Den Roman habe ich primär gelesen, wegen dem Titel "Das dritte Galaktikum". Und was das betrifft, wurde ich eher enttäuscht. Ich hatte gehofft, dass der Attentäter eher die Nebenhandlung darstellt und intensiv die Positionen der galaktischen Mächte beleuchtet werden, ausverhandelt werden, abgewogen wird, welche Möglichkeiten haben wir, was können wir gegen FENERIK einsetzen usw.
Was das betrifft, war der Roman eine echte Enttäuschung. Davon war zuwenig. Dankbar bin ich nur, dass der Begriff Projekt von SAN eine untergeordnete Rolle spielte. "Galaktikum" klingt für mich nach galaktischer Politik, Intrigen, militärischen Hilfs-, und Schutzaktionen. Kurz gesagt: Es klingt nach interessantem Plot.
"Projekt von SAN" klingt für mich nach "Friedensfahrer" und nicht nach etwas, was Konflikt und Dynamik liefert, aus der sich epischer politischer Großplot entfesselt. Sondern eher das Gegenteil: Ruhe auf großpolitischer Ebene und kleine persönliche Geschichten. Und da macht ein Name schon viel aus. "Das dritte Galaktikum" klingt episch.
Auch die Darstellung der Kristallrepublik, bzw. ihres Vertreters (bzw. des Vertreters des Vertreters
) hat mir eher nicht gefallen. Diese demütige zurückhaltende Art und Weise... das mag helfen, dass Arkon nicht mehr als die böse Großmacht gesehen wird, aber es dürfte in einer Zeit von politischer und militärischer Unsicherheit auch nicht dazu führen, dass man hilfesuchend dorthin schaut. Ein bisschen mehr Entschiedenheit, ein bisschen mehr von Atlan (ohne Atlan zu sein) halt ein wenig wie Reginald Bull, Perry Rhodan etc. hätten der Darstellung und der Glaubwürdigkeit gut gut getan in meinen Augen.
Nach alldem, was ich erwartet habe und was mir nicht gefallen hat, hat mich der Roman dabei doch ausgesprochen gut unterhalten. Ich mochte die persönliche Darstellung aus der Ich-Perspektive, ich habe die transportierten Emotionen sehr geschätzt.
Ich mochte die ganzen Querbezüge zur Serienvergangenheit, zu Erinnerungen, zu anderen Figuren und Begriffen, die viel zu selten in den neuen Romanen immer wieder mal angesprochen werden, dadurch ins Gedächtnis geholt werden, da bleiben und man dann sinnvoll später was mit ihnen machen kann.
Ich mochte die letzten Arndt Elmer Romane nicht, entsprechend niedrig war meine Erwartung - ich hätte es wohl übersprungen, wenn nicht der verheißungsvolle Titel gewesen wäre.
Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Es war ein guter Agentenroman - allerdings ein schlechter Galaktopolitikroman (den ich mir zumindest zu 50 % erhofft hatte, und dann war es eher die Nebenhandlung).
“Most people do not listen with the intent to understand; they listen with the intent to reply.” —Stephen R. Covey.
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