Sätze wie "Das lernt man schon in der ersten Klasse Staatsbürgerbildung der LFG!" oder "ein Beruf der inzwischen vollständig durch NATHAN automatisiert ist!" weisen sehr sehr deutlich darauf hin.
Ich habe ja keine Schule der LFG besucht oder mit NATHAN über den Grad der Automatierung geredet... hier handelt es sich klar um Spekulationen... aber keine haltlosen Spekulationen sondern durchaus mit realem Hintergrund. Um sie zu begründen müsste ich mich in die Niederungen der realen Politik und technischen Entwicklung begeben und das muss ich vermeiden!
Wir können uns hier leider nur auf die fiktive politische Diskussion der Heftserie einlassen. Genauso dehnbar sehe ich den Grad inwieweit NATHAN derartiges steuert. Die Beschreibung in den Romanen lässt meiner Meinung nach durchaus diese Interpretation zu auch wenn es nirgendwo ausdrücklich gesagt wird. Ansonsten hätte NATHAN wohl kaum Zugriff auf belastbares Material welches er im schlimmsten Fall sogar weitergibt.
Auch meine Kritik an Nathan in den anderen Threads geht eigentlich davon aus Nathan ist auch für diese Dinge großteils verantwortlich.
Ich sage das klar provokant: Ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Wir reden hier ja nicht von der Gegenwart sondern von einer weit fortgeschritteneren Menschheit der Zukunft. Immerhin mit aktiviertem Chronofossil. Gerade wenn man den politischen Ausdruck über automatische Agenten steuert ist damit den Demagogen meiner Meinung nach ein wirksamer Riegel vorgeschoben.
Es gibt jetzt keinen Hinweis im PR Universum werden technische Demokratiehilfen benutzt. Aber ich bezweifle einfach in 3000 Jahren macht jemand ein Kreuz auf einen Zettel...
Ich bezweifle nicht die gödelschen Unvollständigkeitssätze. Ein widerspruchsfreier vollständiger Formalismus ist unmöglich. Und zwar sowohl für Menschen als auch Maschinen. Meine Meinung ist Menschen sind unterschiedlich schlecht darin Juristerei zu betreiben. Maschinen sind besser weil vor allem die Individualität wegfällt, sprich, sie sind zwar alle "gleich schlecht" aber das ist zumindest fair und dabei sind sie immer noch besser als die meisten Menschen.
Ich kann hier leider nicht näher darauf eingehen warum ich der Meinung bin Maschinen sind darin besser als Menschen. Das wäre wohl zu politisch.
Nehmen wir ein politisch neutrales Beispiel: das Trolley Problem. Soll man einen Menschen töten wenn man dafür 5 retten kann die ohne das eingreifen sicher sterben?
Dieses Thema ist viel diskutiert worden. Vor allem in Hinblick auf KI gesteuerte Autos die möglicherweise in der Zukunft vor dem Problem stehen.
Traditionell heißt es in unserer Kultur "Frauen und Kinder zuerst", sprich Männer darf man opfern wenn man dafür Frauen und Kinder retten kann.
(Das ist jetzt nicht in ein "Gesetz" gegossen... ein gutes Beispiel dafür warum Gesetze und Kulturkontext zusammengehören)
Welche Kriterien man auch immer ansetzt: die relevanten Kriterien für das Trolleyproblem wären für eine Maschine immer gleich und sie würde nicht einmal so und einmal so entscheiden.
Der Vorteil von der Maschine ist sie trifft ihre Entscheidung sehr schnell und in den meisten Fällen wird diese "schnellere Entscheidung" wohl die Leben aller Personen retten.
Der Nachteil der Maschine ist es wenn etwas schiefläuft, WEM will man dann die "Schuld" daran umhängen? Dieser Vorgang nimmt einen großen Raum ein wenn es um Menschen geht und ist bei Maschinen wohl etwas fehl am Platze.
Ich persönlich bin deswegen kein Freund von KI und Maschinen in bestimmten Bereichen. Deswegen auch meine große Kritik an Nathan in dem Thread wo ers darum ging. Aber gerade bei juristischen Fragen: wie kann man besser die Gleichheit vor dem Gesetz gewährleisten?
Es würde mich schon sehr überraschen wenn es außerhalb des Forschungsbereichs an den Forschungseinrichtungen in dem Bereich noch Juristen gibt.