Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
Antworten
Benutzeravatar
Carrasco
Terraner
Beiträge: 1286
Registriert: 15. Juli 2012, 16:59
Wohnort: München

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Carrasco »

Ich meine mal gelesen zu haben, dass es an der Abruse lag? Die war so fremdartig, dass man Probleme hatte, sie hefte- und zyklusfüllend zu schildern.

Kann mich aber täuschen und will KNF nicht vorgreifen ... B-)

PS: Ich fand die Abruse faszinierend. Aber wohl wirklich schwer umzusetzen auf die Dauer, erzählerisch.
Zuletzt geändert von Carrasco am 23. Januar 2021, 20:08, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von LaLe »

Bei der Großen Leere wusste man nicht mehr wie man die füllen sollte. Frag mich aber bloß nicht wo ich das her habe. Wurde aber von einem Offiziellen gesagt bzw. geschrieben.

Dass ich im Thoregonzyklus erstmals ausstieg lag massgeblich an der Abruse.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
ZEUT-42
Zellaktivatorträger
Beiträge: 2159
Registriert: 30. Mai 2019, 11:16
Wohnort: Irgendwo zwischen Carina-491 und Neo-Sol

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von ZEUT-42 »

Carrasco hat geschrieben: 23. Januar 2021, 20:06 Ich meine mal gelesen zu haben, dass es an der Abruse lag? Die war so fremdartig, dass man Probleme hatte, sie hefte- und zyklusfüllend zu schildern.
PS: Ich fand die Abruse faszinierend. Aber wohl wirklich schwer umzusetzen auf die Dauer, erzählerisch.
Das mit den Problemen stimmt. Immer nur gegen schmirgelnde Kristalle zu kämpfen, war etwas öde. Viel zu abstrakt.
LaLe hat geschrieben: 23. Januar 2021, 20:06 Bei der Großen Leere wusste man nicht mehr wie man die füllen sollte. Frag mich aber bloß nicht wo ich das her habe. Wurde aber von einem Offiziellen gesagt bzw. geschrieben. Dass ich im Thoregonzyklus erstmals ausstieg lag massgeblich an der Abruse.
Auch die Große Leere war zu abstrakt. Die Bleisphäre war zu abstrakt, der Trajekt war zu abstrakt. Die Jenzeitigen Lande waren unglaublich schwer zu beschreiben, ging noch. Geshod war zu abstrakt, der Weltenbrand war zu abstrakt, die Motive der Cairaner waren zu komplex, die Zerozone zu abstrakt. Die Tiuphoren zu unmenschlich.

Thoregon war nicht zu abstrakt, Stardust war nicht abstrakt, die Sternenozeane waren nicht abstrakt, TRAITOR war nicht abstrakt, der Beginn des Atopen-Zyklus war nicht abstrakt und sehr gut gemacht - ebenso die Synchronie. Dyo-B war eigentlich vorbildlich, hatte aber Längen und mit diesen Versetzungsgegnern, wie hießen die doch noch, eine unmotivierte, überflüssige Gegenerschaft. Der Beginn des Chaotarchen-Zyklus scheint menschlich zu sein, gut. Soynte Abil lässt viel erwarten.

Wenn es um abstrakte Erscheinungen geht, darf das in der Serie nur kurz und als Endpunkt einer Entwicklung auftauchen, sonst wirkt es nicht.
Benutzeravatar
Baptist Ziergiebel
Terraner
Beiträge: 1232
Registriert: 14. August 2013, 21:55

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

LaLe hat geschrieben: 23. Januar 2021, 20:06 Dass ich im Thoregonzyklus erstmals ausstieg lag massgeblich an der Abruse.
Hm? Der Thoregongroßzyklus begann doch erst ein Jahr nach dem Abschluß der Abruse?
ZEUT-42 hat geschrieben: 23. Januar 2021, 22:13 Das mit den Problemen stimmt. Immer nur gegen schmirgelnde Kristalle zu kämpfen, war etwas öde. Viel zu abstrakt.
Ging doch nur 50 Romane lang. :) Und die Probleme und Auseinandersetzungen, die unsere Helden mit der Abruse hatten, waren alles andere als abstrakt, die waren schon ziemlich konkret tödlich.

