"Alte Autoren" und "neue" Autoren

Aktuelle Erstauflage, zu Hintergründen und möglichen Entwicklungen.
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Vivian-von-Avalon

"Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Liebe Mit-Foristen,

ich schrieb ja schon mal, dass ich damals mit 13 Jahren (also ca. 1967) angefangen habe, PR zu lesen. PR existiert nun ca. 53 Jahre - und war m.E. auch immer ein Spiegel der entsprechenden Zeitströmungen - es geht ja gar nicht anders, als dass das jeweilige soziale/zeitliche Umfeld mit einfließt.

53 Jahre sind eine lange Zeit - das nehme ich mal zum Anlass, darüber nachzudenken, was denn "damals" anders war als "heute"? Nicht nur die sozialen und weltanschaulichen Eigenheiten der Zeit, sondern eben auch, die Art, wie die "alten" und die "neuen" Autoren mit bestimmten Themen umgingen/umgehen.

So spontan fallen mir da schon mal ein:

1. Der Umgang mit Frauen. Als ich anfing zu lesen kam (jedenfalls nach meinem Empfinden) eine Frauenfeindlichkeit zum Vorschein, die sich später zumindest zur Frauenignoranz "abmilderte". Frauen - wenn überhaupt - nur als Frauen zu den Hauptpersonen oder als Wissenschaftlerinnen (immerhin!), aber Frauen in einer kämpfenden Truppe oder als Raumschiffkommandanten ... nicht wirklich. Z.B. finde ich die Romane von K.H. Scheer wirklich klasse (auch seine alten, die nicht zur PR-Serie gehören - trotz der alten Sprache lese ich die auch heute zwischendurch ab und an mal wieder) - aber wo bleiben da die Frauen?

2. Die "Nähe" zur handelnden Person. Bei den alten Autoren wurde zwar auch beschrieben, wie einige bös angeschlagen aus Einsätzen zurück kamen, aber es blieb immer bei einer gewissen Distanz, insbesondere bei den Hauptpersonen - außer bei Atlan, da ging man dann doch schon mal weiter "heran". - Die neuen Autoren (das merkt man besonders bei den NEOs) gehen dichter an die Personen heran, sie erlauben es dem Leser eher, mit der Person zu fühlen, egal ob gut oder schlecht.

Was fällt Euch denn dazu noch so ein?
hz3cdv
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von hz3cdv »

Die ersten Zyklen waren meiner Meinung nach recht linear konstruiert. Es gab zwar manchmal mehr als eine Handlungsebene, aber nie für längere Zeit. Erst nach Band 700 kam es auf, das es mehrere lang laufende Handlungsebenen gab, die sich mal trafen, ineinander verwoben waren und dann wieder auseinandergingen. Das war nach Band 1000 schon nicht mehr so stark ausgeprägt.

Und dann kommt mir der Schreibstil der heutigen Autoren deutlich besser vor. Unabhängig vom Zeitgeschmack.
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Richard
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Richard »

Nun, bis in den Konzilszyklus rein waren die Terraner die "Supermaenner" des Universums (so mein Leseempfinden).

Es war wohl auch auf den KHS Einfluss zurueckzufuehren, dass gerade in den ersten 500 Baendern relativ oft von "Spitzenkoennern" und "Leute seiner Art" usw. die Rede war.
Das "Abdriften" nach "Feuerlee" bei Transformkanonenbreitseiten leuchtete mir nie so recht ein - da hatte wohl jemand eher mal herkoemmliche Schifffahrt oder moeglicherweise auch U-Boote im Hinterkopf.

Speziell HGE hat sich durch das Einbringen diverser Figuren eine Art "Mikrokosmos" innerhalb des Perryversums geschaffen - ich glaube, das waere in der Art schon laenger nicht mehr moeglich.

Das - gefuehltermassen speziell bei Hans Kneifel recht ausgepraegte - gemeinschaftliche (Ketten-)Rauchen und Alkohl trinken in der Schiffsbar usw. hat sich auch drastisch verringert.
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Werner Fleischer
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Werner Fleischer »

Ich glaube das diverse Generationen von Autoren schlecht miteinander zu vergleichen sind, da diese Autoren völlig unterschiedliche Lebenserfahrungen mit sich brachten.

Da steht zunächst die Generation der Kriegskinder unt Kriegsteilnehmer von Scheer bis etwa Francis, Patton und Vlcek.

