abarbeiten" als möglichst viel geschehen zu lassen.
2. Konsequenzen aus anderen Zyklen ziehen: Ja, aber mehr als Planung für neuen Zyklus einbeziehen als ein zusätzlichen Overhead für den aktuellen Zyklus.
3. Möglichst nicht zu viele Handlungsebenen ausgestalten, drei sind zumindest für meinen Geschmack eine zu viel.
4. Kürzere Zyklen halten mMn besser die Aufmerksamkeit!
Und mir ganz wichtig:
5. Weniger Dystopie, mehr Utopie! Schreibt den Protagonisten eine positive Zukunftsvision. Weniger Atombombenhammer=Milchstraße kaputt!
Danke für diese klar formulierten Wünsche. Ich hab sie eben aus dem Forum rauskopiert und weitergeleitet. Ob wir sie erfüllen können, weiß ich nicht.

Was wir sicher klarer machen müssen: Wie sind die Verhältnisse in der gesamten Galaxis, wie habe ich mir das alles vorzustellen?
Also, ich persönlich habe keine Probleme, drei oder sogar vier Handlungssträngen (derzeit Perry Rhodan, Atlan, Monkey, RAS TSCHUBAI) zu folgen und finde die Abwechslung spannend, da unterschiedliche Aspekte der Zyklushandlung beleuchtet werden. 100 Hefte ist ferner aus meiner Sicht immer noch die ideale Länge eines Zyklus. Eine Reduktion auf die Hälfte würde zwangsläufig zulasten der Komplexität gehen. Wer es lieber kurz und knackig mag, kann ja PERRY RHODAN NEO lesen. Wenn alle Antworten auf alle Rätsel und Probleme bereits im ersten Drittel des Zyklus abzusehen wären, wo bliebe da die Spannung? Und wen würde schon ein „positiver” Friede-Freunde-Eierkuchen-Zyklus interessieren? Das wäre Langeweile pur. Abgesehen davon erkenne ich in Perry Rhodan keine wirkliche Dystopie. Die darin beschriebene Entwicklung der Menschheit und der Galaxis ist doch insgesamt eine erstrebenswerte, also utopische. Konflikte sind darin das Salz in der Suppe.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Carrasco »

Es wurde ja schon mehrfach erwähnt (ich glaube z.B. auch in den Interviews), dass die anderen Autoren (also nicht die Exposé-Autoren) nur in groben Zügen wissen, worauf der Zyklus hinausläuft.

Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn alle Autoren auch im Detail über die weitere Handlung informiert wären? Dann wüsste jeder automatisch, worauf es beim Schreiben seines Romans besonders ankommt.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von ZEUT-42 »

Tostan hat geschrieben: 5. Juli 2020, 00:55 Wenn ich fies bin, sage ich, dass SF-Leser von Serien Neuerungen hassen. Alles soll so bleben wie es ist, nur die Technik soll sich bitte schön ändern/fortschreiten. Wir sind konservative Typen ... hm ...
Das stimmt - leider. Andererseits ist das nicht unbedingt so, dass es um Einzelpersonen geht - die Leser möchten Typen sehen.

Weiss jemand, wie damals der Wechsel von Allan D. Mercant zu Galbraith Deighton aufgenommen wurde - das war eigentlich wie eine Auswechselung 1:1 gegen jemand anders, wurde das damals schulterzuckend hingenommen? Beide waren der in etwa gleiche Typ Handlungsträger, nur mit anderem Namen.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Mentro Kosum »

WillyR hat geschrieben: 5. Juli 2020, 10:33 Abgesehen davon erkenne ich in Perry Rhodan keine wirkliche Dystopie. Die darin beschriebene Entwicklung der Menschheit und der Galaxis ist doch insgesamt eine erstrebenswerte, also utopische. Konflikte sind darin das Salz in der Suppe.
Äh ... wie bitte? Du meinst das doch hoffentlich nicht wirklich im Ernst, oder?
Du findest kriegerische Konflikte erstrebenswert? Warst Du schon einmal in Syrien? In Afghanistan?
Die reale Menschheitsgeschichte mit all ihren Konflikten und törichten Entwicklungen in eine weite Zukunft übertragen - das ist nicht das, was ich mir unter "Ad Astra!" vorstelle.
Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht naiv, aber mir sind Erforschen des Universums und uralter Rätsel, dazu friedliche Kontaktaufnahme und Verständigung mit dem Fremden weit lieber als Krieg, Tod und unendliches Leid.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Tostan »

Mentro Kosum hat geschrieben: 5. Juli 2020, 11:55
WillyR hat geschrieben: 5. Juli 2020, 10:33 Abgesehen davon erkenne ich in Perry Rhodan keine wirkliche Dystopie. Die darin beschriebene Entwicklung der Menschheit und der Galaxis ist doch insgesamt eine erstrebenswerte, also utopische. Konflikte sind darin das Salz in der Suppe.
Äh ... wie bitte? Du meinst das doch hoffentlich nicht wirklich im Ernst, oder?
Du findest kriegerische Konflikte erstrebenswert? Warst Du schon einmal in Syrien? In Afghanistan?
Die reale Menschheitsgeschichte mit all ihren Konflikten und törichten Entwicklungen in eine weite Zukunft übertragen - das ist nicht das, was ich mir unter "Ad Astra!" vorstelle.
Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht naiv, aber mir sind Erforschen des Universums und uralter Rätsel, dazu friedliche Kontaktaufnahme und Verständigung mit dem Fremden weit lieber als Krieg, Tod und unendliches Leid.
Es gibt nur den Rätsel = Suchzyklus oder den Abwehr= Kriegszyklus = irgendwer will den Terranerin etwas schlechtes, was sie aber nicht wollen.
Und dann noch ne Mischung aus beiden.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Mentro Kosum »

Tostan hat geschrieben: 5. Juli 2020, 12:09 [...] irgendwer will den Terranern etwas schlechtes, was sie aber nicht wollen.
Ist das eigentlich eine terranische Eigenschaft, von sich auf Andere zu schließen? :rolleyes:
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Troll Incorporation
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Troll Incorporation »