Deine Unterteilung, welche Handlungselemente abstrakt und welche nicht waren, unterschreibe ich bedingt. Die Synchronie und alles was damit zu tun hatte, gehört zumindest in den ersten Absatz, mein ich. :D

Gruß.
Das ist ... TERRA!
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von LaLe »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: 23. Januar 2021, 22:34
LaLe hat geschrieben: 23. Januar 2021, 20:06 Dass ich im Thoregonzyklus erstmals ausstieg lag massgeblich an der Abruse.
Hm? Der Thoregongroßzyklus begann doch erst ein Jahr nach dem Abschluß der Abruse?
Richtig. Meine Aussage ist ja auch, dass es nicht an den Ausstiegszyklen liegt, dass die Leser aussteigen sondern an deren Vorläufern. Dass so ein Ausstieg also nicht umgehend sondern mit zeitlichem Versatz erfolgt.

Bei Thoregon stieg ich aus, weil mich die Abruse geschafft hatte und mir der Start von Hamamesch mit den Imprintwaren völlig bescheuert vorkam. Ich hatte bis weit in die 1850er noch gekauft, gelesen aber schon lange nicht mehr.

Bei den Atopen stieg ich aus, weil ich nach den für mich arg enttäuschenden Stardust und Neuroversum nicht mehr willens war, mehr als ein Jahr mitzulesen, in der Hoffnung, dass es irgendwann mal eine Erklärung für das ganze Gewese der Atopen gibt.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Benutzeravatar
nanograinger
Kosmokrat
Beiträge: 8270
Registriert: 18. Mai 2013, 16:07

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von nanograinger »

ZEUT-42 hat geschrieben: 23. Januar 2021, 22:13 ...
Ich könnte jetzt ironisch schreiben, dass mir dein Posting zu "abstrakt" war, aber das würde nicht stimmen. Fest steht aber, dass zumindest ich nicht weiß, was du unter "abstrakt" verstehst. Aber du vermutlich auch nicht, wenn man sieht, was du alles als "abstrakt" bezeichnest.

Die Motive der Cairaner waren übrigens sehr einfach: Sie wollten nachhaltig der Vernichtung durch Phaatom entgehen. Das ist weder komplex noch "abstrakt".
Benutzeravatar
Kardec
Kosmokrat
Beiträge: 9227
Registriert: 14. August 2013, 19:18
Wohnort: Aerthan-System/ Galaxis Oberfranken

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Kardec »

:D
Fand "die große Leere" eher geheimnisvoll, samt den darin enthaltenen Planeten mit div. Eigentümlichkeiten.
Schwierig wurde es "drüben". Kristalle die praktisch nix machen, außer zu töten sind auf Dauer extrem langweilig.

Fand die Synchronie jetzt auch nicht abstrakter als einen Hypersprung. Mit dem einen umgeht man die Zeit, mit dem anderen den Raum.

......und die Bleisphäre, die war grau und konnte weg :P
ZEUT-42
Zellaktivatorträger
Beiträge: 2159
Registriert: 30. Mai 2019, 11:16
Wohnort: Irgendwo zwischen Carina-491 und Neo-Sol

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von ZEUT-42 »

nanograinger hat geschrieben: 24. Januar 2021, 00:04 Fest steht aber, dass zumindest ich nicht weiß, was du unter "abstrakt" verstehst. Aber du vermutlich auch nicht, wenn man sieht, was du alles als "abstrakt" bezeichnest. Die Motive der Cairaner waren übrigens sehr einfach: Sie wollten nachhaltig der Vernichtung durch Phaatom entgehen. Das ist weder komplex noch "abstrakt".
Duden - und da fast ausschließlich die Bedeutungen 2 und 3. Die Bedeutung 1 wird in der Serie dagegen immer wieder benötigt.
Benutzeravatar
Klaus N. Frick
Forums-KI
Beiträge: 13344
Registriert: 25. Juni 2012, 22:49
Wohnort: Karlsruhe