In der zweiten Linie haben wir es mit einer Riege von Autoren zu tun, die ich begrenzen würde von Terrid bis Hubert Haensel, aufgewachsen in den Aufbaujahrenn der Bundesrepublik Deutschland. Einige dieser Autoren dürften in den 60er Jahren noch durch Kriegstrümmer gewandert sein, Feldhoff würde besser in die nächste Kategorie hineinfallen.

Alle anderen Autoren lassen sich zur letzteren Gruppe zählen, einer Gruppe die Krieg gar nicht mehr aus erster Hand kennengelernt hat und daher auch keine konkrete Vorstellung von Not und Elend hat.
Spinal Tap und die Rutles sind die "Krone der musikalischen Entwicklung"

http://www.bvl-legasthenie.de/aktuelles

Grüne Bände mit Goldschrift und aufgeklebten Deckelbild - Seit 1892 ein Zeichen für Qualität - ideal geeignet für den Atlantiszyklus
Vivian-von-Avalon

Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Vivian-von-Avalon »

Richard hat geschrieben: ...
Das - gefuehltermassen speziell bei Hans Kneifel recht ausgepraegte - gemeinschaftliche (Ketten-)Rauchen und Alkohl trinken in der Schiffsbar usw. hat sich auch drastisch verringert.
Zum Glück hat es sich drastisch verringert. Das hat mich bei den Altbänden auch schon damals gestört. Dem Rauchen stehe ich als Nichtraucherin ohnehin sehr distanziert gegenüber (was nicht heißt, dass ich Rauchern - auch bei der Arbeit - ihre "Raucherpausen" nicht gönne ...), aber m.E. sind im Extremfall total verqualmte Räume bei z.B. Einsatzbesprechungen absolut nicht angebracht. - Und Zigarette und Aschenbecher am Bedienpult eines Ultraschlachtschiffes ... nun ja ... muss wohl nicht sein. :unsure:

... und bei Alkohol sehe ich es noch härter: der hat bei militärischen Einsätzen absolut nichts zu suchen. So schnell mal ein Kognak oder ähnliches in den Kaffee oder mal einen Pernod bei der Besprechung (auch und gerade bei den Führungskräften), das KANN doch wohl nicht sein! Hat das noch was mit militärischer Führung zu tun? Absolut daneben!

Das finde ich z.B. auch an den neuen Autoren besser, dass das nicht mehr so ist. - Dazu fällt mir jetzt auch ein Video ein vom Chefredakteur, in dem der von einer Autorensitzung berichtet und anmerkt, dass viele z.B. Apfelschorle getrunken haben, dass wohl seinem Dafürhalten nach die Zeiten, als bei Autorenbesprechungen mehr Bier konsumiert wurde, vorbei seien. - Das finde ich echt gut. Wenn ich mir vorstelle, dass ich z.B. "nur" eine kleine Lesergeschichte schreiben sollte mit "geistigen Getränken" im Kopf - würde wohl nicht so richtig was werden ...
Goedda
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Goedda »

Über den Schreibstil und die Expokratur wurde bereits in anderen Threads diskutiert. In diesem Thread liegt der Fokus (noch) auf den Autoren selbst und wie die damalige bzw. heutige Umwelt die Autoren beeinflusste bzw. noch beeinflusst.

Dabei fällt mir spontan Walter Ernsting ein - und bitte beachtet, dass ich dies aus dem Kopf zitiere, ich kann mich irren - der ja auch unter seinem Pseudonym Clark Darlton und einem halben Dutzend weiterer Pseudonyme bekannt ist. Weshalb publizierte er unter dem Pseudonym Clark Darlton Sci-Fi Stories? Weil ein deutscher Name von der damaligen Gesellschaft nicht mit Sci-Fi assoziiert wurde. Das heisst, man sieht schon an den Autoren-Pseudonymen, dass sie mitunter vom jeweiligen sozialen/zeitlichen Umfeld zu Kompromissen gezwungen werden konnten.

Vergleiche ich nun alte und neue Autoren, dann habe ich subjektiv das Gefühl, dass die neuen Autoren weniger auf Pseudonyme angewiesen sind und eher noch unter ihrem richtigen Namen publizieren können. Und wenn die neuen Autoren schon Pseudonyme benutzen, dann - so scheint es - müssen es nicht unbedingt englische Pseudonyme sein.