Meine Wünsche:
  • Kürzere Zyklen!!
  • Vorhandenes (Völker, Technik, Personen, liegengebliebene Themen, …) benutzen, anstatt ständig Neues zu erfinden,
  • Liegengebliebene/angerissene Themen abarbeiten (Cappins, M87, Naupaum, Zhygmakonen, Accalauries, …)
    Anders ausgedrückt: Löcher zubuddeln, anstatt neue Baustellen aufzureißen; den Sandkasten nutzen, anstatt von einem Spielplatz zum nächsten zu hüpfen.
    Ich weiß, es ist einfacher, sich was Neues auszudenken, anstatt sich an Vorhandenem zu bedienen (denn das erfordert vom Autor z.T. immensen Rechercheaufwand), aber es trägt für mich zum Wohlfühlklima bei, zum Gefühl „daheim zu sein“, wenn z.B. die handelnde Person ein Gurrard ist, anstatt die 5367. Neu-Schöpfung.
  • Positive Utopien anstatt Dauerdystopia
    PR/SF ist nunmal „Fluchtliteratur“. Die reale Welt ist schrecklich genug. Dass heißt nicht, dass es nur Friede-Freude-Eierkuchen gibt, aber wo ist die Vison die Perry früher ausgemacht hat? (Einigung der Menschheit, Abwenden des Atomkriegs, Toleranz gegenüber dem Anderen (aka Alien))
  • Kleinere Brötchen
    Das Problem "um die Ecke" anstatt multiversen-umspannenden Bedrohungen ("eat local" ;) )
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von GREK987 »

Wenn wir so beim Wünsche verteilen sind:
- kürzere Zyklen (Unterzyklen einflechten)
- mehr positive Utopie
- Die Heimat als sicherer Hafen, nicht eine endlose Abfolge von fremden Invasoren
- z.B. Gegebenheiten aus einem Zyklus auch als Chance für den nächsten verwenden (z.B. die Entrückung der Michstraße verwenden um Eindringlinge einfach festzustellen)
- Kopie der Andromeda Abwehr gegen Eindringlinge
- Eine eigene Galaktikums-Abteilung zur Erforschung von SI-Artefakten (Auch in weiter entfernten Galaxien)


PS: Sollte die andere Seite des Dyoversums länger in der Handlung bleiben, und es gibt eine gesicherte Verbindung, würde auch nichts dagegen sprechen, die Erde dort erst mal zu lassen.

PPS: Wenn die Serie nach meinen Wünschen gestaltet wird, wäre sie schon vor 20 Jahren eingestellt worden.
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WillyR
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von WillyR »

Mentro Kosum hat geschrieben: 5. Juli 2020, 11:55
WillyR hat geschrieben: 5. Juli 2020, 10:33 Abgesehen davon erkenne ich in Perry Rhodan keine wirkliche Dystopie. Die darin beschriebene Entwicklung der Menschheit und der Galaxis ist doch insgesamt eine erstrebenswerte, also utopische. Konflikte sind darin das Salz in der Suppe.
Äh ... wie bitte? Du meinst das doch hoffentlich nicht wirklich im Ernst, oder?
Du findest kriegerische Konflikte erstrebenswert? Warst Du schon einmal in Syrien? In Afghanistan?
Die reale Menschheitsgeschichte mit all ihren Konflikten und törichten Entwicklungen in eine weite Zukunft übertragen - das ist nicht das, was ich mir unter "Ad Astra!" vorstelle.
Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht naiv, aber mir sind Erforschen des Universums und uralter Rätsel, dazu friedliche Kontaktaufnahme und Verständigung mit dem Fremden weit lieber als Krieg, Tod und unendliches Leid.
Also ist jeder SF-Roman, in dem es kriegerische Auseinandersetzungen gibt, eine Dystopie?

Die Definition einer Dystopie ist eine in der Zukunft spielende, negative Erzählung, die ein pessimistisches Szenario entwirft, wobei die Autoren häufig auf bedenkliche gesellschaftliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen wollen.

PERRY RHODAN würde ich insgesamt eher als Space Opera einordnen. Natürlich gibt es teils kritische Bezüge zur jeweiligen Gegenwart, aber die Entwicklung hin zu einer geeinten, friedlichen Galaxie ist doch utopisch und nicht dystopisch. Wie diese von Außen bedroht wird, ist das Hauptmotiv der Serie.

Eine typische Dystopie wäre aktuelle Nebula-Award-Gewinner „A Song for a New Day“ von Sarah Pinsker oder „1984“ von George Orwell.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Faktor10 »

Spoiler:
Kürzere Zyklen!!
Vorhandenes (Völker, Technik, Personen, liegengebliebene Themen, …) benutzen, anstatt ständig Neues zu erfinden,
Liegengebliebene/angerissene Themen abarbeiten (Cappins, M87, Naupaum, Zhygmakonen, Accalauries, …)
Anders ausgedrückt: Löcher zubuddeln, anstatt neue Baustellen aufzureißen; den Sandkasten nutzen, anstatt von einem Spielplatz zum nächsten zu hüpfen.
Ich weiß, es ist einfacher, sich was Neues auszudenken, anstatt sich an Vorhandenem zu bedienen (denn das erfordert vom Autor z.T. immensen Rechercheaufwand), aber es trägt für mich zum Wohlfühlklima bei, zum Gefühl „daheim zu sein“, wenn z.B. die handelnde Person ein Gurrard ist, anstatt die 5367. Neu-Schöpfung.
Positive Utopien anstatt Dauerdystopia
PR/SF ist nunmal „Fluchtliteratur“. Die reale Welt ist schrecklich genug. Dass heißt nicht, dass es nur Friede-Freude-Eierkuchen gibt, aber wo ist die Vison die Perry früher ausgemacht hat? (Einigung der Menschheit, Abwenden des Atomkriegs, Toleranz gegenüber dem Anderen (aka Alien))
Kleinere Brötchen
Das Problem "um die Ecke" anstatt multiversen-umspannenden Bedrohungen ("eat local" ;) )
Ich stimme da Troll Incorporation zu. Jedoch möchte ich weiterhin Zyklen haben die 100 Bände umfassen!
Unbelehrbarer Altleser.Allem Neuen aber aufgeschlossen. Leider mit ausgeprägter Rechtschreibschwäche.
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Mentro Kosum »

Tostan hat geschrieben: 5. Juli 2020, 12:09 Es gibt nur den Rätsel = Suchzyklus oder den Abwehr= Kriegszyklus = irgendwer will den Terranerin etwas schlechtes, was sie aber nicht wollen.
Und dann noch ne Mischung aus beiden.
Da hätte ich dann allerdings doch noch eine Verständnisfrage: Wer, bitteschön, legt denn fest, dass es "nur das gibt"? Die eigene Fantasielosigkeit?

Und für kürzere Zyklen plädiere ich schon lange. Dieses starre Festhalten am 100er-Rhythmus sorgt ja u.a auch für das Ausschmücken (um den Begriff "Füllromane" zu vermeiden) der Story. Alleine die Konstruktion eines immer gleichen Schemas steht m.E. einem flüssigeren, knackigeren Handlungsverlauf entgegen. So wird immer wieder umgeblendet, abgebremst, verzögert.
Die Miniserien und PR NEO mit den kürzeren Staffeln beweisen ja, dass es auch anders geht.