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Klaus N. Frick »

LaLe hat geschrieben: 23. Januar 2021, 20:06
Dass ich im Thoregonzyklus erstmals ausstieg lag massgeblich an der Abruse.
Der Thoregon-Zyklus begann mit Band 1800. Die Abruse war mit Band 1749 vorüber. Mir ist da der Zusammenhang nicht ganz klar.
:)
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von LaLe »

Hatte ich hier versucht zu erklären.
LaLe hat geschrieben: 23. Januar 2021, 23:21Richtig. Meine Aussage ist ja auch, dass es nicht an den Ausstiegszyklen liegt, dass die Leser aussteigen sondern an deren Vorläufern. Dass so ein Ausstieg also nicht umgehend sondern mit zeitlichem Versatz erfolgt.
Würde ich sofort aussteigen, wenn mir ein Zylus nicht gefällt, ich wäre das erste Mal irgendwo bei 1700-1749 raus gewesen und beim zweiten Mal im Stardustzyklus und nicht erst bei den Atopen. Ich habe selbst Neuroversum durchgezogen obwohl mir da nur einzelne Romane gefielen und der Zyklus als Ganzes nicht einmal im Ansatz.

Beim Wiedereinstieg bin ich konsequenter.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Posbi
Siganese
Beiträge: 6
Registriert: 23. August 2020, 11:39
Wohnort: Freising

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Posbi »

Carrasco hat geschrieben: 23. Januar 2021, 19:44 Da man hier ja immer wieder liest, dass viele Leser meinen Lieblingszyklus "Die Linguiden" so mau fanden, würde mich mal interessieren, was genau ihr eigentlich an diesem Zyklus nicht gemocht habt.
Schon mal Danke für die Antworten! :st:
Die Drohung, dass alle sterben, war völlig unglaubwürdig. Die Helden hätten fünf Jahre Urlaub machen können und nichts hätte sich geändert. Die Nakken haben die Handlung vorangetrieben, die Helden haben nur zugeschaut und haben persönliche und politische Niederlagen erlitten. Einen echten Spannungsbogen habe ich nicht gefühlt.

Bevor ich jetzt meinen ganzen Hass wieder durchleben muss:
Warum soll der Zyklus gut gewesen sein?
astroGK
Ertruser
Beiträge: 871
Registriert: 29. Juni 2012, 20:45

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von astroGK »

Posbi hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:05 Bevor ich jetzt meinen ganzen Hass wieder durchleben muss:
Warum soll der Zyklus gut gewesen sein?
Ich fand die Geschichte mit dem Hyperraumunfall und der falschen Kette faszinierend.
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von LaLe »

@Posbi

Natürlich war die Drohung dahingehend, dass sie in aller Konsequenz und in vollem Umfang durchgezogen wird, "unglaubwürdig". Aber weder hat das Ras noch Fellmer gerettet noch macht das die Frage wie es zu dieser "abstrusen" Situation kommen konnte weniger spannend.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Benutzeravatar
Carrasco
Terraner
Beiträge: 1286
Registriert: 15. Juli 2012, 16:59
Wohnort: München

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Carrasco »

Posbi hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:05 Die Drohung, dass alle sterben, war völlig unglaubwürdig.
Eine große Bedrohung am Anfang eines Zyklus ist jetzt nichts Linguiden-spezifisches. :D
Die Frage ist doch meist, wie und in welchem Umfang die Bedrohung abgewendet wird. Hier betraf die Bedrohung mal nicht Terra oder gleich die ganze Milchstraße, sondern einzelne Personen. Fand ich gut.

