Dazu haben wir ja den Atlantiszyklus als Präzedenzfall.
Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
- Andreas Möhn
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Die Sternenflotte bestätigt hiermit, dass im Rahmen der Erstellung dieses Beitrags kein Rothemd erschossen, erschlagen, verstrahlt, zerstückelt, gefressen, liquidiert, aufgelöst, transporterverunfallt noch in irgendeiner anderen Weise an Leib, Leben und/oder psychischer Gesundheit geschädigt wurde.
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Der war aber nicht Teil der EA; ich nehme an, du meinst den "König von Atlantis" Zyklus der klassischen Atlanserie.
ABer bei der Frage ging es darum, welche Zyklen Ten für sich gewissermassen "ausblendet".
ABer bei der Frage ging es darum, welche Zyklen Ten für sich gewissermassen "ausblendet".
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Der "Kanon" des "Tenneversums"
Ten·ne
/ˈtɛnə,Ténne/
Substantiv, feminin [die]
großer Raum in einem Bauernhaus oder in der Scheune, in dem die Wagen entladen, die Maschinen zum Dreschen aufgestellt werden o. Ä.
Passt auch irgendwie....
Ten·ne
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Ich durchstreifte den Vorhof auf der Suche nach dem Aquarium, weil ich der Clansmutter eine Überraschung mitgebracht hatte.
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Aber um nochmals auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Kann Perry Rhodan über den Zeitgeist triumphieren - oder ist selbst er machtlos im Kampf gegen diesen Endgegner?
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Erklär mir mal wie du dir das vorstellst?
Bildlich? Handlungstechnisch? Real?
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Beispiel: Perry käme plötzlich auf die Idee, ein Imperium wie beispielsweise Vetris-Molaud es bevorzugt, nicht als erstrebenswert, aber doch für hilfreich (etwa um den ständigen Invasionen besser begegnen zu können), da pragmatisch, zu erachten.
Der Zeitgeist der Serie besagt ja, sich erst einmal vor den Bedrohungen in die Defensive zu flüchten, oder nicht?
Der Zeitgeist der Serie besagt ja, sich erst einmal vor den Bedrohungen in die Defensive zu flüchten, oder nicht?
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Solares Imperium war gestern, heute gibts das Terranische Imperium.
Mit Perry als unvergleichlicher Imperator.
Wenn man VM noch mit an Bord haben will braucht man den Laden nur in lemurisches Imperium umbenennen.
Mit Perry als unvergleichlicher Imperator.
Wenn man VM noch mit an Bord haben will braucht man den Laden nur in lemurisches Imperium umbenennen.
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“
Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Die Serie hat keinen Zeitgeist, die Serie spiegelt einen Zeitgeist wider. Getreu nach dem alten Axiom, dass Literatur immer auch ein Spiegel ihrer Zeit sei. Das erleben wir aktuell u.a. durch die vielen Diskussionen um "politisch-korrekte" Literatur (das beste Beispiel immer noch "Pippi Langstrumpf"), so wie auch das Ausgangsposting ein Übermaß von "Zeitgeist" anprangert.Ce Rhioton hat geschrieben: ↑11. August 2021, 14:40 [...]
Der Zeitgeist der Serie besagt ja, [...] oder nicht?
Dieser böse Geist bleibt in dem Ausgangsposting aber arg konturlos: mal ist er eine Art "grüne Politik", dann ist er ein Übermaß an Sexualität, dann ist er zu oft zu weiblich, dann ist er zu ewig kriegerisch und dann auch noch zu splatterich. Dieser Zeitgeist ist ein Tausendsassa der Masken und Identitäten, der dich nicht in Ruhe lässt, wenn du ihn besiegt geglaubt hattest.
