Ich finde, auch MMT ist eindeutig in seiner Schreibe.Ce Rhioton hat geschrieben: ↑31. März 2021, 14:31Die Autoren sind sich heutzutage zu ähnlich. Bei Romanen, die von Wim Vandemaan & Christian Montillon verfasst wurden (etwa die Bände 3000 und 3100), wird es schon schwierig, zuzuordnen, welche Textteile von welchem Autor stammen.Oceanlover hat geschrieben: ↑31. März 2021, 13:54 Ist es Nostalgie, aber irgendwie hatte ich die Perry Rhodan - Serie von früher fesselnder und spannender in Erinnerung - das Markenzeichen von PR. Für mich und meinen Geschmack werden die Unterbrechungen zwischen den Romanen, die ich gut finde, länger. Ich bin zwar bereit, Durststecken durchzustehen, aber zu lang dürfen sie dann auch nicht werden. Wie gesagt, die Konkurrenz wartet..
Noch schwieriger gestaltet sich dies nach meinen Erfahrungen bei den Dyoversum-Vierteilern von Christian Montillon & Susan Schwartz. Es ist eigentlich kaum möglich, Textteile zuzuschreiben.
Heutige Autoren können alles schreiben - das ist ihre Stärke. Und zugleich ihre Schwäche.
Im Grunde lässt sich allein Leo Lukas (und z.T. Wim Vandemaan) am Romantext erkennen.
Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
- AARN MUNRO
- Kosmokrat
- Beiträge: 9550
- Registriert: 16. September 2013, 12:43
- Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"
"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"
"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
- Askosan
- Postingquelle
- Beiträge: 3615
- Registriert: 12. Februar 2016, 10:49
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Ein schöner Beitrag. Deinen Ausführungen stimme ich nahezu vollumfänglich zu.Eventhorizon hat geschrieben: ↑30. März 2021, 19:08Trotzdem, im Ganzen kein Lückenfüller, sondern unterhaltsame Spannungsliteratur im guten Sinne.
- Richard
- Forums-KI
- Beiträge: 11024
- Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
- Wohnort: .at & TDSOTM
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Auch solche Bände braucht man meiner Ansicht nach in einem Zyklus, ich fand den Roman gut zum Lesen obwohl er jetzt nicht die Megaerkenntnisse brachte. .
- Eric_Manoli
- Oxtorner
- Beiträge: 631
- Registriert: 23. Januar 2021, 22:11
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Irgendwie erinnert mich diese Diskussion an die über Babylon 5, die erste SF-Serie, die eine fortlaufende Story hatte. Da diskutierten die Fans auch nicht über die Qualität der einzelnen Folgen, sondern mehr darüber, inwieweit diese oder jene Folge den Handlungsstrang vorangetrieben haben. So ähnlich erscheint mir das hier. Man schaut nicht darauf, ob der Roman gut geschrieben ist, ob er gut unterhalten hat (meiner Ansicht nach der eigentliche Zweck von Unterhaltungsliteratur), sondern was er beigetragen hat zu einer Storyline, die man noch gar nicht kennt. Deshalb werden auch die Romane am Ende eines Zyklus in der Regel besser beurteilt, weil dann die vielen offenen Handlungsstränge aufgelöst und zusammengebracht werden. Vielleicht sollte die Redaktion nur noch Zyklus-Enden veröffentlichen!
Das ist der Weg.
- AushilfsMutant
- Superintelligenz
- Beiträge: 2766
- Registriert: 8. August 2018, 15:53
- Wohnort: Terrania
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Man könnte ja am Ende anfangen und dann die Story rückwärts erzählen!
Für diesen Vorschlag erwarte ich das goldene, mit wertvollen Hyperkristallen verzierte, Verdienstabzeichen für gute Ideen!
Für diesen Vorschlag erwarte ich das goldene, mit wertvollen Hyperkristallen verzierte, Verdienstabzeichen für gute Ideen!