Gerade, dass Rhodan, Bull und Co. ohnmächtig mitansehen mussten, wie ES sie aufs Abstellgleis schiebt, neue Lieblinge kürt und ihnen die Unsterblichkeit verleiht, fand ich großartig. Das hatte was von betrogener Ehefrau oder unschuldig Verurteiltem. :D

1502 Die letzte Frist, von Kurt Mahr ist eines meiner Lieblingshefte überhaupt. Alle Unsterblichen an einem Ort, Endzeitstimmung, emotionaler Ausnahmezustand, Psychoterror und mehrere Überraschungen am Ende.

Dann die Linguiden und ihre Kultur, brilliant geschildert von Marianne Sydow. Vergleiche mal die Tiefe der Charakterisierung Dorina Vaccers mit z.B. aktuell Zemina Paath.
Und welch schöne Ironie, dass ihnen die Unsterblichkeit letztlich (fast) den Tod bringt.

Taurec, Voltago, die Genetische See ...

Die zu genormten Fladen verwursteten Bewohner einer ganzen Galaxis ... gruselig

1573 Blick in die Zeit, Mirona Thetin wie sie (ent)leibt und lebt ... grandios geschrieben von Marianne Sydow.

1588 Die falsche Kette, ihr letztes Heft. Die Höhlen von Zonai. Wow, da hab ich jetzt noch Gänsehaut. :st:
astroGK
Ertruser
Beiträge: 871
Registriert: 29. Juni 2012, 20:45

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von astroGK »

Carrasco hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:44
1588 Die falsche Kette, ihr letztes Heft. Die Höhlen von Zonai. Wow, da hab ich jetzt noch Gänsehaut. :st:
Dito. 1588 ist für mich der spannendste Roman den ich je in PR gelesen habe
Benutzeravatar
Tennessee
Zellaktivatorträger
Beiträge: 2055
Registriert: 12. Juli 2012, 00:32
Wohnort: vlakbij

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Tennessee »

Carrasco hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:44 [...]
Eine große Bedrohung [...] da hab ich jetzt noch Gänsehaut. :st:
Ich stimme allem zu! Und auch faszinierend - der Linguiden-Zyklus hatte keinen wirklichen Bösewicht oder Endboss, den man besiegen musste. Einer der unschwarz-weißsten Zyklen, die es bei PR gab, meine ich.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
Benutzeravatar
Baptist Ziergiebel
Terraner
Beiträge: 1232
Registriert: 14. August 2013, 21:55

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Baptist Ziergiebel »

Tennessee hat geschrieben: 24. Januar 2021, 21:15
Carrasco hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:44 [...]
Eine große Bedrohung [...] da hab ich jetzt noch Gänsehaut. :st:
Ich stimme allem zu! Und auch faszinierend - der Linguiden-Zyklus hatte keinen wirklichen Bösewicht oder Endboss, den man besiegen musste. Einer der unschwarz-weißsten Zyklen, die es bei PR gab, meine ich.
Das ist es, was auch in meinen Augen das Besondere war, zugleich auch eine Besonderheit vieler Zyklen aus Vlceks Exposézeit, die Abkehr von dem typischen Invasionsszenario. Es gab zwar bei den Linguiden, wie auch im Ennoxzyklus, gewisse negative Potentialwälle, so nenne ich`s mal, zu überwinden, aber nie den eindimensionalen Schema-F-Bösewicht. Das hebt die Vlcekregie meines Empfindens nach aus dem Serienalltag zuvor und danach heraus. Dass man später zu massentauglicheren Handlungen, wohl aufgrund der Auflageneinbrüche, zurückkehrte, nehme ich der Leserschaft insgeheim etwas krumm.