Aber nun mal weg von dem etwas schrägen Ausgangsposting zum Thema: Wer hat eigentlich den sehr interessanten Aufsatz von Alexandra Trinley im Report 3124 gelesen? - Dort schreibt sie in einem Essay zum Mythos-Zyklus ein paar interessante Dinge, die vielleicht helfen, den bösen (?) Zeitgeist besser zu identifizieren: "Es wäre eine Untersuchung wert, vielen Lesern das Prinzip des Zappens, das hier parallel zum extrem langfristigen Ausspinnen von Handlungsfäden angewandt wurde, überhaupt auffiel." Auch Guckys Tod findet Aufnahme: "Bei diesem Vorgang sahen wir nun doch, was einen echten Mythos ausmacht."
Hier geht es darum, wie Perry Rhodan geschrieben bzw. konzipiert ist. Der "Mythos" ist gerade ein Paradebeispiel dafür. Dieses Wort ist schon bildlich, emotional und hermeneutisch aufgeladen, bevor überhaupt irgendein Satz zum Roman gelesen ist: "Mythos Erde". Jeder, wirklich jeder hat sofort eine Begriffsassoziation zu der Erde. Es ist ein sprachliches Projektionsbild, was dort aufgebaut wird, das durch den Leser schon allgemein-inhaltlich gefüllt ist, bevor es überhaupt konkret-inhaltlich ausgeformt wird. Ein Beispiel für etwas, das ich aus der (mittlerweile auch schon alten) Popliteratur kenne: Bestimmte Begrifflichkeiten, bestimmte Wörter werden aktiv als Projektionsfläche für eine Erzählwelt genutzt, und durch die Wortaufladungen wird zugleich eine Art Pseudotiefe generiert. Die Oberfläche ist allerdings die Welt - auch in ihrer Tiefe. Durchdringt man die Oberfläche, stellt man fest, dass sie dahinter recht substanzlos ist (oder um im Zeitgeist politisch korrekt zu bleiben: sie scheint es vielleicht). Christian Kracht hat das in seinem Roman "Faserland" sehr anschaulich demonstriert. Dort lässt er seinen Protagonisten durch Deutschland reisen und seine Erlebnisse sind geprägt von einer Welt, die durch Marken und stilisierten Verhaltensweisen ein seltsames Paradoxon kreiert: Durch ihre Oberflächlichkeit ist sie zugleich ihre Tiefe.
Ähnliche Kategorie: In der Vergangenheit wurde dem PR-Team häufiger schon mal vorgeworfen, mit affektiven Handlungs-Knalleffekten zu arbeiten, die letztendlich ähnlich wenig Substanz haben, wie ein groß angekündigter "Mythos": Guckys Tod ist eines der letzten Beispiele. Oder auch das Trojanische Imperium.
Ich brech dann an dieser Stelle mal ab. Andere brechen jetzt vielleicht auch an dieser Stelle. *zwinker* Aber das ist doch das, was den Zeitgeist so interessant macht. Wie ist PR geschrieben? Wie funktioniert der Text PR? - Dass die Ant*s jetzt Balools heißen und die Blu**s Jülizsh, da sehe ich gelassen: In etwa 13,4 Jahren wird man feststellen, dass dieser Akt der Umbenennung eh eine absolut postkoloniale Haltung war, weil wir ja die Balools und die anderen gar nicht gefragt haben, ob sie so genannt werden wollen. *grins*
lg
Ten
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Genau - wir benennen Alienvölker einfach um, ohne sie selbst mit einzubeziehen - das ist die Krönung der terranischen Ignoranz.
Den Beitrag von AT hatte ich schon gelesen. Verstanden allerdings nicht wirklich. Bisweilen schreibt Alexandra nämlich beinahe schon tennesseesk.
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Und jetzt stell dir mal vor, die Alex und ich schreiben gemeinsam einen Aufsatz! - Wir könnten die Weltherrschaft übernehmen!Ce Rhioton hat geschrieben: ↑11. August 2021, 17:04 [...] Bisweilen schreibt Alexandra nämlich beinahe schon tennesseesk.
*grinst wie eine satte Katze*
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Ist ein solches "Horrorszenario" auch Teil des heutigen Zeitgeists?