Die Liste aktueller Autoren (offensichtlich nicht 100% aktuell ;) ) findet ihr hier.
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Thoromir
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Thoromir »

Hm, also wenn ich das überblicke war Walter Ernsting aber der einzige Perry Rhodan Autor, der ein englisches Pseudonym verwendet hat.
Neulich hörte ich mal den Namen Peter Terrid als "Pieter Tärrrritt" ausgesprochen, wenn es also tatsächlich ein englischer Name sein soll, dann war mir das zumindest nie bewusst.

Ich sehe grad, William Voltz hiess eigentlich Wilhelm Voltz.
Das ist dann zumindest beim Vornamen ein englisches Pseudonym.

Allerdings glaube ich nicht, dass heutige Autoren eher auf ein Pseudonym verzichten. Natürlich können unter den aktiven Autoren immer mal mehr oder weniger Autoren dabei sein, die ein Pseudonym verwenden, aber das ist dann immer zufällig vom Moment aus gesehen.
Schon der nächste Autor kann den Anteil der einen oder anderen Gruppe wieder verändern.
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wepe
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von wepe »

Thoromir hat geschrieben:...
Allerdings glaube ich nicht, dass heutige Autoren eher auf ein Pseudonym verzichten. Natürlich können unter den aktiven Autoren immer mal mehr oder weniger Autoren dabei sein, die ein Pseudonym verwenden, aber das ist dann immer zufällig vom Moment aus gesehen.
Schon der nächste Autor kann den Anteil der einen oder anderen Gruppe wieder verändern.
Glaubst du wirklich, dass es Autoren gibt, die mit ihrem normalen Namen Anton oder Castor heißen? oder gar Fröhlich? :D

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Mi.Go
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Mi.Go »

Zumindest der Name Uwe Anton scheint sich in PR-Kreisen einer gewissen Beliebtheit zu erfreuen. :D

Ich bin kürzlich beim Umräumen auf PR-Heft Nr. 538 gestossen u. hab' mal reingeschaut.
Drin war die "Kurvendiskussion" eines Lesers, über das Niveau der PR-Serie
Der Leserbriefschreiber war ein Herr Uwe Anton aus Remscheid. :lol:
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ganerc
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von ganerc »

Vivian-von-Avalon hat geschrieben:...Zigarette und Aschenbecher... und... Alkohol...bei militärischen Einsätzen ...
Krieg ohne Rauschmittel? So stellst du dir das vor? Schöne heile Welt, auch wenn man gerade ein gegnerisches Schlachtschiff mit tausenden Besatzungsmitgliedern aus dem Universum bläst?

Und hinterher eine schöne Massage und vielleicht ein stimmungsaufhellendes Gespräch mit dem Bordpsychologen und schon ist alles wieder total in Ordnung, oder wie?

Krieg ist ja wohl ohne Drogen nicht mehr denkbar. Tabak und Alkohol sind dabei noch die erträglichsten. Und das gehört auch geschildert. Auch, dass was mit den Soldaten passiert ganz ohne dass sie direkt betroffen sind. Eigentlich ist dieses Kapitel bei PR viel zu steril dargestellt. Andererseits erwartet man auch bei einer Serie, die von wöchentlichen Heften lebt, keine besonders tief schürfenden Innenansichten von Raumsoldaten, die gerade in einem Gefecht stehen, wo die Überlebenschancen kaum über 0 hinaus gehen.

Mit haben Kneifels Erzählungen immer gefallen. Ich hab schließlich auch keine Freude daran über die moralisch einwandfreie Welt zu lesen. Die gibt nämlich nicht. Warum sollten wir sie uns dann in den Heftchen erschaffen?
Die "neuen" Autoren dürften deshalb meiner Meinung nach ruhig ab und zu ein wenig derber, menschlicher werden.
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Goedda
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Goedda »

Pseudonym "Clark Darlton"

Ist ja nicht auf meinem M*** gewachsen... Ich wollte damit nur ausdrücken, was er mal in einem Interview sagte, nämlich, dass das deutsche Klima damals (50-er Jahre des letzten Jahrhunderts) nicht bereit war für einen Deutschen Sci-Fi Autor. Deshalb legtet er sich ein Englisches Pseudonym an. Und es ist ja nicht so, dass er sich nur ein Pseudonym anlegte, er gab tatsächlich vor, dass er ein Britischer Autor sei bzw. dessen Werke ins Deutsche übersetze. Interessanterweise wird dies explizit nur im englischen Wiki erwähnt und nicht im deutschen...