„...der Gastgeber fragt in die Runde, was den jeder gerne zu trinken hätte. Der Kosmokrat reagiert verwirrt, man kann mehr als nur Wasser trinken? Der Chaotarch, der gleich neben an sitzt, fragt sich ob es auch genug Tee/Wasser/Kaffee....Arten im Angebot gibt. Darauf hin, kommt es zum Streit zwischen den Beiden, was den nun die richtige Flüssigkeit zum Trinken sei...“
Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
Auszug auf dem Buch: Die Hohen Mächte und der Moralische Code (Band 14, Seite 345, Absatz 2)
- Fallada
- Terraner
- Beiträge: 1297
- Registriert: 18. Januar 2021, 19:23
- Wohnort: Darmstadt
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
@Eventhorizon
"Gewichtiger schon der Einwand, dass der Roman es in der zweiten Hälfte etwas und gegen Ende sogar arg übertreibt mit der Zuspitzung der verzerrten Wahrnehmung Gators."
Genau das fand ich extrem realistisch. Ich hatte als Pflegefachkraft schon Gespräche mit psychotischen Patienten (die waren zu dem Zeitpunkt unter Medikamenten wieder auf einem normalen Level) - was diese während eines akuten Schubs von ihrer Umwelt wahrnehmen ist da so als ob sich die gesamte Umgebung extrem verändert hätte. Als Beispiele: Die Ehefrau wird zur Hexe, der Chef wird zum Leibhaftigen und aus Angst reagieren dann manche Patienten mit Gewalt. Psychotische Erkrankungen sind mit das fieseste was ich in meinem Berufsalltag damals erlebt habe. Ein Horrortrip auf LSD hat die gleichen Auswirkungen. Kai Hirdt hat da sehr gut recherchiert.
"Gewichtiger schon der Einwand, dass der Roman es in der zweiten Hälfte etwas und gegen Ende sogar arg übertreibt mit der Zuspitzung der verzerrten Wahrnehmung Gators."
Genau das fand ich extrem realistisch. Ich hatte als Pflegefachkraft schon Gespräche mit psychotischen Patienten (die waren zu dem Zeitpunkt unter Medikamenten wieder auf einem normalen Level) - was diese während eines akuten Schubs von ihrer Umwelt wahrnehmen ist da so als ob sich die gesamte Umgebung extrem verändert hätte. Als Beispiele: Die Ehefrau wird zur Hexe, der Chef wird zum Leibhaftigen und aus Angst reagieren dann manche Patienten mit Gewalt. Psychotische Erkrankungen sind mit das fieseste was ich in meinem Berufsalltag damals erlebt habe. Ein Horrortrip auf LSD hat die gleichen Auswirkungen. Kai Hirdt hat da sehr gut recherchiert.
Auch 2024 geht der Irrsinn weiter: wie jedes Jahr ein GDL-Streik da man ja partout Tarifverträge nur für 12 Monate abschließen will
igadka.wordpress.com - Rezensionen der EA seit Sommer 2019 und eigene FanFiction. Spoilergefahr beim expliziten Aufrufen einer Rezension
igadka.wordpress.com - Rezensionen der EA seit Sommer 2019 und eigene FanFiction. Spoilergefahr beim expliziten Aufrufen einer Rezension
- Oceanlover
- Superintelligenz
- Beiträge: 2569
- Registriert: 29. Juni 2012, 17:05
- Wohnort: Terra
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Ohne Frage hat er das mit hohem Niveau. Etlichen Lesern hat der Roman auch gut gefallen. Aber meine Vorstellung von Perry Rhodan Romanen ist anders. Tut mir leid, mich hat er mit dem Roman leider nicht mitgenommen. Aber heute ist schon der nächste Roman da. Schaun mer mal!