*fühlt sich wie ein Katzenleckerli*
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Das ist kein Horrorszenario. Das ist eine Verheißung.
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Also wenn ihr den Aufsatz schreibt würde ich ihn gerne lesen. Ich denke das ich auch im Namen der Mitforisten sagen kann das wir gespannt sind was das Thema angeht und wir ihr die Herrschaft übernehmen wollt.Tennessee hat geschrieben: ↑11. August 2021, 17:21Und jetzt stell dir mal vor, die Alex und ich schreiben gemeinsam einen Aufsatz! - Wir könnten die Weltherrschaft übernehmen!Ce Rhioton hat geschrieben: ↑11. August 2021, 17:04 [...] Bisweilen schreibt Alexandra nämlich beinahe schon tennesseesk.
*grinst wie eine satte Katze*
Ich freue mich schon drauf
Funfact: Ich hab letztens eine Dokureihe auf Netflix (How to be a tyrant) gesehen, die anhand historischer Beispiele veranschaulicht wie man eine Dikatur errichten kann.
- Tennessee
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Salut M13, salut mastersmili,
naja, ich habe ja schon ein Tenneversum, ich habe die Tennessee'sche Logik, ich erwarte irgendwann die Entwicklung zu einer TEN SI - da nehme ich den Tenn-Mahdi und die Losungen auch noch mit.
Der Aufsatz beschäftigt sich ganz sicher mit Perry Rhodan. Ganz sicher. *zwinker*
lg
Ten.
naja, ich habe ja schon ein Tenneversum, ich habe die Tennessee'sche Logik, ich erwarte irgendwann die Entwicklung zu einer TEN SI - da nehme ich den Tenn-Mahdi und die Losungen auch noch mit.
Der Aufsatz beschäftigt sich ganz sicher mit Perry Rhodan. Ganz sicher. *zwinker*
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Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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- nanograinger
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Amen.Tennessee hat geschrieben: ↑11. August 2021, 16:52Die Serie hat keinen Zeitgeist, die Serie spiegelt einen Zeitgeist wider. Getreu nach dem alten Axiom, dass Literatur immer auch ein Spiegel ihrer Zeit sei.Ce Rhioton hat geschrieben: ↑11. August 2021, 14:40 [...]
Der Zeitgeist der Serie besagt ja, [...] oder nicht?
Ich zum Beispiel. Sehr schöner Artikel, mit das Beste was ich von ihr kenne.
Ja. Aber man sollte nicht übersehen, dass der "Mythos Erde" (mit dem Alexandra den "echten Mythos" von Gucky vergleicht), ein Mythos ist, den fiktive Figuren des Perryversums erleben (für die die Erde nicht vorhanden ist und denen seit Jahrhunderten eingeredet wird, dass die Erde nie existierte), während der "Mythos Gucky" ein Mythos des echten Lebens, der real existierenden Leserinnen und Leser ist.Tennessee hat geschrieben: ↑11. August 2021, 16:52 Dort schreibt sie in einem Essay zum Mythos-Zyklus ein paar interessante Dinge, die vielleicht helfen, den bösen (?) Zeitgeist besser zu identifizieren: "Es wäre eine Untersuchung wert, vielen Lesern das Prinzip des Zappens, das hier parallel zum extrem langfristigen Ausspinnen von Handlungsfäden angewandt wurde, überhaupt auffiel." Auch Guckys Tod findet Aufnahme: "Bei diesem Vorgang sahen wir nun doch, was einen echten Mythos ausmacht."
Was das "Zappen" angeht: Eine wöchentliche Heftserie ist ja schon von der Anlage ein Zappen, denn oft ändern sich Handlungsorte und -figuren zwischen den einzelnen Romanen. Mit jedem Roman soll ein neuer Aspekt beleuchtet werden, was einem Schlaglicht- oder Stroboskopeffekt ähnelt. Wenn die Handlung leicht überschaubar ist, dann scheinen diese Schlaglichter kontinuierlich zu erscheinen (wie man bei einem Film ja auch nur 30 Bilder pro Sekunde sieht und das als kontinuierliche Bewegung auffasst).
