Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Tennessee
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Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Tennessee »

Salut,
seit einigen Jahren erzähle ich mir immer wenn ich nicht einschlafen kann, meinen persönlichen PR JuBi Band. Da in diesem nicht viel passiert, ist er a) schnell erzählt und b) ich schnell eingeschlafen. *grinst wie eine satte Katze* Aber ein Gespräch in diesem persönlichen JuBi Band, welches mit einer Frage endet, finde ich doch ganz spannend. Interessehalber würde ich dieses Gespräch und diese Frage hier einmal vorstellen, mit der Aufforderung, die Frage mal zu beantworten. Was meint ihr, wie würde Rhodan die letzte Frage beantworten. Es gelten die Regeln des fiktiven Gesprächs. Und wenn ihr Lust habt, dann erklärt auch gerne mal warum eurer Meinung nach Rhodan so antwortet.

lg
Ten.


Ihr Weg durch die STARDUST II endete. Der Arkonide blickte Rhodan an.
„Das kennen Sie sicher noch, Perry, nicht wahr?“
Rhodan blickte auf das breite Schott, das vor ihnen lag. Etwa zwei Drittel wurde von einer Transparenzfläche eingenommen, auf der in lindgrüner Schrift die Bezeichnung SL-2 zu sehen war. Der ursprüngliche arkonidische Name war entfernt worden.
„Natürlich“, antwortete Rhodan. „Das ist das Naturwissenschaftliche Labor 2.“
Tatsächlich erinnerte sich Rhodan noch immer an die Betriebsamkeit, die dort geherrscht hatte. Er lächelte. Zu fast jeder Tages- und Nachtzeit hatten sich hier die terranischen Wissenschaftler mit ihren Nachforschungen und Untersuchungen beschäftigt. Manchmal war es laut und hektisch gewesen, manchmal aber auch beängstigend still und konzentriert. Aber wann immer man vor dem Schott gestanden hatte, hatte man erkennen können, was dahinter geschah.
Jetzt war es dort finster. Rhodan konnte nicht erkennen, was hinter dem Schott lag. Sicherlich genau das, was schon vor 3000 Jahren dort gewesen war. Und sicherlich würde es überhaupt nicht so sein, wie er es in Erinnerung hatte.
„Genauso ist es“, schreckte Crest den Terraner aus seinen Gedanken auf. „Und Sie werden gleich durch dieses Schott gehen, Perry.“
Der alte Arkonide blieb ausdruckslos und ergänzte: „Sie werden dahinter erwartet.“
Rhodan hatte es aufgegeben mit Crest darüber zu diskutieren, was er tun würde und was nicht.
Er ist ein Bote der Kosmokraten, wiederholte Rhodan ernüchtert. Aus der Zeit gerissen, mit Erinnerungen, die er nicht haben kann und Gedächtnislücken, die er nicht haben sollte. Er wurde gemacht! Speziell für mich!
Rhodan gestand sich ein, dass er den raffinierten Schachzug der Kosmokraten, ihm einen persönlichen Boten zu schicken, für den er keine Abneigung empfinden konnte, bewunderte. Er wusste auch, dass er würde mitspielen müssen, was auch immer ihn in SL 2 erwarten würde. Sonst, so war sich Rhodan sicher, würde er wohl auf ewig in dieser Raum-Zeit-Falte festhängen.
„Einverstanden, Crest. Ich ...“
Der Arkonide unterbrach ihn.
