Blutrausch?

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Dennis Mathiak
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Dennis Mathiak »

Ziska hat geschrieben: (...) Da werden wir wohl nicht zusammenfinden ...
So ist das manchmal ...
Ad Astra,

Dennis
Arndt Ellmer
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Arndt Ellmer »

Lord Valium hat geschrieben:Ich frage mal so in die Runde:
Täusche ich mich,oder wird die Erstauflage gerade etwas zu blutig?
Ein Profikiller,der mit seinen Händen und Armen alles zerfleischt,was ihn in die Quere kommt!
Ein Zwergmutant der einen Aktivatorträger auseinander nimmt!
Ein anderer Mutant,der jemanden das Herz beim teleportieren entreißt...

Es gab glaube ich mal im alten Forum ne Diskussion,ob Raumschlachten zu brutal sind...also
im Moment scheint es so,als wenn PR etwas zu blutig wird...oder?
Das herausgerissene Herz und der Zerfleischer sind ziemlich harte Kost. Gemessen an mindestens 95 Prozent seiner Romane ist PR jedoch harmlos. Man könnte ähnlich temporal gestauchte Fragen stellen, ob in diesem Zyklus zuviel geraucht oder zu wenig gegessen wird. :D
hz3cdv
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Re: Blutrausch?

Beitrag von hz3cdv »

Dennis Mathiak hat geschrieben:
Atlantis hat geschrieben:Mit den Blutorgien wird der Verlag eine neue Käuferschicht ansprechen wollen!
Schade :(
Ich knüpfe hier mal an, beziehe mich aber auch auf Ziskas Kommentar, dass die fraglichen Szenen keinen Zweck erfüllen würden.

Ich finde, dass sie es sehr wohl tun. Ich verfolge nicht jeden einzelnen Beitrag hier im Forum , das wäre mir zu viel des Guten, aber mein Eindruck ist es, dass sich niemand derart über die Abermilliarden Toten echauffiert hat, die z.B. QIN SHI verursachte. Klar, das war ja sauber und unblutig. In Hinblick darauf, finde ich es sehr sinnvoll, dass der Tod aktuell auch einmal blutig und direkt geschildert wird. Da gibt es die Aufregung schon nach ein bis zwei Todesopfern.
:st:

Es scheint eine der schlechteren menschlichen Eigenschaften zu sein, das er gegenüber dem Leid (und dem Tod) grosser, aber damit auch anonymer Massen von Lebewesen auch nicht annähernd das Mitgefühl aufbringen kann, das er gegenüber dem Schicksal konkreter Personen aufbringt. Das fängt im Prinzip schon bei der Zuneigung zum eigenen Haustier an, die sich problemlos mit dem Essen eines Eis aus einer Legebatterie in Einklang bringen lässt. Die dortigen Tiere sind eine anonyme Masse ohne Namen. Ich wähle hier absichtlich kein Beispiel aus der jüngeren Geschichte.

Das merkt man auch einigen Posts in diesem Thread an: was zugenommen hat, ist die "gefühlte Gewalt", die konkret geschilderte Gewalt gegen Einzelpersonen, die Gewalt, die Mitgefühl auslöst. Die "anonyme Gewalt" hat nicht zugenommen.

Eines der gewalttätigsten Konzepte der Serie war die Entstehung von Materiquellen, für die ganze Galaxiengruppen zerstört wurden, was zwangsläufig mit Billiarden von toten Lebewesen verknüpft sein müsste. Aber die ist so anonym und abstrakt, da gibt es kaum Kritik daran.

Andererseits könnte ich problemlos damit leben, wenn es weniger explizite Gewaltdarstellungen gäbe, so dies denn verhindern würde, dass Leser sich von der Serie abwenden.

Die Kritik an den mangelnden Grauschattierungen kann ich nicht nachvollziehen. Mir erscheint da Atopische Tribunal geradezu als Beispiel für einen grauen, nicht bösartigen Feind.
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Kapaun
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Kapaun »

Dennis Mathiak hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:Das war alles andere als sauber und unblutig. Wenn ich mich recht entsinne, musste die Bevölkerung erst durch puren Terror in einen absorbierbereiten Zustand versetzt werden. Da floss das Blut knöcheltief.
Meiner Erinnerung nach in wenigen Heften, ja. Danach wusste man das ja und es wurde nur noch nebenbei erwähnt, dass wieder mal ein Sonnensystem entvölkert wurde. Das fand ich viel schlimmer, weil es uns das Geschehen in einer gehörigen Distanz erleben und nicht mitfühlen lässt.