Gruß.
Das ist ... TERRA!
Benutzeravatar
Carrasco
Terraner
Beiträge: 1286
Registriert: 15. Juli 2012, 16:59
Wohnort: München

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Carrasco »

Tennessee hat geschrieben: 24. Januar 2021, 21:15 Ich stimme allem zu! Und auch faszinierend - der Linguiden-Zyklus hatte keinen wirklichen Bösewicht oder Endboss, den man besiegen musste. Einer der unschwarz-weißsten Zyklen, die es bei PR gab, meine ich.
Absolut. Ein wichtiger Punkt, den ich in meiner Aufzählung vergessen hatte.
Benutzeravatar
christianf
Ertruser
Beiträge: 782
Registriert: 30. Juni 2012, 16:16

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von christianf »

astroGK hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:17
Posbi hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:05 Bevor ich jetzt meinen ganzen Hass wieder durchleben muss:
Warum soll der Zyklus gut gewesen sein?
Ich fand die Geschichte mit dem Hyperraumunfall und der falschen Kette faszinierend.
Ich fand die Idee so schwachsinnig, dass ich sogar einen Leserbrief geschrieben habe :devil:
Benutzeravatar
Richard
Forums-KI
Beiträge: 11082
Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
Wohnort: .at & TDSOTM

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Richard »

Es gab immer wieder recht "eigene" handlungsentscheidende Zufälle bei PR.. zb schippert Perry & Co mit der CREST III nach Andromeda und fliegt prompt in jenes Sonnensystem auf dem Kalak seinen "Winterschlaf" hält ...
Benutzeravatar
AushilfsMutant
Superintelligenz
Beiträge: 2766
Registriert: 8. August 2018, 15:53
Wohnort: Terrania

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von AushilfsMutant »

Richard hat geschrieben: 25. Januar 2021, 00:23 Es gab immer wieder recht "eigene" handlungsentscheidende Zufälle bei PR.. zb schippert Perry & Co mit der CREST III nach Andromeda und fliegt prompt in jenes Sonnensystem auf dem Kalak seinen "Winterschlaf" hält ...
Das ist halt Perry, der zieht glückliche Zufälle und weniger nette Zeitgenossen einfach magisch an. :D
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“

Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
Benutzeravatar
Goshun
Ertruser
Beiträge: 1095
Registriert: 11. Januar 2021, 13:32

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Goshun »

LaLe hat geschrieben: 23. Januar 2021, 19:46 Es war nicht der MdI-Zyklus und ES erzählte verwirrende Dinge über die Meister. :lol:

Der Linguidenzyklus war schlicht klasse und manche AutorInnen (Vlcek, Feldhoff, Sydow) in Hochform.

Und was den Auflagenrückgang angeht, ich habe stark den Cantarozyklus mit dem Großteil des Unsterblichensterbens in Verdacht, das gegen Zyklusende nicht zurückgedreht und bei den Linguiden fortgesetzt wurde.
Das sehe ich auch so. Der Cantarozyklus war ein Bruch und ich glaube sehr viele Leser haben PR damals "nochmal 100 Bände Schonfrist" gegeben und als sie gesehen haben "Das bleibt jetzt so" der Serie den Rücken gekehrt.

Der Liguidenzyklus selbst war nicht schlecht ich habe mich gut unterhalten. Aber die Sache mit dem "verwirrten ES" war für mich schon schwere Kost.
Das ist für mich eines der Paradebeispiele eines "konstruierten" Zyklus. Jemand hat die Idee: "Was würden denn die Unsterblichen tun wenn sie mit ihrer Sterblichkeit konfrontiert würden?"

Ein super Thema. Ja klingt echt toll. Aber eine Superintelligenz die aufgrund ihrer eigenen Motive und Handlungen am Ende der Kette "verwirrt" wird und sich hinten und vorne nicht mehr auskennt?


Wäre ES ein Mensch würde ich vermuten dieser Mensch leidet unter schweren Störungen. Ich behaupte nicht es gäbe solche Menschen nicht die sich selber in den Wahn treiben.

Es entspricht nur nicht meinem Bild von ES denn es fördert bei mir eigentlich nur eine Emotion bezüglich ES: schweres Mitleid mit dieser Kreatur. Ist das die Absicht gewesen? Kann ich mir nicht vorstellen.
Was den Linguidenzyklus gut gemacht hat war meiner Meinung nach die Handlung war von den Motiven der Figuren und Charakteren getrieben. Ein Gefühl welches sich seit 3000 nicht einstellen will.