Meiner Meinung nach müssen die heutigen Autoren nicht mehr zu solchen Mitteln greifen. Und wenn die heutigen Autoren schon Pseudonyme verwenden, dann sind sie wenigstens nicht mehr gezwungen Britisch-Englische zu verwenden, um im deutschen Sprachraum Sci-Fi publizieren zu können.

Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie das damalige soziale und zeitliche Umfeld Einfluss auf die Autoren nahm.
wepe hat geschrieben:Glaubst du wirklich, dass es Autoren gibt, die mit ihrem normalen Namen Anton oder Castor heißen? oder gar Fröhlich?
Ich weiss, dass jeder Autor ein halbes Dutzend Pseudonyme verwendet, aber falls, wie du behauptest die Namen "Uwe Anton" und "Rainer Castor" Pseudonyme sind, wie heissen sie denn mit richtigem Namen? Eine kurze Suche im Internet war erfolglos von meiner Seite...
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von hz3cdv »

Goedda hat geschrieben:
...
wepe hat geschrieben:Glaubst du wirklich, dass es Autoren gibt, die mit ihrem normalen Namen Anton oder Castor heißen? oder gar Fröhlich?
Ich weiss, dass jeder Autor ein halbes Dutzend Pseudonyme verwendet, aber falls, wie du behauptest die Namen "Uwe Anton" und "Rainer Castor" Pseudonyme sind, wie heissen sie denn mit richtigem Namen? Eine kurze Suche im Internet war erfolglos von meiner Seite...
Ich glaube, Uwe Anton ist ein Pseudonym von Donald Duck. :saus:
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Langschläfer
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Langschläfer »

Goedda hat geschrieben: Ich weiss, dass jeder Autor ein halbes Dutzend Pseudonyme verwendet, aber falls, wie du behauptest die Namen "Uwe Anton" und "Rainer Castor" Pseudonyme sind, wie heissen sie denn mit richtigem Namen? Eine kurze Suche im Internet war erfolglos von meiner Seite...
Uwe und Rainer schreiben unter ihren echten Namen.
Pen Names benutzen in der EA die Stammautoren Michelle Stern, Arndt Ellmer, Christian Montillon, Wim Vandemaan.
Stammgastautorin Susan Schwartz = Uschi Zietsch.
Gastautoren etc pp bitte selber suchen. Kann man alles in der PP nachsehen.
http://www.perrypedia.proc.org/wiki/Autoren
Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen mir ständig das ich nicht verrückt bin. Die zehnte pfeift die Melodie von Tetris.
"Fighting for peace is like screwing for virginity." - George Carlin
Polls sind doof. ;)
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Richard
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Richard »

ganerc hat geschrieben: ......
Mit haben Kneifels Erzählungen immer gefallen. Ich hab schließlich auch keine Freude daran über die moralisch einwandfreie Welt zu lesen. Die gibt nämlich nicht. Warum sollten wir sie uns dann in den Heftchen erschaffen?
Die "neuen" Autoren dürften deshalb meiner Meinung nach ruhig ab und zu ein wenig derber, menschlicher werden.
Es ist allerdings auch immer die Frage wann/wo man sich eben meinethalben seinen Alkohol und seinen Blauen Dunst reinzieht.

In einer Einsatzbesprechung hat allerdings meiner Ansicht nach kein Alk im Spiel zu sein. Und wenn da jemand glaubt, er koennte sich da auf Kosten aller anderen seine Zigarren/Zigaretten reinziehen wuerde ich die Person entfernen lassen wenn die Einsatzbesprechung in einem Raum und nicht im Freien stattfindet.
In der Freizeit ist das was anderes - aber auch da gibts Zeiten bzw. Zeitpunkte wo man nichts trinken darf.
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ganerc
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von ganerc »

Richard hat geschrieben:...wuerde ich die Person entfernen lassen...
wenn du der General wärst ;)

Als HK solche Sachen schrieb, war eine andere Zeit. Da war es gang und gäbe, dass jeder Raucher einen Aschenbecher an seinem Arbeitsplatz hatte. Dass in den normalen Linienbusen geraucht werden durfte und jeder über ein generelles Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten nur gelacht hätte.
So mancher Bauarbeiter trank 10 Flaschen Bier am Tag, und noch mehr. Alkoholwerbung im TV war normal, genauso Zigarettenwerbung. HB-Männchen auf YouTube suchen, den gab es damals.