Aber wenn wie beim Mythos-Zyklus 500 Jahre einer ganzen Milchstraße und darüber hinaus (nach) zu erzählen sind, dann sind die Lücken zwischen den einzelnen Bildern größer. Beispiel: die nicht erzählten Orion-Kriege. Dann muss das Kopfkino diese Lücken schließen, bzw. die einzelnen Bilder zu einem Gesamtbild zusammensetzen, auch wenn bei weitem nicht alle Puzzlestücke vorhanden (erzählt) sind. Wie man hier im Forum nachlesen kann, kam damit nicht jede/r Leser/in klar. Aber bemerkt wurde es schon.
Aber das kannst du für den Mythos-Zyklus ja nur aus dem Hörensagen nachvollziehen, als selbst geouteter Nicht- bzw. Punktuellleser (ich schenke dir ein Triple-l).
Im Allgemeinen stimme ich dir ja zu. Aber der "Mythos Erde" des Mythos-Zyklus wird ja ganz konkret in vernünftiger Tiefe und Detail beschrieben. Die "Oberfläche" blieb also nicht die Welt. Das "allgemein-inhaltlich Ausfüllen" behinderte vielleicht sogar das Verständnis für die wahren Zusammenhänge um den "Mythos Erde", weil dieser Begriff ja eine Aufnahme aus einem Werbetext zu Band 1 war.Tennessee hat geschrieben: ↑11. August 2021, 16:52 Hier geht es darum, wie Perry Rhodan geschrieben bzw. konzipiert ist. Der "Mythos" ist gerade ein Paradebeispiel dafür. Dieses Wort ist schon bildlich, emotional und hermeneutisch aufgeladen, bevor überhaupt irgendein Satz zum Roman gelesen ist: "Mythos Erde". Jeder, wirklich jeder hat sofort eine Begriffsassoziation zu der Erde. Es ist ein sprachliches Projektionsbild, was dort aufgebaut wird, das durch den Leser schon allgemein-inhaltlich gefüllt ist, bevor es überhaupt konkret-inhaltlich ausgeformt wird.
Nun ja, es besteht schon ein Unterschied zwischen "Faserland" und "PERRY RHODAN": "Faserland" erzählt von einer real existierenden Welt, "PERRY RHODAN" von einer fiktionalen Welt. Dass letztere nur die Tiefe hat, die man ihr als Leser oder Leserin über den reinen Text hinaus gibt, ist für mich wenig überraschend. Bei "Faserland" ist es aber gerade umgekehrt: Der Text scheint überzeugen zu wollen, dass auch in der realen Welt hinter der Oberfläche keine Tiefe ist (so zumindest eine der Interpretationen).Tennessee hat geschrieben: ↑11. August 2021, 16:52 Popliteratur .... Bestimmte Begrifflichkeiten ... Projektionsfläche für eine Erzählwelt ... Pseudotiefe .... Die Oberfläche ist allerdings die Welt - auch in ihrer Tiefe. Durchdringt man die Oberfläche, stellt man fest, dass sie dahinter recht substanzlos ist (oder um im Zeitgeist politisch korrekt zu bleiben: sie scheint es vielleicht). Christian Kracht hat das in seinem Roman "Faserland" sehr anschaulich demonstriert.
...
Sehe ich nicht so. Guckys Tod war kein "Mythos", sondern Handlung. Wenn überhaupt ist Gucky der "Mythos". Die Geschichte um Guckys Tod war im Prinzip vom Beginn des Zyklus vorbereitet. Die Geschichte wird von einem Atlan erzählt, der sich später selbst als "Klon" herausstellt. Mehr Tiefe geht eigentlich gar nicht.Tennessee hat geschrieben: ↑11. August 2021, 16:52 Ähnliche Kategorie: In der Vergangenheit wurde dem PR-Team häufiger schon mal vorgeworfen, mit affektiven Handlungs-Knalleffekten zu arbeiten, die letztendlich ähnlich wenig Substanz haben, wie ein groß angekündigter "Mythos": Guckys Tod ist eines der letzten Beispiele. Oder auch das Trojanische Imperium.
