Leserbriefe aus alter Zeit

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Wim Vandemaan
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Wim Vandemaan »

Sehr schöner Fund, prima!
Übrigens ist mir, als ich zu lesen an fing, also so um 1966/67, das Fehlen von Frauenfiguren nicht so sehr aufgefallen. Die Heroen hießen halt Perry & Reginald, Winnetou und Old Shatterhand, Fix & Foxi, Asterix & Obelix, Donald und Dagobert, Spirou & Fantasio (damals: Pit und Pikkolo). Übrigens ja auch: Laurel & Hardy, Pat und Pattachon.
Allerdings fiel mir auf, dass es hier und da Frauen gab, die mehr waren als Randfiguren:
Perry / Bull / Thora entsprachen
Cliff / Mario / Tamara Jagellovsk.
Immerhin gab es noch die großartige Oma Eusebia. Und von fern erinnere ich mich an eine Tammy, die auf einem Hausboot wohnte, und etwas später einer durchsetzungsfähigen Mrs. Muir, die sich ihr Haus mit einem Gespenst teilen musste.
Haywood Floyd
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Haywood Floyd »

Dieses ORION-Intro fand ich damals, als pubertierender Jugendlicher, als ich das mit meinen Eltern im Fernsehen sah, schon skurril: Kolonialismus statt Nationalstaaterei... :nixweis:

Die Serie fand ich (damals!) trotzden geil- meine Eltern sahen das allerdings ... nun ja ... anders!

Der Hammer waren diese aquariumsgroßen Fremdschäm-Raumhelme mit den überdeutlich sichtbaren Atemluftöffnungen - die wurden weder vorher, noch nachher je überboten. Die 'Lauf-unten-Blaster' waren hingegen zumindest innovativ... Und Tamara war für meine damaligen Begriffe schon ein schnuckeliges Mädel! :rolleyes:
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Tiberius
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Tiberius »

Haywood Floyd hat geschrieben: 20. Dezember 2020, 16:47 Dieses ORION-Intro fand ich damals, als pubertierender Jugendlicher, als ich das mit meinen Eltern im Fernsehen sah, schon skurril: Kolonialismus statt Nationalstaaterei... :nixweis:
Wobei dieses Kolonisieren anders abgelaufen sein dürfte als auf der Erde: Kein "Wir nehmen der einheimischen intelligenten Lebensform ihr Land weg, unterjochen sie oder bringen sie um", sondern: Da ist sonst keiner, da können wir siedeln.
Das Forum kann weg. Sofort.
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Richard
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Richard »

Richtig; die Frogs waren die erste extraterristische Lebensform, mit der die Terraner des "Raumschiff Orion" Universums Kontakt hatten. Diese Aussage wurde gleich in der ersten Folge gemacht.
Wim Vandemaan
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Wim Vandemaan »

1968, PERRY - Unser Mann im All Nr. 7: Aufstand der Mutanten.
In "PERRY RHODANS Galaktische Zeitung" wird der Brief eines begeisterten Lesers aus Passau veröffentlicht; Wolfgang Lehner schreibt:

"Ich möchte meine Mark wiederhaben! Glauben Sie denn, Sie können mit ihrem M*** anständigen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen? Ich lese lieber Karl-May-Bücher."

In PERRY Nr. 10 schreibt Ulf Walm aus Stuttgart-Zuffenhausen:

"Macht doch ein richtiges Abenteuerheft. Das dürfte ich mir nämlich kaufen. Aber den PERRY hat mir meine Mutter verboten. Weil alles gelogen war, was da drinsteht."

Später wandelt sich die visuelle Anmutung der PERRY-Comics; die Raumschiffe sind moderner, besser geheizt; der weibliche Teil der Besatzung bevorzugt deswegen eher luftige Kleidung, während die Herren Erben des Universums weiterhin textil hoch geschlossen bleiben.
Warum eigentlich?
Wie auch immer: Manchen gefällt es; aber die Geschmäcker sind verschieden. Lutz Rucktäschel aus Häcklingen kritisiert fachkundig in PERRY 53:

"Ich bin sicherlich kein Sex-Muffel! Sex ist eine sehr schöne Sache. Aber was zuviel ist, ist zuviel! Außerdem haben manchen Figuren komische Stellungen und Haltungen."