Und wenns "draußen" rummst und kanllt und der Tod vor der Tür steht, dann juckt das keinen mehr wenn einer bei einer Einsatzbesprechung raucht. Und wenn dann die Alkflasche kreist und jeder einen Schluck bekommt, dann ist das wohl eher sehr willkommen als bäbäbä. Das ist schließlich kein Stammtisch in der Eckkneipe.

Sollen denn die heutigen Autoren nur das moralisch einwandfreie Leben schildern? Wobei man ja erst mal festlegen sollte wessen Moral gilt und wer das bestimmt und was überhaupt einwandfrei ist. :rolleyes:
Oder sollen sie vielleicht nicht doch das reale Leben schildern? Nicht permanent bis zum erbrechen, das brauchen wir ja auch nicht, also ich jedenfalls. Leben wir doch schon mitten drin. Aber so ein bisschen darf es doch sein, denke ich mir. Und dazu gehört eben auch, dass der Mensch nicht ideal ist. Sondern individuell und für manche scheinbar fehlerhaft.

Das kommt mir zu wenig vor in den aktuellen Heften. Wo ist heute ein Typ wie Brazos Surfat? Trauen sich die Autoren überhaupt noch solche Randexistenzen zu schildern, ganz ohne den ganzen psychischen Unterbau, der solche Existenzen erklären soll (und dann gleich ein paar Seiten im Heft verschlingt)?
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von wepe »

Langschläfer hat geschrieben:...
Uwe und Rainer schreiben unter ihren echten Namen.
...
Du bist gemein, Langschläfer! Mir gefiel die Erklärung von hz3 viel besser! :st: :D

@ Goedda: Nein, das war nur ein Scherz von mir, die von mir genannten schreiben unter ihren Echtnamen.

Mi.Go: Kannst du den Leserbrief dieses UA aus Remscheid von der LKS 538 evtl hier einstellen - oder ist der zu lang? Obwohl der inhaltlich vermutlich total veraltet ist ... :P
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Mi.Go »

wepe hat geschrieben:Mi.Go: Kannst du den Leserbrief dieses UA aus Remscheid von der LKS 538 evtl hier einstellen - oder ist der zu lang? Obwohl der inhaltlich vermutlich total veraltet ist ... :P
Bitteschön :)
Uwe Anton aus Remscheid hat geschrieben:Die Kurve der PR-Reihe sieht bei mir so aus:
Von Band 1 an ein steter Anstieg.
Bei den Romanen bei den Druuf ein erster Höhepunkt.
Nach 100 die erste Flaute.
Von 150 an wieder eine Steigung
Von 200 an der Glanzpunkt dieser Serie.
Ein Vorbild an Science Fiction.
Die Kurve geht steil in die Höhe.
Bei 300 stoppt sie, verläuft einige Zeit gerade u. sinkt langsam ab.
Bis 350 noch passabel, bis 399 auch noch.
Ab 400 eine rasende Talfahrt, die bei 430 ihren Höhepunkt findet (besser gesagt: Tiefpunkt).
Von 450 an stoppte man diese Talfahrt, hielt sich gerade, dann bei 470 arbeitete man sich langsam aber stetig wieder hoch.
Bei 500 das 300er Niveau erreicht, und jetzt dieser Band ... Enorm.
Falls etwas gekürzt wurde, :unsure:
war das damals W. Voltz.
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Thoromir
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Thoromir »

wepe hat geschrieben: Glaubst du wirklich, dass es Autoren gibt, die mit ihrem normalen Namen Anton oder Castor heißen? oder gar Fröhlich? :D

SCNR!
:saus:
Wieso fragst Du das mich?
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von hz3cdv »

ganerc hat geschrieben:
Richard hat geschrieben:...wuerde ich die Person entfernen lassen...
wenn du der General wärst ;)

Als HK solche Sachen schrieb, war eine andere Zeit. Da war es gang und gäbe, dass jeder Raucher einen Aschenbecher an seinem Arbeitsplatz hatte. Dass in den normalen Linienbusen geraucht werden durfte und jeder über ein generelles Rauchverbot in Kneipen und Gaststätten nur gelacht hätte.
So mancher Bauarbeiter trank 10 Flaschen Bier am Tag, und noch mehr. Alkoholwerbung im TV war normal, genauso Zigarettenwerbung. HB-Männchen auf YouTube suchen, den gab es damals.