QIN SHI war auch nur ein Beispiel. In den Zyklen davor ging es nicht weniger zur Sache, aber meinem Gefühl nach, immer mit einer zu großen Distanz. Kein Vorwurf an die Autoren; diesem milliardenfachen Tod kann man einfach nicht mit seinen Schilderungen gerecht werden. Daher ist es mir lieber, wenn Einzelschicksale beleuchtet werden. Das darf für meinen Geschmack dann auch mal blutiger sein. Splatter will ich auch nicht lesen, aber davon sind wir ja Lichtjahre weit entfernt.
Es geht mir nicht so sehr darum, dass es in einer Schlacht auch mal blutig wird. David Weber beispielsweise wird in seinen Honor Harrington-Romanen teilweise recht drastisch. Aber dort ergibt es sich quasi zwingend aus der Geschichte. Die Sache mit dem Vorbereitungs-Terror für QIN-SHI dagegen hat storymäßig überhaupt keinen Sinn außer dem, das Heft vollzukriegen und den Voyeurismus der Leser (womöglich gar den eigenen) zu befriedigen. Das ist ekelhaft. Wenn ich sowas lese, komme ich mir besudelt vor ...
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Ich überlege mir, wie gerade dieses Thema die Leserschaft polarisiert, was im Forum los wäre, wenn in den Romanen plötzlich deftige Sexszenen geschildert würden...
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Hegete_Hegha
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Hegete_Hegha »

Schnurzel hat geschrieben:Ich überlege mir, wie gerade dieses Thema die Leserschaft polarisiert, was im Forum los wäre, wenn in den Romanen plötzlich deftige Sexszenen geschildert würden...
Warte mal bis Atlan "Sexgott" wieder da ist :D
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Hegete_Hegha hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben:Ich überlege mir, wie gerade dieses Thema die Leserschaft polarisiert, was im Forum los wäre, wenn in den Romanen plötzlich deftige Sexszenen geschildert würden...
Warte mal bis Atlan "Sexgott" wieder da ist :D
Viele Jahre keine Frauen auf Wanderer... (Holosex gilt nicht)
Ja, da könnte was dran sein... :P
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old man
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Re: Blutrausch?

Beitrag von old man »

Als linksradikaler Friedefreudeeierkuchenwattenbäuschenwerfer habe ich kurz über das Thema meditiert. Ich würde meine Erkenntnisse jetzt gerne tanzen, aber wir sind hier ja auf die Schrift beschränkt:
Nein. :D
Anfang der 2500er Bände wurde manchmal übers Ziel hinausgeschossen, da fand ichs auch grenzwertig, aber im Moment gehts noch.
Zu den Sternen !
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Kardec
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Kardec »

Thema Sex:

Muss gestehen, dass ich mal kurz über Tomopatensex gegrübelt habe.
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Kardec hat geschrieben:Thema Sex:

Muss gestehen, dass ich mal kurz über Tomopatensex gegrübelt habe.
Wahrscheinlich eine blutige Angelegenheit. Womit wir wieder beim Thema wären...
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Langschläfer
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Langschläfer »

Schnurzel hat geschrieben:
Kardec hat geschrieben:Thema Sex:

Muss gestehen, dass ich mal kurz über Tomopatensex gegrübelt habe.
Wahrscheinlich eine blutige Angelegenheit. Womit wir wieder beim Thema wären...
Wobei wir ja wissen, dasss sie die Arme auch zum Heilen einsetzen können, also sanft... :rolleyes:
Wird also eher eine eng umschlingende Angelegenheit werden. ;)
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ständig das ich nicht verrückt bin. Die zehnte pfeift die Melodie von Tetris.
"Fighting for peace is like screwing for virginity." - George Carlin
Polls sind doof. ;)
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Torytrae
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Torytrae »

Das Leben ist nunmal kein Ponyhof. Wir leben (leider Gottes) in einer nicht ganz gewaltfreien Welt in der auch mal nicht gerade schön anzusehende Dinge geschehen.
In der Natur des Menschen liegt aber auch das Gefühl der Genugtuung, wenn ein solcher Gewaltverbrecher seiner gerechten Strafe zugeführt wird.
Warum soll PR das alles nur durch eine rosa Brille betrachten und nicht diese urmenschlichen Gefühle beim Leser anregen?
So gesehen ist es schlimmer, wenn ein Gleiter mit 10 Personen explodiert, geschweige denn ein Raumer mit 20 000 Mann Besatzung, wie wenn ein Mensch getötet wird, durch eine vielleicht etwas subtilere Methode.