PR kommt nach einer Zwangspause an, sieht das Haus ist unaufgeräumt und die Mäuse tanzen auf den Tischen während sein Spezl der daheimgeblieben ist mehr oder minder apathisch auf ihn gewartet hat.
Dann nimmt er sich der Sache an und schon geht gleich was weiter. Bereitwillig darf er ins Solsystem fliegen. Flotte Handlung, schöne Romane, teilweise gute Charaktere, teilweise aber auch zäher Teer durch den man sich durchkämpfen muss. Licht und Schatten halt, ist ja in Ordnung für mich.


Das Gefühl beim Lesen ist folgendes:
Es wird eine gute Idee und eine Grundstimmung für die nächsten 100 Bände aufgebaut. Es wird wenig darüber nachgedacht wie man vergangenes und künftiges (!) einflechten lassen kann sondern die Idee steht im Zentrum.


Nach 100 Bänden wird die Idee wieder abgebaut und durch eine andere ersetzt.
So wie bei den Simpsons am Start jeder Folge die Grundsituation dieselbe ist.


Das ist jetzt aus wirtschaftlicher Sicht komplett nachvollziehbar und verständlich:
* Man bleibt flexibel und kann im Notfall schnell gegensteuern wenn man sich mal verrannt hat oder die Zahlen sich verschlechtern
* Für die Kreativität ist es sehr förderlich wenn man sich nicht ständig mit alten Zöpfen rumschlagen muss.
* Der Aufwand für Recherche und Koordination verringert sich immens.


Am Ende ist es eine Aufwand/Nutzen Rechnung. Jedesmal wenn ich "Hyperimpedanz" lese rollen sich mir die Zehennägel auf... aber dieses "Degradekonzept" welches ich überhaupt nicht mag reicht offensichtlich nicht aus um mich auf Dauer von der Serie fernzuhalten. :D

Immerhin wird man auch mit sehr vielen schönen Romanen belohnt... auch wenns mal holprig läuft wie jetzt ab 3000. Das sollte man nicht vergessen wenn man kritisiert.

Jetzt die "Schuld" irgendwo zu suchen, bei "den Autoren" oder "dem Exposeschreiber" würde ich mich nicht trauen.

Wenn es einen "Schuldigen" gibt dann der Zwang kommerziell immer erfolgreicher zu sein. Ich habe das Gefühl diese Aspekte finden in dieser Diskussion viel zu wenig Beachtung.

Nur weil ein paar alte Knacker und Knackerinnen wie wir etwas nicht mehr so toll finden wird sich die Welt trotzdem weiterdrehen :)
Some people are nice some people are nasty. There is always a Baldrick and there is always a Blackadder.
Benutzeravatar
LaLe
Superintelligenz
Beiträge: 2817
Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
Wohnort: Lübeck

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von LaLe »

Goshun hat geschrieben: 25. Januar 2021, 11:48 Ein super Thema. Ja klingt echt toll. Aber eine Superintelligenz die aufgrund ihrer eigenen Motive und Handlungen am Ende der Kette "verwirrt" wird und sich hinten und vorne nicht mehr auskennt?

Wäre ES ein Mensch würde ich vermuten dieser Mensch leidet unter schweren Störungen. Ich behaupte nicht es gäbe solche Menschen nicht die sich selber in den Wahn treiben.
Das war in meiner Erinnerung dann doch ein wenig anders. Stichworte wären: Hangay-Transfer und Taurec. ;)
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.

Lewis Carroll, Alice im Wunderland
Benutzeravatar
Goshun
Ertruser
Beiträge: 1095
Registriert: 11. Januar 2021, 13:32

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Goshun »

LaLe hat geschrieben: 25. Januar 2021, 12:42 Das war in meiner Erinnerung dann doch ein wenig anders. Stichworte wären: Hangay-Transfer und Taurec. ;)
Hmm... ich kann noch immer keine PNs verschicken. Also ich habe das so in Erinnerung:

"Projekt Meekorah" war ein Plan der auf dem Mistt von ESTARTU gewachsen ist. Als "Schwester/Mutter" von ES wäre das eine ziemliche Frechheit von ESTARTU. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen die beiden sitzen bei einer Flasche Vurguzz zusammen und ESTARTU sagt:

"Du ich habe da ein Problem, Du kannst mir helfen es zu lösen, Du wirst zwar wahrscheinlich verrückt werden aber ist ja kein Problem für mich. Ich drück Dir Hangay aufs Auge aber das musst Du verstehen weil ansonsten können wir unser "dritter Weg" Ding nicht durchziehen".