Nette Grüße
Oceanlover
Oceanlover
- Tennessee
- Zellaktivatorträger
- Beiträge: 2020
- Registriert: 12. Juli 2012, 00:32
- Wohnort: vlakbij
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Salut Oceanlover,Oceanlover hat geschrieben: ↑31. März 2021, 13:54Hi Ten, da warst Du schneller als ich. [...]
Ist es Nostalgie, aber irgendwie [...] die Konkurrenz wartet..
ja, ich denke, dass Nostalgie diesbezüglich ein wichtiger Punkt ist. Ich habe das ja an anderer Stelle schon einmal gesagt: Ich glaube, dass hier im Forum viele PR-erfahrene Leser sind. Ich möchte das absichtlich nicht "Altleser" nennen. Diese Leser, dazu zähle ich mich z.B. auch, haben ihr persönliches PR-Highlight bereits erfahren, sei es Voltz, sei es die Aphilie, sei es Scheer, sei es die MdI oder sei es das Atopische Tribunal. Diese Erfahrung wird natürlich verklärt und überhöht und neue Geschichten haben es natürlich schwer dagegen anzustinken. Und seien sie noch so gut, sie werden nie so gut sein, wie dieser eine PR-Moment auf den man immer wieder glücklich zurück schaut.
Und dann kommen auch noch die Leseerfahrungen mit der "Konkurrenz" dazu. Ich weiß ja nicht, wie das bei dir ausschaut, aber ich bin ein Vielleser und ich bin vor allem kein SF-Leser. Ich lese PR nicht, weil es SF ist. (Ich bin grundsätzlich kein Genre-Leser.) Ich lese PR, weil es mich unterhält. Und ich kenne mittlerweile so viele Bücher oder AutorInnen, die mich besser unterhalten und die mir auch mehr zum Nachdenken und sich Auseinandersetzen anbieten als es PR aktuell tut. Als ich z.B. den Hirdt weggelegt hatte, war meine Couchlümmelei noch nicht beendet. Ich hatte Gott von von Schirach da liegen und ich habe das Stück nicht aus der Hand gelegt, bis es fertig war, so hat es mich fasziniert. Das gelingt PR kaum noch. Aber PR konnte gute Geschichten erzählen. So wie z.B. Karl May mit Old Surehand I und II oder Rosamunde Pilcher mit den Muschelsuchern eine gute Geschichte erzählt haben. Und dagegen stinken die PR Romane z.B. an. Und PR hat bis hierhin gut gestunken. Der Zyklus hat Spaß gemacht. Jetzt hat PR einmal verloren. Ich habe z.B. Maccas Kurzspoiler zum neuen Haensel-Roman gelesen. Und ich werde mir diesen Roman nicht kaufen. Einfach, weil mich diese Geschichte nicht interessiert und mich die Milchstraßenhandlung im Vergleich zur Andromedahandlung langweilt. Dafür habe ich noch Julie Zeh bei mir liegen, Corpus Delicti, und ich denke, dass mich das mehr interessiert. In zwei Wochen ist dann ein neuer PR fällig. Oder auch nicht.
lg
Ten.
„Ein Wort“, sagte Humpty Dumpty, „bedeutet genau das, was ich es bedeuten lasse, nichts anderes.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
„Die Frage ist“, sagte Alice, „ob du Worten so viele Bedeutungen geben kannst“.
„Die Frage ist“, sagte Humpty Dumpty, „wer die Macht hat – das ist alles.“
- LaLe
- Superintelligenz
- Beiträge: 2817
- Registriert: 26. Juni 2012, 12:42
- Wohnort: Lübeck
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Ich bin ja noch nicht ganz durch, aber Stand Seite 52 hat es die Milchstraßenhandlung mit nur zwei Heften geschafft meine positive Grundstimmung zum Zyklus massiv anzuschlagen.