(Und ja, KNF: Es gab auch schon kürzere Zyklen, schon klar.)
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Julian »

WillyR hat geschrieben: 5. Juli 2020, 10:33
Klaus N. Frick hat geschrieben: 5. Juli 2020, 09:46
Soulprayer hat geschrieben: 5. Juli 2020, 02:07
Konkrete Wünsche an die Serie:
1. Bitte eher eine Prämisse für einen Zyklus statuieren und "abarbeiten" als möglichst viel geschehen zu lassen.
2. Konsequenzen aus anderen Zyklen ziehen: Ja, aber mehr als Planung für neuen Zyklus einbeziehen als ein zusätzlichen Overhead für den aktuellen Zyklus.
3. Möglichst nicht zu viele Handlungsebenen ausgestalten, drei sind zumindest für meinen Geschmack eine zu viel.
4. Kürzere Zyklen halten mMn besser die Aufmerksamkeit!
Und mir ganz wichtig:
5. Weniger Dystopie, mehr Utopie! Schreibt den Protagonisten eine positive Zukunftsvision. Weniger Atombombenhammer=Milchstraße kaputt!
Danke für diese klar formulierten Wünsche. Ich hab sie eben aus dem Forum rauskopiert und weitergeleitet. Ob wir sie erfüllen können, weiß ich nicht.

Was wir sicher klarer machen müssen: Wie sind die Verhältnisse in der gesamten Galaxis, wie habe ich mir das alles vorzustellen?
Also, ich persönlich habe keine Probleme, drei oder sogar vier Handlungssträngen (derzeit Perry Rhodan, Atlan, Monkey, RAS TSCHUBAI) zu folgen und finde die Abwechslung spannend, da unterschiedliche Aspekte der Zyklushandlung beleuchtet werden. 100 Hefte ist ferner aus meiner Sicht immer noch die ideale Länge eines Zyklus. Eine Reduktion auf die Hälfte würde zwangsläufig zulasten der Komplexität gehen. Wer es lieber kurz und knackig mag, kann ja PERRY RHODAN NEO lesen. Wenn alle Antworten auf alle Rätsel und Probleme bereits im ersten Drittel des Zyklus abzusehen wären, wo bliebe da die Spannung? Und wen würde schon ein „positiver” Friede-Freunde-Eierkuchen-Zyklus interessieren? Das wäre Langeweile pur. Abgesehen davon erkenne ich in Perry Rhodan keine wirkliche Dystopie. Die darin beschriebene Entwicklung der Menschheit und der Galaxis ist doch insgesamt eine erstrebenswerte, also utopische. Konflikte sind darin das Salz in der Suppe.
Grds. Stimme ich Dir zu.
Aber als auch eher konservativer Typ an etwas festzuhalten.. zu konservieren wie ein THEZ bzw. Es zu bewahren, für die Nachwelt auch von mir aus, also es zu schützen im hier und jetzt...finde ich auch es erstrebenswert eine Welt zu schaffen die Werte verkörpert wie sie in der Serie sich durch eine Seele wie mit einem Gucky als handelnde Figur manifestierte.

Dunkle Schwere habe ich oft genug im Alltag.
Manchmal brauche ich SI(e) einen positiven Stimmungsmacher wie es Gucky manchmal darstellte.


Natürlich ist alles vergänglich.

Gr Julius

Ad Astra, es wird schon werden wenn wir etwas dafür tun oder Es :devil: geschehen lassen
Neugier, Trailer, Spoiler - der Weg zur dunklen Seite sie sind.

Kritik ist wie Schleifpapier- es kratzt, aber es kann zu mehr Glanz verhelfen.

»Science Fiction ist etwas, das geschehen könnte – aber für gewöhnlich wollen Sie nicht, dass es so ist. Fantasy ist etwas, das nicht geschehen könnte – allerdings wünschen Sie sich oft, es wäre so.« Arthur C. Clarke
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Mike Marvel
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Mike Marvel »

Soulprayer stimme ich voll zu.
Ein Stichwort seines Beitrages möchte ich hervorheben:
Überfrachtet!

Ein Jahr, d.h. 50 Hefte pro Zyklus reichen.
Vorteil: Das Team kann sehr viel schneller auf Kritik reagieren, Themenschwerpunkte abgearbeitet werden. Es bleibt übersichtlicher.
Das ganze ist eh in einen übergeordneten Rahmen eingebettet.
Von daher fand ich den Thoregonkomplex eigentlich recht gut.
Der große Rahmen erstreckte sich über 400 Bände, aber die Handlung war sehr viel besser nachvollziehbar als heute, auch wenn der Abschluss kontroverse Reaktionen erzeugte
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von ZEUT-42 »

Soulprayer hat geschrieben: 5. Juli 2020, 02:07 Konkrete Wünsche an die Serie:
1. Bitte eher eine Prämisse für einen Zyklus statuieren und "abarbeiten" als möglichst viel geschehen zu lassen.
2. Konsequenzen aus anderen Zyklen ziehen: Ja, aber mehr als Planung für neuen Zyklus einbeziehen als ein zusätzlichen Overhead für den aktuellen Zyklus.
3. Möglichst nicht zu viele Handlungsebenen ausgestalten, drei sind zumindest für meinen Geschmack eine zu viel.
4. Kürzere Zyklen halten mMn besser die Aufmerksamkeit!
Und mir ganz wichtig:
5. Weniger Dystopie, mehr Utopie! Schreibt den Protagonisten eine positive Zukunftsvision. Weniger Atombombenhammer=Milchstraße kaputt!
Deine Punkte 1. / 2. / 3. / 4. sagen letztendlich das Gleiche, wenn auch etwas gegeneinander verschoben. Bei 3. bin ich nicht einverstanden, denn Einzelromane und Doppelbände, die wie bei der Rückreise der RAS TSCHUBAI ein eigenes Thema abarbeiten, möchte ich nicht missen.

Ich stimme ansonsten bei 1. / 2. / 4. zu, denn bei meiner Auswertung der Statistiken unter pr.mapfa.de bekamen ausgerechnet der ziemlich für sich stehende Unterzyklus 2850-2874 sowie der Zyklus 2875-2899 von allen Zyklen von 2200-3050 die besten Noten bei den Romanleistungen - und zwar gleich mit Abstand und um eine halbe Note besser als alles andere seit Band 2200. Die möglichen Schlussfolgerungen: die Serie war gut, die Handlung gut, die Autoren legten sich ins Zeug und die Leser verstanden was und waren nicht zu sehr angestrengt. Die Punkte 1. / 2. / 4. waren in den beiden Unterzyklen ziemlich gut erfüllt.

