OK..., da muss ich als 61er Jahrgänger mal nachfragen... Du willst uns also erzählen, ihr habt damals in Hinterhofgaragen bei rauchgeschwängerter Marihuana-Luft und lauter Jimmy Hendrix Musik aus unglaublich schlechten klirrenden Lautsprechern und völlig übersteuert den MdI-Zyklus gelesen? Habt dabei unmögliche Kleidung getragen, wenn ihr nicht eh splitterfasernackt ward und euch irgendwo in Schlamm gewälzt habt und habt so komische langen Haare gehabt?Haywood Floyd hat geschrieben:Du musst ihn eben damals gelesen haben, als er konzipiert und geschrieben wurde, um zu verstehen, warum er immer noch als das Nonpusultra gilt (und wohl immer gelten wird)! Die Mitte der 60er Jahre: eine Mélange aus einerseits Aufbruchstimmung in Technologie und Gesellschaft: anything goes - ad astra und andererseits wiederaufkeimendem Militarismus und Nationalismus!!! Der WK II war erst 20 Jahre her, der WK III schien drohend vor der Türe zu stehen (Kalter Krieg, Kubakrise, Mauerbau, Invasion der Tschechoslowakei usw.) und wir Wirtschaftswunder-Kids hin und hergerissen zwischen Adenauer und Ho-Chi-Minh, Paule-dem-Pillenpapst und Haight-Ashbury, Röhrenradio und Mondlandung, Tetravitol und Lysergsäurediäthylamid, Woodstock und Watergate (OK, letztes war eher späte 60er bzw. 70er, aber es alliteriert so schön... )
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Langsam dämmert mir, warum ihr den Zyklus alle so gut findet...
OK, ernsthaft: Aber so hat doch jedes Jahr seine Eigenheiten, seine Geschichte und findet sich verfremdet in den Romanen wieder.