Ce Rhioton hat geschrieben: ↑15. Mai 2021, 11:27
Der Chefredakteur hat sich entschlossen, die Popularität von Andreas Eschbach zum Wohle der Serie zu nutzen. Das ist doch legitim.
Ich vermute, weder KNF noch Eschbach hatten Details aus den Blaubänden auf dem Schirm. Vermutlich wurde der Fokus auf die Heftserie gelegt (die in Zweifelsfällen den Kanon vorgibt).
Natürlich muss man das ganze auch aus Sicht des Marketings sehen, das verstehe ich schon. Da kommt ein Angebot eines sehr bekannten Bestsellerautors der in einem anderen Verlag ein Perry Rhodan Buch schreiben möchte - na da hätte ich als Klaus N. Frick natürlich auch gleich JA gesagt (noch dazu, wenn man dieses Buch mangels eigenen Buchverlag nicht selber verlegen kann). Dazu passend zum 50 jährigen Jubiläum der Mondlandung. Die Rechnung ging auch auf.
Und klar, Klaus N. Frick kann nicht alle Fakten der Serie auf den Schirm haben - er hat anderes zu tun. Auch Andreas Eschbach nicht. Allerdings habe ich Andreas Eschbach bisher als einen Menschen kennengelernt, der sehr genau recherchiert (als Bsp sein Roman NSA. In dem Zeitraum, in der das Buch spielt kenne ich mich sehr gut aus und kann durchaus beurteilen, wie gut Andreas hier in diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte recherchiert hat). Daher denke ich, das Andreas sehr wohl neben den Heften 1-5/1000/ 1177 auch den Blauband 13 in seine Recherchearbeit berücksichtige (die fast 1:1 übernommene Parisszene spricht dafür). Allerdings wird Andreas hier festgestellt haben, das Hans Kneifel eine ähnliche Idee schon viele Jahre vorher hatte (nicht die Jugend von Perry zu schildern, sondern die realen Ereignisse des Wettlauf zum Mond in die PR-Historie einzubetten). Da Andreas aber vorhatte neben der Jugend von Perry Rhodan auch die realen Ereignisse soweit wie möglich zu schildern, passten die Vorgaben von Hans Kneifel (und Rainer Castor) hier nicht mehr. Das verstehe ich vollkommen. Schliesslich möchte er damit ein möglichst breites Publikum erreichen, die sich für die reale Geschichte des Mondfluges interessieren.
Damit steht das Buch jetzt erst mal für sich da und muss noch gar nicht im Kanon sein. Wenn Klaus N. Frick aber nun festlegt, das sich zukünftige Autoren auf dieses Buch beziehen werden, dann trifft das ja nicht nur die bisher als kanonisch betrachteten Ereignisse, sondern er negiert hier (sicherlich nicht ganz gewollt) die Arbeit und Erbe seiner Kollegen Kneifel und Castor (und letztendlich seine eigene redaktionellen Betreuung dieser Produkte?). Ist das dann der Preis für eine marketingstrategisch gute Entscheidung? Aber ändern kann man das nicht mehr.
Damit wurde ungewollt eine ähnliche Situation geschaffen, wie wir sie beim Schmied der Unsterblichkeit hatten. Meiner Meinung nach wäre es nun nötig, diesen neuen Kanon nun in der Heftserie zu bestätigen (damit meine ich jetzt nicht Heft1/1000/1177), sondern die Ereignisse des Eschbachbuchs, welche eben zu einem anderen Ablauf führten, als wir sie in den bisherigen PR-Geschichtsverlauf kennen. Und dazu brauchen wir keine 20 Jahre warten, bis ein Autor eine Idee dazu hat - das kann in jüngster Zukunft schon sein.
Mögliche Erklärungen bietet die Serie dazu selber genug (kosmisches Schachspiel, Scherung, Zeitschleife ES) - lasst einfach mal zwei Chronoparametriker sich darüber unterhalten das es zwei (oder drei) Unterschiedliche Erinnerungen von Zeitabläufen des frühen 20 Jahrhundert gibt und ob z.B. die Scherung dafür verantwortlich wäre. Ähnlich eben wie bei der Geschichte um Nos Gaimans Tonne. Oder eben auch die ZAs der MDI
Am coolsten wäre natürlich, wenn Andreas Eschbach den Roman dazu schreiben würde - ein weitere Gastroman von ihm wäre mal wieder schön!
Was ich bei der Sache noch sehr interessant finde: Wenn Rainer Castor nicht gestorben wäre. Sicherlich hätte Klaus dann Andreas Eschbach an ihn zwecks Recherche bekannter Fakten verwiesen. Das ist eine spannenden Frage, wie dann das Eschbachbuch ausgesehen hätte.....
Manfred hat geschrieben: ↑15. Mai 2021, 18:02
Am Ende werden die Leser in der Buchhandlung entscheiden.
Äh, ne, das hat die Redaktion dann schon für die Leser entschieden
Würde das der Leser mit dem Kauf in der Buchhandlung entscheiden, was wäre dann wenn ein bekannter Fan im Lotto gewinnt, damit die alle Blaubände 13 aufkauft und den Verlag damit sogar zu einem Nachdruck überredet (bei welchen Verlag auch immer...) und damit die Verkaufszahlen des Eschbachbuches übertrumpft werden? Ist dann der Blauband 13 wieder mehr Kanon?
Klingt ja wie reinste SF
(und bevor alle auf mich einprügeln, war natürlich nicht ganz ernst gemeint
).