Viel Zeit ist ins Land gegangen. Manchmal frage ich mich: Was ist aus den Leserinnen und Lesern jener Tage geworden? Hat Lutz Rucktäschel das rechte Maß gefunden? Zu welchen wahrhaftigen Abenteuergeschichten mag Mutter Walm ihrem Ulf geraten haben - da gibt es ja viel Schönes! Hat Wolfgang Lehner seiner Mark wiederbekommen und wenn ja: Hat er sie gut angelegt? Die Zinsen waren damals günstig; langfristig denkende Anleger wurden belohnt.
Ich habe die Namen gegoogelt. Den Wolfgang Lehners, Lutz Rucktäschels und Ulf Walms geht es, soweit ich das im Netz sehen kann, gut. Sie leiten Baumärkte, Priesterseminare, Holzhandlungen. Sie stehen mitten im Leben. Sie wirken glücklich. Ob sie identisch sind mit den damaligen Lesern? Das weiß ich nicht.


Frohe Weihnacht wünsche ich allen unseren Leserinnen und Lesern!
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Carrasco
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Carrasco »

Wim Vandemaan hat geschrieben: 25. Dezember 2020, 12:40 ... die Raumschiffe sind moderner, besser geheizt; der weibliche Teil der Besatzung bevorzugt deswegen eher luftige Kleidung, während die Herren Erben des Universums weiterhin textil hoch geschlossen bleiben.
Warum eigentlich?
Gute Frage! :D
Dem könntet ihr ja mal im kommenden Zyklus nachgehen.

Oder wie wäre es generell mal mit einem Alien-Volk mit "etwas anderer" Sexualmoral? Zum Beispiel Außerirdische, die den Öffentlichen Nahverkehr für ... nun ja ... ebendies nutzen? Eine praktische und zeitsparende Art, den Genpool zu durchmischen. Ich schlage sehr fremdartige Aliens vor, dann wirkt die Schilderung weniger anstößig. :D

Frohe Weihnachten!
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Ce Rhioton
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Ce Rhioton »

"Außerdem haben manche Figuren komische Stellungen und Haltungen"

Wie im realen Leben auch. Manche können wir nachvollziehen, andere weniger.
Doch eines ist unverändert seit den Anfangstagen:
Die Haltung des Titelhelden. Und womöglich ist u.a. die der Grund, dass Perrys Erfolg in der Serie und außerhalb so dauerhaft ist.
Haywood Floyd
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Haywood Floyd »

In der Zeit zwischen meinem Serieneinstieg als Sextaner, wie man Schüler der 5. Klasse das damals noch nannte (Band 137 EA), und ungefähr Band 400 bis 450 EA, also über rund 6 Jahre, habe ich unter meinem Klarnamen etliche - tlw. recht lange - Leserbriefe geschrieben, an deren Inhalte ich mich aber nur noch dunkel bis überhaupt nicht erinnere. Später wurden dann Mädels wichtiger und unterhaltsamer als Perry... :mrgreen:

IIRC gab es zumindest anfangs überhaupt noch keine LKS und ich schreib eben direkt an den Verlag oder die Redaktion in München. Ich glaube die Adresse war 'Türkenstraße', was mir damals - als Südtiro, wo wir Skiurlaub machten, noch in einem fernen und geheimnisvollen Auslandnamens lag, in dem sich deutsche Autofahrer hupend begrüßten, wenn sie sich begegneten... - als recht seltsamer und fremdartiger Straßennamen erschien (heute, in Zeiten wo Straßen meist nach Frauen mit komplizierten Doppelnamen benannt oder umbenannt werden, sieht das anders aus...). Sogar Antworten habe ich ab und zu mal bekommen, aber ich weiß wirklich nicht mehr, von wem und um was es da ging.

Wäre ja lustig, wenn einer der Briefe tatsächlich hier veröffentlicht würde... :unschuldig:
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Dennis Mathiak
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Dennis Mathiak »