Ich weiß nicht wie es anderen mit dem KoKo-Interpreter auf Turkey ging, aber ich musste ständig an Galto Quolfarth denken. Fehlt bislang nur noch, dass der Gator alles Weibliche bespringt, das nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Ich weiß nicht wie es anderen mit dem KoKo-Interpreter auf Turkey ging, aber ich musste ständig an Galto Quolfarth denken. Fehlt bislang nur noch, dass der Gator alles Weibliche bespringt, das nicht bei drei auf den Bäumen ist.
Die Katze grinste.
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.
Lewis Carroll, Alice im Wunderland
"Hierzulande ist jeder verrückt. Ich bin verrückt. Auch du bist verrückt."
"Woher weißt du, dass ich verrückt bin?"
"Sonst wärst du nicht hier", antwortete die Katze.
Lewis Carroll, Alice im Wunderland
- Casaloki
- Postingquelle
- Beiträge: 3692
- Registriert: 26. Juni 2012, 12:16
- Wohnort: Hanau
- Kontaktdaten:
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Das sagst du nach dem Ende des Mythos Zyklus, der gefühlt einige Wochen vor dem eigentlich numerischen Ende stattgefunden hat? Ah ja.Eric_Manoli hat geschrieben: ↑31. März 2021, 22:41 Vielleicht sollte die Redaktion nur noch Zyklus-Enden veröffentlichen!
Aktuelle Musikempfehlung "White Bear Lake" von Johnny Bob
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben.“ Blade Runner, Roy Batty (gespielt von Rutger Hauer).
„Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen. Zeit zu sterben.“ Blade Runner, Roy Batty (gespielt von Rutger Hauer).
- AARN MUNRO
- Kosmokrat
- Beiträge: 9550
- Registriert: 16. September 2013, 12:43
- Wohnort: Berlin, Terra und die Weiten des Kosmos
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Es gibt aber nur die Hyper-Himbeere!AushilfsMutant hat geschrieben: ↑31. März 2021, 23:43 Man könnte ja am Ende anfangen und dann die Story rückwärts erzählen!
Für diesen Vorschlag erwarte ich das goldene, mit wertvollen Hyperkristallen verzierte, Verdienstabzeichen für gute Ideen!
"Doc war Pazifist, was ihn nicht daran hinderte, realistisch zu denken!" (Robert A. Heinlein in "The moon is a harsh mistress")
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"
"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
AARNs PR- Artikel auf https://www.zauberspiegel-online.de
Sense of Wonder allein, ist Fantasy. Bei SF erwarte ich logische Zusammenhänge.
"Three cheers for the incredible Campbell!"
"Die LION, das sind Sie und ich,Dan!Wollen Sie, dass eine halbe LION startet?"Nome Tschato
- Oceanlover
- Superintelligenz
- Beiträge: 2569
- Registriert: 29. Juni 2012, 17:05
- Wohnort: Terra
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Hi Ten,
ich lese alles, was mir "vor die Flinte" kommt und interessant ist. Auch dicke Bücher, wie derzeit Tad Williams "The Witchwood Crown", weil ich die Vorgänger - Saga gelesen habe. Zugegeben hat es da ein Perry Rhodan Heft, wenn es kaum spannend ist, die Handlung wenig weiterbringt und dazu noch eine Thematik hat, (wie hier die Paranoia), die nicht jeden Leser anspricht, schon schwer. Aber - Konkurrenz belebt das Geschäft.
Jedenfalls habe ich mir den neuen Roman geholt, ohne den Spoiler zu lesen und bin mal gespannt.
Nette Grüße
Oceanlover
Oceanlover
- Eventhorizon
- Siganese
- Beiträge: 90
- Registriert: 14. März 2021, 19:31
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
@Fallada.
Das glaube ich Dir gerne, zumal ich weder über eigene Erfahrungen noch berufliche Fachkompetenz in diesem Bereich verfüge.