Die übrigens auch erhobene Zyklusbewertung sehe ich eher als Projektionsfläche für Wünsche und die Zyklusbewertung bewertet damit nicht primär die Zufriedenheit der Leser mit den Romanen und mit der Handlung an sich und ist daher auch gar nicht so wichtig.

Viel wichtiger als die Handlung an sich ist aber die Identifikation mit den handelnden Personen und ihren Zielen. In deinem Punkt 5. lässt du das anklingen. Ohne Protagonisten keine Utopie, aber auch ohne Utopie keine Protagonisten. Beides bedingt einander und auch deshalb war es keine gute Idee, Gucky anzurühren, denn die Person an sich war die personifizierte Menschlichkeit und damit ein wesentliches Element jeder Utopie. Ich würde daher einen sechsten Punkt einfügen:

6. Klar definierte und ausgeformte Protagonisten mit klar definierten Rollen und Beziehungen.

Jeder der Protagonisten hat eine bestimmte Nische zu besetzen, die sich auch von Zyklus zu Zyklus in Maßen ändern kann. Derzeit fehlt etwa die Rolle des »menschlich gezeichneten Geheimagenten« und damit die Rolle, die Ronald Tekener zuletzt besetzte. Die Rolle des »Mentors« ist ein wenig von ES weg und zu Homer G. Adams hin gewandert. Ist ausbaufähig. Und so weiter und so fort....
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von ParaMag »

Kann mich Soulprayer und Troll Incorporation nur anschliessen und etwas erweitern mit dem Wunsch das Etappenziele/Zwischenschritte eingebaut werden.
Dies hat mit einigen Zyklen super funktioniert.
Eins noch zu Spannung, wenn Spannung nur durch Kriege, immer weiter und noch einen draufsetzen funktioniert finde ich, ist es ein Armutszeugniss der Phantasie.
Zu den Autoren und Expos, diese bieten uns etwas an und wir als Leser entscheiden ob es goutiert oder eben nicht.
Es ist nicht so wie es ein Forist hier Mantra mäßig bringt die Autoren dürfen alles und der Leser ist nur wie der Zuschauer bei C-Prominenz Veranstaltungen (ich benutze jetzt ganz überspitzt das in der Umgangssprache benutzte Wort) "Klatschvieh", zahl und Lobpreise!
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christianf
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von christianf »

Faktor10 hat geschrieben: 4. Juli 2020, 20:14 Es war ein langsames Herangehen an ein logisches Ende und nicht eine Wundertüte im letzten Band.
Die komplette Zyklusauflösung in die letzten zwei Bände zu packen mag ich auch nicht.
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WillyR
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von WillyR »

Julian hat geschrieben: 5. Juli 2020, 13:47 Grds. Stimme ich Dir zu.
Aber als auch eher konservativer Typ an etwas festzuhalten.. zu konservieren wie ein THEZ bzw. Es zu bewahren, für die Nachwelt auch von mir aus, also es zu schützen im hier und jetzt...finde ich auch es erstrebenswert eine Welt zu schaffen die Werte verkörpert wie sie in der Serie sich durch eine Seele wie mit einem Gucky als handelnde Figur manifestierte.

Dunkle Schwere habe ich oft genug im Alltag.
Manchmal brauche ich SI(e) einen positiven Stimmungsmacher wie es Gucky manchmal darstellte.


Natürlich ist alles vergänglich.

Gr Julius

Ad Astra, es wird schon werden wenn wir etwas dafür tun oder Es :devil: geschehen lassen
Persönlich glaube ich, dass Guckys (scheinbare?) Ermordung eine auf Publicity zielende Inszenierung der Cairaner war, die darauf zielt, Atlan zu provozieren und die LFG zu demoralisieren und zu destabilisieren. Aus „Die Ägidenwelt“ (übrigens meines Erachtens alles andere als ein Lückenfüller) wissen wir, dass sie mit Klonen Experimente unternommen haben. Wahrscheinlich war dieser Ilt so ein Klon. Wie sie das mit der Spiralgalaxisprojektion hinbekommen haben, weiß ich auch nicht, gehört aber wohl zur Show.
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WillyR
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von WillyR »

WillyR hat geschrieben: 5. Juli 2020, 16:04
Julian hat geschrieben: 5. Juli 2020, 13:47 Grds. Stimme ich Dir zu.
Aber als auch eher konservativer Typ an etwas festzuhalten.. zu konservieren wie ein THEZ bzw. Es zu bewahren, für die Nachwelt auch von mir aus, also es zu schützen im hier und jetzt...finde ich auch es erstrebenswert eine Welt zu schaffen die Werte verkörpert wie sie in der Serie sich durch eine Seele wie mit einem Gucky als handelnde Figur manifestierte.

Dunkle Schwere habe ich oft genug im Alltag.
Manchmal brauche ich SI(e) einen positiven Stimmungsmacher wie es Gucky manchmal darstellte.


Natürlich ist alles vergänglich.

Gr Julius

Ad Astra, es wird schon werden wenn wir etwas dafür tun oder Es :devil: geschehen lassen
Persönlich glaube ich, dass Guckys (scheinbare?) Ermordung eine auf Publicity zielende Inszenierung der Cairaner war, die darauf zielt, Atlan zu provozieren und die LFG zu demoralisieren und zu destabilisieren. Aus „Die Ägidenwelt“ (übrigens meines Erachtens alles andere als ein Lückenfüller) wissen wir, dass sie mit Klonen Experimente unternommen haben. Wahrscheinlich war dieser Ilt so ein Klon, wie hier im Forum ja auch schon diskutiert wurde. Wie sie das mit der Spiralgalaxisprojektion hinbekommen haben, weiß ich auch nicht, gehört aber wohl zur Show.

Mit anderen Worten: Heute ist nicht alle Tage, Gucky kommt wieder, keine Frage.
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Soulprayer
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Soulprayer »

Ich hab die Liste zwar von 1-5 nummeriert, ist aber nicht nach Wichtigkeit oder so sortiert.
Eine kurze Erklärung zuvor zu 3+4: mMn=meiner Meinung nach und "für meinen Geschmack"=auch Meinung
Jeder darf natürlich eine andere haben.
@Zeut
Mein vierter Punkt muss nicht zwingend bedeuten, dass die Zykluslänge angepasst werden soll - ich finde es geht Hand in Hand mit zweitem Punkt, so dass innerhalb des Zyklus (bspw nach einem 50er Abschnitt) der nächste Themenkomplex innerhalb des Zyklus angegangen wird. Quasi als "prominentes Thema" und Lösungserarbeitung der Protagonisten, um dann den Fokus auf ein anderes wichtiges Thema zu setzen. Das muss nicht heißen, dass der Zyklus nach 25 oder 50 Heften beendet ist, sondern dass der Zyklus über 100 Hefte mehrere Zwischenschritte macht, um sich an der letztendlichen Auflösung des immer wiederkommenden gordischen Knoten zu beteiligen. Zumindest in meinem Kopf bedeutet das, schnelle Enden innerhalb von 1-2 Heften zum Zyklusende würden dann eher die Ausnahme werden.