Und wenns "draußen" rummst und kanllt und der Tod vor der Tür steht, dann juckt das keinen mehr wenn einer bei einer Einsatzbesprechung raucht. Und wenn dann die Alkflasche kreist und jeder einen Schluck bekommt, dann ist das wohl eher sehr willkommen als bäbäbä. Das ist schließlich kein Stammtisch in der Eckkneipe.

Sollen denn die heutigen Autoren nur das moralisch einwandfreie Leben schildern? Wobei man ja erst mal festlegen sollte wessen Moral gilt und wer das bestimmt und was überhaupt einwandfrei ist. :rolleyes:
Oder sollen sie vielleicht nicht doch das reale Leben schildern? Nicht permanent bis zum erbrechen, das brauchen wir ja auch nicht, also ich jedenfalls. Leben wir doch schon mitten drin. Aber so ein bisschen darf es doch sein, denke ich mir. Und dazu gehört eben auch, dass der Mensch nicht ideal ist. Sondern individuell und für manche scheinbar fehlerhaft.

Das kommt mir zu wenig vor in den aktuellen Heften. Wo ist heute ein Typ wie Brazos Surfat? Trauen sich die Autoren überhaupt noch solche Randexistenzen zu schildern, ganz ohne den ganzen psychischen Unterbau, der solche Existenzen erklären soll (und dann gleich ein paar Seiten im Heft verschlingt)?
Ab jetzt Veggie-Days auf den Flaggschiffen. B-)
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von dandelion »

Mi.Go hat geschrieben: Bitteschön :)
Uwe Anton aus Remscheid hat geschrieben:Die Kurve der PR-Reihe sieht bei mir so aus:
Von Band 1 an ein steter Anstieg.
Bei den Romanen bei den Druuf ein erster Höhepunkt.
Nach 100 die erste Flaute.
Von 150 an wieder eine Steigung
Von 200 an der Glanzpunkt dieser Serie.
Ein Vorbild an Science Fiction.
Die Kurve geht steil in die Höhe.
Bei 300 stoppt sie, verläuft einige Zeit gerade u. sinkt langsam ab.
Bis 350 noch passabel, bis 399 auch noch.
Ab 400 eine rasende Talfahrt, die bei 430 ihren Höhepunkt findet (besser gesagt: Tiefpunkt).
Von 450 an stoppte man diese Talfahrt, hielt sich gerade, dann bei 470 arbeitete man sich langsam aber stetig wieder hoch.
Bei 500 das 300er Niveau erreicht, und jetzt dieser Band ... Enorm.
Falls etwas gekürzt wurde, :unsure:
war das damals W. Voltz.

Diese Einschätzung ist durchaus nachvollziehbar, auch wenn ich den 300-Zyklus besser als "passabel" in Erinnerung habe. Wäre interesssant, wie Uwe Anton heute dazu steht.
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Mi.Go
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Mi.Go »

dandelion hat geschrieben:
Mi.Go hat geschrieben: Bitteschön :)
Uwe Anton aus Remscheid hat geschrieben:Die Kurve der PR-Reihe sieht bei mir so aus:
...
Ab 400 eine rasende Talfahrt, die bei 430 ihren Höhepunkt findet (besser gesagt: Tiefpunkt).
..
Falls etwas gekürzt wurde, :unsure:
war das damals W. Voltz.

Diese Einschätzung ist durchaus nachvollziehbar, auch wenn ich den 300-Zyklus besser als "passabel" in Erinnerung habe. Wäre interesssant, wie Uwe Anton heute dazu steht.
Also mir hat der 400er gefallen, war ja auch mein Einstieg. :o(
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von dandelion »

Mi.Go hat geschrieben: Also mir hat der 400er gefallen, war ja auch mein Einstieg. :o(
Darum steht bei mir das zweite Imperium hoch im Kurs, was andere Leser vielleicht nicht so sehen. Mit den Cappins bin ich momentan nicht sehr glücklich, aber es soll ja laut Uwe Anton gegen Ende des Zyklus besser werden. Ich hoffe weiterhin.
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Mi.Go »

dandelion hat geschrieben:.. Mit den Cappins bin ich momentan nicht sehr glücklich, aber es soll ja laut Uwe Anton gegen Ende des Zyklus besser werden. Ich hoffe weiterhin.
Mir erschien es damals genau umgekehrt. :o(
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Aristipp »