Und ES antwortet:

"Ja, nein ist kein Stress, lass nur ich mach das schon, ich hab da ein paar putzige Haustiere die sind ganz wild drauf sich zu beweisen, die kannst du benutzen. Und den dritten Weg find ich supertoll, auch wenn ich wahrscheinlich völlig irre davon werde. Aber für Dich mach ichs! Außerdem bin ich in der Zeitschleife gefangen und ich kann gar nicht anders"

;)

Natürlich etwas salopp formuliert
Zuletzt geändert von Goshun am 25. Januar 2021, 13:28, insgesamt 3-mal geändert.
Some people are nice some people are nasty. There is always a Baldrick and there is always a Blackadder.
Scrooge
Plophoser
Beiträge: 479
Registriert: 12. September 2013, 08:55

Re: Guckys Tod und die Unzufriedenheit mit der Handlung

Beitrag von Scrooge »

Baptist Ziergiebel hat geschrieben: 24. Januar 2021, 22:54
Tennessee hat geschrieben: 24. Januar 2021, 21:15
Carrasco hat geschrieben: 24. Januar 2021, 19:44 [...]
Eine große Bedrohung [...] da hab ich jetzt noch Gänsehaut. :st:
Ich stimme allem zu! Und auch faszinierend - der Linguiden-Zyklus hatte keinen wirklichen Bösewicht oder Endboss, den man besiegen musste. Einer der unschwarz-weißsten Zyklen, die es bei PR gab, meine ich.
Das ist es, was auch in meinen Augen das Besondere war, zugleich auch eine Besonderheit vieler Zyklen aus Vlceks Exposézeit, die Abkehr von dem typischen Invasionsszenario. Es gab zwar bei den Linguiden, wie auch im Ennoxzyklus, gewisse negative Potentialwälle, so nenne ich`s mal, zu überwinden, aber nie den eindimensionalen Schema-F-Bösewicht. Das hebt die Vlcekregie meines Empfindens nach aus dem Serienalltag zuvor und danach heraus. Dass man später zu massentauglicheren Handlungen, wohl aufgrund der Auflageneinbrüche, zurückkehrte, nehme ich der Leserschaft insgeheim etwas krumm.

Gruß.
Wie ich schon oft geschrieben habe, ist der Linguidenzyklus mein Lieblingszyklus, und zwar genau aufgrund der hier aufgeführten Punkte. TOP-Autorenleistungen von Sydow, Feldhoff und Vlcek; ein Konzept abseits des Invasionsszenarios; fantasievolle Handlungselemente, die einen plausiblen und weitgehend stimmigen Hintergrund geschaffen haben. Die Verknüpfungen, die geschaffen wurden zur Handlung seit Band 1000 fand ich ebenfalls sehr gelungen.

Was Du, lieber Baptist Ziergiebel, zur "Vlcekregie" schreibst, kann ich voll unterschreiben. Nicht jeder Handlungsbogen war gleichermaßen gelungen (zB Ennox, m.E. aber doch besser als sein Ruf), insgesamt zeichnete sich diese Phase aber durch große Abwechslung und neuen Ideen aus. Die Phasen zwischen ca. 1250 und 1800 finde ich immer noch sehr inspirierend, während das, was danach kam (Feldhoff- und Antonphase), z.T. sehr langweilig und fast schon "altmodisch" wirkt.

Edith: Schreibfehler.
Let's go Red Sox
Antworten

Zurück zu „Heftserie EA“