„Es gibt noch eine Frage, die Sie mir beantworten müssen, Perry.“
Rhodan fixierte den Arkoniden misstrauisch. Als dieser aber nicht fortfuhr, erwiderte Rhodan schließlich lapidar: „Bitte, Crest.“
Dieses Mal lächelte der Arkonide.
„Danke, Perry. Die Frage klingt sehr einfach, aber sie ist komplizierter als Sie vielleicht denken. Sie beschäftigt sich mit Ihrem langen Leben und Ihren Taten. Wenn Sie zurückschauen auf Ihr Leben und wenn Sie sich entscheiden müssten - auf welche Leistung in Ihrem Leben sind Sie am meisten stolz?“
Rhodan blickte den Arkoniden verblüfft an.
„Mit dieser Frage habe ich nun wirklich nicht gerechnet, Crest. Obwohl...“, Rhodan unterbrach sich und führte seinen Gedankengang dann laut fort, „obwohl das alles hier, unsere Begegnung, unser Gang durch die STARDUST II, Ihre Fragen über mich, das Solare Imperium, die Geschichte der Menschheit … das alles führt doch letztendlich zu dieser Frage, nicht wahr? Eigentlich hätte ich vom ersten Moment unseres Zusammentreffens mit dieser Frage rechnen müssen. Mich wundert nur, warum die Kosmokraten eben dieses von mir wissen wollen. Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die Hohen Mächte an den persönlichen Befindlichkeiten ihrer Beauftragten Interesse haben.“
Der Arkonide schwieg und ignorierte Rhodans spitze Bemerkung erneut. Aber doch hatte Rhodan den Eindruck, ein belustigtes Funkeln in Crests Augen zu sehen.
Wieviel Crest mag wohl noch in ihm stecken? fragte sich Rhodan.
„Ihre Antwort, Perry?“
Rhodan blickte Crest direkt an. Eine stille Herausforderung.
„Nun“, begann er langsam,“ ich würde sagen: meine Offenheit. Meine Toleranz. Ich habe immer versucht anderen Lebewesen und neuen Ereignis ...“
Crests plötzliche Handbewegung brachte Rhodan zum Schweigen.
„Ich glaube“, sagte Crest nachlässig, wie ein Lehrmeister, der seinem jungen Schüler eine einfache Logik noch einmal erklären musste, „dass Sie die Frage nicht ganz durchdrungen haben. Oder vielleicht habe ich mich nicht präzise genug ausgedrückt. Ich möchte nicht wissen, welches abstrakte Prinzip Ihr Handeln geleitet hat. Prinzipien sind mehrschneidig. Sie erinnern sich sicherlich daran, dass ich im Wega-System eine ganze Flotte der Topsider in das Zentrum einer Sonne geleitet hatte. Damals handelte ich auch nach einem Prinzip. Und Sie erinnern sich sicherlich auch daran, dass Sie mit mir nicht einverstanden waren.
Nein, ich möchte wissen, auf welche konkrete Tat Sie als Perry Rhodan, Vertreter einer Menschheit, die mit der Eroberung des Raumes begonnen hatte und nun vor den Geheimnissen des Universums steht, auf welche Tat Sie am stolzesten sind. Was gibt es, von dem Sie sagen würden, dass es am besten verdeutlicht, wer Sie sind.“
Crest blickte Rhodan direkt an. Eine stille Herausforderung.
„Welche eine Tat macht Sie stolz auf sich, Perry?“
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
Pucky
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Pucky »