Außerdem möchte ich gern für den Punkt Dystopie/Utopie einmal ausholen, sie klarer formulieren - mein Beitrag diese Nacht war schon sehr lang.
Vielleicht ist hier eine andere Herangehensweise förderlicher, um meinen Punkt zu verstehen. Zum Beispiel in Form von Fragen an die Protagonisten.

Monkey:
Würden die Cairanern und Ladhonen derzeit nicht sein, welche langfristige Planung würde die USO derzeit umsetzen, um ihre Funktion zu verbessern und zu gewährleisten?

Bully:
Du bist derzeit faktisch seit knapp 500 Jahren Resident der LFG. Abgesehen von der Forschung und Entwicklung, was sind deine politischen Ziele und welche davon hast du umgesetzt trotz Cairanern und Ladhonen im Rücken? Wie sieht deine Langzeitplanung aus, die über die Wiederentdeckung der Erde hinausgehen?

Atlan:
Du bist immer dort, wo du gebrauchst wirst - und spielst im Prinzip immer noch galaktische Feuerwehr für das Gute. Wie denkst du, muss sich Thantur-Lok entwickeln, damit dieser Krisenherd an Baronien überwunden wird? Mit einem Augenzwinkern, braucht es deinerseits vielleicht eine zweite Amtszeit, um das Kristallimperium in eine Demokratie oder Republik zu überführen?

Vetris-Molaud:
Was waren deine Gedanken als Du dein Reich in "Tamanium" umbenannt hast? Und wieso hast du dich der Lemurischen Allianz angeschlossen?
Sind deine Zukunftsvisionen für die Tefroder immer noch die gleichen?

Perry+Sichu:
Sagt mal, habt ihr eigentlich schon über Kinder geredet? :unschuldig:

Gucky:
Als du nach deinem gestelltem Tod auf der Ausweglosen Straße zurück kamst, (und alle dich in den Arm nahmen, weil sie glaubten du wärst tot) was sind jetzt deine Pläne bezüglich deinen Risikoeinsätzen? Gehst du alles nun etwas langsamer an?

Homer:
Na? Wie laufen die Finanzen und wann könntest du wieder in das Polyport-Netz investieren? Du weist doch: Urlauber sind gute Return of Invests.

Zeitgleich würde ich auf vielen Planeten und Stationen (wie Gongolis und so) eine Zufriedenheitsumfrage machen.
Sind die Einwohner zufrieden mit der aktuellen Situation?
Was würdest du hier auf dem Planeten/der Station/dem Etappenhof/dem Raumschiff ändern, um deine Zufriedenheit zu steigern?
Fühlt ihr euch sicher? (-> wahrscheinlich nicht, wegen den Ladhonen)
Was müsste politisch geschehen, damit du erkennst, dass die Entscheidungsträger für eine gute Zukunft kämpfen?!
Wie viel Transparenz erwartest du von deinen politischen Führern?

Letztendlich geht es mir darum, von Personen im Roman zu hören, warum das Leben lebenswert ist. Das passiert leider zu wenig und die Fantasie des Lesers schweift so in dystopische Szenarien ab.

Das macht für mich das Hintergrundrauschen aus, die positive Attitüde der Protagonisten und der 'einfachen Personen'. Nicht nur, dass die Protagonisten an ihre Vorgesetzten und Entscheider glauben, sondern auch an sich selbst und dass sie mitwirken wollen, das Universum zu einem besseren Ort zu machen. Ich sage damit nicht, dass sie Zweifler seien müssen. Vielleicht Personen, die trotz der immanenten Gefahren aus dem Weltraum ihre Sicht der Dinge beibehalten und damit zu einer vielleicht ungewöhnlichen aber positiven Lösung beitragen. Auch Kriminelle haben ihre Ehre und Vorstellungen der Zukunft. Ich könnte mir vorstellen, einer sagt zu Perry Rhodan: "Jetz pass ma uff. Ich kieke jetzt mal nach rechts und du türmst, ja? Schwör mir nur eens: Du kriegst die Ladhonen an ihren Ärschen und wirfst 'se aus der Milchstraße rus!"

Manchmal muss es komplett dunkel sein, um einen schwachen Lichtpunkt zu sehen. Die Kunst hierbei ist es, andere dazu zu bewegen, den Lichtpunkt zu suchen damit auch sie ihn erkennen können. Wenn das geschafft ist, ist die Lösung nur noch halb so weit entfernt.

Ich komme nicht drumherum, die i-Tüpfelchen in GENESIS nochmals hervorzuheben: Romane wie 2943 mit Mamu Sondhake oder 2956 Mia Davoos.
Beide hatten ihre Schwächen, aber auch ihre Stärken und ich liebte die charakterliche Ausgestaltung des Savants und des größten Pechvogels im Universum. Beide hatten einen konkreten Wunsch, der auch Wirklichkeit wurde. Bei Mamu war es nur ein "ich will zurück", bei Mia ein "ich will nicht mehr Pechvogel sein!". Es hat mich trotzdem mitgerissen und für mich waren diese Romane Highlights!
Auch sehr begeistert hat mich 2933, als Uwe Anton das USO-Verhör mit Agostina machte - und trotz dessen Verrat doch noch ein "gutes" Ende für das Geschwisterpaar fand.
VG
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Tennessee
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Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Tennessee »

Salut,

das Posting ist etwas länger. Darum einmal die Spoiler-Tags für jene, die das doch nicht lesen wollen. :-)
Spoiler:
vielleicht doch auch mal meine 2cents. Ich schicke voraus, dass ich zu denjenigen gehöre, die die EA seit einiger Zeit nicht mehr lesen, eben weil mir die Geschichten, die dort erzählt werden, nicht mehr gefallen. (Kurioserweise habe ich just gestern SiBa 150 gekauft und war nach einer Stunde unterhaltsamen Lesens auf der schnuckeligen Seite 124, obwohl mir die etwas altmodischere Schreibweise auch auffiel...)
Dieser aktuelle Band und die damit einhergehenden Frustreaktionen einiger Leser und Foristen verweisen m.E. auf das, was ich bei mir als Ex-EAler schon seit langer Zeit wahrgenommen habe:

Spannung und Konflikte

Ich habe durch das Verfolgen der Handlung bei den Spoilern und der perrypedia den Eindruck gewonnen, dass die Konflikte innerhalb der Geschichte(n) sehr einseitig sind. Natürlich muss es Konflikte in der Handlung und auch in den Figuren geben, völlig klar. Aber m.E. sind diese Konflikte stets rein … hm... physischer, militärischer Natur. Aktuell ist Gucky tot (was ich aber nicht glaube; überraschenderweise hat mich diese Nachricht aber auch sehr kalt gelassen), Homer muss in den Tiefschlaf gelegt werden, um seinen ZA am Leben zu erhalten (das hat mich mehr erschreckt!!), Perry war schon mal ..äh... entkörperlicht tot, Tek ist verstorben, Alaska ist ohne ZA, Julian Tifflor ist werweißwo - natürlich muss es bei den Protagonisten auch die Angst um Leben und Tod geben und natürlich muss auch verdeutlicht werden, dass die relative Unsterblichkeit eben relativ ist. Aber ich frage mich, muss es denn das Einzige sein? Gibt es nicht auch andere Konflikte und Spannungselemente, die dazu führen können, dass eine Figur weitererzählt wird? So könnte es doch auch gewesen sein, dass
Spoiler:
Gucky von einem Boten der Cairaner (Ich liebe Boten; das ist immer so schon machthabend, wenn man sich repräsentieren lässt *grins*) kontaktiert wird: In ihren langen Wanderungen haben die Cairaner tatsächlich den Planten gefunden, auf dem (die) Ilts leben. Es wird Gucky sogar unwiderlegbar bewiesen. Das Angebot der Cairaner ist nun, dass Gucky die Koordinaten dieser Welt bekommt und ein Schiff, das ihn sicher dorthin bringt - wenn er dafür Stillschweigen über den Deal bewahrt und Rhodan und Atlan ausliefert! - Wie würde sich nun der Ilt entscheiden? Wird er zu einer Art Verräter ohne Schuld? Was ist ihm wichtig oder wichtiger?
Wie gesagt, man muss nicht das eine durch das andere ersetzen, aber man kann das eine mit dem anderen ergänzen!

Zyklus für Zyklus erleb(te) ich es, dass die Milchstraße im Allgemeinen und die Erde im Besonderen Ziel der Feinde war. Dass sich die Handlung auch auf die Erde und die Milchstraße konzentriert ist m.E. logo. Aber auch hier frage ich mich, ob es denn das einzige sein muss? Warum
Spoiler:
erhalten die Bewohner der Milchstraße nicht einen Hilferuf? Dao Lin H'ay, eine alte Freundin, meldet sich: Es herrscht Bürgerkrieg im Triangulum. Die großen Familien der Kartanin sind bis auf die Krallen zerstritten, die Maakar wetteifern mit allen anderen Völkern brutal um Hyperkristalle oder andere Ressourcen und zwei junge Völker, die just mit „der Eroberung des Raumes“ begonnen haben, mischen auch noch mit und schnallen dämlicherweise nicht, dass sie im Kriegskonzert der älteren Völker sich selbst zugrunde richten. Alleine ist Dao keine Stimme der Vernunft, es werden weitere Stimmen benötigt, die helfen in dem ganzen Kriegschaos im Triangulum eine Art von Frieden oder zumindest Waffenstillstand wiederherzustellen. Perry fühlt sich natürlich berufen! So ein Ärger bloß, dass die Milchstraße selbst gerade dabei ist, sich (mal wieder) aufzustellen und zu konsolidieren. Viel kriegt er also nicht, aber es sollte ja eh kein offener „Gegenkrieg“ im Triangulum werden …
Dystopie/Utopie

Ich hatte früher schon einmal etwas dazu angemerkt. Es ist schneller, wenn ich das hier einmal reinkopiere:
Erinnern möchte ich dann daran, dass nach der Laren-Invasion sich etwas herausbildete, dass GalaktischeVölkerwürdeKoalition hieß; daran, dass in dem ganzen Hickhack um Seth Apophis stets die Kosmische Hanse und die Ritter der Tiefe als moralisches Rückgrat vorhanden war; daran, dass die Befreiung von den Cantaro die Befreiung von einer Diktatur bedeutete; daran, dass die Gänger des Netzes die falsche Ideologie des Permanenten Konflikts besiegen wollten; daran, dass ... Keiner dieser Zyklen war frei von Action, Gewaltdarstellung, Katastrophe oder Dunkelheit. Es war aber jedes Mal ein Gegengewicht des Positiven vorhanden.  […] Vermisst wird aber doch, so habe ich den Eindruck, ein positiver Gegenentwurf, der über den Helden [d.h. die Figur, Anm. Ten] Rhodan hinausgeht. Ich wage sogar zu behaupten, dass Rhodan gerne etwas "grauer" sein dürfte, aber doch immer wieder an übergeordneten Werten, repräsentiert durch Institutionen oder Personen gespiegelt werden könnte.
viewtopic.php?p=642428#p642428
Auch hier glaube ich nicht, dass es um ein „entweder oder“ geht, sondern um ein „sowohl als auch“! Ist es denn so schriftstellerisch/planerisch/wirtschaftlich unsinnig, wenn Rhodan z.B. realisiert
Spoiler:
, dass ES ja fort ist und die MB ES verwaist! Soll diese MB nun ein Ort des Friedens oder ein Ort des Chaos sein? Warum nicht ein „Bündnis der sechs Galaxien“ formen, neben dem Galaktikum der Milchstraße gibt es noch ein „Universikum“ (oder wie man es nennen mag), das es sich zum Ziel gesetzt hat, den Frieden, den Wohlstand und das Miteinander in dieser Ex-MB zu stärken.
„Äußere Konflikte“ kann es da ja auch genug geben und man kann diese „Friede Freude Eierkuchen“-Handlung (das hat sich wohl erstmal leider .. äh... ingebakken (ich komm gerade nicht auf das deutsche Wort *hmpf*)) ja nun auch reduzierter als einen kleinen Nebenarm der Seitenhandlung konzipieren.
Ich glaube aber, dass es wichtig ist, dass solche eine Utopie-Handlung nicht bloß ein Namedropping im Heft ist, sondern wirklich erlesbare Handlung: Projekt van SAN, LFG ? … Was ist/war das? Wir kennen die Namen und mehr nicht.

Kurzum: Ich finde die Geschichten werden aus sehr einseitigen Mustern geschöpft und ich wünschte mir, dass sie reichhaltiger und miteinanderer ausgedacht würden.