Mein Einwand richtet sich aber nicht gegen die medizinische Richtigkeit von Kai Hirdts Schilderung, sondern gegen die erzählerische Konzeption. Wir wissen über die medizinische Diagnose Gators gar nicht soviel. Gator hatte ein traumatisches Erlebnis und ist seither medikamentenabhängig. Der Versuch, das Medikament auf eigenen Entschluss hin abzusetzen, geht schief und führt zu Wahnvorstellungen. Auf diesen Voraussetzungen baut Kai Hirdt eine Figurenperspektive, die meiner Meinung nach viele andere Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geboten hätte. Genau darin liegt ja die künstlerische Freiheit des Autoren.
Denkbar wäre z.B. gewesen, er hätte es für die Leser fast über die gesamte Strecke des Romans in der Schwebe gehalten, ob Gators Wahrnehmung falsch ist oder die der anderen. Es wäre ja prinzipiell denkbar, dass die Chaosmächte auf eine unbekannte Art hätten angreifen können, die den normalen Sicherheitssystemen entgangen sein könnte.
Auch denkbar wäre ein Konflikt der unterschiedlichen Parteien auf Umbriel. Die akonische Agentin hätte aufgrund der verheerenden historischen Erfahrungen der Akonen mit den Chaosmächten aktiv werden können. Das wird immerhin im Roman angedeutet. Oder aber der Tefroder hätte ein undurchschaubares Spiel spielen können.
Das sind nur Beispiele. Es wären viele Romankonzeptionen denkbar gewesen, die nicht unbedingt von einer bestimmten, fachlich exakten medizinischen Diagnose Gators abhängen. Kai Hirdt hat sich für die vorliegende Konzeption entschieden, die ich keineswegs schlecht finde.
Was ich schrieb, war also mein Leseeindruck von einem Spannungsroman und seiner künstlerischen Konzeption, nicht meine Meinung zur medizinischen Korrektheit von Gators Symptomen. Wie ich inzwischen mitbekommen habe, gehen die Meinungen über die Qualität dieses Romans weit auseinander. Auch die Meinungen darüber, was an einem Perry-Rhodan-Roman überhaupt wichtig ist. Im Zweifel bin ich immer für eine intelligente, spannende und unterhaltsame Geschichte. Fachliche Korrektheit halte ich bei Literatur, zumal Genreliteratur wie Science-Fiction, sowieso nur in Einzelelementen der Handlung für erreichbar, ansonsten für eine Illusion.
Das glaube ich Dir gerne, zumal ich weder über eigene Erfahrungen noch berufliche Fachkompetenz in diesem Bereich verfüge.
Mein Einwand richtet sich aber nicht gegen die medizinische Richtigkeit von Kai Hirdts Schilderung, sondern gegen die erzählerische Konzeption. Wir wissen über die medizinische Diagnose Gators gar nicht soviel. Gator hatte ein traumatisches Erlebnis und ist seither medikamentenabhängig. Der Versuch, das Medikament auf eigenen Entschluss hin abzusetzen, geht schief und führt zu Wahnvorstellungen. Auf diesen Voraussetzungen baut Kai Hirdt eine Figurenperspektive, die meiner Meinung nach viele andere Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geboten hätte. Genau darin liegt ja die künstlerische Freiheit des Autoren.
Denkbar wäre z.B. gewesen, er hätte es für die Leser fast über die gesamte Strecke des Romans in der Schwebe gehalten, ob Gators Wahrnehmung falsch ist oder die der anderen. Es wäre ja prinzipiell denkbar, dass die Chaosmächte auf eine unbekannte Art hätten angreifen können, die den normalen Sicherheitssystemen entgangen sein könnte.
Auch denkbar wäre ein Konflikt der unterschiedlichen Parteien auf Umbriel. Die akonische Agentin hätte aufgrund der verheerenden historischen Erfahrungen der Akonen mit den Chaosmächten aktiv werden können. Das wird immerhin im Roman angedeutet. Oder aber der Tefroder hätte ein undurchschaubares Spiel spielen können.