Auch beim Trojanischen Imperium verstehe ich deine Klage nicht wirklich. Dass das Trojanische Imperium mit dem Geheimsatellit Troja zusammenhängt und nicht mit Homer, das dürfte für einen "Altleser" doch klar gewesen sein? Und wie viele Leser haben wohl großen "Affekt" bzgl. des Geheimsatelliten Troja? Es war halt ein Aspekt, der sich zur Wiederaufnahme eignete, weil er in der Serie noch nicht auserzählt war, und man so "Vertrautheit" mit handelnden Figuren außerhalb der üblichen Protagonisten aufbauen konnte. "Knalleffekt" im wahrsten Sinne des Wortes war da schon eher der Karduuhl.
- Tennessee
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
So wie du das erläuterst stimmt das natürlich, greift aber nicht das auf, was ich dann ausgeführt habe. Aber da kann ich auch ein wenig sprunghaft gewesen sein. Du nimmst ja später noch darauf Bezug:nanograinger hat geschrieben: ↑18. August 2021, 11:53 [...]
Ja. Aber man sollte nicht übersehen, dass der "Mythos Erde" (mit dem Alexandra den "echten Mythos" von Gucky vergleicht), ein Mythos ist, den fiktive Figuren des Perryversums erleben (für die die Erde nicht vorhanden ist und denen seit Jahrhunderten eingeredet wird, dass die Erde nie existierte), während der "Mythos Gucky" ein Mythos des echten Lebens, der real existierenden Leserinnen und Leser ist.
Beide Dinge beziehe ich auf die Leser, das mag vielleicht etwas sprunghaft von mir in der Formulierung gewesen sein. Ich versuche einmal eine Analogie: In einem Text wird wird dieses Perry Rhodan Forum besprochen. Ein Teil dieses Textes befasst sich mit bestimmten Foristen und es gibt ein Unterkapitel mit dem Titel "Mythos nanograinger". Mehr weiß man davon nicht. Dennoch wird der Leser dich durch diese Formulierung auf eine ganz bestimmte Weise konnotieren, obgleich das konkrete Beschreiben des "Mythos nanograinger" noch gar nicht gelesen wurde.
Ähnlich funktioniert das mit "der neue Zyklus ist der "Mythos-Zyklus" und der Jubelband heißt "Mythos Erde" ".
Was daraus folgt ist durchaus unterschiedlich: Du liest im Folgenden eine Handlung, die in ihrer Tiefe mit dieser Vorab-Konnotation kongruent ist. Andere lesen eine Fallhöhe, wo (sicherlich auch ganz persönliche) Erwartungen nicht mit der Handlung zusammen passen. Und weder ist das eine falsch, noch ist das andere richtig.
Deutlicher, was ich meinte?
Es bekommt einen Ehrenplatz in meiner Sammlung und ich verspreche, dass es nicht an dich zurückgeben werde.nanograinger hat geschrieben: ↑18. August 2021, 11:53 Aber das kannst du für den Mythos-Zyklus ja nur aus dem Hörensagen nachvollziehen, als selbst geouteter Nicht- bzw. Punktuellleser (ich schenke dir ein Triple-l).
Hmjam... Grundsätzlich sind beide Texte fiktionale Texte. Faserland hat aber sicherlich eine größere Nähe zu unserer aktuellen Realität als Perry Rhodan, d'accord. Dennoch arbeiten beide Texte mit spezifischen literarischen Mitteln: Sie wurden gemacht. Und da ist dann die konkrete Erzählwelt, ob nun Perryversum oder Faserland, in dem Zusammenhang eher sekundär. Ich sehe da eine große Nähe zwischen den schriftstellerischen Mechanismen wie sie in der Popliteratur verwendet wurden/werden und meinem o.g. Mythos-Beispiel bei PR. (Und "Faserland" ist ein tolles Buch, sehr lesenswert!)nanograinger hat geschrieben: ↑18. August 2021, 11:53 Nun ja, es besteht schon ein Unterschied zwischen [...] (so zumindest eine der Interpretationen).