****
Gigantismus und Gigantissimus

Das Element, das mir wirklich am störendsten aufgefallen ist, ist der kosmische Gigantismus, der, gerade seit vielen Jahren und Zyklen, in der Handlung zu präsent ist. Gefühlt, und vielleicht auch faktisch, gibt es in jedem Zyklus bombastische Elemente, die das Vorstellungsvermögen der Leser, oder zumindest mich als Leser, bis zur Unverständlichkeit strapazieren.
- Julian Tifflor wandert Millionen von Jahren einsam durch das Universum
- Rhodan reist 20 (???) Millionen Jahre in die Vergangenheit zu einer Negasphäre
- ein eigenes (Neuro)Universum entsteht
- ein Dyoversum ist vorhanden
- THEZ schert alles und erschafft zwei Universen
- es gibt Jenzeitige Lande die alles und jedes und kein Universum sind
- ein ganzer Weltenbrand bedroht alles und jedes Universum
- in jedem, aber in auch wirklich verdammt jedem Zyklus (okay, einer war da, glaub ich, ohne... oder?) ist irgend eine Superintelligenz vorhanden, die entweder Monster des Zyklus ist, die jemanden beauftragt hat, etwas zu tun, oder vertreten wird von Vertretern, die die Interessen der SI vertreten

Mir hat, so einmal als Anmerkung dazu, dass es auch früüüüüüher schon solche Elemente gab, die TIEFE auch nicht gefallen, und die Endlose Armada war mir zu groß, und den ganzen Transfer von Hangay... und zu den Superintelligenzen hatte ich früher auch schon mal etwas angemerkt:
[…] In der „guten alten Zeit“ [korrigiert von Ten] gab es ES, dann BARDIOC und die Kaiserin, eine fern-intrigierende Seth-Apophis und die schweigsame ESTARTU. Mit jeder SI wurde, jedenfalls las/lese ich das so, den Protagonisten auch ein neuer oder zusätzlicher Aspekt ihres "kosmischen Bewusstseins" angeboten: ES sicherte die Unsterblichkeit und initiierte den kosmischen Aufbruch der Menschheit. BARDIOC und die Kaiserin repräsentierten zum ersten Mal die Pluralität der kosmischen Wesen, während Seth-Apophis das chaotarkische Gegenstück zur kosmokratischen Orientierung der Protagonisten darstellte. ESTARTU schließlich zeigte einen (zugegeben sehr vage ausformulierten) Dritten Weg zwischen den bipolaren Mächten auf.

Das mochte mir gut gefallen. Heute habe ich nun doch den Eindruck, dass die SIen bloß Vehikel für ein nicht mehr ganz so frisches Staunen der Leserschaft sind, das Sträußchen Garniturpetersilie auf dem Teller, weil's ja da so hingehört und ohne Sträußchen ja doch ein bisschen was fehlt. Und zu häufig bleibt dieses Kraut unverzehrt auf dem Teller zurück. […]
viewtopic.php?p=615512#p615512

Kurz und knapp: Ich finde, dass der kosmische Überbau und der räumliche und zeitliche Gigantismus das Vorstellungsvermögen des Lesers strapaziert und die Geschichten immer mehr ins Unvorstellbare packen. Eine Reduzierung des ganzen Gigantismus auf Nachvollziehbarkeit würde ich begrüßen. (Beispiel hierfür sind z.B. Feldhoffs DORIFER-Bände)

Last but not least

Ich bin sehr davon überzeugt, dass die Autoren überzeugt davon sind, dass das, was sie schreiben, das ist, was i.E. die Leser von heute lesen wollen und das ist, was die PR-Serie auch wirtschaftlich erfolgreich am Markt hält. Ich würde ihnen also nie „Verrat an der Serie“ oder „Lustlosigkeit“ attestieren. Ich halte sie eher für „Überzeugungstäter“.
In diesem Forum gibt es nun mehrheitlich PR-erfahrene LeserInnen. Ganz absichtlich möchte ich den Begriff „Altleser“ nicht benutzen! PR-erfahren sind diese Leser, weil sie zumeist PR schon länger lesen und zumeist auch schon ihr persönliches PR Highlight „erfahren“ haben. Dieses liegt häufig in der Vergangenheit und wird, logischerweise, geliebt, idealisiert und nostalgisiert. Und die neue Handlung wird sehr oft auch an diesen Highlights gespiegelt. Selbstverständlich kann das Neue dagegen meist nur verlieren! Und ich glaube, die viele Kritik an den Autoren ist eher ein Ausdruck dafür, dass die aktuelle Lesewelt PR nicht mehr „zuverlässig“ ist. Viele bekannte Konstanten wurden geschert (sorry!), sind auf Eis gelegt wie ein nördlicher Bundesstaat in den USA, werden tekenert oder geguckiet - die erzählerische Heimat oder die erzählte Heimat wird immer fremder. Die viele Kritik ob der physikalischen, serienhistorischen oder schriftstellerischen Fehler/Mängel sehe ich nicht als solche, sondern als einen Ausdruck für eine zunehmendes, wortwörtlich zu verstehendes, Befremden . Und ich kann das nachempfinden. Ich habe vor vielen Jahren so empfunden und ich habe dann der EA auf Wiedersehen gesagt und lese aktuell, Stalker sei Dank!, wieder die SiBas.
Unschön ist es aber auch, dass in mir der Eindruck entstanden ist, dass auch konstruktive (!) Kritik der „Befremdeten“, sachliche und argumentative (!) Vorschläge der PR-erfahrenen Foristen sowohl von Seiten der Produzenten als auch von Seiten einiger Foristen, die, so nehme ich es an, mit dem aktuellen Seriengeschehen sehr zufrieden sind, barsch beiseite gewischt wird oder gar nicht wahrgenommen zu werden scheinen. Und hier geht es nicht um den Tonfall: Wenn jemand pampt, dann muss er/sie mit entsprechenden Gegenreaktionen rechnen! Völlig klar.
Ich meine wirklich eher die konstruktive und auch sachlich vorgetragene Kritik. Ich fühle mich dann nicht ernst genommen oder gar wahrgenommen! In mir braut ich halt der Gedanke zusammen, dass es eigentlich egal ist, was ich/man konstruktiv zu sagen hat. Denn letztendlich „machen die doch eh was sie wollen.“ Und das Forum ist klein, die Foristen sind so relevant wie der Rülpser eines Regenwurms bei Sonnenaufgang und man selber ist ja eh nicht in der Materie drin, da man ja als kleiner Forist eh keine Ahnung hat von den Interna und Vergangenheiten, die ja so schlecht waren. Auch beim Schrieben dieses Postings ist mir dieser Gedanke gekommen, dass es doch eigentlich Unsinn ist dies alles zu schreiben. Es ist lang, es ist Tennessee, es ist eigensinnig und ich lese die EA ja sowieso nicht ... - Ich habe die Stelle, als ich das empfunden habe in diesem Text mit vier Sternchen markiert.
Ich will nun keinen Sozialarbeiter für entmutigte Foristen, aber vielleicht eine zielsicherere Auswahl, auf welche Postings geantwortet wird. Und Lob wäre auch mal schön! Ein Beispiel: Es ist schon ein bisschen her, als die Mini-Serie Terminus besprochen wurde. Aber eine Aussage von „Tostan“ ist mir da doch in … ähm... suboptimaler Erinnerung geblieben: Als ich anmerkte, dass niemand von den „Verantwortlichen“ einmal kommentiert hätte, dass wir Foristen hier einen schönen Job gemacht hatten, bemerkte er, dass er Selbstverständlichkeiten nicht extra betonen würde. Und ich dachte mir bei dieser Antwort: Doch! Gerade! Das! Sollte! Man! Einmal! Laut! Im! Forum! Betonen! - Ein Verantwortlicher, der öffentlich sagt: Hier, gerade an dieser Stelle habt ihr das toll gemacht, Foristen. So geht das gerne gut mit uns! - Ist aber nicht passiert. Sind halt Entscheidungen, die man trifft.