Klar - als der kleine, Sadist Satafar nur mit dem Daumen die Haut seines Opfers zum platzen bringt, musste ich auch kurz schlucken (glaub das war MMT) aber solange man sich vor so etwas gruselt/ekelt ist es in meinen Augen auf keinen Fall gewaltverherrlichend.
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Laurin
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Laurin »

Kapaun hat geschrieben:
Dennis Mathiak hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:...
...
Es geht mir nicht so sehr darum, dass es in einer Schlacht auch mal blutig wird. David Weber beispielsweise wird in seinen Honor Harrington-Romanen teilweise recht drastisch. Aber dort ergibt es sich quasi zwingend aus der Geschichte. Die Sache mit dem Vorbereitungs-Terror für QIN-SHI dagegen hat storymäßig überhaupt keinen Sinn außer dem, das Heft vollzukriegen und den Voyeurismus der Leser (womöglich gar den eigenen) zu befriedigen. Das ist ekelhaft. Wenn ich sowas lese, komme ich mir besudelt vor ...
Gut auf den Punkt gebracht - so sehe ich das auch.
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Atlantis
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Atlantis »

Laurin hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:
Dennis Mathiak hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:...
...
Es geht mir nicht so sehr darum, dass es in einer Schlacht auch mal blutig wird. David Weber beispielsweise wird in seinen Honor Harrington-Romanen teilweise recht drastisch. Aber dort ergibt es sich quasi zwingend aus der Geschichte. Die Sache mit dem Vorbereitungs-Terror für QIN-SHI dagegen hat storymäßig überhaupt keinen Sinn außer dem, das Heft vollzukriegen und den Voyeurismus der Leser (womöglich gar den eigenen) zu befriedigen. Das ist ekelhaft. Wenn ich sowas lese, komme ich mir besudelt vor ...
Gut auf den Punkt gebracht - so sehe ich das auch.
Schauen wir mal in den Fachschriften der Metzgereien nach,ob noch nicht Werbung mit Auzügen aus PR gemacht werden? :rolleyes:
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

Atlantis hat geschrieben:
Laurin hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:
Dennis Mathiak hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:...
...
Es geht mir nicht so sehr darum, dass es in einer Schlacht auch mal blutig wird. David Weber beispielsweise wird in seinen Honor Harrington-Romanen teilweise recht drastisch. Aber dort ergibt es sich quasi zwingend aus der Geschichte. Die Sache mit dem Vorbereitungs-Terror für QIN-SHI dagegen hat storymäßig überhaupt keinen Sinn außer dem, das Heft vollzukriegen und den Voyeurismus der Leser (womöglich gar den eigenen) zu befriedigen. Das ist ekelhaft. Wenn ich sowas lese, komme ich mir besudelt vor ...
Gut auf den Punkt gebracht - so sehe ich das auch.
Schauen wir mal in den Fachschriften der Metzgereien nach,ob noch nicht Werbung mit Auzügen aus PR gemacht werden? :rolleyes:
Da ist das, was so auf dem Obduktionstisch von Navy CIS oder Crossing Jordan rumliegt, aber geeigneter (vergiss Quincy!)
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Hegete_Hegha
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Hegete_Hegha »

Torytrae hat geschrieben:Das Leben ist nunmal kein Ponyhof...
Ich dachte das heisst hier nur noch Polyporthof? :P
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dee
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Re: Blutrausch?

Beitrag von dee »

Schnurzel hat geschrieben: Da ist das, was so auf dem Obduktionstisch von Navy CIS oder Crossing Jordan rumliegt, aber geeigneter (vergiss Quincy!)
da schaue ich ja quasi auch Fach-TV und weiß, dass das besonders organ- und blutvoll ist :rolleyes:
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dee
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Re: Blutrausch?

Beitrag von dee »

Lord Valium hat geschrieben:Ich frage mal so in die Runde:
Täusche ich mich,oder wird die Erstauflage gerade etwas zu blutig?
Ich würde es nicht einfach blutig nennen. Es ist eine Mischung aus Blut, Qual und Leiden. Und ja: In der Summe ist es mir auch zuviel gewesen. Nicht an jeder Stelle ist die maximalinvasivste, brachialste Spannungserzeugung das geeignete Mittel der Wahl.