Mi.Go hat geschrieben:
wepe hat geschrieben:Mi.Go: Kannst du den Leserbrief dieses UA aus Remscheid von der LKS 538 evtl hier einstellen - oder ist der zu lang? Obwohl der inhaltlich vermutlich total veraltet ist ... :P
Bitteschön :)
Uwe Anton aus Remscheid hat geschrieben:Die Kurve der PR-Reihe sieht bei mir so aus:
Von Band 1 an ein steter Anstieg.
Bei den Romanen bei den Druuf ein erster Höhepunkt.
Nach 100 die erste Flaute.
Von 150 an wieder eine Steigung
Von 200 an der Glanzpunkt dieser Serie.
Ein Vorbild an Science Fiction.
Die Kurve geht steil in die Höhe.
Bei 300 stoppt sie, verläuft einige Zeit gerade u. sinkt langsam ab.
Bis 350 noch passabel, bis 399 auch noch.
Ab 400 eine rasende Talfahrt, die bei 430 ihren Höhepunkt findet (besser gesagt: Tiefpunkt).
Von 450 an stoppte man diese Talfahrt, hielt sich gerade, dann bei 470 arbeitete man sich langsam aber stetig wieder hoch.
Bei 500 das 300er Niveau erreicht, und jetzt dieser Band ... Enorm.
Falls etwas gekürzt wurde, :unsure:
war das damals W. Voltz.
Sagt natürlich eine ganze Menge über den jungen UA aus. Ich mein, die ersten 20 bis Bände der MDI-Zyklus als Vorbild für die Science Fiction zu bezeichnen. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Besser wohl nicht. Ansonsten hielt und halte ich den 300er Zyklus, der natürlich eine Version 2.0 des MDI_Zyklus ist, für die bessere Variante.
Dass er es dann ab 450 so toll findet, bedeutet wohl, dass er Aufbruchszenarien mit neuen Schiffen mag.

Moment noch mal, wer hat gleich noch mal 2750 geschrieben!?!. Deshalb also. ;)
Haywood Floyd
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Re: "Alte Autoren" und "neue" Autoren

Beitrag von Haywood Floyd »

Aristipp hat geschrieben:
Mi.Go hat geschrieben:
wepe hat geschrieben:Mi.Go: Kannst du den Leserbrief dieses UA aus Remscheid von der LKS 538 evtl hier einstellen - oder ist der zu lang? Obwohl der inhaltlich vermutlich total veraltet ist ... :P
Bitteschön :)
Uwe Anton aus Remscheid hat geschrieben:Die Kurve der PR-Reihe sieht bei mir so aus:
Von Band 1 an ein steter Anstieg.
Bei den Romanen bei den Druuf ein erster Höhepunkt.
Nach 100 die erste Flaute.
Von 150 an wieder eine Steigung
Von 200 an der Glanzpunkt dieser Serie.
Ein Vorbild an Science Fiction.
Die Kurve geht steil in die Höhe.
Bei 300 stoppt sie, verläuft einige Zeit gerade u. sinkt langsam ab.
Bis 350 noch passabel, bis 399 auch noch.
Ab 400 eine rasende Talfahrt, die bei 430 ihren Höhepunkt findet (besser gesagt: Tiefpunkt).
Von 450 an stoppte man diese Talfahrt, hielt sich gerade, dann bei 470 arbeitete man sich langsam aber stetig wieder hoch.
Bei 500 das 300er Niveau erreicht, und jetzt dieser Band ... Enorm.
Falls etwas gekürzt wurde, :unsure:
war das damals W. Voltz.
Sagt natürlich eine ganze Menge über den jungen UA aus. Ich mein, die ersten 20 bis Bände der MDI-Zyklus als Vorbild für die Science Fiction zu bezeichnen. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Besser wohl nicht. Ansonsten hielt und halte ich den 300er Zyklus, der natürlich eine Version 2.0 des MDI_Zyklus ist, für die bessere Variante.
Dass er es dann ab 450 so toll findet, bedeutet wohl, dass er Aufbruchszenarien mit neuen Schiffen mag.

Moment noch mal, wer hat gleich noch mal 2750 geschrieben!?!. Deshalb also. ;)
Ich hingegen damals eher für einen mißratenen Aufwasch dessen... :o
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