Absolut. Und das ist ja auch das, was Alexandra in ihrem Aufsatz ansprach. Und die Leserreaktionen zeigten (ob es nun die waren, die es wussten oder die, die es ja aaaauuuch wussten oder die, die sich empört haben), dass, vielleicht völlig unbeabsichtigt und unvorhergesehen, die Leser einen "Mythos" festlegten, der vorab nicht "Mythos Gucky" genannt wurde. Damit sind wir in einer ähnlichen Kategorie.nanograinger hat geschrieben: ↑18. August 2021, 11:53Sehe ich nicht so. Guckys Tod war kein "Mythos", sondern Handlung. Wenn überhaupt ist Gucky der "Mythos".
(Und meine zwei Pfennige: Wenn die Reaktionen bloß die Reaktionen einer abzusehenden Minderheit gewesen waren, wäre nicht so schnell eine Klarstellung gekommen...)
Hast du das nicht gelesen, da wo der Perry mit dem gesegneten Pfeil in die Ferse des Karduuhls....? Also, das war doch so offensichtlich. Und die Passage, wo der hohle Karduuhl eigentlich der Träger der Invasionsflotte... ? Das kann ich mir nicht ausgedacht haben!nanograinger hat geschrieben: ↑18. August 2021, 11:53 Auch beim Trojanischen Imperium verstehe ich deine Klage nicht wirklich. Dass das Trojanische Imperium mit dem Geheimsatellit Troja zusammenhängt und nicht mit Homer, das dürfte für einen "Altleser" doch klar gewesen sein?
Die Frage nach den wie vielen Lesern können wir natürlich nicht beantworten. Vielleicht war es ein "Affekt", vielleicht auch nicht. Hier bewegen wir uns im Rahmen argumentativer Spekulation. Dass "Troja" eine Wiederaufnahmeaspekt war, ist für mich ebenso unbestritten wie für dich. Die Frage ist für mich, was sich hinter diesem Aspekt verbirgt: Geht um die Wiederaufnahme der Wiederaufnahme wegen, also um einen Knalleffekt, der nach dem "Puff" wieder verschwindet oder bleibt da etwas bestehen. Und man möge mir nun bitte nicht damit kommen, dass das "Mehr" daraus besteht, dass das ja jetzt ein Teil des Perryversums sei. Das ist Bullys Hobbyzoologie auch.nanograinger hat geschrieben: ↑18. August 2021, 11:53 Und wie viele Leser haben wohl großen "Affekt" bzgl. des Geheimsatelliten Troja? Es war halt ein Aspekt, der sich zur Wiederaufnahme eignete, weil er in der Serie noch nicht auserzählt war, und man so "Vertrautheit" mit handelnden Figuren außerhalb der üblichen Protagonisten aufbauen konnte. "Knalleffekt" im wahrsten Sinne des Wortes war da schon eher der Karduuhl.
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„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
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„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
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Re: Perry Rhodan: eine geniale Romanfigur und sein größter Feind, der Zeitgeist
Ich denke das Thema "Rhodans böser Zwilling" ist noch nicht auserzählt. Bis jetzt gab es das Thema nur einmal meines Wissens:AushilfsMutant hat geschrieben: ↑11. August 2021, 14:49 Solares Imperium war gestern, heute gibts das Terranische Imperium.
Mit Perry als unvergleichlicher Imperator.
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In den Verwicklungen rund um Anti - Es.
Die letzte Doppelgängergeschichte war ja nicht "Böse"...
Es gäbe da noch viele unerzählte Universen...
Das eine in dem Perry nachdem er von den Meistern in die Vergangenheit versetzt wurde nie wieder zurückgekehrt ist und alles ungeschehen machte was kommen mag zum Beispiel.
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