Ich nehme mal den auch in diesem Thread gerne gezogenen Vergleich zu den anonymen Opfern der SIen, Raumkämpfe etc. als Beispiel. Da wird gerne gesagt, das Universum sei kein Ponyhof, das sei Realismus, wenn auch Opfer personalisiert werden. Wer von Tausenden zerstörter Schiffe oder Millionen gefressener Lebewesen liest muss auch die zerfetzte Einzelperson sehen.
Da stimme ich grundsätzlich durchaus zu. Gelungen als Kontrapunkt finde ich z.B. diesen Roman mit den Leuten des abgeschossenen Schiffes aus dem Rettungskonvoi zu Beginn. Da kriegen die Opfer ein Gesicht, da wird deutlich, dass ein abgeschossenes Schiff nicht nur Material und eine Zahl ist.
Auch die Deformierungen beim PP-Transport oder Rhodans folgendlos gebliebene Vergreisung sind so was wie Vertiefungen: sie gehören zur Geschichte, sie entwickeln, was passiert.

Dagegen habe ich auch von Körperbomben gelesen. Es gab explodierende Besatzungsmitglieder auf der JV, einen sich selber teildesintegrierenden und sprengenden Widerständler auf Luna. Einen anderen zerschossenen Widerständler, dessen Reste verhört wurden. Ein rausteleportiertes tropfendes Hirn. Einen Tomopaten-mit-den-Scherenhänden. Ein metzelndes Balg-Ding. Einen amoklaufenden Agentenzwerg auf Droge. Einen qualvoll tiefgekühlten Haluter. Jaj, die unter Leiden similieren und deswegen eine Droge brauchen, um die Schmerzen überhaupt ertragen zu können und die damit auch noch Lebenszeit verlieren. Eine neue Teleporterfähigkeit, deren Träger nicht einfach erschöpft ist beim Einsatz, sondern vom Schmerz ausgeknockt wird. Einen mental verbrannten Gucky, der sich mit der Schuld herumschlagen muss, dass er Jugendliche getötet hat.

Würde ich die Hefte noch mal vornehmen: ich bin überzeugt, ich würde noch mehr Vergleichbares finden. Ist das alles nötig gewesen, um die gewünschte Geschichte zu erzählen? Bei Gucky könnte die Antwort ja lauten. Aber hätte die Gesamtstory nicht funktioniert ohne die eine oder andere genüssliche Grausamkeit? Habe ich einen Eindruck von Realität davon bekommen?

Nein, ich habe nur den unangenehmen Eindruck bekommen, eine Reihe von unappetitlichen Effekten abgearbeitet zu haben. Ich frage mich, wie man das noch toppen will mit der Reizsteigerung.

Mir scheint, die Hefte funktionieren seit 2700 auch als Einzelhefte „besser“ im Sinne eines romanbezogenen Spannungsbogens. Wenn man einen der Romane einem Neuleser in die Hand drücken würde bekäme er in den meisten Fällen etwas, das einem Kinofilm ähnelt und notfalls alleinstehend funktioniert. Das bedingt womöglich eine gewisse Menge an blood, sweat and tears :nixweis: Aber eine Fortsetzungsgeschichte funktioniert nicht einfach wie aneinandergereihte Einzelstories. Da muss man auch den kumulativen Effekt beachten.
Ich hätte lieber mehr Fortsetzungsstoryfeeling gehabt, das auch mal auf cool-cruel special effects verzichten kann.
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Schnurzel
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

dee hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben: Da ist das, was so auf dem Obduktionstisch von Navy CIS oder Crossing Jordan rumliegt, aber geeigneter (vergiss Quincy!)
da schaue ich ja quasi auch Fach-TV und weiß, dass das besonders organ- und blutvoll ist :rolleyes:
Es ging um die Eignung als Cover einer Metzgerzeitschrift, nicht, ob etwas organ- oder blutvoll ist.
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Re: Blutrausch?

Beitrag von dee »

Schnurzel hat geschrieben: Es ging um die Eignung als Cover einer Metzgerzeitschrift, nicht, ob etwas organ- oder blutvoll ist.
ich muss zugeben, dass ich die Cover von Metzgerzeitschriften gar nicht kenne :o(
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Schnurzel »

dee hat geschrieben:
Schnurzel hat geschrieben: Es ging um die Eignung als Cover einer Metzgerzeitschrift, nicht, ob etwas organ- oder blutvoll ist.
ich muss zugeben, dass ich die Cover von Metzgerzeitschriften gar nicht kenne :o(
Wir hatten mal eins an der Büropinwand hängen. Da war Hackfleisch drauf. Aber auch nur, weil eine Kollegin Hack mit Nachnamen hieß. :D
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Re: Blutrausch?

Beitrag von dee »

Schnurzel hat geschrieben:
dee hat geschrieben: ich muss zugeben, dass ich die Cover von Metzgerzeitschriften gar nicht kenne :o(
Wir hatten mal eins an der Büropinwand hängen. Da war Hackfleisch drauf. Aber auch nur, weil eine Kollegin Hack mit Nachnamen hieß. :D
:rofl: so schnell wird man zum Covergirl
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Re: Blutrausch?

