Robert Corvus hat geschrieben: ↑3. Januar 2022, 23:12
Baptist Ziergiebel hat geschrieben: ↑26. Dezember 2021, 01:59
Und Parosschattenschirme scheinen außer Mode zu sein, ...
Außer Mode nicht, aber sie haben eben ihre Stärken und ihre Schwächen. Zu den Schwächen zählt, dass sie keine Strukturlücken schalten können; deswegen nimmt man sich selbst aus dem Spiel, wenn man sich in einen Paros-Schattenschirm flüchtet. Für hyperenergetische Waffen ist man jedoch noch erreichbar, was insgesamt eher ungünstig ist, solange die eigene Position bekannt ist oder man aktiv in den Kampf eingreifen will.
Sorry Robert, aber hier gibt es entweder ein Missverständnis/Misskommunikation oder schlicht einen Fehler. Man nimmt sich nicht aus dem Spiel, wenn man einen Paros-Schirm einsetzt, denn man kann dann nicht mehr geortet werden (solange man nicht selbst feuert), und man kann eben doch feuern, wenn man den Paros-Schirm aktiviert hat, wie ich schon zu deinem Roman 3118 anmerkte.
Der Paros-Schirm wurde nach etwa 1600 Wochen Vergessenheit im TERRANOVA-Zyklus wieder ins Spiel gebracht, zunächst als Schutz von Quinto-Center gegen Entdeckung, allgemein im Kommentar von Rainer Castor von Band 2362, und dann in vollem Einsatz in Band 2373 "Paros-Attacken" von Arndt Ellmer. Der ganze Roman 2373 basiert darauf, dass man von hinter einem Paros-Schirm unerkannt (!) auf die gegnerischen Schiffe (Traitanks) schießen kann, mit VRITRA-Kanonen, Dissonanzgeschützen und MVH-Geschützen (vermutlich dem Intervall- und KNK-Teil dieses Geschützes, denn Sublicht-Geschütze machen kaum Sinn bei den dortigen Gefechtsabständen).
Es gibt zwei Stellen im Roman, an denen das Schießen aus einem aktivierten Paros-Schirm ganz klar geschildert wird.
- Zum einen auf S. 14, als ein Verband mit der LEIF ERIKSSON II unter Bully einen LFT-Konvoi vor angreifenden Traitanks rettet. Die Situation ist äußerst gefährlich, da die Potenzialwerfer der Traitanks eine Reichweite der 5,3 Mio km haben, die Geschütze der LFT-Schiffe aber nur 1,5 Mio. km. Also müssen die LFT-Schiffe nahe an die Traitanks ran (bei knapp 50% LG, um schnell in den Linearraum abhauen zu können), dann ihre Geschütze auslösen, und hoffen (das war damals noch nicht klar), dass die Traitanks mit den Potenzialwerfern antworten (und nicht deren Äquivalent eines Intervallstrahlers), deren superstarken, aber vierdimensionalen Gravitationsfelder den Schiffen hinter den Paros-Schirmen nichts anhaben können.
- Zum anderen dann auf S. 38, als Bull mit seinen Schiffen ein Ablenkungsmanöver für den Einsatz der Strangeness-Scouts fliegt. Dort steht, wie der Angriff aus Sicht des Traitanks aussehen muss:
"Aus Sicht der Traitanks kam der Feuerschlag der VRITRA-Kanonen wie aus dem Nichts. Der Diskus beschleunigte mit Höchstwerten, platzierte gleichzeitig ein Dutzend Gravitationskerne rund um sich ins All - ohne Ergebnis."
Auf S. 56 zeigt AE dann die Grenzen der Nützlichkeit des Paros-Schirms: Die Traitanks haben gelernt, aus dem Feuer der unsichtbaren Gegner mögliche Flugbahnen zu berechnen und schießen mit ihren "herkömmlichen Waffen" (ähnlich Intervallkanonen) auf die LFT-Schiffe, deren Paratron-Staffelschirm nach und nach zerstört wird. Bull lässt die Schiffe abhauen, um das Geheimnis des Aussehens der Schiffe mit Paros-Schirmen zu wahren.
Auf S. 41 kommt der Absatz zu dem Problem mit Strukturlücken:
"Die Space-Jet schoss aus dem Hangar ins Freie. Von der BAFFIN
(ein LFT ENTDECKER-Raumschiff, meine Hinzufügung) war nur einen kurzen Augenblick etwas zu sehen, als sie den Paros-Schirm abschaltete und wieder anschaltete. Beim Schattenschirm gab es bisher keine Option für Strukturlücken, das ließ die besondere Modulation nicht zu."
Zusammenfassend kann man sagen, dass für ein Ausschleusen eines Beiboots der Paros-Schirm ausgeschaltet werden muss, weil eben keine entsprechenden Strukturlücken geschaltet werden können (zumindest damals in 2373, man beachte das "bisher" in dem oben zitierten Satz), aber das hindert nicht am Schießen bei eingeschalteten Parosschirm, zumindest nicht mit hyperenergetischen Geschützen oder auch Transformkanonen.