Das sind nur Beispiele. Es wären viele Romankonzeptionen denkbar gewesen, die nicht unbedingt von einer bestimmten, fachlich exakten medizinischen Diagnose Gators abhängen. Kai Hirdt hat sich für die vorliegende Konzeption entschieden, die ich keineswegs schlecht finde.
Was ich schrieb, war also mein Leseeindruck von einem Spannungsroman und seiner künstlerischen Konzeption, nicht meine Meinung zur medizinischen Korrektheit von Gators Symptomen. Wie ich inzwischen mitbekommen habe, gehen die Meinungen über die Qualität dieses Romans weit auseinander. Auch die Meinungen darüber, was an einem Perry-Rhodan-Roman überhaupt wichtig ist. Im Zweifel bin ich immer für eine intelligente, spannende und unterhaltsame Geschichte. Fachliche Korrektheit halte ich bei Literatur, zumal Genreliteratur wie Science-Fiction, sowieso nur in Einzelelementen der Handlung für erreichbar, ansonsten für eine Illusion.
- Fallada
- Terraner
- Beiträge: 1297
- Registriert: 18. Januar 2021, 19:23
- Wohnort: Darmstadt
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Alles klar. Jetzt verstehe ich was du gemeint hast
Auch 2024 geht der Irrsinn weiter: wie jedes Jahr ein GDL-Streik da man ja partout Tarifverträge nur für 12 Monate abschließen will
igadka.wordpress.com - Rezensionen der EA seit Sommer 2019 und eigene FanFiction. Spoilergefahr beim expliziten Aufrufen einer Rezension
igadka.wordpress.com - Rezensionen der EA seit Sommer 2019 und eigene FanFiction. Spoilergefahr beim expliziten Aufrufen einer Rezension
-
- Ertruser
- Beiträge: 873
- Registriert: 19. Juli 2014, 15:18
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Aurelia und ihre Sicht der Dinge war sehr interessant geschrieben. Die Krankheitsstory war nicht meins, aber gut geschrieben.. allerdings reizt mich die Ms Handlung auch nach 2 Bänden noch nicht.. schade
- Pascal Gregory
- Marsianer
- Beiträge: 185
- Registriert: 26. August 2020, 13:13
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Klasse Agentenroman. Mit seiner tollen, vielseitigen Schreibe hat Kai Hirdt das Niveau von PR angehoben. Seine Romane lese ich nicht mit Interesse, sondern mit Lust - das macht für mich gute Unterhaltungslektüre aus.
Sein Truman Oudenkirk ist ähnlich wie Bob Ordenkirk alias Saul Goodman eine tragische Figur, die aus gutem Willen gepaart mit Hybris fatale Entscheidungen trifft. Toll, solche Referenzen bei den modernen PR-Autoren zu finden, die zur richtigen Würze beitragen.
1/1/1
Sein Truman Oudenkirk ist ähnlich wie Bob Ordenkirk alias Saul Goodman eine tragische Figur, die aus gutem Willen gepaart mit Hybris fatale Entscheidungen trifft. Toll, solche Referenzen bei den modernen PR-Autoren zu finden, die zur richtigen Würze beitragen.
1/1/1
- ATLAN4255
- Oxtorner
- Beiträge: 515
- Registriert: 8. April 2017, 12:01
- Wohnort: Solingen
- Kontaktdaten:
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
3+
Ein netter kurzweiliger Agentenroman,nicht mehr und nicht weniger
Ein netter kurzweiliger Agentenroman,nicht mehr und nicht weniger
- halut
- Terraner
- Beiträge: 1115
- Registriert: 25. Juni 2012, 21:59
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Wo die Replay-Angriffe nur noch bei billigen oder alten Sicherheitssystemen funktionieren.AARN MUNRO hat geschrieben: ↑26. März 2021, 15:45 Einige Dinge sind doch arg zusammenkonstruiert:
Zufällig fängt er,Gator, den Öffnungscode der unsichtbaren Jet auf.