Beitrag von Alexandra »

Arndt Ellmer hat geschrieben:
Lord Valium hat geschrieben:Ich frage mal so in die Runde:
Täusche ich mich,oder wird die Erstauflage gerade etwas zu blutig?
Ein Profikiller,der mit seinen Händen und Armen alles zerfleischt,was ihn in die Quere kommt!
Ein Zwergmutant der einen Aktivatorträger auseinander nimmt!
Ein anderer Mutant,der jemanden das Herz beim teleportieren entreißt...

Es gab glaube ich mal im alten Forum ne Diskussion,ob Raumschlachten zu brutal sind...also
im Moment scheint es so,als wenn PR etwas zu blutig wird...oder?
Das herausgerissene Herz und der Zerfleischer sind ziemlich harte Kost. Gemessen an mindestens 95 Prozent seiner Romane ist PR jedoch harmlos. Man könnte ähnlich temporal gestauchte Fragen stellen, ob in diesem Zyklus zuviel geraucht oder zu wenig gegessen wird. :D
Die Bezeichnung "temporal gestaucht" von einem, der mehr über die Folgehandlung weiß, hört sich gut an.
Ein paar Bände lang hat mir das offene Blutverspritzen schon gefallen, weil es genau zu meiner damaligen Stimmung passte, aber jetzt trübt es meine Freude auf den allwöchentlichen Kauf, und der ist ein Ritual, an dem mir viel liegt.
Das ständige Wühlen in Gedärmen ist zu eklig geworden.
Wie die Spezies des armwirbelnden Profikillers sich in einer natürlichen Umwelt entwickeln konnte, verstehe ich auch nicht - außer auf einem Planeten mit ganz gefährlichen Mückenschwärmen.


Immerhin - ich lese gerade den "Gottbettler" von Thurner, und da hilft es schon, wenn man durch die aktuelle EA an gewisse Eigenheiten gewöhnt wurde. :D



Gewalt und Realismus - wenn man sich paar Berichte aus dem Bereich der Bürgerkriege in Afrika - z.B. - reinzieht, so erscheint die Gewalt hier harmlos, eine Staunversion für die Sofabevölkerung. Die Wirklichkeit ist nicht damit vergleichbar.
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DelorianRhodan
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Re: Blutrausch?

Beitrag von DelorianRhodan »

Blood, Sweat and Tears! :st:
Such is life and the series! :devil:
hz3cdv
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Re: Blutrausch?

Beitrag von hz3cdv »

Kapaun hat geschrieben:
Dennis Mathiak hat geschrieben:
Kapaun hat geschrieben:Das war alles andere als sauber und unblutig. Wenn ich mich recht entsinne, musste die Bevölkerung erst durch puren Terror in einen absorbierbereiten Zustand versetzt werden. Da floss das Blut knöcheltief.
Meiner Erinnerung nach in wenigen Heften, ja. Danach wusste man das ja und es wurde nur noch nebenbei erwähnt, dass wieder mal ein Sonnensystem entvölkert wurde. Das fand ich viel schlimmer, weil es uns das Geschehen in einer gehörigen Distanz erleben und nicht mitfühlen lässt.

QIN SHI war auch nur ein Beispiel. In den Zyklen davor ging es nicht weniger zur Sache, aber meinem Gefühl nach, immer mit einer zu großen Distanz. Kein Vorwurf an die Autoren; diesem milliardenfachen Tod kann man einfach nicht mit seinen Schilderungen gerecht werden. Daher ist es mir lieber, wenn Einzelschicksale beleuchtet werden. Das darf für meinen Geschmack dann auch mal blutiger sein. Splatter will ich auch nicht lesen, aber davon sind wir ja Lichtjahre weit entfernt.
Es geht mir nicht so sehr darum, dass es in einer Schlacht auch mal blutig wird. David Weber beispielsweise wird in seinen Honor Harrington-Romanen teilweise recht drastisch. Aber dort ergibt es sich quasi zwingend aus der Geschichte. Die Sache mit dem Vorbereitungs-Terror für QIN-SHI dagegen hat storymäßig überhaupt keinen Sinn außer dem, das Heft vollzukriegen und den Voyeurismus der Leser (womöglich gar den eigenen) zu befriedigen. Das ist ekelhaft. Wenn ich sowas lese, komme ich mir besudelt vor ...
Das mit dem besudelt verstehe ich nicht.
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