Wim Vandemaan hat geschrieben: 25. Dezember 2020, 12:40 (...) Hat Wolfgang Lehner seiner Mark wiederbekommen und wenn ja: Hat er sie gut angelegt? Die Zinsen waren damals günstig; langfristig denkende Anleger wurden belohnt.
(...)
Zumindest Wolfgang Lehner dürfte auch auf Facebook in der Perry Rhodan Gruppe aktiv sein. Den könntest du dort also fragen. ;)
Opa Norbert
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Opa Norbert »

patulli hat geschrieben: 29. November 2020, 13:57 Gibt es wirklich Leute die noch Briefe schreiben? Also so auf richtigem Papier in einem Umschlag mit einer Briefmarke drauf? :gruebel:
Hallo patulli. Hab' Deine Frage erst heute gelesen. Antwort: Die gibt es! ;) :o) Zum Beispiel Briefmarkensammler (Philatelisten). Wie ich.
Gern klebe ich noch nassklebende Sondermarken (z.B.mit der Maus - für die Grossneffen) drauf. Sammler freuen sich über Post mit Briefmarken.
Habe noch Briefe in der Sammlung, die ich vor 30 Jahren bekam.
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von AARN MUNRO »

Opa Norbert hat geschrieben: 4. April 2021, 18:49
patulli hat geschrieben: 29. November 2020, 13:57 Gibt es wirklich Leute die noch Briefe schreiben? Also so auf richtigem Papier in einem Umschlag mit einer Briefmarke drauf? :gruebel:
Hallo patulli. Hab' Deine Frage erst heute gelesen. Antwort: Die gibt es! ;) :o) Zum Beispiel Briefmarkensammler (Philatelisten). Wie ich.
Gern klebe ich noch nassklebende Sondermarken (z.B.mit der Maus - für die Grossneffen) drauf. Sammler freuen sich über Post mit Briefmarken.
Habe noch Briefe in der Sammlung, die ich vor 30 Jahren bekam.
Es gibt auch noch Papier-Fanzines. (Haptisch!) Und die kommen oft mit einer tollen Marke, was ich sehr gern bemerke, wenn ich auch ewig nicht mehr sammle.
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"

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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Arthur Dent »

Kürzlich darüber gestolpert.

Auf der LKS zu Heft 520 (spielt im 35. Jahrhundert) fragt der Leser Harald Z.: "Stimmt es, dass Gucky im 5. Jahrtausend sterben soll?"
Antwort der Redaktion: "Aber nein!"
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von Ce Rhioton »

Ich blättere gerade im TERRA Band 521 (aus dem Jahr 1967), in dem ein Leserbrief des PR-Autoren Conrad Shepherd (Konrad Schaef) abgedruckt war.

Darin schildert der Autor, wie er dazu kam, selbst SF zu schreiben:
Angefangen hatte alles, als Schaef zwei Geschichten im Rahmen eines Story-Wettbewerbes an Walter Ernsting schickte.

Als Hans Kneifel eines Tages in Schaefs Wohnort Kitzingen zog, entwickelte sich eine Freundschaft zwischen beiden. Und das war letztlich der Auslöser für Schaef, Schriftsteller zu werden.

Sein Lieblingsschriftsteller war nach eigenem Bekunden Ray Bradbury. Aber auch Poul Anderson, Clifford D. Simak, Alfred Bester, Fritz Leiber und Arthur C. Clarke zählten zu Schaefs Favoriten.

Erstaunlich, was man in alten Leserbriefen doch hin und wieder finden kann.
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AARN MUNRO
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Re: Leserbriefe aus alter Zeit

Beitrag von AARN MUNRO »

Ce Rhioton hat geschrieben: 26. Januar 2024, 18:35 Ich blättere gerade im TERRA Band 521 (aus dem Jahr 1967), in dem ein Leserbrief des PR-Autoren Conrad Shepherd (Konrad Schaef) abgedruckt war.

Darin schildert der Autor, wie er dazu kam, selbst SF zu schreiben:
Angefangen hatte alles, als Schaef zwei Geschichten im Rahmen eines Story-Wettbewerbes an Walter Ernsting schickte.

Als Hans Kneifel eines Tages in Schaefs Wohnort Kitzingen zog, entwickelte sich eine Freundschaft zwischen beiden. Und das war letztlich der Auslöser für Schaef, Schriftsteller zu werden.

Sein Lieblingsschriftsteller war nach eigenem Bekunden Ray Bradbury. Aber auch Poul Anderson, Clifford D. Simak, Alfred Bester, Fritz Leiber und Arthur C. Clarke zählten zu Schaefs Favoriten.

Erstaunlich, was man in alten Leserbriefen doch hin und wieder finden kann.
Habe gerade einen alten Ren-Dhark-Roman gelesen (1.Auflage von 1966 oder so), darin war eine Fanstory von Hubert Haensel.Kein LB, aber immerhin.Neilich fand ich einen LB eines gewissen Thomas Ziegler in einem alten Heft.
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
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