Für eine Staubwolke braucht man eine Ursache. Das kann zum einen ein Triebwerk sein, das nach dem Rückstoßprinzip Materie ausstößt, die per Impulsübertrag Staubteilchen bewegt. Da moderne Raumschiff auf Objekten mittels Feldtriebwerken landen, ist dies ausgeschlossen. Zum anderen durch den Sog, den die Space-Jet verursacht. Umbriel hat keine Atmosphäre.Dann: er geht kaum aus der Schleuse am Anfang, ist in totaler Panik, sieht aber die Staubwolke des landenden, unsichtbaren Schiffes, die man (als Posmi sowieso) sofort unterbinden würde.. Nee!
- halut
- Terraner
- Beiträge: 1115
- Registriert: 25. Juni 2012, 21:59
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Äh, nein. Man reserviert vorher den Lagerplatz, den man benötigt. Das ist elektronisches Standardgeschäft.Farron hat geschrieben: ↑27. März 2021, 20:26 Also wenn sich eins in die ferne Zukunft des PR-Universums gerettet hat, dann ist es die deutsche Bürokratie und das Beamtentum
Ich musste schmunzeln als Gator die Lieferungen für die Depots umgeleitet hat und dort dann quasi Chaos ausbrach.
Woher kommen die Lieferungen, wer hat das veranlasst, wer hat unterschrieben und wer ist überhaupt VERANTWORTLICH
- halut
- Terraner
- Beiträge: 1115
- Registriert: 25. Juni 2012, 21:59
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Eine Zweifaktorauthentifizierung sollte bekannt sei. Bei PR gibt es zusätzlich Zellschwingungen, ÜBSEF, DNS …PR 3110 hat geschrieben:Die Zugangsdaten eines ranghohen Logistikers zu stehlen, war nicht besonders schwierig gewesen.
Zu den gängigen Sicherheitsstandards gehört, dass Systeme ihre Programmierung nicht aus beliebigen Quellen aktualisieren.PR 3110 hat geschrieben:Die Maschinen waren darauf ausgerichtet, ihre Programmierung möglichst oft zu aktualisieren, um neue Behandlungsmethoden oder medizinische Erkenntnisse in ihr Repertoire aufzunehmen. Hatten sie keinen Zugang zum Hauptnetz, konnte auch ein benachbarter Roboter mit aktuelleren Daten als Quelle des Updates dienen. Wie jener, den Gator manipuliert hatte.
Schon heute wird identifiziert, ohne dass der zugehörige Schlüssel übertragen wird. Deshalb ist das eine sichere Identifikation.PR 3110 hat geschrieben:These: ein Funkschlüssel in Art eines Codewortes oder Identifikationsnummer. Oudenkerk musste über Funk mit DIAVOLO kommunizieren, wodurch der Code leicht abgehört werden konnte.
Deep Fakes werden schon heute benutzt. In PR sind sie seit Jahren in Echtzeit Standard. Deshalb ist das eine unsichere Identifikation.PR 3110 hat geschrieben:Neue These: Sprachausweis. Stimmtimbre, Obertöne, idiosynkratische Ausdrucksweisen. Nicht nachbildbar, zumindest nicht innerhalb kurzer Zeit.
- halut
- Terraner
- Beiträge: 1115
- Registriert: 25. Juni 2012, 21:59
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Früher war in PR der gestörte Außenseiter der Held, der alles rettete. Heute ist in PR der gestörte Außenseiter der, welcher der gestörte Außenseiter ist. Das macht die Romane sehr vorhersehbar.
Abgesehen davon und den technisch-wissenschaftlichen Schlaglöchern hat mich der Roman sehr gut unterhalten; ich fand ihn kurzweilig.
Anmerkung: Dieser Roman und die meisten Romane in den letzten Monaten lassen Technik und Wissenschaft sinnvoll und unauffällig in die Handlung einfließen. Dadurch habe ich nach Jahren der Abstinenz wieder das Gefühl, SF zu lesen und nicht Fantasy oder Herz-Schmerz-Geschichten.