Kurzum: Das Forum hat einen bestimmten Schlag an Foristen. Man kann sich auch aussuchen, mit wem man sprechen möchte und mit wem nicht. Und nicht alle sind „Gegner“. Und gerade in den Zeiten, in denen soziale Netzwerke das Wort „sozial“ zu verlieren scheinen, ist es umso wichtiger auch mal „gut so“ zu sagen. (Ja, an alle! Auch an die Autoren!) Und nur den „anderen“ nichts zu sagen.
Ich glaube, das war es.

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
ZEUT-42
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Registriert: 30. Mai 2019, 11:16
Wohnort: Irgendwo zwischen Carina-491 und Neo-Sol

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von ZEUT-42 »

Soulprayer hat geschrieben: 5. Juli 2020, 16:45 Außerdem möchte ich gern für den Punkt Dystopie/Utopie einmal ausholen, sie klarer formulieren - mein Beitrag diese Nacht war schon sehr lang.
Vielleicht ist hier eine andere Herangehensweise förderlicher, um meinen Punkt zu verstehen. Zum Beispiel in Form von Fragen an die Protagonisten.

Monkey:
Würden die Cairanern und Ladhonen derzeit nicht sein, welche langfristige Planung würde die USO derzeit umsetzen, um ihre Funktion zu verbessern und zu gewährleisten?

Bully:
Du bist derzeit faktisch seit knapp 500 Jahren Resident der LFG. Abgesehen von der Forschung und Entwicklung, was sind deine politischen Ziele und welche davon hast du umgesetzt trotz Cairanern und Ladhonen im Rücken? Wie sieht deine Langzeitplanung aus, die über die Wiederentdeckung der Erde hinausgehen?

Atlan:
Du bist immer dort, wo du gebrauchst wirst - und spielst im Prinzip immer noch galaktische Feuerwehr für das Gute. Wie denkst du, muss sich Thantur-Lok entwickeln, damit dieser Krisenherd an Baronien überwunden wird? Mit einem Augenzwinkern, braucht es deinerseits vielleicht eine zweite Amtszeit, um das Kristallimperium in eine Demokratie oder Republik zu überführen?

Vetris-Molaud:
Was waren deine Gedanken als Du dein Reich in "Tamanium" umbenannt hast? Und wieso hast du dich der Lemurischen Allianz angeschlossen?
Sind deine Zukunftsvisionen für die Tefroder immer noch die gleichen?

Perry+Sichu:
Sagt mal, habt ihr eigentlich schon über Kinder geredet? :unschuldig:

Gucky:
Als du nach deinem gestelltem Tod auf der Ausweglosen Straße zurück kamst, (und alle dich in den Arm nahmen, weil sie glaubten du wärst tot) was sind jetzt deine Pläne bezüglich deinen Risikoeinsätzen? Gehst du alles nun etwas langsamer an?

Homer:
Na? Wie laufen die Finanzen und wann könntest du wieder in das Polyport-Netz investieren? Du weist doch: Urlauber sind gute Return of Invests.

[...]

Letztendlich geht es mir darum, von Personen im Roman zu hören, warum das Leben lebenswert ist. Das passiert leider zu wenig und die Fantasie des Lesers schweift so in dystopische Szenarien ab.

Das macht für mich das Hintergrundrauschen aus, die positive Attitüde der Protagonisten und der 'einfachen Personen'. Nicht nur, dass die Protagonisten an ihre Vorgesetzten und Entscheider glauben, sondern auch an sich selbst und dass sie mitwirken wollen, das Universum zu einem besseren Ort zu machen. Ich sage damit nicht, dass sie Zweifler seien müssen. Vielleicht Personen, die trotz der immanenten Gefahren aus dem Weltraum ihre Sicht der Dinge beibehalten und damit zu einer vielleicht ungewöhnlichen aber positiven Lösung beitragen. Auch Kriminelle haben ihre Ehre und Vorstellungen der Zukunft. Ich könnte mir vorstellen, einer sagt zu Perry Rhodan: "Jetz pass ma uff. Ich kieke jetzt mal nach rechts und du türmst, ja? Schwör mir nur eens: Du kriegst die Ladhonen an ihren Ärschen und wirfst 'se aus der Milchstraße rus!"

Manchmal muss es komplett dunkel sein, um einen schwachen Lichtpunkt zu sehen. Die Kunst hierbei ist es, andere dazu zu bewegen, den Lichtpunkt zu suchen damit auch sie ihn erkennen können. Wenn das geschafft ist, ist die Lösung nur noch halb so weit entfernt.

Ich komme nicht drumherum, die i-Tüpfelchen in GENESIS nochmals hervorzuheben: Romane wie 2943 mit Mamu Sondhake oder 2956 Mia Davoos.
Beide hatten ihre Schwächen, aber auch ihre Stärken und ich liebte die charakterliche Ausgestaltung des Savants und des größten Pechvogels im Universum. Beide hatten einen konkreten Wunsch, der auch Wirklichkeit wurde. Bei Mamu war es nur ein "ich will zurück", bei Mia ein "ich will nicht mehr Pechvogel sein!". Es hat mich trotzdem mitgerissen und für mich waren diese Romane Highlights!
Auch sehr begeistert hat mich 2933, als Uwe Anton das USO-Verhör mit Agostina machte - und trotz dessen Verrat doch noch ein "gutes" Ende für das Geschwisterpaar fand.
Der Fragenkatalog gefällt mir - und dein Gedanke, wie man auch persönliche Ziele im Kleinen setzt und im Rahmen eines Großen und Ganzen anstrebt.

Ja, die Ausgestaltung der Personen - auch und gerade der Autoren außerhalb der Expo-Factory - liefert oftmals einen entscheidenden input für die Menschlichkeit (und damit auch für Utopien), wenn auch oftmals eher im Kleinen.
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