Perry überlegte. Vieles, das er im Laufe seines langen Lebens erlebt und gemacht hatte, zog an seinem inneren Auge vorbei.
Schließlich ging ein Ruck durch seinen Körper. Rr hatte sich entschieden.
"Am Berg der Erkenntnis dessen Antwort abzulehnen und dabei die Konsequenen, also die Strafen der Kosmokraten, in Kauf zu nehmen. Im Wissen, diese von mit damals immer noch verehrten Mächte zu enttäuschen. Darauf bin ich stolz, daß ich dazu den Mut dazu hatte."
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Kardec
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Kardec »

Perry Rhodan:
"Als noch vergleichsweise junger Mann in der Wüste Gobi alles hinter mir zu lassen und die 3. Macht zu gründen."
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Carrasco
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Carrasco »

Genau.

"Als ich die Abzeichen von meiner Uniform entfernte und desertierte."
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Tennessee
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Tennessee »

Salut ihr drei,

danke fürs Mitspielen. *zwinker* Ein Aspekt dieses "Spieles" ist ja auch, wie ihr die Hauptfigur Rhodan wahrnehmt bzw. was ihn eurer Meinung nach ausmacht. Und auch wenn "Berg der Schöpfung" und "Wüste Gobi" zwei sehr unterschiedliche Schauplätze und Handlungszeiten sind, verweisen eure Antworten m.E. darauf, dass Rhodan für euch jemand ist, der mit Autoritäten bricht und trotz erwartbarer Konsequenzen zu seinen Entscheidungen steht.

Ich hätte übrigens, und das finde ich ganz interessant, eine ganz andere Wahl getroffen. Nämlich sein Friedensvertrag mit den Posbis: "Mein" Rhodan hätte hervorgehoben, dass dies ein rein mündlicher und bis heute ungebrochener Vertrag ist, der ihm zeigt, dass es dauerhaft Frieden ohne "Anwaltsklauseln" zwischen zwei Völkern geben kann, einfach weil sich diese Völker für dieses Miteinander entscheiden (wollen).

lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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Kardec
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Kardec »

Spontan ist mir der Gedanke durch den Kopf gegangen, daß es eigentlich der Bund zweier Personen ist, wenn ich das Zentralplasma mal (kosmisch gedacht :D ) als Person bezeichne.
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nanograinger
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von nanograinger »

Für mich ist Perry u.a. ein "Verantwortungsjunkie". Nicht nur hat er Pläne, die er realisieren und auch durchsetzen will, er tut dies auch, weil er die Verantwortung nicht nur für sich, sondern auch für viele andere (Terraner, Galaktiker, ...) tragen will. Ein gutes Beispiel dafür ist Perry als ewiger Großadministrator.

Dementsprechend reagiert er absolut pikiert, wenn ihm jemand sagt, "nö, lass mal, wir können auch ohne dich". Beispiele dafür finden sich in Band 765 oder 982. In beiden Fällen muss er zu "seinem Glück" gezwungen werden, wobei er immerhin dann einsieht, dass es nichts bringt, weiter auf seinen ursprünglichen Plänen zu beharren. Auch die Zurückweisung der Unsterblichen durch die Menschheit nach 1799 und die Gründung Camelots zeigt diese charakterliche Struktur Perrys.

Ein ähnlicher Fall ist Band 907 "Das Weltraumbaby". Aber hier ist er deutlich souveräner. Er hat bereits akzeptiert, dass die Solaner ihren eigenen Weg ohne ihn gehen möchten, er möchte nur nicht an der Nase herumgeführt werden. Als er dann erfährt, dass das "große Geheimnis" das "Weltraumbaby" ist, ist die Sache durch, und er lässt die SOL und die Solaner ziehen, obwohl er es weiterhin verhindern könnte. Darauf sollte er stolz sein, meiner Meinung nach.

Es gibt vermutlich noch viele ähnliche Geschichten in kleinerem Rahmen, in denen Perry seinen "Ich muss die Welt auf meinen Schultern tragen"-Eifer sein lässt und die "Anderen" ihre Sachen machen lässt. Aber wahrscheinlich wird er erst am Ende der Serie stolz sein, wenn er in ES (oder sonstwo aufgeht) und die "Menschheit" (im allgemeinen Sinne) sich selbst überlässt.
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Verkutzon
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Re: Perry wird gefragt - und das Forum antwortet ;-)

Beitrag von Verkutzon »

Möglicherweise ist die geringste Tat die Grösste...?
z.B., als Perry nach seiner Weihe zum Ritter der Tiefe sich etwas wünschen konnte. Er hätte sich die Beantwortung einer der Ultimaten Fragen wünschen können, oder die Lösung für ein anderes Problem der Menschheit - aber nein, er nutzt den Wunsch dazu, ein Mädchen von seiner Lähmung zu Heilen.
Diese Episode zeigt auch exemplarisch, wie Willi Voltz die Figur Perry Rhodan verstanden-, und herausgearbeitet hat.
Verkutzon sah eine endlose Schwärze. Ein nie gekanntes Schwindelgefühl erfasste ihn. Ungläubig liess er Laires Auge sinken. Aus: PR-Heft 1120
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