Abgesehen davon und den technisch-wissenschaftlichen Schlaglöchern hat mich der Roman sehr gut unterhalten; ich fand ihn kurzweilig.
Anmerkung: Dieser Roman und die meisten Romane in den letzten Monaten lassen Technik und Wissenschaft sinnvoll und unauffällig in die Handlung einfließen. Dadurch habe ich nach Jahren der Abstinenz wieder das Gefühl, SF zu lesen und nicht Fantasy oder Herz-Schmerz-Geschichten.
- Cardif
- Terraner
- Beiträge: 1134
- Registriert: 25. Juni 2012, 21:38
- Wohnort: near Lake Of Constance
-
- Zellaktivatorträger
- Beiträge: 2159
- Registriert: 30. Mai 2019, 11:16
- Wohnort: Irgendwo zwischen Carina-491 und Neo-Sol
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Aurelia war für mich der größte Schwachpunkt - des Romans - aber nicht der von Kai. Kai hat die Zwiespältigkeit dieser "Person" gut herausgearbeitet. Nein, eine Posmi, die jederzeit von irgendjemandem umprogrammiert werden kann, gefällt mir gar nicht. Aus so einer Posmi könnte man mit Leichtigkeit durch eine simple Umprogrammierung ein "Trojanisches Pferd" - oder Schlimmeres - machen. Da fehlt ganz einfach die Seele und ein moralischer Kompass. Simuliertes Leben, da habe ich lieber mit echten Personen zu tun...Eventhorizon hat geschrieben: ↑30. März 2021, 19:08Gators Wahnperspektive steht nicht etwa als Gegenstück die eines geistig gesunden Normalterraners gegenüber, sodern die der Posmi Aurelia Bina. Für sie ist die menschliche Wirklichkeit mit ihren Ritualen auch nicht selbstverständlich, sondern eine fremde Struktur, die sie stetig analysiert und nachzuahmen versucht, um sich in die Gesellschaft halbwegs unauffällig einzufügen. Im Prinzip sind ihr Menschen genauso fremd wie Tefroder oder Laichkangen. Über letztere hat sie einfach nur weniger Grundinformationen, entsprechend raffiniert, aber auch fadenscheinig gerät ihr Versuch, einen Laichkangen zu spielen.
- Ce Rhioton
- Kosmokrat
- Beiträge: 7745
- Registriert: 12. Februar 2017, 16:29
- Kontaktdaten:
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Keine Sorge - die Fantasy und Herz-Schmerz-Geschichten kommen auch in diesem Zyklus wohl noch früh genug.halut hat geschrieben: ↑5. April 2021, 12:04 Anmerkung: Dieser Roman und die meisten Romane in den letzten Monaten lassen Technik und Wissenschaft sinnvoll und unauffällig in die Handlung einfließen. Dadurch habe ich nach Jahren der Abstinenz wieder das Gefühl, SF zu lesen und nicht Fantasy oder Herz-Schmerz-Geschichten.
Doch wir halten ihnen Stand!
- Richard
- Forums-KI
- Beiträge: 11024
- Registriert: 3. Mai 2013, 15:21
- Wohnort: .at & TDSOTM
Re: Spoiler 3110: Gators zweite Chance, von Kai Hirdt
Also letzteres v.w. "kann jederzeit von irgendjemand umprogrammiert werden" bezweifle ich.ZEUT-42 hat geschrieben: ↑5. April 2021, 15:50 Aurelia war für mich der größte Schwachpunkt - des Romans - aber nicht der von Kai. Kai hat die Zwiespältigkeit dieser "Person" gut herausgearbeitet. Nein, eine Posmi, die jederzeit von irgendjemandem umprogrammiert werden kann, gefällt mir gar nicht. ..